1935 / 13 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 16 Jan 1935 18:00:01 GMT) scan diff

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 13 vom 16, Januar 1935. S.

Nichtamtliches.

Preußen.

MonatsSausweis

über die Einnahmen und Ausgaben des Landes Preußen im Monat November des Rechnungsjahres 1934. (Beträge in Millionen RM.)

A. Ordentlicher Haushalt,

. Zu Beginn des Rechnungsjahres 1934 waren zur Deckung restliher Verpflichtungen aus dem Vorjahr 1933 zurüdckgestellten Restbeträge verfügbar Cie S 9. Die Fehlbeträge am Schluß des Nechnungsjahres 1932 von zus. 420,7 sind inzwischen gedeckt worden.

Fst-Einnahme oder Ist-Ausgabe

r m

Sahresfoll

gu-

sammen

April/Oktober im November

Darunter Nechnungsfoll der Vorjahrsreste

L. Einnahmen, R s S Davon ab: Veberweisungen an Gemeinden (Ge- mein deverbände) usw. verbleiben . .

Nebershüsse der Be- triebe

Davon ab: Zu\chüsse an Betriebe

verbleiben . .

. Sonstige Einnahmen : a) Justiz

b) Soz. Maßnahmen u. Gesundheitswesen

c) Veikehrswesen . « d) Wissen!chatt, Kunst und Volksbildung (eins{chl. Theater) .

e) Uebrige Landesver- waltung » . .

Einnahmen insgesamt

(abzüglich der Steuerüber- weisungen an Gemeinden usw. und der Zuschüsse an Betriebe!

LL. Ausgaben. . Justizverwaltung . . . Verwaltung d. Innern (ohne Ziffer 3) .. . Sozial. Maßnahmen u. Ge)undheitswesen i 8,2 . Wissenschaft, Kunst u. Volksbildung (ein|\ch!. Theater) . Verkehrswesen « « - ¡ . Wohnungswesen . « 2,2 . Shuldendienst . . 50,5 . Versorgungsgebühr- nisse (Nuhegehälter G . Sonstige Ausgaben

Ausgaben insgesamt

Mithin: Mehrausgabe . | Mehreinnahme

244,9

401,5 10,8

111,4 129,3

1020,8

127,0 171,9

4963

r Î

d 2,3 008 1

B. Außerordentlicher Haushalt.

Zur Deung des Fehlbetrags am Schluß des Rechnungsjahres 1933 sind erforderlih 458,7

67,5

Fst-Einnahme oder Ist-Ausgabe

April/ im Oktober [November

j

zusammen

J. Einnahmen ... « « + - 21,7 11,6

x7. Ausgaben. _

1. Landeskultur- und landw. Sied-

lungêwesen 8,5

2. Verkehrswesen : 1,8 3. Sonstige Ausgaben der Hoheits-

verwaltungen 15,1

4. Zuschüsse für Betriebe. « . 11,0

Darunter Domänen u. Forsten) (8,7)

36,4

Ausgabe insgesamt Mithin: Mehrausgabe 14,7 Abschluß.

Mehreinnahme « -

: A. E L Bestand aus dem Rechnungsjahr 1 Mehreinnahme aus den Monaten April/November 1934 67,9 310,1

B. Außerordentlicher Haushalt. Vorschuß aus dem Rechnungsjahr 1933 Mehrausgabe aus den Monaten April/November 1934 14,9

= 473,6 Mithin Vorshuß. « « « « 163,9

Stand der schwebenden Shulden Ende November 1934: Schaßanweisungen . « « « 300,9

Bemerkungen zu A: Bei den Einnahmen is als Jahres- soll das Haushaltésol ohne Vorjahrsreste angegeben. Unter den Einnahmen und Ausgaben sind auch die außerplanmäßigen Ein- nahmen und Ausgaben einbegriffen. Die allgemeine Finanz- verwaltung ist unter den Betrieben nachgewiesen, abgesehen von den Steuern, die unter T, 1 und den außerplanmäßigen Einnahmen und Ausgaben, die unter I, 3e und 11,9 er|einen. Die hinter- legten Gelder (feine Staatsgelder) sind unberüdsichtigt gelassen.

Bis Ende November 1934 betragen die Neichssteuerüberweisungen die preußishen Steuern und Abgaben sind also bis

(Staatsanteil) 431,6 Mill., 1 j (Staatzanteil) 3%,5. Für die preußi\che Staatskasse | eut insgesamt 827,1 Steuern vereinnahmt. Die Betriebe haben einen ebershuß von 92,3 ergeben. Die Hoheitäverwaltungen erfordern bisher einen Zu\chuß von 851,9, so daß bis Ende November 1934

Jm Gegensaß zu dex jahreszeitlihen Entwicklung is der Schiffs- und Warenverkehr in den meisten großen Nordseehäfen des Festlandes im November zurückgegangen. Nur Hamburg konnte infolge seinex großen Bedeutung als Rohstoffeinfuhrhafen für das Deutshe Reih und für Mittel- und Nordeuropa eine weitere erhebliche Verkehrsbelebung aufweisen. Damit gelang es Hamburg, wieder die führende Stellung in der Seeschiffahrt und im Wareneingang einzunehmen. Aus im Warenversand ver- mochte es seine Stellung gegenüber den anderen Nordsechäfen zu verbessern.

