1824 / 261 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 05 Nov 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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auf die Vorstellung der Lokal - Regierung von Jamaica gegen die Vollziehung des Dekrets vom 9. März 1824, wodurch fremden Flaggen der Handel mit dem sÚdwoest- lih_ von jener Jnsel liegenden Mosquito-Ufer verboten

wird, eine abshlägige" Autwört ertheilt. Jn dem dess

fallsigen Schreiben des columbischen Staats -Sefkretairs für die auswärtigen Angelegenheiten, Hrn. Gual, an den brittishen Abgeordneten, Obersten Hamilton, heißt

es: Jene Gegenden hätten früher zu dem Königreiche

Neu: Granada gehört und machten unbestreitbar einen Theil des Gebiets der Republif aus ; das Defret sey nicht gegen die ältern spanischen Gesebe, und es müsse jeder Macht frei stehen, ihre innere Handels-Politik so anzuordnen, wie sie es fúr das Jnteresse des Lándes am förderlichsten halte. Die Handels - Verhältnisse fônnen zwar mit der Zeit modificirt und alle Verbote selbst auf- gehoben werden; dies músse aber das Ergebniß einer be- sondern Uebereinkunft mit der brittischen Regierung jeyt, sobald die Republik von Columbien völlig anerkannt seyn würde. Man ersieht ferner aus dieser officiellen Note daß jene Gegenden meist von Horden [wilder Stämme

dawn ind, und das obige Verbot hauptsächlich durch

di esorgniß herbeigeführt worden ist, die Spanier es: Dae sich derselben für ihre Zwecke bedienen. Ueber- dies ist die Küstenfahrt selbst für fremde Schiffe völlig frei, wenn sie in einen columbischen Häfen eingelaufen sind. Sie fônnen sich dann, nah Bezahlung von .12 Realen für die Tonne, mit ihren Gütern (Kriegs: Mu- nition allein ansgenommen) ungehindert nach allen Punfk- ten jenes Landstrichs hinbegeben. : R Its ¿«(8 Gle tr D. I I Dienstag fam der Königsbote Litt- lewood mit Depeschen von Lord Granville aus dém Haag im auswärtigen Amte an. _ N Am 22sten is die Fregatte Phaéton von Maálta, Al- gier , Gibraltar und Lissabon mit wichtigen Dépéschen in Portsmouth angelangt. e v Nalt | Aug. mit 150 gefangenen algierischen Pilgrimmen ah Bord, die sie am 29st zu Algier ans Land seßte. Am Tage vorher segelte dás niéderländische Geschwader von Algier ab. Die Verhandlungen, wegen Befreiung vorn Tribute hatten nicht den erwarteten Erfolg. Dér Dey wollte nur auf die rúcéständigen Zahlungen verzichten, und erfklárte, die Niederlande möchten sih binnen 3 Mo- naten erflären, ob sie Krieg oder Frieden wollten. Die Fregatte hat auch 22 spanische Flüchtlinge von Gibral- tar mitgebracht. “Nach Tanger sandten vor furzem die Spanier eine französische Fregatte und verlangten die Auslieferung mehrerer bei der Expedition gegen Ta-

rifa verwickelten Spanier ; der Kaiser verstand sich jedoch

nicht dazu. j | L Hr. Rothschilds Schif} Sir W. Curtis ist auf sei- ner Reise mit einer fostbaren Geldladung nah Rio glücklich bis Madeira gekommen. / Briefe aus New - York vom {sen d. M. melden,

der Präsident der vereinigten Staaten habe die Unab- hängigkeit Brasiliens anerkannt und beschlossen, einen

Gesandten an den Hof zu Rio Jantiro zu ernennen.

“General la Fayette hattë dém Joseph Buonaparte

einen Besuch abgestattet.

fort.

Sie verließ Malta am 19.

| Nachrichten aus Rio Janeiro bis zum 1. Sept. zul

folge war Alles vollfommen ruhig.

