1823 / 22 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Am 24sten Sept. v. J. erhielt der Fnhaber eines hiesigen Gast- hofes, Hr. Privat, mit der Post einen Brief aus Bordeaux, worin ein angeblicher Prinz Karl von Hayti, ihm meldete, daß er am 14ten aus St. Domingo, jedoch in dem fläglichsten Zustande ange- langt sey, da ihn cin Spanischer Kaper auf ofener See rein ausgeplün- dert und unter andern auch seiner sämmtlichen Kredit-Briefe auf Bor- deaux im Belauf von 2 Million Pfd. Sterl. beraubt habe: da er sich in- dessen nach Paris begeben wolle, wo er einen reichen Banquier kenne, der ihn sogleich aus der Verlegenheit reißen werde, so bitte er Hrn. Privat, für thn ein Zimmer ên Bereitschaft zu halten und einsiwei- len für seine Bedürfnisse zu sorgen. Wirklich meldete sich nach einigen Tagen der angebliche Prinz beim Gaftwirthe, der jedoch verlangte, daß er, bevor er ihn bet sich aufnähme , s{ch durch den von. ihm gekannten Banquier rekognosciren lasse. Der Prinz be- urlaubte ch hierauf, kehrte aber nicht wieder, und dics gus dem natürlichen Grunde, weil der Kondukteur des Bordeauxer Posiwa- gens, der ihn auf der Reise überall freigehalten hatte, und dem er ohne Zahlung entwischt war, ihn hatte festnehmen kassen. Fn scinem ersien Verhör gestand er sogleich offenherzig , daß er diesen ganzen Roman bloß erfunden habe, um, von Allem gänzlich entblößt, sch aus der Noth zu retten, daß er jedoch hoffe, mit der Zeit und durch Arbeiten alle seine Schulden zu bezahlen. Vor dem Assisenhofe aber änderte er die Sprache und behauptete, wirflich ein Prinz von Haÿti zu seyn, und eine leibliche Schwester der Mad. Christophe zur-Mutter zu haben; mehrere Zeugen-Aussagen ergaben jedoch, daß er der Sohn eines Pflanzers aus Baltimore, mit Namen Wilson, ey, und în Bordeaux wegetr Betrügereien schon cinmal im Ge- Fingnisse gesessen habe. Auf die Bemerkung des Advotaten Bou- lay, daß die Herkunft des Königes Christoph und seiner Frau doch nicht so erhaben scy, daß die Verwandtschaft Wilsons mit densel- ben nicht als möglich betrachtet werden kdnne , erkannte das Ge- richt uicht als Verfälscher, sondern bloß als listigen Betrüger gegen Wilson, und verurtheilte thn zu dreijähriger Gefängnißstrafe und ciner Geldbuße von 50 Fr. O

Das Journal des Débats hat in seinem Auszuge der Brittischen Parlaments-Debatten, alle vorgebrachte Gründe für die Beibehal- tung des Friedens zwischen Frankreich und Spanien besonders her- vor gechobett.

Auch der Moniteur giebt lange Auszüge aus den Engl. Debat- ten und aus Hrn. Broughams Rede, so wie den Artifel der New= Times zu deren Widerlegung.

Nach cinem Schreiben aus London hatte der K. Spanische Ge- sandte, Hr. Jabat, Hrn. Canning angezeigt, daß der Herzog von San Lorenzo nach London kommen werde, um von da zu Schiffe nach Kadix abzugehen, worauf Hr. Caniing Befehl nach Dover gegeben, ihn dort mit gebührender Achtung zu empfangen.

Nente am 8ten 76 Fr. go C., am zoten 77 Fr. 95 C. Bank- Aktien 1415 Fr. s l

“Die Generale Eroles und Quesada wohnten am gten cinem Balle bei dem Vicomte von Chatcaubriand bet. L

Jn Havre ging das Gerücht, daß gauz Neu-Orleans bis auf drei Häuser abgebrannt sey.

