1824 / 229 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 29 Sep 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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eitig mit diesen Vorfällen machten die Arbeiter im Ar-

A einen Aufstand, und begehxten ebenfalls die Ent- fernung ihres Aga’s, welche denn auch der Sultan be- willigte. Man denfe sich nun zu allen diesen Ereigni}- fen noch eine, unter den Muselmännern seit acht Tagen absichtlich verbreitete Prophezeihung, daß dieses Jahr entscheidend für das osmannische Reich werden solle, und man fann sich ein Bild des beunruhigenden Zustan- des der Hauptstadt machen. Zum größten Glück sind die Verhältnisse mit den europäischen Mächten auf dem besten Fuße, und Lord Strangford hat aus Petersburg von Hrn. Bagot Nachricht, daß das russische Kabinet mit seinen Bemühungen vollkommen zufrieden sey.

A U 1A N...

Stettin, 23. Sept. Am 20sten d. M. dem Tage nah der Ankunft Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen hierselbst, hatte sich ‘die Armee - Division vor der Stadt zur großen Parade aufgestellt. Nach dem Eintreffen Sr. Königl. Hoh. wurden Battaillonsweise die Honneurs gemacht, dann folgte der Vorbeimarsch en Parade und hierauf Divisions - Exerciren. Se. Königl. Hoheit gée- ruhten an diesem Tage das Mittagsmahl bei dem Ge-. neral-Lieutenant v. Krafft einzunehmen. ;

Am 21sten und 22sten wurden Feldmanoeuvres aus- geführt. Am Mittag des ersteren Tages gaben Se. Königl. Hoheit große Tafel und beehrten gegen Abend " unsern Hrn. Ober - Präsidenten mit einem Besuche in dessen Garten und geruhten dort in einer dazu einge- ladenen Gesellschaft den Thee einzunehmen.

Nach dem Ende des Manoeuvres am 22sten nah-

men Se. Königl. Hoh. ein- déjeuner bei dem Herrn Landrath von Krause auf dessen Gute Priblow ein und traten unmittelbar darauf Jhre Rückreise nach Berlin an.

Dem Vernehmen nach haben Se. Königl. Hoheit über die Haltung der Truppen und die Ausführung der Manoéeuvres Jhre besondere Zufriedenheit zu erkennen gegeben. L

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Wechsel-, Geld- und Fonds-Kourse. Hamburg, 24. Sevyt. Bordeaux 2 Mon./, 2532 Schill., begehrt und mit # Schill. besser Geld. Paris 2 Mon. 257 Schill. , schr angenehm, 25-Mon. zum Kours, 2 Mon. mit Z- Schill. besser. St. Petersburg 2 Mon. 875 Schill., zu lassen ohne begehrt zu seyn. London k. S. 36 Schill. 4x7 Den., 2 Mon. 36 Schill. 15 Den., durch mittel Pa- pier gedrúckt, 3 Mon. wie notirt, 2 Mon. mit 1 Den. hef- s)er mehr Geld als Briefe. Madrid 3 Mon. 914 Den. Geld. Cadix 3- Mon. 90 Den., ohne Frage. Lissabon 3 Mon. 372. Den., Porto 3 Mon. 3775 Oen., beide Pläße gut zu lassen. Genua 3 Mon. 817" Den., ohne Seschäfte. Livorno 3 Mon. 88x Den. Briefe. Breslau 6 W. 413

Schill, Geld mit ck Schill. besser. Amfterdam k. S. 1047 |

pCt., 2 Mon. 1055 pCt., kurze Sicht zu haben, dagegen ab- gelaufen 2 Mon. 2 besser Geld. Wien in effectiv 6 W. 1465 pCt., ganz ohne Frage und 2 Mon. zum Kours zu ha- ben. Prag in effectiv 6 W. 146F pCt./, ohne Umsaß. Augs 6 W. 1473 pEt., fehlt ganz in ersien: Valuten.

rankfurt 6 W. 1477 pCt, nachdem niedriger notirt wax

Gedruckt bei Hayn,

. M. 147 pCt., gut zu lasel Diskonto 3 pyCt., Geld p 7 gut zu lasse

Louisd’or 11 Mrk. 65 Schill., Gold al marco 10) Schill., Gold-Sorten waren wenig gefragt, doch à 1027 Schi] gut zu lassen; Louisd’or gesucht. Piaster 27 Mark 11 Schil