Oberst Campbell ist mit dem Jamaica-Packet ange fommen und soll einen günstigen Bericht über den“ Zu stand. Columbiens zu erstatten haben. Gestern haïte deu

Der Courier meint jedoch, daß feine Aussichten zur Anerkennung Columbiens von unserer Seite da seyen, ehe sih der Krieg in Peru entschieden habe. Mit demselben Packet sind auch Depeschen von Herzoge v. Manchester an die Regierung angekommen Consols 65. _ München, 26. Oft. Dié Höchstén Königl. Herr mählung J. K. H. der Prinzessin Sophie mit Sr. K K: H: dem- Erzherzoge Franz Kari, nach Wien abreisen _ Petersburg, 20. Oft. Am 17ten vor. M. tra

und’ seßten am 19ten von dort aus ihre Reise wroditer Am 28sen langten Höchstdieselben in Orenburg an und nahmen gleih nach ihrer Anfkfünft den Tausch: hof in Augenschein, wo. diè halbwilden Bewdohrier de kfirgisishen Steppe, sowie -diè Händelsléute aus den g bilderern ober-asiatischèn Provinzen; ihre Waarên gegen unsre Erzeugnisse umsebßen. Uébér eîne Stunde" währ ten die Freudensbezeugungen, mit denen die Kirgisen Se. Mäj. empfingen. Dié Buctharen - und ‘Chiwenser

miiie des Chans. Als Hôchstdieselben es vèrließen, wur den Sie von sämmtlichen Sultanen und Volfsälteskten, auf ihren besten Dferden und. mit „ihren reisten Kleb dungen angethan, und efner zahlreichen Schaar vot Kirgisen begleitet, von denen einige auf Kameelen rit ten. Am folgenden Tage ertheilten Se. Mas. de Chan der fleinen Kirgisen-Horde Schirgasi und. ander Chefs derselben Audienz, - und- theilten sehr reiche Gd schenke unter die Sultane und Sultaninknen aus. den. Festen, welche die Anwesenheit, des erlauchten Mor archen veranlaßten, wurden die Chans ebenfalls zügezo gen. Am 2ten d. verließen Se. Maj. Orenburg, Man erwartet in diesen Tagen J.I. K.K. H.H. den Erbgroßherzog von Sachsen-Weimar und seine mahlin, nebst den beiden jungen Prinzessinnen. Seit dem 15ten d. befindet sich Se. Exc. der Staats

Sekretair, Graf Nesselrode, wieder hier.

Die Divisions - Chefs und General - Majore Leonb jew und Stahl sind mit Tode abgegangen.

Der General der Jufanterie und Befehlshaber des zweiten Armee-Korps, Fürst Andreas Gortschafow, hat von Sr. Maj. dem Kaiser ein sehr huldreiches Schrei ben und eine goldene, mit Brillanten und dem „Brust- bilde Sr. Maj. gezierte Dose erhalten, zum Beweise

‘der Zufriedenheit Sr. Maj.. mit dem Zustande, in wel chem Sie das Armee-Korps gesunden.

¿N R M S OT E E PM E U I R S 08 i N B E ATTUEN fee D D B A G E T E G C E B 4 S E S E I e R E Z us as Y g O Er O Es E E N L D A

)

ustande gänzlicher Anarchie dar.

selbe Geschäfte mit Hrn.'Plänta' im“ äusDärttgen Amtisüg : en anderen Statthalter annehnmien, als einen

*tammes von Arabern und von Abentheurern aus al- schaftèn werden übermorgen zu der bevorstehenden Ver

fen Se. Maj. in der Gouvernementsstadt Simbirs€- eins

)perationen mitwirken fönne.