Die Kortes in Madrid baben am 20. v. M. die Foderung des Hauses Balguerie in Bordegux genehmigt , jedoch mit dem Vor- behalt, daß es nichts vor anderen Staats - Gläubigern voraus ha- hen solle.

Üiiere Sängerin Fodor Mainvielle ist nach Neapel abgegan- gen. Jhr Koutraët mit dem dortigen Theater von St. Carlo ist bis zum Jul. 1825 abgeschlossen. Sie erhält 12,000 Ducati (zu 1 Rthle. 6 Gr.)/, freie Wohnung , ein jährliches Geschenk von 10,000 Franken , eine Beneftz - Vorstellung in Neapel, und eine zweite in Wien, wo sie jährlich einmal im Fehr. mit dem Opern-= Personal von Neapel eintreffen wird.

Toulouse, z1. Fan. Das Echo du midi meldet aus cinem Briefe aus Bourg-N:adame v. 26. d.: mati sey sehr besorgt, daß wenn die Forts übergingen, Mina plöplich einen Eilmarsch nach unserer Gränze machen werde. Es seßt hinzu: „Der Charakter dieses Anführers, die Worte - die man ihm leiht, und der wilde Muth seiner Bande lassen die Bewohner Alles fürchten.//

Die Truppen unter Misas und Mosen Anton haben sich, nach-

dem sie aus Olot geworfen worden, durch die Ebene von Vich gegen das Meer zu geflüchtet , und Mirales ist nachdem er am agten aus Otiana vertrieben worden, auf Pond und Solsona ge- zogen. L : G s Nach Barcelona war ein Amtsbericht gekommen , daß Molto , der Anführer cines Detaschements Glaubens - Truppen, nebsi seinem Adjutanten ergriffen, und gefänglich nach Calaf ge-= bracht worden. Jn Barcelona selbsi war der Stadtrath von Castelar gefänglich eingebracht.

Bayonne, 2. Febr. Die Spanischen Kortes haben, auf den Antrag des Krkegsministers, darin gewilligt , daß dem Staatsrathe, General-Lieutenant Bailasteros, das General-Kommando von Ma- drid übertragèn werde; gleichzeitig ward dieser Beschluß dahin aus- gedehnt, daß, nach Gutbefinden des Gouvernements, allen Staats-= Räthen auch andere Aemter verlichen werden können. General Ballasteros hat, nach Uebernahme des gedachten General-Komman- dos/ eitte Proklamation an die Truppen erlassen, und dem Kricgs- Minisier, soroohl Úber die gelrofenen militairischen Anordnungen, als insbesondere über die: verfügten Befesiigungs-Maßregeln, einen umständlichen Bericht erstattet. Einem anderweitigen Beschlusse der Kortes zufolge/ is das Gouvernement ermächtigt worden, alle Spa- nische Häfen den Schiffen derjenigen Nationen zu schließen , die ¿hre freundschaftlichen Verhältnisse mit Spanien aufgehoben.

Nach einem, in Madrid eingetroffenen Berichte des General v. Abisbal v. 29. Jan. war er gegen die Glaubens-Truppen ausgerüdt, die sich zurückzogen und Über den Tajo seßen zu wollen schienen.

Am 32. Jan. erschien in Madrid cin Bericht des Gen.-Kayi- tains, wonach General Abisbal- die Glaubens -Truppen am 29sen bei Sacedon - wo sie die Höhen zwischen der Stadt und dem Ta- io besezt hieiten , 4000 Mann zu Fuß und 200 Reiter stark, mit drei Kanoncn angetroffen , und sie mît Hülfe der Nacht, Hintler= lassung allen Gepäckes, 100 Gefangenen und cines von Tod- ten bedeckten Schlachtfeldes geschlagen haben will. General O’:Dali soll sich sehr ausgezeichnet haben. ; bie

