1826 / 41 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 16 Feb 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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Der hiesige Buchdrucker J der gründlicsten und interessantésten Werke über die Buchdrüuckerkunst, hat in einem malerischen Denkmal auf die Tppographen Caxton, de Worde, Pynson , díe Srifter der englischen Presse, einen: neuen Beweis sei- ner Geschiflicbkeit abgelegt. Das Buch sieht ganz ge- nau so aus als wenn es-.ein Kupferstich von Meisterhand wäre, so vortrefflich is die Anordnung und Ausführung. bis in das fleinste Detail. Und diese glücklihe Nach ahmung einer andern Kunst, wird dennoch ganz allein dur{ch{ Typen hervorgebracht. Ueber 60,000 beweglicve Stückhen Metall sind bei diesem erstaunlihén" Werké mechanischen Talentes angewandt worden.

Ein Engländer Perring Thoms in Maccao hat sehr interessante ausführliche Nachrichten über die Finanzen, die Hülfsquellen und die Bevdikerung Chinas heraus- gegeben. Die Finanzangaben sind aus einem Chinesi- schen 1823 verfertigten Manuscripte gezogen; die übri- geu aus einer Befkaontmachung, die von Regierungs wegen alle drei Monate unter dem Titel: Tsin -schin, erscheine. Es ergiebt si daraus, daß die vornehmste Auflage in China eine Gruyudsteuer ist, die ungefähr 4 Dollar fúr den Morgen beträgt; außerdem werden “Abgaben von Salz, Steinkohlen und andern Gegen- ständen bezahlt; die Zölle und Schlagbäume bringen auch eiuiges einz einen sehr beträchtlichen Theil der Eifinahmen aber machen die Nacurallièferungen än Ge- treide und Reiß aus, dig„guf beinahe 2 Millionen Ton- zen angegeben werden. ie baaren Einnahmen der Regierung von- den Abgaben sind auf 33,327,506 -Taels

oder ungefähr 80 Millionen Thaler berechuet und die M 2

baaren Ausgaben auf 27,507,933 TaclerzMit dom Ueber- shusse wetden die Ausgaben -des * und der Unterhalt- der Staatsöministey Kbniglichen Rang haben und die Mk ihnen unmittelbar untergeordneten Beankkel-

sonal von 3525 Jndividuen ausmachen. - Die sämmt lichen Einkünfte mit Jubegrifs der Nagurallieferungen an die Krone lassen sih auf 74,561,633 Taels- oder auf 125 bis 130 Millionen Thaler schäßen. Der Soid dec Truppen „- deren Zahl -hier auf 1,263,000 Mann ange- geben wird, nimmt beinahe zwei Drittheile aller haaren Einnahmen; er beträgt 20,884,200 Taels. Nach den leßten Bevölferungslisten- lebten: auf dem Lande, Pri, vatpersonen 143,000,000, auf dem Wasser 2,000,000, . Civilbeamte 9611, Officiere 7552, Jufanterie 822,000, Kavallerie 410,000, Marine 31,000. Die ganze Be- vólferung betrug 146,230,163. Aus einem angehängten merkwürdigen Documwmente ergiebt sich, -daß anjehuliche Summen durch den Verkauf öffentlicher Aemter gehoben werden. Dieses Aktenstück ist námlich: eine dem jebigen Kotiser Taon - Kwang im Jahre 1522 von zwei seiner Minister überreichte Adresse, in weicher sle mit großem Nachdrucke gegen diesen verderblichen Gebrauch eisern. Sie verbreiten. sich über die Nichtswürdigfkeit vieler sol

cher Beamten und úber die Erptressungen , die sie sich erlauben, um sih der Kaufsumme wegen schadl!os zu halten. Sie“ machen Erjpatungs: Vorschläge, wodurch. man den Abgang der auf eine jo unwürdige Weise: ein- genommenen Summen reichlich ersezen könnte, die aber, unrer einer Regierung, wie die Chinesische, sehr gewagt sheinen mú}en. Sie muthen nämlich dem Kaiser zu, die außerordentlichen Ausgaben des Pallastes der Köni-

ginnen einzushränfen, den fostbaren Pallast Jung - Seaou aufzugeben, die Summen zu érsparen“, die jährlich- den Peiestermr der Hauptstadt und der umliegendèn Gegend geschenkt werden, “dié Ausgaben für die festbare Unter

hastung .der Gärten von Yuen-Ming und die damit verbundénen Besoldungen einzustellen, so wie die auf 250,000 Taels berechneten Kaiserlichen Gescheufe an di?

