1934 / 276 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 26 Nov 1934 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 276 ysin 26. November 1934. S. 2 R E E

Buch- und Betriebsprüsungen.. 89

Für Buch- und Betriebsprüfungen, die die Ueberwachungs-

telle in Erfüllung ihrer Aufgaben bei einem Unternehmen durh- ührt, werden Gebühren oder Kosten nicht erhoben. Die Ueberwachungsstelle ist jedoch berechtigt, ein Unter- nehmen, bei dem die Prüfung Verstöße gegen behördliche Ver- ordnungen oder Anordnungen oder Verleßungen der aus dieser Gebührenordnung sih ergebenden Pflichten feststellt, mit den Kosten dieser Prüfung zu belegen. Die Höhe dieser Kosten wird, ohne daß es eines Nachweises gegenüber dem Betroffenen bedarf, durch die Ueberwachungsstelle für Tabak endgültig festgesezt. Der Betrag ist von dem zahlungspflichtigen Unternehmen innerhalb einer Woche nah Empfang der Aufforderung auf das Postscheck- konto dexr Ueberwachungsstelle für Tabak einzuzahlen. Schlußbestimmung. § 10. j j Die Gebührenordnung tritt am Tage nah ihrer Veröffent- lihung im Deutschen Reichsanzeiger in Kraft. Bremen, den 24. November 1934. Der Reichsbeauftragte für die Ueberwachungsstelle für Tabak. Bernhard.

Preußen. Betktanntmachung.

Auf Grund des § 1 des Gesetzes über die Einziehung kommunistischen Vermögens vom 26. Mai 1933 (RGB, I S. 293) in Verbindung mit dem Gesege über die Einziehung staats- und volksfeindlihen Vermögens vom 16. Juli 1933 (RGBl. 1 S. 479) und der Preußischen Ausführungsverord- nung vom 31. Mai 1933 (Geseysamml. S. 207) werden die nachstehend bezeichneten Sachen und Rechte unter Bestätigung

der polizeilihen Beschlagnahme zugunsten des Land Preußen, vextreten durch den Regierungspräsidenten Schleswig, eingezogen: : A. Barvermögen. 13,58 RM, Deutscher Zentralverband, Helgoland, 114,60 RM, Verein der SPD., Helgoland, 4,18 RM, Deutschex Bauarbeiter-V., Helgoland, 20,48 RM, Ges.-Verband Arbeitnehmer, Helgolan B. Vermögen der nachstehenden marxistishen Sportverein Sportverein „Rote „Freie Turnexrschaft“ in Oldenburg i. Holstein, Arbeiter Turnverein " Freundschaft“ in Neustadt Holstein.

dieser Verfügung wirksam. Gemäß § 83 der angezogene Verordnung eden die an den eingezogenen Gegenstände bestehenden Rechte.

Schleswig, den 22. November 1934. Der Regierungspräsident.

J. V.: Röhrig.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

schaft wieder übernommen.

Falken“ in Oldenburg i. Holstein, Die Einziehung wird mit dem Tage der Veröffentlichung

Ein Verzeichnis der eingezogenen Gegenstände kann in der Zeit vom 1. Dezember bis 31. Dezember 1934 im | 9 Zimmer 142 der Regierung in Schleswig eingesehen werden.

Der Königlich dänische Gesandte Hexrluf Zahle ist nah Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandt-

VerkehrSwesen.

Sufhebung der Abwicklungsstelle der Abteilung München des Reichspofstminifteriums.

Das Gesey zur Vereinfahung und Verbilligung der Verwal- tung vom 27. Februar 1934 hat u. a. die Staatsverträge mit Bayern und Württemberg über den Uebergang der Post- und Telegraphenverwaltungen in den beiden Ländern auf das Reich aus dem Jahre 1920 außer Kraft geseßt. Fn Auswirkung des Gesetzes ist auch die Abteilung München des Reichspostministe- riums (Abteilung VT) aufgelöst worden. 7Fhre L wurden für die Zeit der Ueberleitung einer Abwicklungsstelle übertragen, die jeßt ihre Arbeiten abgeschlossen hat und daher mit Ablauf des Monats November aufgehoben wird. Die Organisations- und Wirtschaftsabteilung des Reichspostministeriums Abtei- lung VIIT führt künftig die Bezeihnung: Abteilung VI.

Wellenänderung am deutschen Kurzwellenfender.

