1824 / 212 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 09 Sep 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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Nach Briefen aus Korfu vom 2. Aug. soll die Zahl der bei der Expedition gegen Psara von den Griechen eroberten türfishen Fahrzeuge, ohne die verbrannten, gegen 100, der gesammte Verlust der Türken wenigstens 18,000 Mann betragen. Auf Samos hatten die Ein- wohner eine Zeitlang den Halbmond aufgepflanzt, um die Türken zu täuschen; diese. landeten hierauf, und ge- gen 3000 Türken (behauptet man) zahlten ihre Leicht- . gläubigkeit mit dem Tode. Seit diesen Ereignissen scheint der Peloponnes zu. neuem Leben erwacht, und wenn nur die Hâlfte der in den griechischen Zeitungen erzählten

r Thaten zu Wasser -und zu Lande wahr ist, so at die Schläge seir Ausbruch der Jnsurrefktion erlitten.

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Breslau. Das Dominium Hühnern, Wohlauer Kr., hac zur Anlegung einer Baumschule für die dasige Schuljugend, ein Stü Land freiwillig hergegeben.

Bromberg. Der evangelische Schullehrer Man-

thei zu Cielle, Bromberger Kr., hat in cinem Theile ; und Birnen- | schon in einem |

seines: Obstgartens Achthundert Aepfel - Stämme aus dem Kerne gezogen, die

zweijährigen Alter ferneres Gedeihen hoffen lassen. Von diesem Bemühen aufgemuntert, hat der Acerwirth Jo- hann Luenser zu Cielle von seinem, nahe am Schulhauje belegenen Garten 24 [1] Ruthen Magdeb. Land freiwillig zur: Baumschule hergegeben, und ist dieser Raum von den übrigen Mitbewwohnern dauerhaft umzäunt worden.

Thorn, 1. Sépt. R fruh um ein Uhr wurde uns das Glúcé zu Theil Se. Königl. Hoheit unsern all- geliebten Kronprinzen auf Höôchstdessen Reise von Kô- nigsberg nah Breslau in unsern Mauern zu sehen. -

Höchstdieselben wurden von einem langen Zuge rel- tender Fackelträger im leßten Dorfe empfangen, und 10 in die glänzend erleuchtete Stadt begleitet. Die Stra- ßen waren von vielen tausend Menschen dicht gedrängt voll, welche seit dem Morgen des verflossenen Tages nicht múde geworden waren, den geliebten Kronprinzen zu erwarten. Die geordneten Züge blieben reihenweise durch die Stadt aufgestellt, und als Se. Königl. Ho- heit nun eintrafen, brach die Freude des treu versam- melten Volks in lautem und wiederholten Jubelruf aus. Es lebe der Kronprinz! Es lebe Friedrich Wil- helm! tônte es mitten durch die Nacht, von der Musik der einzelnen Chôre begleitet.

Die innigsten Wünsche der Bewohner Thorns wur- den befriedigt. Sie sahen den Sohn ihres allverehrten Königs, sie sahen ihn gésund, und wurden durch die Huld und Freundlichkeit entzükt, womit Höchstderselbe allen sichtbar den freudigen Empfang aufnahm. /

Vor und im Absteige-Quartier waren Se. Königl.

oheit von allen Militair - und Civil - Behörden der,

adt erwartet worden, welche daselbst bis zu Hôchst- Zhrer Abreise versammelt blieben. di

| Gedruckt bet Hayn.

Pforte in diesem Jahre die empfindlichsten ?