Dameü „welche diese Gärten bewohnen. „¿Sollten

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ohnson, “Verfasser eines j verurtheilt werden , oder unser Leben in einem Kess

Schicfsale muthig entgegen gehen. ‘/

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mit siedeadem Oele zu verlieren, so würden wir Unsery | Weit entfernt ihnen ein so trauriges Schicksal zu bereiten , hat de Kaiser erklärt, daß diese beiden Minister treue Dient wären, die ihr Vaterland liebten, und daß sie durch iße Betragen an die berúhmtesten- Minister des Alterthume an Yun-Chwang. Tor und Hung Leang-Kuh erinnet tet, wirklich abgeschafft und diè Ersparungs- Vorschläge aug; geführt worden.

Brüssel, 10. Febr. Wie man vkrsichert, aben Se. Maj. den Plan zu dem neuen Kanal, "wodur

Brüssel zu einer Seç-Hafenstadt gemacht werdèn sollte,

verworfen. Der bereits bestebende Kanal soll um © Fuß vertieft und. verhältnißmäßig verbreitert werden,

Auf den Holländischen Flüssen ist der Eisgang he reits großentheils erfolgt und am 7. d. hat das Dampf, boot zwischen Dortrehe und Rorterdam seine gewöhy tichen Fahrten ¡hon wieder begonnen.

Folgendes, uov kurzem statt gehabte Ereigniß, mde als neuer Beweis dienen, wie heilsam und hôchst wün schenswerth zweckbmäßige Leic,enhäuser sind: h

- Ein junges -einnehmenves Mádchen vou 19 Jahren, Elise Cave,' lag anu eitew Fieber ‘franf, das, heftig fort schreitend, nach: 4 Tägen ihren Leben ein Ende gema zu haben schien. Sie ward in deu Sorg gelegt, abet das Degrábniß versckchobeo „-- nei] ihre eutferute Mutter sle noch einmal gu “sehe wünschte. Diese, verhindert, frúger als nach 6 Tageh- zu! fommen, begab ch in Yu gleitung der Verwandten zu dem g-liebtea Leichnam, Als der Sätydeckel abgenommen war, bemerkte mai

; | daß die Farbe des Gesichtes- nicht die des Todes war,

Es“wurde ein Arzt gerufen, der Körper in ein warme Bad gebracht, die geeigneten Mittel angewendet, und nach fügf-Sfunden hatte manu die Freude eines vollfom wmenetz@w.Erfolges. - Sie lebt nicht nur, sondern ifi aud jè6t wieder gauz gesund.

Do.rmstadt, 9. Februar. Das gestern erschienent Regierungsblatt Nr. 3. euthält eine Bekanntmachutg

des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten, wi

nach dass um nah Aufhebung des Hande!sver crags mit dem Großherzogthum Baden vom 8. Sep. 1824 den täglichen Verkehr der au der Grenze des Gros herzogthums Baden wohnenden großherzogl, Untert)anen so viel zu erleihtern , als. es ohne Verleßung ali ¿eme net geseßliher Bestimmungen möglich ist, mit den großherzogl. badischen Staatsminist-rium -nachfo!aendt sogleich in Wirkung tretende Verabredung getreffen hak: A) Folgeude Gegenstände, welche nach vorgenommen Bearbeitung - aus dem einen Großherzogthum in das andere Großherzogthum wieder zurücfgebrachr werde namentlih: Y) Geiräide, welches hessishe Staatsangs bôrige auf badishe Mühlen bringen oder uwmgethtl und das daraus gewonnene Mehl, welches sie zurü führen ; 2) Holz, welches hessiche Staatsangehôr:ge al badishe Sägemühlen bringen vder umgekehrt, und du daraus gefertigten Schnictwaaren welche sle ¿urid júhrenz 3) Werkzeuge und Hausgeräthe, wélhe in U verpacftem Zustande zur Reparation ein, und aus 3) sollen, in sofern die vorgeschrtébenen Controll/ I/caap regeln befolgt worden sind, völlig abgabefrei ein - und ausgehen. B) Zur besseren Benußung eigenthümliche oder gepahteter Güter, welhe Bewohner des einen Großherzogthums im anderen besißen, sollen Zoll un? Verbraucchsteuer frei seyn: zur Feld : uad Rebenkultur erforderlichen Ge ivelche auf solhe Gruudstücke geführt werden ;

