1919 / 255 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 06 Nov 1919 18:00:01 GMT) scan diff

Landwirtschaft muß dazu beitragen,

werden. : Abg. Ludw ig (U. Soz.): Ausnahmsweise kann ih dem Vor- redner mih voll und ganz ans{ließen. Aber warum tritt er nicht

auch bei den landwirtscha1nliden Produkten tür “wangawirt1chaft etu ?

daß wir vom Auslande unabhängig

by] [ard r S , p -

_Aba. Fuchs (D. nat.): Die Kriegsögesellshaiten follen uno groke Mengen von Petrolcum haben. “Die Karbid- und Kerzen fabrifation in Deutschland muß gehoben werden. Polen lietert Pekroleumn nur 1m Austaunch für Kohien; die können wir aver uicht entbehren.

_Abg. Held (D. Vh)): Wir können Karbid in großen Mergen \haff-n, darum muß die Einführung von Karxbidlampen megl1st

gefördert werden. Abg. Adolf Hoffmann (U. Soz.) : Nach den Ausführungen des. Abg. Held über Petroleum und Karbid scheint er auf dein Gé- biete der Lotteriekolletiion dcch hellec zu sein als im Beleuchtungs we]en. (Heiterkeit.) Damit {ließt die Besprechung.

Es folgt die zweite Lesung des Gesezentwurfs über Erweiterung der Selbständigkeitsrehte der Pro- vinzialverbände.

Nach den Ausschußbeschlüjsen zu § 1 können die Provinzial- landtage Provinzialstatuten beschließen 1. über die Lage der Religionsstunden, die Zulassung eiuer fremden Unterrichts\prache, wobei für den Schuß deutscher Minderheit zu sorgen ist: über Be: ginn und Ende der Schulpflicht, über Schulversäumnisstrafen: [T über Vesonderßeiten des Prooinzialverfassungsrechts, auch für das provinzelle Gemeinde- und Kreisrecht: T1]. über den Gebrauch einer anderen Sprache neben der deutschen bei amt- lihen Kundgebungen in gemischtsprahigen Landesteilen.

Die Abgg. Beyer - Oberschlesien (Zentr.) u. Gen. b c - antragen, die Nr. 111 zu fassen: „über die Zulassung einer anderen Aml!ssprache - neben der deutschen in gemischtsprachigen Landesteilen“ (diese Fassung stimmt mit der Regierungsvorlage überein); ferner als Nr. 1Y hinzuzufügen : über die Einrichtung von Beiräten für die Oberpräsidenten, Negierung8prüsidenten und Leiter der staatlichen Polizeiverwaltungen, die gutachtlich zu hôren und nach der Verhältniswahl zu hören find.

Nach § 2 der Ausschußfassung können die Provinzial: statuten von der (Regierung wegen Verlegung von (Gesetzen beanstandet werden (nah der Regierungsvorlage sollten fie der Bestätigung durch die Regierung unterliegen ).

Nach § 3 ist vor Besehung der Stellen der Oberpräst- denten, Negierungspräsidenten und der Leiter der staatlichen Polizeiverwaltung der Provinzialaus\{huß zu hören. Hierzu beantragen die Abog. Beyer und Genossen die Ab- änderung, daß der Provinzialausshuß für diese Aemter- je drei geeignete Personen in Vorschlag bringen kann.

Jn Verbindung hiermit wird der Antrag der Abga. Dr. Nuer (Dem.) und (Benossen beraten, wonach eine Aenderung allhergebrahter Sondergesetze für die Provinz Schleswig-Holstein nur mit Zustimmung des Prôvinzial- landtags soll vorgenommen werden fönnen. Das gleiche gilt

ür die Schulpflicht. Die s{leswig-holsteinishen Kirchenver- assungsgesepe dürfen nicht. ohne Zustimmung dex kirchlichen Vertretung abgeändert werden. Diesen Antrag beantragt der Ausschuß für erledigt zu erklären.

Abg. S hol u h (Soz.): Wir können dem vorliegenden Gesetz entwurf im allgemeinen zustimmen, wenn wir aud (egen einzeire Teile deéjelben noch Bedenken haben. Gegen be Fassung des Anu- trages Veyer, wonach die Beiräte in „wichtigen“ Fragen gutaWtlich zu höôren sind, baben wir Bedenken, da rer Vegriff „wiGtigeren“ reihlich debnbar iît, Den Antrag zu § 3 bezüglich ter Borschlags- rechie des Provinzialausschusses tür die Stellen der Oberpy êsibenten, der Negierungspräsidenten und der Leiter der staatlichen Po1tzeiver- waltung lehnen wir ab. Wir haben uns irgendwelcher Abänderungs- anträge zunächst enthalten, behalten fie uns aber für die dritte Lesu: g vor, namentlich auch binsihtlich der Gültigkeit der alten Kreisorb- nung. Wir hoffen, daß mit diesem Gesetzentwurf in den Proviuzen Muhé ge)cbaffen wird,- und mit diejem Grundprinzip könven wir nur einverstanden fein.

Abg. Beyer - Oberschlesien (Zentr.): Wir bedauern, baß in diesem Gesct nit auch die Verhàitnisse des Landes Hobemollern eingezogen sind. Troy oer langen Dauer der Ausschußverhandlungen ist dort nur sehr wenig in ihnen erreiht worten. Wix balten es für unbedingt erforderlih, daf! in gemichl\prachigen Landes- teilen auch der Minderheit zas Necht auf Benußung der Mutter- sprache geschüßt wird. Wäre man früher hiernach verfahren, io wäre Oberschlesien jegt vollständig deutsch, hätte man der polniichen Bevölkerung das Mitbestimmungsreht gesic ert, 10 brauchte man

wegen der Volksabstimmung keiverlet Zweifel zu hegen. Die frühere Regierung hat hier leider sehr v'el verabsäumt.

Die Regierung gibt selbît zu, daß sie mit ihrer Beamtenpolitik F1a8ko

gemacht hat. Oberschlesien blickt beute aut sie, ob sie den Antrag annehmen oder abléhnen ; das Schicksal Oberschlesiens licgt in Ibrer

Hand, lehnen Sie den Antrag ab, so erbebt sih ein Sturm der Ent- rüstung. (Zustimmung.) Die Oberscblesier sind sehr gut informiert und orientiert, wir baben nit ibren Vertretern konferiert und unser Antrag stellt das Vini num der Konzessionen dar. Ich hoffe,* daß Sie unseren s{hwerwiegenden Antrag annehmen werten.

Aba. Dr. Ruer (Dein.): Alle Parteien Schieswig-Holkeins baben sich zusammengeshlossen, um der durch den Versailler Friéden ihrem Lande drohenden Getahr zu begegnen. Wix haben ver ucht, eine Vergewßltigung der Minderheit im nördlichsten Teile der Provinz zu verhindern und wollten dem Ab|timmu gsôternmin binausgeshoben haben bis dahin, wo der wirtschaftliche Niedergang un“ ,dte Folgen der Hungeiblockade niht mehr so fühlbar sind. Mit diesen Ci ünctk der Schleswig - Holsteiner find wir nach Beklin gekommen und haben hier verhandelt. Damals wäre der

¡zollern würde dieses Geseg niht passen, da es án Größe mit einer prevßischen Provinz ni{ht vergleihbar ift. Der Antrag Bever ist nur eine Nuance. Das Schiksal Oberschlesiens hängt davon nit ab.

