1897 / 173 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 26 Jul 1897 18:00:01 GMT) scan diff

2 x r 222: 2 A

I

E A E E E DLOE S

E

E E E 4 e S L ap M T PLLLETE: Po

Bekanntmachung.

Die Jnhaber noch rückständiger Schuld- verschreibungen der vollständig gekündigten Staats- An leihen i

a. des vormaligen Herzogthums Nassau vom 21. Juli 1837, 14. Auguit 1837 (Prämien-Anleihe), 29. November 1858, 28. April 1860, 15. Dezember 1860 und 30. September 1862, b. der vormals freien Stadt Frankfurt vom 9. April 1839, 2, Januar 1844, 12. Mai 1846, 30. November 1848 und 1. Februar 1858 werden aufgefordert, ihre Schuldverschreibungen nebst Zins- scheinen und Isen BnideisBmen zur Vermeidung weiteren Zinsverlustes baldigst an die Regierungs-Hauptkasse in Wies- baden, an die Kreiskasse in Frankfurt a. M. oder an die Staatsschulden-Tilgungskafse in Berlin W., Taubenstraße 29, zur Einlösung einzureichen. Wiesbaden, den 13. Juli 1897. Der E ENvent

Freiherr von Reis wig.

Bolle uUn gen

an der Königlich preußischen theologishen und philosophischen Akademie zu Münster

im Winter-Halbjahr 1897/98.

(Die mit einem * bezeichneten F elungen werden öffentlih und unentgeltlich gehalten.)

Theologishe Fakultät.

__ Prof. Hartmann: Kirchenrecht. (Fortf.) *Geschichte der kirh- lihen Rechtsquellen. *Kirhenrechtlihe Üebungen. Prof. Funcke: Hodegetik. *Sakramentsliturgik. *Benediktionsliturgik (im Seminar). Prof. Fell: Allgemeine Einleitung in die Bücher des A. Test. *Erklärung der Bücher Samuel's. *Armenische oder Koptische Bibel- texte (im Seminar). Prof. Maus|bach: Spezielle Moral (2. Theil). *Apologetik (Beweis der Kirche). *Seminarübungen. Prof. Pohle: Gnadenlehre und Lehre von den Sakramenten der Taufe, Firmung und leßten Oelung. *Eschatologie *Dogmatishe Uebungen. Prof. Bludau: Erklärung des Lukas-Evangeliums. *Erklärung der beiden Briefe an die Thessalonicher. *Uebungen im exegetishen Se- minar. Prof. Baug: Die dogmatishe Lehre vom Einen und Dreieinigen Gott. *Einleitung in die dogmatishe Theologie. u Hitze: *Der Sgozialismus. *Arbeiterversiherung. Prof.

ieper: Kirchengeshihte von Gregor VIT. bis zur Reformation. *Kirchengeshichte des 19. Jahrhunderts. *Kirchengeshihtlihe Uebungen im Seminar. Privatdozent Dörholt: Gnadenlehre. *Ueber die Sakramente im allgemeinen, und im besonderen über die Taufe, Fir- mung und leßte Oelung.

Philosophische Fakultät. A Philofophifh-philologish-h5storische Abtheilung. Prof. St or ck: Althochdeutshe Gram11atik. *Gedihte Walther?s von der Vogelweide. “Deutsche Vebunce | [m germanistishen Seminar. Prof. Stahl: Historisch-kritishe Sy.itax des griehishen Verbums nebst einleitender Uebersicht über die Geschichte der griehischen Gram- matik. *Erklärung des Kyklops des Euripidcs. *Im philologischen Seminar außer Besprehuag der \chriftliten Arbeiten Erklärung der Trachinierinnen des Sophokles. Prof. Spicker: Geschichte der neueren Philosophie von Kant bis auf die neueste Zeit. *Kant’s Ver- hältniß zur Philosophie der Gegenwart. *Philofophishe Uebungen in Verbindung mit geeigneter Lektüre. rof. Niehues: Ueber Quellen und Literatur zur alten Geschichte. *Geschichte unseres Jahr- hunderts. *Uebungen im historishen Seminar. Prof. Hage- mann: Psychologie. *Geschichte der neueren Philosophie seit Kant. Prof. Nordhoff: Kulturgeshihte des Mittelalters. *Die urgeshihtlihe Karte der Provinz Westfalen. *Kunsthistorishe Uebungen. Ga Andresen: Provençalishe Grammatik und Er- klärung der Gedichte Bertran’'s de Born. Französishe Metrik. *Französishe Uebungen im romanishen Seminar. Prof. Finke: Menaissance und Reformation. Uebersicht der deutshen Geschichts- schreibung. *Geschichte der großen französishen Revolution. *Uebungen im hisiorishen Seminar. Prof. Parmet: *Erklärung des Agricola von Tacitus. *Erklärung der Antigone des Sophokles. Gritdisve der rômishen Satire. Prof. Bartholomae: Griechische Lautlchre, Gothishe Grammatik. *Sanskritübungen. Prof. Einenkel: Historishe Grammatik der englishen Sprache, 1. Theil (Lautlehre). *Geshichte der englischen Literatur im XV. Jahr- bundert. *Im englishen Seminar: Früh-Neuenglishe Uebungen. Prof. Biermer: Ueber Geld, Kredit und Währung. *Staats- wissenshaftlihe Uebungen. Prof. Kappes: Psychologie auf physiologisher Grundlage. Geschichte der Pädagogik der neueren und neuesten Zeit. *Philosophishe Üebungen im psychologischen Se- minar. Prof. Koepp: Geschichte Alexander's des Großen und der hellenistishen Reiche. *Pebersiht über die Ge- shihte der griehishen Plastik. *Arhäologishe Uebungen. Brot Spannagel : Preußische Geschichte. *Geschichte der deutschen inheitsbestrebungen im 19. Jahrhundert. *Uebungen auf dem Gebiet der neueren Geshihte. Prof. Hosius: Römische Staatsalter- thümer. *Lateinishe Epigraphik und Uebungen in derselben. *Aus- gewählte Elegien des Properz. Privatdozent Schwering: Deutsche Uebungen. *Die deutsche Dichtung des 12. und 13. Jahr- hunderts. Privatdozent Vandenhoff: Armenishe Grammatik. *Hebräishe Uebungen.

