1823 / 68 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ten der Bewohner, mit dem rGe Jubel empfangen wordett find. Die vollkommenste Ruhe und Ordnung herrschte dabei in der Stadt. Am 24slen und 25sten versammelte fich daselbs der

Rath beider Fndien und der Rath von Kastilien, um die Regent- schaft zu ernennen , die während der Gefangenschaft des Königes das Land verwalten soll. Diese Regentschaft bestcht aus fünf Mit- liedern, nämlih: dem Herzoge von Fufantado/, Präsidenten des Rathes von Kastilien; dem Herzoge von Montemar, Präsidenten des gden: dem Bischofe von Osma; dem Baron von î

Rathes beider Eroles , Mitglied der ehemaligen Urgelschen Regentschaft; und Hrn. Calderon, Mitglied der provisorischen Junta, die den Herzog von Angouleme K. H. nah Madrid begleitet hat. L

Der Rath beider Fndien übt dieselbe Gewalt über die über-

seeischen Provinzen aus, die dem Rathe von Kastilien Über das i cht, R Medea ven Tone liano berichtet aus Girona unterm 25sten d. M., daß die Divisionen des Milans und Llobera, 4000 Mann stark, am 24sten um 2 Uhr Morgens unverhvofft die in Ma- taro stehende Abtbeilung der Französischen 5ten Division, 1800 Mann stark, angegrifsen haben, daß fïe indessen von diesem und dem bald darauf mit einem Fnfanterie- und einem Kavalerie-Re- imente zu Hülfte herbeigeeilten General v. Vence, gänzlich in die lucht geschlagen worden seyen. Dem Feinde wurden 150 Mann theils verwundet, theils getödtet. Unter jenen befindet sich Llobera elbst; 500 Mann, worunter 4 Officiere, 2 Fahue, 500 Flinten u. f w. fielen in die Hände des Siegers. Bet Castel-Tersol, wohin fich der General Mina mit etwa 3000 Mann, worunter 1200 Mi- lizen, von Moya aus wendete, kam es ebenfalls zu einem Treffen zwischen diesem und dem General Latour - Dupin, in welchem der Feind etwa 100 Mann einbüßte, und hierauf gus Castel-Tersol ver- trieben ward. Der General Donadieu wollte ihm in der Nacht vom 25sten auf den 24steen mit 5000 Mann nach dem Dorfe Suria zwischen Manresa und Cardona folgen. dpa

Die Etoile will wissen- daß der am 26sten aus Sevilla in Lon- don angekommene Englische Bote Gormann dem Hr. Canning Depeschen von der hôchsten Wichtigkeit Überbracht habe, deren Fn- halt die ganze Lage der Dinge in Spanien ändere.

J. K. H. die Herzogin von Angouleme ist, wie der Telegraph berichtet, gestern (den 29sten) Nachmittags um 45 Uhr wohlbehal- ten wieder in Bordeaux eingetroffen. Man glaubt, daß die Her- zogin zu Ende k. M. wieder in Paris seyn, und daß der Hof s0-

ann vier Wochen lang in Saint Cloud zubringen werde.

Aus dem Hafen von Passages wird unterm 25sten Folgendes gemeldet: ¿Die von der Franz. Brigg „l’Isère“in Beschlag genommene Spanische Goelette „Notre -Dame- des - douleurs“ ist auf - höhern Befehl wieder freigegeben worden, weil man gefunden, daß deren Ladung nicht als Kriegs-Kontrebande zu betrachten sey. Die Frei- gebung dieses Fahrzeuges, das nächstens nach Bilbao abgehen wird, tsi im Lande von sehr guter Wirkung gewesen. Unter der Be= saßung von St. Sebastian giebt es sehr viel Kranke. Kürzlich meldete sich ein Arzt dieser Stadt bei den Franz. Vorposten; der komman- dirende General ließ ihm aus Menschlichkeit einige Arzneimittel verabreichen, erlaubte ihm auch BVlutigel zu suchen. Ein solches grofmüthiges Verfahren muß von den Bewohnern dankbar aner-

nut werden. ay ;

