1820 / 102 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 23 Nov 1820 18:00:01 GMT) scan diff

alt; er trat im 8. Jahre als Pleiste in die Waffen- Reihen, und focht \pätet als zoldat unter Venedigs Flagge u. Oèsterreichs Fahnen !n Amerika, gegen: die Túrkèn, Preußen» Sang en und- Tunètset ;, den 2xjährigen Jnvalidenhaus-Diènst mitgerechnet, hat er 110 Zahre gedient; sein Vater ward 105 und seines Vats Brudèr 107 Jahk alt; er lebte seht einfach im streigsten Cölibate, war besonders reinlih, und immér offenen und heitèren S e

Ein höchst etfreulihes Zeichen der Zeit ist dié milde Toleranz, die hier jeßt das Verhältnis der fa- tholischèn Glaubens-Genoßen zu dch Pröôtestanten be: zeihne. Die beiden protéstantishen Konsisto? rien zu Wien werden als landésfürstliche Be- hörden behändelt, genießen, wie die Superintenden- turen und Séeniorate, bei ihrer offiziellen Köcreèspon? denz dèr Postfreiheit ;- ihre itglieder werden aus dem Kaiserlichen Aerarium besoldet und nehmen an allen Emolumenten der übrigen Staats-Beamten Hauen Antheil; alle Superintendenten und Senioren ziehe einigen Gehalt aus den Staats-Kaßen,- mehre evan- gelische Paästörate sind zum Theil von dem Aerarium dotirt, die Witwen der Konsistorial- Räthè haben Ansprüche auf eine Pension aus dem Staats-Schake. Kürzlich ist die Anerkenuung: der fleinen protestanti- {en Gemeinde zu Venedig erfolgt. Alle diese Maas- regeln rein christlicher Duldsamkeit kommen aus dem Herzen des Kaisers selbst, del sich, samt dein ganzen Herrscher-Hause , durch die edelsten Gesinnungen gegen alle Nicht-Katholifen auszeichnet. Darum R ben sich auch seit einer Reihe von Jahren, aus Teutsch- land und der Schweiz, hier und“ in gänz Desterreich, mehre fleißige und gèschickte Protestanten angesiedelt,

die zur Besdrderung des Gewerb- Flèißes, des Han- dels. und des bürgerlichen Wohlstandes viel beigetra-

gen haben. : i i A bevorstehenden Neujahr-Feste bietet die Spren- ger

che Kunst-Handlung 18 verschiedene Sorten Neu- |

jahr-Kärten von Gold- und Silber-Stoff und von Stroh aus.

Troppau. 14. Nov. Am 9. mittags reisten Sk.

Maj. der Kaiser von Rußland ihren erlauchten Gä- ]sten dem Erb - Großherzoge von Weimar und deßen Gemahlin entgegen ; denken. i Nachmittags beehrten digste Landes-Mutter mit einem Besuche, Beifall úber diese reiche und vorzügliche Sammlußng

von Schlesischen Mineralien. und Jnuseften mit dex

Umsicht und Sachkenntnis, die Jhrer Mazestät in al- sen ähnlichen Fächern der Kunst | eigen sind. Abends langten die erwähnten hohen Gâste aus Weimar an, und stiegen im Freiherrl. enuebergshen Hause ab. Gleich nach ihrer Ankunst schickten unsres Kaisers Maj. den Obexstkämmerer Gra- fen Wrbna, und J. Mai: die Kaiserin ihren Oberst- Hofmeister Grafen Wurmbrand ab, um den Kaiserl. und K Bas Hoheiten die Bewillkommung in ihrem Namen abzustatten. " : Ut Den 10, Nov. fanden, nah vorher wechselseitig geshehènen Besuchen J- Majestäten, diè Vorstellun- gen des Hesterreich. diplomat. . Militairs, der E und des hoheu Adels statt»; dann war große Ta der die anwesenden Maj. beiwohnten.