Die Seeschiffahrt ging in Bremen um 9 000 t oder 14,1 % dur die Abnahme der Baumwollzufuhren am stärksten zurück, es folgte Rotterdam mit einer Abnahme von 158000 t oder 9,3 % durch den Ausfall dex Erzdampfer und Antwerpen mit einem Nück- oang um 122000 t oder 8,1% infolge Verminderung der Ge- treideladungen. Nux Hamburgs Schiffahrt übertraf den Verkehr des Vormonats leiht um 33 000 t oder 2,1 %. Eine ähnliche Ent- wicklung zeigte der Wareneingang. Während in Rotterdam die Zufuhren wichtiger Massengüter, wie Erze, Holz und Mineralöle, die vorwiegend für das Ruhrgebiet bestimmt waren, abnahmen, v daß ein Ausfall von 359 000 t oder 23,0 % eintrat, verminderten ih die Eingänge in Antwerpen um 49 000 t oder 5,9 % infolge des gesunkenen Getreideverkehrs. Fn Bremen sanken vor allem die Baumwollankünfte. Der Verlust des gesamten Wareneingangs beirug somit 39 000 t oder 17,1 %. Dagegen stiegen in Hamburg die Rohstoffzufuhren weiter, insbesondere Oelfrüchte, Kohlen, Mineralöle und Erze, so daß eine erheblihe Zunahme um 158 000 t oder 12,9 % zu verzeihnen war. Fn der lebten Zeit geigten sich immer mehr die günstigen Auswirkungen der binnenwirtshaft- lihen Belebung auf den hamburgishen Seeverkehr. i

Größere Warenmengen wurden im November nur über Rotterdam (plus 124 000 t oder 144 %) und Hamburg (plus 41 000 t oder 8 2%) befördert. Während jedoch die Steigerung in dem Massenguthafen Rotterdam lediglich eine Folge stärkerer Kohlenverladungen war, nahmen an der Erhöhung in Hamburg fasi alle wihtigen Warenarten teil. Der Versand Antwerpens blieb dagegen unverändert, und derjenige Bremens (minus 16 000 t) nahm vornehmlich infolge geringerer Kohlen- und Dünge- mittelverschiffungen ab.

Jn den Monaten Januar bis November 1934 hat Hamburgs Schiffahrt mit einer Höhe von 16,9 Mill. N.-R.-T. die Lider: Stellung unter den großen festländishen Nordseehäfen behauptet; es folgte Rotterdam mit 164 und Antwerpen mit 15,9 Mil- lionen N.-R.-T. Bremens Schiffahrt kam auf 7,3 Mill. N.-R.-T. Hamburgs Vorsprung betrug somit gegenüber Rotterdam 488 000 N.-R.-T. und gegenüber Antwerpen sogar 983 00 N.-R.-T.

Dagegen behielt Rotterdam im Warenverkehr mit 14,8 Mill. t im

RNeichseinheitliche Regelung des Einwohner- Meldewesens.

Durch die Volkszählung des Jahves 1933 sind für alle Ge- meinden neue einwandfreie Einwohnerzahlen ermittelt worden. Seit dex leßten Volkszählung war die laufende Beobachtung der Bevölkerungsbewegung durch Fortschreibung erfolgt. Es hat sich aber ergeben, daß eine einwandfveie Fortshreibung durch Mängel in den Unterlagen sehr erschwert wird, da namentlich eine sichere Wanderungsbilanz fehlt. Die s\tatistishen Aemter mußten zur Aus- schaltung der vermuteten Fehlerquellen bei den An- und Abmel- dungen mit Berichtigungszuschlägen arbeiten, die zeitweise bis zu 40 % gingen. Ein Vergleich der lezten Ginwohnerzahlen mit dem neuen Volkszählungsergebnis hat ergeben, i: in 30 Großstädten das Volkszählungsergebnis höher war als die fsortgeshriebene Ei:1- wohnerzahl, in 2 Großstädten niedriger. Bei zwei Städten mit rund einec halben Million Einwohner betrugen die Fehler mehr als 20 000 Köpfe. Wie weit die polizeilihen Einwohnerkarteien sih von dem tatsählihen Einwohnerstand entfernen können, er- gab eine Auszählung der Kartei einer Stadt von mehr als 600 000 Einwohnern, wobei sih eine um 145 000 Köpfe höhere Zahl ergab, als die Einwohnerzahl tatsählih betrug. i :

Jm Hauptorgan des Deutschen Gemeindetages wird eine reichsgeseßlihe Regelung des Meldewesens als notwendig be- zeichnet, um die dem einheitlihen Zweck entsprechenden Hand- habungen überall einheitlih zu vegeln. Dabei wird empfohlen, generell für An-, Ab- und Ummeldungen von Haushaltungen neben dem Haushaltungsvorstand auch den Hausbesizer mitver- antwortlih zu machen. Es sei auch zu überlegen, ob nicht der Anschluß an das örtliche Stromneß und Gasney von der Vor- lage der polizeilihen Meldung abhängig gemacht werden könnte. Weiter wäre es wünschenswert, daß es den Arbeitsämtern, FÜr- sorgeämtern usw. zur unbedingten Pflicht gemacht wird, im Verkehc mit der Bevölkerung stets die Vorlage: des polizeilichen Melde- seines zu verlangen. Auf jeden Fall sei es. notwendig, den tat- sählihen Zwang zur Erfüllung der Meldepfliht zu verstärken. Der einheitlichen Gesegebung und Meldepraxis müsse sich eine einheitlihe Fortschreibungsmethode anschließen. Vorbereitende Schritte in dieser Richtung seien bereits vom statistischen Reichs- amt unternommen. Dux Ermittlung und Beseitigung der Fehler- quellen müßten die shematishen Zuschläge überflüssig gemacht werden

Kein Säumniszuschlag bei Steuerbeträgen bis 100 RM. Schonung böswilliger Steuerzahler ausgeschlofsen.