M Nach einer K. Verordnung v. 28. d. M. zerfalleu jährl. die Be- \oldungen der Richter bei den Tribunalen erster Jnstanz, so wie der Substituten der Prokuratoren v. 1. Jan. k. J. an, in zwei Klassen: zu 1300 und zu 2600 Fr. Das Gehalt der Präsidenten und das der Prokuratoren beträgt Überall (mit Ausnahme der Städte Brest, Lorien- Rochefort und Toulon, wo es ein für alle- mal auf 5000 Fr. festgestellt is) die Hälfte mehr, als das der Rich- ter; das der Fnstruktions-Richter ein Fünftheil mehr.

51. Mat. So eben gehen hier durch den Telegraphen Nach- richten aus Madrid vom 28fen Morgens um 10 Uhr ein. Es er- hellt daraus, daß die konstitutionellen Truppen, 5000 Mann Fnfan- terie und 500 Pferde stark, die si{h von der Hauptstadt auf Tala- veyra de la Reyna zurückgezogen, am 27sen Morgens um 6 Uhr durch den General Valin eingeholt worden sind. Nach cinem hef- tigen Angriffe zog sich der Feind mit Hinterlassung mehrerer Tod- ten und Verwundeten , und etwa 60 Gefangenen, worunter ein Oberst-Lieutenant und mehrere Officiere, eiligst zurü. 15 Proviant- Wagen, und eine Kiste mit 40,000 Fr. fielen außerdem noch in die Hände des Siegers. 4

Aus Girona wird unterm 27sten Folgendes gemeldet: Nah-

dem der General Mina in der Nacht vom 25sten auf den 26sten den in Manresa sichenden Generalen Donadieu und von Eroles zu entkommen gewußt, griff} er am 26sten Morgens um 4 Uhr Vich mit 4000 Mann an. Die ganze Garnison bestand nur aus 400 Mann des achten Linien-Regiments und 400 Mann von der Di- vision des Royalisien-Chefs Romagosa. Die große Ueberlegenheit des Feindes ließ ihn einen günstigen Erfolg seines Unternehmens erwarten; die Garnison empfing ihn aber mit Ruhe und Uner- chrockenheit, und richtete ein so wohl unterhaltenes Feuer auf hn, daß er sih endlich zum Rückzuge genöthigt sah. Das Schlacht-= feld war mit einer großen Anzahl Todter und Verwundeter be- dect, welche die Konstitutionellen nicht Zeit gehabt, mit sich zu füh- ren. Zu derselben Zeit, wo dieses hei Vich vorftel, hatte die Gar- nison von Hostalrihh einen Ausfall gewagt, war aber ebenfalls mit Verlust in die Stadt zurückgedrängt worden. Mina soll, wie man versichert, in jenem Gefechte bedeutend verwundet worden seyn, und aus diesem Grunde seinen Rückzug beschleunigen.

Das Journal -des Débats enthâlt in cinem seiner neueren Blât-= ter, auf Veranlassung eines vor Kurzem zwischen dem Herrn von Vaublanc, vormaligem Minister des Fnneren und gem Mit-=

liede der Deputirten-Kammer, und den Herren v. St. Cricq und ¿rier geführten staatswirthschaftlichen Streites, einen, gegen das von diesen Herren verfochtene Merkantil - System , und insonders egen die sogenannte Handels-Bilanz gerichteten, kurz, bündig und eicht faßlich geschriebenen Aufsaß, dessen Mittheilung, bei dem allgemeinen Fnuteresse des Gegenstandes, den Lesern der Staats- Zeitung um so weniger unwillkomméen seyn Que , als das vorge- nannte System und die Handels-Bilanz noch immer in einigen Staaten ihre Rolle spielen, ja neuerdings sogar hie und da wie- der bedeutenderes Gewicht zu erlangen scheinen. ¿ Was is die Handels - Bilanz? Giebt es überhaupt cine folhe? Kann sie genau seyn? |