Hierauf wird um 5 Uhvr die Fortsezung auf Donnerstag, 12 Ubr vertaat (außerdem fleinere Vorlagen und Haushalt der Berag-, Hüiten- und Salinenverwaltung ).

| Parlamentarischer Ausschuß für die Unterfuchung über die Schuld am Kriege und an defsen Verlängerung.

6. Sibßung vom 5. November. 1919. (Derickt des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger.)

Bo:sißcnder Ava. Warmuth eröffnet die Verhandlungen um 19/4 Uhr. r ribtet zunächst einige Fragen an den ehemaligen deuten Botschafter in Washington, Grafen von Bernster E

Vorsiterder War mu t h: Bisher ift die Frage nur wenig berührt worden, wie die Stimmung in den Vereinintèn Staaten gegen Deutick- ano bergiriet wordeir ist, und zivar dur die Tätigkeit der Presse und

ter ums. Jb möcbté feststellen, iniieweit die Deutsche Botschaft bemüdt gewesen ist, diesem vergiftenden Einfluß entgegenzuwirken.

Fraales 1t er für das Verhalten Wiens von großer Bedeutung geen, mel eute 1tart DeutsdfänMide Ztimmaung in. Amerika auf ane Zruterpelitit cinmwirt 4 Uber ne Marks bor

ne ruterpaitt cumrtn mußte, mäbrerd cine starfe deuts freundlicie Politik viélleidt Wilson veranlaßt hätte, in stärkerer Weise

ck

{ die Friedenévermittlung in die Hand zu nehmen. Es (Graf y onBern st ÖTfEs Gs. 1st cine Tatsace, daß infolge der Absperrung Veutscblands fehr große tedmisde Schwierigkeiten be- skanden, un uñfete Ansbauung von der Lage ver das amerikanische Publikum zu bringen, Wir baben es na jeder Michtung bin versucdit. (s mar aber latiädli tebnisd unmögli, es immer mit Erfolg zu tun, weil unser Fabel zerstört war und die ongliscben nichi benußt wet konnten, so daß uns nur der drahtlose Weg übrig blieb. "Wir haden an tedeim Tage seviel Telegramme bekommen, als tebniich möglich war und fle in die amorikanisde Presse gebradt. Die engliscbe Presse war den Amerikenern in dor Ürspvache zugängli. Anch dädurch waren wix n

Vorstberdei Von einem “amevikanisckenm Infor- martc etro find dann Meltamgen über angacblide deute Greuelta betbreitet worden. Dagegen mußte eingef{ritten werden, um p mbahe diztes Redaftenéstabes zu stopyen. Was ift von Teitcn ver Vaeibart da

Graf. po

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e R B R A [7 Das amtliche ‘amerifanisckche Jp-

+ mod Auébrud des Krieges einacricktet, A D, K 4 p A S t v \, & J O y A t A n snd wir in weitestem Maße einoeschritten, dur ihre teckniscken Leistungen

formauionébüro Gogem: die Tend ader Die cuglsdcke üuberlégen, Zibr stande: immer - binterber.

Borsikender Warmath: Ein Einfuß auf die amtliche Be- richterstattung hätte Ihnen wohl zugestanden, ein solcher auf die pri- vate war aber wohl ausgescklossen? ;

Graf von Bernstorff: I babe mi personlib mit diesen Dingen nicht befaßt, um meine amtliche Stellung nicht zu - ge- fahrden. Wir hatten aber in Ncw York privatim eine eigene Propa- gandastation, die zuerst unter der Leitung von Dernburg und: dann unter der «der Geheimräte Albert und Scür stand. Dernbuxg hat zuerst eine außerordentlid erfelgreide Tätigkeit entfaltet, er bat bann auch öffentli Reden gehalten. Dadurch ist er bei der amer}kanishen Regierung mißliebig gewortten, weil fic glaubte, daß dadur die Deutschamerikaner gegen die amerikanisce Regierung, in Bêwegung gcseßt werden follten. Je konnte in diese Tätigkeit nicht eingreifen, weil ib md tamit 1m Geoenfab zur amcritanis&en MRegieruno gestellt bätte. &s8 wurde cine Filragesellscaft gégrüntet, ein Nachrichten- büro, und es g&sdah alles, was mögli rar.

Votsißender Warmutb: Ihre Stellung legte Jhnen eine starke Reserve auf?

Graf von Bernstorff: feit trêten und wäre sonst worden.

__‘ Vorsißender Warmuth: War es nit unterirdisch mögli, Ginfluß au8zuliben gegen die ungünstigen englisben Pressenachrichten? (T6 s der Deuts(-

ff: Ic durfte nicht an die Oeffentlich- in einen Kampf mit der Presse gezogen

haben doch aub zahlreiche Proteskv?rsammlungen amerifaner stattgesunden,

(Graf von Bernstorff stellt fest, daß vas Möglichste getan wurde. Auf eine Anfrage des Abg. Dr. tung der amerikanis{en Presse zur

Siinzheimer über die Hal- Frièdengaktion Wilsons erklärt Gräf von Bernstörff, daß Wilson wiedergewählt purde unter der Parole, daß er das Land vom Kriege ferngéhalten habe, Unter der Oberfläche war verbreitet worden, daß er versuben würde, den Frieden wieder herzustellen. Fast die gesamte Presse war damals damit einverstanden, daß Wilson diesen Versu machte, besonders die Hearstpresse.

O K s R T ARS ba Often / 6. Ur. Sinzheimer: Staalssekretär Zimmermann hat hier erlärt, daß die Ansicht bestand, die Wilsonshe Friecdensvermitt- lung stände unter cngliscem Einfluß. Auch Hindenburg hat sib so geäußert. Graf von Bernstorff: Fn Amerika herrsbte die gerade entgegengescßte Anschauung. Als Wilson mit seiner Friedensaktion hervortrat, bestand durdweg die Anschauung, daß sie unter deutsck&em Einfluß gesckehèn sei. __ Staatssckretär a, D. Zimmermann verweist auf den Bericht eines Gesandten, der eine Ünterredung mit einem neutralen Minister hatte. Dana erklärte der Minister, daß der Schritt Wilsons dabin acdeutet werdè, daß er den Zweck verfolgt babe, die Zentralmächte im Interèsse Englands zur Bekanntgabe hrer Bedingungen zu zwingen. Für dérartige Manöver, betonte der Minister, wüns{e er sich nit vorsponuên zu lassen. Auf diese Grundlage stüßze id meine Ansicht. Professor Dr, Dietrih Schäfer: In einem Bericht eines enalischen Agenten vom Juli oder August 1916 an Grey wird gesagt,

Moment ewesen, aktiv vorzugehen, damals hätte man cite aroße polititche Wirkung ausüben können. Allen Widerständen zum Trogu bätte die Negierung damals diejes Geseg herausbringen nüssen, um MRuhé zu schaffen und damals hätte sih Hèrr Scholi®h. ein Verdienst erworben, wenn er das Ge'êt mitdurhgebracht hätte. Nun haben die Abiösungsbestrebungen dèn Gedanken ter Selbstverwaltunÿ dis!reditiert. Der „Géêdanke des Einhéitsstaates brauht nicht mebr p1opaziett

daß man ‘in England dafür sorgen müsse, einen neuen Lusitaniafall zu schaffen. Das würde dazu Beiträgen, dic von ciner Neigung für Deutsckländ durbscuchte amerikanische Stimmung im tâè entagcgen- gesebte Richtung zu treiben. ___ Graf von Bernstorff: Jch bin fest Überzeugt, daß die (Snolahder seit der Lusitania nichts- anderes gewünscht haben, als mög-

zu werden, er marschiert von jelber, nachdem die- Vereinbenlichung des Finanzwesens darchgeseßt und auch das St&ulivesen auf tas Meich überführt wird. Die Judividualität der êinzelnen Stäutine innerhalb dcs pieußishen Staates muß aber mehr als bisber berüdcksichtigt werden, wir wollen nit alles gleich mäcbhen, sonst fehtt man zum Militariémus in neuem Gewande zurück, Die Schleswig: Holsteiner betrachten ih1è Siädteordrung ais Palladiumi der Selbstverwaltung, namentlih binsihtlich der Bestimmungén über die Magistr tswahlen. Aehnliche Wür sche, wie sie in unserer Pry- vinz gehegt werden werden qu in Hannover uud im Metciulan e

laut. Immer noch ist zu bedâuern, daß dadurch, daß mit Hi.fe des Zentrums eine Aussprache in erster Lesung unmögli gèe- macht wurde, wvtel nüßlide Arbeit venäumt worden ist.