Mit Rücksiht auf die gegenseitigen Störungen des deutschen Kurzwellensenders DID auf Welle 11760 -kHz (25,51 m) und des englishen Kurzwellensenders GSD auf Welle 11750 KkHYz (25,438 m) wird der deutshe Senderxr in freundschaftlichem Be-

nehmen mit England

umgestellt.

DVeschleunigter Güterverkehr im Lloyd-Ostasien- Schnelldienft.

__ Durch die Fndienststellung der gegenwärtig,..noch im Bau be-

riffenen Dampfer "Scharnhorst und „Gneisenau“ auf der

remen-Ostasienlinie des Norddeutshen Lloyd Bremen wird im «ahre 1935 auch eine wesentliche Beshleunigung im Güterverkehr zwischen den europäischen und fernöstlichen neuen Schiffe sollen ausreisend die Entfernung von Bremen—Ham- burg über Rotterdam, Southampton, alma de Mallorca, Barcelona nach Genua in 9 e und von dort über Port Said, Colombo, Penang, Singapore, Manila, Hongkong nah Schanghai in 23 Tagen zurücklegen. Nah Schanhai nta noch Yokohama und Kobe angelaufen werden. Heimkehrend von dort wird außer den vorgenannten Pläßen auch Belawan und an Stelle von Genua Marseille im Zeitraum von nur 24 Tagen berührt. Beide Dampfer erhalten, wie zur e Eicri@n so auch für den Gütertransport, moderne und erstklassige Einrichtungen, so daß sie, in Verbindung mit ihrer Geschwindigkeit, allen Anforderungen der Verlader entsprechen.

Nus der Verwaltung.

Neisekoften-Zuschlüisse beim Arbeitsplatz- Austausch.

Mit Zustimmung des Reichsarbeitsministers hat der Präsi- D ¿4 der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen- vecsicherung, Dr. Syrup, verfügt, daß die Gewährung von Reisekosten (Fahrtkosten, Zehrgeld, Umzugshilfe) auch für Fugend- liche in Betracht kommen kann, die quf Grund der Anordnungen über die Verteilung von Arbeitskräften zur Entlassung kommen. Die Reisekosten usw. können gewährt werden zum Antritt einer Landhelferstelle oder zum Eintritt in den Arbeitsdienst. Weiter können die Reisezuschüsse in Betracht kommen für Arbeiter und Angestellte, die auf Grund des Gesetes zur Regelung des Arbeits- einsabes (8 3) aus ihren bisherigen Arbeitsstellen in die Landwirt- schaft zurückgeführt werden. Die in Betracht kommenden allge- meinen und die für die Reisekostengewährung bestehenden. be- sonderen Bestimmungen gelten sinngemäß. Die Gewährung der Reisekosten an die bezeihneten Personen darf nur erfolgen, wenn sie die Mittel nicht selbst aufbringen können. Es kommt gegebenen- falls auch die Uebernahme eines Tgiles oder die darlehnsweise Gewährung der Reisekosten in Betracht. Eine solhe Regelung werde zumeist zu treffen sein, wenn der Arbeitnehmer zwar angibt, die Kosten nicht selbst tragen zu können, seine Entlassung aber aus einer längere Zeit bei voller Beschäftigung innegehabten Arbeits- stelle erfolgt ist. Fm Fnteresse der Kostenersparnis sind ferner,

soweit hierdurch feine Erschwerung der Unterbringung eintritt,

Berliner Börse am 26. Itovember.

Fm Verlauf gut gehalten.

Die Berliner Börse vom Montag zeichnete sih durch eine große Geschäftsstille aus. Die Kursgestaltung war anfangs wenig einheitlih, jedoh waren die Veränderungen gegenüber den Sonn- | abend-Schlußkursen nur gering. Privatpublikum und Kulisse übten wieder große Zurückhaltung, und die meisten Kursnotie- rungen famen nux auf Grund reiner Zufallsorders zustande. Fm Verlauf machte sih im Zusammenhang mit dem günstigen Bericht über die Fndustriebeschästigung ein etwas freundlicherer Unterton bemerkbar. Die Tendenz war eher leiht nah oben gerichtet und hielt bis gegen Schluß des Verkehrs unverändert an.

L Auf dem Montanmarkt zeigten sih kaum Kursveränderungen. Phönix lagen etwas höher, dagegen Mannesmann und Harpener eine Kleinigkeit niedriger. Auf Grund von reinen Zufallsorders waren unter Braunkohlenpapieren Rheinische Braunkohlen 1 vH niedriger, am Kalimarkt dagegen Westeregeln 14 vH hoher. Der Rückgang der J. G. Farbenaktie um 1 vH übte im Verlauf auf

die Arbeitsstellen möglichst so zu wählen, daß nicht übermäßig hohe Reisekosten entstehen. |

Einheitlichkeit bei Amtsbezeichnungen usw.

im Dritten Reich.

