1919 / 31 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 06 Feb 1919 18:00:01 GMT) scan diff

cer

Do O ps LAS pt dard pad þ

p

“s O PO je

-,

Le H L " dE Co C C

4

) s C O

C5) O

j &

Aa jt

(5 % C C +

G0 | E

{ L

|

D IO La P bt O TO

2

l

Bi 4

o

bs DO dai bs r} C C CO d C os

pu v4 pud rwe t)

T L Go.

Lai “4 L :

A

S r D

--

1

C

1

IO O O E I 4 ED P C

-. vi

U O E E S

| Gieboldebausen

[ e T. ¡ Larbolzum

O

N ps

D., Rittergut8-

too er C A tx s go t

|

A d—A bad ps P L

u N cen

f b

D

I o

D De O E S f

pa C 4 C3 +

i f

2j

bek bd jd D D L) s IS

Hoßeneggelsen obeneggelsen

| Mose, Hern, Mablerten

| Nühmmetorf, N.,

ddefenstidt

(E RT s | , Wutébeniuer |

Drt hem O I bend beut dad Q

G

} eckedorf » Sand- Brenneretibeiiter enten, L., Hokhesitter

: = E tdenbofer, ®., Klo!ter-

L 2 tet Gd me o r

Oa

D A R D È I— jl

Smidt, NRittergutöpäctter

r

w

Rheinprovinz. MegieLungsdezirl G0 Verichtigung, s Forst b. Buir

SF#mig, M., | Gronau i. Hani

mintiftrator

¿Fr, Landivirct P. Domänens- |

O3

Domäne Rutkhe WMoFon l Meckenheim

Steinmann, J,, 4 Vrauuschweig, Tappen, Ad., Rittergutë- Ringelbeim

R, 4E G Ducftetia, Alb,

Dudstein, R. Gutspätter

L) V3 L A A pt s L t L a O

Wendhaufen Bettmar i, H.

Vibrars, G., Nittergutsbes.| Wendhaufe: | Mildezgeim

Wakbrhbausen, H., Landwirt Hildesheim Manati Ringelbeim

Wrede, W. Nittergutébes.! a. Ringeibeim

mänenpäcter Klepzig |

C N

Ningelbeim

-

Zeddies, L., Gutäbefiße

D E D De

tee t

U vf ps jens pre P bt

Megtéeritngsbeiirt Luneburg. | Beedenbofiel Steinhborst

| Allendorf, A. u. W. Gr. Paschleben

Beedenbofstel

Aramon, B., Heofbesiter : Nuermüble

VBeindorff!che Gutêvenwv. Bellmann, W, Bôötersbeim, Rittergut

, Hofbefißer | pon Caron, Rittergutsöbes. | Geffert, Hofvenyer_ Gerhus, P., Hofbesiger

ck d @ j: , Dosbenlger U E, Böotersbeiin

| Eutin, Plón

ho tV

| Bodenteich | Dablenkerg

| Deutsch E

Eutin, Malente SGutin, Plön

| Nathenkubh!

Ps b t t P t bat É bt D L)

H., Hofbentzer | Hartmann, E.,, Bollhéfner Heins, Fr., Hofbenitzer

Svers, Ad. b: D: ip Frriedertibsen

Stavedder Gl \chendorf

“— -

} a t. È

Helms, Am

Vinrichs, W., Doppelhöfner; | Westerweybe

O U O s L r L

O ott

Ç müller (S1 i N melinaßaguser Ürfr Huntemüller, Cbr., | Amelinghausen Eutin, Plön

T, Weolterfê-

_

! b. Knesebeck, Barcn zu Lvnar, Graf

Glescendorf

et

w-

[D

Maienfelde Bodenteich | Maienfelde Dakhblenburg

- _

B, Hofbesiter Peüdlingen

w&

Scbumaer

P L Stammer, E.

Berlin, den 28.

dr det

b C2

D R t

ethmar, Haus, Riitergut

.

s

Januar 1919.