"_ Sen 11. hatte Thorwaldsen das Glüt Sr. K. K. Apost. ¡Maj «vorgestellt zu wevden. Jm Gefolge J. Kais. König von Weimar befinden si die Obersthofmeisterin Gräfin

entel, die Hofdame Gräfin Egglofstein , der Oberst-

ofmarschal von Bielfa, und der - Kammerherr - von izthum, Mittags war bei Sr. èaj. dem Kaiser von Oesterreich große Mittagtafel, zu welcher des Kaisers von Rußland, des Königs von Preußeu M. dex M EY Preußen K. H. un Herzogs von Weimar Konigl. Hoheit jamt Ders Frau

| Jn einem Haufen dieser Wahnsinnigen

die abends einzutressen- ge- F, Maj- unsere allergnàä-

das hiesige National-Museum und äußerten Jhren gnädigsten -

und Wißenschaft

orps, des sämmtlichen E (Provinz) di Palermo- jo l bei J. Kaiserl, Königl. Hoheit, P 3 l atte der gestern angekommene berühmte

. Hoheiten

| Ruffo, hi | auch als solcher der . und des Erbgroß- |

Gemahlin- Kaiserl. Hoheit eingeladen waren. Abends beehrten S. Maj. der König von Préußgen das Schau- spielhaus mit. ihrer Semen wo. das Lustspiel, die. Bürger in Wien, gegeven würden. Gestern àbend eruhtèn: S. Maj: der König: von Preußen mit Al; ler dch Dero Kronprinzen das Kasiko zu besuchen, und bis 9 Uhr zu verweilen, Unter den Höhen zahl- reich versammelten Herrschaften bemerftè mán den Minister Herrn Grafen Bertuistorff, den Gésandten pern Grafen Golorokin- und die Herrn Generale. warö}ff, Czernitsches, und Fürst Menzitofs Den 15, wird: S Feldmarschal Heinrich. Graf. Bellegarde hier: eintreffen. Palermo. 19. Oft. der gewöhnliche -Ausrus. aller rechtlichen Leute, wenn sie sich begegnen, ist hier jeßt: „Und Sie leben noch !// Wirklich ist os. für Je- den ein ausgezeihnetes Glück, zehn Tage von unauf- hôrlichem Morden und Pländern- überlebt zu haben. In: diesem shrecklichen Zeitraume folgte der bewasnete Pöbel ibbals feines Menschen Befehlen, sondern nur seinem eigenen Triebe nach Raub und Zerstörung. Er war Willens 500 der reichsten Eigenthümer zu morden, und sich ihres Vermögens zu bemächtigen. entjiand- ein Streit, wer von ihnen Fürst von. Butera werden. solle? Nach furzem Wortwechsel kam es zu Dolch- Stößen und Flintenshüßen. Ein- gewißer Giaimo, Eishändler, war zum neuen König von Sizilien- be- stimmt, die Adelswürde (baronaggio). sollte: nicht aufs gehoben werdet 2c. Turin Das hier unter dem Titel, Collection d’ou-

| vrages d’Economie politique, d’autenurs. Piemont -iSz

erschienene Werk, is ein Vorwurf gegen die Milaneser. welchè in ihrer Collection genérale des Economiste& classìiques ltaáliens bis jekt alle Piemontesische Aus- toren ausgeschloßen. haben, als wenn die Wißenschaft der Oefonomie in Sardinien gänzlich unbekannt vos re. Ju einem der Aufsäße diejes Werks über die verbotene Ausfuhr der Piemontesischen Flockseide hes hauprer ver Berfaßer das die Ausfuhr. für den Staac räthlih sey, und dem Lande namhafte Vors theile bringen werde.

