1826 / 143 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 22 Jun 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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steht, daß unter der vorigen Regierung, welche mehr auf das Schône, denn auf das Nübliche bedacht war, si in alle Zweige. der öffentlichen Staatsverwaltung erhebliche Miyvräuche eingeichlichen haden ; |0 fann von der andern jeßt wohl der Fall eintreten, daß, bei der einmolizen Anregung gegen dteseldeu , bejonders von untergeordneten Behörden, Beschwerden gegen ihre Vor- gesehten erhoben werden, welche dana ynd wann grund» los ader úbertrieben sind. Aus Gubbíio laufen noch

wiederhole trúbe Nachrichten von der dort entdeckien,

Carhonariloge ein. Sie soll auegebreiteter sein, als man bisher geglaubt hat. Täglich fallen dort neue Ein.

Fan den“ lebten. Tagen ijt der Sustiz- amimann (Govétüätore) von Fessombrone arretirt wor- den, welcher, vérslhert man, Haupt der Loge (Maestro) gewesen sein so Alle’ diese inländischen Eretgnisse be: schäftigen das hiesige Publifum- dergestalt , daß es für

die auswärtigen Begebenheiten alles Juteresse- verloren

zu „habeu scheint. L A E Neapel, 29, Mai. Der König hat zu s{leuniger púnfelicher Rechtspflege bei Vergehen gegen die Scher? h-it des Staates durch Dekcet von 24. die Errichtung zweier obersten Kommissionen“ zu Aburtheilung solcher Verbrechen in Neapeltind Palermo angeordnet. Außer d'gsen, zum Therl aus Mil tair-, zum Theil ane Civile Personen bestehenden Kommissionen sollen in jedem Hauptorte der einz-lnen Provinzen: noch besonderè, auf

ähnliche Art orgauisirte, Previnzial - Kommissionen be.

stehen. Von den Entscheidungen dieser Kommissioren findet feine Appeliation statt. Die von [den Provin: zial. Kommissiouen gefällten Urtheile werden soglei vollzogen, die von den 2 obersien Kommissionen «bér vorher dem Könige. zur Genehmigung vorgelegt.

_ Vou der Wallachischen Gránze, 27. Mai. Privatbrièfe aus Jassy und Bucharest wollen wi|- sen, daß Bucharest zum Versammlungeorte der russi scheu und târfi]chen Kommissarien, welcke die noch Übrigen streitigen Punkte erörtern loflen,. bestimme sei; sle seßen hinzu, Herr v. Strogánof, vormats ru\si her Botschafter bei der Pforte, werde sih unter den rujsi schen Adgeordnéten befinden.

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Breslau, 14. Juni. Der Dom: Dechant und Dowherr, Herr v. Aulock hieselbsk, ist zum Weihbischof der Didzes Breslau gewählt; diese Wahl sowohl, fo

wie auch die pápstlihe Ernennung zum Bischof von-

tarrocco in partibus hat Se. Maj. der König ge- nehmige und Allerhöchst bestätigt.

Breslau, 16. Juni. Die ungewöhnlichen Ereig- nisse, von denen der diesjährige hiesige Frühjahrs-Wolls markt begleitet war, haben die Dauer desselden verläns gert, weéhalb auch erst jet die Resultate desselben mit- getheilt werden fêönnen. :

Was zunächst tie Woll schur anlangt, so war. solche in quanticativer Hinsicht keine ergiebige, da der vorige Herbst wegen seiner zu großen T:octenheit und das spáte Frühjahr den Schäfereien fehr ungünstig war und eine lange anhaltende Stallfütterung norwwendig machte,

Die zeitherigen gaten Wollpreise haben die Schäfe- rei-Besiber ermuthiget, immermchr auf die Veredelung ihrer Heerden zu verwenden, wodurch auch die Quanti: rát der bessern Wolle sih nicht nux in Schlesien, jondern

auch in dem benachbarten Pohlen, wo die Gut®desike ein Gleiches aethan habeu, bedeutend vermehrt har, Wie viel Wolle eigentlih auf dem Markte à- wesen láßt sih durckaus nit mit Bestimmontheic angebe, dg ein sehr großer Theil, auf den Waagen der Provinzial, Waagen gewogen, hier mcht zur Waage gekommen iff and die früher bestandene Thor: Conrrolle in den ceise:

