1823 / 68 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

649 verbündet haben, und sich von einer unversdhnlichen und verwege-

nen Partei hinreißen lassen, nehmen die Erlangung Meiner Frei- |

heit zum Vorwande ihres Angriffes; allein sie irren gewaltig, wenn sie auf diese Weise, die Welt und vorzüglih Mich zu täuschen wähnen. Glauben fie etwa, Fch hätte die Arglist hon vergessen, mit welcher Bonaparte, der sich Meinen Bundesgenossen, Meinen Be- {Üher, Meinen Freund nannte und Mich tn seine Arme lockte, um Mich unter erheuchelten Liebkosungen Meiner Krone zu berauben ? Sind sie nicht dieselben Fürsten, die so lange Zeit einen Tyrannen ans- erkannten und seine Usurpation bestätigten? War es etwa zu Meiner Vertheidigung und Befreiung, daß sie später gegen ihn die Waf- fen ergriffen? Geschah es nicht vielmehr ihrer eigenen Gefahr we- en und zur Sicherheit ihrer, von jenem unersättlichen und ehr- chtigen Manne bedrohten Throne? Sie sprechen von Meiner Freiheit? Was verstehen sie darunter? Etwa eine solche, wie ste dem Könige von Neapel, Meinem ehrwürdigen Oheim geschenkt, den- sie keine jener Verheißuygen haben erfüllen lassen, die er bei seiner Abreise nah Laibach ßeierlich seinen Völkern angelobt hatte? Und nachdem ste die Anstifter und Begünfstiger aller der Handlungen der Rache, der Verfolgung und der Drangsale gewe= sen, die über diese unglückliche Nation losgebrochen sind, haben ste nicht, als sie es einen Augenblick für gut fanden, fich in einem andern Lichte zu zetgen, alles Gehässige von dergleichen Gewaltthätigkeiten“ auf die Regierung jenes Monarchen zurück- geworfen? Nein, Spanier, nein, Jch schlage, im Angesichte des Himmels und der Erde, diesen Schuß, diese Vertheidigung aus, die Mich beleidigt und herabwäürdigt. Durch Euch bin Fch König geworden, und nur durch Euch und mit Euch roill Fch es seyn. Jm Frieden wie ini rege, im Glücke wie im Unge- mach habe Jch Euch stets treu und standhaft befunden; Meine Freiheit und Mein Glück werden in Eurer Mitte besser bewahrt seyn, als unter feindlichen Bayonetten, und Jch ziehe bei weitem vor, die von uns Allen beschwornen Geseße aufrecht zu erhalten, als das Werkzeug des Eigensinnes und der unmenschlichen Politik unserer Feinde zu werden. Vereint Euch aufrichtig mit Mic, wie Fh Mich von diesem Augenblicke an, mit Euch vereine; vergessen wir C i unsern Argwohn, unser Mißtrauen, unsern Hader. Es ift dies tin Uebel, welches die Diskussionen Über cine Regie- rung fast immer nach sich ziehen, das aber eincm höhern Fnteresse, dem der gemeinsamen Vertheidigung, nachstehen muß. Vertheidi» gen und behaupten wir die Verfassung, nicht bloß weil sie unser Grundgesebß ist, sondern weil, wenn man ste angreift, man zugleich die bèlligen und unverleßbgren Rechte unserer Unabhängigkeit an- tastet. Wenn sie Mängel hat, so kommt es nicht den Monarchen Europas zu, sïe zu verbessern, zumal, wenn sie sich dabei Belcidi- gungen, Orohungen und Gewalt erlauben. Uns allein steht es u, dieses Werk zu vervollkommnen, und wir werden es thun, #0- ald es uns belieben wird, und wir es für nothwendig erachten. Jeßt thut uns nicht weiter Noth, als Spanier zu seyn; laßt es Uns von ganzem Herzen seyn; unser Wille sey einig, und das Va- terland und die Freiheit sind, zweifeln wir nicht daran, gerettet. So werden die Hoffuungen, mit denen sich die Ungerechtigkeit un- \erer Feinde nährt, vercitelt und vernichtet werden. Diese bauen auf unsere Schwäche, und glauben, daß wir ihnen nicht zu wider- stehen im Stande sind; sïe bauen auf unsere Feigheit, und glauben, daß wir den Muth nicht haben, ihnen die Stirn zu bieten; ste bauen auf unsere inneren Spaltungen, und glauben , daß ‘es uns an Vernunft fehle, ihnen ein Ende zu machen; sie bauen endlich darauf, daß wir allein dastehen, und meinen, daß keine andere Macht sich für unser Schicksal interessiren werde. Jm Vertrauen auf den Gedanken, den sie sich von unserer völligen Nichtigkeit machen, bilden fie sich ein, Euch dadurch in Schrecken zu jagen, daß fie dieselben Anführer, dieselben Soldaten gegen Euch an- shleppen, die zu anderen Zeiten die blinden Werkzeuge des Mannes waren, der ganz Europa erzittern machte. Aber Jhr, Jhr seyd auch) noch die Alten; hat irgend Femand je Eure hochherzige Entschlossenheit in Zweifel gezogen? Retn, Spanier; zu den Waffen denn! Die Stimme der Ehre ruft Euch, die Ehre dec Nation er- heischt es, Eure Sicherheit gebietet es! Mögen sie kommen, die Verwegenen! Felder und Abgründe, Bruntten und Höhlen, ja selbs die Häuser sind noch mit den Gebeinen ihrer Vorgänger bedeckt, und mit deren Blute geröthet. Mögen sie kommen, um ein glei- hes Loos mit diesen zu theilen; und da die Menschlichkeit und Eure gerechte Sache Über diese Marmor-Herzen nihts vermögen, so mag ihre Vertilgung ihnen wenigstens zur Lehre diencn. FJhr aber werdet durch Eure erhabene Aufopferung, durch Eure edle Standhaftigkeit, der Nation ihre politische Freiheit, Mir die Würde der Krone, und Allen die Unabhängigkeit gesichert haben. Fm Alcazar zu Sevilla, den zosten April 1825. _(gez.) Ferdinand.// Zu Ende dieses Manifestes stehen die Worte: „Auf hödheren Befehl wiedér abgedruckt,// und hinterher beftndet sich folgende agr Note, die jede Bemerkung über die Geld-Verlegenheit er geflüchteten Regierung überflüssig macht : „Nota. Dex Ertrag dieser Auflage, nach Abzug der Kosten, \oll der Provinzial-Deputation zugestellt, und auf die Bekleidung der Truppen verwendet werden.“