Nach un'erer Ansicht verdient die Negierungsvorlage immer uoch den

orzug vor’ der Aufs{ußfassung. Hälte man trüt‘er mehr -Véxständ- | nis für die Zulassung dér Viutter\prade als- Untexrrichtéiprache ge- zeigt, man hâtte ih einen großen Teil der Ve:anwwortung tür die Abstimmung. heute erspart. Die Wünsche. der Provinz müfsen mehr als bisher berüd-ihtigt werden. Die Selbstverwaliungskörper müssen ein Wört mitzureden haben...

am t. eater.

lid bald êinen neuen Lusitamafall. Ihre ganze Politik war ja darauf richtet, Amerika in den Kriètg hineinzuziehen. Das Haupt- ziel meiner Politik war, unter allen Umständen Amerika dem Kriege fernzubalten. ; M Gothtin: Staatssekretär Zimmermann beruft sid auf die Unterbaliung eines unserer Gesandten mit einem neutralen Mi- nister, „Dieser Bericht ist aber vom 24. Dezember datiert, während Herr Zimmermann wesentlich früher {hon Stellung genommen bat. Ich bitte, diese Differenz aufzuklären. ; _Stäatssekretär a. D. Zimmermann: Jh hatte genau die- selben Empfhudungen, wie sie jeder Minister zum Ausdru gebracbt hatte, bereits früber, 1ch fand. bier nur eine Bestätigung 1neines Ur- teils. Wann aber soll id mich darüber geäußert haben? (Vorsißender Warmuth: Februar 1917.) Das war allerdings erbeblid spätkêr. __ Abg. Gothein: Die Informationcn für die- Presse sind bc- reie Bene E A erfölgt. : 1e Slaatémefretar a D. Zimmermann: Dio Allo Wilsons war damals. nbch or nt orfolat. Bej der Snforuratiow ber Preffe habe tb diejenigen: Mittél gewählt, die mir taktifh ÚidEag ersien, Cintrotèn für unsére Aktion zu. vetthlässen. Es

Unterstaatsjefretär Dr: Freund: Ih freue mi, daß-wir- in den wesentlihsten Punkten A betellt. Für Pohen-

ever nr aREMAS err

bandèlte sich. wie, i gestern ausgeführt. habe, ‘um: j

_ Aba. Dr. Sinzbeimer: In dem Berichte fenes auswärtigen Silaatêmannes, auf den Sie ih \tüßen, beißt es au: „Vonr 22. Dézember. Die amerikanishe Note, die heute mittag hier be- fannt wurde, hat jencn Staatémann übtervast. Er bemerkte, r babe nit soviel von Wilsen ervartet. Die Rede der englischen Presse beweise, wie unbequem der Schritt des Präsidenten bei den

Ullitierten empfunden werde. Für besonders beabtenäwert hält Herr Rio 19 nj 7 qr F In211/ Int A ing, die Yaniing in Ergänzung der Note ab-

D treffende Horr äußerte wörtlih: Wenn man sich

aur e SBereimgten St3aten verlassen könnte (Stgatë-

jefretär a. D. Zimmermann: Hóört,hört!). wenn sie nit so oft enttäufchbt hätten (Herr Zimmermann: Hört, hêrt!), wäre die Acußerung Lansinas weniger! als eine Drobung am die Presse auszufsaîsen, 1tenfalls könnte der S{ritt dem

cer UAlltzterten

Effola abwarten, daß tie

, man müsse zunäckst dén cla «a

FrtedenSpartcien in Frankr und England dadur wesentli qge- \ „winden, unterliege feinem Zweifel, Die Stimmung in Ruß- land seine allerdings gegenwärtig sehr friegcrisd zu sein, aber bei den anormalen und forupten Zuständen in Rußland könne sie nell umjdilagen.“ j

__ Staatêsekretär. a. D. Zimmermann: Ic babe die Uriterredung mit der Presse am 12. Dezember gehabt. Ich habe da meinen gestèrn begrünteten Standpunkt vertreten. Mir licat nun ein Telegramm vom 22. Dezemberse vor, das zum Friedens\chritt Wilsons Stellung ummt. Da wurde die Ansicht des Ministers, der voller Skepsis war, unterstricen, „wenn män sid ctwas mebr auf die Véreimigien Staaten verlassen Tonn" und „wenn die amerikanische Negterung mt so oft entiäuscht Fatte“. Da finde i allordinas eine Ve- statoung meiner Skepsis gegenüber - dem Futedensschritt deg Präsidenten.

__ Abg. Dr. Sinzheimer : Jch habe meine Frage angeknüpft an d'e Behauptung des Staæatés:trotärs Zimmerniann, daß das Wiljonie Angebot cuf England zurückzuführen feu.

Ziaatésekretär a. D. Zimmermann: Wann babe ih die Be- hauptung aufgestellt? (Zutuf: Im Februar!) Also erheblich später, da Tag der Bericht cus dem Auslande ncech nit vor. Im ‘Februar Ubertab ib die Sacklasé vollkommen. :

Abg: Dr. Sinzheimer: Jch werde nachher. vorlegen. (Herr Zimmermann: Bitte!) Warum wirte damals gerade der Friedenéschritt Wilscns von den französisen Nationcisten, Clamenceau uw. o Tebbart Beämbpft?

___ Slaatsjekretär a. D. Zimmermann: Jch kann kie Grünte, die Dêrrm ( *lemcncäau und andere Nätionalistenw beweaten, nit qut entwickeln (Hêiterkeit), i könnte nur Bermutungen äußern.

Auf Fragen des Abg. Dr. Cobn ebt Graf von Bepnstor F fodann noœmals Auskunft über die Beziehungen der Botschaft in Ahingion zum deutscon- Generalkonsulat in New Votk.

