1886 / 10 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Jan 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Wir wünschen dem Büchlein noch manch ähnliche Na Neger mit gleicher Urtheilskraft und gleicher Gerechtigkeitsliebe; sicherlich würde dadur viel dazu beigetragen, daß auch in weiteren Kreisen die allgemeine Unfallversiherung anerkannt würde als „ein wunderbarer Fortschritt des modernen Zeitgeistes, berufen, den Staat zu heben und die Familie zu beleben, die Finigkeit zu stärken und die Zusammen- gehörigkeit zu fördern !"

Centralblatt der

Abgaben - Dei epgebung und Verwaltung in den

h Konigs S en S nrent Nr. 1. Inhalt: Anzeige der in der Gefeß - Sammlung at im Rie - Gesetzblatt ershienenen Geseßze und Verord- nungen. I. Allgemeine Verwaltungsgegenstände: Veränderungen in dem Stande und in den Befugnissen der Zoll- und Steuer- stellen. Civilrechtlihe Verhaftung der bauleitenden Beamten bei Anshlagsüberschreitungen. 111. Indirekte Steuern : Fulassung von Privattransitlägern ohne amtlichen Mitvershluß für Ricinusöl, butterartiges Lorbeeröl und cilenischen Honig. Denaturirung von Branntwein zur H von Antipyrin aus Essigäther. Denaturirung von Branntwein zur Herstellung von Srirituslacken. Erkenntniß des Reichsgerichts. Wechselstempel. Mandatar. In- haber. VI. Perfonalnachrichten.

Statistische Nachrichten.

56 den Veröffentlichungen des Kaiserlihen Gesund- tet sind in der Zeit vom 27. Dez. a. pr. bis 2. Jan. 1886 von je 1000 Bewohnern, auf den Jahresdurchsnitt berechnet, als gestorben emeldet: in Berlin 23,0, in Breslau 27,1, in Königsberg 36,9, in Köln N in Frankfurt a. M. 21,1, in Wiesbaden 8,4, in Hannover 25,7, in Kassel 24,9, in Magdeburg 30,1, in Stettin 25,0, in Altona 38,0, in Straßburg 20,7, in Mey 15,9, in Münhen 23,7, in Nürnberg 20,9, in Augsburg 19,4, in Dresden 24,1, in Leipzig 24,3, in Stuttgart 25,3, èn Seele 26,0, in Braunschweig 24,3, in Hamburg 30,8, in Wien 9 5, in Budapest 34,7, in Prag 34,5, in Triest 38,8, in Krakau 31,6, in Basel 12,9, în Brüssel 26,6, in Amsterdam 27,4, in Paris 23,8, in London 26,5, in Glasgow 23,3, in Liverpool 27,9, in Dublin 37,1, in Edinburg 18,3, in Kopenhagen 21,3, in Stockholm 19,2, in Christiania 27,2, in St. Petersburg —, in Warschau 30,8, in

a —, in Rom 21,7, in Turin 17,1, in Bukarest —, in Madrid —, in Alexandria —._ In der P vom 5. bis 11. Dezember a. pr. in New-York 22,3, in Philadelphia 17,1, in Baltimore 16,9, in San Francisco —, in Kalkutta 28,4, in Bombay 26,6, in Madras 38,0. i: E

Während der Berichtswoche hat die Sterblichkeit in den meisten Großstädten Europas zugenommen, nur aus den größeren Städten Süddeutschlands, namentlich aus Wiesbaden, Mainz, Darmstadt, Mannheim, sowie ferner aus Lübeck und Rostock werden kleine Sterb- lickeitsziffern gemeldet. Die größere Sterblichkeit wurde wohl

zumeist durch die in vielen Orten ansehnlich vermehrten Todesfälle an Lungentuberkulose und an akuten entzündlichen Prozessen der Athmungsorgane hervorgerufen, welche - leßtere namentlich in Breslau, Dresden, Frankfurt a. M., Hamburg,

Hannover, Magdeburg, Amsterdam, Brüssel, London, Paris, Prag u. a. häufig letalen Ausgang nahmen. Auch Darmkatarrhe und Brechdurchfälle führten besonders in Altona, Berlin, Danzig, Königs- berg mehr Sterbefälle herbei, so daß die Theilnahme des Säuglings- alters im Allgemeinen eine etwas größere als in der Vorwoche war. Von je 10 000 Lebenden starben in Berlin 70, in München (wie in der Vorwoche) 75 Säuglinge.

