1919 / 71 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 27 Mar 1919 18:00:01 GMT) scan diff

Nah seiner Anficht hätte als ecfte Frage bie Grenz

derich:!gung im Osiea entschieden werden könuea. Er sei der !

Meinung, daß bas linke Rheinufer nicht Pftußen angehöreo und als noue Angri ani wi Preußens gegen Feankreih dienen dürfe. Die Politik Frankreichs gegenliber Nußland sei unsicher gewesen. | Spaniea, Nach einer „Havasme-ldung“ werden durch ein Dekret die verfassungsmäßigen Bürgschasten aufgehoben. UfriXa., Der Befeh!skaher der englischen Strettkräfte in Negypten hat nah einer Feutermeldung währenb ber jeßigen unruhigen

8 ii alle öfentlihen Versarumlungen, Demonstrationen oder |

‘Prazessionen verboten.

Deutsche Nationalversammlang in Weimar.

29. Sißung vom 26. März 1919. (Bericht von „Wolffs Telegraphenbüro“.)

Am Ministertish: die Reichsminister Scheivemann, Schiffer, Dr. Preuß, Erzberger, Noste, Wissell, Gothein, Dr. David, Dr. Bell und Giesberts.

Das Haus ist stark besetzt, die Ränge sind überfüllt.

/ Vor Eintritt in die Tagesordnung ergreift das Wort ber

___ Ministerpräsident Sccheidemann: Die auswärtige Poliik fet tin Zeichen unerhörten Zwanges. Täglich mehren sich die Ptel- dungen aus dem Ausland, in denen neue Ershwerungen in den zu enva tenden Friedenöbedingungen ang kündigt werden. Unerhörte Summen Schadenersag jollen uns auferlegt, weite Strecken rein veutshen Landes uns genommen und erdrückende Beschränkungen in unseren finanziellen“ und militärishen Angelegenheiten uns befohlen werden. Sicherlich ist ein großer Teil Vite Bedingungen ertundoen, zu dem- Zwet, uns nach und nah durch ihre Wiederholung an diese unerhörten - Forderungen zu gewöhnen, damit uns die end- gültigen Bedingungen fast erträglih ersdtinen (sehr rihtigl), er- fundên zu dem Zweck, eine Atmosphäre zu \chaffen, vie unter ihrcm Druck die Proteite selbst gegen einen Gewaltfrieden ersiicen wücde. (Lebh, Zustimmung.) Unser gequältes, noch grausamer als vorm ntege voin Waffenstillitand mißhandelles Volk hat diese Methode verfannt. Burch ganz Deutschland geht ein Ausschrei aus tiesster Berzweiflung, ein Appell an die höchste Instanz, die es gibi, an das (Zewissen der Menschkeit, (Sehr wahr!) Zu Tausenden kommen 6ie Proteste aus Provinzen, Städten und Dörtern, aus der höchsten Not und der leizien Verziveiflung, aus vateciändi\cher Angst, durch den Machtspruch der Steger die Zugehörigkeit zur deutschen Nation zu verl'eren. Bei Deutschland wollen sie bleiben, bei dem perarmten, geshlagenen, mit Wunden und Schulden bedeck1en Deusc,land. Sie wollen bas ganze Mariyrium cines besiegten Volkes mitieiden, nur weil sie sich im Leben und Sterben nicht anders fühlen und denken können, denn als Deutsche. (Stürmischer Beitall.) Die YNeichsregierun1 weiß, daß diese Treue zum Reiche bis ¿ur Gelbstverleugnung geht, weiß, daß diese Treue das werlvollite Gut st, das ihr zur Verwaliung anvertraut wurde. Sie wird es sich von Teiner Seite schmälern lassen. Als das wilhelmische Reih anscheinend in der höchsten Blüte stand, hatte es am méisien mit der Reichs- verdrossenheit zu Tämpfen. Die deu! sche Nepublik, die nichts. an Gegen- wart, die nur Zukunft zu bieten hat, erlebt es daß das Bekenütnis zur Schikfalsgemetaschaft aller Deutichen 1äglih lauter und inniger wid. Aber, so rufen uns die sog»nannten Radikalen bon liaks zu, das deutsche Volk hat gar kein Recht zum Protest gegen Vergewalli- gungen, denn Vrest-Litowsk und Butarest seien unsere Schuld. Die Reichsregierung hat ihren bisberizen Gegnern die Errichtung eines internationalen Gerich!s8hofes vorgeschlagen, der die Schuld- frage nah allen Seiten prüfen und dann wuteilen sollte, England hat diesen Vorschlag abgelehat. (Hört, hört) Es ist also nicht unsere Schuld, wenn dieser von uns seibst vorgeschlagene Prozeß ungeführ1 bleibt. Abec selbst, wenn Deutschland aller Verbrechen, deren man es bezichtigt, wirklih s{uldig wäre, hat es darum das heilige echt verloren, gegen Vergewaltigungen zu protestileren? (Sehr „gut!) Hat es drum das Net ver- loren, gegen Fesseln zu protestieren, die ibm die Gurgel zudrücken würden? (Sehr gut! Zurufe bei den Ul. Soz. : Wir nicht, aber Sie !) Was von uns jemals nach Ihrer (z. d, U. o Meinung aa Ler- gewaltigungen beabsichtigt worden ist, es reit auch nit an- nhernd an das heran, was unsere Gegner uns gegenüber son ausgeführt haben und noch ausführen. wollen. (Lebhafte Zu- itimmung.) Spaa is \{limmer als Brest, weil Spaa zeit, oaß es von Brest nichts gelernt hat. (Lebhafte Zuslimmung b, d. Mehrheit.) Aber niht nur die äußerste Linke s{wächt unsere Stellung vor dem bittersien Eide, Am leyten Sountag fand-n einige Versammlungen în Berlin statt, einberufen unier dem Eindruck der Meldungen, caß Westpreußen, Danzig, das Saargebiet thre orn zuni Reiche zu verlieren drohten. (Zurufe rechts: Posen!) Der Reichsrehrminister hat für diese allen Deulschen und allen Parteien gleihermaßen am Herzen liegenden Kundgebungen die Bestimmungen des Belagerungezustandes aufyehoben und hat die Straße freigegeben. Aber was erfolgte? Es war für einen Teil des Publikums dieser Versammlungen \ckon tennzeihnend, daß er die Ausführungèn des Neict 8ministers Erz- berger und meines Parteisreundes Be1nstein mit lärménden “Kund- gebungen unte:brach gegen “den Widerspruch der überwiegenden Mevrheit, nur weil die beiden N dner sih auf den Boden des Wiisonprogramms gestellt hatten. (Hört! Hört!) Welche Kräfte hier am Weike politisher Sabotiage waren, zeigte so rect der sogenannte Nattionalbund deutscher Offiziere, ein Häuflein volitisch urxtetlsloser Herren. Große Unruhe rechts. Zurufe: Na, na! Lärm links.) In thren Reihen spielt der ehcmalige Nechté- anwalt Bredereck# eine führende Rolle. (Stürmisches Hört, hört! lints. Zurufe links: Etu Betrüger! Lärm und Unruhe rets.) Diese Herren brachten es fer!iy, „Veil Dir im Siegerkranz“ zu singen und durch das Ausbringen von Kaiserhochs eine ml emei Sache des ganzen Volks zu mißbrauchen für die arm'eligste Lappalie ciner Clique egenüber 53000 Mitgliedern des Deutschen Offizierbundes, der von solchen Politikastern nichts wissen will. (Hört ! hört !) Man a N General Ludendorff Ova- tionen, der sich natürli ganz zufällig (große Unruhe rechts) in der Wilhelmstraße befand. (Hört! hört! bei der Mehiheit.) Das, was die Herren am Sonntag in Berlin getrieben haben, ist zwar nicht gewollter, aber in seinen Wirkungen war es Landesverrat. (Lebhafte Zustimmung bei der Mehrheit. Großer Lärm rech1s.) Sie haben unseren Gegnern wieder Grund zu der Behauptung ge- geben, bei uns sei alles beim alten geblieben. (Sehr richtig ! sbei den U. Soz. Lachen bei den Soz.) Wir protestieren mit aller Enischiedenheit gegen diese Vorkommnisse am Sonutag. Wir pro- testieren gegen die Fälshurgsversuche, die die Freiheit der Revolution nit für, sondern gegen unser Volk mißbrauGen. (Lebh. Beifall.) Ic weiß nicht, wie man dieses Treiben am “besten brandmarken joù (Unruhe rets) Unjer , leidendes, von jeder militäriscwen Kraft eêntbléßites und der Vernichtung preisgegebanis Volk (Gt rwische UntorbreGung rech1s. Zurufe Dts: if die huld der Revolution. Lärm und Zurufe links: Lubendorff ift Huld! Bewegung im g Hause.) Wir werden uns das Herauf- deshroôren neuer Roe Le fahren dur cine Handvoll eatitionäre nidt weiter gefallen lassen, wir dulden das nicht,

