1823 / 33 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Dén Bhagävad-Giîta, ein Sanskrit-Gédicht, wird D er. Mont. und . von 5 6 Uhr öffentlich erklären.

“Dié Moallaka Amrus Benkelthum des Taglebiten,

SERE an penserven Tagen von 8 9 Uhr öffentlich. - i

ée Geschichte der mittleren und neueren Litte- ratur wird Hr. Prof. Schmidt fünfmal wöchentlich von 11 12 Uhr. vortragen.

D er. wird öffentlich einige Deutshe Gedichte erklären.

Das Niebelungenlied nah seiner Ausgabe wird Hr. ots in zwi Stunden wöchentlich von 5 6 Uhr er-

en.

Hr. Lektor Franceson wird unentgeltlich erklären: 1) Boi- leau’s art poetique und einige Satyren oder poctishe Episteln die- ses Dichters, zweimal wöchentlih von 5 4 Uhr. 2) Eine No»- velle des Lüigi da Porta vom‘Tode des Romeo undder Ju- lie, welche in der Chrestomathie sciner Ftaliänischen Grammatik enthalten ist, einmal wöchentlich von 5 4 Uhr. H

Der. erbietet sich zu Privatissimis im Französischen, Ftaliäntschen und Spanischen, nach scinen Lehrbüchern in diesen Spra@hen. / i

Hr. Léktor Ds. von Seymour wird mit der Erklärung des Miltonischen Gedichtes (das verlorne Paradics) und der Er- zählung der Geschichte von England fortfahren und Über die Englische Aussprache reden in drei noch zu bestimmenden

Stunden unentgeltlich. : Der \. erbietet sich zum Privatunterricht im Englischen.

Hr. Klein leitet den akademishen- Singechor füx | Kirchenmusik, an welhem Studirende unentgeltlich Theil neh- ||

men können, und erbietet sh zu Privatunterricht - im Ge baß und Kontrapunkt. red L dritt M nterricht im Fechten un 0 ren Fechtmeister Fe lmy. 9 geht tb C ETEOs im RNeiten wkrd auf der Königlichen 9, ertheilt.

Oeffentliche gelehrte Anstalten.

Die Königl. Bibliothek ist zum Gebrauche der Studi täglich ofen. Die Sternwarte, der botanishe Garten, d tomische- zootomische und zoologische Museum, das Minergalh binet, die Sammlung chirurgischer Fnstrumente und Bay die Sammluung von Gypsabgüssen und verschiedenen kunsy Merkwürdigkeiten werden bei den Vorlesungen benußt und f

von Studirenden, die sich gehörigen Orts melden, besucht n,

_ Die exegetishen Uebungen des theologischen minars leitet Hr. Prof. Dr. Schletermacher, die King und Dogmenhistorishen Uebungen leiten - Hk. Pro Marhecèineccke und Hr. Prof. Ir. Neander. i

Im philologishen

Sonnab. von 10 12 Uhr leiten.

Hr. Dr. Buttmann, Mitglied der Akademie der Wisstiwg ten, wird die Mitglieder des Seminars in der Auslegung Wh raz Mittwo. u. Sonnab. von 9 10 Uhr üben.

Wecchsel- und Geld-Kourse. Paris, 8. März.

Ein Monat. Briefe. Amsterdam | 57# S E

Ln A London . Mailand Wien effect. Augsburg St. Petersh. Frankfurt O p. On. O, p. Bordeaux É p

Drei Monat.

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G8 47 P. 2 , 2452 245. + - 1OL Gs di, D 17 Pa E Be I 15 P. -

5 pCt. Kons. Jouiss. vom 22. Sept. 1822, geschlossen den 6. März à 82 F. zo C. Jouiss. vom 22. März 1625 61 F. zoC. z5C. 81 F. zoC. 40C. Z5C. 40C. 55C. zoC. Z5C. 25C. g1 F. 81 F. 10C. 5C. 81F. Bank-Aktien Jouiss. vom Jan. 1825 1470F. Stadt-Obligationen Jouiss. vom Ja- huar 18253 1220 F.