Zum Steuersäumnisgesey hat der Reichsfinanzminister einen Erlaß an die Finanzämter gerichtet, der wihtige Anweisungen für die Handhabung enthält. Danach ist von der Erhebung des Steuersäumniszushlags bis auf weiteres abzusehen, wenn der Steuerbetrag, der der Berehnung des Säumniszuschlags zu- grunde zu legen ist, weniger als 100 RM bei derselben Steuerart beträgt. Auch soll vorläufig die Erhebung des Säumniszuschlags nicht exfolgen, wenn zwar der rüständige Steuerbetrag die Hundertmarkgrenze überschreitet, aber entrichtet wird, bevor wegen des Rüstandes gemahnt oder öffentlich erinnert worden ist.

Als vor der Mahnung oder öffentlihen Erinnerung entrichtet gilt ein rückständiger Betrag erstens, wenn er entrichtet wird, bevor durch einen Beauftragten des Finanzamts mündlih ge- mahnt wird, oder zweitens, wenn er spätestens an dem Tage ent- rihtet wird, an dem die Mahnung oder die Postnahnahme von der Finanzkasse odex von einer Kassenhilfsstelle zur Post gégeben

insgesamt eine Mehreinnahme von 67,9 verbleibt.

wird, odex an dem die öffentlihe Erinnerung im Bezirk des

2

Verkehrswesen. Die Ietordseehäfen im Itovember 1934,

Hamburg an führender Stelle im Schiffsvertehr und Wareneingang.

Empfan( j gutumschlages die Führung. nahm Hamburg mit 12,5

und 8,9 Mill. t im Versand infolge seines großen Massenä

Die zweite Stelle im Wareneingang ill. t ein, Antwerpen erreichte 9,7 und Bremen 2,5 Mill, t. Gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres ist in allen Häfen eine Verkehrsbelebung zu verzeihnen. Die stärkste Zunahme entfiel auf Rotterdam mit 19,3 %, dann kamen Bremen mit 9,0 %, Antwerpen und Hamburg mit 6,1 bzw. 5,9 26 Jm Warenversand konnten die beiden Rheinmündungshäfen, aber auch Bremen, aus der günstigen Lage zum Ruhrgebiet erhebliche Vorteile ziehen. Rotterdam beförderte 8,9, Antwerpen 7,4, Ham=« burg 5,7 und Bremen 3,0 Mill. t. Das bedeutet eine Zunahme gegenüber der gleihen Zeit des Vorjahres in Bremen um 1,2 Mill. t oder 65,9 2% und in Rotterdam um 1,5 Mill. t oder 20,8 %; in beiden Häfen war die bedeutende Steigerung des Ums sd;lages von Ruhrkohlen beteiligt. Der Versand über Antwerpen stieg um 0,7 Mill. t oder 10,9 %, eine Folge der größeren Metall- warenausfuhr, Hamburgs Versand ging dagegen um 0,4 Mill. k oder 6,4 % zurück infolge Abnahme des Getreideumschlags.

Aufgelegte deutsche Seeschiffstonnage.

Nach einer Zusammenstellung des Vêrbandes deutscher Reeder betrug die aufgelegte deutshe Seeschiffstonnage am 1. Januar 1935 62 Schiffe mit 8311895 B.-R.-T. gegen 43 Schiffe mit 9254 443 B.-R.-T. am 1. 12. 1934 und 149 Schiffe mit 522 833 Bruttoregistertonnen am 1. Januar 1934." Die angegebenen Ziffern erstrecken Bs nur auf die Tonnage der dem Verband deut- her Reeder angeschlossenen Reedereien. aab umfaßt so gut wie alle Seeschiffe über 100 B.-R.-T. mit Ausnahme der Kisten- und Fischereifahrzeuge.

„Die Saar kehrt heim !“

Gedenkmarken der Deutschen Reichspost.

Die Deutshe Reichspost gibt zur Feier des überwältigenden Sieges, den die Saarbevölkerung am 13. Januar bei der Abs stimmung über die Rückgliederung des Saargebiets nah Deutsch- land davongetragen hat, Gedenkmarken zu 3, 6, 12 und 25 Rpf, heraus. Das Markenbild der Wertzeihen, deren Verkauf ant 16. Januar beginnt, zeigt die Mutter Deutschland, die ihr heims- kehrendes Kind, das Saargebiet, in ihre Arme schließt; am oberen Rande tragen die Marken die Fnschrift: „Die Saar kehrt heim! Die Auflage der neuen Wertzeichen, -die in ähnlichen Farben wie die gewöhnlihen Postwertzeichen der gleichen Werte hergestellt sind, ist beshränkt.

