1824 / 304 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 27 Dec 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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Graf Liverpool ist gestern nach

London, 17. Dec. ) Audienz bei

Windsor gegangen, und hat eine lange Sr. Maj. gehabt.

Am Dienstag und Mittewoch. waren wiederum Kas binéts. Versammlungen im auswärtigen Amte, die auf

gestern angeseßt gewesene. ist jedoch wegen der Aufwar- | fl

tung welche Graf Liverpool dem Könige zu machen hatte,

ausgeseßt worden.

Die Times wollen wissen, das auch die Angelegen- heiten Jrlands ein Hauptgegenstand unsrer vielen Ca- binetsräthe gewesen. „„und wird in der That von beiden Partheien zugege- ben, daß temporisirende Maßregeln niht mehr dienen fônnen und einige der peremtorischsten glauben es rath- sam, die unruhigen Betreiber alarmirender Projecte (bei- derseits) durch die starke Hand des Geseßes niederzu- drúcen, zugleich) aber der ganzen Nation die Forderung zu gewähren, auf welche lange Unterdrückung und Geduld ihr Anspruch geben. Wir glauben jedoch, daß noch nichts Entscheidendes len Cabinetsräthe so lange vor der Parlaments - Session sóll seyn, daß Graf Liverpool der das Fest in Bath zu- zubringen denkt, gern wollte, daß úber alle wahrscheinli- chen Gegenstände für das Parlament einiger Beschluß vorher - gefaßt werden möchte, da nah seiner Zurüctfkunft die Zeit bis zur Sesfion zu kurz fallen möchte.

Lord Strangford ist hier angekommen. | Die Gemahlin und Tochter -des Minister Canning sind zu einem Besuch bei Lord und Lady Grauville nach Paris gereist. i

Während man gesonnen ist, einen großen Kanal von Bristol nah dem südlichen England zu graben, der beladene-Schisse von 200 Tonnen Gehalt tragen soll, und dessen Kosten auf 1 Million 715844 Pf. St. be- rechnet werden bilden sich gegenwärtig in allen Han- delsstädten Vereine zur Erichtung von Eisenbahnwegen. So sollen Liverpool, Mauchester , - Birmingham und Hull auf diese Weise mir London in Verbindung ge- sekt werden, und die Kosten sind auf Z Millionen 500000 Pf. St. ange!chlagen. |

Der Liverpool- Courier meldet: ¡Die jeßt in den hiesigen Spaarbanken belegte Summe beläuft sich auf 190,000 Pf. Sterl., die jährlich über g000 Pf. Sterl. Zinsen bringen.

Oberst Campbell, unserer Commissarien aus Columbien nâchstens wieder nach Bogota abgehen.

Fast alle: unsere Blâtter gedeüfen des zwischen Schweden und England abgeschlossenen Vertrags wegen Abschaffung des Sclavenhandels mit großem. Lobe. Der Courier bemerft , daß Schweden. im Allgemeinen einen sobenswerthen Widerwillen gegen diesen Handel bewie- sen, und sich nicht auf die Darlegung seiner Mißbilli- gung in einigen nichtssagenden Phrasen beschränkt, son- dern Verordnungen erlassen. habe welche die wirkliche Aufhebung des Uebels bezwectten.

Der seiner Matrosen, in der Bay: von Chaleuxr (Nord - Ame- rifa) muthwillig an's Land geseßt- und verlassen hat, ist von dem Gerichtshofe“ der King's- Bench zu der ge-

der vor furzem mit dem Bericht zurückfehrte, wird

„Es seheint gewiß// sagen sie, .

beschlo}sen ist. Der Grund für die vie- | den hatte.

Kapitain des. Schiffes Trafalgar, welcher vier

seklichen, darauf bestimmten Strafe von drei Monsshden: Tage, Die Admiralität hien an der Seeseite in der Gewalt der Niederländer

Gefängniß verurtheilt worden.

dies Urthcil allen brittischen Consuln im Auslande ti

getheilt.

Schottland besibt gegenwärtig einen solchen Ueby an Gelde, daß der Zinsfuß daselbst nur 2 bis 1 j

ein halb Proc. steht. Die Vereine zur Verbesseru

der Gewerbe und des Zustandes des Landes, mitt} eines Zusammenschusses von Kapitalien, sind dort nil

weniger thätig als in London. Wider den

genwärtig mit

bêènch durch die

wider ihn aufgerufenen

sten

welches jeden, der in einem solchen Haute über 10 Sterl. verloren hat, berechtigt, solche innerhalb drei Y naten zurúcézufordern, und wenn die Zahlung nicht( folgt, von dem Gewinner das Verlorne und den di fachen Belauf desselben obendrein einzuflagen, wo die Hälfte dem Verlierenden, die andere den Armen} fällt. Ein Hr.