Von den Infektionskrankheiten wurden Sterbefälle an Masern, S(arlach und Kindbettfieber weniger, an Diphkherie mehr, an ty- phösen Fiebern und an Poen fast die gleihe Zahl wie in der Vor- woche gemeldet. So zeigen Masern, niht selten mit Scharlach und Diphtherie complicirt auftretend, in Berlin, Braunschweig, Bre- men, Dresden, Duisburg, Amsterdam, Krakau einen kleinen Nachlaß, in Barmen, i pool, London, Paris, Wien eine inuame der Sterbefälle. Das Scharlachfieber hat in Berlin, Hamburg, Christiania, London etwas

weniger, in Altona mehr Opfer verlangt. Die Sterblichkeit an

Diphtheritis und Croup war an vielen Orten eine gestei- E , wie in Altona, Barmen, Braunshweig, Breslau, hemniy, Danzig, Dresden, Duisburg, Frankfurt a. M., Halle,

nuover, Magdeburg, München, Posen, Stuttgart, Amsterdam, London,

ag Stodbôlm, Warschau, Turin u. a., während sie in Berlin, Dan Du N Budapest, Christiania, Wien eine kleinere wurde, in 5 ode : L O, era, Paris fast die gleiche wie in der Vor- Warscha E Typhôse Fieber zeigten in Hamburg, London, fälle E R eine Zunahme, in Paris eine Abnahme der Sterbe- sowie aus Q CleStp us kamen aus dem Regierungsbezirk Aachen bezirken Andere und Rom je 1 Todesfall, aus den Regierungs- cur M A en und Marienwerder 4 bezw. Erkrankungen berg cine D Aus Prag wird 1 Todesfall, aus Nürn- getheilt _— D Gaul an epidemischer Genistarre mit- pool weniger. E R husten forderte in Berlin und Liver- blieb die: S e ondon, Dublin mehr Kinder, in Hamburg vorhergegangenen N ua Erkrankungen fast die gleiche wie in der aus Berlin E e. Einzelne Sterbefälle an ppen famen Paris Prag, Rom Mag ann mehrfahe aus Liverpool, Warschau, immer in Budapest und crihterstattung; häufig waren Pocken noch aus Breslau, Nürnberg Edinburg E Vocenarbenu age BUO ¿t in d r E r Mittheilung. Vie Cholera M tee a rargies Jahres in Algesiras (Provinz Cadiz) fälle vor. In Italien sind edi 22 Erkrankungen und 11 Todes-

iteren Erkrankungen eit dem 28. Dezember (Venedig) keine (erankreid) sind vom Od worden, Im Departement Finistère UE 7 Todesfälle gemeldet i ember a. pr. 129 Erkranfungen 91.—24. Dezember 7 Cholerafälle 1 Zen sind in der Zeit vom kommen. Die Behörden haben energif{e Til ichem Luoeange vorge- Weitere Erkrankungen sind bis jet nicht pu Kenntntß pefommn

Nudbvlstadkt, anuar. (Thüre (0 A, nisse der Volkszählung für das E) Die GrgeB- burg-Rudolstadt weisen na, daß die Bevölkerun §0296 auf 83 917 gestiegen, ist. Bemerkenêwerth ist, daß die Mehrzahl der Amts- gerihtsbezirke eine Zunahme erfahren bat; nur in einen eimicen Stadt-Ilm hat die Devò kerung abgenommen. Von den 8 Städten baben 5 zugenommen Rudolstadt um 1834 ernes 5 haben abgenommen. L Zan :

