1826 / 4 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Gewohnt seit meiner Kindheit , gewissenhaft den Willen meines Hochseligen Vaters sowohl, “ais den des hingeschiedenen Kaliers und deu Eurer Kailerl. Majestät zu erfüllen, Und auch jekt noch in den Gränzen diejts Grundsaßes mich halcend, erachte ich es für Pflicht, mein Recht zur Thronfolge - nach Maaßgabè der De! stimmangen. der Reichsakte. über die Successionsordnung in der Kaiserlichen Familie, Seiner Kai erlichen Hoheit dem Großfürsten Nicolaus und seinen Erben abzutreten.

Mir derlelben Freimüthugfeit mach: ic mir Zur Pfliche zu ertlâren: d. 5 ¿ch, ohne mein c Wünsche 1veiler zu richten, mich glückiih |[ck©äßeu werde , wenn, na mehr als dreißigjährigem, den Kaisern, m:inem Vater und meinem Bruder, glorreichen Audenkens, Zewtdm- ten Diensten es mir nur erlaubt ist, sie Seiner Ma} 2 stár dem Kaiser Nicelaus hinführo mit derielben hohen Verehrung, mit dems:lben feurigen Eifer und ders. iben unbegränzten Ergebuug zu weihen, welche mich dei al: len Gelegenheiten beseelt habcn und bis zu dem Éade meiner Tage beseelen merden. i

Nachdem ich auf di:se Art meine eben so wahr- haft:u als unerschütterlichen Gesinnungen gusgesprocheu hat:, lege ih mich Eurer Kaiserlichen Majestät zu Füßen, indem ich Hocbdieselben allerunterthänigst bitte, ¿egeumwärtigen Brief eiuer wohlwollenden Ausnahme zu würdigen und mir allergnádigst erlauben zu wollen, den Anhalt desselben jedem, den es angeht, befaunt zu machen, Tamit er in Ausübung gebracht und auf dieje Art der 5ilie Seiner Majestät des Kaisers, weines hochseligen Herrn und Woh'thäters, so wie die Zustimmung Eurer Katserlichen Maj stát ini voller Krast und Ausdehnung er{úlüt werde. Fch bin so frei Heochdenenselben beiliegend die Abschrist des Briefes vorzulegen ,/ welchen ich glei zeitig mit dem gegenwärtigen an Setne Majestät den Kaijer Nicolaus richte. _

Fch bin mit der ticsiten Verehrung,

Mezrne Allergnädig|te Fürstin und cheuerste Mutter, Eurer Kaijerlichen Majestät unterrthänigster und gehorsamster Sohn (‘gez.) Constantin. Warschau , den 26. November 1325.

Fünfte Beilage. _ Brief Seiner Kaiserlichen Hoheit des Cesarewitsch Großfürsten Constantin an Seine Majestät den ; Kalser Nicolaus. : Theuerster Bruder! | Mit unaussprechlicher Betrübniß des Herzens habe ih gesteru Abend um sieben Uyr die s{hmerzliche Nach- richt von dem Hinscheiden Unseres angedeteten Beherr- chers, meines Wohlthäters, des Kaisers Alexander er aiten,

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Sndem ih mi beeile, Jhnen die Gefühle auszu drúckèn, mir welchen. mich das grausame unglück, tas uns betroffen, erfülle, made, ih: es Mir zur Pflicht, hnen anzuzeigen, daß ih zuäleih mit dem gegenwär- rigen ein Schreiben an Jhre Majestät ‘die Kaiserin, unsere pielgeliebte Mutter, gesendet habe, in welchem ih Jhr agüfündige, daß, in Folgè eines eigenhändigen Rescripts, welches ih von dem Hochjetigen Kaijer den 2, Februar 1822, als Antwort auf den Bries, den 1h ihm wegen. der Verzichtleistung auf die Kaiserliche Thronfolge - gelhricben, erhalten hade, und? welcher Brief unserer Mutter vorgelegt, und von Jhrer Seite einer Zustimmung gewürdigt worden ist, welche Sie jelb| mir zu bestätigen geruhet hat, es mein un widerruflicher Entschluß ist, Ihnen meine Successions- Rechte auf den: Thron. der Kaiser aller Reusscn abzu? treten. Jch bitte zugleich Unsere vielgeliebte Mutter, allen; die es. angehet, meineu unershüttertichen Willen hierüber befannt zu mächenü, damit er gehörig in Aus- bung gebracht werde,

Nach dieser Eiflituug' halre ih es für meine ej lige Pflicht, Ew. Kaiserliche Maj-stät uuterthänio jy buten, von. mir zu allererst den Eid der Untermürfi: feit und Treue anzuuchmnen, und mir zu erlauben, Ho de: nenselben zu erkennen zu geben, daß ih da mim MWänsche auf keine neue Wüvdk auf feinen neuen rel gerichtet sind, einztg und*alleiu den des Ce\ary witsh zu behatten wünsche, wit dem ih von Un':cem yoch{eligen Varer für meine geleisteten Dienste be hrt worden bin.