¿ Die Geseße des Rechts und nur des Rech1s.

Still\chroelgen roäre hter Mitschuld, Uebersehen wäre Verbrechen au eigenea Voit, werden die der Vergangenheit auf eine veue Gegenwart übertragen wollen.

¡ (Hört, bört! und Bewegung) Die Anwesenheit des Generals Luden-

vorff bei diesen Vorgängen sol nicht leihten Herzens Hbeurteilt werden. Seine Schuld oder NichtsGuld wird sich nur aus seinem Vechalten während des Krieges beurteilen lassen; èr bat bei seiner Rüdkehr aus Schweden das Urteil eines Staatsgerichtshofs verlangt, Er foll es haben. (Stürmisher Beifall bei der Mehrheit. Zuruje rechts: Abtec ein unabhängiger Gerichtshof!) Wir werden dafür forgen, daf; dieser Gerichtshof unpartetish zusammengeseßt wird. Zm Namen der Reichsregierung habe ih zu ertlôren, daß wir shnellstens einen Me ue) zur Errichtung eines Staats- gerichtêbofs bei diesem hohen Hause einbringen werden, um au nach dieser Seite ¿u dotumentieren: Das neue Deutschland kennt für fi und flir anvere für innere und äußere VBegensäße nur das eine: (Lebhafter Beifall.) Dánn, nur dann kann uns aus der heutigen, ta Freund und Feind zerrissenen Welt die Losung zurücktönen, auf der sich di- neue Staaten: gesellihaft aufbauen muß, das Xriedensecho der Gerechtigkeit. (Lebh. Beifall b. d. Mehrheit. Zischen rets.)

Abg. Sch uly - Bromb rg (D. Nat.): Jede Partei wird das Be-

dürfnis nach einer Besprehung dieser hohbedeutsamen Nede haben, Wir behalten uns bei der Festlegung der nächsten Tagesordnung vor, einen solhen Anirag zu stellen. __ Präsident Fehrenbach: Das Bedürfnis des Vorredners if durhaus verständlih, und beim Notetat, der morgen auf die Tagces- ordnung kommt, werden ih Betrachtungen allgemeinpolitisher Art anbringen lasen.

Das Haus erklärt fich damit einoerstauben.

Hierauf wird die Besprechung der Juterpeilatiouen über Mittelstand und Kleingewerbe fo1tgesett.

Ministers Wissell hat urs nit în nünshensweriem Maße be- triedigt. (Sehr richtig! b. d. Dem.) Wir hätten mehr Wärme in seiner Antwort gewün chi. (Sehr wahr! b. d. Dem.) Wenn so ungebeuerli viele Mittelstandsexistenzen vernihtet find, fo tfônnen fo P bei denen bedanfen, die es verhindert haben, rechizeitig» einen V -rständigungöfrieden zu fließen. eug gung L LEB

Mehcheir geh bt!) Wie deutt sich der Reihswirtichafisminister die Durchführung des Achtstundentages in den Saisonbetrieben ? Meine Freunde lebnen es entschieden ab, jeyt mit einer Soziali- ferung der Bäckereteri, Mebgeretien und des Baugewerbes yor- zugehen. Dafür liegt jegzt kein Bedürfnis vor, und die Be- triebe find keineêwegs dafür reif. (Lebhafte Zustimmung.) Die seit Oktober y, F. fertiggestelte Verordnung ies {Freiherrn von Stein über die Nohstoffversorgung des Handwerks soßte schleunigst herausgebracht werden das Handwerk als eine besondere Fahgruppe berüfichtigt weihen.

nit nur an die Regierung, sondern auch an die woblhabenten Schichten, bie am beften dazu imstande find. (Lebh. Beifall bei den Dem.)

Abg. f ugo (D. Bp.): Die reyolutionären Unruhen, dic nach wie vor unser Land durchzittern, werden nur beseitigt werven können, wenn es gelingt, die Wirtschattenöte abzustellen oder erheblich) abzumildern; Arbeits! osigkeit und wirtschaftlihes Mißbehagen sind der gefährlihiste Nährboden tes Spartakismus. Und mil politischen Konzessionen wird man diesen Quell der Unruhen und der Revolution nicht verstorfen Eönnen. (Sehr ridtig ! rech18.) Auch wir sind von den Erilärungen des Netciswirtshaftoministers nicht bejriedigt. Die Hauptursache unserer Wirtscha!tsnöte ist der Viangel an Rohmaterialien, dessen Beseitiguna dur) die Cinfuhr möglich ist. Selbstverständlich ist es nicht möglich, wahllos jede Einfuhr zu gestatten. aber ich fürchte, daß die gepiante Schaffung von Einfuh1syndikaten noch größere Hemmnisse )chaffen wird. Wir lehnen es auf das entschiedenste ab, paß Staat und Gemeinde den Tleinen Gewerbetretbenden etwa dur Kommunalisierungder Bäckereien, der Fleischereien, des Baugewerbes uro, Konkurrenz macht. (Beifall und Zustimmung rechts.) Unter keinen Umständen darf unsere Hegierung einen Friedensvertrag unterzeidhnen,

fidhert. u einem großen Teil zurück auf die unzweckmäßige Ausgestaltung bie Arbeitslosenfürsorge. Die Sozialisierung hemmt die Empor- entwidlung der deutschen Wirtschaft, denn 1e wirkt niederdrückend, verteuernd und leistung8vermindernd. (Sehr richtig! rets.)

