1885 / 250 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 24 Oct 1885 18:00:01 GMT) scan diff

M Centralblatt der Bauverwaltung.

Centralblatt für das Deuts he Reih. Ne. 43. Au

und Steuerweien; : iern im upt-Steueramts in Ratibor. Borjmalnmsen

bung eines Konsulats; Bestellung von Todesfall; Exequatur-Ertheilungen. von Ausländern aus dem Re

T Te1 en: A

È êgebiete. ustiz-Ministerial-Blatt. Nr. 39, Inhalt: Erkenntniß j vom 7. Juli 1885. Nachweisung dex Zahl der

im re 1885 bes{häftigten Referendare.

Nr. 43. Inhalt:

Amtliches: onal-Nacrichten. Nichtamtliches: Mittheilungen über cin in en freigelegtes romanishes Haus. Beweg- lies Wehr mit echt drehbaren Klappen und selbstthätiger Aus-

l i Das Sedlmayrsche Haus in Berlin. Anwen- dung der Bloefsiherung für einen Signal-Stellblock.

stes: Pretsbewerbung: Schulanstalt in Leipzig. Aus- stellung Bildwerke in Berlin. Filterung und Klärung von T ._— Vorrichtung zum Steuern von Schiffen. Bücherschau. Briefkasten.

Statistische Nachrichten.

Nah Mitißbeilung des Statistishen Amts der Stadt Berlin sind bei den biesigen Standesämtern in der Woche vom 11. Oktober bis inel. 17. Oktober ex. zur Anmeldung gekommen: 533 Ebeschließungen, 903 Lebendgeborene, 41 Lodtgeborene, 518 Sterbe- fälle.

Kunst, Wisseuschafst und Literatur.

Berichtigung. Band 8 von „Schlossers Weltgeschichte“ besteht nicht, wie in Nr. 248 vom 2. d. angegeben ist, aus Lief. 31 is 41, sondern aus Lief. 31 bis 34.

Hans Joachim von Zieten, eine Biographie von Dr. Georg Winter, Königlihem Archivar am Staatsarchiv zu Mar- burg. 2 Bändez Leipzig, Verlag von Duncker und Humblot, 1886, 15 M Dieses gediegene Werk ist der Pietät des Grafen von Zieten- Schwerin zu verdanken, der im Hinblick darauf, daß am 27. Januar 1886 ein Jahrhundert seit dem Tode des Helden verflofsen i, dur dieses Denkmal die Vernachlässigung, deren si die historishe Kritik gegen jeinen großen Ahnen schuldig gemacht, sühnt. Merkwürdiger- weise ist das Leben des populärsten aller Generale B Friedrihs des Großen bis auf die neueste Zeit in dem Nebel verhüllt geblieben, mit dem die Sage und die Tradition den „alten Zieten* umgeben hatte, und erst in unseren Tagen hat der Graf zur Lippe-Weißenfeld in seinem “4 (1863) und în der Skizze „Zieten, das alte Hufarengesicht“ (1880) den Nebel theilweis verscheucht. Zwar ift schon im Jahre 1797 eine von Frau von « Blumenthal, einer Ver- wandten Zietens, verfaßte Biographie desselben erschienen, die aber im Wesentlichen und ohne Prüfung nur die Tradition wiedergiebt, die sih schon damals über den Helden im Heere und im Volke gebildet hatte. Auf dieser mehr als zweifelhaften Quelle beruhen denn alle späteren biographischen Arbeiten über den Husarengeneral ; und erst der