Es wird stets mein einziges Glück ausmachen, Ew. Kaiserl, Majestät die Gesinnungen meiner tie! Verehrung und meiner gräánzenlosen Ergebenheit so nehmigen geruhen , Gesinnungen, zu deren Unterp| ich mehr als dreißig Jahre treu geleisteter Dienste und des reinjten Eifecs, der mi für Jyre Majestäten die Kaiser, meinen Vater und meinen Bruder, g!orreichen Andenkens, beseelt hat, darbiete. Mit gleichen Gefinnuw geu. werde ich bis an mein Lebensende nihz autgôren, Ew. Kaiserlichen Majestät und Hochdero Nachfolgern in ineinen gegenwärtigen Amtsvetrichtungen und in me ner jeßigen Stellung zu dienen.

Ich bin mit der tiefsten Verehrung

Sire Ew. Kaiserlichen Majestät getreuster Unterthan. (aez.) Constantin. Warschau, den 26. Noveinber 1825.

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Paris, 29. December. Die Ausstellung der Eri zeugnisse der Königlichen Fabriken hat vorgestern angs fangen, den größten Theil bilden die Produfte det Porcelan - Manufaktur in Sevres, welche sich sowohl hinsichtlih der Form der ausgeführten Sachen, als wt! gen der herrlichen Malereien auezeichnen, - Die König (hen Teppich Fabriken von Beauvais und von der Su vennerie haben auch Mehreres zu dieser Aussteliung qu liefert. Besonders bewundert man aber die Erzeugnisst ver unter dem besondern Schuße S. M. stehenden, vou Herrn Bellont geleiteten, Mosaikfabrik, i

Der Courier frauçais lâßt es sich sehr angelegen sein, den Wählern des Bezirks Vervins, Herrn Laz fsitté zur Beseßung der durch den Tod des Genera!s F0y el! ledigten Stille in der D:putirten- Kammer zu empfeh len; er erinnert an alle seine Verdienste, an seine Leb! stnugen als chèmaliger Deputirter und an seine gele gene Kenntnisse im Finanzfache, welche béi den bevorste henden Verhandlungen über die finanzielle Lage Fran reis ‘von grojem Nutzen sein kdunten, Es ist cin große Frage, ob die, Empfezlungen dieses Blatics \W ¿m CEandidaten zur Kammer verhelfon- werden, da ‘h! cerèr, nach dem Urtheile der neisten Franzosen, 10 ällen Partheien zerfallen ist, indem die Antiliberaiel ‘im seine Grundjäße und die Liberalen seine vielleid zar merkanutilisci/e Anhänglichkeit an den Finanzmtn [lel vorwerfen, ‘und endlich, weil die Meinung allge

ausge!plelt.

S12-Commission, welche

rere Versammlungen gehalten, Und es ist neuerdin veschiossen- worten, daß die Buchdrucker Firmin D ido und Reynouard guch daran Theil nehmen jollen. Vor 4 Tageu hatte cin-Mensch elnca Diebstahl 14 Uhren versucht, indem er sich bei einer Wache du Vorzeigung einer wiesen, und in Beg'eitung von 4 Soldaten, diè er verlangt, uach -10 Uhr Abends in die Wohnung | Uhrmachers, Namens Lucin, eingedrungen wal, diesen, unter Vorgeben, daß er Ührèn unrechtamäl Weise gekauft, auf die-Polizet. mitzufolgen ; gezwu' hatte. Bei dieser Gelegenheit hatte er gesucht, sich d!

