1826 / 110 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 12 May 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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die Berathungen des Kabinets erstatten, worauf Se. K. H. Beschl zum schnellen Abmarsch eines Bataillons der Fußgarde gaben und sih zu Sx. Maj. zur Bericht erstatruung begaben, wo. Sie bis 7 Uhr verweilten. Abends wurde der Königsdote Bailey eiligst an Gen. Sir John Byng, den er in Newmarket oder in York- shire aufsuchen sollte, mit dem Befehl, das Com mando im District von Manchester zu übernehmen ab- gefertigt.

Vorgestern Abend arbeitete der Herzog im innern Amte mit Hrn. Peel, der den Tag über häufige Com- munifationen mit ihm gehabt.

Am Sonntag ertheilten Se. Maj. dem Lordfkanzler, dem Grafen v. Liverpool und Hrn, Canning Audienzen.

Vorgestern ‘hatte der Herzog v. Wellington eine Audienz bei Sr. Maj.

Sonntag Morgen um 9 Uhr erhielt Hr. Peel durch einen Expressea Depeschen von den Obrigkeiten in Lan- cashire, welche ihn und seine Untergebenen den ganzen Tag beschäftigten. :

Sonntag arbeitete Hr. Huskisson mit Hrn, Can- ning un auswärtigen Amte. L

Am Moutag früh erhielt Ht Peel wieder De- peschen aus Laucashire, worauf um 2 Uhr Cabinecsrath im auswärtigen Amte war, E b M

Vorgestern brachte Lord King einePetitcion der Fa: brif - Arbeiter in Manchester ins Oberhaus, die ihre Noth vortrugen, die nicht von dên Maschinen herrügre (in deren Hinsicht sie den verübten Unfug tadeln) allein, von den Korngeseben. Dies gab Anlaß zu! einer lan gen Discussion, doch ward fein Antrag gemacht, Graf Liverpool aniwortete jenen Lords, die ex stluch Dazwischen-

funst des Parlaments, dann Revifion der Korngejeb#

noch in diejer Seision verlangten: eine ParlameMs+ Maaßregel sei weniger nothwendig, als Subzcriptionen- es seien und das Vorhandensein und der Umfang der

Unruhen selbst gebe neue und bedeutende Gründe zur Verschtebung der Discujsion der Koruge]eße her. -

Im Unterhause, fúndigte der. Muster Canning ap, daß er am folgenden Abend auf die Eilaübnß/ zur Ein

bringung einer Bill antragen werde, wonach der Vér:

fauf des in föniglihem Verwahrsam befindlichen äus q ivo in Addingham Dampfitühle zerbrochen worden. ländishen Getraides zur inländischen Consumtion vet 4

stattec sein joll. Er |ch{lug das sämmtliche dermaleti iùñ den Niederlagen der Seebäfen b-findliche ausländts|the Getraide auf 250,000 bis 300,000 Quarters au und be- merfte, daß der Verkauf dieser Quaatitäct den Land- besißern feinen Nachtheil bringen- tôane, sondern nur dazu dienen werde , die vorwaltende Jdee , daß mitten im Ueberfluß Menschen Hungers stürben, zu entfernen. Hr. Canning kündigte zuglech auch an, daß die Mim- ster vom Partament Vollmacht verlangen würden, um in der Zwischenzeit bis zur nächsten Sißung nach ihrem Gutbefinden -theilweije oder im Allgemeinen die Einfuhr freinden Getraides zu gestatien.

Das Unterhaus nahm gestern den ersten Theil des ministeriellen Antrags, nämlich das Korn unter Schloß zum Verkauf zum inländischen Verbruch zu bringen, an; ‘der zweite aber ‘wurde zur weiteren Erwägung auf heute vertagt; worüber Hr. Cannug laut sein. Mipfallen ge- stand. C).

Gestern war Versammlung im Mansion-house zur Unterzeihnung von Beiträgen für die Manufactur- Distrikte, auf Einberufung des Lord -Majors, an wel- heu deehalb Freitag ein Gesuch ergangen war.

- Die Unterzeichungen betragen schon 13,200 Pfd.