Der preußishe Ministerpräsident hat als Leiter der Landes- orstverwaltung durch Verfügung leng e daß es im national- ozialistishen Staate erwünscht ist, daß bei der Festseßung der [mtsbezeihnungen und Dienststellenbezeihnungen sämtlicher Forstbeamten des Staates, der Gemeinden und der öffentlihen An- stalten und bei der Regelung ihrer Dienstkleidung nach den leihen Grundsäßen verfahren wird. Die Einführung ent- sprechender Bestimmungen für die Gemeindeforstbeamten stehe evor. Der Ministerprasident empfiehlt bereits jeßt, im Einver- nehmen mit dem Fnnenminister, eine Angleihung der Dienst- bezeihnungen usw, Die Gemeindeforstbeamten würden künftig die Uniform des Staatsforstbeamten tragen, jedoch mit grauen Achselstücken auf grauem Samt und ire Ga Hoheits- abzeichen. De aldwärter und Forstanwärter werden ent- O einheitlih gekleidet. Die Auftragezeit für die bisherigen

niformen ist bis 31. Dezember 1940 befristet.

Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater. Dienstag, den 27, November. Staatsoper: Aïda. Musikalishe Leitung: 1914 Uhr.

Schauspielhaus: Das Glas Wasser. Beginn: 20 Uhr.

Bleh. Beginn: Lustspiel von Scribe.

die Tendenz keinen Einfluß aus. Kunstseidenwerte waren bei

kleinen Umsägen bis zu 1/4 vH niedriger. Elektrische Licht &

Kraft zogen in L O günstiger Mitteilungen des Geschäfts-

berichts um 14 vH an. Sonst lagen am Elektromarkt noch Chade

224 Mark höher. Nach den leßitägigen Rückgängen waren Julius

Berger um 14 vH, Schultheiß um 1 vH und Schubert & Salzer

um 1 vH e, Einige ‘Kauforders von westdeutsher Seite waren in Westdeutsche Kaufhof zu bemerken (plus 4). Reichs- | bank waren etwas angeboten (minus. 1). Am Kassamarkt war

die Geschäftsstille ‘ebenfalls groß und die Kurse gegenüber dem

Po! n verändert.

Ler Rentenmarkt zeigte zumeist behauptete Kurse. and- briefe und Stadtanleihen lagen Hr etwas böher Ra R Reichsbank-Vorzugsaktien, während unter Auslandsrenten be- sonders Türken schwach lagen (minus 5). Tagesgeld blieb unver- andert 3% bis 4/4 vH. Hier machen sih die ersten Anzeichen des Ultimo bemerkbar. Am internationalen Devisenmarkt traten keine sonderlihen Veränderungen ein. Fn Berlin wurde das Fe ltauh Va 12,41 (12,4124) und der Dollar unverändert 2,49 RM estgeseßt.

und Niederländish-FJndien auf Welle 11 770 kHz (25,49 m), die bisher für Batavia vorgesehen war,

äfen eintreten. Die «

es in

Wochenübersicht der Reichsbank vom 23. November 1934

(in Klammern Zu- und Abnahme gegen die Vorwohe) :

Aktiva, RM

1. Goldbestand (Barrengold) sowie in- und aus- : ländisde Goldmünzen, das Pfund fein zu 1392 Reichsmark berechnet «oe.

und zwar: Goldkassenbestand . . Golddepot (unbelastet) bei i ausländischen Zentralnoten- le banken . «„ 21 204 000

2, Bestand an deckungsfähigen Devisen « « « « « 106)

: as

n 3.3) » Reichsshaßwechseln . « « « « - t 5 89009 70 01

E b) » sonstigen Wechseln und Schecks . . ( 3448 902 0 98 4100 jy

« deutshen Scheidemünzen . « « « « 286 481 (1 (4- 20 29404 16 630 0

(+— 293900 ( 81 783 00)

d. 78 390 (g

n RM 57 186 000

4 152 (v

Ï e Noten anderer Banken . « « «

Ï Lombardforderungen « « « « « «5 (darunter Darlehen auf Neichsschaßz- wechsel RM 84 000)

deckdungsfähigen Wertpapieren « - - 433 483 00 17600 316 192 000 (+ 126 00)