überreichtèn, ihrer Landessittè gemäß, Früchte. Se. Majz.flens vollendet werden idürde. begaben sich hierauf nah den Salzwerken von Fletsf, die in wenigen Jahren einen hohen Grad des Gedel- hens erlangt haben, nahmen ‘die daselbst ausgeführten Arbeiten in Augenschein und bezeigten ihre AllerhöchsB : : Zufriedenheit damit. Auf dem Wegé dahin kamen SeP eiben, sodann aber nach Madrid kommen, jedoch nach Maj. durch ein kirgisisches Lager und bejuchten die Fal

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nalen eine große Anzahl Untersuchungen vor ;

rient erháltèn, sagt die Etoile, stellen uns die, den

és Antab und Marak sind die Cherifs und die Jani-

\ascha- ist nach einem Gefechte jenen Wüthenden in dié dánde gefallen.

\aschalif von Afre , welcher dem Pascha von Aegypten \âlfstruppen ‘zu fenden verpflichtet war, hat jelnen Sohn mit reihen Gescheufen an denselben gesandt und

s zur Ankunst des Vaters der Königin im Escurial

ollen, wenn sie nicht das geistliche Gewand trägen und

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TÉúÍrke i: Alle: Nachrichten, welche wir aus dem

uselmännern unterworfenen Gegenden als in einem Tripolis ist in vollem

ufruhr und hat seinen Gouverneur Hassan -Bey ver? (e, Antiochien hat ein gleiches gethan und will T ohne

ruppen und ohne wirklihe Macht. Jn den ‘Pascha?

châren im Kampfe begriffen. Die Leßteren haben einen abischen Häuptling ¿u Hülfe gerufen, der sich aus gener ‘Autorität zum Beherrscher eines zahlreichen

i Ländern gemacht hat. Er heißt Fahal und hat am fer des Euphrat seinen Aufenthalt genommen. Der

Dieses Ereigniß isk von höchster Wich- éeit Und wird ohne Zweifel die ganze Aufmerksamkeit e Pfórte alf sich ziehen, da es dazu dienen fönnte, | net Theil, vielleicht ganz Ober-Syrien der Gewalt es Großherrn zu etitziehen. Der Emir. Bechir vom

itschuldigt sich, daß er nicht erfordeclichèrmaßen zu den Mañù spricht sogar das on, daß er sih empört habe, wodurch der Ruin Sy-

Spanien. Der Moniteur theilt (außer den im stigen Blatte der St. Z: éiithalcenen) noch folgende dachrichten aus Madrid init: Der Höf wird bestimmt

irzem Aufenthalte sich nach dem eine Meile von hier legenen Pallast Pardo begeben und dakelbsî, dem Ver- ehmen nach, bis zum März verweilen. .Déèér Pardo ar seit langer Zeit unbewohnt; man macht jeßt große inrichtungèn das-lbst.

Voñ dem Kabinette der Tuilerien waren mehrerè ; oten zu. Gunsten der Wiedereinseßung der vormaligen fräncesados. in den Genuß ihrer búrgetlichen Rechte, n unseren Hof gelangt, worauf Se. Maj. den hohen kath vot Castilien zur Erstattung eines Berichtes auf- eforderr hatte. Dieser Bericht ist, wie es scheint, Sr. aj. jeßt von Hr. Villela vorgelegt worden, und joll hr günstig für die Afrancesados lauten.

Der König hät mittels Dekrets vom Sten d. ngeordnet, daß alle jungen Leute, die schon die Tonjur halten haben, und geistliche Beneficien genießen, gleich nderen Bürgern zum Militairdienst verpflichtet ]eyn

icht die Absicht an den Tag legen, sih dem Kirchen- lenst zu widmen. Se. Maj. haben die Garde durch ine Abtheilung berittener Artillerie, aus 3 Kompagnien, ‘de von 90 Mann bestehend, vermehrt, dieselbe joll 18 Ranonen und 6 Haubißen bedienen. E Die permanente Kommission von Madrid ist nicht üßigz; außer den in den leßten Tagen, in Folge ihrer Verurtheilungen geschehenen Hinrichtungen, hat sie der- wahr- ]

Le

scheinlih werden die Gegenstände derselben, das Schicfsal ihrer Vorgänger theilen.