Direktorium der Reichsgetreidestelle. Staehler.

D t

Bictamtsiches.

Oosterrxaich.

einer Meldung bes „Wiener Telegrapheu-: Korre z

k die provisorische Nattonalversammlun Sulsh-Oesterreichs ¿wslf Steuervorlagen, betreffend Erx- chung der direkten und {ndirektien Steuern, ange- ‘men. Die sám1lichen neuen Steuern sollen nah der Rück- ormaler Verhäitnitjse einen Jahresertrag von 500 Mil-

chr norm 1s liefern.

ljoneil

Grofébritaunien und Jrland,

Der frühere Premierminister Nsquith hielt am Sonn- (hend in der Mberthall in London eine Rede über den m zlferbund, in der er laut Bericht des „Wolffshen Tele- raphenbüros“ u. a. sagte:

Dem Völkerbund sollten keine geographischen Grenzen gezogen erden, Gr bedeutet die Grfüllung eines auf der ganzen Wett vor: ndenen Bedürfnisses, Und daraus foigt, daß er eine Welt- anisation haben muß. In dieser Form wurde er auch von bi Staatâmännern auf der Pariser Konferenz grundsäglih an- enommen. Las allein zeigt ichon, daß der Krieg nit umsonst uegekämpft wurde. Man darf aber nicht vergessen, daß der "feibund noch nit mit dem Fleis und Blut, den Muskeln und ehnen ausgestattet tit, die nôtig find, wenn er der ent1cheidende nd beberr\hende Faktor in den internationalen Beziehungen werden 0, És ist vor allem notwendig, daß er die innere Souveränität der roßen und fleinen Staaten, die ihm angebören, ängstlich bewahrt. Von inem Staate wird oder darf verlangt werden, seine cigene Persönli- „t zum Opfer zu bringen, Vorausgeseßt, daß diesc Bedingung einge- und Kontrolle autübende

alten wird, sollte der Völkerbund als leute Mutorität in den internationalen Streitigkeiten und internationalen Ab- pahungen anerkannt werden. Wenn cr die Hoffnungen, die man auf ibn est, verwirklichen 1oll, so muß unverzüglich für die allgemeine Ab- hafung der Dienstpflicht gesorgt werden, die die Hauptursache tür 1e Heimsuhung der Welt war. Abgesehen von den Beziehungen wishen den Mitgliedern sollte ter Bölkerbund es ais seine Pflicht traten, über die freie Gntwidlung der Gebiete der Bevölkerungen 1 waden, denen noch nit die selbständige Gestaltung zugestanden bird, Wir dürfea nicht vor den Schwierigkeiten einer internationalen olizei zurüdschreckden, Aber daneben werden auch noch wirtsdaf1liche nd moralische Waffen gefunden werden, die sich vielleicht als noch zweck- näßiger erweisen werden ais die Anwendung von Gewalt. Man darf auch idt vergessen, daß dem Völkerbund viel mit den Lippen gedient wird, ind d ß viele Menschen in ibrem Junersten ikeptish sind. Al iese Leute sollten einmal versuchen, fich vorzustellen, wie die Ver- jltnisse sein würden, wenn kein Völferbund geschaffen wird. Das lte System ist zusammengebrohen. Was würde die Fortseßung des hiernationalen Wettbêwerb2 durch eine weitere Generation sein? Vor lem muß man an die noch unberechenbaren Folgen dénken, die der isseniaftliche Ausbau der Zeistörungswerlzeuge haben kann. Wir haben schon schredlihe Dinge gesehen, ater wir baben in diesen vier babren nur die Anfänge der Anwendung früher ungeahnter Methoden lebt, Die Wisscn\chaft hat in dieïen Dingen noch nicht das leßte Vort gesprochen. Wenn fie für weitere 20 Jahre in den Dienst des uébaues des Mechanismus und der Chemie der Zerstörung gestellt bicd, dann können wir ebensogut um - die möglidst baldige Ankunft er großen eisernen Zeit beten. G8 wäre viel besser, einen Planeten st haben, auf dem das Menschliche phvsish unmöglich gemacht worden stt, als einen, auf dem es zu einer Form organifierten Weltmordes egeneriert ist. Ohne Völkerbund würden in Anbetraht des Ein- rittes einer Anzahl neuer Mitglieder in den europätichen Haushalt

