1871 / 185 p. 21 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 02 Dec 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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Vorschriften in Betreff des Rückgriffs auf übersprungene Vor- männer nicht überall miteinander überein. 8) Die deutsche Wecbselordnung gestattet aus dem präjudizirten Wechsel noch 30 Jahre lang die Bereicherungsklage gegen den Aussteller und

Acceptanten im gewöhnlichen Prozeßverfahren , während na französischem Recht alle Ansprüche aus dem Wechsel binnen

9 Jahren verloren gehen. 9) Darin, daß die sofortige Per- sonalexekution in Wechselsachen nicht mehr zulässig ist, {timmt

die Geseßgebung in neuerer Zeit im Wesentlichen Überein. Die noch verbleibenden Abweichungen dec verschiedenen Wechselgeseße sind weder im Wesen des Wechsels noch in loka-

len Verhältnissen begründet. Der in neuerer Zeit angeregte Gedanke, dem universellen Charakter des Handels durch ein

internationaies Wechselrecht zu entsprechen, würde daher bei seiner

Ausführung auf geringere und leichter zu Überwindende Schwie- rigkeiten stoßen, als dics im Gebicte des Seerechts der Vall ift,

DieforstlihenBerhältnissevonDeutsch-Lothringen.*)

Die gesammte Waldfläche in Deutsch-Lothringen beträgt nach einer aus den Akten der Ober-Forstämter Mez und Nancy gefertigten Zusammenstellung 155,056 Hekt. Die Größe des Departements zu 622,700 Hekt. und diejenige der Bevölke- rung zu 513,853 Einwohnern angenommen, bildet der Wald 24,9 pCt. der Gesammtfläche, und es treffen auf den Kopf der Bevölkerung 0,30 Hekt. Wald. Das Verhältniß der Bewaldung zur Größe des Gesammtareals entspricht demjenigen, welches in Preußen bis zum Jahre 1866 obwaltete (25 pCt.). Gegen- wärtig ist die Waldfläche in Preußen verhältnißmäßig kleiner (23,4 pCt.); größer ist sie in Bayern (34,4 pCt.).

Hierbei muß jedoch bemerkt werden, daß die oben ange- e Ziffer von 155,056 Hekt. noch nicht als feststehend

etrachtet werden darf. Nach dem livre terrier (der amtlichen Flächennachweisung, die zum Qweck der Grundsteuer-Erhebung aufgestellt ist) des Mosel-Departements beträgt die Waldfläche in den Arrondissements Meh, Saargemünd und Diedenhofen, die oben mit nur 94/547 Hekt. berechnet ist, 111,352 Hekt, also 16,805 Hekt. mehr. Möglicherweise find in dem livre terrier alle kleineren Holzparzellen, auch die mcht forstmäßig benußten, den Wäldern ne worden. Jn diesem Aufsatze wird von den Zahlen des livro terrier abgeschen und die akten- A ermittelte, geringere Forstfläche als maßgebend betrachtet werden.

Am twoaldreisten is der Kanton Bitsch, wo der Wald 72 Prozent der Fläche einnimmt und auf den Kopf der Be-

völkerung 1,3 Heft, beträgt. Am waldärmsten, ärmer noch als die drei Meßer Kantone (16 Prozent) und Verny (15 Pro- L ist der Kanton Vollmünster mit nit ganz 10 Prozent ald.

In Massenrevieren von bedeutenderer Ausdehnung bedeckt der Wald den Bitschgau, die Grafschaft Dachsberg und das Land um Abreschweiler, wo vorzugsweise die Eiche und die Buche im Hochwaldsbetrieb zu finden sind. Die Gesammt- waldmasse des Gebirgéelandes beträgt über 45,000 Hekt., wo- von imBitschgau allein mehr als 26,000 Hekt. in großen Komplexen vereinigt liegen. Weiter gegen Westen zerstreut sich der Wald immer mehr in zahlreiche Parzellen : nur hie und da, wie um St. Avold, Dieuze und Chateau-Salins tritt er massig zusammen, im Süden die Höhen bedeckend. Jm Norden krönt der 2000 Hekt. große Staatswald Calenhowe und Vierherrnwald (quatre SCIgneurs) zwischen Mosel und Saar den Bergstock von Hocbsierck. Je mehr man sih dem fruchtbaren Shwemmlande des Modselthals nähert, desto mehr tritt der Wald vor dem Getreide- und Weinlande zurü. Bei Meß läßt si{ch das Entwaldungsgesetz enau erkennen: der Staat war dort der erste, welcher mit

feiner Waldwirthschaft von dem besseren Boden, aus dem ge- werbreichen Centrum, der dichtbevölkertsten Gegend des Landes zurüctrat; ihm folgten vielfah die Gemeinden ; nur die alten adligen Grundbesißer, welche strengwirthschaftlich - finanzielle Prinzipien niht zur Anwendung kommen ließen, haben ihre Waldungen konservirt.