Nus der Verwaltung.

Finanzamts erstmalig“ in“ einer Zeitüng bekanntgemacht odex öffentlih angeshlagen wird. Dex Tag, an dem durh einen Bes auftragten des Finanzamts mündlich gemahnt, oder an dem dis öffentlihe Erinnerung erstmalig in einer Zeitung bekanntgemacht oder öffentlih angeshlagen worden ist, ist der Finanzkasse rechte zeitig bekanntzugeben, Aber au, wenn die Voraussegungen für den Verzicht auf den Säumniszuschlag bestehen, kann, wie der Reichsfinanzminister noch bestimmt, das Finanzamt den Zuschlag dennoh erheben, wenn es sich um Steuershuldner handelt, die mehrfach mit Steuerbeträgen böswillig im Rückstande geblieben sind.

Weiterführung der Fettverbilligung im Februar und März.

Durch einen Ründerlaß des Reichsarbeitsministers sind die Reichsverbilligungsscheine für Speisefette für die Monate Februar und März jeßt zum Versand gelangt. Die Maßnahmen der Reichsregierung zur Verbilligung der Speisefette für die minder=- bemittelte Bevölkerung werden für diese Monate în dem seit 1. November 1934 geltenden Umfang fortgeführt. Der Reichs- arbeitsminister macht in seinem Erlaß besonders darauf aufs merksam, daß eine Verwendung der Reichsverbilligungsscheine vor Beginn oder nah Ablauf der aufgedruckten Gültigkeitsdauer unzulässig ist. Von verschiedenen Seiten seien Klagen darüber eingegangen, daß namentlich. Fleischergeshäfte auf die Ver- billigungsscheine vorzeitig Waren abgeben, Der Minister erklärt, daß solhen Verkaufsstellen im Wiederholungsfalle die Annahme der Scheine auf bestimmte Zeit oder Dauer untersagt werden kann.

Vollstreckungskosten von Volksgerichtsurteilen trägt das Reich.

Der Reichs- und Preußishe Justizminister hat durh Ver fügung den Kostenausgleih zwischen der Reichskasse und. den Kassen der Länder bei den zur Zuständigkeit des Volksgerichts- hofs gehörenden Strafsachen geklärt. Danach werden Auslagen, die den Landesjustizbehörden in den zur Zuständigkeit des Volks- erihtshofs gehörenden Strafsachen, durch die Tätigkeit des Dborreaanmalta, der Landesstaatsáänwaltschaft oder dur Handlungen eines zum Ermittlungsrichter des Volksgerichtshofs bestellten Landesrichters bzw. Amtsrichters entstehen, der Landes- kasse aus der Reichskasse erseßt. Das Reich trägt auch die Kosten, die bei einer Landesbehörde, Gericht, Staatsanwaltschaft, Ge- fangenenanstalt odex bei den Gerichtsvollziehern eines Landes durch die Vollstreckung einer von dem Volksgerichtshof erkannten Strafe entstehen. Besondere Bestimmungen sind ergangen für die Kostenregelung bei Vollstreckung von esamtstrafen, an deren Bildung der Volksgerichtshof beteiligt ist.

Nunderlaß des Preußischen Finanzministers über die Aufhebung von überholten Srlafsen auf dem Gebiete der Baupolizei.

Nachdem durch Runderlaß vom 25. Juli 1934 angeordnet i daß Lei der Erteilung von Ausnahmen und Be- reiungen, die eine Ueberschreitung der Erhoben Bauordnung zu“ lass en Bebauung, insbesondere eine Erhöhung der zulä E ahl der Geschosse bezwecken, größte Pa zu üben ist, fas die Erlasse ‘des Ministers für Volkswo lfahrt vom 3. " 97. 7., 29. 9. 1921 über die Errihtung von ochäusern aufge: oben worden. Ebenfalls ae ist dex Erlaß des Minister® fir Volkswohlfahrt vom 4. Mai 1923 betreffend Mitteilung _ teilter Bau R an die Baugetverks enossenschaf D nachdem dieser SegertaOs durch § 801 der Rei sversicherung

ordnung eine geseßlihe Regelung gefunden hat.

zur Fernlieferung

F

î

und Staatsanzeiger Nr. 13 vom 16, Januar 1935.

Der Weltschissfbau im vierten Vierteljahr 1934.

London, 16. Januar. Lloyds Register of Shipping ver- öffentlicht soeben den Schiffbauberiht für das vierte Vierteljahr 1934, in dem e im Bau befindlihen Schiffe von mindestens 100 BRT. erfaßt sind. Ende Dezember 1934 befanden sich danach in der ganzen Welt 271 Handelsschiffe mit 1251 722 BRT. im Bau gegenüber 296 Handelsschiffen mit 1311387 BRT. Ende September 1934. Was bedeutet eine Abenahme der Tonwage um 59 665 BRT; gegenüber dem Auftragsbestand am Schluß des Jahres 1933 ist aber eine Zunahme um 494445 BRT. fest- ustellen. Zu berücksihtigen is, daß die Gesamtzahlen für Dezember 1934 14 Schiffe mit 35866 BRT. einschließen auf denen die Bauarbeiten eingestellt worden sind; mehr als 74 % dieser Tonnàage befinden sih auf Werften von Großbritannien und «Frland. Den Anteil dex r u a Schiffbauländex an der im Vau befindlihen Tonnage zeigt folgende Aufstellung:

4. Vierteljahr 1934 Anzahl der BRT

Schisse C 2TI 1 251 722

3; ae 1934 nzahl der Jnsgesamt 298 1311 387 davon: Großbritannien und JFrland . Deutschland . Frankreich Japan .. Dänemark Schiveden . Holland. . Jtalien „a

596 834 139 611 120 952 104 640 78 630 60 140 48 333 70 735 37 000 37 970

Von den Schiffbau treibenden Ländern steht Großbritannien einshl. Frland nach wie vor an der Spiye. Deutschland ist im Vergleich zum 30. September 1934 von der vierten an die zweite Stelle vorgerückt, während Fapan umgekehrt von der oen au die vierte Stelle zurückgetreten ist. Den dritten Play nimm unverändert Frankreich ein,

Jm Laufe des vierten Vierteljahres 1934 wurden neu in Bau genommen insgesamt 101 Schiffe mit 202897 BRT. gegen

604 296 120 816 120 868 149 750 74 938 64 565

106 Schiffe mit 258 088 BRT. im Lorbierteljahr. Anteil Großbritanniens (einschl. Frland) auf 48 (36) Schiffe mit 93 428 (76 911) BRT,. gestiegen. Nah Fapan mit 31 241 (38 000) BRT. und Dänemark mit 29 230 (24 670) BRT. kommt Deutsch- land mit 22351 BRT._ 1 42311 BRT. die zweitgrößte Ziffer aufwies.) Vom Stapel gelaufen sind im Vericti8viertettahr insgesamt 124 (129) Schiffe mit 384 382 (306 797) BRT. Den Hauptanteil verzeihnet Groß- britannien mit 56 (61) Schiffen und - 206 527 (183 422) BRT. Deutschland liegt mit 52 962 (5108) BRT. an zweiter Stelle, Japan folgt mit 45 273 (30 060) BRT.

_

ierbei ist der |

während es im Vorvierteljahxr mit |

Von der am FJahresende insgesamt im Bau befindlichen |

Tonnage entfallen 551599 BRT. auf Dampfschiffe, 698 768 BRT. auf Motorschiffe, der geringe Rest auf Segel} iffe und Leichter. Unter den im Berichtsvierteljahr neu in Bau genommenen Schiffen ersheinen Dampfschiffe mit 89 474 BRT. und Motor- schiffe mit 112208 BRT. Am Stapellauf waren Dampfschiffe mit 127 765 BRT. und Motorschiffe mit 255 882 BRT. beteiligt.

An Dampf- und Motortankschiffen waren am Fahresende (erfaßt sind nur Fahrzeuge von 1000 BRT. und darüber) in der

ganzen Welt 44 mit 338 070 BRT., im Bau gegenüber 43 mit | [ Hauptpläve nehmen |

324 712 BRT. am 830. September 1934. Die Großbritannien mit 94 000 (101 500) BRT., Deutschland mit 57 450 (38 150) BRT., Dänemark mit 52 900 (44 100) BRT,, Holland mit 40 270 (40 270) BRT.

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4 +7

D i de vab 6A e Ric E.

S, 3

Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater.

Donnerstag, den 17. Januar: Staatsoper: Wilhelm Tell (Neufassung). Musikalische Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr. PRA E Schauspielhaus: Fa u st 1 von Goethe. Beginn: 19 Uhr.

In E. G. Kolbenheyers Tragödie „Heroische Leidenschaften“, deren Erstaufführung im Staatlichen Schauspielhaus am Dienstag, den 22. FFanuar statifindet, spielt Lothar thel den Giordano Bruno, Friedrich Kayßlex den Papst Klemens VIII., Werner Krauß den Giovanni Mocenigo, Clara Sa v io die Bianca.

Borträge der Preußischen Geologischen Landesanscalt.

Die Reihe der Volkstümlichen Vorträge der Preußischen Geologishen Landesanstalt wurde am 11.. d. M. eröffnet. Der Präsident, Prof. Dr. von Seidlih erinnerte daran, daß die Geologie, die Kunde von der heimatlihen Erde, bisher in den

/ Schulen ein Stiefkind des Unterrichts war, so daß die Geologische | Landesanstalt es zu ihren Aufgaben rechnet, dieser Wissenschaft | tin unserem Volke den Plat zu erobern, den sie verdient.

und Schweden mit 34700 |

(43 200) BRT. ein. Weiter ist dem Bericht von Lloyd's Register |

noch zu entnehmen, daß Ende Dezember 1934 für den Antrieb von egen Schiffen 439 Maschinen mit 1445 838 PS im Bau besfindlih oder im Einbau begriffen waren gegen 432 Ma- schinen mit 1468 556 PS ein Vierteljahr zuvor. arunter be- tragen die Ziffern für G 142 (150) Maschinen mit 630 524 (652 493) PS, für Frankreih 11 (12) Maschinen mit 242 940 (243 300) PS, für Deutschland 70 (59) Maschinen mit 162 986 (111 979 PS und für SFapan 49 (55) Maschinen mit 120 355 (137 235) PS. Von der Gesamtleistungsstärke entfallen 102 033 (122 698) PS auf Dampfmaschinen mit Kolbenantrieb, 646 601 (616 389) PS auf Dampfmaschinen mit Turbinenantrieb und 697 204 (729 469) PS auf Oelmaschinen,

E i i É Ae E T T L D C O A I E E I f A p A

Zahlungsverkehr mit dem Saargebiet.