In den leßten Sißungen der Kortes ist der Kommissions-Ent- wurf über die Kirchen-Organisation von mehreren geisilichen Mit- liedern in Hinsicht der vorgeschlagenen Einschränkung der Pâpst- ichen Gewalt. und der Erklärung: „daß die äußere Disciplin der Kirche ausschließend der weltlichen Gewalt zustehe,// sehr ange-

fochten, aber schließlich mit 70 gegen 50 Stimmen zur Disk zugelassen worden. \ Ein Schreiben aus Lissabon im Vaixersal] meldet , dg Portugiesische Regierung 30,000 Mann Spanien zum Bei angeboten und Befchle zum Abmarsch aller verfügbaren Try an die Spanische Gränze gegeben habe. (?) Der König hay Dekret der Kortes sanktiouirt, welches alle Provinzen Bras die sich freiwillig der Regierung zu Rko-Janeiro unterwor Rebelltonssiand erklärt; in Folge dessen waren die SUnktione, Abgeordneten aus diesen Provinzen suspendirt. London, 8. Fehr. Kons. 752. Span. Fonds, alte 42, ey Se. Mazj. sund in fortschreitender Besserung. Ler Kourier sagt, daß nach seinen neueren Nachrich Madrid, Lord Sommersets Auftrag gänzlich fehlgeschlagen un gen der großen Aufregung der Gemüther feine Wahrscheinli gewesen 1ey, den Vorschlägen, den Krieg abzuwenden Oder nur aufzuhalten, ein geneigtes Gehôr werde gegeben werden, Lord sey in Kurzem zurück zu erwarten. Fr, Hr. Canning hegiebt fi gebräuchlich is) zu sciner jondern bleibt Mintstern. 11. Febr. Die Hof - Zeitung meldet die Ernenty Hrn. Vansittart zum Kanzler des Herzogthums Lancaster: ÿ Gesandten in der Schweiz, Hrn. Wynn, zum Gesandten in gart; des Hrn. Ch. Vaughan zum Gesandten in der Schwei; Hrn. Percy, in Turin:

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Gesandschafts - Sekretagiren , in Paris : Antcobus, in der Schweiz: Hrn. Crosbie. Se. Maîj. sind so in der Genesung, daß Sie in Kut Haltung eines Konseils hier erwartet werden. "R Der K. Span. Gesandte, Adm. lange im auswärtigen Amte.

| Eri gestern war wieder Sißung im Unterhause, wo utt Ol | derem die H.H. Goulburn und

| di ) lbu nd Peel anzeigten, daß die Regi willens sey, cinen Geseß- Entwurf in Betreff des | ten vorzulegen. |

Lord Grenville hat den Schlag hekommen und leidet n den Folgen. H i s o legte A Unter ungehcuerem F m Kings-Bench-Gericht, cinen Eid in Bezug auf feine @la,W O°Meara ah, zug auf seine Klag

Eîty 122 Uhr. Der Allarm auf dem rend L ap. e gestern zu 7 74 an, teien auf 75 und stiegen wieder auf 752. Span. B len vott 57 auf 55. g [ 7352- Span. Bg

Brüssel, 12. Febr. Die Botanische Gesellschaft i hat Sr. K. H. dem Prinzen Friedrich det Niederlante Urbarmachung der Haidesteppen auf der Kolonie Friedrichä ein Exemplar ihrer großen goldenen Medaille zu Úberrcih Ehre gehabt, uxd dem Professor Reinwardt, für die M rung der Belgischen Fluren mit mehreren schönen P fanuy der Jnsel Java, die silberne Medaille zustellen lasen. —| | reiche Blumen-Ausstellung der Hortikultur - Gesellschaft in 0 ay, war am sten und gten d. M. dem Publikum zur Sch acben , das zahlreich hinzustrdmte. Den verfassungsmäßigen erhielt: Magnolia purpurea des Grafen v. Béethun: das erste 9 [tt: Camellia striata des Hrn. Dehulst, und das zweite Accesit: ( raria suipellata des T: Dath.

Nymw egen, 10. Febr. Morgen 14 Fuß 5 Zoll. Zu undbeweglich.