nâhsten Fabre viel sciimmer fein als wie vor dem triege, Man darf nicht glauben, daß wir am Vorabend nes taujendjährigen Freundschaftöreides stehen. Jm Gegen-

il Je größer die Zahl der Staaten ist, mit denen man tun hat, desto e nd die Angriffépunkte und Möalich- iten für Zusammenstöße. Es gibt nur einen Weg und der ist t Völkerbund. Zum Schluß sprach Au von der Notwendig- it, dem Völkerbund einen Bund ‘der Klassen (a loagus of classes) n die Seite zu stellen. Gin solcher Bund möge dem Durchschnitts- lenshen ebenso utopisch erscheinen, wie die Völkerbundidee noch vor l Jah'en erschien. Die künstlihen und vergänglichen Bande r Konvention haben aber ibren Zweck e:füllt und ihre Zeit gehabt. diet darauf, sagte A!quitb, nicht nur in der internationalen Sphäre, adern auch in der häuslichen Sphäre, hier in unserem Lande, vor nerer eigenen Tür „und bet unserem eigenen Volke, daß ihr diese ebr oder weniger künstlichen Bande dun etwas erseßt, was nicht nitlih, sondern natürlich ist, durch etwas, was nicht zerbrechlich, Pndern unzerbreuih ist, durch die dauernden Bande menschlicher tuderlichkeit.

Der „Daily News“ wird gemeldet, daß die Lage in jtland eine sehr bedrohlihe Form anzunehmen beginot, da ne gemeinsame Aktion der politischen und industriellen Kreise 1 der republikanishen Bewegung bevorsteht. Beide Teile lauben den Augenblick füx einen Schlag gekommen. Wahr- Veulih würden die Forderungen nach Entlassung der Sinn- iner Gefangenen, die von der Regiecung halb und halb ver- ge worden war, aber bisher nicht durhgeführt wurde, nd die 40 stündigé Arbeitswoche den Schlachtruf der neuen “evegung bilden. Gs heißt, daß die Führung der Arbeiter Fvegung in Dublin vollständig in die ‘Hände der bolschewisti- zen Richtung übergegangen sei.

Fraukreich.

â M der vorgestrigen Sizung der Vertreter der Groß- M äußerte sich Weniselos in seinem Vorirag über t Ansprüche E Cu E noch über die Kon- nlinopler und die fkleinasiatishé Frage. Wie bie „Agence /00as berichtet, wies er auf die Schäden hin, die sich aus t Tatsache für Guropa ergeben hätten, daß bie Türken 8 der Meerenge waren. Griechenland mache auf Grund j Seshichte seinen Anspruch auf Konstantinopel geltend, / „dle Hellenen das Uebergewicht hätten. Das ti kische tig omme dem g1iechishen nur gleich infolge der in der H hen Haupistadt vorhandeven Anzahl von Beamten aller þ R der Garnisovy. Éx würde argesihts der auf dem 0 e llehenden großen Interessen nachgeben, falls Konsiantinopel dinsi den Griechen, sondern dem Völke1bund übe1 geben wütude. [e d Kleinasiens, wo 1 700000 Griechen lebten, die i êl Verfolgungen zu erdulden gebabt hätten, weise die on po, Regierung darauf ‘hin, baß diese Gebiete ihr 1915 eru êr Enteme angéboten worden seien. Die Athener Re- Brie ng hoffe daß die Entente in Ansehung der Opfer ere Genlands ihre damoligen Anerbietupgen aufrecht erhalteu r di Nah dem Vortrag Weniselos dankte ihm Orlando, nd G,Loffrung ausdrüdte, daß man die zwischen Jialien ände rieenland \{webenden Fragen in einer für beide e zsriedenftellenden Weise lösen werde.