Kommissar des Ieidéwirischaftäamts, Geheimrat Trendelen- burg: Ucber die Frage der Einführung des Ächtstundentags im Handwerk {weben zurzeit Verhandlungen mil dem NMeichs- arbeitsministeriurn. Veber die Frage, inwieweit eine Kommunalisierung von keinen Wirt\chaf1sbetrieben und Unternehmungen angezeigt eri{elnt, sind Erwägungen im Gange. Der Erlaß ciner Verordnung über die Nobsioffveisorgung des Hand- wers stehf unmittelbar . bevor. Wenn fte nicht früher heraus- gegeben wurde, so liegt das besonders daran, daß innerhalb des Handwerks felbit Meinungsverschtedenheiten darüber bestanden, ob die Frage regional oder fachlich gelöft n erden follte. :

Abg Wurm (U. Soz.): Der Untergang des Miitelstandes ist eine durch feine wohlwollenden und nit cinmal durch reaktiionâre Maßregeln aufzuhaltende Tatsache. Jch bedaure, daß vom Ne- gierungstisch teme schäârfere Abwebr gegen den Versuch er- roigt ise, den Achtstundentag wieder zu beseitigen. (Sehr ridtig! b. d. Soz) Durch lünstlihe einer tot-n Produktiondform kann den Mittelflan' serifienzen nidt geholfen werden. Helfeu kann ihnen nur die Sozialisierung und Kommuna!isfierung, bei der sie ais Angestellte reli) thr Brot finden können. (Schr richtig! b. d. U. Soz.) Di: Arbeiter und die Mittel-

egenüber den fapita!istischen Jnteressen bilden. (Beifall b. d. U. Soz. Unruhe b. d. Soz.) N N Abg. Eisenberger (bayer. Vauernbund): lauben Sie nicht, daß ich als kleiner Bauer eiu Frontsoidat der Neaktton bin. Diejenigen, die dem Mittelstand uüßen wollen, find deswegen niht Medckiionäre. Der. ‘Mittelstand isi schon eft zum Tode vervrteilk, abtr iminèr wieder Lbegradigt und nichr gehängt worden. Die Großgrundbisiver und KFidenkomm'ßherren unlter- stühen am- wenigsten den Viittclstand. (Sehr 1ihtig! links.) Ich bin kein Gegner der Sonntagérube, aber auf dem Lande muß den Bauern wensgstens Gelegenheit gegeben werden, einige Stunden am Sonntag ihre Einkäufe zu machen. Der Achtstundentag hätte bei uns nit obligatorisch eingeführt werden di fen, che man si verständigt hat mit den andern Ländern, mit denen wir ja forkurrieren wollen. In allen Ländern, wo der Mittelstand kaput gegangen ist, ist auch die Nation kaput gegangen. (Beifall.)

Abga. Biener (D. Nat.): Die Erklärungen des Ministers h¿ben uns nicht beftiedigt. Wir verlangen die Einrichtung enes befonderen Meferates für Handwerk und Gewerbe beim Reichswirtschafisamt.

Damit schließt die Besprehung,

Eine Neihe von Wahlpiüfungen wird ohne Besprechung nah den Anti ägen des Aus\chusses ecledigt. : Die Vorlage, betreffend Hinzutri1t Württembergs zur Biersteuergemeinschaft, wird in allen drei Lesungen verabschiedet, ebenso die Vorlage über die Besteuerung der Neich s dank für 1918.

Nächste Sizung Donnerstag, 3 Uhr. (Notetat flir 1919.) Schluß nah 6 Uhr.

(Vit erhobener Stimme fortiahrend;) Wir | Herren zu fassen wissen, die eine derartige Schuld |

Abg. Herrmann-Reutlingen (Dem.): Die Anirwort des |

Bei der Arbeitsvergebung muß ?

Die Organisation des Handwerl® muß ausgebaut werden. Wir | cichten die Mahnung zux tatkiäftigen Unterstüßung des Mittelstands j

der uns nicht die Kohlenvorräte in*Oberschlesien und in Saa1brüen j (Beifall 1ech18.) Die wenverbreitete Arbeit8unlust geht }

Galyanisicrung |

ständler zusammen mussen die Cinheitsfiont ves arbeitenden Volles |

Statistik auv Volkêtoirtfchaft. Zur Arbeiterbewegung

Die Ausstandöbewegung im Bergbau das Di br

gebiets hat, wie „W. X. B.° erfährt, wieder größeren Umfang

angenommen. In der gestrigen Früb chit waren die Beleg\Satten

gabléeicher Zechen tun den Ausftand geireten. Zum großeu. Teil fiad

e Arbeitsniederlegungen mit den Witteu vorgekommenen

Unruhen in Verbmduag zu bringen. Jm belezten Gebtet

feiert ferner die Belegichasi der Ntiederrheinishen Berg», wertôsgesellswaft.

Die „Magdeburgische Zeitung“, der „Céntral- Ans zeiger“ und der „General-Auzeiger“ in Magdeburg fonnten „W. T. B.“ zufolge am heutigen Donnerstagmorgen wegen eines pIoplid unter Iartibruh ausgebrochenen Ausstands der Dilfs- arbeiter nit erscheinen Die Ausständigen baben dit Stillegung des Betriebs der „Magdeburgischen Zeitung“ uad des „Tentral-Anzeigers“ erzwungen.

Nach einer von „W. T. B." übermittelten amtlihen Reuter- meldung aus London- bat die Werstacbeiterktonferenz

beschlossen, ihren Mitgliedera die Annahme des Berichts des Präsidentén

dex Kohlenkommi1sion und Abstimmung unter den Arbeitern über diefe Frage zu empfehlen.

Literatnx.