685 159 000 (+ 18 414 00)

150 000 00) (unverändert) 67 262 00) (unverändert)

40 254 000 (unverändett) 365 281 000 (unverändert) 3 526 039 000 (— 88 862 000 935 009 000 (+4 65 242 000 273 217 000 (4 8 797 000

Erläuterungen: Nach dem Ausweis der Reichsbank von 23. November 1934 hat sich in der vérflossenen Bankwoche die qs samte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombardi und Wertpapieren um 56,6 Mill, auf 4286,3 Mill. RM vev mindert. Fm einzelnen haben die Bestände an Handelswech]seln und -shecks um 58,4 Mill. auf 3448,9 Mill. RM, an Lombard engen um 2,8 Mill. auf 81,8 Mill. RM und an deckung ähigen AEthapieven um 0,2 Mill, auf 433,5 Mill. RM abge nommen, agegen die Bestände an Reihs\haßwechseln um 4,7 Mill auf 5,9 Mill. RM und an „sonstigen Wertpapieren“ um 0,1 Mill auf 316,2 Mill. RM zugenommen.

An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 92,8 Mill. RM in die Kassen der Reichsbank zurückgeflossen, und zwar hat sih der Umlauf an Reichsbanknoten um 88,9 Mill. auf 3526,0 Mill. RM, derjenige an Rentenbankscheinen um 8,9 Mill auf 273,5 Mill. RM vermindert. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 21,4 Mill. auf 1377,3 Mill. RM ab. Die Bestände det Reichsbank an Rentenbankscheinen haben sih auf 135,4 Mill. RM, diejenigen an Scheidemünzen unter Berücksihtigung von 10,1 Mill Reichsmark neu ausgeprägter und 11,3 Mill. RM wieder eingt- gogener auf 286,5 Mill. RM erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 935,0 Mill. RM eine Zunahme um 65,2 Mill. RM.

Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen haben [ih um 0,1 Mill. cuf 82,5 Mill. RM erhöht. Jm einzelnen haben die Goldbestände um 0,2 Mill. auf 78,4 Mill. RM zugenommen und die Bestände an deckungsfähigen Devisen um 0,1 Mill. auf rund 4,2 Mill. RM abgenommen.

ü e sonstigen Wertpapieren. . . - - «

L e sonstigen Aktiven | assiva. 1. Grundkapital . B h 2. Reservefonds: a) geseßliher Reservefonds « ««« o.

b) Spezialreservefonds für künftige Dividenden- zahlung

c) sonstige Nüklagen. « « « «eo aao 3. Betrag der umlaufenden Noten « « «« 4. Sonstige täglih fällige Verbindli(hkeiten « «« 5. Sonstige Passiva

* o es eo. s. . 975.60 s,

ur Auflockerung der Kartelle.

Jn einem Rundschreiben an die Wirtschaftsgruppen bittet der Führer der Wirtschaft um Anregungen aus den einzelnen Wirkt- shaftszweigen im ‘Sinne der beabsihtigten Lockerung dex Preis kartelle in der Wirtschaft. Es heißt dann in dem Rundschreiben weiter:

„Eigennüßzige Denunziationen und leichtfertige Beshwerden, die vor allem auf die Mängel anderer hinweisen und gleichzeitig die eigenen zu verbergen suchen, lehne ih entshieden ab. Wenn ih die Wirtschaft selbst zu dieser Mitarbeit aufrufe, so geschieht es, um alle Arten von Experimenten zu vermeiden. Es kommt mir darauf an, bestimmte und zutreffende Angaben zu erhalten über überstürzte Kartellbindungen, bei denen die natürlichen, wirtschaft- lihen und organisatorischen Voraussezungen nicht vorliegen, außerordentliche Unterschiede in dem Beschäftigungsgrad und in der Kostengestaltung der Mitglieder kartellmäßiger Bindungen, außergewöhnliche Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und ähn- lihe Hemmungs- oder Erstarrungsersheinungen infolge der an- gewandten Kartellmittel, Kartellbindungen, die lediglih auf dem Papier stehen und vorwiegend nicht innegehalten werden können, Kartellbindungen, die ausfuhrhemmend wirken, kartellmäßige Bin- dungen, die seit Anfang 1933 bereits aufgelöst und gelockert worden sind, erhebliche Preissteigerungen seit Anfang 1933, und zwar nicht Preissteigerungen im _Einzelfall, sondern im Durchschnitt des gt- regelten Preises und ähnliche Vorgänge.“

Ausdrücklih wird hervorgehoben, daß sich die beabsichtigten Ueberprüfungen nicht lediglih auf derartige Bindungen der Fndu- strie beshränkungen, sondern auch auf die anderen Wirtschafts- zweige, wie Groß- und Einzelhandel, Handwerk, Versicherungen, Verkehr usw. erstrecken.

