1819 / 27 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Privatbetriebes werden 2‘ utd bemerken einmal, daß ;

die Bergwerkyerwaltung aus einem doppelten Ge- sichtpunkte, theils als Verwalterin des Bergwerk - Re- gals , theils. als landespolizeiliche Behörde behufs der Aufsicht auf den gesemäßigen Betrieb des Privat-

bergbaues betrachtet, „und, was fie in dieser legten

Beziehung kostet, nicht anders behandelt werden müße, denn als die Kosten der übrigen Theile der ‘allgemeinen

Landespolizeipflege 7 sddann, daß die bereits angeord:

nete Revision der Gesetzgebung unfehlbar auch diesen Zweig der öffentlichen Verwaltung umfaßen werde.

RÜge. s Der. Herr Freiherr von Hallberg führt im gten Stücke des „Hermann ‘/ über das Schreibereiwesen ganz gegründete Beschwerde, obwol er dabei vergeßen, daß er selbst ein ‘großer Freund. und Vermehrer der Schreibereien ist. Wern erz. B. rügt, daß er 1m vorigen Jahr eine, Abgabe, die ‘auf das Hornvieh ausgeschrieben worden, habe erlegen müßen, ohne einen Befehl des Königs oder des ‘Ministeriums, wiewohl er darnach gefragt, gesehén zu haben, so hätte er ja nur bei seinem bekannten Aufenthalt in Aachen die König- liche Regierung, als die recht eigentliche Behörde, \ra- gen dürfen. Diese würde ihm die Verfügung des Königl. Ministeriums des Fnnern vom 5. Aug. 1817 „nicht vorenthalten und ihn überzeugt haben, daß fie, den bestehenden Geseßen gemäß, hiedurch authori- sirt worden , in den Fällen, wenn das Bedürfniß be- sondrer Umlagen hinreichend bescheinigt sey, und der Gemeinderath einen Beschluß deshalb abgefaßt habe, die Umlagerollen für exefutorifc) zu erflären. Jn der vorliegenden Sache betraf das Bedürfniß die Kosien eines dringenden Baues am Pfarrdause, von 228 Nth! Die Gemeinderäthe hatten zu Herbeischassung diefer Summe eine Umlage in der Gemeine nah dem Horn- viechstande beschloßen; die Königl. Regierung war vou der Nothwendigkeit des Baues überzeugt, uud fand die Art der Umlage, die. im dortigen Regierungsvezirf -auch sonst wol üblich ist, der Sache vôslig angemeßen, weshalb sie auf den Grund der Verfügung vom 9- Aug. 18317 gesehmäßig verfuhr, indem fie die Umlage für exefutorisch erflärte.

Nekrolog /

August Friedrich Ferdinand von Kobebue, geb. zu Weimar am 5. Mai 17161, ging nach Vollendung feiner afademischen Studien in Jena, sehr jung, wahr: scheinlich schon im Fahr 1781, nach Rußland , denn 17832 befand er sich bereits als Sekretair des berühm- ten Generals von Bauer in Petersburg. Er war u dieser Stelle durch Empfehlung des Preußischen Ge- andten am Rußischen Hofe, Grafen von Görz, ge- langt. Bald dárauf ward er Rath beim Gouverne- ment zu Reval, und 1787 Präsident des dortigen Gou- vernements - Magistrats (unter welchem Titel er in Teutschland zuerst als Schriftsteller bekannt wurde). Von 1789 an brachte er die Sommerzeit gewohnlich in Teutschland zu. Im Jahr 1795 nahm er seine Entlaßung mit dem Rang eines Rußisch : Kaiserlichen Kollegien - Aßeßors, und privatisirte eine Zeît lang zu Fewa/ bei Dorpat, bis er 1798 das ihm angetragene Ámt eines Theater- Dichters zu Wien annahm. Schon 14799 gab er solche nah manchen zur Publicität ge- Fommenen WVerdrüßlichkeiren mit den Schauspielern wieder auf, privatifirte bis zum Frühjahr 1800 zu Weimar, und ging sodann sorglos nah Nußland, wo ‘ér unerwartet, als er kaum die Gränze berührt, ver- haftet und nah Sibirien geführt wurde. Noch wäh: rend der Regierung des Kaisers Paul (durch welche Umstände is hier zu erwähnen zu weitläuftig) wurde er in Freiheit geseßt, zum Hofrath und 1801 zum Kol? legienrath ernannt; doch ging er nach Teutschland zurück, und wählte anfangs Weimar zu seinem Auf- enthalte, seit dem- Jahr 1802 aber, nicht ohne höhere Veranlaßung, Berlin, wo er durch die Gnade des Kö: nigs zum Mitgliede der Akademie der Wißenschaften