Se. Majestät haben nun in allem schon 5200 Pfd. unterzeichnet. :

Ueber den Zustand der Dinge in uxrd um Man;- chester weldete der Manchester Guardian vom 29, April Nachstehendes :

Leider! haben sich die Unrußen , welche währ dieser Woche in Blackburn u. |. w. statt gefunden, y auch bis hieher erstreckt. Nach einer anfangs der: Wi bei einzelnen Spinnereien um“ des Lohus willen au brochenen- Zwistigkeit unter den Arbeitern selbst, wi einen Srillicand jener Mühlen zur Folge hatte , hit Donnerstag, nachdem sie sich vom Morgen an ges melt hatten, au 3000 Menschen , größtentheils Kna unter großem Tumulcuiren, auf dem Felde , erst 10 Uhr und dann-wieder Nachmittags um 6 Versan lungen, wo es an einem Redner nach ihrem Sj niche fehlte, aber auch nicht an verständig abmahnen Männern. Eudlich drang ein Rasen von“ Cousta durch, worauf der Pôbel iu allen Richtungen auseiy derlief , nur ein Haufe von 80 vis 100, der si Weiterziehen stets vermehrte, nahm den Weg nach n reren Webereien , wo Dampf angeweudet wird, 1 die Fenster ein und richtete mehrere Zerstôrungen demolirce aber vollends die untern Stockwerke der Fal rei und das- Comtoir des Hrn. H, Beaver in. Jet Straße, ja zúndete das Gebäude- an, so daß der Dr erst gegen 10 Uhr Abends gelöscht werden fonnte man den angerihteten Schaden 2000 Stúcke Ge mitgerechtnet, auf 3 bis 4000 Pf. schäßen fkounte. 0 andere Múhle ward mir "einer Abtheilung Scharf} zen beser, welche den Pöbel mit einigen blinden Sd jen vertrieben. Gestern wieder den größten Y des Tags úÚber ein Z¡sammenlaufen und Lärmen | Pôbels, der sih jedoch darauf ‘beshränkte, in der N der St. Georges Landstraße keine“ wohlgekleideten Lu He mochten geheu oder fihren, unberaubt durchzuloss

de um 6 Uyr Nachmictags von der bewassu

Bütesermachr angegrissen und zerstreut , wobei dies

5 E N T, j ader cinen Hagel vou Steinwürsen aushalten muß «A7: Uhr mußte in der Großen Ancoats Straße ‘Aufruhr ‘Acte verlesen werderi ‘und die Polizei er au 24 Verdáchtige, Später war alles ruhig ‘und trourllen durchritten die Nacht durch die Stadt. | Der Guardian entháit zahlreiche Berichte von U „ug áynli:cher Art, an andern Orten in der Nähe, a etuen Fall, wo derselbe sih nah Yorktshire erstreckt hi 2Bolcon ist alles ruhig, allein die Y-omanry auch af den lé6ren Mann unter Wassen, Auch in Bla «burn is jeic Montag kezne Unruze weiter vorg fall allein der dort und 1n Accrington bloß an jenem U angecihtere Schade belief slch auf 10,000 Pf. |

Am Sonnabend Abcnd und Sonntag Morgen gi gen mehrere Truppen Adthellungen mit Ge\chüß du Jslington nah Mauchester. Am 30. v. M. #var

Manthester die Ruhe vdlig hergestellc, auch eine Col

pagnie Artillerie mit zwei Felestüken angekommen. Ein Handlungshäus hat ein Schreiben aus S

H lena vom 20 März, wo das Schi} Lowthercas!

aus Bengalen und Madras Depeschen mitgebrachr hab

nah St. Helena gebracht, war aber schon am 28. Di von Calcutta abgesegelt.

Cens. auf Abrechnung sind auf 77 herunter get sen, |chlo}en jedoch gestern zu 773, 78, wegen der stigen Aussicht für Kora. Brüssel, 6. Mai. Der Gesundheitszustand S Majestät fährt fort, desser zu werden. Nach Abnahd des zweiten Verbandes ist die Beschaffenheit der Wund

lihen Heilung entgegen sehen daif; ; sundhcits-Bülletins werden daher auch nicht mehr stat sinden, ; S. K. H. der Prinz Friedrich der Niederlande i vorgestern Nachmittag nah Ghent , Oudenarde un

woruach der Friede init den Birmanen abgeschlossen l welche fúnf Provinzen und eine Crore Rupien hèr gb ! Nach Anderen hat das Schiff Mellish jene Nachri

so gur. befunden worden, daß man einer baldigen gän} die täglichen Ga ] ? tel die Erfahrungen, die zu Frankfurt und Leipzig ge-

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‘monde abgegangen, Nach Besichtigung der dortigen ungswertke werden S. K. H. über Anwerpen „nach

Haag zurückkehren. 5 :

Die diesseitige Douanenlinie der Provinzen Ost- ndern, Hennegau, Namür und Luxemburg wird durch e Vermegrung der Beawitenzahl, zur Verhütung des rhandnehmenden Smuggelhanudels verstä:tt werden.