Sachsenschau ein Erfolg.

Die Man die von dem Sächsishen Werbeamt in der O vom 12. bis 24. November im Gebäude der ehemaligen

ächsishen Gesandtschaft veranstaltet wurde, hat gute Erfolge auf- zuweisen. Die nächste Ausste ung soll bereits am 6. Dezember eröffnet werden; sie wird Artikel zeigen, die im Frühjahr gebraucht werden. Weiterhin beabsichtigt das Werbeamt im Februar eine Ausstellung optisher und chemischer Industrieerzeugnisse folgen s lassen. Nach dem Ablauf der Leipziger Messe im März 1936 #werden die sächsishen Fabrikanten im Rahmen der Sachsenschal Spielwaren und Geschenkartikel zeigen.

220 ( V

2 794 00 R jstigung dagegen

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 276 vom 26, November 1934. S. 3

Die Beschäftigung der Fndustrie im Vitober 1934.

i äftigung der Judustrie ist nah der Judustriebericht- e ea Reichsamts weiter, und zwax qu Mig shwächer als in Vormonat, gestiegen. Die Zahl der be- jstigten Arbeiter hat sich von 62,1 % im September auf 62,7 % ‘Arbeiterplabkapazität im Oktober erhöht. Noch stärker hat die “l der geleisteten Stunden zugenommen, nämlich von 56,6 %

57,8 % der Arbeiterstundenkapazität, Damit bleibt das heitsvolumen der Industrie nur noch um rund 16 % hinter dem „nd vom Oktober 1929 zurück. Auch die durchsnittliche tägliche vitszoit ist weiter gestiegen; sie beträgi im Oktober 7,46 Stun-

gegen 7,38 Stunden im September.

Jn den Verbrauchsgüterindustrien hat die Beschästigung im ober stärker als in den Produktionsgüterindustrien zugenommen. his ist zum Teil auf die unterschiedlichen Saisontendenzen der en Jundustriegruppen zurückzuführen. Die Produktionsgüter- hustrien haben ihre stärkste saisonmäßige Belebung in den Früh- jeómonaten. Jn den Verbrauchsgüterindustrien steigt die Be- stärker in den Herbstmonaten. Die Verbrauchs- \erindustrien sind weiter durch die Vorbereitungen für das Weih- htsgeshäft angeregt worden. Dies gilt besonders für die Textil- strie, Ju fast allen Zweigen dieser Jndustriegruppe sind die jolgschaften erhöht worden; ebenso ist die Zahl der geleisteten unden gestiegen. Nur in den Baumtwoollspinnereien und in der jlotagenindustrie mußte die Produktion etwas eingeschränkt den. Jun den Jndustriezweigen, die Hausrat und Gegenstände 7 den Wohnbedarf herstellen, hat sih die Beschäftigung wie îm monat weiter beträchtlich erhöht, so vor allem in der Möbel-

bewegung hat die Beschäftigung in gleihem Maße wie in den Verbrauhsgüterindustrien zugenommen. Junerhalb der Fuvesti- tionsgüterindustrien ist das Arbeitsvolumen in der Großeisen- industrie, im Maschinenbau, im Waggon- und Schiffbau, in den N. E.-Metallhütten und -Walzwerken sowie in Teilen der Elektro- industrie noch stärker als im Vormonat gestiegen. Nur im Dampf- kesselbau ist die Tätigkeit eingeshränkt worden. Auch in den übrigen Produktionsgüterindustrien hat sich die Beschäftigung im Oktober weiter erhöht, so im Steinkohlenbergbau, in der Ledererzeugung, in vielen Teilen der Eisen- und Stahlwarenindustrie, in allen Zweigen der papierverarbeitenden Industrie sowie in den Zeitungs- druckereien und im graphischen Kunstgewerbe.