B. Mathematisch-naturwissenshaftlich- pharmazeutische Abtheilung.

Prof. Hittorf: *Die mechanische Theorie der Wärme. Prof. Salkowski: Organische Chemie, 1. Theil (Fettkörper). *Ueber die Metalle. *Prafktishe Uebungen und Leitung wissenshaftliher Arbeiten im Laboratorium. Prof. Killing: Differential- und Integral- rechnung, Funktionentheorie. *MathematishesUnter-Seminar. *Üebungen zur Differential- und JIntegralrechnung. *Ausgewählte Kapitel der Astronomie. Professor Brefeld: Anatomie und Physiologie der Pflanzen. Mikroskopishes Praktikum. *Pharmakognosie. Leitung wissenschaftliher Arbeiten im botanishen Institut. Professor Ketteler: Experimentalphysik, 2. Hälfte (Akustik, Optik, Lehre vom Magnetismus und von der Elektrizität). Praktishe Uebungen im physikalischen Laboratorium. *Elemente der theoretishen Physik, 2. Theil (Theorie der Wärme und Elastizität). Honorar-Professor König: *Chemie „der menschlihen Nahrungs- und Genuß- mittel. *Uebungen im en Laboratorium. Prof. Landois: Die Vögel. Allgemeine Zoologie. * Praktische jertegie Uebungen. Prof. Lehmann: Geographie von Süd- deutshland und den Alpenländern. Geographie von Süd-Amerika. * Allgemeine Einleitung in das Studium der Erdkunde. * Geogra-

hishe Uebungen über ausgewählte Abschnitte der allgemeinen pky- schen Erdkunde. Prof von Lilienthal: Elemente der ana- ytishen Geometrie. Analytishe Mechanik. * Mathematisches Ober - Seminar. Prof. Kassner: Pharmazeut. Chemie (or- ganisher Theil) mit Demonstrationen und Experimenten. Aus- gewählte Kapitel aus der chemischen Technologie. Pharma- zeutish - chemishe und torikologishe Uebungen im Laborato- rium. Für Geübtere Bearbeitung von Aufgaben aus dem Gebiete der angewandten Chemie. Mikroskopisches Praktikum für Untersuchung der Nabrungs- und Genußmittel. *Maßanalyse. Prof. Buß: Syste- matische Mineralogie. Krystallogravhie. *Petrographish - mikroskc- pishe Uebungen. "Leitung selbständiger Arbeiten im mineralogis{- geologischen Institut.

Künste und Sprachübungen.

Prof. Grimm: * onielehre. *Chorgefangübungen. Lektor Deiters: Erklärung des Racine’shen Trauerspiels „Andromaque“ in französisher Sprahe. Erklärung des Shakespeare’shen Trauer- \spiels „Romeo and Juliet“ in englisher Sprache. *Französishe Uebungen. Oie Bebuingen, *Spanishe Uebungen. Domchor- Direktor und Lektor Smidt: *Ueber den gregorianischen Choral- gesang. *Nebungen im Kirchen fjang. Gymnafial - Ober- ehrer und Lektor Haf e: *Einführung in die englische Grammatik. (Forts.) *Im englischen Seminar: Uebungen im shriftlichen Gebrauche der englishen Sprahe. Gymnasial-Oberlehrer und Lektor Mettlih: Erklärung von Moliòre’'s Lustspiel „Les Femmes savantes“ in franzôsisher Sprahe. *Im romanischen Seminar: Schriftliche französishe Uebungen.

Akademischer Turn- und Fechtlehrer Bat he: * Turnunterricht. * Fechtunterricht.

Akademischer Zeihenlehrer Müller: *Uebungen im Zeichnen

und Malen. Seminare und Institute.

, Die Uebungen in den Abtheilungen des theologishen Se- minars für Kirhenrecht, Pastoraltheologie, alttestamentlihe Exegese, E Dogmatik, Moral, neutestamentlihe Exegese und Kirchen- geschichte finden je einmal wöchentlih unter der Leitung der Pro- sefsoren Hartmann, Funcke, Fell, Mausbach, Pohle, Bludau und Pieper ftatt.

Die Uebungen des germanistishen Seminars unter Leitung des Prof. Storck finden zweimal wöchentlich ftatt.

Die Uebungen des philologischen Seminars unter Leitung des Professors Stahl finden zweimal wöchentlich statt.

Die Uebungen im romanish-englischen Seminar finden viermal wöchentlih in je zwei Stunden statt; die romanischen unter Leitung des Professors Andresen, die englishen unter Leitung des Arose ors Einenkel; außerdem Spreh- und Schreibübungen unter

eitung der Lektoren Hase und Mettlieh.

Die Uebungen des historischen Seminars finden unter Leitung der Professoren Niehues und Finke wöchentlih zweimal in je zwei auf einander folgenden Stunden statt.

Die Vebungen des mathematischen Seminars unter Leitung der Professoren Killing und von Lilienthal finden wöchentlich in vier Stunden statt.

Naturwissenschaftliße Uebungen finden statt im physikalischen, @emischen, mineralogischen, botanischen und zoologishen Institut.