ren Vaterlande Preußen an Männern fehlen ms i Meth N vak Ge alte lesen Hte, wie: der Prinz Die Börsensteuer. Anhang, enthaltend die Aus- führungsvorschriften und Instruktionen des Bundes- raths zu dem Peley, betreffend die Erhebung von Reichsstempelabgaben, nebst Sachregister, ferner die bayerishen und württembergischen Vollzugsbestim- mungen, herausgegeben von Hermann Pfaff, Reg -Rath im K. bayer. Staats-Ministerium der Finanzen. Nördlingen, Verlag der C. H. Beschen Buchhandlung. 1885. Die vorliegende Ausgabe bildet den Anhang zu desselben Verfassers, im pleihen erlage erschie- nenen, erläuterten Bearbei des Geseges, betr. die Erhebung von Reichsstempelabgaben, in der Fassung des Geseßes vom 29, Mai 1885, t B. kl. 8) und enthält, wie schon der Titel angiebt : 1) die Aus- führungsvorschriften des Bundesraths vom 15. Septbr. 1885 (A. Aus- führun SGE Qr zu dem Geseße, betr. die Erhebung von Reichs- stempelabgaben; B. Bestimmungen über die Erhebung und Berech- nung der Reichsstempelabgaben); 2) die Instruktionen des Bundes- ratbs zu dem Geseß, ketr. die Erhebung von Reichsstempelabgaben;z 3) die bayerischen Vollzugsbestimmungen (A. Königl. Verordnung vom 16. August 1881, die Erhebung von Reihsstempelabgaben betr. ; B. Königl. Ber g vom 19. September 1885, den Vollzug des Geseyes wegen Erhebung von Reichsstempelabgaben betr.) ; 4) die württembergischen Vollzugsbestimmungen (Bekanntmachung des Königl. württembergishen Finanz-Ministeriums, betr. die für die Erhebung der Reichsîtempelabgaben in Württemberg zuständigen Behörden, vom 16. September 1885). Den S@luß bildet ein alphabetisches Register zu den Ausführungsbestimmungen und den Instruktionen des Bundesraths. N

Von dem „Anzeiger des Germanischen National- museums“ in Nürnberg ist uns soeben die Doppelnummer 21 und 22 1. Bandes, für September und Oktober 1885, zugegangen. Die Chronif des Museums hat zu melden, daß ein Ungenannter der An- stalt zum Fenstershmuck des Südbaufaales den Betrag von 500 gespendet hat. Als Geschenk für die Sammlungen is unter vielem anderem verzeichnet eine shöône Kollektion älterer Porzelangegenstände von Hrn. Adalbert Ritter von Lanna in Prag. Die Bogen 20 und 21 der „Mittheilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum“ enthalten Beiträge: von Hrn. Direktor Essenwein, über den Eibenbogen, d. h. den Handbogen aus Eibenholz, der noch zu Ende des 15. Jahrhun- derts, troß der Entwictelung der Feuerwaffen, eine solhe Rolle spielte, daß die Uebung in seiner Handhabung zu den ritterlihen Künsten gerechnet wurde und er auch noch im Kriege Verwendung fand (mit Abbil- dungen), und von Hermann Peters in Nürnberg, über mittelalterliche Destillations-Apparate (mit zwei Tafeln Abbildungen aus dem „Liber de arte destillandi“, von Brunschwidck, Straßburg 1505, sowie meh- reren Illustrationen im Text); ferner urkundlihe Mittheilungen von Hans Bösch in Nürnberg, betreffend Abrisse von Brunnen, welche Kaiser Ferdinand I. bei Wenzel Jamnißer und Pankraz Labenwolf bestellt und von diesen erhalten hat. Endlich sind dem Heft zwei weitere Bogen, 6 und 7 des Katalogs, der Gemäldesammlung des Germanischen Museun:s beigelegt.

Von Kirchhoff u. Wigand in Leipzig sind über ihr antiquarisches Bücherlager kürzlich wiederum 2 Kataloge (Nr. 742 und 743) erschienen. Nr. 742 (Geologie, Paläontologie,