Hr. v. Vaublanc, vormaliger Minister des Jnneren, versichert, daß die im Ministerium des H neren Lusa enom Handels-Bi= lanz genau sey, in den Quantitäten sowoh], als in den G

Es, Be (g

gen. Hr. v. St. Cricq, General - Direktor der Douattéit, uy öéerier/, vormaliger General - Direktor, machen dagegen einen terschied, und sagen: derjenige Theil dieser Bilanz, der die 5 titäten angiebt, if genau , denn erx wird durch das zahllose der Zollbeamten verschaft ; derjenige Theil aber, welcher die h Angaben und die Geldbeträge enthält, ist grundfalsch, weil q der willkührlichen Abschäßung eines unbekannten , isolirten y der Finsterniß seines Büreaus arbeitenden Officianten deg ; steriums des Jnneren beruht. Jn dem leßten Punkte hab v. St. Cricq und Hr. Ferier unstreitig Recht, wahr cheinli in den ungeheurez Frrthümern, welche sie den Werth-An ab Hrn. v. Vaublanc vorwerfen ; noch viel wahrscheinlicher ist ej daß die Berechnungen und die Beträge, welche le thm ent seßen, ebenfalls nicht viel genauer sind.

JFch bin keineswegs gesonnen, diese Streitigkeiten ju neuern; als bescheidener Handelsmann und Bewohner einer am âußersien Ende Frankreichs , beschäftige ich mich weit mit meinem eigenen Handel, als mit der Handeks - Bilgy Frankreich. Eben so wenig maße ich mir an, zwischen j Gegnern eint Urtheil fällen zu wollen, sondern werde mir I gütige Erlaubniß ausbitten, Jhnen einige Zweifel vorzulegen, einige, den Fhrigen entgegengesetzte Ansichten aufstellen zut di indem ich jedoch gleich in voraus zugeben will, daß die mj ohne Zweifel nur auf meiner Unwissenheit beruhen.

In allen Staaten, namentlich aber in Frankreich u É land, beschäftigt sich die Regterung viel mit der Handeli- gi und legt deren Resultaten eine große Wichtigkeit bei. Eu sich's sehr angelegen seyn, diese Bilanz jederzeit günstig zu iy d. h. zu beweisen, daß die Ausfuhr um viele Millionen (4. B, 100 Millionen) mehr betrage, als die Einfuhr, woraus dan Schluß gezogen wird, daß das Ausland genöthigt sey, Mehrbetrag, der die Bilanz macht, in {dnen harten Thalern vollwichtigen Louisd’or zu bezahlen, wodurch denn unser | Geld vermehrt, unser wirklicher und materieller Reichthum «

werde.

Jch will dem nicht entgegnen, daß die Nachweisuttget Tabellen der Zollbehörden nothwendiger Weise unvollständig weil sie naturlih alle diejenigen Gegenstände nicht enth welche durch Schmuggeley gus - oder eingeführt sind; daß ner diese Tabellen nicht zutreffen tonnen , weil bei dex Aus mit welcher keine oder doch nur eine geringe Abgabe verbu ist, die Werths-Angaben nicht etwa bloß genau und vollständi. schehen, sondern sogar in allen Artikeln, auf deren Ausfuhr mien fliehen, nach Uebertreibung hinstreben, wogegen bei der | ubr, die meistentheils mit bedeutenden Abgaben belegt, ia n Betreff manches Artikels verboten ist , die Deklarationen Werths-Angaben verkleinert, oder ganz unrichtig sind, hauptsi bet sehr theuren Gegenständen. Bei der Einfuhr findet hauptsächlich -die Kontrebande statt, woraus denn folgt , di

Uebergewicht von Ausfuhr gegen die Einfuhr darstellen n Ich will dieser Handels - Bilanz nicht noch viele andere 1E nothwendiger Unrichtigkeiten und Frrthämer vorwerfen; ij sie vielmehr für vollflommen und În ihrem Ueberschusse u

Millionen an Ausfuhr gegen die Einfuhr, fúr wahr und

annehmen, und frage mich nunmehr bloß: ist dies ein Zeichd Wohlfahrt ?