legung von 20,000 Pf. Sterl. citiren lassen und sáu liche Klagen beliefen sich auf circa 180,000 Pf. El Auch hier ließen sich die aufgerufenen Zeugen, keine ringeren, als der Graf v. Oxford, Hr. Edw. Hughrs d Hughes und Hr. Edw. Moore vergeblich erwarten, Lo

Sefton ‘ein bekannter vornehmer Radicaie), Hr. Gs ville und der Marq, v. Hertford waren gegenwärtig | den Fall, wo auch sie aufgerufen würden ; was aber niß

geshay. Die Sache is noch nicht zu Ende und| Times wúnschen dem Crockford von Herzen „bald Ankunft in dem Lande, wo er zugerichtet werden wi wie er seine Fische zurichtet, ge|hmort, gekocht, geb ten, geröstet u. }. w.“/

Nach Briefen von Hayti vom 27sten Oftober, Gert Die Furcht vor ein

daselbst die vollklommenste Ruhe. Angriff hat aufgehört, und man sicht ciner guten Erl entgegen. Consols 957 96. Brüssel, 17. Dec.

noch fortwährend das Zimmer hüten. Allerhöchstdid|

ben leiden, in Folge einer im Jahre 1795 empsangel! Wunde, am Beine, genießen ader übrigens der best Gesundheit und arbeiten täglich mit ihren Ministern Nacyrichten aus Batavia vom 27. Aug, zufolge hat| Macassar der General. Gouverneur nachdrückiiche Ma) geln gegen den Fürsten von-Tannette ergriffen, der {on ( geraumer Zeit die Langmuth der niederländijchen N Oberst - Lieutenant de Stel und einigen Stücken Ges und ließ am! daß. am fl

gierung mißbraucßte.

wurde mit 450 Mann mit Vollziehung derjelben. beauftragt, v. M. Tannette: so. zweckmäßig. beschießen,

shändlichen Betrieb der Spielhäus die jeßr allgemein „„Höllen// genannt werden, wird vermehrter Strenge verfahren. Vor stern mußte inzwischen ein gewesener Fischhändler Cre ford, der ein folches Haus hält, im Gerichte Kin Geschwornen von der fiskalischen A flage leider! freigesprohea werden , weil sich von all Zeugen (zum Theil zu den dännern des Landes gehörend!) feiner eingefu Dann famen mehrere Privatklagen wil ihn auf dem Grunde des Statuts 9 Ánne C. 1402 v

i) Lane Fox nun, der im Februar f Crocfford 5000 Pf. Sterl. verloren, hatte ihn auf

Se. Maj. der König mis!

nach hartnäckigem Widerstande, die Bakt-

ren. Jn der Nacht vom 18ten auf den 19ten fand e vollständige Revolution dort statt. Der König, )ei- Throns entseßt, mußte die Flut ergreifen, und t seiner wurde die Schwester desselben, mit Zustim- ng der niederländishen Regierung, auf denselben er- en. Es erfolgte zugleih die vollständige Unterwer- g. Außer dem Lieuterant Burger, der an: seinen nden gestorben ist, haben wir noch aht Verwundete abt. Oberst - Lieutenant de Steurs will auch die klci- Fúrsten von Supa und Sacritto zum Gehorjam en. Auf Ternars hat der Gouverneur den verbannten can von Palambang, der jeßt gebeugt zu sein und re Gesinnungen angenommen zu haben scheint, zur dienz gelassen.

Wien, 17. Dec Se. KK. Erzherzog Rudolph, Olmúb, sind gestern Mittags nah Jhrem erzbisciôófli- Sikße abgereist.

Heute Abends nach halb 9 Uhr wurden wir plôß- durch mehrere sehr heftige Bliße, von ziemlich nag- Donnerschlägeu begleitet, überrascht. Während des witters, das ungefähr 10 Minucen dauerte, schneite stark, und das Thermometer sank guf den Gesrier- ft herab.

St. Petersburg, 8, Dec. J- M. unsre allgeliebte serin Elisabeth, welche sich séit aht Tagen etwas glich befand, ist seit vorgestern in der Besserung. Am zten d. M. überreichten der neue K. Spanische andte, Chevalier Paez de la Cadena, und der Nea- taniïche Minister, Graf Ludolph, Sr. Maj. dem ijer ihre Creditive. : | Am 11ten d. M. tritt der Fârst Wolchonsfi seine ise nah Paris mit einer außerordentlichen Sendung Er wird Sr. Maj, dem Könige Karl K. die Glück- ische unsers Kaiserhofes zu seiner Thronbesteigung rbringen und der Krönungsfeier beiwohnen.

Seit dem óten d. M. sind die Theater, die seit ep v. M. geschlossen waren, wieder geössnet en.