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Berlin. Das kolossale in Erz gegossene Standbild des Für- sten Blücher von Wahlstatt, welches die Provinz Schlesien ihm in Breslau errichten läßt, ist von Sonntag dem 1sten bis Mittrooch dem 11ten Junius (Abend) im Atelier des Hekrn Professor Rauch im Lagerhause in der Kloster - Straße, von Morgens 9 Uhr bis Abends 7 Uhr öffentlich ausgestellt. Die Einnahme von 4 Gr. Kour. Eintrittgeld wird mit Genehmigung des Wohllöbl. Aus- schusses zu Errichtung eines Schlesischen Denkmals für Seine Durchlaucht den Fürsten Blücher und die Armee, so wie auch mit Bewilligung der hiesigen Armen - Direktion , zum Besten des J n- stitut s für kleine Kinder im hiesigen städtischen Frie- drihs-Waisenhause eingesammelt werden.

Zur Widerlegung der in der Allgemeinen Zeitung enthal- tenen Nachrichten von der Bedeutsamkeit der Krankheit Sr. Maj. des Königes von England, mag die Versicherung dienen, daß, nach

Se. Majestät von dem früheren Gicht - Anfalle vollkommen gestellt und sehr wohl und munter sind. Die rosenartige Ey dung, an welchex der König gelitten, war durch ein Versehen Schneiden des Nagels an der einen Zehe veranlaßt worden

Se. K. H. der Herzog von Cumberland ist am zxten d. M hier auf 4 Wochen nach England abgereist. Höchstdero Fraÿ mahlin gehen nah Karlsbad; der K. Geh. Ob. Medicinal - 9 Dr. Kohlrausch, welcher die Kur Fhrer Königlichen Hoheit l wird, reist zu dem Ende den 10oten von hier ebenfalls nach Karl

Aachen. ‘Am 28. Mai traf Jhre Maj. die Königin

weiter fort. Brteg (Reg. Bez. Brelau).