Hamburg, 11.. März. Amsterdam k. S. 1045 pCt., 2 Mon. 2057 pCt., zu lässen. —- London k. S. 57 Schill. 6 Den... 2 Mon. 37-Schill. 5 Den., Briefe. Paris 2 | Mon. 26 Schill. , Geld mit F über Kours. Bordeaux 2 Mon. 2522 Schill. Kopenhagen k. S. 251 pCt. Bres- lau, 6 W. 402 Schill., 2 Mon.- zum not. Kours zu lassen. Wien in ellecliv 6 W. 150? pCr., Prag ia » W

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elleciv 0 X68. 150Z -pCt., Briefe. Augsburg 6 W. ‘149# pCt., Frank- furt 6 W. 1497 pCt., 2 Mon. mit F üver not. Kours zu lassen. Leipzig z. M. 150 pCt. Diskonto 5 pCt. +* ‘Louisd’or 11 Mrk. 5 Schill, zu haben und zu lassen. Gold al ‘marco 1034 Schill. , zu haben und zu lassen. Dän. Grob Kourant 1257. p&t. Hamb. Grob Kourant 1254 pCt.—- Neue F Stücke für voll Zo7 pCt. 1 Schil- ling- Stücke 277 und 237 pCt, Fein Silber 27 Mrk. 10 Schill.,, Silber in Sorten 13 L. 5G. à 14 L. 9 G. 27 Mrk. 10 Schill., Preußische Múnze 27 Mrk.“ 5 Schill, zu lassen. - e i i

Preuß. Prämienscheine, pr. kont. à 200 Mrk. Bko. zu haben, à 199 Mrk. Bfo. zu lassen; pr. ult. Jul. à 204 Mrf. Bfo. Briefe, à 2035 Mrk. Bko. Geld.

Preuß. Engl. Anleihe v. 1318 pr. font. 782 . 79x pCt., =— Preuß. Engl. Anleihe v. 1822 pr. kont. 77 . 772 pCt., auf 3: Mon. 77 . 77x pCt., Geld und Briefe.

Norweg. Anleihe à 5 pCt., bei Gebrüder Benecke, à 85 pCt. zu haben. Désgl. à 6 pCt. bei Hambro u. Sohn, à 92 pCt. ohne Umgang.

Dän. Anleihe, erste Abtheil. à 6 pCt. Zinsen, desgl. à S'pCt., zweite desgl. 5pCtige, ohne Umsaß.

Dâän. Engl. Anleihe in Pfd. Sterl. à 37 Schill. 4 Den. ohne At in Bko. Mrf, 765. 772 pCt., zu 762 etwas

emacht.

2 Oesterr. Metalliques, pr. font. 77.772 pCt., auf z Mon. 762 , 77% pCt., Wiener Banko-Aftien pr. kont. 850 . 655 pCt., pr. ult. April 850 . 860 pCt., ohne Umsas.

Berlin, 14. März. London z Mon. à 7 Kthlr. 525 Ge. Briefe, 5 Gr. Geld. Hamburg 2 Mon. à 1542 pCt. be- s, sehr: begehrt. Amsterdam 2 Mon. à 148# pCt., zu

aben. Paris 2 Mon. à 85 pCt., Briefe. ‘Augsburg 2

on, à 1047 pCt., ausgeboten. Frankfurt a. M. 2 Mon. à 1047 pCt., Wien in 20 Xr. 2 Mon. à 1037 pCt., Briefe. —. St. Petersburg 5 Wochen à 2687 pCt., Trassenten; auf 5

ama

| gen, Lustsp. in 5 Abtheilunc R S A mite de La, 20: | Pseisser: Margarethe.)

Mon. Zeit à 29 pCt, Briefe, Diskonto à 3 pCt. Geld.

Friedrichsd’or , pCt. Geld Preuß. Prämien-Scheine i St. zu haben, à 71 zu lassen. Staats-Schuldscheine, à 103 pCt. Briefe, ¿M pt. Geld. Preuß. Englische Anleihe von 1818 pCt. ausgeboten, ‘à 867 pCt. zu lassen. Norweg. ) zum Kourse von 150 yCt., à 886 pCt. Verkäufer. reichische 5pCtge Obligationen p. Cassa à 822 pCt. zu hab Anleihe in Loosen à 100 Fl, ohne Umsak.

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RELUtKli G S VDAULSITTU

Sonnab. 15. März. Im Schauspielhause: Die Hag enz von 4. W. Fsfland.