derrscht, Herr- Laäfficte habe jeine potitische Relle [ns

über die Rechte der Schif steller und Verleger berathschlagen soll, hát |chon 4

Karte als ein Polizei- Agent ‘avi

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14 Uhren, die er als unrechtmäßig gekauft angegeben, und die auf díe Polizeipräfectur mit genommen worden, zu bemächtigen , was ihm aber mißglückt. Ueber diesen Vorfall macht nun der Cohstitutionell folgende Bemer: fung: „Es mag recht gut seyn „, daß die Polizei-Agen- ten Karten bei sich tragen, um sih gegenseitig zu er- ‘fennen, aber es sollte nicht seyn, daß die öffentliche Ge- walte den Befehl erhält, Beamten zu gehorchen, die das Geseb nicht anerkennt, Alle öffentliche Beamten, denen das Gese das Recht giebt, die öffentlihe Gewalt zu gebrauchen - haben eine durch das Geseß selbst bestimmte Kleidung. Jedesmal wenn sie in dem Fall sind, persôn- lich die dffentlihe Gewolt zu begehren, müssen sie in dieser Kleidung erscheinen. Auf der andern Seite hatte Hr, Lucin Unrecht, um 10 Uhr Abends seine Thür zu öffnen, er mußte dem vorgegebenecn Polizeiagenten sagen : Mean eine Anzeige gegen mich gemacht worden, so laßt mein Haus beseßev; wenn es Tag' seyn wird, und ihr Bringer eines gesekmäßigen Befehls seyd, eine Durch- suchung in meinem Hause zu machen ,- und mich selöst zu arretiren, so mgt ihr eure Befehle mit Gewalt voll- strecken, wenn. ich mich ihnen nicht unterwerfe; aber während der Nacht hat - niemand das Recht in mein Haus gegen meinen Einspruch hereinzufkommen „, laut dem Geseß vom 13. Dec. 1799 „- Art.-76. | ___ Fünfprocentige Rente 96 Fr. bis 95 Fr. 80 C. Dreiproc. 64 Fr. 65 C. Die Bank hat die Dividende des Lten Halbjahres von 1825 zu 49 Fr. und ‘die Re- serve zu 9 Fr. 50 C. bestimme. London, 24. December. Einige Zeitungen haben “behauptet, die gegenwärtige Crisis set die heftigste, die Englaud jemals erlitten habe. Geschichte, so überzeugt man sich, daß diese Ansicht

nichr richtig ist. Unter der Regierung Georgs I. zo die Bildung der Süd-Sez-Compägnie bre E s

Unglücksfälle nah sich. Frederic Hervey -drückt ch in seiner Geschichte dèr Schifffahrt und der Seemacht Großbritanniens über diese Ereignisse folgendermaaßen aus: ¿das Vermögen einer großen Anzahl Familien des hôchsten Ranges erlitt unwiderbringliche Verluste ; die ersten Kaufleute. wurden baukerott; der Credit war vernichtet. Die reichsten Leute, die auf einem glänzen- den Fuße bisher gelebt hatten , famen mit ihren Fami- lien an den Betrelstab, und viele unter ihnen, außer Stande, diese Shmach in ihrem Vaterlande: zu ertra- gen, fluhteten nah den entferntesten Theilen der Erde, um ihr Elend zu verbergen. Däágegen jah man andere, die in jenem Handel reich geworden waren , ein glân- zendes und schwelgeriges Leben führen ; durch diese Art Luxus wurden aber die besten der Nation inwohnenden Grundsäße, durch die allein. ihre Wohlfahrt gesichert wird, auf das empfindlichste verleßt, und dem Wohl des Landes eine tiefe Wande geschlagen.‘

Im Kent Herald liest man, daß Joseph Stewart, ein Friedensrichter dieser Grafschaft, den Eigenthümer eines armseligen Ladens mit einer Geldbuße von 5 Schil ling belegt hat, weil er am Sonntage für 1 Schilling Salz verkauft hatte. Der Denunciant war der Pfar: rer des Orts. i

Gestern fand ein großes Diner statt - welches dem Lord John Russel“ zu Ehren und um ihm für seine parlamentarische Leistungen zu danken, veranstaltet wor- den war. Nach“ der Mahlzeit begann die Reihe der Gesundheiten mit dem gewöhnlichen Toaste auf das Wohl des Königs und der Königl. Familie, welchem der dei den Wighs übliche Wunsch hinzugefügt wurde: „Möge ex der Grundsätze eingedenk sein , die seine Fa- milie guf den Thron der drei Königreiche gebracht ha- ben.‘ Jn der Rede, die Lord Russel! hernach hielt, tadelte ex mir vieler Bitterkeit den Gerichtshof - des Lord - Canzlers, dagegen lobte er sehr die Maaßregeln des Ministers Peel, rücksichtlich der Geschwornen - Ge-

Fragt man aber e Der Courier vom 12. d.

rihte, wie auch das Verfahren der Herren Robinson und Huskisson in Beziehung auf die Finanzen, und endlich das Betragen“ des Ministers Canning in der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten. Diese Za- jammenkunft gewähtte abermals den erfreulichen Aúb.ick einer großen Anzahl zur Opposition gehörenden Per ¡o- nen, die es niht, wie man es an andern Orten oft sieht , für ein nothwendiges Erforderniß ihrer Stellu 1g halten, alles zu tadeln, was das Ministerium thut, sondern ihr Lob denjenigen Maaßregeln nichr versagen, die dasselbe nah ihrer Ueberzeugung verdienen.