Den von dem Statistishen Departement des zstecreici Handelsministeriums herausgegebenen „Nachrichten e E Handel und Verkehr“ entnehmen wir folgende Mittheilungen über die Statistik des österreihischen Post- und Telegraphen- wesens im Jahre 1884. Das Post- und Telegraphengebiet der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder hat eine Ausdehnung von 300 024 qkm mit 22 144 244 Einwohnern nach der Zählung vom 31. Dezember 1880; dasselbe umfaßte in 1884 für den Manipulations- dienst 4191 (1883 4148) Post- und 2903 Telegraphenanstalten unter leßteren 1336 (1883 1282) Staaks, E zur Privatkorrespondenz ermächtigte Eisenbahn- und 103 Privatstationen unter der Leitung von 10 Post- und Telegraphendirektionen (Wien, Linz, Graz, Triest, Juns- bruck, Prag, Brünn, Lemberg, Czernowiß und Zara). ‘Vas Gefammt- personal der Post- und Telegraphenanstalten umfaßte Gnde 1884 18 485 Personen, von welchen auf den administrativen Dienst 698, auf den Manipulationsdienst 1: 787 Personen entfallen. Die Gesammtzahl der durch die Poft beförderten Sendungen betrug 551 933265 Stü, und zwar 415 160300 (1883 383 619 900) Briefsendungen, 12 624 441 Postanweisungen, 3 358 261 Nacnahme- Postanweisungen, 110 063 Pee 85 318 000 beförderte Zeitungsnumtmern und 35 362 200 Kahr tsendungen. Der Gefammt- werth der Geldbriefe und erthsendungen belief fich auf 5 352 673 700 fl. Der Reifeverkehr umfaßte 232 981 Personen. Die Gesammtzahl der beförderten Telegramme betrug 6 683 322 Stck., davon waren 6182451 gebührenpflihtig. Die Zahl der mit der

zwar

Bochum, Danzig, Freiburg i. B., Königsberg, Liver- *

pneumatischen Post in Wien beförderten Gegenstände belief sich auf 1192238 Stúück. Die Finanzergebnisse werden durch folgende Angaben arakterisirt. Es belief sich die Gesammteinnahme auf 24749261 fl. (1883 24051596 fl.); davon entfallen auf Briefpostporto 11743024 fl., auf Fahrpostporto und fassa iergebühren 7 610 016 fl., auf Telegraphengebühren 3 776 317 fl.

ie Sesanamiauagake betrug 21 167 833 fl, und zwar 20 409 708 fl. S 19811522 fl.) ordentlihe und 758 125 fl, außerordentliche

usgaben ; davon nahmen die persönlihen Bezüge 10 774 390 fffl., die Betriebskosten der Post auf Straßen, Eisenbahnen und Dampfschiffen 5 033 645 fl. 2c. in Anspru. Der Uebershuß der Einnahmen belief sih demnach in 1884 auf 3581 428 fl.