Reichsminister Dr. David: Aus welcken Grünten bat Staats- Treiar immermann gcalzubt annehmen ¿u Eönnen, daß die Friedens- tion Wilsons von Enolad. angeregt worden sei. In England waren z vorber Grey und Asguith kaligestellt worden, Lloyd George war ur Herrschaft gelangt. Dieser Vorgang wurde darauf zurüdacführt,

daß beide mt dem Gedanken eines Friedens ohne Sieg gespielt hätten,

während Lloyd George den Kricg bls zur Niedenverfung Deutscklands fortfithren wolle. Er bielt damals einz Knokout-Nede. Darin sagte er eiwa, man hüte si vor jeder Intervention auf sciten der Neutralen, die [Stunde dafür sei nickt ockommen. Wir in Deuts(land baben tas aufgesaßt als eine Warnung an Wilson und waren der Ueberzeugung, der Sturz Greys und Asquiths habe seinen Grund darin, daß sie ibrer- seits eine (Jntervention von Amerika gern seben würden. Der Takt- _sachènbestand spra aber acaen die Annahme, daß Llevd George Wilson etwa zu einer Friedensaktion veranlasse. Die Auffassung des Staats- sebreiars Zimmermann i von ungeheurer Tragweite, weil fie vom Generalfelomarshall Hindendurg geteilt wurde, wie aus einem Tele- gramm hervorgeht. Sie widersprah au dem Tatsackenbestand, daf Wilson tatsächlich von uns zur “FriedenSaktüon angeregt worden se. “Las wufiten wir pa. ‘Derum ift es umso überrafdænder. wenn der Generalfäldmarsall sib in der Auffassung befand, daß Lloyd Georpe die FrievenSaltion angeregt babe. R frage: Wußte der General- felemarstall, daß diè Frietenéxftion Wilsons vort der deutschen poli- tisden Leituna angeregt war?

„Konsul M ö ler: Es sind hier Vorgänge in neutralen Staaten berührt, und es ift quf die Berichterstattung aus diesen [Staaten bier Bezug genommen worden. Es sind leiht unriSti4e Schlüsse möalick. Deëhclb- bitte ib, von einer Erörterung dieser Dinge im öffentlicher

Verhandlung abzusehen,

/ Vorsivender [Wa rmuth: Der Aus\{uß trägt dicsem Wunsche Rednung. (Widerspru bei den Abgg. Dr. Cohn und Dr. Sinz- heimer.) Die Bedenken sind zutreffend, es könnten Scblüsse auf einen bestimmten neutralen Staat gezooen werden. Infolozdessen {ließe ich bis zur Erledigung dieser speziellen Frage die [Oeffentlichkeit aus. e ach Wiederherstellung der Oeffentlichkeit fragt

__ Professor Dkr. Dietrich S äfer nach den Treibereien, denen Professor Münsterberg dur alle proenalisten Elemente in den Ver- eimaten Staaten ausgeseßt war, denen er ein Dorn im Auge wat. _ Graf vow Bernstorff: Bis zum Eintritt der Vereinigten Slaaten in den Kricg wurde von der Entente jedes nur irgendwie dentbare Mittel angeirendet, um alle Deutschen aus den Vereinigten Staaten bevauézubringon, Jede persönlicke Berunglimfung mußte dazu dienen. Allexrdincs will ih nicht soweit gehen, zu behaupten, daß Professor Münstetberg von englisben Agenten umgebracht worden ist, Er 1st einein Schlaganfall erleoen. Tatsacke abér ist, däß er gesellsaftlid und politis wie wir alle bovfkotticrt wurden. Professor Dr. DietriG Schäfer: An die Möglichkeit eines gewältsamen Endes des Professors “Münsterberg habe ih bis zu diesem Augenblick gar nicht gedaht. Aber i entsinne mi jcbt der Stelle. aus dem Bericht eines englischen Agenten über Münsterberg, an der es beißt, man müsse der göttlihen Vorsehung aud eiwas über- lassen.

Abg. Dr. Si nzheimer: Zimmermänn hat davon gesproWen, daß die Wilsonnote unter englishem Einfluß und mit englisbem Ein- verständnis erlassen worden if. Stehen Sie auch aúf diesem Standpunkt?

Graf v-on Bernstorff: Nein. Aker es ist immerbin môog- li, daß. vorher bei England Erkundigungen cingezogen worden sind. Das halte ich für möglich. J hatte ‘aber den Eindruck, daß die Friedensnote Wilsons England außerordentlich unangenéthm war. Abg, Dr. Sin zheimer: Im Mai 1916 hat im Reichsamt des Innern mit Prefsevertretern in Amvesenheit von Bernhard Thecdor Wolff und Maximilian Harden eine Besprecung über die Sussex-Note stattaefundén, und von Teilnehmern dieser Konferenz wird berichtet, daß Staäatsfekretär Zimmermann auf ibr eine sehr scharfe Aeußerung über Wilson gemacht hat. Sie soll geláutet haben: „Üebér die Unvershämtheit und Frechheit Wilsons ist kein Wort zu verlierén. Aber wir haben ihm die Maske vom Gesicht gerissen.“ Sttgatssekretär a, D. Zimmermann: Däs is mir nit erinnerlih, Ich glaube nit, daß ich in Amwvesenheit so vieler Herren von der Presse cine \olbe Aeußerung gemacht habe.

Abg. Dr. Sli mzheimer: Dann müssen wir Harden und Theodor Wolff als Zeugen vernehmen. Vörsißender Aba. Warmuth : Gründen für den Nichtempfang des Grafen Rückkéhr aus Amerika dur den Kaiser. ___ Meichskafizler a. D. Dr, von Bethmann Hollweg: ‘Das ift cin Thema, ‘das gegenüber ben bisherigen Howpolitishen Fest- stellungén mehr episodenhaften Charakter trägt. |

Bors. Abg. Warmuth: Dot nit ganz.

„_ Herr Dr. von Bethmann Hollweg: Die Rückkehr des E E Def mitte dem Kaiser sofort gemeldet, und dor Vertrétér des AUEpariteen Amtes im Großen Hauptquartier beauftraat, wegen

_— - n

Ihnen dièse Aeußerung

n mun zu den Bernstorff nah seiner

Wir kämen

des Ppersönlicken Empfanges des Botschafters durch den Kai E e T A y E C l F das Erforderliche zu veranlassen. Außerdem habe ih dem Kaiser e

Vortrag über das géhalten, was Graf Bernstorff mir berichtet Hatte.

1 | 1d : ein rein tattisdce Manöver, Gin Widerspruch i} daraus nicht zu konstruieren.

Der Kaiser war also vollständig unterrihtet, Vorschläge über unser

N veTzógert E 1 ) l d ¿20 Igeben. Jedenfalls stohe- ih aücb bêuts no unter dem Eindruck, daß

Idie Verschiébung des Empfanges auf den politischen Gag der Dinge time Wirkung gehabt bat. fs!

E redung mit dem Kaiser?

E

D A8 | ALEHETILE V L D hingetvielen. S witd zugegeben, daß England dur den U-

weiteres Verhalten gegenüber Amerika batte mir Graf Bernstorff nit geuraht und auch nitt zu:uracen. - Jufolgedessen lag auch keize politische

T has gesagt wre, was politische Bedeutung gehabt hätte,

N Frage des rüdsichtslosen U-Bootkrieges und zw den Gründen, welde

M anführt. 1 2 BMarine, namentlich mit Admiral von Holbéndorff und dem

N diése Schw!enigkeiten eine zerstörende Wirkung baben könnten. T p 4; p , A L Hn Fd A ATHD besseren QVaspoltitonen Ubêr die vertusbare Welttonnage, boi eïner

E wenn Gngland alles opfére.

Y Unterstüßung der Feinde und eine "Stärkung ihrer Siegeszuversiht.

| Berfügung stellen würde.

| dabei diese Denkschrift vorgetragen. Sie baben Ihre Bedenken

\ witrden also bei Fortseßung des Krieges nichts gewinnen.

