1825 / 277 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 26 Nov 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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der Meinung, daß der Präsident dieser Verwaltung sich durch seine Benußung zu einem Emigranten - Com: missionair sehr geschmeichelt fühlen soll. Alles geht vortrefflih, was noh fehlr, beschränkt sich auf folgendes Wenige: 1) Der wohlgeführte Beweis der Sendung und der Autoritát des Hrn. Noha , 2 et Tei der Prophezeihung, welche einen Sumpf in Nordame- rifa als Vereinigungspunkt der zerstreueten Ueberreste des júdishen Volks bezeichnet hat. Um ernsthaft zu reden, so zeige ih hierdurch Hrn. Noha an, daß die Hrn, Hier\hel und Meldola , Ober - Rabiner zu Lon- don , so wie ih, durchaus die Ernennung, die er uns zu ertheilen-geruhet hat, ablehnen mússen. Gott allein fennt den Zéitraum- der Wiederherstellung des jüdischen Volkes , der sie der ganzen Welt durch unzweifelhaste Zeichen erkennen lassen wird und jeder Versuch einer Versammlung, die einen politisch - nationalen Zweck hat, ist uns als ein gotteslästerliches Verbrechen verbo; ten worden, (Talmud, Ketouboth ful. 111.) Hr, Noha ‘hat ohne Zweifel vergessen, daß die Jsraeliten, getreu den Grund}äßen ihres Glaubens , zu sehr“an die Lán- der , in denen sie wohnen, gefesselt , und zu sehr den Regierungen, unter denen sie Freiheit und Schußz sin- den, ergeben sind, um nicht als eine Lachen erregende Sache, das chimerische Consulat eines Pfeudo - Restau- rators zu betrachten. Der Gros - Rabiner de Co

logna. i Der Kursus der Vorlesungen bei der Sorbonne,

welcher am 16. Nov. eröffnet werden soll, ist j:6t durch

den Druck bekannt gemachr worden. Die Vorlesungen der Professoren Royer-Coliard und Cousin, úbzr die Ge- schichte der neuern Philosophie, und des Professors Guizot, über die neuere Geschichte, sid zwar atugezeigt, werden aber nicht statt finden. : Madrid, 6. Nov. Die Jurtita, mit der Klafssisi- cation der Officiere, welche durch die Regentschast von Ursel und andere royalistishe Behörden ernannt oder befördert worden, beauftragt, ist aufgehob:n, und diese Klassification den General - Juspecteuren Übertragen worden. Nach der vom Könige hierüber erlassenen Ver

fúgung sollen alle Officiere (die Generale ausgenom-

men, die der König sich vorbehä!t, selbst zu classificiren) den Sold ziehen , der dem Grade, welchen e t. Aen Márz 1820 gehabt , entspricht , und diejenigen - welche zu dieser Zeit noch feinen hatten, sollen den Gehalt vom Souslieutenant erhalten.

Aus der vom pábstlihen Nuntius am hiesigen Hofe, hinsichtlih der Jnquisition, erlassenen Note heben wir folgendes aus: Da: die Ursachen , welche den heiligen Stuhl bestimmt hatten, in die Wi-rderherstellung der Snquisition zu willigen, nicht mehr vorhanden sind, fo wiro diese nichtig und ohne Zweck , und es betrachtet seine Heiligkeit sie in den jebzigen Verhältnissen als un- politisch, indem das Aufbrausen der Leidenschaften, ver- einige mit der menschlihen Schwäche, das Tribunal der Jnquisition in den Händen der Partheien oft st{àäd- lich machen dürften, :

Man- glaubt, daß die Reise des Exmwinister Cruz zum Zweck hat , mit der in Franfreich und England sich befindenden Amerikanern zu unterhandeln , èntwe- der um die überseeische royalistishe Parthei zu vergrd- ßern, oder einen Vergleich mitsden neuen ameritfanischen Staaten zu treffen, ohne völlige Unabhängigkeits-Aner- fennung zu leisten. -

__ Der Richter Prieto , beauftragt , die Mikt- schuldigen in der Bessieresshen Verschwörung zu ver- nehmen, befindet sih zu diesem Behufe, auf Beschl des jeßigen Ministers, in Segovia. Es scheint also, daß der Herzog, der- bis diejen Augenblick an eine Verschwds- rung nicht geglaubt hat, sich von dem Vorhandenseyn einer solchen durch die im Ministerium vorgefundenen Papiere überzeugt hat.