wöhnliche Landwolle von allen Gattungen (29 Ctnr. mehr, als im v. F.) zum Verkauf abgewogen. pro Ctnr. der besten 56 Rthlr. 20 Sgr.; der mittlern 29 Rthlr. 5; Pf./ der geringern 22 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.z gegen verflo\}enes war sich im Preise die bese gleich, die mittlere um 2 Sgr. 9 Pf. und die ordinaire um 4 Rthlr 17 Sgr. 6 Pf. th Guben. Am 27. April hielt die Königl. Preuß. M Gesellschaft hieselbst ihre halbiährige General-Versammlung, Präsident erdffnete diese mit einer Rede, worin er mit N und Ehrfurcht erwähnte, wie des Königs Majestät, durch [n herrliche Bestà tigung der Gesellschaft, einen abermaligen des regsten Eifers für alles Gute gegeben habe. Er fodtg nächst zur beharrlichen Ausdauer bei einem für Mit- und g 0 heilsame Folgen versprechenden Werke auf. Er geda Anerbietens der Gesellschaft, den Schullehrern auf dem \y Unterweisung én der Pomologie zu geben, und foderte mj auf, die mühsam und mit oft bitteren und fosispieligen Etsh gen gesammelten pomologischen Kenntnisse, durch eine pomolyj Schrift allgemein nüßlicher zu machen, und vorx dem Unter zu bewahren. Nach hierauf erfolgter Abnahme und Fustifih der bereits monirten Jahres- Rechnung, wurden den auswät Mitgliedern einige der Altenburgschen pomologischen, und de sigen Gesellschaft der naturforschenden Freunde bereits mitget) und von beiden beifällig aufgenommene Entdeckungen vorg und mehrere Aufsäße und Abhakidlungen vorgetragen. __ Nachhek vereinigte die Gesellschaft fih zum Mittagmahl Saale des gesellschaftlichen Vereines, an welchent mehrere Ho tioren Theil nahmen. Ein mit Fnftrumental - Musik beglei

_

Gesang zum Lobe der Pamona beschloß das fröhliche Fest.

1011

à 52 Rthlr., mittlere 700 Ctnr. à 44 Rthlr., ordinaire 343 ( à 52 Rthlr. Sämmtliche Wolle wurde verkauft, bis auf 50 der mittlern Gattuñg.

Warmbrunn, 18. Mak. Der K. Reg. und Medicinal-9

| genwärtîg hier befindet, feierte heut sein Doktor-Fubiläum, | Landrath, Baron von Vogten, überreichte thm, als Reg. Ku | sarius- vom Reichsgrafen v. Schafgotsch Excellenz und dessy den Söhnen begleitet, in einer festlichen Versammlung , i sich unter anderen die Bade- Kommisfion, Abgeordnete der Kreischirurgen und Apotheker des ganzen Liegntßer Reg. Bis und etne besoudere Deputation der Aerzte aus dem ehemali Sächsischen Anthetle des Liegnißer Reg. Departements befi die A Ren des Rothen Adler-Ordèns dritter Klasse, nébst d hèchst huldvollen Kabinets - Schreiben Sr. Maj., in welchen milde Versicherung enthalten ist, daß nach dem Ableben des J Greises, für dessen Witwe und für dessen im Kriege invalî wordenen Sohn, gesorgt werden solle. Der ganze Tag war!

welche von allen Otten herbeiströômten, und welche die allgèn Achtung, deren der Gefeierte mit vollem Rechte genießt, al freuliche Weise beurkundeten. Das fröhliche Mittag - Mahl sich mit einem passenden Rundgesange.

Berlin, 4. Funius, Land-Frachtsäße, zu welchen, nach Al der Schaffner, verladen roorden. Der U A Gu E Breslau 72 Rthlr.; Danzig z4 Rthlr.; Düsseldorf 42 Rthlr. | bing 54 Rthlr.; Frankfürt a. M. 5: Nthlr. ; Frankfurt a. d. 2 Rthlr. ; Groß-Glogau 72 Rthlr.; Halle 1, Rihlr. ; Hambautg Golde) 1F Rthlr.; Königsberg 43 Rthlr.; Koniß 25 Rthlt;; K bus 1 Rthlr.; Krossen F Rthlr.; Leipzig 12; Rthly.; Liegniß Rthlr.; Lübe (in Golde) 14 Rthle.; Magdeburg 12 Rthlt.; Y rienwerder 43 Rthlr.; Nürnberg 3; Rthlr.; Posen 13 Rthlt.; 9 5 Rthlr.; Reichenbach 175 Rthlr.; Rostock (in Golde) 13 Ri Stargard 175 Rthlr.; Stettin 14 Rthlr.; Stolpe 2X Réhkr.: S sund (in Golde) 25 Rthlr.; Warschau 52 Rthlr.; Wien 6

Königliche Schauspiele.

s Donnerst. 5. Jun. Jm Schauspielhause: Die Quälgs Lusisp. in 5 Abth. (Hr. von Zieten-Liberati, Regisseur und Sl spieler des Stadt-Theaters zu Leipzig: den Dupperich, als! Gastrolle.)

