1826 / 185 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 10 Aug 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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wundeten eins der Pferde, wagten es jedo -nicht, der Kutsche nachzuseßen., :

Die Cornwall únd Devonshire Bergwe:k- Compag- nie, die bisher für höchst respectable gehalten wurde, zeigt sich nunmehr auch auf Betrug gegründet. Die Stifter dieser Compagnie sollen die Bergwerke námilich für 79,500 Pf. Sr. gefauft und 121,000 Pf. Ste. an» g?erechnet haben.

Brüssel, 4. August, Die im Texel eingelaufene Corvette, der Komet, bringt Nachrichten aus Batavia vom 1. April. Hiernach halten sih die Jusurgenten in Wäldern und morastigen Gegenden versteckc, wo dle Königlichen Truppen sie während der Regenzeit nicht gut verfolgen köunen, Dieser Stillstand hat einige Banden zu Angrissen auf einzelne Besthungen ermu- thigt, wodei fie jedo stets Niederlagen erlitten haben,

Mainz, 4. August. G stern wucde das alle: höchste Geburtsfejt Sr. Ma}. des Königs von Preußen, be: günstigt von dem |chöusten Wetter, von der Garnison mit großer Feierlichkeit hier begangen, Schon am Vor: abend desselben erfreuten die K. K. Oesterreichiichen und K. Preußischen Regiments, Musitfko:ps mit der Ausfüh rung gutgewählter Ton|tücke bei Fackelichein vor dem Gouvernements - Paliaste. Am Morgen dés Festes bet Tages Aubruch fúncigte der Donner der Kanonen von den Wällen -die hohe Feter an. Um 10 Uhx versam: melte sich die Garuijon zu eiaer Kirchen - Parade und alle Civil- und Mikirär - Behörden, so wie die hier re sidirenden diplomatischen Personen zu einem feierlichen Gorctesdiènst in der Peterëfirche, an dessen Schlusse ‘abermals Geschüßesjalven erfolgten. Um 2 Uqyr war

groje Tafel bei Sr. Excellenz dera Hrn. Vice Gouver- neur, f. p. Generallieutenant v, Carlowiß, wobl auf das allerhôchste Wohl Sr. Maj. ein Toast ausgebracht wurde, dem ein allgemeines Lebehoch und Gejchüúßzes- donner folgte. :

St. Petersburg, 29. Juli.

(Schluß des Krd! nungs - Ceremonials.) Rückkehr des Krônungs“ Zuges. Jhre Kaiserl; Majestät die Kaiserin Maria Seodorowna , so wie auch Jhre Kaiserlichen Hoheiten geruhen, in der nämlichen Oronung, wie Ste nach der Kirche einzogen, Sich wieder in die innern Schloß Ge- mácher zurückzubegeben. Zu der. nämlichen Zeit geruhen Shre Kaiserl. Majestäten Sich aus der ndroitchen Thür, auf einem dazu erbauten Gange, in der srühern Yrd- nuug, unter einem Baldachin, nach der Erzengel- Kathe drale zu verfügen, durch welche alle zur Proze)sion g

hörige Beamte aus der westlichen Thür sich uach der Kathedrale zur Verkündigung Mariä hinbegeben, indessen Ihre Kaiserl. Majestäten Sich zu den Heiligen-Vildern und Reliquien neigen und den Gräbern Ihrer Vorfah ren Zhre Ehrerbietung bezeugen, während welcher Z-it der Protodiafon die gehörige Fürbitte verrichtet, nach deren Beendigung die: „„langjäyrize Lebensdauer‘/ ge: sungen wird. Der Kaiser geruhen in der nämlichen Ordnung gleichfalls nah der Kathedrale zur Verkündi- gung Mariá Sich hinzubegeben, wo die nämliche Cere- monie, wie in dem Erzengel Dome, wiederholt wird. Bei allen Kathedralen befinden sih zum Bewillfkommen, der Erzpriester nebst der Geistlichkeit, mit dem heiligen Kreuze und dem Weihwasser. Während der Dauer des ewähnten Zuges geruhen Se. Kaiserl. Majestät nit der Kaiserl. Krone und dem Purpur bekleidet zu sein, und Scepter und Reichsapfel in den Händen zu tragen. Wäyrend des Zuges werden die in Parade aufgest-lten Truppen die Honteurs mit voller friegoerischer Musik und unter Trommelschlag abgeben, und zugleich 101 Kanonen - Schüsse gelöst. Während des Einzugs ces Kaisers in die Erzengel Kathedrale, wird der über Sr. Majestät getragene Baldachin von den oben erwähnzen Staabs-Offizieren nah der Thüce der Kathedrale getra, gen und doct von ihnen gehalten; beim Ausgange Sr.