Graf zur Lippe - Weißenfeld hat erkannt und nachgewiesen, daß jene Ouelle trübe ift, und daß ihre Nachrichten mit den offiziellen, von dem Könige selbs herstammenden Schlachtberichten vielfa ium Widerspru stehen. Nachdem so der Graf, in dessen Absicht es uicht lag, den Gegenstand ershöpfend zu behandeln, der historischen Kritik die Bahn gebrochen batte, hat der Dr. G. Winter diefelbe in fünfjähriger um- nchtiger und anftrengender Arbeit weiter verfolgt und Fes was über die Person und das Leben des alten Zieten bekannt ist, soweit dies möglich war, quellen, geprüft, die Sage von per Setebimie fceidend. Dem Verfasser ift aus dem von Zietenschen Familienarchiv, dem Geheimen Staatsarciv zu Berlin, dem Generalstabsarchiv, dem ‘ir feine Arbeit sehr wictiges und reiches, bis dahin noch unbekannt cebliebenes Se N exr Beesiigera geftellt worden; uad wenn dessen- ungeachtet über einzelnen Lekbensabschnitten tes Helden, z. B.

Jugend, auch) manchen Wendungen seines späterenLebens noch Dunkel lagert ind Lücken vorhanden sind, so beweist dies nur, wie groß die Aufgabe des Verfassers und wie shwierig deren Lösung war. Hoffentlich lichtet sich nun au bald ne das verbliebene Dunkel, und füllen fuh die Lücken; im Wesentlichen wird fich aber das Bild, welches der Ver-

seine

uns von tem alten Zieten gezeichnet hat, niht ändern: Mia ift ein Anderer, als iha die Sage gedichtet hat, aber do der f i trauende, bescheidene, von seinem Könige

einen Soldaten wie ein Vater geliebte, um Preußen

f eien Keitecfübrer, wie scin Andenken traditionell im Volke Fecilebt Die Verarbeitung des Stoffs ift in sehr zweckmäßiger Weise in zwei Bänden geschehen, deren erster, nah einer sehr ein- henden Vorrede, auf 461 Seiten in anziehender, fließender Sprache Ziet sau? erzählt, wie und soweit sih derselbe durch die

Zietens Lebens ; L N ichung f ie Erzählung wird niht durch Grörte- A ae gee A E e iofühcung über einzelne

sen oder ] f izelne behauptete Thatsachen unt auch wird die Aufmerksamkeit des Lesers ven dem fesselnden nicht durch kritische Anmerkungen abgelen!t. Die gesammte führung und die Kritik sind in den zweiten, 529 Seiten starken verlegt, der alle maßgebenden Doku- mente, dam aber auch Ï Thatsachen aus dem Leben

Si enthält, die der Sage oder doch noch unbewiesen Kad. Dur diese Bere ME Baecldmaterials mit dem reichen traditionellen Stoff zieht Band den Leser mindestens ebenso

an, wie der erste; ja wir ibm in mancher Beziehung vor jenem noch den Von - er Verfasser hat nämlich, so groß auch seine Verehrung Zietens ift, doch allen Personen, die in jener schweren Zeit an Peenieus Größe mitgearbeitet haben, ihr vollstes Recht widerfahren laffen, selbst wenn Zietens Verdienste dadurch verkleinert werden. So erscheint vor Allen der große K im glänzendsten Lichte, Winterfelds Feldherruruhm wird von dem cht der Intri- guen, die er gegen den thm abgeneigten Zieten gesponnen haben foll, gereinigt; Prinz Heinrich, der Fürst von Anhalt mit den anderen Heerführern und alle Schlachten der friederizianishen

ri i der historishen Kritik unter Bei- Trtitnas weren icher, bigher Mos my hödft interefsanter Dokumente bel . Da die lezteren chronologish geordnet und

erklärenden mit einander verbunden sind, fo leiden fie nicht g Einf trt, die ige Urkundensammlungen dem Laien häufig un} macht; jeder Gebildete wird mit größter Theil- nahme in diesem zweiten Bande dem großen Ls auf seiner friegerishen Ruhmesbahn folgen und die Kritik, die der ( den beigebrachten, einander oft genug widersprehenden Beweis- dofumenten übt, mit Interesse prüfen. Es kommt noch binzu, daß anziehende Episoten aus Zietens Leben, die dem ersten Theil nur kur; eutet sind, ausführlich mittheilt, soz. B.