Veranlassung vor, auf- sofórtigen Empfang. zu drängen. Ob infolge" äußerer Umstände oder aus welchen Ursachen fonst der Einpfanig fich bat, darüber vermag ich abjchließende Auskunft nicht zu

Abg. Dr. Cohn: Wel@(en-Eindruck hatten Sie von der Unter-

Graf von Bernstorff Als id im Mi vom Kaiser êmp- di

r \e Fragen fo vollkemmen ctlediat, daß

fangen wurde, waren alle die To L “l ¿i keine Veranlassung mehr hatte, darauf bescnders zu drängen. Ich «( E 4 e f va p z

fann mi daber nicht entfinnen, daß vet diefer Unterredung irgend

Vors. Abg. War mut h: Wir kommen nunmebr zu dev witigen

für die Meichsleitung dafür maßgebend waren. Jch- halte dem Zeugen von Bethmann Hollweg- die Denkschrift vom 29. Februar 1916 cor, inder alle wesentlichen Gründe gegen den vüdfitélosen_ U-BootFriég In thr kommt die Verschiedenheit ter Auffassung mit der sebretär von. Tirpiß zur Ausèauck. “Fn dêèr Denficrift wird. vanu au

¡je gefährdete, in neutralen Häfen liegende deutscde Sandelétennäg

in; iirtscaftliche, Schwierigkeiten geraten würde, aber bestritten,

(Finfuhrbescbränkung, bei der - Aufgabe des Salonikiunternehmens uw. wilrde eine gänzlice Absperrung Englands, zumak bei der bescränkten Zahl der deutschen U-Boote und ihrem Aküonsradius nicht möglich tein. Das Net, tas man um England ziehe, werde gvoßmaschig bleiben. Man müsse ferner in Rücksicht ziehen, daß für die Ernübrung Englands tägli vier Schiffs mittlerer Größe genügten, so daß an eine Hangers- not nit zu kénken wäre. Jedenfalls werde der U-Bostkrieg es England bis zum Herbst nicht unmöglich machen, den Kricg fortzuießen, zumal , Fs bestebe aber die Gerahr, daß Amerika trete. Das bedeute eine starke moralise

auf die Seite der Feinde Ferner verweist dié Denkschrift auf die Möglichkeit einer erhöhten Spannung mit dea Bukdesgenossen und auf dis crhöhten Material- lieferungen, die Amerika nab dem Eiktritt in den Ktieg der Entente zur Alle ‘diêje Bedenken ließon den rücfsicht

U-Bootbrieg als ‘eine Maßnahme - erscheinen, vor der dringend evarnt werden mnüßte. Weiter haben Sie (zu Herrn: Dr. von Bethmann llweg) in Charleville eine Unterredung mit dem Kaiser gehabt und gegen

den U-Bootkrieg nochmals vorgetragen im Gegensaß zu General von ralkenhapn, der dabei. war. îaisèr érwidérte damals, daß die

Der Kaifèr Zahl unjerer U-Bootsstreitkräfte nicht genüge, um England meder- zuzwingen. Er verwies au auf die Vioglichkeit eines Bruches mit Aitierika und auf den nah Erklärung des V-Bootkrieges sir ge- stärktén Willen Englands, au das leßte Hemd berzugeben. Wir WLITEr hat am 31. August 1916 im Schloß zu Pleß wicerüm Unter Vorsiß dés Kaisêrs eine Besprechung stattgefunden, an der alle maßgebenden Zibil-, Militär- und Marinebebörden teilgenommen bab21. Auch aus diesem Protokoll geht dis Gegenfäßlichkeit der Auffassungen zwischen det Zivilbehörden und den Militär- und Marinestellen HErbor:, Cie brachten zum Ausdruck, daß Sie it Aussicht genommen hätten, den feichêtag cinzuberufen, daß die Partéten elbst Bedenken dagegen ge- habt hätten, daß Sie aber. nicht umhin gekonnt hätten, wênigstens die Führer der Partei zu. sih zu berufen. Dabei würde zweifellos die Frage des rudsichtslosen U-Bootkrieges cingeshnitten werten. Süe erllärten, daß Sie dabéi sagen würdén, die Frage sei von allen be- rufenen Instanzen eingehend geptüft, daß man aber im Hinblick auf die Kriegslage daqu gekommen wäre, die Entschèidung zu. vertagen, naddem aud Genérälfeldrtarfchall von Hindenburg erflärt habe, daß er ‘zunächst diz Entwicklung des rumänischen Feldzuges abwarten müße, bevor endquültig zu der‘ Frage Stellung genommen würde. Weiter ist von Wichtigkeit eine Urkunde vom 23. Dezember 1916 an dot Generalfeldmarsckall von Hindenburg über den UV-Bootkrieg. In diéser Urkunde bringen Sie zun Ausdruck, daß Sie die alleinige und nicht übertragbare verfassungsmäßige ‘Verantwortung zu tragen hätten bei der Frage dès rüdsihtslosen U-Bootkrieges, weil diese Frage un- mittélbar in unsér Verhältms zu den Neutralen eingreift und deshalb ein Akt der auswärtigen Politik ist. Sie sagen in diesem Brief am S{luß, daß dié Fra des rücksichtslosen UV-Bootkrieges bejahend nur beantwortet werden könnte, wenn unjere militärische Lage mit Sicer- heit darauf {ließen lasse, daß die europäischen Neutralen in ‘den Krieg gegen uns nmcckcht eingreifen würden. Sie ersuchte aber, fowohl an der holländischen, w'e an der dänischen Grenze Truppen zu sammeln, und es heißt am Scluß, daß bei der Entscheidung über den rücsichtslosen U-Bootkrieg abgewogen werden müßte, ob. seine Borteile größer seien als die Nachteile, die uns durch einen Bruch mit Amerika zugefüat würden. Hier..tritt also zum ersten Mal in allèr Schärfe der Saß hervor, daß die Vorteile des rücksichtslosen l)-Bootkrièges größer sein könnten als jeine Nachteile. Für den Aus- {uß ist es nun von arößtet Wichtigkeit, festzustellen, welche Gründe maßgebend gewesen „sind für dio veränderie Stellungnahme zum U-Bootfkrieg, der Sie als verhängnisvoll | bezeichnet häbon. Weshalb traten Jhre ursprünglichen Bedenken zurück gegenüber den Instanzen, die für den rücfsichtslofen U-Bootkriog eintraten, nämlich im wesent- lichen die Oberste Heeresleitung, die Oberste Marineleitung, die Neichstagsmehrheit und die Mehrheit des Volkes?