zu den Heiligenbildern zu neigen, Übergeben

Majestät aber wie früher von den dazu bestimmten Ge, neral - Majoren und Während Se. Kaijerl. Mäjestät geruh.u werden, Sj Hoch iesel ben Ktone, Scepter und Reichsapfel tenjenigen Beam cen, die solche früher geiragen. Aus dem Dom zy Himm.lfahrt Mariá werden Jyre Kaiserl. Majestäten geruhen, Sich nach der Rothen Treppe zu begeben und von da in die innern Gemächer, wo Hoch dieseiben s lange verbleidven, bis Alles zur Tafel im Eckenpallasté emgerihtet sein wird. Nach geschehener Auzeige dur

deu Oder, Marschall, werden Sih Se. Majestät mi

Jyren Majeskäten den Kaiserinnen im wvollständizen Kaiserl, Ornate nah dem Eck: upallaste unter Vortretung der Ceremonienmeister, der Oder-Ceremonienmeister, des Gencral- Ceremonienmeisters, des Oder-Marschalls uy der hohen Hof-Chargen, hinbegeben. Jhre Kaiserl, M jestäten geruyen an der für Sie auf dem Throne uny etnem Baldachin zubereiteten Tafel Plaß zu nehmen hinter den Scúhlen Jzrer Majeskäten tehen die vor nehmsten Hof Chargen und die Asistenten Jhrer Majesti ten, jo wie Hochdenenselben gegenuber der Vorschneider An den Seiten des Thrones stehen vier Offiziere de Chevalier: C'arde. Auf den von Sr. Kaiserl. Majestà gegebenen Befehl, Überreicht der Finanz-Minister Jhre Majestäten den Kaiserinuen diz auf die Alleryöst Krönung geschlagenen Medaillen, worauf dieselben i Eckenpallaste au Personen beiderlei Geschlechts ausge theilt werden ; die für Jhre Kaiserl. Hoheiten bestimm ten werden Denselben durch' Beamten Jhres Hofstaats überbracht. Zu der nämlichen Zeit spricht der“ Metros polit den Seegen über die Tafel, Für die hohen Per jonen der Kaiserl. Familie wird die Mittags- Tafel’ it dem Geheimzimmer angerihter. Sobald Se. Kaiserl

“Majestät zu trinken verlangen , seßen sich die gesammt

Getstlichkeir, und die welilichen Personen der zwei er uen Klassen beiderlei Geschlechrs, nach geschehener Ver b.uzung, an die eigends in dem Eckenpallaste angerit teten Taf- ln. Für die Perjonen der andecen Klass beiderlei Geschlechts werden in eignen Zimmern, \o ul es der Plaß erlaubt, Tische gedeckt sein. Die Speisn verden durch Staabs O fiziere unter Vortritt des Okt Mar\challs und des -General-Ceremonienmeisters, hint welchen die Ober- Ceremonien- und Ceremonienmeist gehen, hereingetragen; von den Hof-Marschällen al den Tisch gestellr. Während der Tafel findet Vofal und_ Justrumental Musik statt. Nach aufgehobener Ta fel geruhen Sich Jore Majestäten der Kaiser, und die Kaiserinnen in der näámlihen Ordnung, wie Sit g6 fommen, nach den innern Gemächern zurück zu verfü gen. Am Tage nach der Krönung ist große Tafel für die Geistlichkeit und für die Personen beiderlei Ge

‘[chlechis der zwei ersten Klassea. Am Morgen des drit

ten Tages zur festgeseßten Stunde gelangen zur Audienj vei Jhren M ¡jestären im Audienz-Saal zur Abstattut der allerunterchänigsten Glückwünsche: Der heilige Sy nod und die anzesehzue Geistlichkeit, wobei der Mets polit von Kiew cine Rede hält, Der Reichsrath. Dit dirigirende Senat, Die Generalität, und alle Staabé und Ober- Offiziere. Das Diensimilitair. Die Beam ten der vier ersten Klassen, Und alle Perfonen, wels hoffáhig sind. Die Gouvernements Marschälle des Adel aller Rasî\chen Provinzen. Die Gouvernements-Stadt/ Háupter der Kaufmannschaft. Die Hof:Chargen beider lei Geschlechts, und die auswärtigen HH. Minister dem nämlichen Tage um die Mittagszeit geruht Jhre Kaiserl. Majestäten von den Damen gleichfatls dit Glückwünsche anzunehmen. Während der Vorftellung bei dem Kaiser wird fih der Oder- Marschall bei de hohen Person Sr. Majestät befinden, und nachdem von Sr. Majestät Befehl erhalten, dem General - Cere monienmeister die Anweisung der Einführung zuk Au