Dresden, 15. Febr. „Diesen Morgen entschlief, an det F gen wiederholter Schlagflüsse, der Königl. Sächsische Kabine Minister und Gouverneur der Residenz, General - Lieutenant 1 Eerrini, im 85flen Fahre, und nach 66jährigen dem Vater geleisleten treuen und ausgezeichneten Diensten.

Der nicht erfrorene Philosoph Pitschaft shweift in der Gu vont Leipzig umher , ohne jedoch icgendwo die Überall nachge Erlaubniß zum Defklamiren zu erhalten.

Gotha; 15. Febr. In den ersten Tagen dieses Monates quf Befehl des Herzoges Friedrich, für die Officicre und l! Officiere des Linien - Bataillons Gotha, so wie für die Off der marschpflichtigen Freiwilligen , ein nüßliches Fnstitut Anfang genommen : cine unentgeltliche Unterrichts- Anstalt. wissenschaftlichen und übrigen Gegenstände, in welchen „- theo! und praftisch, und in täglichen Kursen, von drei Lehrern f wiejeir wird, sind: Geschichte, Erdkunde, Mathematik , Plat- Situations-Zeichnen, Französische Sprache, Kalligraphie, Ort! phie, Rechenkunde, Fechten. Jn dev Anzeige vom Toîl Barons Anthing , (S. 177.) lese man General -= Lieutenant, Olvistons-Geueral , da lebterer Grad nicht mehr in dex N

AANNEN Armee existirt. j Matnz/ 12. Febr. Gestern hat sih auch das Main-ck Bewegung geseßt, und ist in großen Massen an unserer Stad beigezogen, ohne irgend einen Schaden anzurichten. „München, 8. Febr. Gesiern wurde zum erstenmale | das Königl. Hof-Theater an der Mestkdenz gebffnet, welches bell M g dem e E Le Königl. Hof-Theatetrs; en seiner. unmittelbaren Verbindung mit den / ¿N den Se Matte 4 HOVEN, SFOBCRY „Rürnberg, 5. Febr. Während des diesjährigen Karttl ergößte sih und das Publifum, eine Gesellschaft Rd Leut! einer Schliticnfahrt , bei welcher, aus mehreren bekannten ü spielen und Opern, Charakter-Masken erschienen: z. B. die 6 wintler, Don Juan und Zerline, Pedrillo , dex stcinerne 0 Lieutenant Rummelpu} u. \. w. Das fröhliche, durch m Musik-Schlitten verschönerte gest beschloß ein glänzender Ball, Stuttgart. Am 10. Febr. erschien hier, auf Veranlasl eines neuerlich béi Reisen des Königes vorgekommenett wandes, der Befehl, daß bei Reisen von Sr. Kön. Maj., der K oamllie und dem Königl. Hofftaate schlehterdings nur auf B lung durch die hiezu berufenen Personen von Hof etwas, { von Beamtungen, Korporationen oder Privaten; abgegeben wei solle ; indem die dawider Handelnden für ihre Abgaben durch keine Vergütung zu erwarten hätten.

Seit dem 2. Jan. 1821 ist den Studirenden zu Tül! gen, eine geseßlich „begründete Repräsentativ - Verfassung gesia worden. Fn Gemäßheit dieser Bewilligung hat die Gesammt der immatrikulirten Studirenden, eiten Ausschuß von 15 Mitg dern durch Stimmen-Mehrheit erwählt, der in jedem Semefiet

Geldmarkte ift for 42 geschlossen, fing

Die Höhe der Waal war { Varik stand das Eis gestern 1

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hter mitwirken,

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ich nicht in Person (wie es doi M Erwählung ins Parlament nach HnE hier, und hält täglich Konferenzen mit den y

Jabat, war am Greitag L

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Irischen Mêp.