Das arhäologische Museum ist dem Publikum überhaupt Mittwohs Bormittags von 11 bis 1 Uhr geöffnet, ebenso der Botanische Garten während der Werktage.

Besonderen Lehrzwecken dienen außer dem arhäologischen Museum und dem Botanischen Garten der arhäologishe, geographishe und mathematisch-astronomishe Apparat und das Kabinet für mittelalter- liche und neuere Kunst. Daselbst finden arhäologishe, geographische und kunsthistorishe Uebungen statt.

Die Paulinishe Bibliothek ist täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage von 10 bis 1 und von 2 bis 4 Uhr, während der akademischen Ferien von 10 bis 1 Uhr geöffnet. Zum Abholen der zu entleihenden und zur Rückgabe der entlichenen Bücher ist täglich die Zeit von 11 bis 1 Uhr, während der akademischen Ferien von 12 bis 1 Uhr bestimmt. Das Lesezimmer ist täglih von 11 bis 1 Uhr und von 2 bis 4 Uhr, während der akademischen Ferien von 10 bis 1 Uhr gedfnet.

Das akademische Lesezimmer ist den Studierenden gegen Erlegung eines halbjährigen Beitrages von 3 #4 zugänglih. Das- selbe ift täglih geöffnet an Werktagen von 8 Uhr Vormittags bis r Altd an Sonn- und Feiertagen nur Vormittags von 10 i i

Der Anfang des Semesters ist auf den 15. Oktober 1897 festgésett.

Münster, den 23. Juli 1897.

Der Rektor der I Akademie.

Ketteler.

Angekommen: __ Süillé Excellenz der Staats - Minister und Minister der öffentlihen Arbeiten Thielen, von Nuhrort. Abgereist:

der Präsident der Hauptverwaltung der Staatsschulden von Hoffmann, nah Oberbayern.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 26. Juli.

Seine Majestät der Kaiser und König unter- nahmen, wie dem „W. T. B.“ aus Molde gemeldet wird, mit den Herren der Umgebung am Sonnabend uud Sonntag bei shönstem Wetter Spaziergänge am Lande.

Dre Majestät die Kaiserin und Königin wohnten mit den Prinzen Söhnen, wie aus Tegernsee gemeldet wird, gestern dem von dem General-Superintendenten D. Dryander in der Gemeinde-Kapelle daselbst abgehaltenen Gottesdienst bei.

Im Laufe der vorigen Woche bcsuchten Jhre Majestät die Herzogin von Urach in Bad Kreuth und auf dem Rückwege die chemalige Palastdame der Königin Olga von Württemberg, Gräfin Taube in Kreuth.

Heute trafen Jhre Majestät die Kaiserin und Königin auf einige Stunden in München ein und gedahten Seiner eren Hoheit dem Prinz-Regenten einen Besuh abzu- atten.

Der Kaiserliche Gesandte in Belgrad, Wirkliche Geheime Rath Freiherr von Waecker-Gotter hat einen ihm Aller- höchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesen- heit desselben fungiert bis auf weiteres der Legations-Sekretär Freiherr von Griesinger als Geschäftsträger.

Der hiesige Königlich bayerishe Gesandte Graf von Lerchenfeld- Köfering ist vom Urlaub nah Berlin zurück- gefehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder über- nommen.

Der hiesige Königlih sächsishe Gesandte Graf von Hohenthal und Bergen hat Berlin mit längerem Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Legations- Sekretär von Stiegliß als interimistisher Geschäftsträger.

Der hiesige O dänische Gesandte von Vind hat Berlin mit Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Legations-Sefretär von G revenkop-Casten- [kjold als Geschäftsträger.

_ Wilhelmshaven, 26. Juli. Die Manöverflotte ist heute von hier nah Kiel in See gegangen.

Bayern.

Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog und Herzogin Karl Theodor in anien ft éfteea g mittag aus Norwegen in München etroffen und haben sich Nachmittags von dort nah Tegernsee begeben.

Sachsen-Coburg-Gotha.

Die „Gemeinschaftlihe Geseßsammlung für die og- thümer Coburg und Gotha“ veröffentliht den Etat is da meinschaftlihen Einnahmen und Ausgaben der beiden erzog- thümer auf us der beiden Jahre vom 1. Juli 1897/98 und 1898/99, ie Summe der Einnahmen stellt si auf 2318 333,58 #6, die der Ausgaben auf 2994 148,58 4, \o- daß sih ein Uebershuß der Ausgaben von 675 815 M4 ergiebt.

Oesterreich-Ungarn.

Der ungarishe Minister-Präsident Baron Banffy kam estern früh in J\chl an und wurde Mittags von dem aiser empfangen. Am Abend kehrte der Minister-Präfident

nah Budapest zurück. Um 11/7 Uhr Nachmittags traf der deutshe Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe aus Alt-Aussee in Zl ein. Der Fürst, welcher bald na seiner Ankunft den Baron Banffy begrüßt hatte, wurde um 3 Uhr von dem Kaiser empfangen und nahm an der Kaiserlihen Tafel theil * um 6 Uhr kehrte der Reichskanzler nah Alt-Auffee zurü.

Die Erzherzogin Jsabella, geborene Prinzessin von Croy, Gemahlin des Erzherzogs Friedrich, ist am 24. d. M. in der Weilburg bei Baden von einem Erzherzog glüdcklih entbunden worden. j

Frankreich.

Der österreichisch - ungarische Minister des Aeußeren Graf Goluchowsfki is gestern Vormittag in Paris eingetroffen und stattete am Nachmittag dem Minister des Aeußern Hanotaux einen Besuch ab.