- Das Müärzheft der „Deutschen Rundschau“ (Ver- lag Gebrüder ee [Dr. Beorg Paetel}, Berlin) dringt an ersiez Stelle eine Abhandlung „Die Nationalversammlung und die Zutunkft Deut\hlands“ von Richard Fester. Fragen der neuen Biologie yer- mittelt F. v. Verküll durch „Biologische Briefe an eine Dame“. Bon Harry Maync beginnt eine umfangreihe Arbeit über „Detlen von Liliencren, der Mank und sein Werk“ zu erscheinen. Karl Toth spendet ein Porträt der Sängerin „Mlle. Marie Fel. (713-—-1794“. Ein Beitrag von Helmuth von Glasenapp behandelt den „Hinbutämus als soziales und reiigiöles Phänomen“. Der Ver- fuch über „Geny, Eia europäisder Staatömann deutscher Nation“, ferner die a!thannoveranishen (S:innerungen „Kreuß- uno Quer-Züge von August Ludolph Friedri Schaumann (1778—1840) aus Hannover, Deputy Aaaist-nî ¿ommisgary Gener: in englishen Diensten“,

abe j TI1AY n zu schließen. } bearbeitet von seinem Enkel Major Konrad-von Holleufer, erscheinen (Beifall links. Unruhe und Zurufe rechts : Sie haben doch die ?

in Fortseßung, die Varocknov.lle „Das GBüldene, das Schwarze und das Olivenfarbene“ von Julius N. Haarbaus wird zum Abschluß gebraht. În der „Literarishen Rundschau“ bespriht Hermann vvn1 Hosen das Meres{fowskisehe Werk „Vom Kriege zur Revolution“. Kurze Buchbvesprehungen und ein Verzeichnis der neuersMieneaecn Bücher bilden den Schluß des Hefi1es.

Theater uud Musik,

__ Im Scchausvilelbhause werden morgen „Die Journalifien“ in der gewohnten Belebung gegeben. Spielletter tf Albêrt: Patry.

Anfang 7 Uhr. Manuigfaltiges.

__ Eine Opferwoche zugunsten der Kriegs- und Ztivtlgefangenen findet tn der Zeit vom 3. bis 10: Mai ftatt. V13 Op ertoge find Sonnabend, der 3., und Sonntag, der 4. Mai, beftirnmt, doch werden Spenden {hon von jeßt ab entgegengenommen. Die Saramlung findet unter der Bezeichnung „Deut hes Sit lfê- werk für die Kriegs- und in elan genen. statt, und zwar haben sich der Boltsbund zum Schup der Kriegs- und Zivilgefangenen, das Rote Kreuz und die Vaterländishen Frauen- vereine zu gemein)amer Werbearbeit vereinigt, um durch ein umfang- reiches Liobeverk große Ptittel für unfere unglüdlichen-Gefangenen aufzubringen die zum Empfang und zur Fürsorge vor und na der Rückkehr verwendet werden follen. De Geschäftsstelle des Deutschen Hilfswerks für die Kricgs-“ und Zivilgefangenen befindet ih Schloßplag 1.

(Forlsetung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Opernhaus. (Unter dea Linden.) Freitag: 89. Vor- stellung im. Dauerbezuge, 79. Vorstellung für Kaufpyläße. Dienst- und Freipläge find aufgehoben. Richard - Sirauß- Woche. 2. Abend: Unter persönlicher Leitung des Kompo nisten: Ariadne auf Naxos. Oper in einem Aufzuge nebst etnem Vorspiel von Hugo von Hofmannsihal. (Neue Bearbeitung.) R von Richard Strauß. Spielleitung: Karl Holy. Anfang "28 Le

Schonspiclyaus. (‘Arm Gendarmenmarkt.) Freitag: 87. Dauer- bezugsvorstellung. Dienst- und Freipläge find usgeteßen, Dic Journalisten. Lustspiel in vier Aufzügen pon Gustav Freytag. Spielleitung: Albert Pairy. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend : Opernhaus. 81. Dauerbezugsvorstellung. -- Dienft- und Freipläge find aufgehoben. vtiharo - Strauß - Wo je. 3, Abend: Salome. Drama in einem Aufzuge nah ODskár Wübdes gleichnamiger Dichtung in deutscher Üeberseßung von Hedwig Lach- mann. Musik von Richard Strauß. Unfang 7 Uhr. : s _ Schauspielhaus. - 88. Dauerbezugsvorstellung. Dienst- unh Freipiäßpe find aufgehoben. Die Braut vou Messina oder Die feindlichen Brüder. Ein Trauerspiel mit Chören in vier Aufzügen von Schiller. Spiellettung : «Dr, Reinhard Bruck. Anfang. 7 Uhr.

Familiennachrichten,

Verlobt: Frl. Gerta von Loebell mit Hrn. Referendar Hans W. Kübne (Berlin). Frl. Gretel Thienemann mit Hrn Leutnant Friß Brofcßinsky (Weimar).

Geboren: Gin Sohn: Hrn: Haupimain-a, D. Ernst Meier (Rittergut Ziebendorf), Hrn. Kapitän z: S, a. D. Frhr. ron

__ Müffling (Nohrbeck). R Ft t sd

Gestorben: Hr. Generalmajor 3. D. Fedor Rosentreter (Blanken- burg a. H) Hr. Ernst Baron Fircks (Mitau, Kurland). rau E Brose, geb. Freiin von SiobeladorffA (Berkin- Halensee),

Veranüwcoriliher Shriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburs.

Verontwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geshäfts\tella, Rechnungsra engerinag in Verlin,

Berlag der Geschäftsstelle (Mengèr in g) in Borlin, Drak der Norddeutschen Aushrugarsi y Barlkacsanftali, Elf Beilagen | G2 E RäRckd Sérleatcilazck

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Nichtamtliches.

Prenfztische Laudesversanmlung. 11. Sivung vom 26. März 1919. (

(Bericht von Wolffs |

Am - Regierungstish die V Siidekïum.

Präsident Leinert eröffnet die Sizung um 1214 Uhr.

Wiederum mird der Landesversammlung von dem Ein-

ang einer großen Anzahl von Einsprüchen und Verwahrungen

A Telegraphenbüro.) 1

tinister Hirsch und Dr.

gegen Loslöfungens preußischer Landesteile Kenntnis gegeben.

Auf der Tagesordnung stehen zunächst Anfragen, eine vemokratische über Vergewaltigung des parteipolitisch neu- alen Allgemeinen Eisenbahnerverbandes in Graudenz, An- tagen des Zentrums über Ausraubung der Reichsbanktneben- elle in Eusfirhen und verstärkten polizeilihen Schuß im be- lezten Gebiete, ferner über die Notlage der Akademiker, eine Anfrage der Deutschen Volkspartei über die Preise für Lebens- mittel und andere. Bedarfsaegenstände und die Gesundung un- rer Wirtschaft und endlich eine Anfrage der Deutschnatio- nalen Vvlkspartei über : französischen Zwangsunterricht in. den Volksschulen: der beseßten Gebiete.

Ministerpräsident Hirsch: Die Slaatsregierung is bereit, die Anfrage zu béantwoëten. Sie wird sch über den Termin mit dem Herrn Präsidenten in Verbindung seßen.

Das Haus tritt darauf in die Besprechung der am Diens- da abgegebenen Erklärungen des Ministerpräst- denten und des Finanzministers ein.