ride gebracht, und dann wenigstens 5

erneuert wird. Die Wahl geschieht jedesmal itt D M, 6, Dieser Ausschuß dient als Organ, um hend begründete, von ihm zuvor berathene Wünsche der Ge- rit oder eines beträchtlichen Theiles der Studirenden, -an fademischen Behörden zu bringen, und sich mit diesen hier- N weiter zu besprechen. Diesem Ausschusse theilt die Disciplinar- mission thre Warnungen und Straf-Erkenntnisse gegen Einzelne, | dei Gründen derselben mit, damit auch er zu Versiärfung v Wirkungen und zu Verbreitung höherer Sittlichkeit um #0

S oder bei triftigen Gründen sich für Milderung Strafe verwenden könne. Auch hat er das Recht, Vorschläge Einrichtungen zu machen, welche den 3weck der akademischen fbahn befördern; er darf, auf Erlaubniß der Disciplinar-Kom- ¡90n, offentliche und feierliche Versammlungen der Studirenden en, und dffentliche Anschläge machen. Die Pflichten des ¿(chuses sind: Beförderung der Sittlichkeit und des akademischen ies, Verhütung jeder Störung der öffentlichen Ruhe, beson- 3 der Feindseligkeiten unter Studirenden selbsi, und der gehei- 1 Verbindungen. Er soll die Neuankommenden auf die Gesetze merésam machen, gegen Unordnungen warnen, und unwürdige dirende den Behörden bezeichnen. g #0 | Am 2teit Febr. war in Tübingen Abends 65 Uhr, bei einer peratur des Queksilbers von 20 Grad Reaumur, der Baro- jer-Stand 25 Zoll, 97s Linien Par. M. Hier in Stuttgart ev- hte er nicht ganz diese Tiefe. Nach mehreren Nachrichten aus j Breisgau, aus Ober - Schwaben , vom Schwar - Walde und Franfen, war aller Orten ein gleiches Fallen des Barometers æ& 26 Zoll herab bemerkt rwoorden. Die Luft war ganz ruhig.

anfialt

I den bishérigenr Erfahrungen dürften außerordentliche Stürme

Erd-Erschütterungen an diesen: Tage siattgefunden haben. e eidedamins der Land-Pferde-Zucht soll, neuester Berord- Ing gemäß, auf dem Hengst - Fohlen - Hofe zu St. Johann, eine zahl Privat-Eigenthümern gehdriger Fohlen aufgenommen, und rchaus wie die dem Land - Gesiúte angehörigen behandelt wer- h. Der Aufenthalt auf der Sommer - Weide ift v. 1. Mat big Ï Oktober bestimmt, und der Kosten-Ersaß 20 Guld. für 1 Foh- Die Fohlen sollen, nach zurückgelegtem ersten Fahre, auf die ' Sommer hindurch auf selben gelassen werden. E; dn a D 15. Febr. Der diesjährige Landtag des Großher=

Mthumes wird im Monate März eröffnet werden; die Stände slnd

zum gten desselben Monates zusammenberufen worden. Der Bergbrand bci Schlei is untersucht worden. varett j Wasser - Dämpfe gewesen, die aus einer tiefen Schlucht bet tèdorf/ zwischen Gera und Münchenbernsdorf emporgesiiegen ct, und bei der heftigen Kälte sich so auffallend dem Auge ellt hatten. : f / h Arz b urg/ 10. Fehr. Da das Eis von Bischberg (bei Bam=- 4) aufroârts, im Main sowohl als in der Regniß bei Baunach, und Rodach noch fest steht, so ist großesUnglück® zu befürchten, un die Eisdecke dieser Flüsse früher brechen sollte, als die gro- Massen , die den Lauf des Stromes hei Grafenrheinfeld und

a mehreren Orten hemmen, los geworden sind.