E Uebersichten der Zahl der Studirenden auf der Königlihen Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Univer- fität zu Bonn im Winter-Semester 1885/86. A. Im Sommer- Semester 1885 sind immatrikulirt gewesen 1253. Davon sind a. verstor- ben 1, b. abgegangen mit Exmatrikel 398, c. weggegangen, ohne si abzumelden und daher gestrichen 37, d. ge|trihen auf Grund des §. 13 für die Studirenden 2c. vom 1. Oktober 1879 6, e. gestrichen aus sonstigen Gründen 12, zusammen 454. Es sind demna geblieben 799, Dazu sind in diesem Semester gekommen 271. Die Gesammt- zahl der immatrikulirten Studenten beträgt daher 1070. Davon zählt : die fkatholisch-theologishe Fakultät 77 Preußen, 4 P zu- sammen 81; die evangelisch - theologi che Fakultät 93 Preußen, 5 Nichtpreußen, zusammen 98; die juristische Fakultät 217 Preußen, 14 Nichtpreußen, zusammen 231; die medizinische Fakultät 256 Preußen, 11 Nichtpreußen, zusammen 267; die philosophische Fa- fultät a. Preußen mit dem Doe Reife 262, b. Preußen ohne Zeugniß der Reife nah §. 3 der Vorschriften vom 1. Oktober 1879 55, zusammen Preußen 317, e. Nichtpreußen 76, zusammen 393, Unter den Immatrikulirten der philosophishen Fakultät befinden ih 59 Preußen und 18 Nichtpreußen, zusammen 77, welche der landwirth- schaftlihen Akademie zu Poppelsdorf angehören. B. Außer den im- matrifulirten Studirenden haben die Erlaubniß zum Hören der Vor- lesungen vom Rektor erhalten: nicht immatrikulationsfähige Preußen und Nichtpreußen 34. Die Gesammtzahl der Berechtigten ist mithin 1104. Von diesen Berechtigten hören Vorlesungen AA. von den im- matrifkulirten Studirenden : in der katholisch-theologischen rae 81, in der evangelisch theologischen Fakultät 96, in der juristischen Fa- fultät 231, in der medizinishen Fakultät 263, in der philosophischen Fakultät 389, zusammen 1060. Vom Hören von Vorlesungen dis- pensirt sind: in der evangelisch-theologishen Fakultät 2, in der medi- zinishen Fakultät 4, in der philosophischen Fakultät 4, zusammen 10; BB. von den übrigen berechtigten Personen: nicht immatrikulirte Preußen und Nichtpreußen 22. Die Gesammtzahl der Berechtigten, welche Vorlesungen hören, is mithin 1082.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Im Verlage von E. S. Mittler u. Sohn in Berlin hien die „Geschichte des 1. Großherzoglih mecklenburgischen Dragoner-Regiments Nr. 17, zusammengestellt vom Premier- Lieutenant Seeler.“ Das Dragoner-Regiment blickt auf eine statt- liche Reihe von Jahren zurück, . denn bereits vom Jahre 1819 datirt seine Entstehung. Der damals regierende Großherzog Friedrich Franz I. entschloß fih auf die dringende Forderung des Deutschen Bundes, mit der Aufstellung eines Reiter-Negiments zu beginnen, vorläufig jedo aus Sparfamkeitsrücsichten von nur ciner Escadron. Erster Chef war der ehemalige K. K. österreichische Kürassier-Oberst von Penb, ein geborener Mecklenburger, welcher österreichishe und hannover]che Wachtmeister, Unteroffiziere und Trompeter engagirte und die Ausrüstungsstücke für Mann und Pferd anfertigen ließ. Das Offiziercorps bestand aus Oesterreichern und Melenburgern: Am 21. Juni 1821 trat die Stamm-Escadron in ihrer Garnifon Grabow zusammen. Ihre erste ernste Verwendung fanden die Chevauxlegers bei Ausbruch von Unruhen in Schwerin und Wismar 1330. In Folge der 1831 von Frankreich drohenden Kriegsgefahr machte der Deutsche Bund mobil, ohne daß es zum Schlagen kam ; aus diesem Anla wurde eine zweite Cscadron gegründet. Sechs Jahre später fiel auf höchsten Befehl die Bezeichnung „Chevauxlegers“ fort und der Name „Dragoner“ trat an ihre Stelle. 1841 wurden noch zwei Escadrons eingerichtet, aus welchem Anlaß mehrere preußische Of- fiziere angestellt wurden. Der erste Feldzug, welchen das 2 egiment mitmachen sollte, war der in Schleswig-Holstein 1848; am 1. April erhielten die 3. und 4. Escadron dic Mobilmachungs-Ordre. Bei Munkmolstrup und Oeversee wurden die Mecklenburger zum ersten Mal handgemein mit dem Feinde. Das stürmische „Jahr 1848 sollte das Regiment auch noch anderweiti beschäftigen, denn es nahm tbätigen Antheil an dem eldzuge in Baden. Sm Feldzuge 1866 sollte nach einigen andern kleinen Affairen der 29, Juli ein Ehrentag für die meck enburgischen Dragoner werden, indem sie einen kühnen Angriff auf das von Bayern eseßte Seu- bottenreuth machten, wobei namentli die erste Escadron unter Ritt- meister von Boddien, welcher eigenhändig die feindliche Fahne eroberte, sich auszeihnete. Die 1. Escadron machte 2 A siniere und 86 Mann zu Gefangenen, und die dritte zeigte sich nicht minder wacker und machte 28 Gefangene. Am 30. Juli fielen der 2. Escadron in dem Dorfe Eschenau 4 feindliche Offiziere, 176 Mann und 1 Compagnie- fahne in die Hände. Die 1. Escadron wurde na erfolgtem riedens\{chlusse der Ehre theilhaftig, an dem feierlihen Einzuge der rtben Truppen in Berlin theilzunehmen; die Regiments-Standarte