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darauf gewonnenen Früchte, Trauben“ und Erzeugnis aller Art, welche unmittelbar nach de Teennuns ps Grundstück eingebracht werden ; 3) das Vieh, s

pir -auch , sagen sie am Schlusse, zur Enthauptuüg

Kein späteres Dokument jagt, od der Mißbraud f

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1) Die Aussaat und andert

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ieder zurücfehrt, C) Von dem Transitzoll oder rchgangsgebühr siud frei alle landwirihjchaflihen uud Vieh, weun diese Gegenstände, uw

und der Du

Erzeu zuis}se

yon etuem Orte zum auderea desselben Großherzogthums- cht zu werden, nicht mehr gls 3 Stunden Wegs

ebra ; Gebiet des anderen Großherzogthunis passtren,

Preßbueg, 7. Febxuar: Nachdem die Ständischèn Berhaudlungen - über die zeityerigen Belastungen: des Gieist!icheu Standes, womit die 47ste-Reichscagssibung @óssnet wurde, an die .Magnatentafel abgesaudt, die Antwort derselben aber über die vorhergehenden zwei Puufte: tas Salz uud die gescblihe Selbstfäudizkeit der Gerichte -betresfend, vorgelesen: uad zur Dictatur ge- deu worden waren, deganuein uoch die Verhandlungen über die geießmäßige Unabhänyigfeit ‘der fêuigl. Unga- ¡ischen Hoffamnrer und die Unterordnung des Bergwe- sens, so wie aller Übrigen tönigl. Regalien, -unter die-

selbe. Am. 2. d.

M. war Circularsi6üng, in welcher noch

sondere Úber die *ungarische Sprache zc. erwogen und gehdrig modificirt wurdeu.

Jn der am 3. gehaltenen 48sten Reichstagssißzung wurde der in der 47sten Sißuüng,- angefangene -Gegen- sand fortgeseht, beendigte wnd ar die Magnateutafel abgesandt, welche die Sfändetafel benachric) zigen licß, daß sie mit den Verhandlungen über -den Punk, der ie zeitherigen Geldleistuggen dox Geistlichen betrisst, pollfonmmen einverstanden sei. Hiexauf fam die Erwä- zung des fônigl. Münzregals Zut Verhandlung.

Iu der am 4. d. gehaltenen 495en Sibung wur- den die Verhandlungen úber das Múnzregckte fortgesclt

gesandt, dann aber der Punfe über -das Etziehuu

sen ousgenommen. | Am 5. war wieder eine Circularsibung, worèy eben-

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Aus der Schweiz, 8. Februar. Der Repräsen- antenrath des Kantons Geuf: ist mit der Artikelwfeilen Berathung des Eatwurfs- der neuen Militär-Strafsge« sie, wobei sich die zwei Systeme einer strengern und tiuer mildern Strafgesebgebung einander befämpsen, anhaltend beshäscigt.

Die im Jahre 1816 im Zürcherschen Marktflecken Vâden {weil von einer Privatzesellshast errichtete Er- sparun gsfasse besißt, laut der mit dem 1. Januar 18326 «geschlossenen Rechnung, ein Kapital von 30,870 Gul. ben, welches 537 Theildgabern zugehört. Das Jateresse E vos allen Kapitalien jährlich zu 4 vom .100 be- tduet.

Als Kriminalgericht erster Justanz hat das Bezirks- ericht von Lausanne am 27. Januar einen merkwürdigen Betraer und Glücksrutter beurtheilt. Louis Olivier R**, us dem Fürstenthum Neuenburg, lebte seit mehreren Jahren in Lausanne, wo er auch eine vortheilhaste Hei- ith ¡loß Beklagt und úberwiesen, falsche Urkunden Unî S chuldtitel verschiedener Art, über 20,000 Fr. be- tagei:d , fabrizirt und damit verschiedene Personen be- ogen und ge|chädigt, auch úberhin sich fälschlich für inen Geistlichen (ministre du St. Evangile) ausge: heben zu haben, wacd er zu sechsjähriger Kettenstrafe trurtheile, Diese Sentenz muß ihrer Natur nach an- 0h 2s Appellatcionsgeriht gebracht werten.

Ftralien. (Ein von der allgemeinen Zeitung mit- ltheilres Schreiben aus Rom enthält folgende Betrach- Ungen und Angaben úber die Zahl der Pulger , wel- ves das heilige Jahr nach Rom geführt hat.) Dem Verneh mnea nach hat die, unter den Umständen wirklich thr becräáchtlihe Anzahl von Pilgrimmen , welche im verlossenen Jubeljahre in Rom anwesend gewesen sind, im Pobste eine arcße Freude verursacht. Folgendes ist