Arbeitseinsaz der Angestellten auch im Otktober günstig. Die Stellenvermittlung der Reihsberufsgruppen der An- estellten in der DAF. stellt auf Grund der thr aus dem ganzen Reich vorliegenden Berichte ihrer Geschäftsstellen fest, daß die ünstige Entwicklung des Arbeitseinsaßes für Angestellte auch im étober angehalten hat. Der Bewerberzugang ist gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Unter den Neuzugangen befinden sih beachtlich viele Bewerber in ungekündigter Stellung, die, durch die G Wirtschastslage ermuntert, einen Stellungswechsel vor- zunehmen beabsichtigen. Das Vermittlungsergebnis erreicht die Höhe des Vormonats. i Jn der altersmäßigen Gliederun lu sich deutlih die Auswirkung der Anordnun( des Präsidenten der Reichsanstalt für die Arbeitsvermittlung un Arbeitslosenversiche- rung über den Arbeitsaustausch. Der größte Teil der Vermitt- lungen entfällt auf die Ae en über 25 Jahre. Die gesamte Lage des Arbeitseinsayes für ngestellte erscheint durhaus ge-

der Vermittlungen zeigt

strie, in den Stuhlfabriken, in der Herstellung von Holzwaren,

festigt und läßt auf eine weiter

ünstige Entwicklung schließen.

¡der Porzellanindustrie, in der Herstellung von Geschirrsteingut, der Hohlglasindustrie, in der Herstellung von Haus- und Küchen- „iten, von Aluminiumwaren, von Messing- und Nickelwaren, „Alpakabesteen, von versilberten Tafelgeräten, von Edelmetall- Shmuckwaren sowie von Funkgeräten, und shließlich auch în 4 Spielwarenindustrie.

Fn der Bekleidungsindustrie ist die Tätigkeit im ganzen un- vindert geblieben. Hier konnte die Belebung in der Herren=- und \menbekleidungsindustrie, in der Wäscheindustrie und in der Her-

lung von künstlihen Blumen den Rückgang in der Ledershuh-"

justrie, in der Hutindustrie und in dex Rauchwarenindustrie nur ¡jgleichen. j E: JFnnerhalb der Nahrungs- und Genußmittelindustrien ist die hl det beschäftigten Arbeiter und der geleisteten Stunden nur ¿den Oelmühlen, in der Obst- und Gemüsekonservenindustrie, ¡den Brauereien und in der Zigarettenindustrie zurückgegangen. krähtlih war der Saison entsprechend die Zunahme in der tirke-, Zucker- und Süßwarenindustrie. i Wenn sich der Auftrieb der Beschäftigung in den Produktions- jerindustrien etwas verlangsamt hat, so. ist dies im wesentlichen 1 bestimmte Saisontendenzen in der Bauwirtschaft zurückzu- iren. Jn fast allen Baustoffindustrien ist nämlich die Zahl der |häftigten Arbeiter und der geleisteten Arbeiterstunden saison- wig zurückgegangen, so in der Pslasterstein- und Schotter- jjustrie, in der Gipsindustrie, in der Ziegelindustrie und in der {tellung von Dachpappe, von Steinzeug und feuerfesten Erzeug- n. Jm Baugewerbe hat sih jedo die Zahl der beschäftigten leiter noch weiter erhöht. Damit hat diese wichtige Schlüssel- \histrie den Stand vom Oktober 1928 und 1929 erreiht. Auch h er Zementindustrie sowie in der Herstellung von Betonwaren 1) von Fsoliersteinen hat sich das Arbeitsvolumen noch erhöht. Jn den Produktionsgüterindustrien ohne ausgeprägte Saison-

e Die Berufsfachberatung und Lehrstellenvermittlung der Stellen- arina Der Reichsberufsgruppen in der DAF. hat bereits im anzen Reiche eingeseßt. Die bis jeßt vorliegenden Berichte und Ergebnisse lassen auch auf diesem Gebiete eine günstige Entwicklung erwarten. Starke Nachsrage nah „Hua ener Kräften herrscht, branchenmäßig betrachtet, in der Eisen un Metall verarbeitenden Industrie, in der chemischen Jndustrie, im Baugewerbe, im Groß- und vor allen Dingen im gesamten Einzelhandel. Banken, Spar- kassen und Versicherungen haben ebenfalls gesteigerten Bedarf.

Deutsch - französische handelspolitishe Verhandlungen.

Paris, 25. November. Von französischer Seite wird fest- gestellt, daß die deutsh-französishen handelspolitischen Verhand- lungen in einer außerordentlich günstigen Stimmung fortgeseßt werden. Nach der am Freitag abgehaltenen Vollsizung sind die Ausschüsse am Sonnabendvormittag wieder zusammengetreten und haben ihre Arbeiten fortgeseßt. Jn zuständigen fran- zösischen Kreisen ist man der Ansicht, daß das Verrehnungs- abkommen bereits vor dex vorgesehenen Zeit erneuert werden kann, wenn keine unvorhergesehenen Schwierigkeiten eintreten.