Man versichert , die Stelle als Gouverneur von Andien sei dem Lor: Hastings veuerdings angetragen, von ihm aber abgelehnt worden; gegenwärtig glaubt man , sie werde dem Sir Charles Stuart angetragen und auch von ihm angenommen wérden. Die Angelegenheiten der Bank und der Börse haben das Ministerium in der leßten Zeit nicht ausschließlich be- schäftigt; es haben auch wichtige Berathungen über die finanzielle Lage von Indien statt gefunden, die weit entfernt ist, sih zu verbessern. Auch ist es dem gegen- wärtigen Gouverneur, Lord Ancherst und den höhern Beamten in Jundien nicht gelungen die beabsichtigten Zwecke in dem Maaße zu erreichen, wie es gewünscht worden ist; daher man glaubt, daß binnen Kurzem wes sentlihe Veränderungen, sowohl im System der Admis- nistration dieses Lándes, wie auch rücksichtlich dec Per- sonen, die sie geleitet haben, vorgenommen werden dürften. Uebrigens weiß mau, daß mehrere Regimens ter nach Calcutta eingeschifft worden sind,

Wien, 29. Dec. Der-Oesterr. Beob. enthält folgen- M. giebt einen Artikel, der Zeitungen von Franffurc datirt, gestanden hahen soll, der fich aber uur in einer nieder-

lántischew Zeitung (dem Amsterdam Courant vom 10. d. M.) findet, und der unter andern Neuigkeiten vorn mehr als gewöhnlicher Abgeschmacktheit-auch die enthält, daß der rômische und- der fkaiserlïch ôsterreichische Hof gemeinschafclice Schritte in England jt Gunsten der irländishen Katholiken zu thun gesonnen wären." Der Courier behandelt zwar den ‘besagten “Artikel mit gebühcender Verachtung; was uns -jédöch verwundert, ist, daß ein Journal: von verdieutem Aujehen und Cre- dit es nur der Mühe werth halten fonkte, ein Schenk- stuben-Protuft , "welches iu jeder Zeile die gröbste Un- wissenheir in den bekanntesten Thacjachen verräth, mit einigem Ernst, und selbst mit einem gewissen Pathos, zu_ widerlegen. è

Se. K. K. Majestät haben mit Allerhöchster Ent- schließung vom 27. Oktober d.- J, nach- folgende aus-

angeblich in deutichen

schließende Privilegien zu verleihëit geruher:

Dem Jacob Ritter vón Schönfeld, Mitinhaber einer Buchdruckerei und einer Papier: Fäbrik, in Vers bindung mit Aatoh Tedeschi,, Mitglied der Landwirthe schafts-Gesellschaft- in Steyerrnárf, wohnhaft in Wien, für die Dauer von fünf Jähren, auf di&:,;Vebbesserung ibrer, unterm. 16; Julius 1825 privilégirten Erfindung: Wäsche allèr Art, wie auch- die Wolle,“ mittelst Maschine zu reinigen, wodurch größere Ersparungen, Zeit und Kosten, und bei größerer Schonung der Wäiche eine noch vollfklommenere Reinigung derselbei effielt werde.‘/-

Dem JZgnaz Krammer," KleiderhänSer aus Pesth, und Bernhard Weibner, Kleidermgc èr aus Alt: Ofen, gegenwärtig in Wien ‘Nr. 2077 sür dieDauer von fünf: Jahren, auf die Verbesserung*® „die Knöpfe an “die Kleidungsstücke, dann auch die -Knopflöcher an denselben, mittelst eines aus einer thierishèn Sübstanz: verfertig ten Zwirnes, auf eine dauerhastere Weije als' bisher zu nähen, wie nit minder diésen" Zwirn ‘guch zu andérn Näharbeiten zu verwenden.“

Den Brüdern Joseph, Heinrich und Philipp Heins

j rih, Ritter von Girard, în Hirtenberg V, U, W. W,