1823 / 32 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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B. Bei der Bau-Akadémie. ;

15) Arithmetik, Algebra und Elementar - Geometrie: Prof. Grüfon. 16) Das Praktische des Feldmessens und Nivellirens, nebsi Auftragen und Ausarbeitung der Vermessung : Lehrer B erg- haus 17) Mechanik: Der selbe. 18) Konstruktion der Gebäude, erste Hälfte: Kenntniß und Verhalten der Materialien, Wirkung anderer physischer Körper, und Verhältnisse auf die Gebäude, mit Enfnorang der hierauf Bezug habenden Resultate aus der Natur- Lehre, und der darauf beim Bauen zu nehmenden Rücksichten: Prof. und Hofbau-Jnspektor Rabe. 19) Stadt-Bau-Kunsi, erste Hâlfte : von der Festigkeit, Bequemlichkeit und Schönheit der Ge=- bäude, über die guten Verhältnisse, und das Nöthige Über die Ent- sichung, Ausbildung und Anwendung der Säulen - Ordnungen: Derselbe. 20) Architeftonisches Zeichnen : Prof. und Assessor M ei- necke und Architekt Zie lk e. 21) Planzetchnen : Lehrer Berg haus. 22) Modelliren architektonischer Gegenstände: Modelleur Eb er-

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hard. j L Y C. Bei der mit der Akademie der Künste verbundenen

Kunsi- und Gewerk-Schule. :

23) Freies Handzeichnen: die Professoren Kuhbeil, Coll- mann und Dähling, und Lehrer Berger. 24) Geometrisches und architektonisches Reißen: Prof. :c. Meinecke, und Architekt Zielke. 25) Modelliren nach Gips-Modellen: Prof. Wichmann.

Der Unterricht fängt in der Mitte des Monats April an. Für die Unterrichts-Gegenstände a) Nr. 1 bis 12, und von 15 bis 22, hat man fich zuvor zu melden beim Direktor Schadow jeden Mittwoch von 2 bis 5 Uhr im Akademie - Gebäude in der Univer- sitäts - Straße. b) Für Nr. 23 bis 25 eben daselbst, bei dem In- spektor Kenne, Sonntag Vormittags von 7 bis 9 Uhr. c) Für Nr. 15 und 14, bei dem Prof. Zelter, Georgen - Straße No. 19.

Berkin, den 28sten Februar 18235.

Schadow, ODlrektoxr.

Mit Bezug auf die, S. 105 und 193, bereits gegebenen Nach- träge zu der im 4zten Stücke der St. Z. enthaltenen Üebersicht vom Betriebe der Obsibaum-Zucht in der Preuß. Monarchie, t. F. 1822, ita die seitdem noch eingegangenen Nachrichten, wie folgt, ge-

efert : ; Der Kreis Marienwerder (Reg. Bep Marienwerder), 53/794 Seelen auf 17 Q. M. enthaltend, pflanzte im v. F. 11,875 wilde Obsibaum - Stämme; gut gemacht wurden 20/124, und als schon

ut gemacht verpflanzt 53/599 Obstbäume. G Zim Kr. Liban (Reg, Bez. Marienwerder), von 23/145 Seée- len auf 3492 Hufen 18 Morgen Kulmisch bewohnt, wurden wilde Obsibaum- Stämme gevflanzt 1141, gut gemacht 216, und als schon gut gemacht verpflanzt 416 Obstbäume.

Fm Kr. Warendorf (Reg. Bez. Münster), von 532,457 Seelen auf 9 Q. M. bewohnt, z0g man 82,927 wilde Obstbaum= Stämme, machte gut 18,385, und verpflanzte als schon gut gemacht 6596 Obstbäume. i i

Der Kr. Warburg (Reg. Bez. Minden), mit 27,952 Seclen auf 72 Q. M-., hat an wilden Obsibaum- Stämmen gepflanzt 5779/- und aus dem Kern gezogen 2210, veredelt 1267, und als schon veredelt verpflanzt 750 Stück Obstbäume. Fast jede Gemeinde hat wenigstens eine Baumschule, und werden aus n, ju meh- rercr Aufmunterung, die meisten Stämmchen unentgeltlich verah-

- reicht; verkauft wurden 2831 Stück.