Jn deu Antwerpener Hafen sind während des leßz: Monats 83 vom fremden Häfen kommende Handels iffe mit ver|chiedeuen Ladungen eingelausen , deren b ; Batavia, 2 von Süd - und 6 ven Nord», Amertka, us Havanna, 1 von Haiti, 9 aus dem Mittellän; hen und 4 aus dem Baltischen Meere, 2 von Spa- n, 35 aus französishen Häfen am Ocean und 15 aus [ischen Häfen kamen. Die Preise der Colonialwaaren d nicht nur gèdrúcét, jondern auch jelbst zu diefen isen wenig Waare zu verkaufen; in rohen Zuckern am metsten - gemacht worden. Pot - Und Perla che noch nie so wohlfeil gewe|en wie jeßt. M

Franffürta. M., 4. Mai. Zu der 10ten Sißung Bundesversammlung vom 20. April, tam. die gelegenheit des Pensions- un d Sch uüldenwejens

vormaligen Ober - und Niedecrrheini|chen Krei les der zur Sprache - n Kdu erishen Bundesgesandten bemerkt, daß die subdele:

Commission bercits ic der Abfassung ihres Haupr- chts beschâftigt sei. G i Der Ködnial. Sächsische Bundesgesandte hielt einen trag der Eingabencommijhon über ihre Ge tsführung vom 16. Februar bis Osteru dieses Jah und legte Versammlung erkant | bisherigen Commissioa, und chritt zur Wahk tet n, welche aus den Gejandten von Kömgr. Sachsen, herzogrthum H-ssen, Holstein und Lauenburg, D herzoglich - Herzoglich Sächsischen Häuser und dei 1 Stadt Frankfurt coustituirt wurde nachdem Königl. Baierische Gesandte, welcher mit den vier genannten die gleiche Stimmenzahi für sich gehabt,

rt hatte, daß er in Beziehung auf den Gejandteu

Frankfurt, zurúckcrete. : München, 4. Mai. Der kaiserl. russische Gesandte em hiesigen königl. Hofe hat dieser Taze die Chre at, Sr. Maj. dem Könige die Allerh ôchstdenselden Sr. Majestát dem Kaijer aller Reupen verlicheneu quien des faiserl, russilchen Sr. Andreas - Ordens, ie Jhrer Majestät der Königin die Dekoration des 1 Fatharinen - Ordens zu Überreichen, Der Herr von Woronzow-:Daschtoff ist. bei diejer Gelegenheit, beiden königlichen Majettäten auf das Huldreichste angen und von dem Könige mit dem Gropfreuze dnigl, Civil. Vérdienst-Ordens der bayerschen Krone digt worden. Mürnbetg, 7. Mai. Der „Korrespondent von ür Deutschland‘ enthält heute folgendes: Die beiden Hauptmessen Deutschlanos, die zu Franf- a. M. und Leipziq, sind nunmehr beendigt, und Kennzeichen -der Zeit machten sich an beiden Meß n bemerftih: Beichränkung der Zahlungömittel in des dur die fritischen Konjunkturen ershütterten ts, und eine ungemeine Preisminderung sämmtli; Hegen stände des Meßverfkehrs ; beiderlei Jufonve- en bedingten ‘sich gegenseitig, im Wech}elverkehr rsahe zur. Wirkung. Wenn aber von einigen n her die Hoffnuug hat geéußert werden wollen, der Zustand, den man gemeiniglich Handelsfrisîs , nunmehr überlebt, daß wir dem Euitritt etuer chen Zukunft demnächst entgegensehen könnten: fo

wurden, feineswegs von der Art, solchen sangui- n Hossnunaen Vorschub zu leisten. Gegentheils, allein der Umstand, daß die Uebel, worüber man

und és wurde vou dem Köuxgl..