Die Budgetkommission nahm vorgestern bei der Berathung des Marine-Budgets eine Resolution an, worin die Re- gierung aufgefordert wird, ihre Vorschläge über die Erneue- rung der Flotte in der Weise abzuändern, daß diese Erneue- rung innerhaiïb dreier Jahre gesichert sei. Nachdem so- dann das Budget des Ministeriums des Unter- richts angenommen worden war, vertagte sich die Kom- mission bis zum 1. Oktober. Die Panama-Kom- mission verhörte am Sonnabend Habert wegen seiner Aeußerung, daß ein Abgesandter des Ministeriums des Aeußern sih nah Bournemouth begeben habe, von welher Rochefort der Kommission am Freitag Mittheilung gemacht hatte. Habert erklärte, er habe dieser Nachricht, die er von einer anderen Person erhalten habe, welche eine eiufahe Vermuthung auszusprechen schien, keine Wichtigkeit beigelegt. Die Kommission sandte ferner eine Abordnung an den Justiz-Minister Darlan, um ihn um die Mittheilung gewisser Aktenstücke, namentlich ee betreffend Cornelius Herz, zu bitten. Da der Justiz-

‘inister entgegnete, diese Aktenstücke seien niht in seinen Händen, richtete die Kommission ein Protesischreiben an ihn und vertagte sih sodann bis auf eine Woche vor dem Wieder- zusammentreten der Kammer.

_ Rußland.

Für den Besuch Jhrer Majestäten des Deutschen Kaisers und der Deutschen Kaiserin in Peterhof ist, wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg meldet, soweit bekannt, das nachfolgende Programm aufgestellt worden:

Ihre Majestäten werden am 7. ee Vormittags auf der Rhede von Kronftadt eintreffen, wohin Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin von Rußland Allerhöchstdenselben auf der Kaiserlihen Yacht „Alexandra“ zur Begrüßung entgegenfahren. Der große Empfang Ihrer Majestäten des Deutschen Kaisers und der Kaiserin findet an der Landungsbrücke in Neu-Peterhof statt. Am Vor- mittag dieses Tages machen die Deutshen Majestäten Be- fuhe. Am Abend findet Galafestmahl in Peterhof ftatt. Am 8. August Vormittags treffen die Deutshen Majestäten auf einer Kaiserlichen Yacht in St. Petersburg ein, begeben Sih von der Landungsftelle an der Nikolaibrüke zur Peter-Pauls-Kathedrale und von hier aus zum deutschen Alexander-Hospital, wo die mit einer gottesdienst- lihen Feier verbundene Einweihung des neuerbauten Flügels dieses Hospitals stattfinden wird. Von hier aus fahren Ihre Majestäten in die deutshe Botschaft, in welcher die Deputationen der reihsdeutschen Kolonien empfangen werden. Danah zaehmen Ihre Majestäten bei dem deutschen Botschafter Fürsten von Radolin das Frühstück ein. Am Nachmittag haben die auswärtigen Botschafter und diplo- matishen Missionen die Ehre des Empfangs im Winter- palais. Um 6 Uhr Abends begeben sich die Russischen Majestäten mit ihren hohen Gäften zum Umritt in das Lager von Kraßnoje Sselo. Nach dem großen Zapfenstreih findet im Lager eine Festvorstellung statt. Am 9. August Vormittags ist große Parade im Lager von Kraßnoje Sselo, nah derselben Festfrühstück im Lagec, am Abend Gala-Festvorstellung auf der Olga-Insel im Park von Neu-Peterhof. Der Vormittag des 10. ars 0A ist zur Verfügung Ihrer Majestäten freigehalten. m Abend wird der Park von Peterhof festlih beleuhtet fein und werden die Deutschen und Russishen Majestäten den Thee in dem am Meere gelegenen Lustshloß Peter's des Großen „Monplaisir“ einnehmen. Am 11. August Vormittags treten Ihre Majestäten der Deutsche Kaiser und die Kaiserin die Nückreise nah Deutschland an; Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin von Rußland geben Allerhöchstdenselben das Geleit. Zum Ehrendienst bei Seiner Ma- jestät dem Deutschen Kaiser sind befohlen: der General-Adjutant, General der Kavallerie Graf Mussin-Puschkin, der Militär - Attaché in Berlin, Oberst - Lieutenant Prinz Engalitshew, der Flügel- Adjutant, Oberst Nepokoisißki und der Ober-Jägermeister Fürst Galißin. Der Ehrendienst für Ihre Majestät die Deutsche Kaiserin ist noch nit endgültig bestimmt worden. Auf der großen Rhede von Kron- stadt werden anläßlich der Ankunft Ihrer Majestäten außer einer An- zahl von Kanonenbooten und Torpedobooten die nahfolgenden Kriegs- schiffe liegen : Das Geshwader-Panzecshifff „Pieter Weliki“, die Küsten-

anzershiffe „Admiral Uschakow*“, „Admiral Spiridow“ und „Admiral

senjawin“, die Kreuzer 1. Nanges „Noffija“ und „Herzog von Edin- burg“, der Kreuzer zweiten Ranges „Arija“ und das Schulschiff „Werny“; auf der kleinen Rhede werden die Kaiserliche Yacht „Standart“ und kleinere Schiffe liegen.

Wie die St. Petersburger Blätter melden, werden aus Anlaß der Anwesenheit des deui!shen Schulschiffes „Charlott e“ russishe Kadetten-Schulschiffe nah Kronstadt kommen.

Belgien.