vom König von Preußen ein Fahnenband mit Der Eintritt Mecklenburgs in den Norddeutshen Bund machte eine Vermehrung und Neuorganisation der Großherzog- lichen Truppen nöthig, und so fand denn am 22. September 1867 die Errichtung eines 2. Dragoner-Regiments statt; ein Jahr später gelangte die preußisch-mecklenburgische Militärkonvention zum Abschluß; im Herbst 1868 rüdcten die mecklenburgishen Dragoner zum ersten Male als ein Theil der 17. Division und des IX. Armee-Corps in das Manöver. Die nächste Mobilmachung war diejenige für den roßen deutsch-französishen Krieg. Die Hoffnung, gleich vor den Feind zu kommen, sollte jedo getäuscht werden; erst am 24. August traf die Marschordre für die mit Ungetuld der Antheilnahme am Kriege entgegensehende 17. Division ein. Dieselbe sollte zur I. Armee unter Befehl des Generals von Steinmeß stoßen, um die Cernirungs- truppen vor Meß zu verstärken. Auch an der Einnahme von Toul nahmen die Mecklenburger Theil. Die 4. Escadron war fodann vor Mezières lebhaft E ;dieFranctireurs bereiteten hier viel Schwierig- feiten. Von größeren Waffenthaten, welche die 17. Division mit vollbringen half, fei zunächst l aat die Shlacht bei Loigny-Poupry. Die Division hatte 10 Offiziere, 184 Mann todt, 34 Offiziere und 814 Mann verwundet verloren, und hatte 1 französischen General, 50 Offiziere und 2000 Mann _ gefangen genommen, 8 Geschüße und 1 Munitionswagen erobert. Die blutige Schlacht um Orleans folgte und endete mit dem siegreichen Einzug des Großherzogs an der Spitze der 17, Division; leßtere hatte \{chwere Verluste erlitten. Die betreffende Armee-Abtheilung hatte sich an drei Tagen fiegreich ges{lagen, 14 000 Gefangene ae und 46 Geschüße erobert. Auch in die Gefechte bei Meung, Beaugency-Cravant, Marchs6uoir griffen die Dragoner thätig ein; in leßterem Scharmüßel machte der tapfre Gefreite Kaschube von der 5. Escadron g eigene Fauft 20 Gefangene. Die Gefechte von S und Morée folgten. Am 31. Dezember trafen 13 eiserne Kreuze 2. Klasse für das Regiment cin. Weitere Gefechtstage bei Vibraye, Connerré und Thorigné folgten, die Schlacht bei Le Mans war die leßte große Affaire. Am 8. März hatte das Regiment die Ehre, die große Parade bei Rouen, welche ursprünglich vom Kaiser selbst abgehalten werden sollte, vor dem Kronprinzen mit- zumachen. Am 15. Juni zog das Regiment in seine Garnifon Ludwigslust ein. Die Standarte des Regiments erhielt am 30. Mai 1872 das eiserne Kreuz und am 9. Januar 18373 eine neue Auszeichnung, nämlich von dem Kaiser cinen silbernen Ring mit der Inschrist: „Es wurde mit dieser Standarte in der Hand am 2. Dezember 1870 verwundet und starb ür Folge dessen Unteroffizier Lange.“ In dem Feldzuge sind ge- fallen resv. ihren Wunden oder Krankheiten erlegen 8 Unteroffiziere und 15 Mann. Die mit Fleiß und jorgfs liger Benupung der vorhandenen Quellen geschriebene Geschichte bildet für das Regiment

erhielt später Sc{hwertern.

selbst ein werthvolles literarisches Monument, für die Hecreskunde einen dankenswerthen Beitrag. Fünf farbige Kunstbeilagen mit Porträts {müden den sauber ausgestatteten Band.