Herr Dtr. von Bethmann Hosllweg: Die br umfang- reichen Akten über den U-Bootkrieg liegen dem Auêscbuß vollkommen vor. Jeb kann nür annehmen daß aus diesen Akton der Aussckuß eine klare Vorstellung von - meiner Stellung zum V-Bootkrieg in seinen verfchiedenen Phasen gewonnen hat. Jch kann meine Autgabe nit darin erkennen, nun méêéinerfeits etwa aus meinem Gedächtnis diése schr Tomplizierte Materie hier zu rekonstruieren, die aktenmäßig dem Aus\ckchbuß bereits bekannt ist. Jckch kann meine \Aufoabs nur dahin auffassen, daß ih die aktenmäßige Kenntnis des Auésckasses in denjeniaen Fragen durch Auss\agen ergänzz, wo der Aus\cuß glaubt, eine Lücke bezügli meiner Haltung zu finden. Der Aussckbuß wird den Eindruck“ ochabt háben, daß die Frage. des V-Bootkrioges in den verschiedenen Phasen außerordentli l'ompligziert war. Nun wird eine Auskunft über meine Haltung im Winter 1916/17 verlangt. (Herr von. Bethmann Hollweg verweist auf seine Auêsage vem vorigen Freitag und verliest sie nohmals.) Er erklärt dann weiter, die Ant- ivort der En:ente war eine apodiktiscke Absage der Verhandilungs- bereitschaft. Au die na dem 9. Januar abgegactene Antwort der Entente auf die Friedennote Wilsons hat in mir nit die Ueber- zeltaung hervorrufen könne, daß ih am 9. Januar Unrecht gebabt hatte, wenn i bei meiner Haltung davon auêgina, daß i cine Ver- handlungébereitsckaft der Entente in absebbarer Beit. nickt vorführen könne. Abgeseben von einem Kommen des Friedens über Amerika konnte ih aud son\t Aussichten nit etöffnen. JF| habe den durchavs unsiberen Termin einer nach der Laae der russi\chen Verhältn'sse vielleibit wahrseinliden Revolution in Rußland angeführt. J wüßte n'cht, wos id meinen Auéfübrunoen vom Freitag nod/ hinau- fügen sollte. I babe ein Wort acbrau&t, daß i den Beslluß für einen verhängniévollen oebalten hätte. Es bing ein unacheures Ver- hänanis über diesen Bescbluß, das mußte iedem Menschen klar \cin. Denn wenn nun der V-Boo!krieg nit okückt, so mißte es das Ver- hänoms Deutscklands sein. Aber 1d wiederbole: Der V-Bootkrieg blicb cin Erperiment. Die Akten darüber sind no% n'ckt abacsck&locn wig weit die Wirkunoen des- V-Bootkrioeoes tatsällich. acre'cht laben. Wir werden das erst sväter aus den Akten der Entente hören, Jch obe den Eindmu&ck, daß die i ) (Bewanatina.) fan midi dem Eindruck. nid versckließen, daß im M5, Jum die Besoran!sse in England vor den Wirkungen des

Wirkuneen- weitreiderde aeween sud. -

der: Entente bekonïmen. - Diese Besorgnis t nach dent Eiñdruck, den ih -um die Wende des Juni, Juli gchabt habe, so stark gewesen, daß ich „glaube, Verbandlungsmöglichkeitew waren damals im Wege si anzubahnen. . Wenn ich diese Behauptung - aufstelle, so möchte 1ch daran erinnern, daß um jene Zeit Lloyd George in- Paris besorgte Aussprüche getan hat. Schiffe, Schiffe werden gefordert. Im An-

fange des- Krieges ‘waren es die silbérnen Kugeln, dié den Krieg ge-

winnen sollten, jebt sind es die. Schiffe. Wenn in England: der lei-

tende Stäatsmann und Lloyd George ein soldes Wort in Paris aus-

spra, so war das nit unbedenklich, fo warf das ein fcharfes Licht auf die tatsähliche Situation: I erinnere daran, daß ih wenigstens die “Rede, dit Llovd George am 30. Jum in Glasgow gehalten bat, als einen Fühler betrachtet babe, der es uns vickleiht ermöglichte, dur die Behandlung gewisser Fragen au in der Oeffentlichkeit eine Verhandlungsdbereitshaft zu erzeugen. I glaube; man hat sich in manben Kreisen Deutschlands die Wirkung des U-Bootkrieges optimistisber dargestellt, als es an sid die politischen Realitäten ‘er- móöglicht hätten. Sah England, daß der V-Bootkricg. ihm wirklich an die Nieren ging, so hätte es nicht den völligen- Zusammenbruch ab

gewartet, Tondern es bätte die Gelegenheit gegeben, on vorher, natürlih nicht unter Erklärung der Kapitulätionsbedürftigkeit, Ver- handlungen änzuknüpfen. Dieser Moment. 1st dagewesen, diese Wir- kung des U-Bootkrieges ist. erzeugt worden. Der Bes(lüß ist trob- dem verbängniévoll_ gebliebon, weil er, wenn diese Moglichkeiten nun nicht zum Ziele führten und. au weitere spätere Möglichkeiten nicht uns \{licßlich vor das Ergebnis gestellt bat, daß Amerika eine Un- menge von Truppen nach Eurcpa geworfen hat, und wir einer er- drückenden Uebermacht gegenüberstanden, welche beim gleichzeitigen Zu- sammenbruch unserer Bundesgenossen die militärische Lage so gestaltet hat, wie sie im Herbst 1918 war. Aljo zusammenfässend: J wüßte nit, dur welche Feststellung, id die Zwangsläge, in die der 9. Januar nibt nur die politisbe Leitung, sondern auch die militäriscbe gestellt

hat, ergänzen sollte. &s lag damals vor die Ueberzeugung der militäanfdien Stellen: Ohne den rüditdtélosen U-Boottricg fönnen wir den Krteg nt zu einem guten Ende führen! Und für mib lag é (N : "A « e Fe E

die Ueborzeuming vor: Jb kinn nit, in Auésikt stellen, daß 1 den Krieg in anderer Wense beenden werde. . (Mit erhobener Stimme): A F i E Vie pr pes R & C E T a Ua Ua mußte elvgs ge}cheh a mußte eine (Entscheidung gefallti werden.

Gegeirü

es Parlaments, gegznübe weitesten

geirüber -der Haltung der Mebrbeit

pom ebrlideen Glauben gactracenzt Ücberzchaun schichte, daß die Unterlassung des UV-Beootkite Zubunpt der Nation dem Klleinmut 241 opfet id bin ne heute Ansicht, daß ich ri

id geagt: Guer Mejestät, tb Eann sprirb mit dem Vaium Jkbrer militär Cin Gehen m:inèr Person würde Vorstßender Wär mut b: Di Bawertung ter Antwortnecte guf tUrEweg. geteilt. 3. B. Kaiser Karl und dem Standpunkt geshanter, Tie Antivort der Etkente se: {n impertinenten T ebalten, fie licß: abet dic Fort

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17 1 In. Amerika war man

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un cinen. Bluff Handle. Ihre personlice Auffassung war aber, cs Ut Zeitpunkt mckcht mögli se, sid mit der Ent

nur die ultima ratio des rudidtélofen

enten Tisch zu sehen, es bliebe U-Bootkrieges.

Herr Dr. vo-n Bethmann Hollweg: Es war meine An- sit, daß die Friedenêtür zuacscklagcn worden sei, und dics? Ansiæ&t wude von weiten Sichten des deutschen Velkes bis weit in di Sozraldemokratie hinein geteilt, S

So sagte Hèrr Sicheidemann etwa: Die Entente ist es gewesen mit ihrer Antwort auf unser Fricdens- angebot, die uns zum rüdsidtéTofen U-Bootfricg acwunaen bat. Mit dieser meiner personlihen Anfckzuunga tend id mt allein. sie wurde von der großen Masse tes teutschen Volkes actragen.

Abg... Dr, Sinzheimer: Hatte bie große Masse des Volkes unt die sozialdemoftratisœe Partei Kenntnis dabon, daß zu terfelben Zeit Wilson si bereit erklärt hatte, die Friedensfkonferenz zustande zw bringen, amd daf er bereits zweimal gebeten- habe, ibm die Friedené- bedingungen memgstens vertraulich mitzaiteilen?