Bon den 155,056 Hekt. Wald gehören 71,260 Hekt. oder 46 pCt. dem Staate; 154 Hekt. dem Staate und der Gemeinde

Ars a. M. ungetheilt; 42,370 Hekt. oder 27 pCt. den Gemein- den; 964 Hekt. oder 1 pCt. den Instituten; 40,308 Hekt. oder 26 pCt. den Privaten. -

In allen Forsten herrscht als Betrieb8art der Mittelwald vor, die in den Staats- und Gemeindeforsten \{ulgerecht, ja shematish betrieben wird, in den Privatforsten sh aber oft dem Plenterbetriebe nähert. Eiche und Bucde, hie und da Esche, Ahorn, Ulme im Oberholze; Buche, Hainbuche, Eiche,

®*) Nach: Die forstlißen Verhältnisse von Deutsch - Lothringen und die Organisation der Forstverwaltung im Reichslande. Von August Bernhardt, Königl. Oberförster und forstteckchnishem Dir!-

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Hasel, Birke, Weide, Schwarz- und Weißdorn im Unter. holze sind die herrschenden Holzarten, Jm Allgemeinen lind die Neviere, im . Durchschnitt 6000 Hekt., für des rationellen Mittelwaldbetrieb zu groß, auch lag unter franzs. sischer Herrschaft die Verwaltung viel zu sehr in den Händen tehnisch niht gebildeter Beamten , als daß eine rationelle Waldwirthschaft zu erzielen gewesen wäre. Doch finden si

auch einzelne ausgezeichnete Waldbestände , so der Eichen- Hoc, wald von Blellingen und der Mittelwald in einigen Theilen der Forsten von Ämelicourt, Bride et Köcking, Gremecey. D

zahlreichen Holzberechtigungen, mit welchen früher alle Staats. forsten belastet waren, sind, bis auf einzelne Ueberreste in den Forst-Jnspektionen Abreschweiler und Bitsch, Überall abgelöst: dagegen bestehen die Weideberechtigungen , mit Ausnahme von Met, noch in allen Forst-Jnspektionen. Im Durchschnitt be. rechnet si der jährliche Brutto-Geldwerth des Holzertrags und der Nebennußungen für die Staatsforsten im ehemaligen Mosel. Departement auf 30 Francs, im chemaligen Meurthedepartement auf 48 Francs, im Ganzen auf 39 Francs pro Heft.

Der Gemeindewaldbesiÿ (42,370 Hekt.) vertheilt sich auf 487 Gemeinden und Gemeindec-Annexe, von denen 9) einen Waldbesiß von weniger ais 25 Hekt., 250 einen folchen von 49 bis 100, 102 von 100—200, 45 von mehr als 200 Hekt, besigen. Den kleinsten Waldkomplex, 0,72 Hekt., hat eine Ge. meinde im Revier Diedenhofen, den größten, 620 Hekt., die Gemeinde Saaralb. Jn den Gemeindewaldungen besteben meist Weideberechtigungen der Ortsangehörigen , auch fast Uberall die Brennholzberechtigung der Besißer selbständiger Feuerstellen (droit d’asfouage). Die Gemeindeforsten stehen nach französfishem Recht bekanntlich ebenso wie dex Staatswald unter spezieller Verwaltung der Staatsforst- behörden, mit Ausnahme derjenigen Parzellen, welche überhaupt nicht forstmäßig auLgenußt werden können. Gemeindewaldun- gen sind untheilbar, ihre Rodung ift nur mit Staatsgenehmi- gung zulässig. Die Gemeinden zahlen "/,, vom Ertrage der gesammten Waldfläche, höchstens aber 1 Ör. vro Hekt. , als Beitrag zu den allgemeinen Kosten der Forstverwaltung, welcbe das Holz 2c. verkauft und die Ueberschüsse des Erlöses den Gemein- den abliefert. Ein Viertel der Gemeindewaldungen bildet die Reserve (quart en réserve), in welcher nur in Nothfällen und nur mit Genehmigung des Staatsoberhauptes Holz gefällt werden darf.