Deutsch-dänische Verhandlungen lber die dänische Fischausfuhr nach Deutschland.

Kopenhagen, 24. November. „Dagens Nyheder“ zufolge soll bei QRA Sreita in Berlin begonnenen dentsG dänfszen Ver- handlungen eine Zentralisierung und bessere Organisation der dänischen Fischausfuhr na B besprochen werden. Es soll daran ‘gedacht sein, dur rege mäßige Zufuhr ers Preise u erzielen. Die dänishe Abordnung für die Verhandlungen besteht aus zwei Vertretern der dänm]chen a einem der westjütishen Fischereivereinigung und zwei Vertretern

Um die Steigerung der deutschen Metallgewinnung.

Wintertagung des Vereins deutscher Chemiker E. V., Bezirksverein Rheinland.

Unter dem Motto „Deutscher Geist in Naturforshung und Technik“ wurde am Sonnabend nachmittag die Wintertagung des Vereins deutsher Chemiker E. V., Bezirksverein Rheinland in Köln eröffnet. Der Vorsißende des Bezirksvereins und Leiter der J. G.-Werke Dormagen, Dr. Schieber, betonte in seiner Eröffnungsansprache die Notwendigkeit, auch nah außen hin zu zeigen, daß sih die tehnishen Verbände darüber flar geworden seien, daß nur durch eine völlige Zusammenfassung das tehnisch- wissenshaftlihe Jnstrument geschaffen werden fönne, mit dem die Fragen der Gegenwart zu meistern seien. Der Leiter des Amt?2s der Technik, Gau Köln-Aachen, Gauinspekteur Jng. Doerr, sprach sodann über die Aufgaben der Technik im nationalsozia- listishen Staate.

Anschließend referiecte Professor Dr. Schneiderhöhn, Freiburg i. B., über das Thema „Eisen und andere Metalle aus deutschen Rohstoffen“. Er beschränkte sih in seinen Ausführungen auf die naturwissenshaftlihe Seite des Problems und streifte die rein wirtschaftlihe Seite des Fragenkomplexes nur in kurzen Andeutungen. Er erklärte an Hand zahlreiher Tabellen die Frage nah der rein technischen Abbauwürdigkeit und dent Metallgehalt des deutshen Bodens. Wirtschaftlih müsse Deutsch- land als metallarm, relativ und zeitlih aber, d. h. naturwissen- schaftlih, als metallreih bezeihnet werden. Zur Deckung des deutshen Metallverbrauches genüge die deutsche Produktion nit, sie betrage z. B. bei Blei nur ein Viertel, bei Kupfer nur 10 vH. und bei Zink nur 50 vH. des Bedarfes. Nachdem der Referent die veränderten Verhältnisse gekennzeichnet hatte, die uns zu etner Umstellung unserer Metallwirtshaft von der rein privatiw1rt- schaftlichen auf die volfswirtshaftlihe Basis gezwungen haben, beantwortete er im einzelnen die Frage: Wieviel können wir überhaupt erzeugen, wenn aus dem deutshen Boden herausge- holt wird, was aus ihm herausgeholt werden fann? Bei Zink könne der deutshe Bedarf in vollem Umfange aus der deutschen Produktion gedeckt werden. Die Bleiförderung und -gewinnung werde sih auf das doppelte ihres heutigen Anteils am deutschen Verbrauch steigern lassen. Bei Zinn sei die Selbstdeckung nur zu einem geringen Teile möglich. Auch die Kukßfergewinnung lasse sich mit ihrem 10 prozentigen Anteil an der Deckung des deutshen Bedarfs zwar durch stärkeren Abbau und Fnangriff nahme neuer Lagerstätten steigern, aber im Höchstfalle bis zu einem Prozentsay von 25 vH. Eigentliche Lagerstätten für Nickel besäßen wir nicht. Wo es als Abfallprodukt anderer Erzförde- rung allenfalls zu gewinnen sei, könne jedenfalls nur mit einem vershwindend geringen Prozentsaß gerechnet werden. Bezüglich dex Silbergewinnung biete die Wiederinbetriebnahme alter Lagerstätten gewisse Möglichkeiten. Gold fehle fast ganz. Platin sei niht vorhanden, Leichtmetalle seien in beliebiger Menge vor- handen, so Magnesium, Aluminium und andere. Deutschland sei reih an armen Eisenerzen. Wenn diese neben den bedeutenderen Vorkommen ebenfalls in Angriff genommen würden, könne man mit einer starken Steigerung des Prozentsayes der eigenen Pro- duktion an der Bedarfsdeckung rechnen. Bei den Zusaßmetallen seien Quecksilber, Kali, Natrium, Arsen und andere in zureichen» dem Maße vorhanden, dagegen Wismuth und andere Stahlvercede- lungsmetalle ungenügend. Doch biete hier der Ersaß durch Mas nadium Ausgleïhsmöglichkeiten, deren Umfang noch niht zu übersehen sei.

der Fischexporteure.