Breuß. Engl. Anl. von 1818 p. C. 957 pCt. Geber, 9 pCt. Nehmer, Preuß. Engl. Anl. von 1822 p. C. 94x y( Geber, 947 pCt. Nehmer, Anleihe von 1818 war lebhaft h gehrt, und hob sih von 947. schnell auf 955, roozu Geld blid do. von 1822 945 pCt. Nehmer. |

Oesierr. Metall. pr. Cassa 945 pCt. Geber, 945 pCt. Nes mer, man hat v. C. 912 bezahlt, und o blieb bis zulch Geld. Partial-Obligationen p. C. 1237 pCt. Geber, 1! pCt. Nehmer, hierin is sehr wenig gemacht, indeß sind tj Kourse fest und wenig Verkäufer. Bank - Aftten pr. u| 1115 Fl. Geber, 1115 Fl. Nehmer „, pr. Nov. 1125 Geb 1120 Nehmer waren gesucht und felten, daher man p. C. 11 und pr. ult. November 1120 willig bezahlt hat, und dy Geld blieb. Loose. à 100 Fl. p. C., nichts gemacht.

Russ. Engl. Anl. p. C. 92 pCt. Geber, 915 pCt. Nh mer, auch dafür war Frage zu 917, unter 92. aber ketne ( ber. Metall. Silb. Rub. à 5 pCt. à 36 Schill. 825-0 Geber, 827 pCt. Nehmer, à 6 pCt. à 36-Schill. 94ck i( Geher, die 5 yCt. Cert. waren mit 827 angenehm, 6 | 947 gehalten. ; :

Portug. Engl. Anl. von 1823, 837 Geber, 835 Nehm es sind einige Posien'à 835 gemacht. / Neap. Rente à 77 Den. pr. Duk. 87 pCt. Geber, # pCt. Nehmer, hatte viel Frage bis 86x. :

Norwegische Anlethe bei Gebr. Beneke 96 pCt. 0

zcigte sich Geld. Leipzig

à 96 bezahlt. i

‘Hannôdv. Loose, Kours à 146 pCt. 108 pCt. Geber, 105 pCt. Nehmer, waren mit 1075 gesucht.

Dänische Obligationen à 4 pCt. p. C. 77# pCt- &let 775 pCt. Nehmer angenehm. M

NB. Die Fonds fahren | und es ist heute zu_den verbesserten Koursen besonders wh in a Bank-Aktien und Preuß. Engl. Anleihe von U} umgeseßt. |

Königliche Schauspiliele

Oper in 2 Abtheil., Musik von Mozart. (Mad. Grü

baum, K. K. Hofsängerin aus Wien: Donna Anna,

Mittwoch, 29. Sept. Im Schauspielhause : P) dra, Trauerspiel in 5 Abtheil., (Hr. Kakianer, Oi Regisseur des Königl. Hoftheaters zu Hannover : Thesel als erste Gastrolle.) Hierauf: Der Schifsskapitain, 0 die Unbefangenen, Vaudeville in 1 Aufzug, von K

um. | vi In Potsdam: Minna von Barnhelm, oder: d Soldatenglück, Lustspiel in 5 Abtheilungen, von Lessin

Meteorologische Beobachtungen. Barometer|Therm.| Hygr.|Wind| Witterung

26. Sept.|A. 27°10/ [4+ | 81° |S. W:.\trüb, küht. 27. Sept.|F. 27°101/|4 32° 88° |S. W. dünnesGewöltfrill

Dg M.27°11/ ¡4+ | 58° |S. W. gen, Wlk lihterV Redakteur John:

ber, 96 yCt. Nehmer, bei Hambro à 6 pCt. 1035 pCt. (F

ber, 1034 pCt. Nehmer, die 6 pCt. sind mit 1034 und 5 6 um Justiz-Kommissarius bei den Gerichten daselbst and

den benachbarten Unter-Gerichten bestellt worden.

fort successive hôher zu gehe

Dienstag, 28. Sept. Jm Opernhause: Don Jui

_

Allgemeine

preußishe Staats - Zeitung

CEEAÑAIEA

Ne 299.

Tee A

Berlin, den 29sten September 1824.

ag

“L Amtliche Nachrichten. E Cont E Des - Tages.