Die Brutto - Erträge der Gemeindeforsten sind im Mosel- Departement für das Jahr 1868 auf 43 Or, pr. Hekt. berec- net, also höher als dicjenigen der Staatsforsten.

In den Privatwaldungen is nach französishem Recht

zwar die Wirtbschaft frei, aber die Shußbeamten bedürfen der staatlichen Bestätigung, und der Staat kann gegen die Rodung Opposition einlegen , wenn die Erhaltung des Waldstückes im Interesse der Landeskultur, der öffentlihen Gesundheit oder der Landes8vertheidigung liegt. Diese Beschränkung hat auf die aue der Privatforsten in Deutsch- Lothringen günstig gewirkt. _Die Jagd in den Staats- und Gemeindewaldungen wird meistbietend verpachtet , jedo is der Wildstand nur gering. Schwarzwild if reichlich vorhanden , Rehe sind selten; wilde Fasanen kommen im Bitshgau vor. Die Wölfe der Ardennen durchstreifen Deutsch - Lothringen im Winter. Die Wolfsjagd ist besonderen lieutenants de louveterie Übertragen,

Aktiengesellsaften in Preußen, I.

b, Gas- und Beleuchtungs-Gesellshaften. (S. Bes. Beil. Nr. 30 v: 25. Novbr.)

Gas8gesellschaft zu Oberursel im Ober Taunuskreis. St. v. 22. Ofibr 1863 (G. S. 337 u. 340a. pro 1863), Zweck: Uebernahme und Betrieb der bereiis vorhandenen Gasfabrik. Dauer : bis 1. Jan. 1894 Grundkapital: 50,000 G. voll eingez. Aktien à 200, 100, 50 G. auf Namen. Gasbeleuchtungs-Gesellschaft zu Höchst. St. v. 19. Dez. 1864 (G. S. S. 7 u. 774 pro 65). Zwet: Erzeugung von Gas. Dauer: 50 Jahre. Giundkapital: 50,000 G. voll eingez. Aktien à 100 G. auf Jnhaber resp. auf Namen. Gas-Aktien-Gesellschaft zu Dillenburg im Dillkreise, St. v. 13, Oftober/8. November 1865 (G. S. S. 466 u. 468g. pro 1865). Zweck: Fabrikation und Verkauf von Gas. Dauer: bis 1. Sept. s Grundkapital: 42,000 G. voll eingez. Akfien à 100 G. auf ahaber. „Serborner Gas-Aktien-Gesellschaft zu Herborn im Dill- kreise. St. v. 18 Dez 1865 (G. S. S. 472 Pro 1865). Zw ck: ¡abrifation und Verkauf von Gas. Dauer: bis L. Sept. 1893. Grundfapital: 40,000 Thir. voll eingez. Aktien à 100 Thlr. auf

Inhaber. c. Wasserheil-Anfstalten.

genten bei der Hauptstation für das forstliche Versuchswesen. Berlin 1871, Verlag von Julius Springer. i

Sodener Aktien-Gesellschaft zu Soden. St. v 26. Juli 1845. Natrag v, 18. Febr, 1850 (G. S. Nr. 10 pro 1845 S, 16

S oden, Erricdtunz des Kurhauses mit Badeanstalt in Soden und

5 ro 1850). Zweck: Bau und Beirieb einer Eisenbaßn von Höft nah

it des Sodener Mineralwass:rs auf 20 Jahre. Dauer: 92 Jahre. D au: 550,000 G j voll eingez. Aftien à 200 G. auf Jnhaber.