Herr Dr. von Bethmann Hollweg: In seiner Gesamt- beit batte das Volk natürlich feine Kenntnis von unteren Aktionen in Washington. Es wäre auch die größte politisde Unklugheit von mit gewesen, denn bei der Animosität gegen Amerika wären diese Aufklärungen Gegenstand der Verachtung und des Hasses geworden. Gewiß hat Graf Bernstorff uns mitgeteilt, wir wo{ten Wilson unsere Bedingungen wvertraulich" mitteilen, alle diese Punkte sind aber hier {on mehrfach erörtert worden. Ich habe mih am Freitagnachmittag {bon darüber auêgesprehen. Jch hake Wilson mitteilen lassen, daß unsere Bedingungen maßvoll sind, und wir haben auêdrückli gesagt, wir denken mckt daran, Belgien annektieren zw wollen. Es wurden dabei auch Erklärungen über große, allgemeine internationale Fragen abgegeben. Wenn bier mit den einzelnen aktenmäßigen Stücken overtert wird, so meine ich, daß dur die Kongreßbot\dart vom 22, Januar die Situation für uns nur exschwert worden ist. D:e erste entscheidende Bekunduna von Wilson, daß er nun an die Fricdcéarbeit gehen wolle, ist uns erst dur eine Depescbe Bernstorfis cm 28, Januar mitgeteilt worden. Da war es eben zu spät; wäre es früber gesckchen, dann hätte vielleicht noch etwas gemacbt werden können. Wenn Gexard mm feinem Buche sagt, er hätte bereits Anfang Januar Kenntnis davon gehabt, daß wir den rücsictslofen U-Bootkrieg maden würden, \o meine ich, daß es sehr woll mögli sein kann, selbstverständlid bat er den Präsidenten Wilson alédann sofort davon unterrichtet, daß wir den U-Bootkrieg beschlossen haben. Wenn |Graf Bernstorff seine Ucber- zeugung dahin auêgesprocken bat, daß unser gesamter Depescbenverkehr von England dechtffriert worden sei, so hat: er deckch feinen Anhalt dafür, daß dies bereits im Januar 1917 gesckehen sei. Die Decbiffrie- rung. würde jedenfalls aud eine weit größere Verzögerung der ‘Tele- arammübermittlung mit si gebrackt haben. Jedenfalls läßt sich ein unmittelbarer Beweis nit daran anknüpfen.

Berichterstatter Dr. Si n zheimer verliest sodann auf |Wuns{ß des Herrn von Bekhmann Hollweg den Wortlaut des Depeschenwesels über die Vorlegung der Friedensbedingungen an Wilson und fraat, ob n'cht auf Grund dieser Mitteilunoen es möglich gewesen wäre, nod den Versuch zu macken, auf anderm Wege als mit Hilfe des V-Bootkrieges zum Frieden zu gelanaecn. i

Herr Dr. von Bethmann Hollweg: Das ist eine Frage, die ich inm meinen bisherigen Auésagen bereits mehrfach beantwortet babe. J batte die Uebotzcuoung, dai Wilson Frieden machen wolle. Für mi ist aber enlsckcidend die Kollektivnote der Entente vom 13, Februar gewesen. Diese hat mir die Ausficht geraubt, in ab- sebbarcr Zoit eine Friedenébereitshaft dex Entente zu erwarten. Ih möchte davon abseben, nockmals auf die Ausfübrungen des Bericht- erstatters mich einzulassen. Die Kongreßrede |\Wilfons vom 17. Januar konnte ih mcht als einen S{ritt zu einêm von uns akzeptablen Frieden ansehen. ,

Abg. Dr. Sinzheimer: Die Frage ist noch niht beantwortet worden, ob die Oberste Heere8leitung von diesen Mitteilungen des Grafen Bernstorff Kenntnis gehabt hat. j

Herr Dr. von Bethmann Hollweg: Mein Gedächtnis reiht niht ans. um alles sagen zu können, was in den dem Unter- suhunasaus\chuß im übrigen vorliegenden Akten enthalten ist.

Ahg: Dr. Sinzheimer: Die Oberste Heeresleitung be- hauptet dies. |

Herr Dr. von Bethmann Hollweg: Uber die Behaup- tungen dér Obersten Heere8leitung kann ich keine Aussagen machen.

Aba. Dr. Sinzheimer: Jst nicht von. anderer Seite die Möglichkeit offen gewesen, zum Frieden zu gelangen?

Herr Dr. von Bethmann Pl: Jedes Wort. der Kollektivnote hätte mih in meinem Fnnern Lügen gestraft, , bätte ich am 9. Januar eine andere Stellung eingenowmen, als i fie éin- genoüitnien babe.

—————— A

Herr Dr: von Bethmaün Hoktlw g: - Bikte_mih nit zu zwingen, nun nochmals hier ipre{ên zu müssen über Dinge, über die ich bereits fornmulierte Antworten gegeben habe, da ich Gefahr saufe, A-ußekungen zu tun, die zur Konstruftion eines Widerspruchs benußt werden fönnten. (Lebhafter Beifall.)

Votsigender Warmuth: Bitte alle Aeußerungen stimmung oder des Mißfallens zu unterlafsen.

Herr Dr. von Bethmann Hollweg: Es hat mir natür- lich ferngelegen, irgendwelße Vorwürfe hier zu ertcbea. Jch wollte nur dem Auss{uß vorführen, in welch peinliche Lage ih gebracht werde, ih laufe Gefahr, daß mir Vorwürfe gemacht wercen, ih hätte es mit meinem Eide nicht genau genommen. Wenn ih nah meinem besten Wissen und Gewissen ‘die Situation klar gelegt habe, so habe rch es natürlich nur in großen Linien tun könen. Es fann von mir fam erwartet werden, daß ich darüber hinausgehe. Jch wäre wirk- lich außerordentlich danfbar. wenn hier niht Fragen wiederholt würden, die ich bereits ausführlih darzuleaen versudt habe. Ob die Oberste Hecresleitung von den Bernstorffschen Depeschen Kenntnis erhalten hat, ß us tea Akten hervorgehen. Heute nach drei

muß l Jahren bin ih wirklih ncht finftande, unter Eid eine bestimmte

2

der Zu-

Aussage zu maden. Ih weiß, daß von der Obersten Heeres- leituig die Aulsicht Vettreten worden it, fie éi über die

Friedensgaftien iu Washington nit genäu informiert worden. Anderer- eits licgt eine Deveshe des General Ludetidorff . vor, er wolle nicht drängen, er wolle die Friedensattion Wilsons nicht binziehzn. Das beweist doch, daß cr Kenntnis von diefen ‘Dingen gehabt hat. Jch bin der Ansicht gewesen, daß ein anderer Auëswcz niht mözlih fei, darán ändert nitz, daß Katser Kärl und Graf Czernin die KolUektiv- notèé vom 30. Dézember anders aufgefaßt habèn als 1h. Meine AnfiSt wurde abér von der deutshen Oeffentlichkeit in den weitesten Schichten des Volkes getcilt. Dem Ausf{huß gegenüber bin ih felbst- verständlich zu jeder Auskuntt bereit, zu der mich mein Gedächtnis befähigt. Mir liegt nichts wetter am Herzen, a!2 den Auschuß darin zu unterstützen, die Verhältnisse aufzuklären und zur Wahrheit zu

tominen. Das deutsche Volk ein Necht ‘darauf, zu wissen, wie die Dinge damáls lägen, abèr ich babe den Etndruck, als ob meine

äustiührungen bereits alles géfagt haben.