Die Repräsentantenkammer hat, wie „W. T. FB. meldet, bei der Berathung der Vorlage über die Reorganiscktion der Bürgergarde den ersten Artikel der RegierungsvorMage angenommen, wonach die Bürgergarde damit beauftragt "Fird, über die Aufrechterhaltung der Ordnung und der Geseze Fund Bewahrung der Unabhängigkeit des Landes zu . wa@hen. Ebenso wurde Artikel 2 der Vorlage angenommen, welhezÆ die Bürgergarde dem Ministerium des Jnnern unterstellt.

Türkei.

Wie das Wiener „Telegr. - Korresp. - Bureau“ meldet, nehmen die Verhandlungen über die Friedens- räliminarien einen befriedigenden Fortgang. Die Botschafter egten in der vorgenrigen Sizung, welche 11/2 Stunden dauerte, einen Theil des Entwurfs des Friedensvertrages vor. Daran loß sih eine Erörterung. Der übrige Entwurf werde in [9 heute stattfindenden Sißung vorgelegt werden. Man hoffe, daß die Verhandlungen im Laufe dieser Woche beendet werden würden. Der „Times“ zufolge, handelt der vorgelegte Theil des Präliminar-Entwurfs von der] Kriegsentshädigung und von den Kapitulationen. Der Text des früheren Entwurfs habe Abänderungen erfahren. Die Art und Weise, wie Tewfik Pascha sich an den Verhandlungen betheiligte, habe einen guten Ein- druck gemacht.

Nach einer dem „Standard“ jugegangenen Mittheilung vom 24. d. M. wären in Konstäntinopel zahlreihe Personen verhaftet worden, und zwar in der Hauptsache Ülemas und Beamte der mittleren Klassen. Wie dasselbe Blatt weiter berichtet, ist durch ein Kaiserlihes Jrade den Behörden an- befohlen worden, die Entwaffnung der mohamedanischen Bevölkerung nah Möglichkeit zu beschleunigen. Man be- trahte es als gutes Anzeichen eines baldigen Friedens- hlus}ses, daß diese Maßnahme in ganz Stambul nahdrücklihch durhgeführt werde. :

Aus Kanea wird vom gestrigen Tage gemeldet, daß Dshewad Pascha den Admiralen einen Besuh abge- stattet habe, welher von diesen alsbald erwidert worden fei. Tewfik Pascha sei nah Konstantinopel abgereist.

Serbien. : :

Die außerordentlihe Session der Skupschtina ist am Sonnabend Nachmittag durch éinen Königlichen Ukas ge- \{chl ossen worden.

Amerika.

Der Senat hat, wie „W. T. B.“ aus Washington berichtet, in der Sißung vom Sonnabend mit 40 gegen 30 Stimmen den Bericht der Konferenz über die Tarifbill angenommen. Das Repräsentantenhaus nahm die am 92. d. M. eingebrachte Resolution an, welche den Präsidenten ermächtigt, eine Kommission zur Untersuhung der Bank- und Papiergeldfrage zu ernennen. Sodann vertagte sih der Kongreß auf unbestimmte Zeit. Jnfolge dessen ist im Senat die Beschlußfassung über die von dem Repräsentantenhause angenommene Resolution unterblieben.

Der Präsident Mac Kinley hat noch am Sonnabend die Tarifbill unterzeichnet. Dieselbe hat somit Geseßeskraft erlangt. Ferner richtete der Präsident an den Kongreß eine Botschaft, worin er die Ernennung einer Kommission empfiehlt, welhe Reformen des Münzwesens erwägen solle.

Aus Havanna wird gemeldet, daß die Aufständischen eine Dynamitbombe gegen einen zum Schuße der Eisenbahn Nuevitas—Puerto Principe errichteten kleinen militärishen Posten geworfen hätten. Zwei Soldaten seien getödtet worden.

Asien.

Der Madrider „Jmparcial“ veröffentlicht einen Bericht aus Manila, dem zufolge der Aufstand in der Provinz Cavite fortdauere. ine spanishe Truppenabtheilung sei in den Bergen von San Mateo überfallen worden und habe 200 Mann verloren. Die Aufständishen nähmen ihre Zuflucht zum Guerillakriege.

Afrika.

Dem „Reuter hen Bureau“ wird aus Tanger vom gestrigen Tage gemeldet, daß eine Karawane, der sich ein Franzose angeschlossen hatte, bei Marrakesch von Räubern angegriffen worden sei. Zwei zu der Karawane gehörende Mauren seien getödtet, der Franzose shwer verwundet worden. Die Räuber hätten hierauf die Karawane völlig ausgeplündert.

Aus Aden meldet die „Agenzia Stefani“, daß der Major Nerazzini mit den Lieutenants Vannutelli und Citerni dort angekommen sei und am 28. d. M. nach Jtalien weiterreisen werde. Vannutelli und Citerni seien die einzigen Ueberlebenden der Expedition Bottego. Die wissenschaftlihen Schriftstücke der Expedition seien gerettet worden. i

Der Volksraad der Südafrikanischen Republik hat, wie das „Reuter’she Bureau“ aus Prätoria erfährt, be- hlossen, in diesem Jahre die übliche geheime Session zur Be- willigung der geheimen Staatsausgaben niht abzuhalten.

Nach einem amtlichen, vom 21. d. M. datierten Tele-

ramm, welches über San Thomé in Brüssel eingegangen ist, 1p der Major Henri bei der Verfolgung der auf- ständischen Batetelas Kilongalonga wiedergenommen. Die Aufständischen le vi noch im Semliki-Thal an der Ost- grenze des Congostaats.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die vorgestrigen Sißzungen des Hauses L # Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten eilage.

Arbeiterbewegung.