Anouyme Gesellschaft der vereinigten Pachtungen des Kurhauses und der Mineralquellen zu Homburg. St. v, 96. Dez. 1846, rev. St. v. 15. Aug. 1854. i Neue Revision 1p: 9 bis 7. Jan. 1863. (Landgr. Regbl. S. 49 de 1847, S. 837 de 1854, S. 15 de 1865.) Exyvloitirung der Mineraiquellen und Hazardspiele, Dauer : bis 1. April 1896 O LANE 4,200,000 G. vollcingez. Lfkiicn à . auf Jnhaber. ia L E Gesellschaft zum Betriebe der Kur-Etablissements in den Badeorten Wiesbaden und Ems. St v. 17. Nov. 1856 (Jn- telligenzbl. v. 17. Nov. 1856). Zweck: Betrieb der Kur-Etablissements zu Wiesbaden und Eins. Dauer: 29 Jahre, vom 1. Jan. 1857 an. Grundkapital: 2,500,000 G./ voll eingez. Aktien à 100 G. auf Jn-

habe lktien - Gesellschaft des Bades Johaunisberg_ u Jo- hannioberg im Nheingaukreis. St. v. 1/. ov. 1857. (In- telligenzbl. Nr. 50 pr. 57, Anl. L. u. 11) Zweck: Betrich einer Heil- anstalt. Dauer: 25 Jahre. O 100 000 S. mit 73,600 G. Finz. Aktien à 200 G. auf Jnhaber. - j M altwasser-Heilanstalt Dietemühle bei Wiesbaden. St. v. 17, Febr. 1862 u. 30, Jan. 1863. Nachtrag vom 2. März 1864. (G. S. 131 pro 1863) QZweck: Kaltwasser- Heilanstalt. Dauer: 50 Jahre. Ce 180,000 G. mit 170,000 G. Einzahlung. Aktien à 100 G. auf Anhaber. (2 s “Aktiengesellschaft des Bades Naffau zu Naffau, St. v. 97. Oft. 1865 (G. S. Nr: 29 v. 15. Nov, 1869.) Zweck: Betrieb einier Kaltroosser - Heilanstalt mit Dampfbädern und Heilaymnastik. Dau-:r: unbestimmt. Grundkapital: 150,000 G. mit 99,000 G. Einz. Akiien à 100 H. auf Jnhaber. A e d O und Waschanstalten. Aktiengesellschaft zur Erhaltung der Bade- Anstalt in Oldesloe. Zwei: Echaltung der Otdesloer Bade-Anstait (Seebad). Dauer: 27 Jahre voin 3 Febr. 1841 an. Grundkavital: 10,000 M. Hamb. Cour. voll eingez. Aktien: à 200 M. Hamb. Cour. auf S en. i : : S e bade-Anfialt in Kielstrup (Haderslebener Harde). Aktio- näre wohne in Stadt und Amt Hadersleben. Das Eigenthum liegt im Oorfe Kiclstrup. Zweck: Seebade-Anstalt, Grundkapital: 25,000 M. voll eingez. Aktien à 300 M auf Namen. , Badeaesellschaft zu Westerland auf Sylt. Statut vom 11. Oft 1859. (Vestebt ‘chon seit 1857.) Zweck: Der jedeêmáäligen Frequenz von Badegästen durch Eimichtung von Rekauration®- Batde-Anftalten 2c, soviel als möglich zu entsprechen. Dauer : unbe- stimmt. Grundtapital: 13,575 Thir. voll eingez. Aktien à 75 Thir. amen. : E A E Bade-Anstalt-Aktiengesell schaft in Glücksburg- Privi. des Ober-Pr. der Pr. Schleswig- Helyein v. 16. Juli 1866. Zweck: Anlegung einer Bade Aastalt bei Snedwig. Dauer: Das Privil. is auf 10 Jahre ausgestellt. Grundkapital: 576 Tklr. volleingez. Aktien à 4 Thlr. auf Namen.

enfeldeer Badehaus zu Nothenfelde. St. v. 22. Sept. L gas Erbauung cines Badchauses. Dauer: 25 Jahre. Grundkapital: 12,090 Thlr. voll eingez. Aktien à 600 Thlr. auf Jn- baber. f e L V o

