1826 / 203 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 31 Aug 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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Theil, und an einigen Orten sind ; sogar die Erbsen schon eingeärndtet worden. Der Erbau dürfte iu All- gemeinen mehr schlecht als gut ausfallen. Noch sieht man mit Sehnsucht dem Regen, wegen des Grummets und der Kartoffelfelder, entgegen. Auf einem nur et- was sandigen Boden ist das Kraut der- Kartoffeln kleiú und ganz welk. Ein Gleiches gilt auch von den Ge- müsen. Der Flachs steht da, wo einiger Regen gefal- len ist, mittelmäßig. Gumbinnen. Die Witterung war den ganzen Monat Juli hindurch ungewöhnlich heiß und, nur wenige Strichregen ausgenommen, dürre, wo- durch die Sommerfelder und Gartengewächse sehr gelitten haben, welche daher im Ganzen nur einen fkfümmerlichen Ertrag liefern werden. Mehrere Fel: fluren in hiestger Provinz, besonders aber die von 29 Ortschaften im Ragait|chen Kreise sind durch Hagel vernihtere. Am 23., 24. und 295. Juli verdunfkelte Heer: oder Höhen- rauh díe Luft, und vermehrte die Hiße. Am 17. Juli hat eine Windhose, die einen Theil des Kitchspiels Stradaunen im Lyckschen Kreise durhzog, an Gebäu- den, Záunen und Bäumen Zerstôrungen bewirkt. Kaum entging derselben ein Pflüger auf dem Felde, dessen Pflug ward aber ergriffen, in die Höhe gewirbelt und zerbrochen, Aus dem See, über welchen sie 1hre Rich. tung nahm, wurden“ Fische mit dem Wasser empor ge- hoben. Fhr Umfang war unbedeutend und in der Ent- fernung erschien sle als ein dunfler Strahl.

IL, Westpreußen. —. Danzig. Jn Folge der

heißen und trocknen Witterung hat die Wintersaat vor-

der Zeit die Reife erhalten, so daß viel früher als soust wit der Aerndte vorgegangen werden mußte. Die so- genannte Höhe, insbesondere der Neustädtsche und Be- rentjhe Kreis und ein Theil des Karthauser Kreises haben dur die anhaltende Dürre ganz ausnehmend gelitten. Die Wiesen und Weideflächen sind dergestalt ausgebrannt, daß Mangel an Nahrung für das Vieh eingetreten ist und die Besorgnisse wegen des Futter. bedarfs für den Winter steigen aufs höchste. Die Aus- sicht zu einer Erndte im Sommergetreide ist zum Theil ganz verschwunden, an den meisten Orten ist von Hafer und Gerste nicht die Aussaat zu erwarten. Gartenge- wáchse, besonders Kohlrüben, ein Hauptnahrungsmittel für Menschen und Thiere in diesen Gegenden, sind fast überall vertrocfnet und die Kartoffel-Erndte wird, wenn der Regen noch ferner ausbleidt, im Ganzen unter mittelmäßig ausfallen ; in einigen Gegenden stnd sie ganz

‘fehlgeschlagen, Hiezu kômmrt, daß in den sandigen Ge-

genden des Berentjchen Kreises auch zum Theil im

_Setargardter Kreise die Spreng}el sich ungeheuer

vermehrt und einen Theil der Roggenfelder zerstdrr ha- ben. Jn der Niederung ist das Wintergetreide gut im

Stroh und nah der Aeuperung erfahrener Landwirthe-

auch in den Körnern gut gerathen, Erbsen und Hafer aber sind überall, mit-sehr wenigen Ausnahmen, miß- rathen. Gerste ist besser gerathen, Selbst in diesen jo fruchtbaren Gegenden finder zum Theil Mangel an Viehweide statt, und Heu ist in der Quantität sehr ver- schieden, dagegen /fast üderall“von bejonders guter Qua- lität gewonnen tvorden, Die Geniüsegärten haben durch die anhaltende Dürre ebenfalls gelitten, Jm Ganzen genommen, wird die Getreide - Ernote in oer Niederung nur mittelmäßig genannt werden können. Marienwerder. Auf das Sommergetreide hat die ungewöhnliche Hiße und Dürre sehr nachtheilig gewirkt, es ist, besonders auf leichtem sandigen Boden, fast ganz vertrocknet und läßt überall auf wenig Ertrag hoffen. Das Wintergetreide, mit dessen Erndie man jeßt durch: weg beschäftigt ift, kann auch im Durchjhnitr nur als mittelmäßig angenommen werden, denn es reiste, in