Freit. 6. Jun. Fm Schauspielhause, zum erstenmale wi! holt: Zur guten Stunde, vder die Edelknaben. Singsy. in 21 A E Fretherrn A G E

Sonnt. §8. Jun. Fn Potsdam: Die Hochzeit des Figaro, in 2 Abth. mit Tanz. Musik von Mozart. G s Ga

Meteorologische Beobachtungen

Barometeèr|Therm.[Hygr.|Wind.| Witterung.

Qu 2, Un, A, E E n Gs D. Wolken, Hagel, Neg.,@! 3. JUn. |F. 27°102/+15° | 74° O. sdüñe Wöfch., That, f IMM.27° Jz + 21° | 34° |[W. Sonnens\ch., W&slk. heiß A. 27° 97/|+14° 145° |\W. \strüb, Wind. |

ar May rate (id Briefen eines verehrten Mitgliedes des Kd- niglich Großhritannischen Hauses, d. d. London den 25. April,

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4 Un. |F. ¡A0 9129 60° |W. (706 hell, grauer H |M.27°10/ |-+172° 395 S.O, |Sounensc., wolkig,

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P 45 4

Gedruckt hei Hayn. L :

Schweden hier ein, und sezte sogleih thre Reise nach Sto

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Reg. Bez. Am diesjährigen, den », M abgehaltenen Frühjahrs-Wollmarfte, wurden 215 Ctnr. 19 4j}

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Amtlich e-Nachrichten. des. L

K. r o: nik 4: &:g 0-5,

Seine Majestät der König haben dem Archidiafonus,

appelbaum an der Nikolai - Kirche zu. Berlin , den hen Adler - Orden dritter Klasse, dem Schullehrer R e y- ¡n zu Alt -Guhrau, dem Schreiner Sodenfkamp, dem her Tielmann zu Fröndenberg, Kreis Hamm, und dem onier Biermann von der 7ten Artillerie - Brigade, das emeine Ehrenzeichen zweiter Klasse zu verleihen geruhet.

Se. Hoheit der Herzog Gustav von Mecklenburg-

werin, ist von hier nah Dresden abgegangen.

_Schwetdniß (Reg. Bez. Breslau). Am Urbani- Marti 26. Mat wurden hier zu Markt gebracht: Feine. Wolle 100 F

Jm Bez. der Königl. Regierung u Breslau ist der Pastor Helfer in Domanze, zum Su-

itendent des Schweidnißer, Reichenbacher und Waldenburger

C93 s i der Kommendarius Reimann zum Propst

Dr. Kausch aus Liegnitz, welcher sich seiner Gesundheit wegqWkathol. Kirche in Zernik; der Bischof von Simiénski, zum

Bischof bei dem Metropolitan-Oomstifte zu Gnesen; Marienwerdkr, der Pfarrer Tr ußezyn ski in Kauer- um tathol. Pfarrer in Lautenburg;

Cu Minden der Seminar- Prediger Rubarth zum Kaplan

A

jovelhof: zu Oppeln der Kapellan Kaffke in Ratibor, z

, zum kathol. rer in Rauden und der Cooperator Brassek in Bauerwtß,

j fathol. Pfarrer- in Hatsch ernannt worden.

Im Bez. des Königl. Ob. Lds. Ger. zu Naumburg ist der Ob. Lds. Ger. Referendarius Krah

} Gerichts-Amtmann in Gefell, und

zu Paderborn der Austultator Esherhaus zum Referen-

us befòrdext worden.

Rethe von Aufmerksamkeiten ‘und Beweisen freundlicher Theilnss

Abgerets|: Se. Exc. der General - Lieutenant und Chef des

eral - Staabes dex Armee, Freihere von Müffling, nach

tenberg. Ï Der Großherzogl. Mecklenburg - Schwerinsche Hof - Marschal,

herr von Búl 0, nach Ludwigslust.