Im Handel. entstand dadurch eine plô6liche, je- doch vorübergehende Unruhe, und. die auf den Punkt der Annahme gestandene vorgeschlagene Maasregel ward. darum vorläusig vertagt. Es cheint, daß da- vou weiter keine Rede seyn wird, denn die Piemon- tesishen Seidespinn - Mühlen würden augenblictlih in Unthätigkeit verfallen. Es werden also ferner die. besten- Seidespinn-Mühlen Europas, in Piemont desen, Jm ganzen mittäglichen Frankreich werden die Seldenzeuge nur von Seide die auf Piemont 2si- schen Mühlen gezwirnt worden gefertigt, und die Zwirneversuche, die man mit unsrer Flöckseide iu London gemacht hat, ergeben, wie weit die auf dafi- gen Múhlew- gewonnene, an- Feinheit und Güte der hiesigen nachsteht._ :

Neapel. Der Jndependente hält sih gewaltig über den Seeminister auf „er sei der mittelländishste Mann, (‘il più mediterraneo) im ganzenKöuigreich// -— Eine Speronara, die in 36 Stunden von Palermo gekom- men, bringt der Regierung die Bestätigung, daß die Rühe fortdauere. Gs, J0Me gleichwol , die Valle

e untex eins Militair-Re- gierung gestellt werden. la lerp

Unsre Zeitungen bemerfen, in Erwiderung -ei- nes Artikels des Journals des Debats, daß der Oesterreichsche Gejandte Fürsk Jablonowski. schou mehre Monate vor der Staatsveränderung vom 6ten Jul. Neapel verlaßen habe, daß aber der Ueberrest der S on Gesandtschaft sich fortwährend in diejer Hauptstadt befinde. Man will hiek wißen, ün hr Be hapagae Botschafter in Wien, Fürst

e dieser Stelle nun förmlich entsagt, mache | Erzherzogin vou - Salerno keine Besuche ‘mehr. Die Nachrichten aus. Wien sind fortdauernd n beunruhigender Art.

(Fortsebung in der Beilage.) Beilage

A4 l ge meine

Preußische Staats - Zeitung.

10268

Dent, t E: ch7

Stück. Berlin, Donnerstag den 25s\ten November 1820.

I, Amtliche Nachrichten.

J ___Kronik des Tages. _… Seine Maj. der König haben dem Kreis -Kopi- H sten Schar ff zu Altena, das Allgemeine Ehrénzeichen " gter Klaße zu verleihen geruhet. | A Al, Cagdiger E Ne M Da Hauptmann von Ossowsky is mit Beibehaltun Ï seiner militairischen Verhältniße, zum Garnison - Verwal-= [tungs - Direktor in Danzig ernannt. Der Doctor Med. Kaplinsky- von Gallizien, als praktizirender Arzt im'Flecken Tiegenhof Marienburger Kreises, angestellt... Der Haupt- mann v. Linker zum Oberförster für das Forsi-Revier Czes- Ï zinna Fors:-Fnspektion Wilhelmswalde ernannt. Den Lieu- tenant v. Hedemann zum Oberförster für das Forsi-Revier

E Ausland.

Madrid. Unsere Nationalschuld theilt sich in zins- und | unzinsbare.DieHöhe der zinsbarenbeträgt.6,814/,780,3653 | Realen, und die Zinsen, auf 235/966,639 Realen. Die unzitsbare beläuft sih 7,405,792,028 Realen, hievon sind jedoch 200,000,000 Realen auf die Rúck- Stände der Holländischen Schuld abzurechnen, deren | besondere Bezahlung zu- bestimmen die : Kortes sich

- Y vorbehalten. Zum Zinsberichtigungs- Fond fließen

| unter andern auch noch - die rúücéständigen Einkünste | der aufgehobenen Klöster der Anquisition, der -Gü- Ì tex des Friedens - Fürsten Don Manuel Godoy Ï und die Abgabe von 2000 Realen , . die allen® mit | fremden Orden deforirten Personen auferlegt ist. | Zur Abtragung der schuldigen Kapitalien - selbst sind bestimmt : x. Die Güter der Jefuiten, und der * militairischen geistlichen - Orden : mit Einschluß des | Ordens de Saint-Jean-de-Jerusalem, die sogenannten NeichsKleinodien der Krone die sich in den Lust-Schlößern " befinden die Hälfte der- unbearbeicet gebliebenen Güter " der Krone; die Bejikungen der lebten Herzogin von Alba, des Friedensfürsten und Anderer „die nun zu den -Na-