Der Kr. Adenau (Reg. Bez. Koblenz), vot 18/928 Seelett be- *vohnt erzog 5016 wilde Obstvaum - Stämme, veredelte 2511, und verpflanzte als bereits veredelt 687 Stück Obstbäume.

ebersiht des Weèn-Ertrages v. 1322, m Reg. Bez. K0- P B Rbein-Wein, Bleichert und Moscl-Weine.

An Weinen 1|er Klasse 11063 Eimer zo Quart. 2ter s 12847 15 zter 12485 15 áter 4 57684 15 Ster a 909965 50 ter 50045

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S 15 Zusammen 241694 Eimer - Quart. um Poliren des Messings und des Kupfer-Geschtrres, empfiehlt der allge-

met Korrespondent für Handel, Industrie und Gewerbe, Hollunder-Kohle mit Oel angemacht.

Die Prümer gemeinnützigen Blätter empfehlen folgende, von hiesigen Sachs kennern gut geheißene, wohlfeile und gründliche Art, den Stollschwamm bei den Pferden zu heilen. E i Wird der Stollschwamm nicht mehr ‘größer, so macht man unten în_ dem- felben, dicht am Fuße, mit einem feinen Messer einen Kxeuzschnitt, 10 groß, daß man mit einem Finger hinein kommen kann und stet ein StUckchen Christrour- gel hinein. Der Stollshwamm wird bald anfangen auszulgufen und in weni en Tagen weg seyn, und die Haut wird fich wieder glatt ziehen. Alsdann wird die Wurzel herausgezogen, und die Wunde wird von selbst zugehen. Wenn die AGurzel beim Auslaufen mit herausgehen ollte, so steckt man eine andere hinein. Sollte es in dex Fliegenzeit seyn, so bestreicht man die Oeffnung mit Franzosenöl.

Berlin, 212. März. Land-Frachtsäße, zu welchen, nach Angabe der Schaffner, verladen worden: der Centner nach Aachen 427 Rthlr.; Breslau 15 Rthlr. ; Danzig 37 Rthlr.; Düsseldorf 42 Rthlr. ; Elbing 53 Rthlr. ; Frankfurt a. M. 57 Rthlr.; Frankfurt a. d. O. F Rthlr.; Glogau 15 Rthlr.; Halle 145 Rthlr. ; Hamburg (in Golde) 15 Rthlr.; Königs- berg 43 Rthlr. ; Koniß 25 Rthlr.; Kottbus 1 Rthlr. ; Kros- sen # Rthlr.; Leipzig 15 Rthlr. ; Liegniß 15 Rthlr. ; Lübeck (in Golde) 1# Rthlr.; Magdeburg 15 Rthlr. ; Marienwerder 42 Rthlx,; Nürnberg 35 Rthlr.z Posen 1F Rthlr.; Prag

Rthlr.; Reichenbach 14 Rthlr.; Rostok (in Gold i l Stargard 1, Rthlr. ; Stettin 15 Rthlr.; S, 2x Rthlr. ; Stralsund (in Golde) 27 Rthlr. ; Warschay Rthlr. ; Wien 6 Rthlr.

Jm Monat Februar 183253 galt nach Berl. Maß und g

: Weißen.|Roggen.| Gerste. In Sgr. pro Scheffel eee Pf. e z9 P A P E E E F S cat R

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Vergleichung. Niedrigster Stand. Weißen 1 Rthlr. 15 Sgr. (ly

5 12 21 s 25 L3| 7 11} 7 G| 7 11/ 4 14/ - 6| ;

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26 Sgr. (Emden); Hafer 14 Sgr. (Emden).

Höchster Stand. Weißen 2 Rthlr. 19 Sgr. (Mi Roggen 2 Rthlr. 12 Sgr. (Mainz); Gerste 2 Rthlr. (Mainz); Hafer 1 Rthlr. 6 Sgr. (Mainz).

5 ( famen hier an Vom 8. bis 11, März

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SéonlaliGt SEauspiele

Donnerst. 13. März. Lustsp. in 5 Abtheil. (Dlle. Pfeiffer, Königl. Baiersü schauspielerin und Mitglied des Hoftheaters zu Mün Donna Diana.)

Freit. 14. März. Jm Opernhause: Joseph in Aegy musikalisches Drama in 3 Abtheil. Musik von Mehul, Fürst, vom Königl. Hoftheater zu Hannover: Jakob, als Gastrolle.)