erfafser an

inen Ober-Rhein im Jahre 1735, der erft. durch die 1 Pfg ey S. 21 mi Garatteristishe, geheime ruftion Fri Ï La „Capern“ von „groß

f ry R Bibt a d. Das Werk f zu umfang- als daß wir näher auf dasselbe eingehen könnten;

es aber dri allen Gebildeten, die sür n e haben. Ès ist mit einem trefflichen R

Meyer meisterhaft ausgeführten Radirung,

Toweley'schen Stich des Cunningham-

i Bart ¡weiten Bande sind auch 7 Autographen E König Friedri des Großen und Zietens bei- “durch welche fi au die Fabel widerlegt, cibfunst des Reiter - Generals schlecht best

ben aud , daß Bela ett gu B ie eiecie tf t des Werks, L von Zieten-Schwerin, hat Ee

Bergbau, lebende Invertebrata, enthaltend die Bibliothek des Geheim- Rat of. Dr W. Dunker in Marburg) führt 2688 Schriften unter folgenden 11 Rubriken auf: Geschichte und Bibliographie der Geologie und Zoologie, Naturftudium im Allgemeinen, Forschungs- reisen und naturhiftorische Länderbeschreibung, Zeitschriften und Sammelwerke, sowie Allgemeines und Vermischtes, MORU rge und Meteore, Geologie (im Allgemeinen, Vulkanismus und Erdbeben, Eiszeit und Gletscher, log. Karten); Mineralogie, Oryktognofie und Kryftallograpbie, äontologie, u und Hüttenwesen, lebende Invertebrata (aus\{ließlich der Insekten), lt neue Erwerbungen aus der Zoologie im Allgemeinen. Nr. 743 (Kulturgeschichte, Kuriosa, Facetiae, ältere deutsche 2c. Literatur, Vermischtes) enthäli cin Verzeihaiß von 1886 Schriften, welche unter folgende 44 Abtheilungen vertheilt sind : ähistorif und Ethnologie, Kulturgeschichte und Alterthümer im Allgemeinen, sowie Keramik und Glas; Sage, Sprichwort, Volksbuch; Volks brauch und Volkëaberglaube, sowie Wünschelruthe und Amulette; Tod und Todte, sowie Epitaphien; Geheime Wissenschaften im Allgemeinen, Alchemie; naturwissenschaftliche Kuriosa, Kräuterbücher ; Kunst- und Wunderbücher, sowie Magia naturalis; Heren- und Teufelsglauben, Däâmonen, Geister, Beschwörungen; Traumd Wabhrsagekunst, Prognostika ; Astrologie, Geomantie, Nativi- täten; Chiromantie , ognomik; Phrenologie, Spiritismus, Atheièmus, Freigeister, ormonen;z religiöser Fanatièmus, Fu ui- sition x. ; Hof- , und Gesellschaftsleben, Komplimentirbüher, Briefsteller, Festlichkeiten; brecher, Betrüger, Abenteurer, Vagabunden ; Anekdoten, Emblemata; Ritter-, Turnier-, und Kriegs- wesen, Waffen, Fechtkunst und Duell ; Kostüm, Kosmetik, Haar und Bart; Trunk und Trinken, sowie Kockunst ; Haushalt im Allgemeinen, sowie Lustgärten; Schah, Spiele im Allgemeinen, sowie Taschen- spielerei; Theater, Ballet und Tanz; Sportwesen, Reitkunst, Jagd, Falknerei, Fischerei; Schreibkunst, Stenographie, Steganographie; Mrnemonik ; Handel und Kaufmannschaft ; juristish-politi}ch-historische Kuriosa, Utopika, Reisebücher, sowie ältere Zeitschriften; Karrikatur und Naturalia; Studentica; gelehrte Satiren; [lateinische Jocoseria, sowie Neulateiner; Poetik und Rhetorik ; ältere deutsche Literatur und Facetien; ältere holländische, englische, französishe und „italienische Literatur und Facetien. Dieser Katalog enthält viele seltene Schriften, u. A. auch die alten Sammlungen des bekannten Hamburger Nationalökonomen Joh. Georg Bus über Hexen, Dämonologie, Alchemie und geheime Wissenschaften im Allgemeinen. M Der Buchhändler und Autiquar Jo E bars of at Katalog 90 seines antiquarischen Vücherlag