General-Lieutenauten getragenF

wz ertheilen. Alle dazu Vorgelassene werden durch n General- Ceremonien -, Obder-Ceremonien-, und Ce- nontenmeister eingeführt. Nach diesen Vorstellungen (geden Se. Kaiserl, Majestät Sich aus dem Kreml (las, nach der Behausung des Erzpriesters, welche zur gohu unz Jhrer Majestät eingerichiet ist. Während der uer des Aufenthalts in der Eczpriesterlichen Woh- 10g sind folgende Belustigungstage sestze]jeßt: 1) Ball Écfenpallaste. 2) Speijungen und Vergnügungen i das Vol. 3) Ball und Abendrasel nah Billeccen n Kaiserl. Theater. Anu den dres ersten Tagen der dnungs: Feier wird Giocken-Geläute und Jlluminatioa An deu drei lebten Tagen 1j dblop Er- htung allein. An einem der genaunten Tage nah r geheiligten Krönung, werden deim Ausgange aus g Kirche Shaumünzen unter das Volk ausgetheilc. Dekoration der Himmelsahrts - Kathe- ale. Jn der Himmelfahrts- Kathedrale, 11 weleher : geheiligte Krönung und Salbuug Sr. Katjecl. Maj. lzogen werden holi, wird ein Baldachin angedracht, mit carmoisinroihem Sammt bejchlagen un0 mit (denen Tressen, Frangen, Schnücen und Troddeln ver. ut ist, am Plafond des ‘Balodachins ijt das Ruisijche lihswappen un Gold gestikr, und um dasselbe ète fippen von Kiew, Wlavimir, Kajan, Astrachan, Si fien ‘und Taurienz die Gebráme des Baldachins jo- (hl von Junen als von Außen find mit Gold gestickt 1d mit goideuen Tressen deset. Auswendig 1t an n Setten der Namenszug Sr. Kaijerl. Maj. ausge- ht, Unt.r dem Baldachin steht der Thron auf zwölf} Zufen, welche einen Zweimaligen Vorsprung bilden. bind um den Thron und zu beiden Seiten der Stu- 1 bis ganz unten hin siad Ballustraden angebracht. ir ganze Throu und die Stufen sind wit carmoijiag- them Sammt und mic goldenen Tressen be¡hlagen. if dem Th:one 1st unter dem Sessel Sr. Kaijecl. aj. eine Erhóhung uno dem Uebrigen entsprechead forirt, Zar rechtin Seite des Kaiserl, Thronjessels mmt au} eine gle:he E hôhung der Sessel für Jyre Naj. die Kaiserin zu sen. Zur linken Seite fommt n mit gefransetem Gold-B:okat bedeckter Tich für e Kaiserlichen Regalizn zu stehen. Der Fußboden der he, die Stufen vor dem Aitare und die Sißbe für j Geistlichkeit sind mic rothem Tuche beschlagen. Der dhnliche Kaijerl. Egreuplaß wird mit carmoisinro im Sammt ausgeld ligen und mit goldenen Tressen nziert sein, die Wände inwendig mit gesranjet.m hold : Brofac, worauf ein in |chwarz und Silber ge- fter Doppe!-A dler b. finolich ist, behangen, Zur rech Seite des Thrones, zwischen demjelbeu und dem wöhnlichen Kaiserl. Ehrenplaßze, wird ein eigends un. t einem Baloachin eibauter Si für die Kaiserin aria Feotorowna befindlth seyu. Für die hohe Kai: 1, Familie werden eigends erbaute Pläße seyn, und einiger Entfernung von diesen noch einige Ehren: be, An den Wänden der Kirche herum, werden hllerien fúr die auswärtigen Minister, die Hofdamen d Fráulein Und andere vornehme Personen beiderlei ishlech1is angebraht. Für die Sänger sind in den den Chorgittern besondere Pläße gleihfalls eingericch: tund mir rothem Tuche ausgeschlagen. Für die Pro- sion werden Dielen von der rothen Treppe an dem hengel - Dome vorbei, über den Johannes- Plaß rund N den Glocfenthurm gleihes Namens dem Tichudow- n Kloster vorbei bis an das Synodalhaus zu den dlicsen Thüren der Himmelfahrts7 Kathedrale, und den westlichen Thüren derselben bis zur rothen ppe zurúc erbaut. Für die Zuschauer der verschtiede- n Stände werden an den Sciten des Johauneesthur- t Gerüste erbaut, welhe während des Zuges mit ver edenen Stoffen ausgeschmüdckt werden ; das übrige ist t. rothem Tuche beshlagen, Der Baldachiu, der über |

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und mit goldenen Tresstn eingefapyr.