___ Sonnt. 16. März. Jm Opernhause: Olimpia, große } in Z Abtheil. nach dem Französischen. Musik von Spati Dallets von Telle. [ E Ou prets Ee Doppel - Papa , Poss n «O Eli, , VD D. VIMGelTatl Il. Hierauf det DBDethlehemith Kindermord, Lustsp. in-2 Abtheil, von L. Geyer. Mont. 17. März. Im Schauspielhause: Das df Geheimniß, L in Z Abtheil. , nach Calderon und ( )feisser: Bianfa. Mad, Devrientt 4

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niß Lust} É von Lembert. (Dlle. Pfeiffer : Drs Freund: B

Mittw. 26. Sr. Maj. des Königes, in der Garnison-Kirche eine Aus rung des Oratoriums :

Wer Tod Jef Uz

von Ramler und Graun, unter gütiger Mitwirkung der] nigl. Sänger und Sängerinnen, so wie des" Chor - Perso der Königl. Oper, zum Besten des Pensions-Fonds für Ÿ wen. und Waisen ver{torbener Mitglieder der Königl. K sratt finden.

Einlaß --Karten à 10 Sqgr., deren Verkauf, \o nil der Text-Bücher à 27 Sgr:, vom Hrn. Kantor Bauer, Neue Friedrich-Straße Nr. 46, | - Buchhändler Dunker und Humblot, Französ

und Friedrich -Straßen-Ecte, Kaufmann Mundt, am Alexander-Plakze, j Kunsthändler Witti ch, Jäger- und Wall-Straßen Kastellan Adler, im Schauspielhause, Kastellan Sattler, im Opernhause, Logen-Meister Lehmann, im Billet-Verkauf - Bi

Dorotheen-Straße No. 11.

gefällig übernommen ist, sind von Montag den 17ten dl haben.

Der Anfang der Musik ist Nachmittags halb 4 Uh Präses und Komite der Stiftung für Witwen und Y

des Königlichen Orchesters. Graf Brühl. F. L. Seidel. G. A. Schneider. F? stenholz. C-Bärmann.

Beobachtunge! Barometer|Therm.[Hygr.|Wind.| Witterung:

12. März A. 29° 1+ W. \[teüb, angenehm.

15. S O N.O. trüb, dunstig.

Maärz|F. 208° Zi|+ 41+ 337°] 71° N. trús. 75° N. trüb, etwas Rege.

M.286° L.267 3 14+. 25° S170 [N. W. trüb, dunstig. W triib, angenehm.

Meteorologische

ry ry Q F

14: MärziF. 26° [M.26° 6‘ |+ | 49° |W.

S. 293 Z. 41, 46 uind 50 st, Perry l. Parry.

Die Gazzetta di Veueczia ist am 15. Mârz nicht ange! Redakteur H

Gedruckt bei Hayn.

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A T +4, S mie Vau A Ce 6 : sa i J Marz wird mit Allerhöchster Genehmi)

Allgemeine

Std.

: j Semtnar wicd Hr. Prof. i | Mittw. und Sonnab. von 11 12 Uhr den Sophokles | nisch erflären lassen und die übrigen Uchungen der Mitgl

Amtliche Nachrichten. Nroaulf des.Tageés.,

Der bisherige Friedens-Richter zu Wollstein, Justiz-Rath M ttwer, ist zum Justiz-Kommissarius bei dem Landgerichte

Meseriz und Notarius publicus im Großherzogthume Po- F bestellt worden.

D eranntmach ung.

Vom 1. April d. J. an, wird eine tägliche Personen- h nell:Post zwischen Berlin und Magdeburg in Gang ge- t, welhe aus Berlin jeden Abend um 6 Uhr abgeht, d in Magdeburg jeden Vormittag gegen 11 Uhr an- imt, aus Magdeburg jeden Nachmittag um 2 Uhr ab- e, und in Berlin jeden Morgen um 7 Uhr ankommt. e mitreisende Person fann zZo Pfund Gepäck frei mit- hen, für das Mehrgewicht wird die Päckerei - Taxe ent- et, Die Effekten der Reisenden müssen in Mantelsäcken, isen oder ähnlichen Behältern verpackt seyn; Kossers en niht angenommen. Für einen Plaß im Wagen ist Sgr., und fúr einen Plaß auf dem unverdeckten Bocke Sgr. pro’ Meile zu entrihten. An Wagenmeister , Po- ove und sonstige ‘Post - Unterbedienten ist nichts zu be- n. | De Wagen bestehen in ganz verdeckten, sehr bequem ein- cten, auf Druckfedern ruhenden Kutschen.

Berlin, den 13ten März 1825- General -Post-Amt.