Vied Nach einer Havasmeldung trat der Aus \chuß für dn Qlog, AUtmachun en vörgestein unter dem Vorsitz Neta is jusammèn und beschloß die Schaffung eines General- Shâde, und dreiec Unteraus\{fli}se, die den Auftrag haben, rüfen a pulGähen, die Finangkrast der feindlichen Siaatert dna und ferner“ diz Miltel zur Begahlung sowie Kontroll-

nen und Vürgschaften auszuarbeiten.

in

Außer einem Schrifistück | » e G v Bl Dee enem SOrifttüd, das als Grundlage für den A gay, des Völkerbundes dienen foll, haben Vertreter von Taeilerverbänrden der alliierten Mächte den Premier- ministern der Alliiertea eine Reihe von Wünschen vor Ee, vie am PVéontag von dem PVöikerbundegusschuß esl worden ind. Der Tnhalt der Forderun ift fir olgender: Jnhalt der Fordérungen ist kurz

N Der Friedendvertraa darf keine Noxf e Gr OTIbDeTiTag darf teine Verfügung entbasten, die zu den

den 1 p tom h oa Mo L cs / rx den 14 Pun len des Pratidenten Wiison ausein 1nderaeiezten Brund- haßen in TbderszruB itoht Tov Marl L I E M R c Ge Iv Ne, Wer Göllerbund joll nit nur über dem

Grieden zwi\chen den Vs!?ern wagen

J rio 2 et c s y s bedingungen für die gate Welt nten: Mr menslidhe Wibeits- auf die Cinrihtung:- eines: internationalen A eno 0 att la E Prüfungen fozialer Natur R T nt die A f Maewreri fa as aue nationalen Arbeiter\{ug e berwädier bat: “nag Sue Schaffung von internationalen Arbeiterkonferenzen, die die Arbeiter- geleßgebung in neuzeitlihem Geiïte gestalten folien auf die (Fin- „eBUng einer internationalen Kommi'son für Unterricht. Eine andere e E F Aretungan Yezieht fich auf die Bescyräntung der Rüstungen nv LIE ¿resllebung der Pobe der Land- und Seestreitkräfte, die nur lo tar fein dürften, daß sie e! ausgeshlofsener Staaten oder dessen Entscheidungen widerstredender Lander begegnen fönnen. Ferner wird der Verkauf von Waffen und Munition fowie ihre Herste durch private Unternehmungen verboten.

londern fih auh für den

N M ung

Luxemburg.

i _Die Kam mer hat nah einer Havasmeldung mit 34 geaen

11 Stimmen das Frauenwahlrecht onaemommen. Auch

N die Gesehgebende Versammlung können die Frauen gewählt erden. :

Portugal, Einer Reutermeldung zufolge kam es vorgestern in der

Provinz Alemtejo zu einer ronalist:\{en Echebuna. «in Casitello Branco wude die Monarchie ausgerufen. Die Royalisten schnitten die Verbindung nah dem Norden und dem Süden ab, Zwei republikaaische Trupps und zahlreiche republi- kanische Deserteure ergaben sich den Royalisten.

Schweiz.