Aus Kattowitz wird der „Köln. Ztg.“ über den Bergarbeiter ausstan d (vgl. Nr. 171 d. Bl.) unter dem 24. d. M. telegraphiect : Auf dem Kaiser-Wilhelmshaht in Janow drangen ausständige Bergleute unter Steinwürfen auf Gendarmen ein, deren Ober-Wacht- meister im Gesicht verlegt wurde. Die Gendarmen trieben die Angreifer mit der flahen Klinge auseinander. Die NRädelsführer wurden verhaftet. Wider Erwarten fuhr alsdann der größte Theil der Ausständigen ein. E

In Duisburg befinden sih, wie im „Vorwärts“ mitgetheilt wird, 200 Hafenarbeiter wegen Lohnstreites im Ausstande.

Aus Torgelow bericdtet der „Pas. Anz.*, daß der Ausstand der Maurer (vgl. Nr. 170 d. Bl.) durch eine Cinigung zwischen den Arbeitgebern und Arbeitern beendet worden is ; die Arbeiter ver- zihteten für dieses Jahr auf die zehnstündige Arbeitszeit, erhielten aber für „Puß“ eine Lohnaufbesserung. :

Hier in Berlin haben nah dem „Vorwärts“ die Gießerei- Arbeiter der Eisengießerei und Maschinenfabrik von Louis Grunauer u, Co. die Arbeit eingestellt, weil früher bewilligte Forderungen wieder zurückgezogen worden fein sollen. Auéständig sind 20 Former,

Kernmacher, 8 Puter, 1 Zimmermann, 9 Hilfsarbeiter, im Ganzen ann.

Aus London berichtet die „A. K." zum Ausstande der englischen Maschinenbauer: Die Zahl der Firmen, welche den Maschinenbauern und den verwandten Gewerben den achtstündigen Arbeitstag gewähren, mehrt si täglih. Der Verband der Arbeit- géber \{äßt, daß 40 000 gelernte Handwerker infolge des Ausstandes in der Maschinenbranche außer Arbeit sind. Die Führer der Arbeiter sagen, daß es höchstens 25 000 sind, In Gomersaal bei Dews- bury haben die Arbeitgeber den ahtstündigen Arbeitstag bewilligt.

Statistik und Volkswirthschaft. Die preußische Bevölkerung nah Beruf und Religions- bekenntniß 1895. ut: Korr.) Es liegen nunmehr für das Königreich Preußen die Ergebnisse der Berufszä ung vom 14. Juni 1895 bezüglih der Vertheilung der nah ihrem Religionsbekenntnisse untershiedenen Be-

völkerung auf die Berufsarten vor: eine auch bei der Berufszählung vom 5. Juni 1882 beachtete Beratung Z

Die Bevölkerung des preußishen Staates vertheilte fch na Berufsabtheilungen (im Hauptberufe) und nach dem Religionss Ene an den bezeihneten Tagen der Jahre 1882 und 1895, wte olgt:

Evangelische

Katholiken Iuden Veberhaupt 1)

Berufsabtheilungen.

1882 1895 1882 1895 1882 1895 1882 1895

. Landwirthschaft, Gärtnerei und Thierzucht, Forst-

wirthschaft und Fischerei . . 2 959 967| 3 000 963] 1 724 514/ 1 765 529 2 357 380| 3 012 144] 1 256 532| 1690 1699 28546 833 246} 3 650 626| 4 755 355

. Bergbau und Hüttenwesen , Industrie und A . Handel und Verkehr.

1 708 1 650} 4 692 348) 4 782 295

5) O yewetts einschl. Versiherung8gewerbe 303930| 456306] 116011| 172074 73 990 82 0691 495718 713913

erkehrêsgewerbe einschl. Beherbergung und

Erquickung . ¿ 300196 449482| 111177| 186 939 4 206 4506) 415988| 641 827

D. Hude Dienste (eins{l. pers. Bedienung), au Ba Wet a A a, E. Militär-, Hof-, bürgerli(her und kir{liher Dienst, au fogen. freie Berufsarten . 2

793 162| 768689] 366 201| 362 928 4 391 4791} 1 165 100| 1 139 230 414116} 577688] 165875 233 081 6 351 9804} 587210| 822 675

F. Dhne Beruf und Berufsangabe L 488345) 839054] 197313| 353 831 17946) 24732} 705 495| 1 221 598

Angehörige ohne Hauptberuf R Ueberhaupt .

10 042 048/11 113 121} 5 282 703| 6041 414| 220416| 201 146/15 575 375/17 412 962 17 659 144/20 217 447 9 220 32610805 961} 357 994 361 944/27 287 860/31 490 315

1) Mit Einschluß der hier niht besonders ersihtlich gemachten Personen fonstigen oder unbekannten Religionsbekenntnifses (zusammen 1882: 50 836, 1895: 104 963). 2) Einschließlih der Dienstboten zur persönlihen Bedienung.

__ Der wirthschaftlihe Aufbau der Gesellschaft ist hiernah bei den einzelnen Religionsgemeinschaften recht verschieden. Anlagen, Nei- gungen, persönliche Beziehungen, hergebrahte Sitten und manches Andere beeinflufsen die Wahl des Berufs in den einzelnen Bekenntniß- gruppen in mannigfaltigster Weise.