Von den „Beiträgen zur Erläuterung des deutschen Rechts“, die, in besonderer Beziehung auf das preußische Recht mit Einschluß des Handels- und Wechselrechts, von Dr, I. A. Gruchot begründet, in dritter Folge vom Reichs- A Rassow und dem Kammergerichks-Rath Künzel Berlin, Frz. Vahlen) herausgegeben werden, sind kürzlih wiederum 2 Hefte, das 6. Heft des IR, Jahrgangs (des XRIX. Jahrg. der ganzen Reihe der Beiträge) und ein „Beilageheft“ zu demjelben erschienen. Wie die früheren Hefte, über deren Inhalt wir bei ihrem Erscheinen berihtet haben, bringt au das vorliegende 6. mit seinem „Beilageheft“ für den Juristen nicht unwihhtiges Material. Zunächst enthält das 6. Heft 4 Abhandlungen (Nr. 18—21) und zwar 1) über den Umfang der Erweiterung der Preis und Dispositionsfähigkeit der Minderjährigen in Folge der Vorschrift des §. 51 al. 1 der Civil- prozeßordnung unter besonderer Berücksichtigung des in dem O des vormaligen E e L att an zu Kassel geltendèn Rechts, vom Gerichts-Assessor Fuchs (Schluß von Nr. 14 dieses Jak rgangs); 2) über die Restitutionsgründe des §. 211 ff. der C.-P.-Y,, vom Ober-Landesgerichts - Rath Dr. Ude; 3) Klagbitte und Urtheilsnorm des Grundschuldanspruhs, vom Amtsrichter Voß; 4) über Anzahl und Beseßung der Civilkammern, vom Bür ermeister Westerburg. Auf diefe Abhandlungen folgen unter der E „Aus der Praxis, einzelne Rechtsfälle“, längere oder kürzere ittheilungen von Urtheilen des Reichsgerichts bei verschiedenen Rechtsfällen und Prozessen (Nr. 52—60). An diese Mittheilungen {ließt sfich sodann noch eine „Literatur“, d. h. eine Anzahl theils längerer theils kürzerer Besprechungen und Anzeigen juristischer und staatswissenschaftlicher Schriften sowie eine Uebersicht rechtswissenschaftlicher Zeitschriften an. Außerdem enthält dasselbe 6. Heft noch ein „Jnhaltsverzeichniß des XXIR, Jahrganges (Dritte Folge 1X.)“, sowie ein „Sachregister zum XX1IX. Jahrgang (Dritte Folge 1X).“ Das „Beilagehest“ liefert unter der Ueberschrift „Aus der Praxis, einzelne Rechtsfälle“ eine Fortseßung des im 6. Heft mitgetheilten Abschnittes, von Nr. 61 bis 171 nebst einer genauen Inhaltsangabe des „Beilagehefts.“

Land- und Forstwirthschaft. ___ In der gestrigen (3.) Sitzung des Deutschen Landwirth- {hastsraths H at tELE Anträge zur Annahme:

Der Deutsche Landwirthschaftsrath wolle beschließen :

I. In Erwägung, daß der von der Königl. preußischen Regierung dem Bundesrath vorgelegte Gesetzentwurf, betr. das Branntwein- monopol, im Wesentlichen den im gemcinsamen Antrage der Referen- ten Perth Forderungen entspricht, erklärt der Deutsche Land- wirthschaftsrath sh im Prinzip mit dem oben genannten Entwurfe it gie A ie LandwirtbfG b b

11, Der Deutsche Landwirthschaftsrath bittet jedoch den Herrn Reichskanzler, bei der definitiven Feststellung des Geseßentwurfs fol- genden Wünschen Rechnung zu tragen:

1) a dal, L Der Begriff „regelmäßig“ ist näher zu- defi- niren. 2) ad S. 4 al. 2, Die Festsetzung der Produktion hat für sämmt-

lihe Brennereien unter billiger Berückfichtigung der wirthscaftlihen Verhältnisse zu erfolgen, wie dies in al. 3 nur für die kleinen Bren- nereien vorgesehen ift.

3) ad §. 4 al. 2 und 3, ad §. 5 al. 2: Geschäftsgang in 2 In- n statt der im Entwurf vorgesehenen einen Instanz ist festzu- chen.

4) ad §. 10. Unter den von der Monopolverwaltung anzuschaf- fenden Gegenständen sind auch die „Meßapparate" aufzuführen.

5) ad §. 22 al, 2, Bei der Wahl der Ablieferungsstellc (Eisen- bahn oder Branntweinmagazin) muß das Interesse des Produzenten möglichste Berücksichtigung finden. j

6) ad S. 23 al. 1. Jt einzufügen hinter den Worten: „Tarif bestimmt“: Produktions- faktoren“.

7) ad §. 23 al. 2. Jf einzufügen hinter den Worten: „zu be- stimmen ist“: „dem Kartoffelbranntwein ist au solher Branntwein gleihzuahten, welcher folhen anderen Rohmaterialien entstammt, die unter bestimmten Nothlagen (Mißwachs) zur Futtergewinnung ver- arbeitet wurden“.