d Salzdetfurth. St. v. 19. Dez. 1856 u. 29. März 1

A E E: Vecabreihung von Sool- und anderen Bädecn, Dauer: unbejtimmt. e L unbestimint mit 3500 Thlr. Finz Aktien à 25 Thlr. auf Namen. : y woinr- und Bade-Anstalts-Berein zu Essen, (Landdr. Osnabruck) St. v. 26. Mai 1863. Zweck: Die im Schôtte südlich von Ems befindlichen Salzquellen nußzar zu raachen. Dauer: 99 Jahre. Grundkapital: 10,000 Thlr. mit 9450 Thlr. Einz. Aktien à 50 Thlr. auf Jahaber. ; ; E Sauavev (As Badehalle zu Hannover. St. v. 20. -Oft. 1865. Zwed: Badeanstalt mit Shwimmbad, fallen und warmen Wannecnbädern , russiswen Dampf- und römischen Bädern. Dauer: 99 Jabre. Grundkapital : 60,000 Thir. mit 45,500 Thlr. Einz. Aktien Ï S L that er. a 5 N Bettincish? Dado- Anftalt zu Söttingen. St. v. 20 März 1866. Zweck: Eme Bade- und Schwimmanst lt zu errichten, Grundkapital: 10.000 Thlr. mit 1600 Thlr. Einz. Aitien à 50 Thlr.

auf Jahadver.

Aktienge aft der Bade-:Anstalt zu Oberursel. St. v o E S 297 de 1863. Amtsbl. 321 Ne. 40 de 1863, Anlazen I. u. 11.) Zwedck: Errichtung und Betrieb einer Bade-Anstalt zu Oberursel. Dauer: 99 Jahre. Grundkapital: 20,000 G. Alftien à 10 G. auf Jnhaver. (Die Ausführuzug is bis jeßt unterblieben,

ch die Gesellschaft formell aufgelöst bäite ) R vas A und Anstalten der Kunft.

Aktie: gesellschaft „„Zeitung für Norddeutschland“/ in E es De. 1860 (nicht gen.) Ziveck: Herausgabe einer unabvängigen na!ional-liberalen Zeitung. Dauer; unbestimmt. Grundfapital: 27,000 Tolr., volleingez. Aktien à 168% Thlr. auf Jn-

haber.

ischer Garten in Hannover. St. v. 6 Juni 1864. a Eu lebender Thiere in einem Garten Behufs Förde- rung ter Naturwissen-chaften und Behufs angenebmer Unterhaltung der Besucver. Dauer: unbestimmt. Grundfap tal: 90,000 Thlr. mit 56,760 Ttlr Einz. Stammalt. à 20 Thlx. auf Namen, Prioritäts-

Frankfurter Kunflverein zu Fraukfurt a. M. Staaisgen;,

v. 30. Dezbr. 1854. Ziock: Förderung “der Kunst mittelst Unkauf. Auêè stellung und Verloosung von Kunstgegenständen. Dauer: unbe- stimmt. &Srundfapital: 30,000 G. , volleingezahlt, Aktien à 100 G. auf Jnhaber.

Zoologische Gesellschaft zu Frankfurt M. St. vom

8. Otibr. 1857. Zweck: Unterhaltung eincs zoologishen Gartens.

Dauer: 99 Jahre, v. 1. Mai 1858 a. Grundkapital 100,000 G.,; volleingez. UAfkiien à 250 S auf JFnhaber. L

Saaltau - Aktieugescllshaft zu Frankfurt a. M. St. v. 29. März 1859. Zweck: Errichtung eines Gebäudcs zur Aufführung musikalischer Aufführungen, Väsllen 2c. Dauer: 50 Jahre. i Grund- fapital: 262,300 G , volleinaezz. Aftien à 100 G, auf Znhaber._ Theater - Aktiengesellschaft zu Frankfurt a. M. St. v. 15. Oft. 1861. Neue Konzession v. 1. Nov 1867. Zweck: Theater- vorstellangen. Dauer: 6 Jahre, Grundkapital: 24,000 G, volleingez. Aftien à 150 G. auf Namen. S : Nassauische Fischerei- Aktien-Gesellschaft zu Wiesbaden, Dekret der herz. na\s. Reg. v. 19. Dez-1863 (G. S. S. 32a de 1864). Zweck: Einführunz der künsilihen Fishzucht. Dauer: unbestimmt. Graundfapital : 150,000 G. mit 50,000 G. Einzahlung. Aktien ä 100 G. auf Jnhaber.

Stadtcölnischer Theater-Aktien-Verein zu Cöln, Skt. v. 11. Juni 1870 Ie S. 424. Aunsovl. 143 Si. A. 2373). Zweck: Die Errichtung und Herstellung cines Theaters zu Côln Dauer: bis Uebergabe des Vermögens der G-sellshaft an die Stadt, in Folge

dex Ausloosung sämmtlicher Aktien, Grundkapital: 276,000 Thlr.

ll cingez. Aktien à 200 Thlr. auf Namen.