A S, Derselbe enthält ein Verzeichniß von 1251 Schriften unter folgenden 4 Rubriken: Philosophie (1044 Shriften), Hellsehen, Magie, Alchymie, Astrologie, Hexen, Geister, Aberglauben 2c. ; Frei- maurerei und verwandte Orden ; alte Volksmedizin, Kräuterbücher 2c. Fn der Abtheilung über Philosophie befindet sich eine Menge werth-

voller Schriften. Gewerbe und Handel,

Die Preußische Hypotheken-Aktien-Bank beabsichtigt, udiide Pre ubel Bera itmahung in der heutigen Nummer des R -A.* den Rest ihrer 5 oigen Pfandbriefe zur Rückzahlung aufgerufen hat, demnächst mit der Verloosung und bezw. Konvertirung ihrer 419/%igen, zum AeeS ruGas u Pfandbriefe vorzugehen und * ven älteren Fahrgängen zu beginnen. i: e o fa Us Oktober, D. . D.) Der „Köln. Ztg. zufolge find nunmehr sämmtliche Rohzink-Hütten Englands von rgendwelher Bedeutung der bis 1889 abgeschlossenen Uebereinkunft der festländischen Rohzink-Erzeuger beigetreten. :

Glasgow, 24. Oktober. (W. L. B.) Die Vorräthe von

j in den Stores belaufen sih auf 631 385 Tons, gegen O Tons im vorigen Jahre. K der im Betrieb befindlichen 2 tit Hotsfen N geor 55 , T. B) Baumwollen-

vorigen

-York, 23. Oktober.

A Ae Toeei de Zufuhren in allen Unionshäfen 261 000 B., Aus- fuhr nach Großbritannien 100000 B., Ausfuhr nach dem

68 000 B., Vorrath 535000 B.

Verkehrs - Anstalten.

, 24, Oktober. (W. T. B) Der Dampfer des MardlentiSen Lloyd „Werra“ ist gestern Vormittag 9 Uhr in

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

Tunis, Durch Beschluß des Gesundheitsrathes zu Tunis vom 10. Ok- tober 1885 is die Dauer der Quarantäne für Provenienzen aus Spanien auf fünf Tage herabgesetzt worden.

Verlin, 24. Oktober 1885,

Am Dienstag, den 27. d. M,, findet Königliche force-Jagd statt. Rendez-vous: 1 Uhr am Forsthaus tagenhaus. \

ar- lan-

_ Gestern Mittag hatte der bisherige Polizei-Präsident , jetzige Wirkliche Geheime Rath von Madai die Beamten des Polizei- t eEtati zu si bitten lassen, um si von ihnen feierlih zu verab-

ieden.

Nachdem dieselben, vertreten durch die Räthe und Assefsoren der Regierungsabtheilung und der Politischen Polizei, die Dirigenten der sechs Abtheilungen, die Vorsteher der sämmtlichen selbständigen Bu- reaus, den Polizei-Dberst, den Brand-Direktor und die ältesten Mit- glieder jeder Kategorie von Beamten, si in seinem Präsidialbureau versammelt hatten, ershien Hr. von Madai in ihrer Mitte, um, tief ershüttert von dem Ernst der Scheidungsstunde, ihnen für ihre Treue und Anhänglichkeit in den gene Worten zu danken:

_ „Nachdem des Königs Majestät die in Folge meiner zunehmenden Kränklichkeit nahgesuhte Entlassung aus dem Staatsdienste mir ge- nehmigt haben, tritt jeßt der \chmerzliche Augenblick der Verabschie- dung von Ihnen, meine Herren, an mi heran, die Sie mich in der ganzen Reibe von Jahren meiner dienstlichen Thätigkeit in hingebendster, aufopferndster und treuester Weise in der Erstrebung des mir vor- gesteckten Zieles unterstüßt haben. 2

__ Wie ih Ihnen {on bei meinem Jubiläum erklärt habe, ist es dieser Unterstüßung allein zuzuschreiben, daß manche Erfolge meiner Verwaltung haben verzeichnet werden können. Ich bitte Sie, meine Herren, auch meinem Herrn Nachfolger dieselbe Unterstützung zu Theil werden zu lassen. _ 2

Ich bin în diesem Augenblick zu bewegt, um Ihnen in ausführ- liherer Weise meinen Dank zum Ausdru bringen zu können.

Ich bitte Sie, meine Herren, versichert zu sein, daß mein Herz dankerfüllt ist. Möchten auch Sie mir ein treues Angedenken erhalten, wie ih es Ihnen immerdar bewahren werde. “-

Der Ober-Regierungs-Rath Friedheim ergriff darauf im Namen der Beamten das Wort, um dem scheidenden Chef der Behörde in folgenden Worten die Gefühle der Beamten auszudrücken:

„Wer länger denn ein halbes Jahrhundert dem Staat und dem Gemeinwohl in ununterbrochener Thätigkeit seine Zeit und Kraft ge- widmet hat, der hat auch einen vollgültigen Anspruch darauf erworben, den Zeitpunkt selbst zu bestimmen, wo er die Last, die so lange auf seinen Schultern sicher geruht, jüngeren Kräften überlaffen und sich von den Geschäften zurüctziehen will, um die leßten Jahre seines Lebens in beshaulicher Ruhe zu genießen. (

Euer Excellenz haben jeßt 52 Jahre in den hervorragendsten

Stellungen eine wihtige und erfolgreiche amtliche Le geübt, haben Jahrzehnte lang mithelfend am Webstuhl der Zeit gestanden und an dem Kleid der werdenden Geschichte mitgewirkt; Sie haben für - die Sicherheit unseres Kaiserlichen Herrn und seines Hauses, für das Gedeihen der Hauptstadt und die Wohlfahrt ihrer Bewohner un- ablässig und unermüdlich gesorgt ; die Gnade Jhres Herrn und Kaisers Ï während dieser Jhrer Thätigkeit in Wort und That in reichem Maße zu Theil geworden, und von der gesammten Bürgerschaft Berlins und allen Bewohnern der Hauptstadt ist Ihnen die vollste offene Anerkennung Ihrer fürforglichen, wohlwollenden und stets hülfs- bereiten Thätigkeit entgegengebracht worden. Sie haben es also au wohlverdient, nach Ihrem Wunsch und Willen jeßt in den Stand der Ruhe einzutreten, um für den Abend Ihres reichgesegneten Lebens sih Ihnen selbst, Ihrer Familie und Jhren vielen Freunden ganz widmen und ein wirkliches otium cum dignitate genießen zu können.

Indem Ew. Ercellenz aus Ihrem jeßigen hohen und wichtigen Amte scheiden, fühlen auch wir, die Beamten des Polizei-Präsidiums, tief und aufrichtig, wie schwer dieses Scheiden uns trifft und s{merzlih berührt, die wir uns so lange Jahre Ihrer milden Führung anver- trauen durften und unendlich viele Beweise Jhres reihen Wohl- wollens erfahren haben. _

Wir sehen Sie aus diesem Wirkungskreise nur ungern und mit s{werem Herzen scheiden, wenn wir uns auch sagen müßjen, daß Ihnen damit ja nur der eigene Wunsch erfültt wird.

Erhalten Sie uns Allen die freundliche Erinnerung an die ge- meinsame Arbeit und seien Sie versichert, daß Ihr Andenken, das ja in der Geschichte unseres Vaterlandes und diejer Stadt fortleben wird, auch bei uns in unseren dankerfüllten Herzen für immer lebendig bleiben wird.