Ÿ tional - Gütern gehören; das Thal Alfadia und die der

Jnguisicion: gebdrigen Immobilien; die Güter der auf-

" gehobenen Mönch-Orden ; die: National-Tuchfabrik zu

" Guadalaxara und Brihuega, und mehre andere Fabri-

" fen und Manufakturen ; - derz Ertrag für die in Ma-

drid befindlichen und nicht erfoderlichen Denkmäler. ' Zu Mitgliedern der nah der- Konstitution permanent

verbleibenden Deputation der Kortes sind ernannt: © Munoz,/- Torreno, General: Zayas, Giraldo, " BVodiga, Sancho, Conto und

: j l oscoso. Paris. «Der Monireur erzählt, der Quotidienne

nach, eine Unterhaltung des Königs: mit der Herzogin von Berry über die diesjährige Gemäldeausstellung. / Man kann, sagte die Herzogin, im voraus anneh- | en, daß die diesjährige Ausstellung sehr schôn seyn © wird. Jch glaube es, autwortete der König, aber

-winnt die Gunst Aller, die ihn Gelegenheit

Prausterkrug Forst - Fnspektion Sobbowiß ernannt. auf Wartegeld siehenden Oberförster Granszin zu Schmole sin - ist die Oberförster-Stelle zu Rilla Forstinspefktion Soh- bowiß übertragen. Der Kreis-Sekretgir Lieutenant Kno} M. A, Bet Va NRCIENg ene D hs Seitem erordnêten - Versammlung, als i der Stadt Neuteich' bestätigt. 1 I der Nor E Lie Sesenteila C eto R, E ‘D- nische esan aft am Rußi dais: serl. Hofe, von Paris. S Abgereisi: Seine Excellenz, der General von der‘ Fnfanterie, Graf Tauenhßien von Wittenberg , kommandi= render General des zten Armee-Korps, nach- Torgau.

IL, Zeitungs-Nachrichten.

die von 1818 lieferte auch schôtue Bilder, und, f ' hinzu, ih erinnere mich vornehmlih a ebener Sülly mit. seinem Sohne vorstellet, indem beide das Denkmal betrachten, worin das Herz Heinrich V. aufbewahrt wird. Es ist bewundernswürdig „rief die Herzogin. aus, und es freut mich, daß Ew. Maje- fet es gekauft hat, es macht der Französischen Schule hre. Dies Gemälde gehört mir. nicht mehr, ver- seßte der König ; die Setisaia unterbrach ihn faum, ihr Bedauern darüber- zu erkennen gebend, als der König. lächelnd hinzufügte : denn es gehört der Her- zogin von Berry. Wirklich benußte er den Augen- blik, wo die Herzogin ih niht in ihrem Zimmer befand, um dies Gemälde, deßen Meister Herr Cou- pin de la Courprie ist, darin aufstellen zu laßen. Bei einem furhtbaren Sturme, wodurch ein Schiff, der heilige Francisfus, Schiffbruch litt, ifE durch den entschloßenen Muth eines Marine - Solda- ten zu Lorient eine Mutter mit. ihrem Kinde glück- lich gerettet worden ; auf diesem nämlichen Schiffe befand sich auch ein dreizehnjähriger . Knabe ' aus Brest, der lebte Sproß aus der Familié des berühm- ten See - Helden Jean Bart. Dieser wagte es, -sich lieber in dem heftigsten Sturm, in die tobenden Wel- len zu stürzen, als den gewißen Tod. auf den Trüm- mern des Schiffes zu erwarten, und dur) eiùñ Glück,

welches wahrhaft Erstaunen erregt, ed Muth é

belohnt; die Wogen haben ihn unverleßt ans Ufer: geworfen. Dieser Knabe, der eben soviel Bibigtet: ten verräth, als er seinen Muth bewährt Mete ge- ; haben zu sprehen. Er wird der Schule von Angouleme an- vertraut werden, und eine Begebenheit, die früh sei- nem Leben gefährlich geworden, dient nun dazu ihn in. eine Laufbahn zu bringen, wo sein Naine längst berühmt war. | Merkwürdig ist, daß der befannte Genexal Dou- nadieu von dem Bezirk - Wahl-Kollegium zu Arles