Nagler.

| Bei der am 135. und 14. d. M. geschehenen Ziehung der h Klasse 47ster Königl. Klassen - Lotterie, siel der Haupt- inn von 5000 Rthlrn. auf Nr. 51,102; 2 Gewinne zu o Rthlrn. fielen auf Nr. 7341 und 51,671; Z Gewinne 000 Rthlrn. auf. Nr. 19,3253. 20,947 und 41,264; 4 Ge- zu 500 Rthlrn. auf Nr. 45,450. 46,642. 48,791 und 758; 5 Gewinne zu 250 Rthlrn. auf Nr. 1625. 17/252. go. 35,992 und 46,969; 10 Gewinne zu 150 Rthlrn. Nr. 2670. 3414. 4000. 16,817. 45,602. 50,639. 52,831. 79. 62,463 und 70,049. Die fleineren Gewinne von 70 lrn. an, sind aus den gedruckten Gewinn - Listen bei den erie-Einnehmern zu ersehen. Die Ziehung der 4ten Klasse r Lotterie ist auf den 17. 18. und 19. April d. J. fest- kt.

i Berlin, den 15ten März 1825. ,

Königl. Preußische General Lotterie - Direktion.

Angekommen: Der General-Major und Kommandeur der wavalerie-Brigade, v. d. Marwiß, von Frankfurt a. d. D. Nt Kaiserl. Desterreichsche Kabinets - Kourier Meyer, von

Ht. Abgereist: Der Großherzogl. Meclenburg-Schwerinsche Ka- ts-Minisier, Freiherr v. Plessen, nach Schwerin.

Der General - Major und Kommandeur der 7ten Kavalerie- |

hade, von Sohr, nach Magdeburg. Der Regierungs-Chef-Präsident von Mob, nah Magdeburg.

Der Köntglich Französische Chargé d’aflaires am hiesigen Hofe,

[Roger de Caux/ als Kourier nach Paris. Der Kaiserl. Oesterreichsche Legations-Sekretair, Baron von gel, als Kourier nach Wien.

Zeitungs-Nachrichten.

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Varis, 8. März. Deputirten-Kammer. 5. und 6. März. : Am zten waren alle Zugänge zum Sibßungs- Saale mit ver- én Posten beseßt, und die Ehrenwache im Palais Bourbon verdoppelt, um jeden Versuch des Herrn Manitel , gewaltsam heimlich in den Saal einzudringen , zu vereiteln. Die Siz-

Sktbungén

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breußis{e Staats - Zeitung |

Berlin, Dienstag den 18ten März 1825.

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zung eröffnete der Präsident um halb 2 Uhr mit der Erklärung, daß ihm eine von 60 Mitgliedern der Kammer untérzeihnete Pro- testation gegen die Ausfioßung des Hrn. Manuel zugestellt worden sey. Die rechte Seite begehrte, sogleich darüber zur Tagesord- nung zu schreiten , die Linke dagegen verlangte die Verlesung der Proteftation Hr. Dudon: „Erlauben Sie mir, meine Herren, Ihnen die Gründe zu entwickeln, aus welhen ih mich diesem Verlangen widerseße; Gründe, die unstreitig den Beifall der Opposition haben werden, da zwei oder drei Mitglieder derselben sie zu einer Zeit selbsi vorgebracht haben, die unserem Gedächtnisse noch nicht entrúckt ist: ih meine die berúhmte Protestátion von 256 Mitgliedern (etwa der dritte Theil) der National -Versamm- lung, gegen die Abschaffung des Adels.-/ (Bewegung auf der Bank, wo die Herren von Lameth und von La Favette sißen.) „Was be- {loß man damals auf diese Protefiation? Die National - Ver- sammlung erklärte nicht nur, daß sie selbige als eine Beleidigung für sih ansehe, sondern sie erließ sogar ein Geseß (im Jul. 1791), wonach Jeder, der in der Fo“ge wieder gegen die, von der Majfo- rität angenommenen Maßregeln protestiren würde, als seines Am- tes entlassen angesehen werden solle.// (Beifall zur Rechten. Ver- legenheit zur Linken. Die F rn. Dupont, Bignon u. A. Wenn es nur darauf ankommt; wir danken ab, wenn man uns nicht ge- recht wird!// Hr. von Argenson : „Es giebt keine Kammer mehr! // Hr. Demarçag: ¿Die Berathung ift nicht frei; wir stimmen nicht mehr mit !‘/ Herr Dudon fuhr fort:) „Es ist in der That der Grundsaß aller berathschlagenden Versammlungen, bei welchen die Stimmen =Mehrheit entscheidet, daß die Majorität für die Mino= rität mit, Geseße giebt. So lange die Berathung noch ofen if, bleibt es der Minorität unbenommen, sich aller und jeder Beweis= Gründe zu bedienen, um ihrer Meinung den Sieg zu verschaffen; sobald aber die Majorität entschieden hat ,-wird ihre Entscheidung ein Geseß für Alle ohne Ausnahme, und eine Protestation der Mè- norität kann dann nur. noch als eine Auffoderung zum Aufruhr, und als ein Mittel, Geseßlosigkeit einzuführen, betrachtet werden./?