D ad §. 23 al. 3. Der den kleinen Brennereien zu gewährende gus ag ist auf keinen A unter der Höhe des gegenwärtig denselben

ewilligten Steuernachla\ses zu normiren.

Gewerbe und Handel.

Der Cours für die hier zahlbaren Oesterreichischen Silber-Coupons ist auf 16050 (A für 100 Fl. österr. Silber herabgesetzt worden. z

Der Aufsichtsrath des hiesigen Börsen-Handels-Vereins hat beschlossen, der Generalversammlung vorzuschlagen, auf Cours- bericht-Conto eine Abschreibung von 50090 M vorzunehmen und die Dividende pro 1885 auf 9 %/o festzustellen,

Der Aufsichtörath der hiesigen Getreide-Maklerban hat die Dividende pro 1885 auf 79% festgeseßt. Gleichzeitig wurde besclossen, daß in der bevorstehenden Generalversammlung von dem Aufsichtörath und der Direktion der Antrag auf Liquidation gestellt A E s g

Un V Di anuar. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Der Markt ift völlig unverändert. Bei einer Zufuhr von gegen 500 Ballen betrug der Umsaß der zweiten Hälfte dieser Woche etwas über 1000 Säcke. Gutfarbige Hopfen sind rege gefragt und halten sich fest im Preise, gelbe aber bleiben felbst bei den billigsten Angeboten total unverkäuflih. Man zahlt jet für wirkliche Ri A bis zu 90 H, für grüne Mittelhopfen 40—50 M und ür leichte hellgrüne Waare 25—30 4 Die Herkunft spielt, mit Ausnahme von Siegelhopfen, keine Rolle mehr, nur die Qualität ist aue ag , Partieen find als solche nur dann verkäuflich, wenn sie auss{ließlich aus gutfarbigen Hopfen bestehen; andern Falls müssen die Gigner, wenn sie zum Verkauf kommen wollen, stets die gelben Ballen zurückbehalten.

„Amsterdam, 11. Januar. (W. T. B.) Die Kommandit- esellschaft Lens u. Bergsma, welche hau as nach Indien andel treibt, hat ein Moratorium nachgesucht. ie Werthe der

Kolonialbanken sind in Folge dessen um 1 bis 34 9/6 gefallen.

Glasgow, 11. Januar. (W. T. B.) Die Berl Qt un en von Noheisen betrugen in der vorigen Woche 4600 gegen 7500. Tons in derselben E des vorigen C x

Bradford, 11. Januar. (W. T. B) Wolle fést, ruhiger, Garn ruhig, fest, in Stoffen mehr Geschäft für das Inland. ,

Kopenhagen, 12. Januar. (W. T. B.) Ein Consortium, welchem die hiesige Landmannsbank, S. Bleichröder (Berlin), M. A. von Rothschild u. Söhne (Frankfurt a. M.), die Disfonto- Gesellschaft (Berlin) und L, Behrens Söhne (Hamburg) angehören, {loß mit dem-schwedischen Reichs\hulden- omptoir eue Staatsanleihe von 72 Millionen Kronen, zu 34 % ver- zinslich, ab. - ie

New-York, 11. Januar. (W. T. B.) Zum Präsidenten der Philadelphia-Reading-Eifenbahn ist Gowen gewählt wor- den; zu Mitgliedern des Verwaltungsraths der Bahn sind Anhänger Gowens gewählt.

„unter Berücksichtigung der jeweiligen

Submisfionen im Auslande. Ministerium der sf lien Arb

1) 14. Januar. Rom. Ministerium der öffentlihen Arbeiten. GcicttSeiton der Eisenbahnen, Schienenli-ferung für die Bahn Viterbo—Attigliano C :

1. Loos: Bessemerstahlshienen 2546,167 t, Voranschlag 534 645 Lire, Kaution prov. 27 000, def, 54 000 Lire.

11. Loos: Bolzen 25 004, Haken 93 632, Voranschlag 47 611,%, M ore 2400, De E y

. Januar. Provinz Calabria ultra prima. Arbei

Gisen efecmaen an den Brücken Amigdalà und Palizzi. “Borer dag Stelle: aution prov. 3000, def. 7000 Lire, Näheres an Ort und