Scheidet man die Bevölkerung in Ernährer und Ernährte, bet welher Scheidung man freilih eine fleine, aber alle Religionsgemein- haften gleihmäßig treffende Unsicherheit - mit in den Kauf nehmen muß, so treten niht unwesentlihe Abweichungen der einzelnen Be- kenntnisse von einander hervor. Auf 100 Ernährer überhaupt kamen 1882 im Durchschnitt 133,0, im Jahre 1895 123,7 Er- nährte. Rein zahlenmäßig if danach die Unterhaltungspflicht des einzelnen im preußishen Staat eine erheblich leihtere geworden ; ihr wirthshaftliGer Inhalt kann indessen troßdem dur gesteigerte Lebensansprühe unberührt geblieben oder vielleiht fogar gewachsen sein. Inmitten der Gesammtheit entfielen 1882 auf je 109 Ernährer bei den Evangelischen 131,9, bei den Katholiken 134,1 und bei den Juden 160,7 Ernährte ; im Jahre 1895 stellten sich die entsprehenden Ziffern für diese drei Bekenntnißgruppen auf 122,1 bezw. 126,8 und 125,1, mit anderen Worten : es waren hauptberufs- lose Angehörige

: unter 100 Personen 1882 1895 der Gesammtbevölkerung . . . . 957,08 55,30 U b 114 54,97 S e 20G29 55,91 R e O65 05,07;

Die geringste Belastung der Ernährer findet sh demnach sowohl 1882 wie 1895 auf Seiten der Evangelischen, die stärkste dagegen 1882 auf Seiten der Juden, 1895 bei den Katholiken.

Auffallend ist im leßteren Jahre die durchschnittliche außerordent- liche Verbesserung der wirthschaftlihen Lage der Juden bezüglich ihrer Belastung mit Angehörigen, soweit man an der Hand der vor- liegenden Ziffern ein Urtheil fällen darf. Nach den Zahlen zu ur- theilen, hat dies feinen Grund ebensowohl darin, daß die Zahl der Ernährer stark zugenommen, wie auch darin, daß die Zahl der Er- nährten stark abgenommen hat.

Die weitere Vergleihung der haupterwerbslosen Angehörigen der drei Bekenntnißgruppen mit einander ergiebt, daß die Heranziehung der Angehörigen zur Erwerbsthätigkeit 1882 bet den Evangelischen am stärksten hervortrat, bei den Juden dagegen das mildeste Ver- hältniß zeigte: eine Erscheinung, die auch durch die Thatsache bestätigt wird, daß damals unter je 100 weiblihen Personen bei den Gvan- gelishen 24,02, bei den Juden dagegen nur 15,94 erwerbsthätig waren. Im Jahre 1895 stehen die Juden mit 55,57 Hundert- theilen hauptberufsloser Angehörigen in der Mitte zwishen den Cvangelishen und den Katholiken, so daß sich also das Zahlenbild wesentli geändert hat. Dementsprehend hat bei jenen auch die Anzahl der weiblichen Erwerbsthätigen sehr stark zugenommen, nämlich von 15,94 v. H. der Gesammtheit im Jahre 1882 auf 21,97 im Jahre 1895, während ih das gleihe Verhältniß bei den Evangelischen auf 24,02 (1882) bezw. 26,40 v. H. (1895) f\tellte. Die Ursachen dieser Erscheinung sind niht ohne weiteres zu erkennen. Vielleicht sind nah irgend einer Seite hin der jüdishen Bevölkerung wirth- \chaftlihe Nachtheile erwahsen, welche durch die gesteigerte Erwerbs- thätigkeit der Angehörigen ausgeglihen werden sollen. :

Noch schärfer treten die Verschiedenheiten der Art der wirth- schaftlichen Schaffenskraft innerhalb der einzelnen NReligionsgemein- schaften hervor, wenn man den oben als „Ernährer" bezeichneten Theil der Bevölkerung, d. h. die Berufs- oder Erwerbsthätigen, für sih betrachtet. Den Antheil jedes einzelnen Religionsbekenntnisses jener großen @ruppen wirthsaftliher Thätigkeit, leßtere im weitesten Sinne gefaßt, veranschauliht an den Erwerbsthätigen kurz die hier- unter folgende Zusammenstellung.

Es entfielen auf die einzelnen Berufs- abtheilungen von je 100

\ E Erwoerbs- Berufsabtheilungen. lisGen, Katholiken | Juden | thätigen d überhaupt

1882 1895] 1882| 1895] 1882| 1895] 1882| 1895

. Landwirthschaft, Gärtnerei u. Thier- zuht, Forstroirth- schaft u. Fischerei .

. Berghau u. Hütten- wesen, FIndustrie und Bauwesen .

. Handel u, Verkehr:

1) Handelsgewerbe einschließlich Ver- sicherungsgewerbe .

2) Verkehrsgewerbe einshließlich WBe- herbergung und Er-

ind

. Häusliche Dienste S Derione iche MEnune, auch Lohnarbeit wehselnder Art) .

. Militär-, Hof-, bürgerlicher und kirhliher Dienst, au sogenannte freie aat fei eertans é |

Zusammen A—E

. Ohne Beruf und

Berufsangabe

Die Gruppe F i} hier in die Berehnung mit einbezogen, weil sie ihrem überwiegendem Theile nah wenigstens aus früher Erwerbs- thätigen besteht, au folhe Perfonen umfaßt, welhe unzweifelhaft noch erwerbsthätig find, einer anderen Gruppe aber niht zugeschlagen werden konnten.

Diese Zahlenreihen geben für jedes Bekenntniß ein so anshau- lihes Bild von den charakteristishen Cigenthümlichkeiten der wirth- L inna Thâtigkeit, daß sie besonderer Erläuterungen kaum be-

ürfen.