| Bert, 7. Febr. Dîte Rekrutirung der in Französischen Dien- fichenden Schwoeizer-Linien-Jnfanterie-Regimenter if auf Be- l des Kriegsminifiers noch ausgeseßt worden. Gleichzeitig ist die sändige Stärke eiues jeden dieser Korps auf 1425 Unter-Offi=- te und Soldaten fesigeseßt, so daß die Gesammt-Stärke der vier ps dieser Art 5700 Mann beträgt. Die efffektive Stärke betr1g Tattuar d. F. beim Rgt. Freuler 1279, Steigner 1441, Salis 5z Und Bléuler 1524, Überhaupt 5497 Maun. Der Graf von Capodisirias hat Genf noch nicht verlassen. Prag, 15. Febr. Der nach dem diesjährigen so strengen Win- mit großen Gefahren drohende Eisstoß is in verflossener Nacht

dtlich hier vorübergegangen. } Wien, 12. Febr.

Se. K. K. Mai. geruhten die. Feier ihres tigen Geburts-Festes auf Sountag den gten zu verlegen. Nach Rückkehr aus der Kirche wurden der Päpstliche Nunzius d die Bothschafter, jeder besonders, dann sämmtliche Ge- dten, bei Jhren Majestäteiz zur Audienz eingeführt. Nach die- } Audienzen statteten die Damen ihre Glückwünsche ab. So- \ begaben Sich Jhre K. K. Maj. mit den höchsten Herrschaf- „in Begleitung des Hof-Staates, in den Saal, und geruhten, Vorbeigehen, Sich in der geheimen Rathstube von den Both- iftern und übrigen auswärtigen Minisiern, die Sremden ihrer ition vorstellen zu lassen, zu welchem Zeitpunkte auch die Nest= ten, Geschäftsträger und Legations-Sekretäre, ihre Aufwartung chten. Die Ceremonien-Tafel ging mit der gewöhnlichen Getcr- keit vor sich. Nach derselben wurde den Gemahlinnen der Ge- dien in dem Spiegel-Zimmer Audienz evrtheilet. Auf Anord- g Fhrer Maj. der Kaiserin-Königin, als obersien Schuhfragu } hochadeltgen Sternkreuz - Ordens, wurde d. 6. Febr. der Ge- \iniß-Tag der hôchsten Ordens-Stifterin, weiland Fhrer Maji. Kaiserin Eleonora, gebornen Herzogin von Mantua, vereint l dem Jahres-Tage aller verstorbenen Mitglieder dieses Ordens cinem Seelen-Amte Vormittags in der K. K. Hofburg-Pfarr- he feierlich begangen, wobet Jhre K. K. Maj. und die hier an- senden Höchsien Herrschaften und Übrigen Ordens - Damen er- enen. Die durch das Ableben des Fürsten Karl v. Auersperg edigte Stelle cines K. K. Obersihof - und Land-Jägermeisiers ift K. R. Kämmerer, Wirkl. An Rathe und Obersten, Ernft afen v. Hoyos, Übertragen worden. i A dem Prior der Ligorianer hieselbst, als Universal-Erben machte , auf 20,000 Fl. Konv. M. abgeschäßte Ver!assenschaft des anten Zacharias Werner, wird es, sagt man hier, zwischen dem lor und den Futestat-Erben des Verblichenen, zum Prozeß foms= t Dex Wallfahrtskirche zu Mariazell hat der Erblasser eine t Diamanten gezierte goldene Schreibfeder vermacht, mit dem sabe, daß dieses das Fnsirument sey, womit er am meisten ge- digt und gebüßt habe. Einer Jugendfreundin hat er ein Legat 1200 Fl. ausgeseßt, mit dem Wunsche, daß sie den Schleier men möge. Seine Manuscripte echâlt der Buchhändler Wal- user, der ges e gge und anderer Produkte it Muse in der leßten Periode. R uadern sind Se. Königl. Hoheit der Herzog Anton von sen, mit Hôchstihrer Durchl. Gemahlin, der Frau Erzherzo-= Therese K. K. Hoh., im besien Wohlseyn in dex K. K. H0of- tg angekommen. ; i Di 22. Jan. Gestern Nacht brach an zwei verschiede- Orten, zu gleicher Zeit, Feuer qus. Das im Hause des Kauf-

Es waren |

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matins Sinno entsiandene wurde im Entfsiehen unterdrückt; allein der in einem Bauholz-Magazin ausgebrochene Brand konnte nicht s0- fort gelöscht werden. Der Schade wird auf 12,000 Dukati angegeben. Die K. K. Oesterreichischen und die K. Neapolitanischen Truppen zeichneten sich unter den Löschenden besonders aus.