Aemtern in Folge dér neuen Steuer: Verfassung aufge;

drt hat; doch fann man leiht ein Quantum von 60,000 Ctnr. ‘anri&merl, mithin über 10,000 Ctur. m-zr gls

am- vorjáhrigen Weollmarkte. -

Davon waren beiläufig -_"a) inländische. Wolle 7. „eere 0e 43200 Ctr, b) aus dem G-oßherzogthum Posen ... 7000 c) aus dem Königreich Pohlen ....+ + 2790 54 d) aus den O-sterr:1chiichen Srcaaten .. 400 4 e) hiezu die bereits feil gelegnen Vorräthemit 6000 ,

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p thut 60000 Ctr,

Was die Wollpreise im Allgemeinen betr: |ff-, so ist,

so weit jolches zu ermitteln gewesen, dei der ein! dÎrigen ¡chlesischen Welle a) von der extra feinen Soëte de

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Centner mit 90 bis 150 Thlr. bezahlt wotden, und ny | das: Domainen-Amt Chrzelitz soll. pro Centner 160 Thlr, bekommen haben ; b) von ter ganz feinen ist der Centnee

mit 75 bis 85-Thlr.; c) von der mittelseinen mit 60 dts 70 Thly. ; d): von dex weniger feinen mit 45 bis 55 Thlr. und: e). von der- ordinairen mir 30 bis 36 Thlr, abgelassen worden. Ra r

__ Bei der zweischürigen aber ist a) der Ctr. feine Wolle für 55 bis 60 Thlr.“ b) der Ctr. -mittelfeine füt 40 bis 45 Thlr. veikauft. worden, Extra. feine zwei 1chüúrige jchlesische Wolle soll nicht auf dem Morfkt 46 wesen sein. ;

Von der pohlnischen Wolle hat der Ctr. a) eiu | *schüúrige extra feine 60 bi& 65 Thlr.

b) mittelfeine 40

bis: 45 Thir. c) ordinaire 30 bis 32 Talr. gegolten,

Zikeischitrige Wolle ist seyr wenig hier gewesen und

man har nur“ erfahren,“ daß der Centner davon mit 25 bis 28 Rrhlr, verkauft worden ist, und es et giebt fih hieraus, daß gegen voriges Jahr der Ctk, Wolle a) von der feinsten Sorte. um 45- bis 50, b) von der mititelfeinen um 36 bis 40,- c) von der guten Mitt tel um 25 bis 30, d) von dèr ordinairen Sorte un 15 dis 20 pro Cent. im Durchschnitt wohlfeiler verfkaust worten ist, - i

U-:berhaupt- aber ist ein sehr großer Theil der zu Marxtc gebrachten Molle,- vielleicht die kleinere Hälfte, unverfausc geblieben. :

Wie viel von der verkauften Wolle ins Ausland verführc und wie viel von inländischen Fabrikanten gt faust ist, war nicht zu ermitteln, doch läßt sich heinaht mit Gewißheit annehmen, daß mehr Wolle von inlän dischen Fabrikanten , “als von- Ausländern aufgekauft worden ist. i }

Gräfenhainchen, 17. Juni. Am -29. uind 0, vorigen Monats wurden an dem. hier abgehaltene Woll ma:fte 81 Ctr. 145 Psd. geringe Wolle zur Rathswaagt gebracht und der Centner mir 33 bis 40 Thlr, bezahlt.

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Königlich e-.Scchausptele

Mittidoch, 21. Junt! Im Opernhause. Auf Bt! gehren: „Die arme Molly,“( Vaudeville in 1 Aufzuÿ vom Herrn Baron von Lichtenstein. (Mad. Ne!mann: Molly.) Hierauf: ¿„Preciosa „‘’_ Schauspiel it 4 Ab chèilunzen -mit-Gesang und Tanz von. P, A. Wolsh Musik ‘von C. M, von. Weber. (Mad. Neuman? Preciosa als legte Gastrolle.) :

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

Redacteur Joh.

Ala tMmeine

yreußishe Staats - Zeitung.

Berlin, Donnerstag, den 22sten Juni 1826.

Amtliche Nachrichten.

Sr eie des Tage

Seine Majestät der König haben. dem Major und Abtheilungs Commandeur der Garde- Artillerie:Brigade,. Johann Wilhelm Ferdinand Reuter, den Adel, stand zu ertheilen gerubet. j,

, Seine Majestät der König haben den Kaufmann Pincent Nolte zu Neu-Orleans zum Konsul daselbst ju ericnnon geruhet. 3

Se. Hoheit der General der Jnfanterie und fom- mandirende General des Garde - Corps, Herzog Carl yon Mecklenburg-Streliß, ist nah Neu-Streliß gbgegangei,