Zeitungs-Nachrichten.

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A1 6-4 8 [Di

Yari s, 29. Mai. Ueber. den fehlgeschlagenen Versuch des lischen Royalisten-Chefs Bessières, fich Madrids zu bemächti- if jeßt der nachstehende officielle Bericht des Grafen Guille-

Mot an den Kriegs-Minister eingegangen: „¿Alcovendas, den 25.

i 1625. Bereits unterm 20. d. M. hatte ich Ew. Exc. aus But- 0 zu melden die Ehre, daß Se. Königl. Hoh. der Herzog von ouleme, um jeder Unordnung in Madrid vorzubeugen, auf den {hlag des Generals von Abishal, in dieser Stadt zur Bewg- g der verschiedenen dentlichen Anstalten, und zur Handha- g der Ruhe und Ordnung unter einer zahlreichen Bevölkerung, ¡um Einzuge der Französischen Trupven, die nach den frühern

immungen erst am 24sten stattfinden sollte, Spanische Truppen

en zu lassen, eingegangen sey. - Der Royalisten - Chef Bessières

l, obgleich er seit mehreren Tagen mit der Division Obert in

bindung stand, und daher wohl wußte, daß die Französische ce erst am 24sten unter den Mauern von Madrid seyn würde,

ite schon am 20often vor; eine Abtheilung seines Korps drang

h

r bis in das Fnnere der Stadt ein, während das Gros dessel- das Alcala - Thor besetzt hielt. Dieser Schritt erregte große degung im Volke, und zahlreiche Zusammenrottungen fanden

Der konstitutionelle General Zayas, Anführer des in Mas- zurückgebliebenen Korps, ging alsbald dem Royalisten - Chef

ssières entgegen, und machte thm die, mit dem Herzoge von An-

dh darauf, daß man ihn die verschiedenen P

leme getroffene mündliche Uebereinkunft kund; dieser bestand osten în der Stadt

hen lasse, und als hierauf ein Theil ‘des Volkes die Absicht an

ter den Truppen gah es aur wenig Verwundete und Todte; |]

Tag legte, den Einmarsch der royalistischen Truppen zu be- stigen, so fam es zu einem emlich lebhaften Gefechte, in wel-

der, von der Kavalerie d. Generals Zayas angegrifene Ro- sten-Chef Bessières, dem inde etwg 100 Gefangene überließ.

Stück. Berlin, Sonnabend den 7ten Junius 1825.

von dem Volke jedoh wurden einige 40, welche die Royalisten uns terstúßen wollten, die Opfer des unbedachtsamen Unternehmens des Bessières. Se. Königl. Hoheit hatten von diesem Vorfalle kaum Kenntniß erhalten, als Sie den Obersten vom General - Staabe, von la Chasse-Vérigny nah Madrid bcordirten, um Über die Re= sultate des Gefechtes nähere Erkundigungen einzuziehen, sich von dem Zustande, worin die Stadt sich befinde, zu Überzeugen, und die zu Verhütung neuer Unglücksfälle etwa ndthigen Maßregeln zu veravreden. Seine Gegenwart war von der besten Wirkung; er kündigte den ungesäumten Einzug der Französischen Truppen an. Da indessen die gänzliche Räumung der Hauptstadt von Seiten der Konstitutionellen ers gestern bewerkstelligt werden konnte, “so hat auch die Avant - Garde der Reserve, als dasjenige Korps, das der Stadt zunächst stand, ers heute früh um 5 Uhr in Madrid einrük- fen, und die verschiedenen Posten beseßen können. Eine Brigade der Division Obert, und mit ihr die, von der provisorischen Re- gterungs-Junta ernannten neuen Orts-Behörden werden noch heute nachfolgen. Der Herzog von Angouleme selbst, an der Spihe al= ler Úbrtgen Truppen, will morgen den 24sten seinen Einzug tin die Hauptstadt halten. Die Ruhe ist daselbst vollkommen wieder her= gestellt, und nach den getroffenen Maßregeln wird sie durch nichts mehr gelört werden. : Der Major-général,