«nige rú&stäándige Erôrterungen: des Nunciums, insbe

falls dié noch Úbrigeu Praeserentialia erwogen Wwaigden.s

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uind nah ihrer Beendigung an die Magnateñtafel ab, gu

fleine Irrthümer, für vellfommen genau erflären. Aus dem Rômischen 19,857 ; Neapel 44,973; Tosfaua 9474 ; Piemout 6782; Lucca 4156; Modena 3109 ; « Oestreich 20; Franfreih 122; Preußen 130; -Rußlaud 8; Spas- nien 15; Portugal 1; Holland 196; Flandern 149; Polen 25; Jrland 2; Schweiz 1135; - Bayern 1021; Dáänemärfkf 8; Sachsen 104; Chaidáa 3; Griecheuland 3 ; Schweden 30; Hannover 12, und aus der Levante 2. Daraus ergeben sih folgende einzelne Vergleiche. Nehs- men wir die Bevslferung beider Sicilien aaf 6,800,000 und die des rômishen Staates zu 2,500,000 Einwohner ‘an, so zeigt sich freilih, daß die Anzahl der römischen, in Vergleich mir den neapolitanischen um ein Geringes größer gewesen“i|, (der Römer, von 200 Jndéviduen mehr deun 11, und der Neapolitaner nicht ganj 15), wozu noch die Stadt Rom, welche in der Angabe nicht mit degrissen ist , weil natürlich fein Römer im Pils- grimm - Hospiz aufgenommen wird, - gerechnet werden muß , wodurch si das Veryältniß auf Seite der Rd- mer noch vermehrt. Bringt man aber dagegen die wei- tere Reise der Neapolitaner in Anschlag, besonders aber deu Umstand, daß unter Fer oben angegebenen Anzahl wahrjcheinlih feine, oder hôchst wenige Sicilianer be- griffen siad, so neigt slch die Wage der Devotion dens noch auf die Seite derx letztern. Ferner zeigt- sich „daß Lucca unter alien Staaten die meisten (námlih. von 200 Judividuen beinahe 64), daneben Bäyern und kie Schwetz in Verhältniß ¿hxer Entfernung mehr Pil- grimme als die úbrigen Län É gesandt haben. Tos0ang. steht zwischen Neapel und Rom in der Mitte, Während des. ganzen Jüubeljahrs soll fich die täglihe Ausgaße im

Pilgrimhgspitiu maar Durchschnitte auf 1000 Scudi bes

laufen haben, E, würde für das ganze Jahr díe

Sirauide 22292000. Scudi machen, Diese Angabe sr C t

[chCi n Co Erèpen, oder man muß annehmen, daß fi tnader Bötn angegebeuen Zahl der sän;mtlich dort ge|peisten Pilgrimme ein Fehler eingeshlihen habe. Lebtere beträgt etn/a 90 000, - Die!e (wei jeder Pilgriin d. ci Tage bèherbergt worden ist) mít drei maltiplicirt, giebc 270,000. Mittagsessen und Nachtlager eines jeden Pilgers hätte also täglich 15 Scudi gekostet. Selbst, wenn Medizin und Verpfiegung der zurückgebliebenen Kranfen mit. in Auschlag gebracht wird, dürfte diese Summe übertrieben erscheinen, Uebrigens steht zu wüns heu, daß das heilige Jahr den Ausländern bessere Frôchte tragen möge, als man bis jeßt davon in Rom zeschen hat. Nicht allein sind im verflossenen Zahre hier mehr Mordthaten begangen worden , als je früher, jondern ‘ihre Zahl scheint sich mit dem Anfange des jebigen auf eine furhtbare eise vermehren zu wollen. Nicht mindér trábe, als die Moralität, ist au das Wecrter in den lesten drei Monaten gewesen; es hat fast unaufhörlich gereguet. Daß wir bis jeßt nichts von Ueberschwemmungen gelitten haben, daran ist allein der Umstand Schuld, daß bisher die Gebirge noch sret von Schnèe gewesen sind. Nichtsdestowentiger haben die Regenfluthen auf dem Pincioberge eine der neu er rihteten Mauern untergraben, welche eingestürzt ift, und einen Menschen und zwei Pferde erschlagen hat. Glücklicherweise hat dies Ereigniß in einem Augenblicke state gesunden, wo der Berg fast ler von Spaziergän- geri und Spaziersahrenden war; jon[! waren wahrichein- lich nmoch mehr Personen verunglückt. | Madrid, 26, Januar. Die Königliche staatswirth- shaftlihe Gesellschaft der Freunde des Landes n Cadix, welche sich besonders auch damit beschäfrigt exotische Pflanzen-in Spanten einheimisch zu machen, hat jelzt einen Versuch gethan , der , wehn. er gelingt - fúr dies

Land von der größten Wichtigkeit sein kaun. Don } on Manilla,

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zum Arb.iten oder zum Waiden darauf geführt vie Mas Ver:ichnig derjeibenz; ih dacf es, bis auf ganz;

Manuel Bernaldes, Assessor der Canzlei v h

und ein correlspondirendes Mitglied der obenerwähnten - á [//ck. / n p

Gelellschast, hat ihr den Saamea von 14 Sorten tro