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gehoben hatte, Minister. der auswärtigen Angelegenheiten gewor ljat sie wieder begonnen, und beschäftigt sich nun y

Die eonsultative Junta, welche ihre Sißungen q nachdem der Herzog von Jufanti

denen ihr von Hrn. Zea übertragenen Arbeiten ; in wird diese Junta niche beibehalten werden, denn | Herzog betrachtet sie als die Rechte des Thrones bei tráchtigend.. :

Man fagt, wie die Etoile meldet, daß der pi lihe Stuhl an den Herzog von Jufantado eine N hat ergehen lassen, des Jnhalts: daß feine Heilig nicht länger mit Gleichgültigkeit das Nichtvorhand sein von BDischdfen in den amerifanischen Provi Spauiens ansehen fônate, und daß er es fúr seine Pfi hielte, die spanishe Regierung zu veranlassen, hin chende Anstrengungen zu machen, um ihre alten Colo unter ihre Botmäßigfkeit zurúckzubringen, oder s Maaßregeln zu nehmen, welche den Papst in den St segen, die in Rede stehenden Bischôfe [elbst zu wäh ohne daß dadur Streit noch Bitterkeit zwischen bij Höfen entstände. Es scheint aus diejem Schrei als wenn der Papst, in Verlegenheit geseßt dur von den neuen amerikanischen Staaten gemachten träge, weder ch mit unserm Hofe entzweien, no ch) s geijilichen Einfluß in. Amerika verlieren will, Wied das Verhalten unserer Regierung in dieser Angely heic sein mag, so glauben wir doch, dap der Cn des rômischen Hofes cinige Abänderung in der Eusu migfeit, mit der unsere Apostolischen bis jeßt jeden) danfen eiuer Emauciparion der Amerikanischen Sul verworfen haben, hervorbriugen wird.

Die Staatszeitung enthält folgende Bekannt chung: 651 Personen, welche auf Befehl der perma ten Commission von Neu - Castilien eingezogen wg waren, sind durch das Criminalgericht von Madri) richtet -roorden. 8 sind zum Staubvesen , 60 zu Galeeren, 22 zu Besserungsstrafen verurtheilt, 105 freigesprochen, 191 freigesprochen, aber zur Zahlun Kosten verurtheilt, 238 aus dem Proceß eutlaässen, exilirt, 1 auf die Festung geschickt, und eine Frau CEinsperrung in ein Kloster verdammt worden,

England. Jn dem Journal Britannia inan folgende Charafteristif :

Die dffentlihe Meinung im Auslande macht von zwei Mitgliedern des Oberhauses ein ganz fal Bild. Man stellt sich den Lord Liverpool als steifen Tory, einen stolzen, übermüthigen Herrn ! den Lord Grey (das Haupt der Opposition) hinge als einen milden, humanen Edelmann. Das ist durchaus umgekehrt der Fall. Der Minister Livet ist einer der gefälligsten, gutmäthigsten Menschen, man nur finden kann; Grey hingegen ist úbermút stolz und Alles verachtend. Der erste it ein wi Menschenfreund, der Jedermann zugänglich ist; det dere ein stolzer Baron, der zu sürchten scheint, fleinste Berúhrung mit dem Volke möchte den 0 scines Adels beflecken 2e.

Frankenhausen (Sachsen-Gotha), 5.9 Am 2, d., frúh gegen 3 Uhr, entstand in hiesiger Su auf dem sogenannten Anger, ein fürchterlicher Brand, | bei Bedrohung des ganzen Orts, binnen kurzer Zeit der schönsten, meistentheils massiv gebauten Wohnhäl außer vielen Scheunen und Ställen, in Asche legt

Palermo, 17. Oct. berto aus Trojua in Sizilien hat eine Maschine etl den, womit statt den fostspieligen und gefährlid Dampfmaschinen die Schiffe durch Menschen bei werden. Drei Petsonen, deren jede eine Stunde

Die Maschine kostet 600 bis 1000 Dukaten,

Ein gewisser Jgnazio À

beitet und zwei Stunden ausruht, reichen hin, Schiff von 20 Tonnen (40,000 Pfund) zu b evi)