Wie îch gehört, is der vormal. Direktor der Douana &Serier, Verfasser etnes Buches über Staats - Wirthschaft, wo mit Hrn. Adam Smith sehr wenig übereinstimmt. Fch mein wäge weder die Bücher noch die Verfasser , sondern bloß 1 Waaren ; ich beschäftige mich wentg mit spekulativen Lehren, viel mit Berechnungen und wirklichen Resultaten; ih suche 1 Entscheidungsgründe in den Thatsachen, die um mich her, meinen Augen, in meiner Schreibstube und in meiuen Magajl vorkommen :. diese Art, in Gegenständen des Verkehrs zu ra ren und zu verfahren, scheint mir zuverlässig, klar, leicht und len angemessen.

Nachdem ih nun alle v. Vaublanc, y. St. Cricq nen Geldkasten gesiüßt, also zu mir gesprochen : -

„_/7Wozu nüßt es nur, über die Quantitäten und die Gef trage zu streiten, um welche die Ausfuhr die Einfuhr überst Wozu überhaupt sich mit der Staats-Handels-Bilanz bechäftis Diese Vilanz hat sich zu allen Zeiten gemacht und wird si jd zeit von selbs! machen; sie ist immer unbekannt ewesen, und w es auch ferner seyn; oder vielmehr, sie ist vollkommen beta denn es ist klar, daß der Betrag der Ausfuhr dem der Cin gleich ist, mit Abrechnung der Fälle, wo Schisse auf dem M genommen werden oder untergehen, desgleichen mit Abrc(h! von Kriegs - Kontributionen, und T was abwck Eigenthümer von ihrem Einkommen im Auslande verzehren: sachen, durch welche eine Ausfuhr dhne Einfuhr bewirkt wit

Nut raisonnire ih von meinem Komptoir aus folgende ßen: „Fch habe eine Ausfuhr vot 100,000 Fr. gemacht , hahe an 50/000 Fr. gewonnen und sodann mein Kapital von 100,00 und die gewonnenen 50,000 Fr. in Waaren eingeführt. Nehns nun an, daß alle Französische Kaufleure gleichen Gewinn macht, \o ist die Bilanz dieser Operationen uns unstreitig scht! theilhaft gewesen; aber die allgemeine Bilanz des Französi Handels wird als ungünstig dargestellt werden, wenn die Ri rung in diesem Momente die Nachweisungen aufnimmt/

¡Der Handel geht O seinen Gang fort; ich ‘bleibe ! auf meinem s{önen Wege ehen, bald nachher mache i neue Ausfuhr : die Bilanz verändert sih, um sich abermals p dern, wenn ih den Ertrag dieser Ausfuhr wieder einführe. Nt man aber nunmehr das entgegengeschßte Resultat an. Jch! für 100/000 Fr. Waaren ausgeführt, verliere davon (was 0 verhüte!) 50,000 Fr., führe daher nur 50/000 Fr. cin; der Französische Handel thut ein Gleiches, er ist in Verzweiflung-ck zu Grunde gerichtet: die Regierung aher, nachdem fie die Aus rôßer, als die Einfuhr befunden, macht daraus den Schluß, ie Bilanz zu Gunsten des Französischen Handels stehe, und daher dem Handelsstande, unstreitig sehr zur gelegenen Zeit ihre Glückwünsche darüber ab.//