Des Kronprinzen Königl. Hoheit geruheten einig} bereir gehaltene Erfrischungen anzunehmen. Höôchstdie: F selben erfundigten sich nah den Verhältnissen der Stad

und ihrer Bewohner , und g auf, der Bürgerschaft und allen Einwohnern Hôöchstder}

Gnade und Zufriedenheit zu versichern. Es geschah die}

A 1-1-9 e- m: 240€

«Stitaïn e) PrCUPtsche Staats - Zeitung.

in so huldvollen Ausdrücken, daß sie dem Gedächtnis, aller Bürger nie entshwinden werden. 4

- Unter dem Segensrufe des Volks seßten Se. §| Hoheit Jhre Reise über die Weichselbrücke fort, wel}

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durch ‘zwei Ehrenpforten verziert, und von 120 groß}

Laternen erleuchtet war. ö Unvergeßlich bleibt dieser Tag der ganzen Stat}

Er bot ein wahres, shônes Volksfest dar, und gab (M.

nen deutlichen Bewels. ben ¿ani Srgobdagen all Stände gegen unsern allergnädigsten König und Herra I Amtli ch a s h T ch S Kronik des Tages

gegen den geliebten Kronprinzen und das gesammte K Seine Majestät haben geruhet, den Assessor Olt- anns zu Wittmund zum ordentlichen Professor in der

niglihe Haus. Kein Unfall, nicht die mindeste Stôrunsi der allgemeinen Freude ereignete sich, ungeachtet des dil Whhilosophischen Fakultät der hiesigen Universität, für das Wah der angewandten Mathematik, Allergnädigst zu

ten Gedränges der wogenden Menge und der lang Dauer der Erwartung. nennen. Berlin, 6. Sept. Land-Frachtsäße, zu welchen, n} tei L Angabe der Schaffner, verladen worden. Der Centner n Abgereist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger, Fähn- Aachen 37 Rtblr.; Breslau 1 Rthlr.; Danzig 34 Rthlsh Belajew, als Kourier nah Paris, Düsseldorf 32 Rthlr.; Elbing 33 Rthlr.; Frankfurt a. M. Ÿ Rthlr.; Frankfurt a. O. 75 Rthlr.; Glogau 45 Rthlr. ; H} 12 Rthlr.; Hamburg (in Golde) 2 Rthlr:; Königsberg F Rthlr.; Koniß 22 Rthlr.; Kottbus 1 Rthlr.; Krosser F Rthlr.; Leipzig 22 Rthlr.; Liegniß 1 Rthlr.; Lübeck (F s fee Golde) 22 Rthlr.; Magdeburg 15 Rthlr.; Markenwerder Y . Rthlr.; Nürnberg 35 Rthlr. ; Ps 13 Rthlr.; Prag 3 Rthls} Paris, 2. Sept. Reichenbach 1 Rthlr.; Rosto (in Golde) 24 Rthlr,; SisFufstand der, auf Lebenszeit verurtheilten Galezren-Skla- gard 12 Rthlr.; Stettin 13 Rthlr.; Stolpe, Köslin, Kolben zu Toulon, und alle Maßregeln zu dessen Unter- 22 Nthlr. ; Stralsund (in Golde) 23 Rthlr.; Warschau rüfung waren getroffen; am 23sten v. M. brach der- DERQLE, s) PIeIts Ge M lbe auch wirklich aus, ward jedoch durch die vereinten Anstrengnngen der Aufseher glücklich unterdrückt, wobei

Indeß 16 Sträflinge getödtet und mehrere verwundet Königliche Schauspiele. hurden.

Mittwoch, 8. Sept. Jm Schauspielhause, zum (}i Zwei junge Griechen von 17 und 18 Jahren, welche stenmale: Das Dachstübcsen, Lrt! % L A f der Reise nach der Levante zu ihrèn Familien be- Hierauf zum erstenmale wiederholt : Rataplan, der fle [issen waren, uo d cinem unabhängigen Pascha auf Tambour , Lustspiel in 1 Aufzuge. Und auf Begehr! e Küste der Barbarei zu Gefangenen gemacht worden. Der Bâär und der Bassa, Vaudeville-Burleske in 1 Aus t forderte e An ihrer Religion zu entsagen, und be-