das darúber verfaßte Verzeihuiß vor, Alles, mit “Ausnahme jener Sotten; nunte mit Dank die Bemühun 45 den nordiichewr Gegenden ausblieben y

in Frankfurt nur zu viel Grund zu flagen hatte, i in Leipzig noch fühlbarer machten, scheint darauf hinzus deuten, ‘dup jener Zustand viellciche noch nicht einmal seinen Hochpunkt erreichte, daß derjelbe noch im Sta- dium des Zunehmens ist. Was die Zahlungemittel jowohl baar, als diejeaigen, welche der Kredit gewährt, betrie, so ist es allerdings Thatsache, daß auch zu Franffurt manche Um|äße unterblieben, weil die Käufer hinsichtlich des Einen wie des Andern bei\chrántt wareti, daß namentlich nur aus diejem Grunde von den zur Messe gebrachten Wollvorräthen nicht viel über die Hälsie ires gauzen Becrags, der sich auf etwa 5009 Ballen belief, abgeführt werden fonnten, - daß andrer Seits viele Fabrikauten, vornehmlih in Wellens und Baumwollenwaaren, sih genöthigt fahen, zu ichleudern, weil sie Verbindlichkeiten zu erfüllen hatten, Behufs deren sie, des allgemeiuen Miß- trauens wegen, nicht, wie sonst, aus den Kassen der Banquiers diesmal zu |chöôpfen- vermochten. Fes doch war jener Mangel an Baar]chaft, noch auch die Kreditlosigkeit feincswegs so groß, daß nmccht in mans chen Zweigen des Meßverkehrs sehr bedeutende Umsäße gemacht worden wären; uud der Fabrikant, der Große händler dewilligren nah wie vor thr Vertrauen denje- nigen von ihren Kundleuten, welche durch Púnktlichs feit thi ihren Zahlungen s1ch desselben nicht verlustig ges macht hacten; auch Frankfurts Banquiers nahmen gern Búrg\chaften ? michc ‘exmangelten. Die Nejultaie im Waarenhaädel davo waren

wofür die Käufer i aufgeráumt ward; daß in Tüchekn- ziemlich dedeutende Ge'chäfte ge «iat worden ino; daß tn baumwollenen Fabrifaten, bepouders jolchen, die ih durch Ge|hmack und N -uheit

cend waren z daß endlich der Preisabschlag sámmilicher Gegenstände des Meßverfkehrs, mit Ausnahme der Wolle, die um etiva 33 pCt. unter dew Preisen der Herbstmesse verkauft ward, 10, 12 uud hdôchjtens-15 pCt. Lels teres bei einigen baumwollenen Artifeln betrug. Van Fallemencèn , die während der Meßepoche ausges- brothen, hôrte man gar nichts in -Fraufkfurt felbst, roies wohl“ einige Schweizer Einkäufer, als sie nach Heirath zurückkamen, den durch andere Bankerotte ers folgten Sturz ihrer Häuser vernahmen., Auch fann inan eben nicht sagen, daß die Frequenz der Franffurter Messe, im Vergleich zu fruhern Epochen, sich dieermal jouderlih vermindert hätte, Von den Verkäufern fehls (en nur einige Elberfelder Fabrikanten, denen Franffurt vielleicht minder wichtig ist, \eitdem mittelst Etrichtung der rheinijh- westindischen Kompagnie ihnen neue Ablaß wege nach den Üüberseei|chen Märkten eröfffsnet wurden, die, wenn {hon der Vortheil davon ; für die Dauer, von Mauchen in Zweifel gezogen werden will, doch we* nigstens für jeßt 1)rem Gewerbfleiße viel Ermunterung und Beschäfriguig gewähren. Hinsichtlich der Käufer, jo fanden sich mehrere Kategorieu derjelben zwar ziemse lich spát ein, was denn auch vornehmlich auf den Woll- marfe einen nachtheiligen Einfluß äußerte ; jedoch fehle ten die gewöhnlichen Kunden feineswegs und die Ges scháfte gingen ziemlich rasch von statten, was denn sonst wohl“ als ein günstiges Merkmal für den M'eßverfehr betrachtet werden will. Ganz anders verhielt es sich in Leipzig, und dessen jüngste Jubdilatemesse figurirte nach allen Kritifen unter den [chlechtesten, die leit Mens \chengedenken daselbst erlebt wurden. Was zuvörderst die Geldverhältnisse anbetrisst, so war das Mißtrauea darin auf einen solchen Gipfel gestiegen, daß selbs dea Tratten der ersten Häuier von Augsburg Hamburg, Berlin 2c. nur zu häufig von den Bankiers die Accepte versagt wurden, Auch der Kredit im Verkehr zwischen

und willig jolhe Wechsel an, wosür die erforderlichen -

daß auf dem Ledermarkte

der Mode empfaylen, die Umn1äße keineswegs unbedeus .

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