Túrkei. Der Oesterreichische Beobachter enthält fol- es aus Konstantinopel vom 17. Novb.: Vorgestern der Kapudan Pascha auf einem Admiralschisfe in hiesigen Hafen ein, wo man ihn mit allen Ehren- igungen empfing. Gestern hatte er seine Audienz dem Großwesir, und wurde mit einem Ehrenpelz be-

Hoheit und Eminenz,

det, Das Gerücht, daß Chosrew Pascha in Ungnade

llen sei, fand in der leßtern Zeit ziemlich allgemei- nen Glauben; man behauptete sogar, der Sultan te bereits Abolobut Pascha, gewesenen Gouverneur Salovichi, zu seinem Nachsolger ernatint. Die N des Kapudan Pascha. haben den Sieg davon Gestern ist auch die bestimmte Nachricht hier ange- it, daß Jbrahim Pascha mit seiner Flotte und sâmmi- en im Gefolge desselben befindlichen Transportschiffen, 6. November aus dem Hafen von Budrun ausge- fen, anstait. aber seine Richtung nach Morea zu- neh-

Kardinal und Färsterzbischof

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menu, wenige Tage nachher in der Bai von Marma- rissa (Macri) an der, der Jnsel Rhodus gegenüber liegen- den Küste vor Anker gegangen sei, um daselbst zu über- wintern.

Ueber den Stand der Dinge in Livadien und Thes- salien waren von den Griechen neuerlich inehrere Nach- richten verbreitet worden, nach welchen die túrfischen Truppen nicht nur Zeitun verlassen haben, sondern selb über Larissa hinaus zurückgedrängt seyn sollten. Diese Nachrichten haben. sich aber keinesweges bestätigt; es scheint vielmehr, daß in diesen Gegenden seit mehreren Monaten nur ganz unbedeutende Gefechte vorgefallen sind, und wir wissen aus einer zuverlässigen Quelle, daß Derwijch Pascha in den ersten Tagen dieses Mos nats mit 12,000 Maun Jnfánterie und 8000 Maun Reiterei in einem Lager bei Hamanna am südlichen Ufer des Sperchius, nahe bei den- Thermopylen stand.

Bei der so - eben statt gehabten Erneuerung des Regierungspersonals zu Napoli di Romania ist Condu- riotli, Präsident des Vollziehungsrathes geblieben. Maurocordato, der vor einigen Monaten seine Stelle als Präsident des Geseßgebungs- Rathes niedergelegt hatre, ist zum Sraats- Sekretär ernannt worden, und man glaubt, daß er nun doch das bisher von ihm ge- fhrte Direktorium zu Mesalvngi wird aufgeben müssen.

Spanien, Einige französishe Blätter hatten ge- meldet, daß der Prinz von Anglona zu Corunna ver- hafter worden sey. Diese Nachricht ist ganz ungegrün- det, indem, wie die Ltoile aus Madrid vom 4. Dec- meldet, dieser Prinz nebst seiner Gemalin und Fatmilie sich, mir Erlaubniß der Regierung, schon seir länger als einem Jahre in Jtalien aufhält. Eben so grundlos ist hiernach auch die von jenen Blättern. verbreitete Nach- richt, daß der Bischof Castrillo gezwungen worden, sey, dem Bisthum zu entsagen: denn Hr. Castrillo hat Yar fein Bisthum , sondern war Kanonikus der Kirche des heil. Jsidor zu Madrid, und wurde von dem Erz- bischof von Toledo zu einem seiner Auxiliaren, mit dem Titel etnes Bischofs 1n partibus, ernannt. Qa

‘Das Mémorial Bordelais meldet aus Madrid vom 10. Dec. JJ. KK. MM. befinden sich im Es- curial im besten Wohlseyn. Die ganze Königl. Familie und der Prinz Maximilian von Sachsen werden am ¡Zten d. Jhren Einzug in dieser Hauptstadt halten.

dan sagr fúr gewiß, daß eine neue Amnestie von Sr. Maj. werde erlassen werden. Wie es heißt soil dieselbe eine allgemeine Verzeihung für alle K. Un- terthanen, die sich während der leßten Revolution straf- fällig gemacht haben, enthalten und nur einige indivi- duelle Ausnahmen darin gemacht werden. :

Die drey, unter der revolutionairen Regierung er- nannten Bischôfe . haben freiwillig ihren bishöôflihen Stühlen entsagt. Es bedurfte dazu nur einer leichten Einladung, und man ist weder zu Zwangsmitteln noch zu anderen Unannehmlichteiten geschritten, um diese Ab- danfung zu erlangen.

Nachrichten aus Cadix vom o. Nov. zufolge isk. dermalen eín Schiff, welches nah dem Plane eines Jn- genieurs ven Chiclana erbaut werden soll, dort der

Hauptgegenstand des Gesprächs. Der Mechanismus

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