Der Graf Foy bestand gleihwohl auf die Verlesung der Pro- testation. „Hat die Majorität das Recht,‘/ rief er aus, „besonders bei den gegenwärtigen ernsten Zeit!äuften, die Minorität mit ei- ner so schnôden Geringschäßung zu behandeln? Nein, meine Herren, die Minorität hat auch ihre Rechte; sie sind in die Charte, in die Herzen alléèr Franzosen, in das der tapfern National - Garde ein- gegraben, die gestern ein so schônes Beispiel ihrer Achtung für dié Unverleßbarkeit der Deputirten gegeben hat. Nein, meine Hetren, Frankreich, die Charte, die Freiheit sind unverloren, so lange mein Vaterland noch solche Bürger in sich shließt.//—

Der Präsident ließ ießt Über die Frage, ob die Protestation vorgelesen werden solle, abstimmen. „Bedenken Sié,!/ rief ihm Hr. Demarçay zu, „daß der Tag der Gerechtigkeit über kurz oder lang erscheint.// (Lautes Gelächter) ,, „Herr Demärçay kann si, tro dieser Drohung Überzeugt halten, ‘7 erwiederte Hr. Ravez, ,, „da ich mich von meinen Amtsverrichtungen nie werde abschrecken las= sen, selbige vielmehr stets mit Ruhe und Festigkeit erfüllen werde./// Die Kammer verwarf hieráuf die begehrte Verlesung. Alshald verließ die ganze linke Seite, bis auf etwa 183 Deputirte, den Saal: das linke Centrum blieb unbeweglih sißén. Es sollte nunmebr die Disfussion Über den verlangten Kredit der 100 Millionen fort- geseßt werden; der Präsident rief zu diesem Behufe mehrere Mit- glieder der Opposition auf; allein diese weigerten sich zu sprechen, so daß die Beráthung als béendigt angesehen werden Tonnte, und nur noch übrig blieb, das Résumé des Bericht-Erstatters, Hrn. von Martignac, zu hôren. Dieser hielt hierauf eine Rede, die auf die ganze Versammlung einen mehr oder minder tiefen Eindruck machte, und worin er unter andern auch die Aeußerung eines Mit« gliedes der linken Seite widerlegte, der gesagt: „Wir wollen nicht unser Blut für den Triumph der absoluten Gewalt versprüben: wir wollen nicht die Schaffote der Fnquisition wieder aufrihten helfen!// „Und wer von uns,‘ rief Hr. von Martignat, „kann dies wollen? Heißt Anarchié bekämyfen, die absolute Gewalt ver- theidigen ? Giebt es keine Mittel zwischen diesen beiden Ertremen? Die Jnquisition, dieses Gericht ist nicht mehr, was es sons ivar; ihre Urtheile sind heute von einem sanften und friedlichen Geiste diktirt.// (Murren zur Linken) „Die Toleranz offenbart fich in ihren Aussprüchen, die im Allgemeinen mit der Schwere des Verbrechens in keinem Verhältnisse stehen.// (Abermalige Unterbree chutig) ;„Ueberdies aber würden die, in Frankreich von der Neue- rungösucht erzeugten Trübsale, die Fnduisitton hinlänglich reht- fertigen . . , (Stimmen zur Linken: Wie kann man {olhé Spra- chen führén!) „„Nichk ih spreche so; ich wiederhole bloß eine Stelle aus dem Wegweiser durch Spanten, einer Schrift des L R 77 (eines der Häupter der Opposition). Lautes ächter:

Unmittelbar nach der Rede des Hrn. von Martignac wurden die einzelnen drei Artikel des vorliegenden Geseß «Entwurfes der Kammer angenommen. Der Graf Sébasttant, der einen e sas zum ersten Artikel in Vorschlag gebracht hatte, weigerte ch, hn zu entwickeln, und erklärte, daß er üderhauvt an keiner Dis-