| 16,000 -

ernannt wurde. Während seines hiesigen Aufenthalts machte er Neïsen nah Frankreich und „ztalien, wovon seine betanuten Erinnerungen zeugen. Berlin begann er um diese Zeit die Herausgabe des Grei müthigen,‘“ anfänglich allein, dann in Verbindung mit Herrn Merkel. Noch vor dem Fahr 1806 ver- weilte er eine lgnge Zeit in Königsberg, um dôrt die Materialien zu seiner „Geschichte Preußens ‘““ zu

sammeln, seit dem Jähr 1807 aber lebte er ruhíg auf

seinem Gute Schwarze in Esthland, bis ihn die Be- gebenheiten der Jahre 1812 und 1815 im Gefolge des

Triumphzuges der Rußen nah Berlin zurückbrachten,

wo er vòôm April 1815 an das bekannte Wochenblatt

herausgab, deßen Fortgang durch die ersten einstweili- gen Glückswechsel des Krieges gehemmt wurde. 'Endigung des Krieges ward er als Rußischer Konsul

Nach

in Königsberg angestellt, im Jahr 1816 aber von die-

ser Stelle wieder abgerufen, zum Etatsrath ernannt

und im Frühjahr i817 nah Teutschland gesendet, um

‘über den litterarischen und Kultur- Zustand unsers Va:

terlandes an die Rußisch - Kaiserliche Regierung von Zeit zu Zeit Bericht zu erstatten. Er wählte Wei:

,

mar, woselbst seine bejahrte Mutter noch lebt, zu sei:

nem Aufenthalt, und vertauschte es im vorigèn Jahre gegen Manheim. Jn welche Streitigkeiten ibn die

Erfüllung scines Auftrages und sein litecarishes Wo-

chenblatt verwickelt, ist zu neu und in Aller Gedächt- niß, um es hier anführen zu dürfen. Noch weniger bedarf scine schriftsieilerische Thätigkeit und am allerz wenigsten sein Wirken für das teutsche Theater einer Erwähnung. Seit dem Juni 1789, also seit 30 Jah: ren, wo in Berlin zuecst sein berühmt gewordenes „Menschenhaß und Reue“ allerdings nicht ohne die außerordentliche geniale Kunst Flecks und der Bethmann is ihrer damaligen Blüthenzeit , eine roahrhaft revolutionáre Wirkung für die Bühne und für das Yuvukum- hervorbrachte , hat er unermüdet und urermudlic) die Bühne mit Produkten scines (Bei: res bereichert und oft Jahre lang. allein beherrscht, so reichlich, daß die Zahl seiner Stücke, groß und klein, wohl au Zoo betragen dürfte und er dem Lope de Vega an Fruchcbarkeit gleich kommt.