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Ihre Kaiserl. Majestäten getragen wird, ist auswendig mic Silber- und inwendig mit Gold - Brofar aus6ge- [hlagen, mit goldenen Tressen, Frangen, Schnürea und jehszehn großen Quasten geziert und ruht auf |echszehn silvernen Stangen, an denen die Wappen und der Na- menszug Sr, Kaiserl. Majestät prangen.

- Verzierung des Eckenpallasies, Die Säule, die in der Micte die «Gewölde diejes Pallastes süßt, wird mit vergoloetem Biidwerk und Malerei verziert und der Saal mit carmoisinrothem Sammt mit gelde- nen. Tresscn ausgeschlagen seyn. An all-n Wänden zwi- [hen dea Fenstern erblikt man die Wappen und den Namenszug unter Kronen aus Gold, Glace, und über den Fenjèers die gemalten Wappen aller Russischen Gous vernemeats, Der Fupboden wird mit hochhellrothem Tuche delegt und um die Säule werden die alterthüms liheo Kaijerl, Gold, und Silber. Geschirte aufgeschich- tet. Rechts im Saale wird ein mit carmoisinrothem Sammt ausgeichlagener, uud mit goldenen Tressen, drangen und Quasten verzierter Baldachin stehen, an dessen Wano das Reichs Wappen und am Plafond der Nawmenszug Sr, May. gestickc is. Zu beiden Seit:n des Baloachins brectet sich der Kaiserliche Purpur aus Gold-Glace mit ausgenäyren Adlern, und mit Hermetin gesütterc, auf beiden Seiten mit zwei großen Quast, Auf dem Baldachins mic goldenen Tressea eingefapt, befindet sich die in Gold gesticère „Fmpertalis und über detjelben ruht auf einem Kissea die Katserl. Krone. Unter dem Baldächin ist der Thron mic Stufen und mit Sammt und Tressen ausge|chlagen, wo súy Se. Kaiserl. Majestät der Thron- jessel und dec Tisch hingestellt werden, zur rechten Hand besladet sich der Sess1 júr Jhre Majestät die Kaiserta Macia Feodorowna , und zur linken Hand der Sessel [ür die Kaiserin “Alexandra Feodorowna. An den beiden Ecken (tehen zwec antike Vajen auf Fußgestellen. Zur Mictcagstasel weroen in einiger Entfernung Tische Jr diejenigen Perjonen hingestellt, welwe Allerhöchst dazu gezo zeu werden. - Links von der Thüre wird ein Örchejter sür die Musiktchdre, mit carmoisinrothem Sammt und goldenen Tressen verziert, errichtet, Der Tisch mit Getränken fommt an die rechte Seite der Thúr zu stes hen uad wird mit Silbergeschirr ausgeshmückt.

Kopenhagen, 1. August. Am 27sstten v. M. bes- gann hier das gewöhnliche Vogel]chießen, das Se. Maj, der König und Se. K. H. der Prinz Friedrich Ferdi- nand, |9 wie S, D. der Prinz Wuhelm von H«ssen mit ihrer Gegenwart beezrteu.

Dieser Tage sind einige Westindienfahrer auf hies siger Rhede angekommen, - was in unsern Handel viels- leiht etwas Leben bringen wird,

Die Aemter zu Ride und Aalborg lassen wegen des dort herrscheiden Mangels gegen ermäßigte Preise Rog- gen an die Einwohner verkaufen,

Dem Vernehmen nach wird die Aslatishe Compags- nie noch in diesem Jahre eine Expedition nah Ostin- dien absenden.

Lissabonun, 15, Juli, Der Polizei, Jatendant har in diejen Tagen mehrere Exemplare eines aus geblichen Auszuges der Charte in Beschlag nehmen lassen, worin beinahe alle aufgeführten Artifel vers- fäliht und verstummeltr, auch einige ganz falsche eins ge choben siad, Die Polizei greift alle Personen, welhe Exemplare davon haven möchten, an, dies selben innerhalo einer bestimmten Frist der Behörde auszuliefern, widrigensalls sle cine Geldstrafe vecwirkt haben und als Widerspenstige verfolgt werden. sollen,

Einige Menschen, die zu den untersten Volksklassen gehdren, haben in diesen Tagen in den Straßen und Theatern Unfug zu stiften gesuht, und sogar Jnhaber des Ordens der Treue fálschlich beleidigt. Es siud mzi-