Abg. Haas (Ses): Gestern lhat sich in lbiéesem Hause zum ersten Male eine parlamentarische. Regierung ‘vorgestellt. Das bedeutet eine rôllige -Ummoälzung angestckts der Latfache; daß gerade" hier h lie idärificn |Walilrèchtéampfe abgespielt boben. Es ift bedauecrlidy, wh! T6! LeEURihe "Vell bei den Wahlen. gur vefassunggebdenden Versammlüña: nicht eine sozialdemokkratische Wahl zustande gebrat hat, 5 mre belsár garen, menu wir gestern die Ertlammgen einer Tan

¡litischen Regierung entgegengenommen hatten. "Zoo wujjen mer ie mt etner |Poalitionsregietung begnigen. Wir geben zu, daß bie fitboungen dés Minñisterpräsidenten" wettgahente Zugeständnisse aru ete frobettliden Sörterungen enthielten, In der Lurchforung E) SPrcgriatimiió werden mir: die Regierung. unteren, abet aud uf dau Gabitéte! ber 'Frelbett unk ies (Coz:alimus Ponnar!s Ire en. éolande Be Teautside Nepublit Fein Einhetitéstaat. 1st, hullen mir an inem fréiheitliben Preußen fest, das wir svorbildlih auszubauen temujht fein bn, (Beifall ‘bei’ den 'Sozialdemotratan:) Sm be- aiten wett her für föste! 'Veranterung ber “Revolution in der Vas Morgen. Als :vorneliniste und dringllichste Nufgade ver met m n fer egierung dic umgdhentde Bseitigung ber „stod s ions Benanten Geister vin Veroältungetorper. (Lebhafter Bea L OR Mitch. felde Borgärige wie die (am leßten Sonnvag rben Sen Bering merten tevolitionsfemntide Baume in threm Zun gcs ener unterstüßt. (Unuube Tedts. utuf der Unab- bingigen: Unter am Schuße der Regierung!) Ein völlig mhalazrer Zusbanko ist bie Hinitertrebung lber Gemeindewäblen in ganzen Kreisen, 11 in gamen IMégierungébezirfen. Meine Freunde münschen, daß die Venterig: DUfnakbmen ergreift, nad benen - |spätéstens" - bis. zum 1 Mea tübercill die. Walhlen dex Gemeinsdevertreler |borgenommen fem nissen: ferrier lbe nesetavidrig verlaufenden Watten ungültig ertlárt nd die stérenden Einschränkungen über den Webnsiß aufd ben wren: Verant die Regierung, dam müssen lte Anvbetterrate erm- eft ame Mist Wandel fchasfen. Jch wünsche tas nicht, denn 0 ficher. daf ie [Regierung - sid mit*cinigem quten Willen allein folgk Jihr Versagen würde in der [Augen der Arbeiter eine un trie [Clndide Eeteuten Im lbefonteren follte die Regiexung cinmal den Versu zur Durcbsehung.: der- Wahlen in den besehten »unternctmen. Daß ldiese Wasltllen auf - feinktilichen Befehl rbbidben Mind, ist bie ‘Sdult ter bürcerlichen Parteten, bie dur Sre umlberedtieten Rroteste gegen fdie Walbllen fden feindlichen Bateßle- tabern bas. Material für ihr Verbot geliefert haben. (Zustimmung lo hen CorialtomÆraten.) Wir unterstüßen nadtbrüdilid de Mbfiht ter Moegierung, dur Kultivietuna dec Dedlandereien und Moore die LumdwirtsMaft zu beben. Daboi müoe- sie die Gemeinden n? ver- nesen und thnen -durd Statézuschüsse - eine starke [Mitbeteiligung r den Wrbeiten itr die Berpinmiing newen |Fiusitunbodens ermêgliden, imanzminister bat gestern gesagt: Arbeit alelt, "Wenn sie adelt, inan den, ‘der arbeitet, aber aud als Mens anerkenen. Das wiidht aber modi midt vom. ten. Suümfern, Sie hte Semer tate vemcmune mter en Scntarbetitern mit allem [Mitteln zu bemnmen ven Die Ausführungen des Herrn Minisberprästdentèn Uber ite VHiliurfracgen Gaben (umerer fretbeitlidien “untd ortistfchen Aufs sung: midt völlig enispvoben. Die -Ginßheitésichule fordern tw prinzipiell lo msd mie möglich. ‘Der malWfreie RéliguomSunterricht ind die Avfhebuno des Zipanges zu. Neligionsübungen außerhalb der Sue mk fin Lebrer nd: Schüler ebenfalls her fo schn: nic irgend noob: durdctihrt merter. Den Wofnunoämangel bat mon

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rotacdnimaen fourd Belemuma ‘von Kellern tund ‘Dactstuben ard anderen

réuntheitawitteen Aufenthastäcrten . obzustellen tert. Die frü teren Verbote. der Benukuma olcher Räumlitfkeiten dls "Wohnungen msen sofort hvieder turdodhrt meren. Die [Reaicruna muß alle Frcft Sharan Seken bem Wohmungämanodl lr Newbelenima os Raumen algubälfen. Die Roajerung-wird sofort stariber MutÄmft ren müssen; teie fe fd tre Regenma der (Betriebs: am Aubeitzr- ie bent Unm nid& has Vosf dem Rabifoliemé unt Balldariémus ar ohr in tre Arme zw trellben, müssen hir alles un, 1m die Rasf3rechte du emveitérr. müssen wir cher ebenso sbringend verlanaen, f alo ein tovernber Stridde aushondefommt tund bie Sufketuns ter Wrede m8 Lebenä@mittel und Robstefife ins ‘Land brinat. Das Vos therlanat fekt Daten. In tiefem Sinne wind meine Bartei lde reue Rogiorune Uunterstükon. (Beifall Ber den Smzialdemokratem.) ; Abg Dr. Po r # ckch (Zentr.): Der-Ministerpräsident sprach aestèrn von dem jebiosn Vreußen als von einem verarmten Staate, das neue Preußen werde “Nh, wie das alte, greßhungern müssen, und, die er- \freck licher Ziffer, die der Finanzminister hinzufüote, haben diese WVorte ‘orell blau Bet, Lo, wir find wieder ein verarmtes, zertretenes 1nd érstüeltec Nf coworden, darum müssen wir auch wiederum wie 1813 fn trenester Pflicbterfüllung tos letzte teraebên, um unser Land vor bem Unteraazne zu bewabren. Wir hrauéen einen aerechten und dauernden Frietäy,. der die. (Hunderttausende. in harter Gefanaensckchaft j iren Krieaer ibren Fomilien _ zurückaibt, der auê- t4Send Brot \Gafft und damit den breiten Massen die Fäbiakett ind bis Freude ut Arbeit wiederaibt. "Mit aroßem Bedauern nehmen tir wabr; ta df im-Bande were Unruhen wieder und wisder ers hefqn;.im Westen, \Fmachten“ unsere Stamme8oenossen- unter feind- der Besakuna, im Osten werben wir bédränat von Pofon 1nd von “ofen, und binter lhnen Tauer! der Bols®ewiêmus. Um Frioden, Freiheit und Ordnuna u schaffen, brauchen wir eine auf Greiter Basis Itobende- Fräftige Reaterung. Aus9 der oleiden Erwäaung, ‘aus der ünsere Freunde in Weimar sh entschlossen. baben, in die - deutsche