R S f Sonstige Gesellschaften.

Aktien - Wafßserkunst in Itehoe. S!. v. 28. Nov. 1861. Zwet: Versorgung der Stadt mit Quellwasser zu häuslichem und geschäftlihem Verkehr, sowie Lieferug des „Massers zu den G0 Me anstalien. Dauer : Ee S am 42,000 Thlr. voll ingez. Aktien à 150 Thlr. auf Namen. x

j * Bonin in Ftchoe. St. v. Nov. 1861. Zweck: Der Verwaltungsrath fauft im Großen ein und überläßt die Lebensmittel im Kleinen an die Aktionäre, Dauer unbestimmt. Grundfapital: 2396 Thlr., voll eingezahlte Aktien à 1 Thlr. auf Namen.

Ems: Boots-Gesellschaft in Emden. St. vom 25. August 1858. QZweck: die Begründung und Handhabung eines geordneten Lootsenwesens für die Ems. Dauer unbestimmt. Grundfap.tal : 30,000 Tklr. mit 15,000 Thir. Einzahlung. Aflien à 100 Thlr. auf Tnhaber. 7

inish-Pomnmiersche Aktien-Bau-Gesellschaft zu Cöln. St. O a E S. 328. Autsel. 81. St. A. 1365.) wed: Pachtung größerer Güter in den östlich der Elbe gelegenen Provinzen des preußischen Siaates, rationisle Bewirihschaflung der selben, sowie Handel mit den g‘wonnenen Produften. D. uer : 50 Jahre. Grundkapital: 200,000 Thlr. voll eingezahlte Aktien

à 500 Thlr. auf Jnhaber.

Das Großherzogliche Hoftheater zu Darmstadt.

Am 24. Oktober d. J. wurde das Großherzoglihe Hof- theater zu Darmstadt durch Feuer vernichtet. Das Gebäude, welches unter Großherzog Ludwig I. in der verhältnißmäßig kurzen Zeit von 14 Jahren erbaut®*) und am 7. November 1819 mit der Oper »Ferdinand Cortez« von Spontini eröffnet worden, hat demnach beinahe 52 Jahre hindurch gestanden. Noch im November 1869 war das 50jährige Jubiläum be- sonders festlich gefeiert worden. Viel Schönes, besonders auf dem Gebiet der Oper, ist Über seine Bretter gegangen ; zahl- reiche tüchtige Künstler und Künstlerinnen haben hier die Bühne betreten und mehreren Generationen eines kunstverständigen Publikums liebgewonnene Genüsse geboten; jeßt liegt das Theater in Trümmern, und nur die raucbgeshwärzten Umfassungsmauern mit dem ziemlich gut erhaltenen Por- ticus zeigen noch die Spuren der einstigen Größe.

Wir geben im Folgenden eine gedrängte Schilderung zu- nächst des Hauses selbst und wenden uns sodann zu der Be- deutung des Instituts in der Kunstgeschichte. :

Das Hoftheater zu Darmstadt is nach den Plänen und unter der Leitung des verstorbenen Ober-Baudirektors Moller erbaut worden. Dasselbe bildet die bedeutendste baukünsftleri- he Schöpfung dieses Mannes, welcher sich um die Archi- teltur Überhaupt Verdienste erworben. Freilih, den Anforderungen gegenüber, welde in der Gegenwart an die innere Einrichtung eines Theaterbaues gestellt wer- den, mochte jenes Mollersche Werk niht mehr allseitig genügen , gleihwohl war dasselbe sowohl in ästhetisher als auch in technischer Beziehung zur Zeit seiner Errichtung Epoche machend und hat diese Bedeutung mehrere Jahrzehende hindurch behalten. »Zu einer Zeit« so urtheut der Professor der Kunstgeshihte am Darmstädter Polytechnicum, Hofrath Dr.

*) Das am 29. Juli 1817 abgebrannte Schauspielhaus in Berlin v in 3 Jahren D Schinkel neu erbaut und am 26 Mai 1821 mit Goethe’s Jphigenie) eröffnet; das am 18. August 1843 abgebrannate A tine Opernhaus fonnte, von Lingbans neu errichtet, hon am

UAktiea à 100 Thlr. auf Jnhaber.

7, Dezember 1844 (mit Meyerbeers Vielfa) eingeweiht werden,