¿In den vorstehend einander gegenüber gestellten Annah 0 wie in allen anderen möglichen Fällen, is das Resultat Bilanz irrig. Diese sogenannte Handels - Bilanz ist nichts we als eine augenblickliche Differenz zwischen der usfuhr und

lange und kurze Briefe dex H! und Ferier gelesen, hahe ih, auf

eldheträs- |

Einfuhr, eine Verzögerung in der Wiederkehr oder im Abg

bet ihren muß -

h cit müßte,

genausten Tabellen der Zoll - Behörden nothwendiger Weill

keineswegs eitten Schluß auf Géwinn oder Verlusi,

rar oder Nachtheil des Handels mit dem Auslande, zie-

Borthe!l Fesebt nun aber den Fall, daß ich eine ganz einfache

he ohne Einfuhr mache; dann stelle ih, um män Kapital

en, auf Höhe des Ertrages meiner ausgeführten , Are ate aus d verhandle dieselbett an diejenigen Kauf- P Tbe für ihre eingeführten Waaren Zahlungen dorthin zu k: haben, wohin ih meine Waaren abgeseßt. Die Bikanz ent- “icnach zwischen threm Geschäft und dem meinigen. Wenn L der Fall eintritt, daß ih für meine Ausfuhr baar Geld d so kann man zuverlässig glauben, daß ih von Operationen die für mein Land und für mich selbst am wenig- enstige gemacht habe; denn ich bringe von allen Waaren diejenige eren Preis am wenigsten der Veränderung unterworfen und : leichförmigsten in allen Ländern ist, mithin diejenige Waare, ? scher am wenigsten zu gewinnen ist. / j j Hieraus folgt, daß wenn die Handels-Bilanz im Allgemeinen s es daher gewiß wäre, daß die Ausfuhr um 100 Mill. Fr. » betragen hâtte, als die Einfuhr, man daraus den Schluß daß das Resultat, weit entfernt günstig zu seyn, sehr betrübt wäre; denn es wäre ein Zeichen, daß Mill. schlechte oder doch minder gute Operationen (t hätte, als in dem Falle, wenn man für die 100 Mill, jen, an welchen etwas zu gewinnen, eingeführt hätte, anstatt ill. baares Geld I cine unfruchtbare Waare, an ichts zu gewinnen iff. : L ; L h h dúnt daher, daß diese angebliche Bilanz, diese Differenz 0us- und Einfuhr, wovon man so viel Lärmens macht, gar iz hedeute oder gerade das Gegentheil von dem, was man în nden will. s z oher Bedeutung is dagegen die Masse der Aus- und En Hr 26 sich. Wenn die Masse der Aus- und der Einfuhr von Fahr zu Fahr vermehrt, so wird Niemand daran zweifeln, D Sindel vortheilhaft geht; denn er würde nicht fortgehen, jútde sich nicht vermehren, wenn er nicht Gewinn brächte. and zweifelt ferner, daß der Reichthum eines Landes nach Verhältnisse der Ausfuhr wachse; denn sie is das Resultat Produktion. Niemand endlich zweifelt daran, daß der Wohl- nach dem Verhältnisse der Einfuhr wachse; denn ste ist Dee der Konsumtion, und die Vermehrung der Konsumtion i intrüglichste Zeichen der Wohlfahrt eines Landes: ein Land i chren, ohne zu erzeugen. R E also immerhin ausführen, und man kann ver t seyn, daß der Handel dafür eben st0 viel im Betrage, mit hnung des Gewinnes an der Ausfuhr, einführen wird. Man einführen, und man kann versichert seyn, daß der Handel eben so viel im Betrage, mit Zurechnung des Gewinnes an j ausführen wird. / E O reichte Sans ist dasjenige, welches am meisten ausführt, } es hringt am meisten hervor, und macht den größten Gewinn

: STuHr. T i E Sre Land ist dasjenige, welches am meisten einführt ;