Mittw. 26. März wird mit Allerhöchster Genehmi Sr. Maj. des Königes, in der Garnison-Kirche eine Aus rung des Oratoriums:

Der Tod Jesu, von Ramler und Graun, unter gütiger Mitwirkung der nigl. Sänger und Sängerinnen, so wie des Chor - Pers der Königl. Oper, zum Besten des Pensions-Fonds für wen und- Waisen verstorbener Mitglieder der Königl. K statt finden. i

Einlaß - Karten à 10 Sgr., deren Verkauf, so wn! der Text-Búcher à 25 Sgr., vom Hrn. Buchhändler Dunker und Humblot, Franzis

und Friedrih-Straßen-Ecke, Kaufmann Mundt, am Alexander-Plake, Kunsthändler Wittich, Jäger- und Wall-Straßen Kastellan Adler, im Schauspielhause, Kastellan Sattler, im Opernhause, Logen-Meister Lehmann, im Billet-Verkauf - Bi Dorotheen-Straße No. 11. Eo übernommen ist, sind von Montag den 17ten dl haben. Präses und Komité der Stiftung für Witwen und V des Königlichen Orchesters. Graf Brühl. F. L. Seidel. G. A. Schneider. Þ stenholz. C. Bärmann.

Meteorologische Beobachtungen Barometer|Therm.[Hygr.[|Wind.| Witterun) 10. Márz|A. 28° 0‘|+ 45°] 68° |S.O. [Sternblicke, angenth! 11. März|F. 28° , o‘|+ | 80° trüb, M.27° r1//+ |- 51° bell, dünne Streif i A. 27° 11‘/|+ 4°] 63° |S.W. trüb, Regen. 12, März'F. 27° 10/|+ | 79° S ns Himmel.

[M.27° 11/|+ | 65° trüb, Sonnenblie Redakteut *

Gedruckt bei Hayn.

und Zerbst); Roggen 1 Rthlr. 8 Sgr. (München); Fi

der Preis war proc

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reußische Staats - Zeitung.

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z2# Stück. Berlin, Sonnabend den 15ten März 1825.

Wamtliche NachLrLihten.

Senf des. Tat

Se. Maj. der König haben dem Kammerherrn von R o- b auf Rekahn den Rothen Adler-Orden dritter Klasse, dem lei-Direftor und erstem Sefretair bei dem Ober-Landes- icht zu Paderborn, Justizrath Bessel, dem Oberförster rf zu Bahwiß, im Regierungs-Bezirk Breslau, das All-

ine Ehrenzeichen erster Klasse, und dem Thor-Kontrolleur id Krause zu Stargardt in Pommern, dem Kantor und [lehrer Hauptmann zu Boyadel, dem Polizei - Ser- ten Schulz, und den beiden Polizey-Boten Cam precht Lippinsfi zu Danzig, das Allgemeine Ehrenzeichen zwei- Klasse zu verleihen geruhet.

ngekommen: Der Großherzogl. Mecklenburg-Schwerinsche jets - Minisier Freiherr von Plessen, von Dresden. Der l. Oesterreichische Kabinets-Kourier Fahr y, von Wien.

Im Opernhause: Donne di

Zeitungs-Nachrichten.