“1 Seine Majestät der König: haben den Banquier J. C Wöhrmann in Riga zum General - Konsul - für Kur- und Liefland, und den Kaufmann C. H. Oels

ner-in- Riga zum Vice - Konsul daselbs ‘zu ernennen |

geruhet. 4208 “Der Stadt - Syndikus Guticfe zu Spandau ist

N Bekanntmachun Siziiti d uu Mit der am Montag, Mittwoch und Freitag Nach- mittags 4 Uhr von hier abgehenden Personen-Post nach

Leipzig wird vom 1. Oft. c. auch Korrespondenz nach

Dresden befördert werden so -daß die an diesen Ta- gen von hier abgehenden Briefe xesp. schon l ita ree een 2: MUtvoch, früh-um.,7 Uhr, Freitag Vormittag um 10 Uhr und Sonntag früh um 7 Uhr in Dresden eintreffen. Auf gleihem Wege wird. die Sonntag, : Dienstag

und Mittwoch Nachmittags. bis 4 Uhr in Dresden: zur }

Post gegèbene Korrespondenz hieher abgesandt werden,

Iwelche des Dienstags frúh und Donnerstag und Freitag

Nachmittags hier eintrift. 53 Zwischen Beklin und Dresden findet mithin jeßt éîne tägliche Korrespondenz-Beförderung statt.

Berlin, den 28. September 1824.

“Königl. Hof - Post - Amt.

ll Zeitungs-Nachrichten. „Ausland. | |

BVaris, 22. Sept. Der Herzog von Orleans hat gestern Sr. ‘Majestät zu St. Cloud einen Besuch ab- gestattet. Der Präsident des Minister-Rathes hat hie-

nächst mit Sr.-Maj. ‘geapbeitet. |

geliebt.

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Alle von dem Hochseel. Könige auf die Civilliste bewilligten Pensionen, werden vom. 16ten d. M. ab, proviforisch von Sr. Maj. fortgewährt werden.

Ein“ Wort, sagt die Eioile, würde hinreichen, den Fürsten, welchen die Vorsehung so eben zur Herrschaft Über die Franzosen berufen hat, ihrer Liebe und Ver- ehrung zu empfehlen: Der Graf von Artois ward von seinen Bruder Ludwig XVII, eben so sehr geachtet als eli Die "vollkommenste Ergebenheit , ritterliche Lo- O ie ein allzeit richtiges Urtheil; das waren die An- prúche des Prinzen an das Vertrauen: des Monarchen. Man hat es in gutem Andenken, daß Ludwig XVI. ei-

nes Tages, von den’ sehr gewagten Rathschlägen spre- chend, die mah ihm in einer sehr wichtigen Angelegen- ‘heit ‘gegeben. hatte, laut sagte! Jch widerseßte Mich, denn . Jh wußte, “daß Mein Bruder, det Graf von

Artois, es nie gebilligt hätte. Nur zu bald fam der Moment, wo Frankreich Gelegenheit erhielt, an einem Prinzen von 30 Jahren eine Urtheilsfkraft und eine Klugheit zu bewundern, die in der Regel nur die Frucht des Alters und der Erfahrung sind. Ludwig XVL.

hatte die Notablen des Reichs zusammen berufen, um

die Reformen zu begutachten, welche der Revolution zum Vorwande dienten. Jn einem jeden Büreau hatte ein Prinz den Vorsiß; Se. Königl. Hoh. eröffneten die Sibungen mit einer Réde, in welher man folgende Stelle bemerkte: Franzose,. wie Ste, Unterthan wie Sie, werde ich dem Vertrauen, welches der König, mein Bruder, uns bezeigt, durch die vollständigste Frei- müthigkeit entsprechen, so wie durch die vollflommenste Unterwürfigkeit unter die Befehle, die Er zum Glück feiner Vöôlfer und zum Ruhme scines Thrones ‘zu ere theilen für gut finden wird.“

* Schon ahnte der Graf von Artois die verderblichen Entwürfe der Neuerer; von dem Moment der Erdöff- nung der Generalstaaten an, sah er sie ofen vor sich liegen. Er sah, daß diese Versammlung nur das Werk- zeug einer Faktion feyn- werde, und Er zuerst unterzeich- nete jenes ewig denkwürdige Memoire, in welhem die Prinzen des Hauses Condé sich mit ihm vereinigten, um dem unglücklichen Ludwig XVI. “alle über ihn und Frankreich einbrechenden Uebel zu verkünden, man