D R . UnterbreWung links; Rufe: Wei

Friste Beilage

um Deutschen Neich8anzeiger und Preußischen

¿ 74 f.

n, Donnerstag d

Koalilionsregierung eingutreten, baben“ auh meine. Freunde in der reußisden Yanbesbersammlung nah reiflichèn Erwägungen h eni- 1 auf’ dem Boden der: vorläufigen Verfassung stehend, den Schritt qu tun. Damit wird“ für Neatérund an diejem; falls eime Dreiviettelingjorität gesckaffen. Go wemg die : motraten in Kabinett aufhóren, Sozialisten zu fein, so wenig wérden meine Freunde alé Minister ihre Partei verleugnen, . e eden fat auf dem Boden des Parteiprogramms und werten im Interesse das Gesamiwohls des Landes in der Führung dèr Geschäfte an ihren Teile mirtwirken, fe sind sich dabei durchaus der Konsequenzen beroußt, die id aus dem àllgemeinen Umschwung der- Berhälin. e im Landè und der Mebrheitögruppierung 1n diesern Haüse ergeben, Jahre werden wcraeben müssen, renn ‘aud nur das Wirklichkeit -roerden joll, was der Ministerpräsident gestern aus dem Inhalt seines Merormprogramms vorgetragen hat, und jedenfalls wird nur eîn Eleiner Teil non D diese verfassunggebènde- Landesversammlung erledigt werden tôönne

Bei der Stellung des Staates zu Kirche und Schule scheiden fi die

Geister, meinte der Vorredner. In Weimar ist der Saß aufgestellt worden von der Sicherstellung der persönlichen Und der Gew1sjens- freiheit: eine feste Form ‘hat er ja-noch nit erhalten. In Ausführun- ees -Grundsabes will. nun die Ve m Maße äls

Gen Me erung in weiterem Be als bisher die Mbalidkeit schaffen, außerhalb des Schattens der Kirche zu

leben. Hier tritt der neue Begriff des wahlfreien Meligonsunter- richts in den Vordergrund. Ich -verstehe das- so: die Meligion die:dt | vie bisher Unterrichtsfah, aber der Lehrer, der diesen Unterricht aus Gewissensrücksichten nicht erteilen kann, hat das Recht, sih davor fernzuhalten, und die Eltern, die die gleichen Gewissensbedenken haben haben das Ret, ihre Kinder davon fernzuhalten. Diese Freiheit zu gewähren, sind wir bereit. - Aber diese Fretheit würde Teine wahre Freiheit sein, wenn nun den Millionen, wehe aus Gewissensruchten in fester Verbindung mit ihrem Glauben leben und sterben wollen, dieser Glaube verfümmert würde, wenn den Eltern, die dem Staate ihre Kinder- anvertrauen müssen, nit unverkümmert die Möalichkeit gewährt würde, den Glauben der Kinder“ nah Tunlichkeit zu fördern. (Lebhafte Zustimmung im Zentrum.) Diese Freiheit müssen wir ver- lañaen, und ih darf annehmen, daß auch die Sozialdemokräten diese Freiheit gewähren wollen; dann fönnen wir treß: der vorhandènen Gegensaß weiter zusammenarbeiten. Auch wer nicht aufdem Boden unseres Glaubens steht, muß die Berechtigung dieser Forderung aner- ennen in einer Zeit, so sdiwer wie die jecbige, wo: der Glaube no der einzige Halt ‘ist der fie festhält Jch glaube, daß aub der Kultus- minilter- dafür- Verständnis& baben wird. {Aba. Adolt-Ho fmann: } Der ‘läßt fi kneten, wie Sie wollen! -- Große. Heiterbeit.) Herr Sänisd bat ja Telbst. bekundet, daß es: auch auf diesem Gebiete nit | u zverstóren, sondern neu und zweckmäßig aufzubauen gilt. Sollte es | zu Mesem Aufbau kommen, so. sind wir selbstverständlich zur Mit- wirkung bereit, ‘Die- Negierung- hat gestern“ die Lantesversäammlutng um hre tatkräftige und vertrauensvolle Mitarbeit gebeten. Wir sind Kercit Toval und aus Pflichtireue für unfer Vaterland diefe Mit rirfung zu leisten. Je einiger die Versammlüng zusamménsteht, desto besser its ibr. das gelingen. .(Yebhafter Beifall tim Zentrum.)

ba. von Kardorff D Nat.): In dem Augenbl;ck, (wo wir

vor den- neuen Aufgaben eines neuen- Preußens stechen, gedenfen-4wir } in terster Wehmut, gber “aub in tiefster Dankbarkeit, des allen Preukens, dessen Größe und dessen Verdienste um die Kulkturauf- gaben felbst der -jelige Ministerprästdent anerkannt hat. * So gros die Bitterkeit und der Schmerz sein müssen, mit vem-wir- vor dem SZusammenbruh des Landes, vor tem entseblichen Ausgang des Fritges ftehem; niemals kann unsere Dankbarkeit erlösthen für die Mâännér, die für das Vaterland draußen im Felde gestanden ind in so grdßer Zahl ihr. Leben dafür gelassèn habens - Wer danken nit nur den Truppen, sondern vor allein auch den Offizieren, .und es. it ein Vorgang unerhörtester Art, wie man das preußishe Offizie! das man uns in der Welt--vergeblih nachzümachen- versucht : z und Schande beworfen: hat. (Große Unruhe links, | Auitizremung. rets.) In det: Tat, die auf dem Felve der Chre 41 licben-sind, fie können, glüdlich sein, daß-es Jhnen erspart. geblled: ift, ibr Vaterland in einer Verfassung wiederzusehen, wo das Banner der WehHrlosigkeit und Ekrlosigkeit aufgepflänzt Ut. (Stürme it Schuld daran? S, gèvade ( Friedensvertrag nuß wie-an dén Frankf 2 die Gräber unserer Helden zu

Q 4 ( D ummen untd doc fo beredten Zei

n tem fommenden hineinge!chrieben voerden,-- daR und zu bflegen sind, daß diele l deutschen: Heldenmuts und deutscher Größe für alle Zeiten fortbeltehen sollen: - Au ic gebe der Entrüstung Ausdruck, daß noch heute #9 viele unserer Landsleute in.barter Gefangenschaft scchmaä#n, daß die Hungerlodabe ned immer „nit aufgehoben ift. Feb beginnt nb da in ben *feintlichen Ländern das Gfrissen zu oe. etn preußischer Staatsmann darf einen Fricden Untershtäb&der mh: | ganz genau ‘den 14 Punkten Wilsons entspricht, der 18 mckt e | Freibeit gtbt, wioder. ein \tarteë „Heer zu vmteroatten. ((&rneuter | türmisher Widerspruch bei den Sozialdemokrätet F Unabhängigen | Sozialdemokraten.) Fein arte S S, Db Deuts sand wieder wie in. vergangenen Jabrbußdertth, tér Tumme!plos | für die Krieae fremder Nationen fein, Wir fotdern Ferner von DEY Regierung, daß man die Frage der Schuld 4m Knege in den Borde