Der Zahlungsverkehr mit dem Saargebiet, das bisher auf französisher Seite an der veutstranzösishen Verrechnung b2- teiligt war, wickelte sich in der leßten Zeit außerordentlich stockend ab. Durchschnittlich wurde französisherseits die Auszahlung der Ueberweisungen deutsher Schuldner zwei bis drei Monate ver- ögert, weil das Office Franco-Allemand verhältnismäßig lang- samm arbeitete. Nach dem deutschen Abstimmungserfolg wird nun innen kurzem die Rückgliederung der Saar auch in zahlungs- politisher Hinsicht vollzogen und damit auch ein ungehinderter Hahlungsverkehr ewährleistet sein. So erhebt sih für die deutschen «Smporteure die Frage, ob sie an sih fällige Forderungen heute noch den saarländishen Gläubigern über das deutsch-französische Clearing überweisen wollen, oder ob sie nicht besser R sich mit ihren saarländishen Geschäftsfreunden, die ein Fnteresse aran haben, ihre Zahlungen ohne die oben erwähnte Verzögerung ju erhalten, dahin zu einigen, daß die Gegenwerte in etwa 10 is 14 Tagen einbezahlt werden, nachdem die wirtshaftlihe Rük- gliederung der Saar erledigt ist. Auf diese Weise wird dann eine wesentliche Beschleunigung der Auszahlung erreicht.

Die Frage des Saar-Ferngases. Vertrag Ruhrgas S aarferngas -Gesellschaft akut. Gerade jeßt, nach dem überwältigenden deutshen Erfolg in

der Saarabstimmung, verdient ein Vertrag besondere Beachtung,

der bereits im Fuli 1929 zwischen der Ruhrgas A.-G., Essen, und der Tyssen'shen Gas- und Wasserwerke G. m. b. H. einerseits und der Saarferngas-Gesellshaft, Saarbrücken, andererseits zu- stande kam. Ruhr und Saar haben also hon damals auf einem wichtigen wirtschaftlichen Gebiet zueinander gefunden, um ein Vertragswerk zu schaffen, das der Rükgliederung des jeßt heim- fehrenden Saargebiets den Weg ebnen sollte. Aus den Bestim- mungen des Vertrags geht deutlih hervor, daß in dem Ueberein- kommen die Absicht, gerade dieses Ziel einer reibungslosen Rük- gliederung zu erreichen, besonders stark wax. Der Vertrag be- handelt nämlich die Mitbeteiligung der Saarhütten und Saarzechen an der Gasversorgung des dem Saargebiet östlich und südöstlih vorgelagerten südwest- und süddeutshen Wirtschaftsraumes und sieht unter offensihtlich bewußter Rückstellung der Ruhrgebiets- interessen vor, daß das Saargebiet mit einem besonders hohen Prozentsay an der kommenden Ferngasversorgung beteiligt und teilweise auch zu Lieferungen vorberechtigt sein soll, obgleich die Saar im Vergleih zum Ruhrgebiet nur viel geringere Gasmengen Peintadäi kann.

Konsektion ohne Rohstoffsorgen.

Fachgruppentagung in Köln.

Die Fachgruppen Herren- und Knabenkleidung und Damen- und Mädchenkleidung im Reichsbund des Textileinzelhandels e. V.

achleiter G. O. Müller und Dr. E. Ley wiesen in ihxen erichten T E daß im Wirtschaftsbereich dex beiden Fach- gruppen für Frühjahr und Sommer 1935 ebenso wie voraus- sihtlih auch für Herbst und Winter 1985/36 kein Warenmangel j befürchten sei, Dies müsse gegenüber einer etwa noch vor- ndenen Neigung zu Vordispositiomen um so stärker betont werden, als die warme Witterung dieses Winters die Gefähr- lihkeit der Hamsterkäufe dargetan hatte, wenn auch die Räumung eines großen Teils der Restbestände an Wintermänteln mit Hilfe der Juventurverkäufe zu erhoffen sei. Das Angebot an Damen- und Möädchenkonfektion für Frühzahr und Sommer sei z. Bt. roßer als die Nachfrage. Nach den Erfahrungèn des Winters ei davor zu warnen, aus ünbegründeten Versorgungsängsten hon heute den gesamten A Me für die kommende Saison zu cken, da der Eingelhändler sonst in seiner Anpassungsfähigkeit an etwa neu auftretende Anforderungen eingeshränkt würde. Um Absaystocktungen zu vermeiden, müßten die Preise den Ein- kommensverhältnissen angepaßt bleiben. Eine aus nedrigen Ein- faufs- oder Betriebskosten entstandene Preisunterbietung sei keine Preisschleuderei. Dr. Ley wies zur Vermeidung von wierig- keiten auf die Möglichkeit der a sozialen Kalkulation hin, die es gestattet, für eine bei den billigen Preislagen ver- minderte Vervdienstspanme einen Ausgleich bei den besseren Quali- laben zu finden, Ueber die Aufgaben und Ziele derx Preis- überwachung sprah Dr. Sternberg-Raasch vom Reichs- kfommissariat für Preisüberwachung. ine a mit dex Tagung warde von der „Adefa“ (Arbeits- gFmeinschast deutsch-arisher Fabrikanten) und vom Reichsbund

saclei in Köln eine Mitgliederversammlung ab, Die Reichs-

des Textileinzelhandels eine Herrenkonfektionsausstellung veran- staltet, durch die den Einzelhändlern eine Uebersicht über die kommende Mode gegeben wird.