Wie die „Schweizerische Depeschen-Agentur“ meldet, gab der Gundesrat Ador im Ständehaufse Auskunft Über seine Pariser Reise und über die ihm vom schweizerischen Bundesrat gegebenen Aufträge. Die Scchweiz angehende Fragen, wie dîe Vötlkerbundsfrage, die Juteinatioralisieruna des Rheins und der großen fontinentalen Bahnlinien, die Freiheit der Schiffahrt im Mittelländischen Meere und zum Adriatischen Meere wutffden besprochen. Ebenso wurde die Stellung der Schweiz zum Präsidenten Wilson auseinandergeseßzt. Ferner wurden die Kohlenfrage und andere wirtschaftliche Bedürfnisse der Schweizer Fndustrie berührt. Ador teilte mit, baß Frank-

reih der Schweiz monatli T70-—920 000 Tonnen Kohlen liefern werde, In der gestrigen Sizung der Jnternationalen

Sozialistenkonferenz io Bexn fand eie Autsprache über den Völkerbund' siatt. ,„W. T. Y.“ berichtet darüber:

Thomas (England) sagie, das ganze Zukunftêprogramm kon- zentrière sh auf den Völkerbund, der jeut “in Paris ges{hlossen werden müsse, niht als irgendeine Friedensbedingung fondern als eine Grundlage ver Friedenöstonferenz. Nur ein solcher Friede könne in Betracht kommen, weil er alle zukünftigen Kriege wirksam ver- bindern könne. In Paris dürfe keia Friede zwischen Siegern und Befsiegten ge\{chlossen werden, welcher Haß und Grbitterung zurüt- lassen würde, fondern ein Frieden der Wilfonschen Ver- \öbnung. (Stüritisher Beifall.) Darum dürfe dèr Völker- bund keine Liga von einzelnen Staaten, sondern müsse die Liga der gejamten Welt sein. Um ganz klar über die Haltung Deutschlands zu sein und um seinerseits kräitig für die englischen Forderungen ein- treten zu Tônnen, lege er, Thomas, den deuts{en Vertretern die Frage vor, wie sie sih zum Militariêmus und zur, Abrüstung, namentlich zur Verstaatlihung der Nüstungsgesellshaften, stellten. (Fngland, das die Dienstpflicht endgültig abschaffen wolle, müsse wissen, daß der Geist des deutschen Militarismus für alle Zeiten dabin sei. Darüber hinaus wolle England verhindern, dáß die Arï- beiter hinfort durch die MRüsiungéetydustzie ausge! eu‘et würden. Thomas erklärte, zwei Gefahren drohten der Arbeiterschaft erstens die Gefahr der militärischen Rüstungen, zweitens die Gefahr des Bolschewiämus. Gegen beide Gefahren müsse man si wendèn. Man müsse auch darauf dringen, dak ti: Pariser Konferenz fich energisch mit dem Arbeiterproblem befaie

Im Auftrage der deutshen Delegat „n dankte Müller der englischen Delegation für die durch Thomas ausgesprochenen Worte der Versöhnung und beantwortete, von lebhafiem Beifall der eng- lishen und tranzöfishen Delegieiten unterbrochen, die Frage von Tbom18s dabin, daß die deutsche Sozialdemokratie immer den Milita- riemus befämpft habe. Mülier \trei\te kurz die Vorgeschichte des Krieges, dessen eine Ursacye gewiß in wiriscaftlicher Gifersuht zu suchen sei, dessen Hauptursache aber dech das Flottenwettrüsten zwischen Gngland und Deutschland aewesen sei. Weiche aujkiärende Arbeit die deuishe Sozialdemokratie auf diesem Gebiete geleistet habe, kônne daraus ersehen werden, daß Tirpigz zurzeit der bestgebaßte Mann sei. Für die deutihe Sozialdemokratie gelte noch heute der Punkt des Grfurter Programms, dec die Ersetung des stehenden Heeres durch ein E fordert, das* jeden Angriff unmö,„lich mache. Die Dienstpflicht fei dur internationale Verträge möglichst kurz zu bé- messen. Aber \chon sage Clemenceau, Frankreih brauche das Heer noch lange, und die englischen Delegierten in Berfailles sagten, &ng- land kônne auf die Flotte niht verzihten. Die deutsde Sozial- demokratie dente anders, denn von internationalen Verträgen hade auch Deutschland nichts zu fürhten. Die weitere Frage von Thomas b treffs der Rüstungsögesell\chaften beantwortete Müller dahin, daß Deutschland gegen die Verstaatlichung der Nüstungs- betriebe nichts einzuwenden babe, eben)owenig dagegen, daß die Be- triebe unter internationale Aussicht gestellt würden. Der deutsche Militariémus bestebe nicht mehr. Gewiß würden die deutschen Nationaliiten wiedec stärker werden, aber die deut\he Soztal- demofkratie werde den Kampf ge„en sie ausnehmen und dieten Kampf siegreih bestehen, wenn dafür geforgt würde, daß in Paris kein Machtfrieden, sondern ein Nechtsfrieden geschossen würde.