© ‘der Diskussion stellt. Deutschland ift dera mcht fckchult ge- |

_ (Lebhafto Zustimmung rechis, Frolsé. Unrithe links) * Wir | verlanaen : die Oeffnung der Arch1ve. D -Veinislerpräfident hat gestern meinen Freunden die Scbukld am “Ktege" lgéschoben. Sebr mit Unre@t. (Zurufe von. den Soziälpälöttätet) Wissen Sie denn nmckchts “von englischen Gihtrefinagbehtt? (Sebbatter Widerspruch bei den Sozialdenmokrateß, ht: Suntertunt Vil tarismus!) Sind denn- aud die Schriften Ihres eigenen Parteifreundes Dr.

1 q L DADEen T1

David unbekannt? “Def Mimiterpräsident . bg air verantwortliher Stelle eine, reine Parftirede “gchalten' und da- dur dem ‘Lande und seinèm Interesse den schwersten Schaden zu- ocfügt. {Andauernde: lárménde’ Unruhe links; Präsident Le tine ri bittet miedevbolt, eas mehr Ruhe zu. bavahren.) Dae der Fe iammenbruch 1n fo einer furGtbaren Form erfolgte, is Jhre Schuldv. (Abermaliger Sturm auf dec Linken; Rusé: Landrat!) Halten Sie mi dènn für so cbaraktexlos, daß ih hier irgend etwas nicht sagen darf, weil ich draußen Landrat. bin? Unser Anhang im. Londe ift stärker als die Zahl unserer Mandaie. Z (Gelächter) Hinter uns iteben große morali\s{-religiös- sittliche Kräfte. Jch verweise nur auf den Aufruf der Professoren, ohne die der Wiederaufbau unseres Vaterlandes do undenkbar is. Auch als Ophositionspartei sind wix für den Gang der Geschäfte mit verantwortlih. Von DET, Pflicht der Kritik sind wir durchdrungen und werden davon den ausgiebiasten Gébrauch machen, aber wir werden auch ‘positive Politik nnd keine Politik der Verärgerung treiben. Rückhaltslos" und vorbehaltlos treten wir auf den Boden des parlamentarischen Systems: Wir werden €s an Achtung vor der Mehrheit nicht feblen lassen, sehen es aber auch als eine Pflicht der Mehrheit. an, auf die Minderheit Nü#siht zu néhmen. Sehr eigentümlih muß berühren, daß nod vorgestern der Hauptbestandteil der tebigen Koalitionsrègieruñ in | Verhandluna ‘mit ben Unabhängigen Sozialdemokraten gestanden bat. (Lebhaftes hört, hört! reckts.) Der \hwache bürgerliche Ginschlag ¿m Ministerium wird hoffentli® stark aenug sein, uns vor allzu \chlimmen Entaleisungen zu \{üken. Wir sehen“ dieses Syst-m niht als das Ddeal

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an, aber wenn ein Land tinmil’ so weit ift, fann ohne die \{wersten Erschütterungen der. Zeiaer der Uhr nit mehr gurüdgestelt werden. Selbstverständlih wäre es na unseres Ueberzeugung das rihtigste gewesen, wenn wir

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die monarchische Staatsform beibehalten, nicht die republifanische be-

Staatsánzeiger. | 1919,

10am ANMUSOTN A P Ae IZ C O S AEI D H M D E

Ee, a Ans Fommen bätten. Auch über den Kis meiner Freunde hinaus hat ed peinlih im Hause berührt, daß der Ministckcpräsident es nicht dêr Mühe wert gehalten hat, unserem ‘früheren Fürstenhause ein Work ¡u widmen. (Große Unruhe und Lachen lirlffs.) Die badische Revo lutionsregierung hat ‘dem Großherzoglichen | Hause ihren Dank aus» gesprochen. (Foridauernde Unruhe ltn!s.) Sfe: können niht im Errist behaupten, daß der Wunsch na dem freien, Wahlrecht die evolution verursacht bat. Der Vorstand der sozialdenckratischen Partei Deulschs lands bat bereits am 4. November an déèr Spihe des „Vorwärts nmitaeteilt; daß das freie Wahlrecht durch eführt sei da tönnen Ste doch nicht behaupten, daß seim Ausbleiben die Revolution herbeigés fübrt babe. Es war. ja alles ‘erreicht! (‘EBiderspruch beiden Soziäl- demokraten.) Die Revolution if ‘das großte Berhrechen, das je am deutschen Volke begangen worken ist! Und was „waren die Folgen? (Zuruf: Der Zusammenbruch L Der Zusamméri- bruch des - deutschen Heeres. Gie habs Polen verloren, weil “Sie keine Armee gehabt ‘haben. Die Behauptung, die Ansiedlungspolitik sei ein Grund für den, Abfall der, Poleitgéwesea, ist unhaltbar. Selbst cin polnisches Blatt haf' ausgeführt: rox Polen wären auch nit ber Deutschland geblieben, wern die Deutschen uns anders behandelt hätten. Ste sprehen immer von. desn Zusammenbrüch des alten Systems? . Erinnern Sie si, wer die leitenden Veänrer wahre

des leßten Kriegsjahres gewe}en nd! (Große Unruhe. WMufe: dite

Oberpräsidenten und Landräte!) Nein, es waren die Vertreter. der

Parteien, aus denèn au die jeßige M é zierung besteht. Die vorläufige Regierung hat sich als Kotkursverrafaltung bezeichnet. Wan muß sagen, daß sie in dieser „Eigenschaft ¡n1cht mit besonderer _ Gewissen- haftigbeit-tätig gewesen tst. Von. Jþrer Seite (zu dên Sozialdemo- traten) ift jedenfalls das Haus in V rand’ gésteckt worden. Das neue Staatêwesen kann ebenso wie däs alte nur auf die Pflichttreue dés preußischen Beamtenstaides aufgebcktut werden. Aus dem ied wärtigen Zustand gibt es nur eine HKÞitung: ; ie Berufung der besten Männer auf die für sie geeigneten Pläße. Dis Bewährüuig als sozial» demottatisher Parteisekretär halte #4 dabei niht für die geegnete Grundlage. (Großer Lärm bei den. Sozialî 2motrgten.) Ste Baberi keine Vorstellung bon den Leistungen der Bêamten, die "elbst nh dem. 9. November : oftmals unter V Ne Ulinstanden ihre harte Pflicht weiter erfüllt haben. eien Swœæ doch m! Zhren Az» griffen auf die Beamten - etwas „vorfichtiger. .Denkèn Sie än Sie Arbeiter-' und Soldatenräte. Was haben tese Näte, die den NRevos lutionés{windel gemacht? haben, - nit \nur'jdem' Staat, fondern au den Geméèinden' gekostet!! / (Andauernde stärmische (ntrüstungskund- gebungen bei den: Sozialdemokraten. : Glade des Präsidenten Präsident Le tnert:: Herr Abgegrbneter von Kardorif, Ang baben 1m Zusammenhang - mit. den Arberter-- und Solbatenrätèn vÓn