Von je 100 Erwerbenden jedes Bekenntnifses waren thätig

Evangelishe Katholiken Iuden 1882 1895 1882 1895 1882 1895

im Buch- und Kunstdruckle 0,35 0,49 0,21 0,30 0,40 0,51 in den Bekleidungs- u. \. w. Ca G90 652 6,09 592 791 9/63 in der Industrie der Nahrungs- und Genuß- E 8205 8/00 2E 8112 6,06 5,34 im Beherbergungs- und Garde L 2 O 172. 266 25 ferner im Heeres- und Kriegs- lötlendian E in der Verwaltung und Rechtspflege . . in der Religionspflege, in der Erziehung und im Unterrichte . . E13 E O9 141 1,89 1,69

in der Gesundheits- und 7 : Krankenpflege . . 0,33 0,47 0,38 0,53 0,78 [LOS

in der Schriftstellerei und À S den augübenden Künsten 0,43 0,45 0,27 026 0,51 0,70

2202/80 LOE 2 088 10s M L3T 0739. 098 078. Gs

Literatur.

Eisenbahnrehtlihe Entscheidungen und Abhand- lungen. Fe für Eisenbahnreht, herausgegeben von Dr. jur. Georg ger, Regierungs - Nath. Breslau, J. U. Kern's Verlag. Die Hefte 3 und 4 des XII1. Bandes enthalten neben 113 Entscheidungen oberster Gerihtshöfe folgende Abhandlungen : „Die legislatorishe Thätigkeit der Schweiz auf Grund des inter- nationalen Uebereinkommens über den Cisenbahnfrahtverkehr von 14, Oktober 1890“ von Dr. H. Christ, Appell-Gerichts-Rath in Basel ; „Grundsäße über die Herstellung, Unterhaltung, Abänderung von Niveauübergängen, Ueber- und Unterführungen von öffentlihen Wegen bei der Kreuzung mit Eisenbahnen im Königreih Sachsen“ von Dr. W. Schelcher, Ober-Regierungs-Rath im Königlich sächfischen Ministerium des Innern; „Entwickelung und gegenwärtiger Stand der Frage der Cisenbahnverstaatlihung in der Schweiz“ von Friedrich Volmar (mitgetheilt durch Professor Dr. A. Zeerleder in Bern); „Zur Auslegung der §8 319, 320 des Strafgeseßbubs für das Deutsche Reih“ von Dr. M. Stenglein, Reichs8gerichts-Rath in Leipzig; „Die Eisenbahngeseßgebung in Elsaß-Lothringen“ von W. Goermann, Kaiserlihem Amtsrichter in Bolchen (Lotbringen); „Umfang des Erstattungsanspruches einer Berufsgenofsenshaft gegen eine aus der Hn eintretende Eisenbahnverwaltung“ von Dr. Benno- Hilse, Kreisgerichts-Rath in Berlin.

Deutsche Juristen-Zeitung, berausgegeben von Professor Dr, Laband, Reichs8gerihts-Rath Dr. Stenglein und Reht#- anwalt Dr. Staub. Berlin, Verlag von Otto Liebmann. Preis vierteljährlich 3,50 6 Die im Juni und Juli erschienenen vier Hefte dieser Zeitshrift bringen Aufsäße von Profeffor Lebmann üb das neue Handelsgeseßbuh, Professor Baron über die sozialpolitischen Bestimmungen desselben, Amtsrihter Dittmar über die Frage: „Kann die Firma eines Einzelkaufmanns Prozeßpartei sein 2*, Amtsgerthts-Rath Jastrow über die Bedeutung des staatlien Genebmigungêredts für die kaufmännischen Börsen, Justiz-Rath Oswalt über „Landwirtbschaft und Börsenvorstand*, Senats-Präsident von Stoeßer über „Einträge zu dem Lquidierungsprotokoll eines öôsterreihishen Konkursgerihts", Rer anwalt Scherer über den Geseßesvorshlag, betr. Erdöhung der Revisióonssumme auf 3000 46, Ober-Landeësgerits-Rath Mever über die Parteienvernehmung, Rechtsanwalt Goldmann „zur Lebre von der Beweislast“, Professor von Hippel „zur Auslegung des § 4 Nr. 3 des Reichs-Strafgeseßbuchs (eine juristisde Bespreung der Reich#tag8 sigung vom 27. April 1897)“, Gerihts:-Afsessor Wilbelm über die all- gemeinen Bestimmungen des Vorentwurfs zu einem \{chwrize- rishen Strafgeseßbbuch, Senats - Präsident Groschuff über _ das Polizeiverordnungëreht des Polizei - Präsidenten von Berkïïin und über das Ausstellen von Photographien während des Gottes- dienstes, Amtsrichter Mantey über die Frage: „Gebört zum amilien» namen eines Adligen dessen Adeléprädikat ?* und Landgeridhts-Math Brettner über die Frage: „Wird § 684 112 A. L-R. dur das B. G.-B. aufgehoben ?“, ferner Artikel von dem Graphologen Busse über gerihtliße S{riftexpertise, von Meih8zeridt&Math Stenglein über die Strafgeseßgebung in Steuerfachen, von dem So- heimen Ober- Justiz-Rath Vierhaus über das preußise Sett, Hoe

treffend die eung der Richtergehälter, vom 31. Mai 1897, den Doitdfe

praktikant Wachinger über die Personalverbältnifse des davertiährnDurtitens standes im Justizressort, Rechtsanwalt Wertdauer ider de Neues ration der Referendare im Königreiß Sachsen, No&ttemmalt urid Notar Boehm über das Lokalisierung®prinzip der deuten NoSttds anwaltsordnung, Professor Biermann über die newrn turen Dehts pläne für Preußen und Rechtsanwalt Korn über Enbädizeng und Belohnung für Rettung von Menschenleden) aus Soeacfalhr. In bos sonderen Beilagen endlich sind allgemein interefsterende Entäheidangen des Reichsgerichts, des Kammergerichts, des proutFm Oder» Wre waltungsgerihts, des baverischen Obersten Landedgeridts im Müändwn und der Ober-Landesgerichte in Dreêden Stuttgart, Nestok, Hak» burg und Colmar mitgetheilt.