In der Nachmittagssißung, die gleichfalls der Grörterung der

Frage des Völkerbundes gewidmet war, verlangte der franzöfische Deputierte Milhaude die Schaffung eines Schiedsgerichts und

eines internationalen Parlaments. Er förderte ferner die Grrihtung einer internationalen Polizcimacht unter internationaler Kontrolle und betonte, daß wirtschaftlihe Schwierigkeiten, die oft zum Kriege ate führt hätten, durch einen gerechten Austaush der Rob stoffe und Güter beseitigt werden müßten. Sodann ergriff Ramsey Macdonald das Wort und bekannte sich als eifriger Anhänger des Völkerbundes, der cin Gerichtshof für territoriale Fragen sein müsse, nit aber eine Polizegewall zur Gr- ¿wingung territorialer Forderungen. Der lkerbund dürfe nir auf einzelne Nationen befhränkt bleiben, sondert müsse die ganze Welt umfassen, Gr dürfs keine ‘Liga der erungen, sondern müsse eine Liga der Vöiker roerdèn, Vis

arts geplante alljährlihe Busfammenkünft der Ministetbräsidenteri ersGeine wie eine Verböhnung des Vöblkerbundes. Der Voisigende Wrauting vecrläs eine Erklärung der deutschen Mehrheits-

watgen Anariffen vom Völkérbunte |

f. f

sozialisien, in der cs beißt: Die deutsche Sozialdemokratie 0k, wie tinmer man ihre Politik während des Krieges vbeurtetlen meg, jet dur die Kat den entschlofssenen Wiiten bekundet, 1hre ganze Kraft dem Kufbau der durch den Krieg zerrütteten Weit zu witmen und im ESeist und im. Dienste der Internationaie gernein'am mît den Soztalisien aller Länder im Bölferbunb den Seczialiémus zu ertampsîen,

Branting {lug der Versammlung fol,ende Gnt- \chließung zur Annabme vor: „Die Konferenz in Becn erkennt an, daß für sie die Frage der unmitte!baren BWerantwortlichkeit am

Kriege geklärt ist, sowobl turch die Ausiprache, ais auch dur die (Srkflärung der deutshen Mehrheit, die den revolutionären Geist des

R E n L BURE: Vi altung von tem tes

revolutionáren Deuti{tland unt dessen völlige 1 Indem

für den Kcieg verantwortlichen alten Systems befundet dat.

die Konferenz die deutsche Retolution und die demokrati!en und fozia- listischen Einrichtungrn, die fie herbeigeführt bat, begrüßt, feht sie die Babn frei für die gemeinsame Arbeit der Internationale. Vie weitere

Grflärung, die die deutschen Delegierten in der Debatte über den Völkerbund abgegeben haben, überzeugt tie Konferenz, daß von nun an die vereinigten Ärbeitermassen der ganzen Welt die stärksten Mittel zur Niederhaltung jedes Militarismus und aller Versuche, die inker- nationale Demokratie zu vernichten, verbürgen unt gewähren werden. Die Konferenz sieht in den in ibr genthrten Debatten cine fruchtbare Vorarbeit und überläßt es einem fünfttigen internationalen Kongreß, dessen Einberufung unter normalen Bedingungen erfoigen kann, übét die weltgeschichtlihe Frage der Verantwoitlichkeit das Urteil der Internationale zu fällen.“

Diese Entschließung, deren Veriesung mit

| wiederholtem lebhaften Beifall begleitet wurde, wurde gegen wenige

Stimmen voa der Konferenz angenommen. Damit |chloß die geitrige

Sigzung.