Gegentheil um 100

L M : R N s Ves verzehrt am meisten, und hat den meisten Vortheil vo

Einfuhr. ich füge hinzu: auch von der Ausfuhr, denn es kann Ffortdauernd einführen, ohne auch auszuführen, und es kann

führen, ohne hervorzubringen. as i P eetcblie “t ich sage nicht das mâächtigste, ist also

nige, was zugleich am meisten aus- und einführt; denn Aus= Einfuhr nd Stand sie sind wechselseitige Ursachen Wirkungen ihres Wachsthumes. M aienige Land wird sonach das reichste werden, in welchem Finfuhr wie der Ausfuhr ur weng nen Hindernisse durch Zoll=- Sperren entgegengeseßt werden. ) ier Meinung nad müßten die Zölle bloße Steuern seyn, feinen andern Zweck haben, als wie alle andere Steuern Finfünste des Königl. Schaßes mit dem möglich geringsten jande und Nachtheile für die Konsumenten, denn diese find Steuerpflichtigen für die Zôlle zu vermehren. Wenn es em Wohnorte oder Paris oder irgend einer anderen Stadt ich einfiele, ihre Schlagbäume und Schlagbeamten in Schlag- me und Beamte für Binnen - Zölle umzuwandeln, und wenn, it sich darauf zu beschränken , sie zu Einziehung der O Steuern zu gebrauchen, man sich threr bediente, die Einfuhr Erzeugnisse zu verhindern, welche in Bezug auf die Stadt uswärtige zu betrachten sind: so würden, nah Verlauf sehr tr Zeit, drei Viertheile der Bewohner Hungers flerben, oder Stadt aus Mangel an Arbeit und Nahrung verlassen. Denselben Gang nimmt es verhältnißmäßig in einem Staate, i mit Sperren und Zoll- Anstalten umgiebt; nur mit dem shiede , daß je größer und volkreicher ein Staat ist, um ener rasch die Zersidrungsmittel wirken und sichtbar l. Jn großen Staaten wird der auswärtige Handel, von zu Staat, durch den inneren Handel, der nichts anderes ist, äußerer Handel von Provinz zu Provinz, von Stadt zu Stadt, ci- maßen vertreten. Gemißbraucht, sind die Sperren und Zölle, die en wie die äußeren, Fesseln, welche man dem Lande anlegt, Hemm- ür die Ausfuhr und Einfuhr; sie können deren Natur verändern, ben zu nichte machen; sie können die Produktion und die Kon=- on entarten, einzwängen und hemmen, den Reichthum eines 8 vermindern, seinem Vermögen schaden, mit einem Worte, innen ein Land zu- Grunde richten, nie aber es bereichern. berlust, die Hemmungen und Störungen, die durch Sperren tgebracht werden, sind unberechenbare Uebel, wahrer Verlust. Handels - Bilanz aber, nah welcher die Douane mit aller

engung hinstrebt, ist nur eine gefährliche Täuschung und de-

ermeintliche Resultate sind bloß verderbliche Chimären, und gar der Ehre dar g zwischen drei ernsten und talentvollen Män- einen so langen, so {hwerfälligen und heftigen Streit zu er-

Diesem ganzen, das Merkantil-System und das vermeintliche t dre Haudels-Bilanz kurz, búndig und schlagend bekämpfen-= Raisonnement, liegt die unbestreitbare Wahrheit unter :

es im Staate hauptsächlich auf freie Entwickelung mensch- Ri Wesens ankomme, daß also in ftaatswotrthschaftlicher Hin- cht nur dasjenige (aber auch alles Dasjenige) Werth habe, was nmittelbar oder mittelbar zu Befricdigun E D A Be= rfnisse und Entwickelung menschlicher Thätigkeit gereicht. nun aber der Verfasser ‘diese Wahrheit nur undeutlich ge- oder, wie qus einigen Aeußerungen desselben zu vermuthen