Wie man auch Über den Kunstwerth aller oder der | ineisten seiner dramatischen Dichtungen urtheilen mag, | der Ruhm bleibr ihm unstreitig, vaß er ein hô@st thätiger , fruchtbarer und wißiger Kopf war, der mit ersfaunlicher Leichtigkeit seinen S-cof zu behandeln wußte. Wenig oder gar niwt bekanni gewiß scine allererste dramatisce Arbeit „Demetrius Jwano- witsch, Zaar von Rußland“ {aus den Begeven- heiten des falschen Demetriu® (Er wárt dan!als Sekretair des Generals von Bauer, cines großen Beschüßers der teuts@en Búhne. Dieses Stück ward im Jahr 1782 auf der teutshen Bühne in Peters burg mit vielem Beifall aufgeführt. Eine Nachricht hievon unter der Rubrik Petersburg in der Ham- burger Zeitung Nr. 120. vom Fahr 1782 sagt? die- ses Stück ist fein Meisterstück, aber an versehiednen f Stellen vortreflich ausgearbeitet, und verspricht in der f Person des Verfaßers, der erst 22 Jahr alt ist, mit }* der Zeit einen großen Mann für das Theater und F für die Kunst.“

Berichtigung. Jn der, den 25. Stüdcke unsrer f Zeitung beigelegten Bekanntmacwung der Rechnung f des Staats - Schuld - Schein - Tilge - Fonds auf das | Fahr 1818 hat sich auf der zweiten Seite, unter der j Einnahme - Rubrik, durch Verseßung, ein Frrthum ein- geschlichen, indern dort 7000 Rthl. Staats - Schuld- Scheine und 64 Rthl. 15 Gr. Zinsen, in Summ? = 7064 Rthl. 15 Gr. beim Kourse von 64F Procent zu wenig, dagegen beim Kourse von 648 Procent z6 viel angeseßt worden.

Es muß demnach heißen :

Staats :Schuld-] : v) Scheine. Zinsen. in Summa Proc t

16,000 Rthl.|142 Rthl, 13 Gr. 16,142 Rthl, 15Gx. zu Gui

245 è 16 - 116,240 s 24 5 - 67 |

Allgemeine

reußishe Staats - Zeitung.

272 Stück, Berlin, den zten April 1819.

L Amtliche Nachrichten.

auf Koberwis zum Land ; iat Tini bu 106g rath des Breslauer Kreises zu

Des Königs Maje Regierungsrath Kerll e und Mitgliede des Minist werbe zu ernennen geruht.

Se. Königl. MEINNEA, haben den Geheimen

t orkel und Toeche bei de General: Kontrolle den Karakter als : Weide R

then beizulegen und die desfalsigen selbst zu vollziehen E R DURRE ARNY

Kronik des Tages.

¿B vom 5. April. nig haben dem Grafen Eberhard von Dan- kelman auf Scbón- Ellguth bei Breslau; desgleichen dem Ober - Post: Direkior Freiherrn von Haysdorffff zu Aachen, die Kammerherrn - Würde zu ertheilen ge-

at haben den bisherigen Geheimen Regierungsrath eriums für Handel und Ges

Seine Majestät der

Rechnungs : Revisoren

Seine Königl. Majestät haben den ‘adi ifrik ; é o! : Distrikts - Kommißarius Grafen von Königsdor ff

Zeitungs-Nachrichten.

leibten Aufsaße die Behau tun ; léle zu berichtigen ene E R A O daß er das Wahlgeseß se

E vom 924. März. ordneten hat den Vorschlag der Pairkammer in zug auf das Wahlgesetz mit 150 Stimmen gegen 94 verworfen, nachdem einige Redner dafür, und einige Unter andern sprachen die

Die Kammer der Abge:

aa Lainé bemerkte, \ h selbst Leinesweges bef wolle, aber über Modifikationen könne ih 14400 verständigen, um nortorische Mißbräuche zu verhüten. zministet sprach gegen den Vorschlag. M t allgemeinem Beifall, daß die Erfah 108 A As C Mißbräuche spreche, c « 2 ee Kammer einen Mia ved MaOEA C G ger C Aa verschaft, daß, nen glichen, vom Throne und von der Verfaßung j l un R abgewendet sey. Die iwd ei dad eses fand ér unerheblich. Glaube man sey, in jedem Kreise einen Wa ; so laße sich darüber sprechen. des Departements pfle