Der Präfdent der von der internationalen Sozialisten- kfonferenz eingesepten Kommission teilt eincr von „W. T. B.“ übermittelten Meldung der „Schweizerischen Depeschena zentur“ zufolge mit, daß die Kommission sh auf folgende Ent - ihließung geeinigt hat:

Die Vereinigung der Völker zu einer innigen Gemeinschaft gebörte von jeher zu den vornehmsten Idealen der Sozialisten- Internationale. Dieses Jdeal entspringt einer Solidarität der Proletarter aller Länder und aus dem \oztalistishen Endziel das fich nichi national, sondern nur international verwirklichen läßt. Der Weltkrieg hat dieses sozialistishe Ideal der Gesellschaft der Nationen zu einer dringenden Aufgabe der Gegenwart, auch für die nicht 1ozialistischen Parlamentarier gemacht. Gr hat gezeigt, däß bei der heutigen Höhe der militärisch:n Technik und des Verkehrs jeder Krieg die Tendenz hat, die ganze Welt“tn zroei feindlihe Heeriager au entzweien, die gegencinander mit den grauenvollsten Mitieln der As bis ‘zur völligen Erschöpfung sih bekämbten. Dêr ¡ängste Krieg bat die Welt an den Rand des Abgrunds gebracht ; der nâbste würde sie völlig vernidten, und schon die Vorbereitungen ¿au einem’ neuen Krieg würden die Welt zu Grunde richten. Dieses Unheil Tann nur gehemmt werden dur Herbeiführung der Gesellschaft der Nationen. Die Gesellschaft soll von den Bolfksvertretungen der verschiedenen Länder gebtidet werden. Sie muß ausgeben von einem Vechtéfrieden, der feinen neuen internationalen Konfliftsfioff hat. Die a F dem Grundsay der Selbstbestimmung der Volker aufgebauten Staaten müssen in die Gesellschaft der Nationen aufgenommen werden. Alle Mitglieder der Gesellschaft haben die gleichen Rechte und die gleichen Pflichten zur Durchführung ihrer Aufgaben, und die Vöikerschaften, dte noch nicht zum Selbstvestimmungäteht gelangt find, tollen von der Gescllschaft der Nationen ge\hüßt und dabin entroictelt werde, daß ste die Fähigkeit erlangen, Witglictèr der Gesellichaft freier Volker ¿zu werden. Die erste Aufgabe der Gefellschait ift es, neue Kriege und Kriegsrüstungen zu verhindern. Sie muß Einrichtungen hafen, die durch Vermittlung und Schiedsipruch , alle Streitig- keiten zwischen den Völkern entweder verhüten oter beilegen können, aud) solche Fragen, die al8 Lebens- und Chrenfragen bezeihnet werben. Dieses Schiedsgericht muß die Möglichkeit haben, jederzeit Grènz- bereinigungen unter Befragen dec Bevölkerung vorzunehmen, wenu folhe nôtwendig werden. Die Gesellschaft der Nationen ht alle stehenden Heere aufzuheben und ckchtiteßlich die völlige Abrüstuvg herbeizuführen. Solange cine bewaffnete Macht duch die inter- nationalen Verhältnisse notwendig ist, soll sie unter dem Betehl der Gesell|chaft der Nationen stehea. Sie muß über die Mittel ökonomi- sen Drucks verfügen, um die! Durchführung ihrer Enscheidungen erz zw ngen zu kövnen, wenn es notwendig wird. Wo Zolltarife bestehen, sollen sie abbängen bon ber Zustimmung der Gesellschaft der Nationan,