(gez.) Graf Guilleminot.//

Es war der General Latour - Foissac, der am 2zsten d. M. in aller Frühe Madrid beseßte. Der Graf von Escars ist zum Kommandanten der Stadt ernannt worden. Die Madrider Gar- nison bestand gus 4 Bataillonen, 5 Schwadronen und 6 Stücken Geschüß. Sie hat sich über Naval - Carneró auf Talavera de Reyna zurücktgezogen. Es heißt, daß der General Empecinado in die Hände Mecinos gefallen, und, auf Befehl dieses Lebteren, er= schossen worden sey. Auch sagt man, daß es dem Gen. Ballasteros nicht gelungen sey, sich auf Balencia zurückzuziehen, sondern“ daß er von den "Royalisten ‘(nach Anderen von einer Abtheilung der Mo- litorschen Diviston) eingeholt, und sein Korps ‘zerstreut worden sey. Die Herzoge von Fnfantado und von Montemax sind in Ma- drid zurückgeblieven. Ver Herzog von San - Fernando, ein Ver-= wandter des Königes, und der Bischof von Osma, der einen gro= ßen Einfluß in Spanien hat, verfügen sich ebenfalls nah der Haupt= stadt, Die Begebenheiten dürften sich jeßt shnell entwickeln.

Nach officiellen Berichten aus Girona vom 25. - d. M. ftand der Geueral Donadieu an diesem Tage in Manresa. Der Feind, 1000 Mann und 150 Pferde stark, schien anfangs diese Stadt ver= theidigen zu wollen, räumte sie jedoch bald nachher. Der General la Roche-Aymon verfolgte ihn in der Richtung nah Montserrat, und nahm ihm einige Gefangene ab. Mina hat am 21sten in aller Frühe Moya verlassen, und stch nach Castel-Tersol gewendet. Der General Curial hâlt fortwährend Granolles und Mataro beseßt. Die verschiedenen Divistonen des 4zten Armee - Korps haben den Befehl erhalten, auf Barcelona vorzurücken ; die wichtigsten Punkte bleiben jedoch beseßt. Y

Ein Privat - Schretben aus Gîirona vom 24fen fügt e Nachrichten hinzu, daß das 4te Korps von le Boulon bis auf 5 Lieues von Barcelona stehe, #0 wie, daß der General Donadieu in einem abermaligen Zusammentreffen mit. dem Feinde, diesen in die Flucht geschlagen habe.

Als man zu Sevilla in Erfahrung brachte, daß die Granzen in Burgos eingerückt seyen, seßten die Kortes die Ausfübrung th- res Vorsaßtes, den Siß der Regierung nach Kadix zu verlegen, aus; nah Andern sollen ste thn ganz aufgegeben haben. Privat-Briefe verfichern, daß die Königl. Familie schr eingezogen, und vorzüglich in sehr beschränkten Umständen lebe; die Kortes haben Sr. Maf: nur den vierten Theil Jhrer bisherigen Einkünfte bewilligt; se fühlen sehr wohl, in welcher drückenden Geld-Verlegenheit sie sich befinden, und um die Majestät der Volks - Repräsentation zu ret= ten, verbreiketen sie das Gerücht, daß sie sowohl als der Hof fich nur provisorisch in Sevilla befinden. i Das ehemals von der Kaiserlich Russischen Gesandtschaft be- wohnte schône Hôtel Dhelusson wird feßt abgetragen. Die innere Einrichtung desselben stimmte mit der äußeren Pracht des Gebäu=- des nicht Überein ; FRECLIOO aber war das Hôtel zu theuer, um auch selbs! von den reichsten Privatmännern Frankreichs bezahlt werden zu können. Unter diesen Umständen hielt es die Regierung für um so angemessener, dasselbe meistbietend und unter der Be- dingung des Abtragens zu verkaufen , als dadurch eine O rung der Hauptstadt bewirkt wird, indem die Straßen Artois und Saint-Lazare, die jenes Hôtel bisher von einander trennte, künf- tig nur Eine Straße bilden werden, an deren Ende eine Kirche erbaut werden soll. Um jedoch die malekischsten Ansichtett des Hôtels Thelusson der Vergessenheit qu entziehen, sind mehrere Ku freunde zusammengetreten, um dieselben lithographiren zu la en. A

5o. Mat. Der Graf Guilleminot meldet aus Madrid. .un-

term 25 d. M.- daß Tages zuvor der

erzog von Regg:0 mit seinem Akmee-Korpys daselbsi eingezogen, u

daß die Truppen von Set-