VereinigteStaaten vonNordamerifkfa., Jn zhiladelphia ist unlängst ein Mitglied der Brüdergemein- ., Haga , gestorben , der ein Vermögen von mehr als 00,000 Doll. (750,000 fl.) hinterlassen hat, das er zu ilden und frommen Zwecken bestimmte. Außer ver- viedenen fleinern Vermächtuissen zu solchen Zwecken, ermachte er den Haupttheil jener Summe (wehr als

0,000 Dollars) ter Gesellschaft der Brüder für die

derbreitung des Evangeliums. Die Jutèressen dieser ckumme reichen hin, beständig 25 Missionaire zu unter- alten. China. Auszug cines Briefes von der chinesischen Gränze , der im asiatishen Courier von Petersburg nthalten ist.

„Die Uebershwemmungen und schle{chten Erndten, je während dreier Jahre in China (1322, 23 und 24) att gesunden, haben in Pekin eine große Theurung zeugt, und dasclbst die Sterblichkeit schr vermehrt. Der jebige Bogdokan (Kaiser) regiert sein Volk mic Milde. Sein erster Minister heißt Soun-Tchjoun-Tan; g ist derselbe, der im Jahr 1794 zu Jekhe die Géeljand- hafc des Lords Macartney empfing, und der im Jahr §16 den Auftrag erhielt, Lord Amherst zu empfangen. Der General Agouy, cin Enkel des Ministers, ist uach im die bedeutendste ‘Person. Gegenwärtig giebt es an im Hof keine so mächtige und einflußreiche Männer pehr als unter der Regierung des Kaisers Tsia-Jsing. Die Manschurische Sprache, (welche die der Erobe- er is) fômme außer Gebrauch , und die militairische Disziplin geräth in Verfall. Die russische Mission 1 Pekin, welche mit Jzibegriss des Archimandriten acht ditglieder zählt, hat uch des Schußes und der Gewo0-

t, in den russischen Kapellen den Gottesdienst in zinesischer Sprache zu halten, und einer der Missionäre è beschäftigt, die Lehren der christlichen Religion ins binesische zu überseßzen. Es befinden sich in Pekin r noch drei portugiesische Missionäre, der Bischof die, und die Geistlichen Rideira und Haou. Jÿhre ongregation besteht aus chinesischen Mönchen; man uldet zwar in China die fatholische Religion, allein es doch nicht Rede davon, neue Mi|siouáre aufzu- ehmen,‘

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Minden. Am 12. Oftober, Abends gegen 7 Uhr, igte sh úber der Stadt Höxter am steruhellen Him ei eine glänzende Lufterscheinung gegen West - Nord- Vest, in der Grôße von 12 bis 16 Fuß. Dei einem atten Glanze der Erscheinung strahlten aus der Wolke in und wieder Lichtmassen nach Often. Nach einigen Ninuten vershwunden, würde die Erscheinung, eine ibe Stunde spáter und in der vorbezeichneten Welt- jend, wieder sichtbar. Ein Theil des Scheines senfkte ch auf das Dach eincs Gebäudes, auf welchem sich eine ehrere Fuß hohe mit Eijenbleh beschlagene Spiße be- udet, der andere Theil shwebte am Horizont Über je- em Gebäude. Beim Emporsteigen der glänzenden Nasse, etwa nach 3 Minuten, verbreiteten sich Licht-

dershwinden |chien dieselbe vom Winde nah West- pud, West getrieben zu werden.

Weg unter der Themse. Der Schafhauser allgemeine s{chweizerishe Korre- Pondent ecuthäle folgenden , an Ort und Stelle selbst