und ‘die Gesellschaft toll! internationale Verkehrêwege und Vertehrêmittiel direkt in ihre Berwal1ung übernehmen. Die Gesell-

satt der Nationen muß Befugnisse bekommen, die ibr gestatten, fich zu emem Organ zu entwifeln, wetces die Erzeugung und Verteilung der Lebensmittel und Rohmaterialien der Weltimächte uud thre P10- duktion im höchsten Grade zu entwickeln in der Lage ift. Zu“den gemeinschaftlichen Obliegenheiten der Gesellschaft der Nationen gehört auch die Herstellung, Wettérentwicklung und Durchführung etnes internationalen Arbeiterrechts. Die Bildung der Gesell\haft ver Nationen wird jeßt erfolgen unter dem Drucke der Nach- wirkungen des Krieges. Die (Hesellshaft wird ih indessen spüter, wenn die Nachwirkungen an Kraft verlieren, günstig entwickeln und ivreu großen Nufgaben gereckt werden fönnen, wenn das internationale Proletariat mit voller Vêacht binter ibr steht und sie vorwärts bringt. Je lrâftiger die proletarische Beroegung in anderen Ländern, je mehrt Möglicheit der Entwicklung der internationalen Aufgaben, je ent- \chlossener bas Proletariat in jedem Lande jede Macttbefugnis der eigenen Regierung bekämpft, je mehr vom Sozialismus an der Ver- wirflihung und fraftvollen Durchführung der internationalen sozialen Ideale gearbeitet wird, um jo kräitiger und lebensreicher werden dié Wirkungen der Gelellschaft der Nationen sich gestalten.

Die deutsche Delegation brahte bei der Juternatig- nalen Sozialistenkonferenz, nah einer Mitteilung des „Vor- wärts“, folgende Entschließung zur Denkschrift, be- treffend die schleunige Rückgabe dec deutschen Kriegsgefangenen, ein:

Die Internationale Sozialistenkonferenz erklärt: Die Ver- treter der Arbeiterklasse aller Länder baben dafür zu wirken, daß mit der Beendigung dés Krieges alle Maßregeln, die aus Anlaß des Krieges erlassen oder die infolge des Krieges entstanden sind, und die ‘den Arbeiter in der Auswahl der Arbeit oder des Auf- enthalt8ortes beschränken, aufer Kraft treten Kein An- geböttger eines anderen Staates darf aus dem Grunde von der MNüdfehr in den Oecimatsstaat zurücktzehalten weiden, weil er als Zivilinternierter oder als Kriegvgefangener in die Gewalt eines anderen Staates kam. Die von den Viilitaristen in Frankreich ge- forderte gewaltsame Zurückhaltung von einèr Million Gefangenen wird in Millionen Familien Trauer und Haß gegen den Gewalt- haber erzeugen, der im zwanzigsten Jahrhundert freie Menschen in Sklaven verwandelt und Mißstände erzeugt, die man im grauen Altertum bei babarisden Staaten gekannt hat. Das Los der Sflaven wird das Mitleid aller fühlenden Menschen bervorrusen und Stimmungen erzeugen, wie fie si einst gegen -die Sklavenstaaten in Antèrika wendeten. Dauernden Schaden werden von der Sklaverei neben den Sklaven die freten Arbeitcr Frankrei&s haben; denn wenn in der Zeit, in der die Arbeiter ibre Ardbeits- und Lobnbedingungen der veränderten Kaufkraft des Geldes anpassen sollen, die Arbeit von 1 Million Sklaven wie ein VBleigewicht auf den Arbeitsmarkt drückt, werden die freien Arbeiter, die mit diejen Sklaven fonkurrieren sollen, in ihrer Lebenshaltung so berabgedrüdt, daß fie dauernd Parias in der Armee des europâishèn Proletariats- bleiben.

Am Mittwochabend {m Berner Volfkshause der Jutornätionale Gewerkschaftskongreß eröffnet worden.

G x X Wi 4“ ¡f T ú