dagegen gehört wroaren. D Gai Lainé dafür. en wurden einige Vorfälle im Gard - (Nismes) zur Sprache gebracht, q Me ag dei St. Aulaire, der den Vorsiß in der Wahlversamm- lung dieses Departemnents geführt hatte, besonders | Namentlich gab er darüber Aufschluß, daß eine beträchtliche Anzahl der Wahlberechtigten an den Wahlen zu Nismes feinen Theil genommen. s Deputirten von 18315, sagte er, besaßen nicht das all: gemeine Vertrauen, besonders waren ihnen die prote- E Wähler entgegen. j : en Sevennen nach Nismes auf den V ir di zu stimmen, welche sie wählen erfi ie Wéblen soliten zu Nismes am 20. oder 21. Aug. vor sich ge- hen. Zwei Tage vorher wurden 11 Protestanten in des Mrafen daselbst ermordet. en geplündert, einige Frauen ißhar protestantischen E un L famen t l z fie gingen zu ihr : e, Die Wahlen wurden ahne E E Wi; es SASIOdIN eine Verschiedenheit der Meinun- gen E gu zu spüren; ein trauriger Vorzug, den E ahlen von 1815 in der That nicht benei- In mind, Er erinnert an die Worte des römischen __Veschichtschreibers „und wo sfe eine Einöde shzaf:- fen, heißen sie es Frieden. ‘“ wider diese Verbrechen nicht aufgetreten.

Bon dem er: Der Justi

Er userte mi

Zweifünfteln so würdi- wenn die übrigen

daß es beßeë hlort zu bestimmen, t it Lu n ELUREEEE i ' ( roßen ments N DIRE H bic cin Denen aben ; da bilde si die öffentliche Mein M E N Anger hervor, Á flárte e oriwvutf,- der dem Ministerium in Bezu t Vorfälle im Gard- Departement gemacht tek, lerdings gäben dergleichen Vorwürfe ein Aergerniß, aber diese Rednerbühne, die damals zu dem Verbre- E geschwiegen, trage die Schuld des gegebenen ergernißes. Er brâchte die Meuchelmorde in Ekinne- eung; die an dem Marschall Brüne, den Generalen amel und la Die aud dem Herrn v. Fualdes 2c a auch während der Disfkußion von der Ernennung der neuen Saw die ragen nes Yat klärte sich der Minister übér die Saa n folgender: Art n uß- gefaßt - hatte, alle- Geseg: Entwürfe, ! ohne Prüfung, zu ver ese Maateceet nate g, werfen, machte diese

Sie begaben sich aus

Die Wahlen - punkt zu

da bringe

Einige Häuser wur- Er erklärte sich über

nicht in die Stadt

verübt worden.

Rede war, fo ers _Veranlaßung ‘dieser :-,,Eine Mehrheit, die den

Die Bn ist Y Zer Derbre Seit 1815 E A e Ame igißeie der Meuchelmörder in Nismes, P S igion und den Familiea ihrer Sch!achtopfer E, T Wären dem Redner (Herrn v. Vil- i e) diese: Umskände bekannt gewesen, so würde er | I NbeR, mesHals 4 Menge protestantischér J ismes nicht eingefunden, um Theil an den Wahlen zu ne i : i | eednete, + zu nehmen, 2c.

ner Wahlver i, führt, hat in

Maasregel Di Entweder das Ministerium E ¿s Mle ch d hm leicht gewesen Ne fue E: rp er Mittel versi j forc nan, l versichern, die R Der Marquis la Fayette beschrä allgemeine Bemerkungen zu Gunsten fe und tadelte, daß die Kammer in :3 M

kein Resultar ihrer Berathungen sehe, .an .we

seyn würde, oder Regiexung

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- Ein andrer Abge: ßaignolles, der au den Vorsiß in ei: samnilung - des Gárd- Departements ge- einem besondern, dem Moniteur einvers