Folge der großen Hiße vor der Zeit und die Körner ets hielten feine vollflommene Ausbildung. Am nachtheilig, sten wirft die trockene Witterung auf die Gartenfrüchte namentli die Kartoffeln, und kommt „nicht bald Re- gen, jo ist in dieser Beziehung eine wirkliche Miß- ärndte zu besorgen. h

_IIL. Brandenburg. Potsdam. Die große Hibe im Monat Juni und in der ersten Hälfte des Monats Juli hat die Erndte des Wintergetreides sehr

beschleunigt, fo daß sie shon vor Ende des leßtern

Monats, wo sle sonst an den meisten Orten im dies seitigen Departement erst ihren Anfang zu nehmen pflegt, allgemein als beendet anzusehen war, Bei-die ser Übereilten Erndte und der gleichzeitigen Reife dey frühen Gerste und der Erbsen, war die Einbringung, besonders in großen Wirthschaften, mit vieler Anstren- gung verbunden, Ungeachtet der Kälte und rauhen Witterung, die bis zum 2ásten Mai dauerte, war der Roggen und“ Weißen doch sehr gut emporgewachsen, auch haben weder die spätere Hiße noch die Dürre desg

Monats Jult diesen Getreidearten im guten und festen

Boden ge]chadet , so daß auf den bessern Feldern der Roggen und Weißen einen reihlichen Ertrag gewährt, nur auf dem leichten Sandboden ist das Korn durch die Hiße sehr zusammen getrocknet und die Erndte yôchst mittelmäßig ausgefallen. Die Erbsen standen in

vielen Gegenden gut und werden wenigstens viel Stroh

geben, wenn gleich zu besorgen ist, daß sie bei dem df teren Regen sehr aus den Pahlen laufen werden, Dag Sommergetreide hat dagegen durch die dúrre Hiße über: all sehr gelitten und namentlich ist die Gerste größten- theils mißrathen. Der Hafer steht etwas besser und hat sich befonders nah dem Gewitterregen , der in det leßten Hälfte des Juli allgemeiner war, zum Theil er holt. Auch den Kartoffeln, so wie den Gartenfrüchten,

hat dieser Regea bedeutend aufgeholfen. Das Obst

verspricht wenigstens einen mittelmäßigen Ertrag und der Wein dürjte ganz vorzüglich gerathen. Frank furt. Durch die anhaltende und ungewdhnliche Hibe, die vorzüglich in den ersten 10 Tagen des Juli sich so- bedeutend zeigte, daß man in den Mittagsstunden im Schatten nah Norden nie unter 22° Reaumur wahr nahm , haben die Feldfrüchte jeder Art, besonders aber das Sommergetreide, jehr gelitten. Die Roggen-Erndte, jo weit sie beendigt, ist daher auch nicht überall nah Waunsch ausgefallen und steht sowohl in Absicht der Menge als des Gehalts der Körner, der vorjährigen weit nah, An manchen Punkten wird kaum die Aus- saat gewonnen werden. Auch von der Gerste und dem

Hafer ist kein sonderliher Ertrag zu erwarten und den

Kartoffeln die in ihrer Ausbildung noch sehr zarüdck sind, kann nur öôfterer Regen aufhelfen. Ergiebiger dürfte die Weißen-Ecndte ausfallen, vor Allem aber der Weinstock, dem die heiße Witterung besonders zusagte, einen Ertrag gewähren , der. an Menge und Güte des Gewächses wohl dem der besten Weinjahre gleich kom men möchte. (Foëïtseßzung folgt.)

E ASNERZASES 7ST ZR S ZZE M

Königliche: S ch:au sp e:l-e

Donnerstag, 31. Aug. Jm Schauspielhause: ¿Die Eifersüchtigen “/ oder: „„ Keiner hat Recht ‘/, Lustspiel in 3 Abtheilungen, nah dem Englischen des Murphy von Schröder. Hierauf: „„Die Benefsiz- Vorstellung ‘“/ Posse in 1 Aft und mit 5 Abtheilungen, nach den Sranzösischen von Th. Hell. (Hr. Rüchling wird hierin als Flüsterleis wieder auftreten.) : u

Gedruekt bei Feister und Eisersdorff. : Redacteur Fo hn,

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