Kopenhagen, 11. Febr. Der Gen. Major Prinz Wilhelm zu Hessen ift zum Chef des zweiten Fütländischen Sußregiments ernannt worden.

Warschau, 9. Febr. Einem hiesigen armen Tageldhner ward der fromme Wunjch glücklicher Eheleute, von der Borsechung ge= währt; nach einer zojäâhrigen Ehe fiach er sammt seiner treuen Lebensgefährtin, binnen 24 Stunden. Das, auch durch den Tod nicht getreunte Paar ruht in einem Grade.

__ Beim lezten Masken-Ball wurden 1400 Einlaß = Karten yer-= kauft.

Wilna. Das hiesige Gouvernement hat eine Verordnung Sr. Kaiserl. Hoh. des Groß-Fürsten Konstantin vom 15. Dec. v. J. bekannt gemacht, in Folge deren vom 15. Fan. d. F. an, alle, an Se. Kaiserl. Hoh. gerichtete Bitten und Beschwerden nebst Beilagen , auf Stempel ck Papier zu zwci Rubeln, in einer deutli= chen, reinen , bündigen und ehrervietigen Spreche geschrieben, auch von den Koncipienten sowobl, als von dem BVerfertigerx der Reinschrift unterzeichnet seyn sollen, widrigenfalls dergleichen Ge- suche unberücksichttgt und ohne Antwort bleiben sollen. Dieselben Borschriften sollen auch bei Abfassung von Eingaben an beide Gouverneurs in Wilna, desgleichen an verschiedene andere nam=- haft gemachte Behörden und Beamten, heobachtet werden.

St. Petersburg, 7. Febr. Am 3. d. M. trafen Se. Maj. der Kaiser in erwünschtem Wohlseyn zu Zarskoje-Selo ein, von wo Höchsidkeselben den 2ten in hiesiger Residenz ankamen und Sich gerade in die Kasansche Kathedrale begaben, wo ein Dank = Gebet für die glückliche Rückkunft Sr. Kaiserl. Maj. nah einer Abwe- senheit von ungefähr 6 Monaten, abgesungen ward. Abends wat die Stadt illuminirt. i

Unter denen , wélche, hiesiger Einrichtung gemäß, ihre bevor- sichende Abreise, in den dfentlichen Blättern ankündigen, befindet sich heute auch, der Nitter Don Pedro d’Argaiz, Köbuigl. Span. S COE und der Legations-Sefretair Don Angl. Calderon

e la Barca.

Kürzlich eingekommenen Schiffer - Nachrichten zufolge, begeg- nete am 19. Nov. 18320 dem Efon, einem Schiffe von 250 Tonnen, welches aus Nantucket in Nord-Amerika auf den Wallfisch - Fang ausgelaufen war, unter 47° südl. Breite und 118° wetl. Länge von Greenwich, also beinahe zoo geograph. Meilen wesil. von dev Küste von Patagonien, folgender Unfall. Das Schiff befand sich von Wallfischen umgeben, und eins dieser Thiere von der größten Gattung gab dem Schiffe einen Schlag, wodurch ein Theil der Bedeckung des Kiels abgeschlagen ward. Eine Zeit lang blieb das Thier neben dem Schiffe, und bemühte sich, es mit dem Rachen anzupacten, aber vergeblich. Hierauf {wamm es ungefähr eine halbe Wers vor dem Schiffe voraus, kehrte dann plößlich um, und ließ mit solcher Gewalt auf das Vordertheil des Schiffes, daß das- selbe, obgleich es sehr geschwind segelte, plößlich die entgegen ge=- seßte Bewegung annahm, und beinahe eben so schnell zurück ging. Die Verwüstungen, welche dieser gigantische Stoß anvrichtete, wa- ren unbeschreiblich. Die See drang in die Kajüten-Fenster hinein, Jeder, der sich auf dem Verde befand, stürzte nieder, das Schiff füllte sich mit Wasser an, bog fich, legte sich auf die Seite, und richtete sich nur wieder auf, als die Mañen abgehauen waren.