Technische Prüfungsfahrt mit heimischen Kraftstoffen. Ein weiterer Schritt zur Umstellung des Kraftverkehrs auf heimische Treibmittel.

Die volkswirtschaftlih so außerordentlich bedeutsame Aufgabe, das deutsche Kraftfahrwesen auf Ce Treibstoffe umzustellen, bringt die Notwendigkeit mit sich, eine Reihe wichtiger M oblemne und Fragen einwandfrei zu klären. Diese Klärung ist in vielen Fällen weder durch Labovatoriumsversuhe noch durch Zuver- lässigkeitsfahrten mit mur wenigen tausend Kilometern Fahrstrecke zu erreichen.

Jn einer Sibung, die am 14. Dezember 1934 unter Leitung von Herrn Ministerialdivektor Dr.-Jng. Brandenburg im Reichs- verkehrsministerium stattfand, wurde daher die Ta einer längeren tcechnishen Prüfungsfahrt mit heimischen Treibstoffen beschlossen und die Richtlinien dafür festgeseßt. Mit der Organi- ation und betrieblihen Durchfühvung der technishen Prüfumg8-

hrt wurde die „Automobil- und G fe Gesellschaft im

erein deutsher JFngenieure“ (ATG.) beauftragt, die in enger Fühlungnahme mit dem Reichsverkehr8ministeriwm arbeiten wird. An der Sizung nahmen außer den Bingen Stellen des Reîchs- verkehrsministeriums, Vertreter des Reichswehrministeriums, des ReichsÞpostministeriums, des Reichsvro S im Reichs- wirtshaftsministerium, der Reichsbahn, der Reichsautobahnen, der Obersten Nationalen Sportbehörde, des Deutschen Automobil- Clubs, der Reich8verbände der Automobilindustrie, der Großver- braucher, der Dampfkesselüberwachung sowie der Kurator des Ver- eins deutscher Fngenieure und der Automobil- und Flugtehnischen A im VDF., der Vorsißende der ATG. und die Presse teil.

Die Fahrt soll im Februar d. F. beginnen und etwa 6 Wochen dauern, so daß 20 bis 30 000 Kilometer Fahrstrecke erreicht werden. Der leichteren Durchführung wegen soll sie sih um einen Sammel- punkt bewegen und teilweise auf der Avus, teilweise auf anlie- genden Ueberlandstrecken, teilweise im Stadtgebiet durchgeführt werden, um möglichst alle im wärklihen Betriebe vorkommenden Verhältnisse erfassen zu können. Zux Teilnahme an der Prüfung sind vorgesehen: Fahrzeug mit festen Tretbstoffen (Generatoren- betrieb), Fahrzeuge mit Diesel- und Dampfbetrieb, sofern ste mit heimishen Stoffen betrieben werden. Di@ Prüfung soll sih in erster Linie erstrecken auf den Nachiveis cjzes störungsfreien Be- triebes unter Berücksichtigung des Verschleißes, des Wartungsbe- darfes und der Wirtschaftlichkeit. Die Oberste Nationale Sport- E und der Deutshe Automobil-Club haben ihre Mithilfe zugesagt. :

Einfuhr von Getreide, Butter, Käse und Eiern in das deutsche Zollgebiet (Spezialhaudel) im Dezember und in dem Zeitraum JFanuagr bis Dezember 1934.

Dezember 1934

Wert 1000 NM

166 846 1169| 526 842 3 951 287 291 3 031} 1)6469 611| 1) 60 919 137 3 1 051 26

6 429 92 24 857 519

733 497 D 957] 5 268 781 34 878 75 983 7221 2951 402 2185 192 099 14231 468 356 3 319 97326) 11753} 617635) 73 692

30 801 32231 337871 31 436

Ianuar bis Dezbr. Stat. 1934

Nr.

Waren-

bezeihnung Menge Menge Wert dz dz 1000 N'M

1 I Noggen. . 2a] Weizen. . ., 162 a Ggenmet, i 162 b | Weizenmehl . . 3a | Gerste zur Vieh- fütterung . . 3b | Andere Gerste 4 21 s A 134 cilchbutter, Buttershmalz 135a/e] Käse (Hart- und Weichkäse) . 136 ] Eier von Feder- vieh u. Feder- WUD Aas n 1000Stück 113 173

8341| 759 672| 74046 in 1000Stück 1312962)

1) Berichtigte Zahlen. Statistisches Reichsamt.