Gottes Segen begleite Sie auf Ihrem ferneren E und gebe Ihnen die Kraft, Sih noch lange an der Seite Jhrer liebens- würdigen Frau Gemahlin und im glücklichen Kreise Ihrer Kinder, Enkel und Enkelkinder der ersehnten, wohlverdienten Ruhe zu er- freuen. Das walte Gott in seiner Gnade!“ M

Seitens des Hrn. Wirklichen Geheimen Raths von Madai ist aus Anlaß des Aus\{eidens aus seinem bisherigen Amte auch an das

olizei-Grecutivcorps sowie an die Feuerwehr ein besonderes Abschieds- chreiben gerichtet worden, in dem er in höchst anerkennender Weise der Gesammtthätigkeit der beiden Corps gedenkt und denselben seinen Dank für die treue Unterstüßung ausspricht, die sie seinen Bestrebungen für die Sicherheit und das Wohl der Stadt gewährt haben.

Die zweite ordentliche General-Synode schritt in ihrer gestrigen Ga Sitzung zur ersten Berathung des Kirchengeseßes, betreffend die Dienstvergehen der Kirhenbeamten und die unfreiwillige Verseßung derselben in den Ruhestand. Referent, Regierungs-Prä- sident Rothe (Danzig), skizzirte kurz den Inhalt des aus 59 Para- raphen bestehenden Gesetentwurks, zu welchem schon die erste ordent- ihe General-Synode eine Anregung gegeben habe. /

Auf Antrag des Syn. Schrader beschloß die Synode, von einer Genecraldisfussion abzusehen und die Spezialberathung nur auf die 88. 2, 6 (unerlaubte En enan er Kirchenbeamten von ihrem Amte), 18 (Einleitung des förmlichen Disziplinarverfahrens), 22 (Erledigung der Disziplinarsahen bei den Konsistorien), 23 ( ahren bei Voruntersuchung) und 34 (Theilnahme des General-Synodal-Vorstandes an der Erledigung der Disziplinarsachen dur den Evangelischen Ober-

Kirchenrath) zu beschränken. j

‘Das N urin des Gesetes ist im §. 18 ausgesprochen. Das Recht zur Einleitung des Disziplinarverfahrens, welches nah den Ve- stimmungen von 1876 nur dem hen Ober-Kirchenrath zu- ftand, soll künftig dem «Konsistorium wieder eingeräumt werden. Nur für fol e woll ein Geistlicher, waer in einem kir mentlichen Amte steht oder unmittelbar vom König ernannt

ifl en werden soll, oder wenn ein Kirchenbeamter us A U In finiectadano gezogen werden soll, ist die aus\s{ließ- li gkeit des E ilen Ober-Kirchenraths au ferner festgehalten. Syn. von Kleist-Reßow beantragte, in deem R die „oder wenn ein Kirhenbeamter wegen Irrlehre in Unter- [runa gezogen werden soll“ zu streichen, d. h. diesen Fall der Ent-

i inzial-Konsistorien zu überlaffen. En n n ia de Antrag von Kleist abgelehnt und

New-York eingetroffen. (W. T. B.) Die Schif f- abrt dürfte demnä werden ; bie Kälte beträgt

adet, j des Zieten-Hufaren-Regiments \ e U cdiaci, mit dem Wunsche und in der Zeit dem

Deutschen Reiche und dem enge-

Petersburg, 24. Oktober. f St. Peter reiSloffcn 8) Grad; es ist starker Nordwind eingetreten

& 18 nach der Vorlage angenomnien. f . der Erledigung der Disziplinarsachen bei Len Konsiitorien elt, hat die Kommission einen Husab be- antragt, wona eine Theil me des Provinzial - Synodal - Vorstandes an der Erl der D linarsahen dur die Konsistorien in é der A ee Mabgabe, da der ide: u, &Synodal- Vortand auch dei Beschlußfassung, über den Antrag a : des ahrens g wegen