nur seinem Fnteresse nicht angemessen hefunden hahen, sie il

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in allen ihren Theilen, Verzweigungen und Fol eruttaen zu erfor- schen und flar und vollständig zu entwickeln : so viel is L O er in dieser Entwickelung auf halbem Wege schen geblieben ift, sonst würde er sich auf etnen Standpunkt erhoben haben, von wel- chem aus, mit Rücksicht auf das geschichtlih Bestehende der kom- merciellen und industriellen Verhältnisse, und mit Hinsicht auf selbsi- fiändige Entwickelung der -Nation zur wahren (sittlichen, gesebli- hen) Freiheit, eine in gehörigen Schranken bleibende îin- direkte Beförderung und Leitung der Gewerb - Thätigkeit , selb auch durch Ein- und Ausfuhr-Zölle u. dgl. unter Um f á n- den wohl gerechtfertigt erschcinen kaun.

Lor: don, 27. Mat. Am 4ten kamen in Kadix, zu Schiffe, aus

Valencia, 400 Gefangené von Ullmanns Korps in sehr elendem

Zustande an. Wenige Tage zuvor waren zwei Franz. Handel-

Schiffe tn Algesiras aufgebracht worden. Auf Lloyds ist die Nachricht eiugegangen, daß zwei -von Cette nah Stettin und Hol=- land bestimmte Niederländische, und ein von Cette nach Hamburg bestimmtes Hanndversches Schiff (Kapt. Diggeler) durch einen Span. Kaper nach Algesiras aufgebracht und dort fúr gute Prisen erklärt worden. Sir R. Wilson hat zu Vigo, in Spanischer Sprache, an die Ort- Miliz eine Anrede gehalten, in welcher er dem fonstitutionellen Könige von Spanien, seiner Regierung und der Nation, den Eid der Treue für die Zeit der Vertheidigung ihrer Unabhängigkeit und Rechte wider die Zranzbliche Regierung geschworen. Sir Robert war von dem Obersten Light, dem Haupt- mann Ersfine, zwei deutschen und zwei Franz. Officieren begleitet: Er war am 4ten in Vigo gelandet, dann nach Corunna abgegan=- gen/ und wollte von da am 15ten nah Lugo. 120 Französische slüchtlinge, die sich noch in S. Sebastian befanden , (nd von da am 14ten zu Schiffe nah Coruña abgegangen ,„_um îin Lugo zum General Wilson zn stoßen. Dieser war förmlich mit scinen Ge- fährten in Span. Dienst angenommen, erschien in Span. Gene= rals-Uniform und mit dem, îm vor. Spanischen Kriege unter dem Herzoge von Wellington erworbenen Ehrenzeichen,

Briefen gus Lissabon vom 17ten zufolge beschäftigen sich die am x5ten einberufenen außerordentlichen Kortes mit einer neuen Vertheilung des Port. Europäischen Grund-Gebietes mit Fnbegriff der Acoren und Madeiras in 12 Provinzen. E

Heute hieß es an der Börse, daß Ballasteros ähnliche Anerbie- tungen gemacht hätte, wie Abisbal. j Außer den Times und dem Morning - Chronicle, wird nutt auch der British —Press, der Eingang în Frankreich versagt.

Ein Griechisches Schif, welches unbrauchbare Kanonen nach Ankona gebracht, hat, auf der Rückfahrt nah Spezzia , bei Dul= cigno, ein Türkisches Schif mit Waaren , 90,000 Fl. an Werth, genommen. Der Erlds derselben wurde sogleich an die Griechische Mannschaft vertheilt. :

Brüssel , 27. Mai. Jn den Gränz - Provinzen Frankreichs werden seit Kurzem die Rüstungen mit außerordentlicher Thâtig=- keit neuerdings betrieben; mehrere Regimenter werden mobil ge= macht, und große Artillerie-Trains mit den nöthigen Pferden ver= schen; es hetßt, daß aus den ndrdlichen Provinzen 20,000 Mann

nach Spanien abgehen würden.