__ Anschließend spra Professor Wiegexrs über „Die Ent- wicklung der deutschen Landschaft und des deutshen Menschen“, Er führte in 14stündiger Rede aus, wie der Mensch in Deutsch- and von der Eiszeit bis ins hohe Mittelalter in und mit der Natur sih entwickelte und wie er in diesen Tausenden von Fahren seine Kraft immer wieder gerade aus heimatlihem Boden \{chöpfte. Gute Lichtbilder zeigten die Entwicklung voni steinernen Faustkeil zum Hammer aus Stahl, die Entstehung des Ackerbaues und der Bauten. Manchem der Zuhörer wurde dabei zum ersten Male klar, was eigentlich das Wort „Blut und Boden“ für unser Volk bedeutet.

Der nächste Vortrag in der Aula der Preußischen Geologischen Landesanstalt, Fnvalidenstr, 44, findet am 18. Fanuar d. F. bei freiem Eintritt statt. Professor Gothen spriht über „Deutsch- lands Steinkohle“.

Verliner Börse am 16. Zanuar. Kurse leiht nachgebend Grundstimmung bleibt zuversichtlich.

Nachdem jeyt die Saarentscheidung gefallen ist, machte an der Berliner Börse nah der Spannung der leßten Tage bis zu einem gewissen Grade bei der Kulisse sih ein Entlastungsbedürfnis bemerkbar. Das Geschäft war stiller als an den Vortagen, auch die Kauforders von Publikumsseite, das ebenfalls gewisse Ermüdungs- erscheinungen zeigt, haben nachgelassen. Bei Abgaben der Kulisss überwogen kleine Rückgänge, die aber nur vereinzelt über 1%! hinausgingen. Wenn auch die Tendenz etwas s{hwächer war, #o ist die Grundstimmung weiter zuversichtlich geblieben, und im Verlauf kam deshalb die rüdläufige Bewegung größtenteils zum Stillstand. Bis zum Schluß des Verkehrs ergaben sich in den Kursen keinerlei sonderlihe Veränderungen mehr.

Am MWMontanmarkt waren Mannesmann und Hoesch leicht angeboten, Harpener verloren 1%. Während Bubiag (plus 1) und Niederlaujsißer Kohlen (plus 14) etwas Fnteresse Maher warert andererseits unter Braunkohlenpapieren Eintraht 2% s{chwächer. Eine gewisse Verstimmung rief der Rückgang der J. G.-Farben- Aktie um 14 % hervor. Am Elektromarkt litten Siemens untex Glattstellungen (minus 2), auch in AEG. (minus 4) und Elektrishe Licht und Kraft (minus 1) war die Kulisse Verkäufers BMW. hatten einen neuen Kursverlust von 24 % zu verzeichnen, Sonst machte sich auch einiges Angebot in Schlesishe Be-Gas (minus 1) und in Berlin-Karlsruher (minus 12) bemerkbar, Fest lagen in Erwartung eines günstigen Abschlusses Deutsché Telefon und Kabel (plus 2).

Am Kassemarkt zeigte sih eine recht widerstandsfähige Hals tung, auch am Rentenmarkt lagen die Kurse behauptet, nur Dollar- bonds und umgestellte Dollarobligationen hörte man teilweise 14 % niedriger. Tagesgeld war zu 3% bis 4%, teilweise auch darunter, wieder reichlich vorhanden. Am internationalen De- visenmarkt lag der Dollar sehr fest, auch das Pfund erholt. Fn Berlin wurde der Dollar auf 2,51 (2,4914) und das Pfund auf 12,2314 (12,18) RM festgeseßt.

Börsenkennziffern für die Woche vom 7. bis 12. Fanuar.

Die vom Statistischen Reichsamt errechneten Börsenkennziffern stellen fih für die Woche vom 7. bis 12. Januar 1935 im Vergleich

zur Vorwoche wie folgt:

Wochendurchschnitt Monats3- vom 7.1, vom 31. 12, durchschnitt bis 12. 1, bis 5. 1, Dezember

Atktienkurze (Kennzifser 1924 bis 1926 = 100)

Bergbau und Schwerindustrie

Verarbeitende Jndustrie . «

Handel und Verkehr. . «+

Gesamt .

Kursniveau der 6 % igen festverzinslichen Wert- papiere J

Pfandbriefe der Hyp.-Akt.,- Banken .„.

Pfandbriefe der öffentlich- rechtlichen Kredit-Anstalten

Kommunalobligationen «

Oeffentliche Anleihen « « -

Jndustrieobligationen . « «

Durchschnitt E

89,48 73,87 84,86 79,80

87,70 76,26 88,34 82,44

86,74 79,01 86,48 81,10

94,72

93,64 92,71 92,15 94,00 93,81

Zum deutsch-s{chweizerishen Verrehnungsabkommen. Schweizer Erklärung gegen Kritiken.

Zürich, 15. Januax. Die Handelsabteilung des Eidgenös- sishen Volksdepartements exläßt eine längere Mitteilung, in der sie die Kritiken zurückweist, daß beim Abschluß -des neuen Zusaß- abkommens mit Deutschland die Juteressen der schweizerischen Ausfuhr zugunsten der shweizerishen Banken zurückgestellt oder gar „geopfert“ worden seien. Jn der“ Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember hätten die Banken für Zinsen 40 Mill. ir. erhalten sollen, in Wirklichkeit abex nux 27,7 Mill. stffrx. empfangen, wäh- rend die Warenausfuhr, für die 70 Mill. sr. vorgesehen waren, 100 Mill. sfr. empfing und der Reiseverkehr statt der vorgesehenen 15 Mill. r. 22 Mill. sr.