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Deputirten-Kammer. Sißungen

Paris, 5. Mârz. 5. und 4. Mär. : Schont mit Tages Anbruch waren am zten, troß der ungünsti- itterung, alle Zugänge zu den öffentlichen und vorbehaltenen inen hesceßt. Diejenigen, die nach Eröffnung des Saales kei- Ylaß mehr finden konnten, warteten auf den nahe gelegenen js und Pläßen den Ausgang der Sißung ab. Die Wachen n verdoppelt und alle Vorstchts - Maßregeln getroffen, um die liche Ruhe gufrecht zu erhalten. Herr Manuel war zu Anfang Sißung, die um halb 2-Uhr mit der Berathung Über die vov- agene Ausschließung desselben beginnen sollte, nicht gegen- 9. Hr. v. Saint Aulaire hatte das Wort ; der Graf v. Gi- n bestieg aber vor thm die Tribune und erklärte, daß er der mer nicht das Recht zuerkenne, über den Vorschlag des Grafen v. 0urdonnaye zu diskutiren, da ihr ketne andere, als die durch harte und durch das Gesel ihr verlichene Gerichtsbarkeit zu- Der Präsident bertef sich auf das Reglement. Der Graf var dagegen der Meinung, daß der Vorschlag wegen Aus-= 1g eines Deputirten aus der Kammer, nicht allein von dem ment nicht vorhergesehen, sondern daß er auch verfassungs- g und unerhört sey, und daß man ihn mithin nicht den ge- lichen Formen unterwerfen dürfe; wenn daher der Präsident if das Reglement berufe, so handle er pflichtwidrig verwirke seine Ehre. (Heftiger Tumult.) Der Graf Foy holte diese Worte dreimal, und fügte hinzu, daß ganz Frank- \m béistimmen werde. Nachdem Hr. Ravez sich von diesem lten Vorwurfe gereinigt, erklärte der Graf von Girardin, t ht eher abtreten werde, als bis die Kammer ihm förmlich Witt entziehe. Dieses geschah. Hr. v. Saint Aulaire näherte erauf der Redner - Bühne, er wurde jedoch von den Hrn. Virardin und Foy unterwegs aufgehalten, und Leßterer rief Präsidenten zu: „Ste sind konstitutioneller Präsident; Sie sind Folge der Charte, und verleßen Fhre Pflichten, wenn Sie \ verfassungswidrigen, revolutionairen Akte präsidiren./ Der ult sticg aufs höchste: Hr. Foy wurde zur Ordnung gerufen; h gelang es, die Ruhe wieder herzustellen, und Hr. v. Saîint- le entwickelte in einer langen Rede, während welcher Herr vel in den Saal trat, seine Gründe für die Verroerfung des hlages des Grafen v. la Bourdonnaye , er äußerte, daß die ner wohl die physische Gewalt, nicht aber das Recht habe, Nanuel mit einer Strafe zu belegen, die einer infamirenden j achten sey: Überdies habe er die Phrase, die der Kammer Vorwandé diene, um ein, wegen seines Talentes gefürchtetes ies Mitglied der Opposition auszustoßen, nochmals geprüft, darin aud nicht etnen Schatten der verruchten Absicht erkannt, [man Hrn. Manuel beschuldige. Hr. Roÿer=Collard behaup- daß die vorgeschlagene Maßregel sih durch kein Geschz ‘tigen ließe, und mithin als ein reiner Gewaltstreich zu be- in sey, er wolle indessen niht absolut annehmen, daß die ht zu Gewalt-Maßregeln immer vermiedet werden könnten, nähmen vielmehr seit jeher einen bedeutenden Plah in der Ote ein, wo sie, nah ihrem Ursprunge mit verschtedenen m belegt würden ; gingen sie z. B. von der Regieruitg aus,

“Epoche machen.

so nenne man sie eiten Staatssireich; kämen fe vom Volke her, #9 hießen sie Funsurrektion, und bediene sich derselben ein Staat gegen den andern, so belege man sie mit dem Namen Da- zwischenkunft; die gewaltsame Entfernung des Hrn. Manuel jey daher ein Staatsstreich (Coup d'état). Herr Hyde de Neuville trat der Meinung der Kommission bei, in so fern dieselbe beabsichtige, Hrn. Manuel bloß für die diesjährige Siz- zung auszuschließen, da die heutige Kammer nicht das Recht habe, thren Nachfolgern die Hände zu binden. Der Bericht- Ersiatter erklärt) daß dies auch die Ansicht der. Kommission sey. Es wurde bald darauf der Schluß der Diskussion verlangt; da in- dessen die linke Seite über das Stillschrocigen der Minister Klage führte, so ergriff der Minister des Fnneren noch das Wort und erfläric, daß wenn ex und seine Kollegen, hinsichtlich einer Frage , die lediglich“ die innere Disciplin betreffe, sich jeder Bes merfung enthalten hâtten, solches bloß deshalb geschehen sey, weil die Opposition dem Ministerium vorwerfe, daß es einen Einfluß auf die Lôsung dieser Frage ausúbe. Herr Manuel {loß die Bes rathung mit folgenden Worten: „Fch erkläre, daß ih in diesex Versammlung Liiemanden das Recht zuerfenne, mich anzuklagern und zu richten. Jch suche Richter und finde nur Ankläger; ih erwarte feinen Aït der Gerechtigreit, und bin nur auf einen Aft der Rache gefaßt. Jch achte die Behôrdrn, aber noch mehr das (Zesecß/, das sie eingeführt hat, und spreche ihnen alle Gewalt von dem Augenblick ab, w9 sie, dem Gesche zum Trobe, sich Réchte anmafßcu, die dieses thnen nicht verlichen hat. Unter solchen Umsiänden weiß ih nicht, ob die Unterwerfung von der Klugheit geboten wird; das aber weiß ih, daß, wo der Widersiand ein Recht, er auch eine Pflicht ist. Eine solche if es vorzüglich für diejeni- gen, die, wie wir, mehr als irgend Femand das Maß ihrer Rechte kennen, und für mich besonders, durch dessen abermalige Ernennung die hraven Vendéer Frankreich ein so edles Beispiel des Muthes und der Unabhängigkeit gegeben haben. Jn diese Kammer durch den Willen derjenigen aufgenommen, die das Recht hatten, mich hieher zu berufen, werde ich nur der Gewalt derer weichett, die {ich das Necht “anmaßen wollen, mich daraus zu verdrängen; und wenn dieser Entschluß mich größeren Gefahren aussehen sollte, ss sage ih mir, daß das Feld der Freiheit zuweilen mit einem groß- müthigen Blute gedüngt worden is. Zwei Anträge der Hrit. Sappey und Kastmir Perrier/ daß Hr. Manuel nur durch eine Stimmen-Mehrheit von Zwei Drittheilen ausgestoßen werden, und daß er 70 Mitglieder nach sciner Wahl verwerfen könne, gingen nicht durch, und die Kammer entschied endlich:

daß sie Herrn Manuel für die Dauer der diesa

jâhrigen Sißung aus ihrer Mitte ausfstoße./?

Die Majorität wurde bei der Abstimmung durch - die rechte Seite und das rechte Centrum mit Ausnahme ‘vot pt tek 3 m A gebildet; die linke Seite, wo eine fürchterlihe Bewegung

errschte, stimmte nicht mit. Die Sißung wurde-um 7 Uhr aufge hoben. Auf den Straßen war es in der Zwischenzeit nicht minder leb= haft als im Saale selbs zugegangen. Schon von 4 Uhr an hatten sich zahlreiche Volkshaufen auf dem Plaße Ludwigs XV. und den nahe gelegenen Quais gebildet, die von Zeit zu Zeit den Nuf = ¿Es lebe Manuel! es lebe die linke Seite!// erschallen ließen. Als um 7 Uhr der Erfolg der Sigzung bekannt geworden, wurden diese Ausrufungen noch allgemeiner. Rachdem die Gensd'armerie und die bewafsnete Macht. das Volk vertrieben , sammelte es sich aufs Neue în der Straße St. Honoré vor der Wohnung des Hrn. Ma- nuel mit dem Rufe: „Es lebe die Freiheit! Es lebe Manuel und die linke Seite! Tod der rechten Seite! Tod den Tyrannen!/ Diese Ausrufungen gehörten indessen nur der niedrigsten Volks Klasse an; einige junge Leute, die sich demselben angeschlossen, wur- dent verhaftet. Um 8 Uhr Abends war die Ruhe vollkommen wie- der hergeflellt, und man hatte zu Vermeidung aller ferneren Zu- sammenrottungen eine zahlreiche Wache vor dem Saul des Herrn Manuel aufgestellt.

Die gestrige Sißutig der Deputirten - Kammer war unstreiti die stürmischste, welche seit der Wiederherstellung der Monarchfe - siattgefunden hat, und sie wird in den Jahrbüchern der Geschichte ; Um 1 Uhr, wo der Präsident aewdhnlich seiten Plaß einzunehmen pflegt, bemerkte man sc{chon vor dem Palais-Bour= bon zahlreiche Volkshaufett, welche die Eröffnung der Sißung mit Ungeduld zu erwarten schienen: in dem, neben dem Sißungs-Saale gelegenen Salon de la pax herrschte unter dent daselbst versammel- ten Mitgliedern der linken Seite große Bewegung. Kaum hatte der Präsident um halb 2 Uhr seinen Si eingenommen , als plôße lich ein Wagett in den Hof gefahren kommt, aus welchem Herr Manuel mit noch zwei anderen Deputirten ausfieigt, der Wäch-

“samkeit des Thürftehers entgeht und in den Sibungs- Saal tritt,

wo ‘noch fast kein Mitglied der rechten Seite anwesend war.

im Salon de la paix vercittigten zo-bis 40 Mitglieder der Opposis tion verließen diesen alsbald mit triumphirender Miene und ver» sammelten sih um ihren ehemaligen Kollegen , der im Kostüme war. Allmählig wurde auch die rechte Seite voller. Die Minister der auswärtigen Angelegenheiten, des Jnneren und der Justiz trage