Jeßt war an die Erhaltung des Schises nicht mehr zu det= ken. Die Mannschaft rettete sich in zwei Bôten, in welche man mit vieler Mühe aus dem, mit Wasser angefüllten Schiffe cinige wenige Lebensmittel gebracht hatte. - Nach 4 Wochen, am 20. Dee., erreichten die Unglücklichen Ducie's Fnsel, wo sie eine Woche blie- ben; da és der Fnsel aber an Lebensmitteln fehlte, so unternah- men sie die Reise nach dem festen Lande von Süd-Amerika, ließen ader dret threr Leute auf der Jnsel zurück. Bald nachher wurden dic zwei Böte voin cinander getrennt. Das eine, auf dem sich nur dret Mann defanden , begegnete 60 Tage nah dem Schiffbruch, einem Amerttanischen Schiffe, welches sie aufnahm. Das andere begegnete ers go Tage, nachdem es die Insel verlassen hatte, eci= nem Schiffe, als nur noch zwei, nämlich der Kapitain und ein Schiffs -= Junge , am Leben waren. Der Hunger hatte sie gezwun= gen, einander umzubringen und aufzuessen. Achtmal war das Loos geworfen, und achte waren dem Hunger der übrigen geopfert worden. Eben hatte das Loos entschieden, daß der Schifs- Funge geschlachtet werden sollte, als das Schiff, dem sie begegneten, ihn rettete. Ein Englisches, nach Port - Fackson in Neu = Holland be- stimmtes Schif / besuchte auf seiner Reise Ducie's Insel. Bald, nachdem eine Kanone abgefeueït war, sah man die drei Menschen aus dem Walde herauskommen. Man seßte die Böte aus, und brachte sie an Bord. Hiesige Blätter theilen folgenden kürzlich aufgefundenen Tages-Befehl mit, den Peter der Große, am Tage der Schlacht bei Poltawa (27. Jun. 1709.) an sein Heer erließ. Krieger! Die Stunde is gekommen, welche des Vaterlandes Schicksal entscheiden wird. Fhr dürft daher nicht wähnen, daß Jhr für Petern kämpfet, sondern für den Petern anvertrauten Staat, für Euer Geschlecht, fürs Vaterland, für die rechtgläubige Religion und die Kirche. Nicht darf Euch bekämmern der Ruhm des vorgeblich unüberwindlichen Feindes; das Jrrige hievon habt Jhr durch Eure Siege über ihn mchr als einmal bewiesen. Fu der Schlacht habt vor Euren Augen Wahrheit und Gott, der für Euch kämpft! Und von Petern wissct, daß Jhm Sein Leben nicht theuer ist, wenn nur Rußland in Glück und Ruhm fortdauert, zu Eurem

Heile. Neu-York, 1-7. Jan. Am ten hat der Senat zu Washing- den ersten

ton einstimmig die Kaiserl. Russische Entscheidung über Eta des Genter Traktats zwischen uns und England geneh- migt.

Der Kolumbische Gen. Lieut. Devereux, der nach Washitng=- ton einstimmig als Gesandter erwartet wurde , wird iebt A Kolumb. Kommissair nach England und dem übrigen Europa gehen.

Oer Kaiser von Mexiko hat, befohlen, daß der angekommene Kolumbische Gesandte nebst seiner A EEE das Reich în sechs Tagen verlassen solle; er war daher gegen Ende Novembers mit aller

Eile bereits auf der Rúckreise nach dem Hafen Tampiko hegriffen.

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