Angekommen. Der Kaiserl. Oesterr. Kabinets- Kourier von Gomerra, von Wien, d Abgereisk. Der Géaeral-Major und Kommandeur der zweiten Garde-Landwehr: Brigade: von Thile IL, aa Görliß. Der Landgräfl. Hessen - Homburgsche Hofniarschall

| und außerordentliche Gesandte am Kaiserl. Russ. Hofe,

Freiherr Eichen-Waldner von Freund stein, nach Homburg

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

__ Paris, 15. Juni. Die Debatten über das Bud- it haben vorgestern in der Deputirten Kammer fortgedauert; die Summe der Einnahmen ist, nah dem die verschiedenen Zweige derselben durhgegangen wor- den waren, auf 916: Million festgestellt worden ; außer: dem erbie!t der Minister die Befugniß, so viel“ Königl. Vons (Schuldverschreibungen des Schakßes mit bestimn:- ter Verfallzeit) auszugeben, als der Dienst erfordern ivird; es ist-jedoch dazu eine Königl. Ordonnanz erfot- derlich, Die Frage wegen Herabseßung der Grund- steuer wyrde rücfsihtlich ihrer politishea Seite sehr gründlich behandelt. Hr. Royer-Collard sagte, er wolle ih diejer Herabsezung nicht widerseßen, im Gegen- theil würde er so viel wie möglih für eine Verminde- tung der Steuern ftimmen. Jun gleicher Zeit, fügte er

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hinzu , ist es aber efforderlich,, die Artikel 33 und 40)

der Charte auf ‘éine Weise auszulegen, welche] sie mie dieser Verminderung in Einklang bringt; Wollre nian dies láugnen, so hièße dies nichts anders als die glücf- liche Lage dr Finanzen zu einem Unglück für das fon- sticutionelle Wejen macheén. “Vermindert man die Steus- ern, welche das Mera - - wonach die Fäh1gfkeit, Wähler und E hdibat JU sein, beurtheilt wird, so muß man auch die Normaljah! , welche dieser Beur- theilung zum Gründe liegt} verändern. Der Redner |prah hiernah den Wunsch aus, daß binnen jeßt und dennähsten Wahlen ein Gesel erfolgen möge, welches die Art:38. und 40. der Charte hiernach modificire. Der Finanzminister: der vorige Redner, welcher, wie wir es sets thun, von dem Sinn und Worte der Charte ausgegangen ist, hat Übersehy, daß die direften Steuern zur Zeit ,- wo die Bedingungen um -Wählex und - wählbar zu sein durch die Charte festgestelle wur- den, niht so- hoch waren, wie sie es jeßt sind, und daß wir vis jeßc nur bemühe sind, sie auf den Punkc“ zu- rúckzufüzren, auf welchem sie sich im Jahr 1814, wo die Charte gegeben worden ist7. befanden. Wenn also eine politishe Maaßregel, wie der Redner - sie angedeutet hat, erforderlich sein sollte, so fönnte es immer nur dann der Fall sein, wenn die direkten Steuern niedré- ger wären, als sle es im J. 1814 waren. Uebrigens ist die Grundidee des von dem vorigen Rednet aufs gestellten Systems ganz mit einem Geseß übereinstim- mend, welches viele “Redner hart getadélt haben (das Geses betreffend, das Erstgeburtsreht und die Sub- stitutionen) und dessen Zweck war, die Zerstückelung des Grundeigenthums und folglich die Verminderung der Zahl der Wähler und Wählbaren- zu verhindern, Es ist mir erfreulich , meine Herren, diese Getegenheit wahrtiehmen zu fönnen, Jhnen, ehe Sie auseinander gehn, eine Uebersicht vorlegen zu fônnen, welche deuts- lih beweist, in welhem Maaße dis Zerstückelung des Grundeigenthums zugenommen hat. * Seit 10 Jahren har die Zahl der Grundeigenthümer, die 20 Fr. Grund- steuer bezahlen, um 57 zugenommen; vermindert hat sich dagegen die Zahl derer, welche 20 bis 30 Fr. bezahlen um A3 derer, die 30 bis 50 Fr. bezahlen um zck7; dies Classe von 50 §is 100 Fr. isf um 7; die von 100 bis 500-Fr. um #; die von 500 bis 1000 Fr. um 7; und die über 1000 Fr. um-2 kleiner geworden, Nür cine

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*) Art. 38, Kein Deputirter kann ¿zur Kammer zugelassen wérden, wenn ér niht 40 Jahr alt ijt und 1000 Jr, dls

refte Steuern bezahlt. E : L B Art. ‘40, Die Wähler, welche 345 Lrneng ber Deputirten beitragen, haben das Stimmretk nur wenn

sie 300 Fr, direkte Steuern bezahlen und 3o Jahr alt sind,

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