¿s VE scheint, daß das neue Hofraths - Kollegium sich üicht blos mit der Prüfung der oberen Verwaltungs- und dét politischen Angelegenheiten beschäftigen, sondern auch die Personen zu Beseßung der höheren Aemter des Reichs im Vorschlag bringen oll.

__Jn Bezug auf die, bis jeßt der Direftion der Doua- nen obliegende Verwaltung der ‘für die Schulden- Tilgungs-Kasse bestimmten 80 Millionen Einkünfte, ist Sr. Maj. ein neuer Plan vorgelegt, wonach diese Ein- fünfte, zu besserer Erreihung des Zwecks, einer beson- deren Verwaltungs-Behörde überwiesen werden folleh.

“Hr. Courtais, dermalen bevollmächtigter spani\chet Minister zu Florenz, soll in gleiher Eigenschaft nach London gehen. :

Nach allen Nachrichten aus Osten, befindet sih der vormalige politische Chef von Toledo, Merconchini mir 4 Fahrzeugen, welche Landungs-Truppen führen, in den

dortigen Gewässern.

inl va (ne L | Arnsberg. Bei dem in Lütgenholthausen, Kreis Dortmund, im Monat September entstandenen Brande, zeichneten sich der Schneider Henckel zu Renninghausen

und Friedrich Wiemer zu Lüttgenholthausen durch un-

gewöhnliche Anstrengung beim Löschén rühmlihst aus. Sie bestiegen das Strohdach des nahe bei dem Feuer

befindlihen Hauses, und selbs durch das Abbrennen ihrer Kleidungsstücke nicht entmuthigt, verließen sie das-

selbe nicht eher bis es gerettet war. Die verhinderte Weiterverbreitung des Feuers, ist daher ihnen vorzügs- tich mic zu verdanken. | : Frohse (bei Magdeburg), 17. Oft. Ein Theil der 3ten Kompagnie des 3ten Bataillons des 26stèn Länd-

| wehr-Regimentes hielt heute bei hiesiger Stadt die lebte

diesjährige sonntägliche Uebung. Schon um 1 Uhr hatte

| sich ein Theil der Mannschaft zu Groß-Salze, einé halbe Stunde von hier, versammelt, und kam hier gegen 2

Uhr, mit einer fkompletten Janitschar - Musik, wozu der Lieutenant Hundt die Jnustrumente aus eigenen Mitteln angeschaft hat,“ hieher, wo die übrige Mannschäft sich eingefunden hatte. Die Wehrmänner exercirten hier unter Kommando des Lièutenants Merzdorf und des Lieutenants und Kompagnie - Führers, Bürgermeisters Hundt, mit musterhaster Ordnung, und alle Evolutio- nen wurden zur allgemeinen Zufriedenheit ausgeführt. Nach dem Parade-Marsche wurde eiu Kreis ge[chlossen uud der Bürgermeister Hundt hielt eine Rede, worin er die Wehr-Männer ah die Helden-Thaten erinnerte, welche das preußische Heer vor 11 Fahren in der großen Völker- Schlacht bei Leipzig verrichtete; er rief ihnen ihre Pflich- ten ins Gedächtniß zurück; ermahnte sie zu einem rühm- lichen Betragen und zur unershütterlihhen Treue gegen König und Vaterland; ließ das vaterländische Lied:

„Heil Dir im Sieger-Kranz!// unter Musifk-Begleitung

singen und brachte dem geliebten Könige, dem gerechten allverehrten Landes - Vater , ein Lebehoch, welches mir allgemeinem Jubel wiederhoit wurde. Wo Vorgeseßte mir solchem Eifer und solcher Aufopferung ein nachaÿ-

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