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euheit der Regierung zu erfreuen. Man hat die Ab--

rahlén, einer Feuersbrunst in der Ferue ähnlich. Beim-

Vissenschaftliche Nachrichten. :

abgefaßten, Bericht des, dur seine Kunde von Eng- lands Gewerben und Maschinen rúhmlich befannten Obristlieutenants Fischer, úber den Fortgang des füßhnen Unternehmens, eine Bahn unter der Themse durch zu eröffnen. „„Den 15. Ofc. Heute war ich bei dem |o- genannten iPunnel Shaft (Tonnen - Sch2cht), unweit Deptsord , ungefähr zwei englishe Meilen unterhalb Londou Bridge, der für den Eingang der unter der Themse durchführenden Gallerie dienen muß. So viele merkwürdige Gegenstände ich auch diesesmal wieder Ver- anlassung hate, in mein Tagebuch zu verzeichnen , so scheinen mir doch wenige ein so allgemeines Interesse zu haben. Der Zweck dieser Arbeit ist, die Schifffahrt nicht zu hinderu, und denuoch zwischen beiden Themses Usern, da London sich immer und weiter nah allen Seiten ausdehnt, auch noch weiter unten, als bisher geschah eine Verbindung zu Lande herzustellen, und eine Straße unter dem Fluß durch zu bauen. Schon ecinigemal ward die Ausführung des kühnen Gedankens eines unterirdischen Weges unternommen , aber immer ohue Erfolg. Dem durch sein mechanishes Genie bes fannteu Hrn. Brunel wurde es nun aufgegeben , dieses riesenhaste und mit großen Schwierigkeiten verbundene Problem zu lôsen, und höchst wahrscheinlih ist nun auch dessen Gelingen. Ein Thurm, 90 Fuß hoch, inwendig gemessen, 50 Fuß weit, mit einer Mauerdicke von 3 Fuß 4 Zoll , ist-uun theils in die Erde versenkt, und theils darum her erbaut. Jch sage deswegen theils versenkt, weil der Anfang damit gemacht wurde, diesen Thurm auf ebener Erde zu erbauen , und so wie er eine Höhe von 40 Fuß erreicht hatte, (so tief , nämlich 398 bis 40 Fuß, wußte man durch den Bergbohrer, daß locfecer Sand, moving Sand, wie ihn Hr. Brunel nannte, pvor- handen war) dessen Fundament zu untergraben, und so sein Hinuntersinkeu zu bewirken. Die sinnreihe Me- thode „. die fúr diesen Zw:ck in Anwendung gebracht wurde , verdient nähere Ecwähnung. Ein Kranz oder eiue Zarge von aus Gußeisen bestehenden Zirkelsegmen- len, die nah unten zu ganz scharf und feilfôrmig aus: liefen, und jo gewissermaaßen Form und Wirkung cines Grabscheites (Spate) hatten, und desscn Durchmesser im Ganzen etwas weniges größer als der zu versenkende Thurm war, wurde durch Schrauben zusammen gefügt, und danu ebenfalls- mit einem flachen aus 10 Zoll dickem Eichenholz angefertigtem Riug verbunden, auf welchen dann die erste Lage der 3 Fupy 4 Zoll dicken Ziegelsteiu- wauer tam. Von 4 Fuß zu 4 Fuß wurde wieder ein hölzerner, aber niht mehr die ganze Breite des Mauer- werks fassender, Ring eingelegt, und mit dem untern durch perpendifuläre durch das Mauerwerk hinaufgehende Schrauben verbunden , so ‘taß man eigentlich deu gans zen Thurm nicht nur als gemauert , soudern auch als zusammen geschraubt betrachten fann , und dics ist die scharfsinnigste Jdee , die gewiß später mit Nußen be- sonders wo man mit Backsteinen baut, angewendet wer- den fann. Nach 40 Faß Herunctersinken , welches \chr gleichförmig von statten ging, kam man auf festen Bo- den , cine Art Nagelsluh oder Gerôll mit Thoumergel gemischt, und das Gebäude senkte sich nicht medr. Die Erde wurde nun, bis man zu einer Tiefe von 90 Fuß oder 35 Fuß unter den tiefsten Themsegrund gelangte, nach und nach theilweile herausgenommen und vorweg untermauert. Diese Methode, und dann die Anwens dung des fogenannten Roman Cement, oder wasser- dihten (im Wasser fogleih festwerdenden Mörtels) machte es möglich, zu der genannten Tiefe zu gelangen, in welcher die Gallerie oder der unterirdische Gaug, úber den die Themje mit einer Wassértiefe von 50 Fuß ihre Fluten rollt, auf eine Länge von mehr als 600 Fuß anzulegen ist. Man muß: indessen dieses Werk schen, um sich von der Größe und Kühnheit desjeiben einen Begriff machen zu fônnen, Mit Genehmigung von Hrn, Brunel