Deutschen Reichs im Monat Oktober 1934.

S

Oktober

iet .

SFanuar bis Oktober

Preßkohlen aus

Erhebungsbezirke Steinkohlen

t

Braunkohlen

Koks

Preßkohlen aus Steinkohlen

t

kohlen aus P blen (au Naßpreß- steine t

Steinkohlen

Braunkohlen

t

Koks

Preßkohlen

aus Steinkohlen

t

Braunkohlen (auch Naßpreßs steine)

t

O

Dberbergamtsbezirk : Breslau, Niederschlesien Dres Oberschlesien «

-

402 322

1 705 422

5 375

1) 140276 8 339 965

_ Bonn ohne Saarocciet 684 594

917 987

9) 5 362 836 209 071

3 893 051

73 105 99 997 343% 1749 435 112 654

7 639 27 762 5 622 30 602 287 636 26 392

Er 170 385

1235 284

27 163 ‘804 287

1)

3 761 361 14 243 388 90 105 1191 797 74 256 699 6 242 472

8 102 026

47 514 067 1815 993

35 116 879

713 658 804 534

973 049 16 401 951 1060 910

54 917 205 244 92 440 291 122 2 641 209 234 606

3 439 538

1 591 299 11 770 009 233 518

7 832 497

21 427 323

11 277 954

Preußen ohne Saargebiet 9 520 128

Vorjahr «

10 382 945 8921 432

2 069 516 1 724 708

385 653 370 409

2 237 119 1 990 469

99 745 782 87 279 949

92 548 965 84 350 572

19 254 102 16 507 621

3 143 466

19 927 322

Vergin)peltionsbezink: München ¡ Bayreuth Amberg

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113 183_ Tini 2 7664

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932 1077

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‘8 380

_ Zweibrücken

Bayern ohne Saargebiet Vorjahr . « « Vergamtsbezirk: Zwickau .

Stollberg i. E. Dresden

7967 7 307

7 991 7 966

188 1497 141 510

1 309 880

5 978 764

140 466 144 695 19 259

"15 600

N 217 884

802 781

1 586 093 1 256 063

10 494 7134

49 165 11 641 |

1 339 652 197 984

1 359 671 189 879

1 626 831 7 913731

Livzig Sachsen . Vorjahr .

Bade en hüringen essen 2E Braun)chweig jnbalt . S L Eis ebriges Deutschland

233 484 207 243

6 342 6 619 41 596

7044

983 287 857 793

304 420 263 981

171 287

49 420 3 920

429 237

84 524 323 895 208 670

13 336

60 806 53 995

335 080 63 917

9 540 562 8 689 095

2 889 202 2616 373

4 270 736

847 984 2 100 257 1470 253

190 403

Veut)ches Neich ohne Saargebiet . . « « « « « °

Deutsches Rei ohne Saargebiet): 1933 «o.

Deutsches Nei Lg Gebietsumfang ohne Saargebiet): 1913

eutsches Reich (alter Gebietsumfang): 1913 «o C E R A

1) Einschließlih 2/g der Förderung i

?) Davon 4 Giuben links der Elbe: 3 192 571 t,

11 597 019

9 796 284 12313 445 16 941 570

2703 197

2 427 882 1 961 354 1961 354

448 626

418 317 478 838 512 256

2 138 113

1785 256 2532 514 2 765 242

12 600 707

10 823 836 8 191 740 8 191 740

des Obernkirchener Werkes. Das “restliche Duittel is unter «Uebriges Deutschland" nachgewiesen.

102 765 881

118 885 238 160 615 852

26 160 935 24 402 302 17 955 076 17 955 076

3 971 928 | 3589573 | 4 653 550 | 4918 594 |

19 886 613 17 071 101

112 364450 |

101 695.028 |

72 323 966 | 24 606 695

72 323 966 | 26 861 798 Berlin, den 22. November 1934.

Statistisches Reichsamt.

90 011 754