Abg. Dr. Sinzheimer: Dem Untersuchungsaus\chGuß lient nit daran, Sie in Widétsprüche zu verwickeln. Fh gebe zu, daß Sie die erforderliche Antwort gegebén baben. Nun bat am 8. oter 9. Januar Staatssekretär Helfferiß Ihnen telégravhiert, daß die GSröffnung des U-Boö!krieges am 1. Februar {ädli{h. fet, wirtschaft- lich würde Eugland nicht bedkängt, da durch die Brotrationterung in Amorika (Cnaiapd auch bei einer großen Zahl von Versenkiüngen aenügendes Getreide geliefert werden fönne. Haben Ste - auf diejes

Telegramm in Ihrem alsbaldigen Votixag beim Kaiser Bezug gêénomnmen ?

Hetr Dr. von Bethmann Holklweg: Ih babe dieses Telegramm nicht unmittelbar verwertet, wei! zer Vortrag bein Katser bereits am 9. Januar abents stattgefunden bat. Der Obersten Hêeres- leituug läg die bestimmte Ansicht der -Marüe ver, daß der U-Boot-

titeg am 1. Februar beginnen müsse. Der Eimwvand Helfferichs entbebrte der durch!chlazenden Kraft. Mit Ansichten - fouutèn wix nicht overieien, denn den wirt!chaftlichen Ansichten konnten ‘jederzeit die A nsichten von Heer und Marine entgegengestellt werden.

Abg. Dr. Sinzheimer: Staatssekretär Heifferih galt doch als eine Autorität auf wirt chafilichein Gebiete, lag e nicht nahe, t argufhin weitere Autoritäten zu befragen, um szine Berechnungen nadzubrüfen °

Borsitßzeader: Warmuth: Ihre Ansicht war also, U-Bootkrieg die ultima ratio war, da für Verhandlungen zigeschlagen sei?

Abg. Dr. Sinzhesimer: Mir kommt es darauf an, festzu- stellen, für welches Gebiet die Wirkung des U-Bootkrieges aus- ichlaggebend . war, für die Versenkungen, für die wirtshastuche oder politi\che Wirkung.

Hetr Dr. von Bethmann Hollweg: Dies sind- gewiß wichtige und 1teressante Punkte. Ich bitte die Herren, zu erwägen, vor welcher Enticheidung! ih stand. wenn die Oberste Heeresleitung sagte, fie sei der innersten Ueberzeugung, daß der Krieg obne rüdck- ich1slosen U-BNootkrieg verloren gehe, und wenn der Reichskanzler dem nicht entgegenhalten tann, er babe eine Möglichkeit, den Krieg anders als auf den Kriegsschauplätßen zu beenden. Da lag eine ge- waltige Zwangslage vor, der gegenüber Eimvürse mit statistishen und volfszwirtschaftlichen- Berechnungeu nit duch){lzgend sein konnten. Die grok'en politischen Fragen, die zur Entscheidung standen, über- wuücherten und überschatteten ch bedeutunztvellen An-

daß der die Tur

diese an lichten, in dietem Mement mußten sie vollkommen zurücktreten. Neich8minister Dr. David: Herr von Bethmann hat \ih also in- einer Zwangslage befunden gegenüber der Machtstellung der Obersten Heeresleituig und der Marine. Er war der Ueberzeugung. daz der U-Bootkrieg 1s die Neutralität Umerikas koste, und daß wir zum Kriege {mt Amerika kommen müßten. Hätte er' nun nicht sich im Paclament eine Mehrheit schaffen können, wenn er seine Meinung vollkommen ofen ‘ausgesprochen hätte. Zum mindesten hätte ex die Parteiführer über die Situation iuformieren müssen. Ich bin der Ueberzeugung, wenn das Parlament damal® gewußt hätte, daß feine Hoffnung vorhanden sei,- die ametikanische Neutralität aufrecht zu erhalten, daß die Parlamentsmehrheit test auf rem Stand- punkt gestanden hätte, kein va banque- Spiel eingehen. zu wollen. Die Sozialdemokratie hat den U-Böotkiieg- nah wie vor abgelehnt. Konnte er nicht verhindert werden, dann mußte er wenigstens hinaus- ge\choben werden.

Herr Dr. von Bethmann Hollweg: Eine Zwangslage bestand nicht nur für inih,- sondern auch für die Oberste Heeres- leitung. Sie war der Auffassung, daß eine stegreihe Beendigung des Krieges auf dem Lande ohne Hinzunahme des rücks{tslofen U-Bogot- krieges niht möglih wäre. Auch sie stand also vor einer {weren Entscheidung. Nun zu der Frage, warum ih das Parlament über die Gefahr des Kricgseintritts Amerikas ncht unterrihtet habe. Es konnte damals gar fein Zweifel darüber bestehen, daß der U-Boot- kricg Amerika zum Eintritt in den Krieg veranlassen würde. Viel- leiht bat im Neichstog8ausshuß das eine oder andere MRe- terungêmitglied die Hoffnung ausgesprochen, es möge gelingen, Amerika neutral zu erhalten. Aber jeder Politiker e wissen, daß Amerika früher oder sväter in den Krieg eingreifen würde. Das wußte auch die Partei des Herrn David aus dem Junhalt un)erer Depesche an den Gra'en Bernitorf| vom 28. Januar, worin der leßte Versuch * gemacht wurde, Amerika ternzuhalten. Aber meine Hoffnungen waren gering. Jm übrigen würde 1h es kaum für aus- shlaggebend gehalten haben, selbst wenn die Mehrzahl der Parla- mente gegen den U-Bootkkieg gewesen wäre. Nach Ansicht des Parlcinents felbst hatte die militärishe Leitung das légte Wort zu \prehen. Man möêge au daran denken, weiler Stachel in der Seele des Volkes zurückgeblieben wäre, denn mit Recht hätte gesagt werden fönnen, daß ein Kriegëmittel nicht verwendet wurde, desseu Verwendung die Mehrheit des Volkes, des Parlaments, unsere Heer- führer und die Marine für rihtig hielten. Diese moralische Seite darf nicht unterschäßt werden.

Reichsminister Dr. David: Gewiß; ist diese moralisde Seile ein starker, p\yhólogicher Faktor. Es gab aber nur eine Macht, die imstande war, ein Gegengewicht zu bieten: die Volksvertretung. Wurde sie ingewetht, dann konnte sie in einem parlamentarischeu Staat die Veran1wortung übernehmen. Dann konnte man nicht von einem ‘Vabanquespiel sprechen, . das uns in das fürchterlihste Ver- derben. geführt hat. Gerade hier finde ih eine Unterlassung. Die Hilfe des Parlaments hätte angerufen ‘werden müssen. Es ift auch niht ricktig, daß jeder Politiker damals gewußt hat, Amerika würde in den Krieg - eingreifen. Jch verweise- auf die Verhandlungen im Hauptauss{uß, die wir am 28. Januar 1917 in. diesem Saale geführt haben und die niemand vergessen wird, der daran teilgenommen hat. Da war hinsichtliäj Amerikas die Sache noch! nit entschieden. Gerade die Hoffnung,

S Dr. Sinzheimer: Dann waren Sie also für den U-Bootkrieg ? ' A

daß Amerika aus dem Spiel bleibèn könnte, hat zur Nachgiebig«

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V-Bootkrieges außerordentli stark gewesen sind, und id bin überzeugt, wir werden weitere Nachweise im Laufe der Zeit von f | a | nitt tratinite ctnc eia ai G R G C G R G R ati eat did 4 E p A