Darmfsiadt. Jm 25sten Stúcke der Allg. Pr. Staats-Zeitung d. J. steht Scite 240 ekne Nachricht aus Darmstadt, die úber die finanziellen Verhältnisse des Großherzogthymes Hessen, unter ane deren Folgendes enthält : ) ¿Das ganze Staats - Einkommen 5,690,552 Gulden (Ertrag der Domainen, Regalien u. #. F 2/094/595 Gulden , direfte Steuern 5/595/959 Sl.). Die Kosten der Finanz-Verwaltung, einschließlich der Oomainen-Verwaltung, betragen 1,551,597 Fl. Es verhält sich demnach diese jährliche Ausgabe zu der Total-Ausgabe des Staates, wie 275; zu 100. Diese Kosten verursacht vorzüglich die Verwaltung der Domainen./ Int diesen Angaben ist unrichtig :

1) daß das Einkommen aus den direkten Steuern 5/595/959 F1. betrage. Diese betragen nur 2,272,354 Fl. und machen, mit dem Einkommen aus den indirekten Auflagen von 1,242,792 Fl. und 80/315 Fl. aus verschiedenen nicht zu den Domainen gehörigen Quellen, die Summe von 5,595,959 Fl. aus.

2) daß die Kosten der Finanz-Verwaltung 1/551/,597 Ff. betrügen. Jn dem Staats -= Budget erscheint diese Summe nicht unter dieser Rubrik, sondern unter der Rubrik: Lasten, Ab- gänge und Kosten bei der Finanz-Verwaltung. Sie ent- hâlt, neben den Kosten der Finanz-Verwaltung, noch andere Aus=- gaben, die gar nicht unter die Kosten der eigentlichen Finan z=- Verwaltung gehören, d. h. nicht unter die Ausgaben, welche gufgewendet werden, um das Finanz- Einkommen zu gründen, zu bewachen, zu erheben und zu verrechnen. Man hätte vielleicht bes« ser gethan, diese nicht zu den Kosten der Finanz-Vérwaltung gehörigen Ausgaben, unter ciner anderen Rubrik im Staats - Budget erscheinen zu lassen, wie in den Budgets anderer Staaten auch wirklich acseheden ist. Es sind folgende:

1) Grundlasien und Renten, die auf den Domainen

L anderen Zweigen des Staats - Einfommens 4 L E 2) Beitrag von den Domainen zu den direkten Get a C 5) Beitrag von den Domainen zu den noch auszu- A prr Kriegslasten, so wie zu den Gemeinde- (USgaOtn A C. 4) Nachlässe und uneinbringliche Posten von dem Einkommen aus Domainen, direkten Steuern, in= direkten Auflagen, worunter insbesondere auch 28,665 F1. Ausfall aus dem Einkommen an den direkten Steuern, wegen der geringeren Steuer- Pflicht der Standes-Herre& 4 erar ee 5) Baukosien an Gebäuden, die zur Civil - Liste ge- hôren , oder zur Wohnung der Polizei - und Fu- stiz-Beamten, oder für solche Zwecke bestimmt sînd,

194/535 S1. 177/509 «

74/521

120/295

die nicht zur Finanz-Verwaltung gehdren 2c. . 25,000 «-

Summa 591,710 Fl.

Nach Abzug dieser, keineswegs zu den Kosten der Fiñtanz-Ver-

waltung gehörigen 591/710 Sl. von jenen 1/551/597 Fl. bleiben, als

eigentliche Kosten der Finanz-Verwaltun g übrig nur 959/887

Fl. welche sich zu dem Total des Finanz- Einkommens verhalten, wie 16,24 zu 100. Y

In Nr. 52 der Allgem. Preuß. Staats-Zeitun befindet sich ein Artifel qus Aargu vom 10. April d, J.- aus dessen tellung der Un=