Wegen Unpäßlichkeit der Mad. Unzelmann, fa hte sie im Widerseßungsfalle mit dem Tode; sie zd- das Trauerspiel: Die Paria’s, an diesem Tage nicht | iten nit, diesen der Verleugnung ihres Glaubens geben werden. | zuziehen. Der Pascha entsann sich indessen eines an-

ren und bewilligte ihnen das. Leben, unter der Bedin-

ng , daß sie sih binnen einer, nun bald ablaufenden E e di e Lee E E llten, Auf die von diesem Ereignisse na om ge- [BarometerlEherm.| Hygr. N Witterun Figte Nachricht i dort für die Unglücklichen eine

6. Sept.|A. 27°117 [412° | 81° |S.W. [sernklar, lau. Wammlung eröffnet worden, durch welthe schon eine

Berlin,

. Zeitungs-Nachrichten:

R

Meteorologische Beobachtungen.

7. Sept.|F. 27°11/ [410° | 80° |S.W. hell, Wolken. M.27°117‘¡+ 173° 57° |S.W. trüb, warm:

Redakteur John. |

forderten Lösegeldes zusammen gekommen ist. Gegen- ârtig ist auch hier eine Anzahl Perfonen zusammen

Schon lange besorgte man einen | Köpfen, und litt gänzlichen Mange

umme von 10,000 Piastern, mithin die Hälfte des .

den Iten September 1824.

getreten, welche Beiträge für denselben Zweck annehmen, und es ist nicht zu bezweifeln, daß das Lösegeld für jene standhaften Gläubigen bald zusammengebracht seyn wird. Nachrichten aus den jonishen Juseln zufolge, hat

sich zu Ator die Pest gezeigt, wodurch der Lord -Öber- Kommissair sich ‘veranlaßt gefunden hat, alle früheren gesundheitspolizeilihen Maßregeln gegen 'dieses Uebel in ihrer ganzen Strenge wiederherzustellen. : __ Der Moniteur- giebt ein Schreiben aus Smyrna vom 17. Jul., worin es heißt: Schiffskapitain Drouault, der in dem Kommando über ‘die in der Levante statio- _uirte französische Schiff - Abtheilung auf Herrn Rigny folgte, ist an Bord der Frégatte Galatee- den 7tèn d. M. hier angekommen. Er stièéß am 4ten d. M. bei der Ju- sel Thermie auf die griechische Brigg Leonidas, Kapitain Apostoli, welche bei der Verheerung Psara’s entkommen war. Die Mannschaft dieser Brigg befkand aus 160 tt gi ; an Lebensmitteln.

Hr. Drouault ließ ihr sogleich reihlich mittheilen. Am 5. Jul. anferte die Galatee vor Psara. Die griechische Fahne wehte noch auf der kleinen Jusel Str. Nikolo.

| Hr. Drouault schickte eins seiner Boote dahin; 2 Grie-

chen schwammen ihm entgegen, und erreichten es glück- lih; sobald sie an Bord der Fregatte gekommen waren, erhielten sie allen Beistand und Pflege, dereu sie bedurf- ten. Der Kapitain sandte sogleich einen seinex Lieute- nants an den Kapudan-Pascha, und lud ihn ein, den auf die fleine Jnsel St. Nifolo geflüchteten Griechen eine Kapitulation zu bewilligen; der Kapudan - Pascha willfahrte alsbald, und diese Griechen, die nichts als den Tod erwarteten, verdankten der FrAR Ie EE es Flagge ihr Leben. Die Fregatte Jsis, die bekanntlih 152 Grie- hen gerettet hat, kam, von Napoli di Romania her, in der Nacht vom 15ten zum 16ten in Smyrna an. Sie brachte Hrn. Drouault ein Schreiben des Staatssekre- tairs der provisorischen griechischen Regierung, das den innigsten Dank für die der Brigg Leonidas von diesem Kapitain geleisteten Beistard ausdrückt. Rente 102.

London, 28. Aug. Die Fregatte Blonde, utter

dem Kapitain Lord Byron, bringt die sterblichen Reste des Königs und der Königin der Sa bdlehvinsela s