Rebolutio: Sdwindel gelprochen. Wo Schwindel Eo

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Ct X O AT E L ? Schindler fein! I weise die Beleidigung der Arbäitet |

datenräte als unstatthaft/ purück und rute Sie zur LAdnung!? uh selbstverständli

; ilt mien au wen M rbeiter- “UnNE Cte Ls

Abgeordneter von Kardorff: Mh füge mich selb tändlid der. Auffassung -des Herrn Präsidenten, sÆælle aber fest, däß Drènungs- rufe wegen Beleidigung [von Persönlichkeiten außerhalb" des Hausés bivbher mcht erteilt: wurden. e 5

Präsident: Leimert : Herr Abgeo'dneter, Sie können aus dem Handbuch der verfaskunggebenden Landeéfverfammlung ersehen, daß h unter den Mitgliedern des Hauses - zahlzæihe Angeborige von Arbeiters und“ Soldatentäten befinten, die durh Ihre DEREEUnE beléidigt worden sind. (Lebhafter Beifall bei | d Soziäkdemokraten. E

Abgeordneter von Kardorff: Ih will mich durchaus nit entschuldigen; ih; stelle aber feit, f ie der erfte -Didnungsruf ist, den 1ch mir während meiner Îd rigen parlamentarisGen Tatigkeit zugezogen, habe, und' ich bofss der legte war, bedauere aber, daß ér do mun auf mir sit. / i:

Präsident Levner t: Jch: ka darüber kussion mit Ihnen !mckcht einlajjen j

Ahageordneter v. 0 n Kardo.r 7 Negterung durhays: auf dem. S1 schaft der Arbeiter- und Soldaten Cc wetden muß. Wir wollen wissen, in welchen Tascen das V \dwunden : ust. - Jh: glaube, an: dteser- Stelle aus*prechen zu mU}?n, daß es vermutlih' in den Taschen von“ sozialistischen Agitaioren "gei blieben ist. (Mänutenlai.ger j Lärm. Andauernde Pfuirufe. ufe: Raubritter! Raus!)

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Venn ‘das alles nta ift, sage, würden Sie. (zu den. Sozialdemokraten) stb ] regen. (Erneuter andauernde ) Gefreut haben wir un K c C La E 6 V dat R Li 3 die Aufmerksamtieit d O Für die Vandmart!cha\t,

is sie dæ! volkémwirisdckartlidie Bedeutung

C L M N tre Kas Ga MUWduLli, 8 1e m V L

anérkannt hai. !Dieg Vteg! bil es tun, um die Ueberspannung der Zwaugomiri(Ga "gu bse! ti ht nur. zur Bel ärgerung der Landwlrte geführt, jondern ist auch die Urfabe für! Me außerordentli bedauerl:che Grschülterung des Hechtöbe! eins. Abi ne früber auù Uùtershäßung | des Handels acneigt geen. Ee

f hat! ên8 abèêr gezeigt in ußumgänglideds

ck“acnaueite Utcden| Sd!

Yrgduktionspwozesses ‘ist: Die von. der Yedierttts

cabsidtighe innexe: Solonisatión! darf nici. zur Vernichtung des 0s betriebes - füh Alla Fragen ver Stärkung der Tlanbdrwirts{alktdet Produktion müssen befenders kräftig angefaßt werden, "Wät tis veistungéfähigfeii bén Landwirtschaft betrifft, Kelle B fl ie uns während das: Krieges hätte voll ernähren Tornen, eral

| los fdiledbte Grnien gehabt hatten. Widerspru {ueprogramm’ ter Vegierung fönnen mir nit folgen

Bir habén es als” einé |Pérsónlide Beleidigung empsunten, Day Cl Mann wie! Adolf Hoffman Kultusminister eines Fulturstaales erten: Ranges aemwmorten ift. ,(Gebhafter Beifall.) Cs hat uns aber jehr interofsiert,- daf nit er Mein für die- vielumstriitenen Erlasse vate invorilid au maden" ift. Wir verlangen: den konfessionellen Nes sigionéunterriht unter freier Verwabrung der freien Gntschließung Ler Gltern. Der sittliche ‘und inbdralcke Zusanunénbruch 2rshètnt uns \Jliunmer für: das deutse Volt, als selbt der Güwaltfricde." (Zuruf: Sagen Sit -das Ihren Freunden!) Wie ist. soviel actanzi, worten, A012 in dieser Zeit. Der Mangel au fittlitemn Grnst isk beispiellos, Beri lieren’ wir jedoch ‘nit’ den Glauben an user Wolf. Wir hoffen fels Wiedergeburt dur die Pflege nationaler (Gcdankon, Wenn wr aut jeßt nur {wah im Hause Hertteten find, vit do unfer die Sutbunfd s 1 4 Ion vam iy Tits 2 Tphy

und unser der Sieg! (Lebhafter WBeifall rets, Zurufe linke: (Es lebe der Landrat!) , |

e E S aid S S Ministerpräsident H ur \ch ¿Der Herr- Vorredner hätte - seiner êjgenen Sache ‘einen besseren - Digpst, geleistet, wenn er]

ich einer

größeren Sachlichkeit befleißigt hättx unt nicht geradezu provokaloriscch.

aufgetreten wäre: Erz wird es mir. nicht übel nehmen, wenn id hm

ganz offen sage, daß seine Rede auf mi geradezu den Eindruck des

Signals- zur Gegenrevolution: gemacht, hat. (Lachen rechts) Wenn Herr von- Kardorff. davon überzeugt ist, daß sener Pariet und seiner Anschauung die Zukunft gehört, so. bin ich andererseits felsenfest übêre zeugt, daß seine beutigen Ausführungen«im Lade kein Edo finden werden. (Zuruf: Abwarten!)- Die Negierung ‘ift fest ents{lossen, ten reaktionären Strömungen mit aller Mat oentgegenzuteetetn, unt G habe: gèrate, aus der: Rede des Herrn. Varredners vie! Ueberzeugung

gewonnen, daß es dringend notwendig ist, mit den demokratischen Nea.

formen so schnell ‘wie mögli vorzugehen. (Sehr gut! bei dert Sp» zialdemokraten. Zuruf: rets.) Jch ‘höre eben den. Zuruf: Jeßt

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