1898 / 131 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 06 Jun 1898 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmachung : Die N zu tilgenden Stamm-Aktien der ABZAN lesisch - Märkischen Eisenbahn, und zwar 2793 Stück zu 100 Thlr., zusammen über 279 300 Thlr. oder

900 M, werden Freitag, den 1. Juli 1898, Vormittags 11 Uhr,

in unserem Sißungszimmer, Oranienstraße 92/94, 1 Treppe, in Gegenwart eines Notars öffentlich verloost.

Berlin, den 2. Zuni 1898. Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.

Bekanntmachung.

Die am 1. Januar 1899 zu tilgenden Prioritäts- bligationen I. Serie, L Serie Litt, B. und T Serie Lit, C. 1. und 2. Emission der Bergischs- Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft werden

Fla, den 1; JUlt 1898; Vormittags 111/, Uhr,

in unserem Sißungszimmer, Oranienstraße 92/94, 1 Treppe, in Gegenwart eines Notars öffentlich verloost.

Berlin, den 2. Juni 1898. :

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.

Angekommen:

der Ministerial - Direktor im Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath D. Dr. von Bartsch, aus der Pro- vinz Westpreußen; |

der Ministerial-Direktor im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Dr. Mie.

Nichkamlklicßes. Deutsches Reich.

Preußen, Berlin, 6. Juni.

Seine Majestät der Kaiser und König erledigten gestern Vormittag an Bord der Yacht „Hohenzollern“ im Hafen von Swinemünde nah dem Gottesdienst von 11 bis 1 Uhr die laufenden Regierungsgeschäfte.

Heute Morgen begaben Sih Seine Majestät nah Bredow, besichtigten auf der Werft des „Vulcan“ von 10 bis 11 Uhr den Neubau der „Hertha“ und nahmen um 121/, Uhr Mittags in Stettin die Parade über das Grenadier-Negimcnt König Friedrih Wilhelm IV. (1. Pommersches) Nr. 2 ab.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin fuhren gestern Vormitiag mit dem fahrplanmäßigen Zuge um 9 Uhr 5 Minuten von Berlin nah der Station Wildpark und be- gaben Sich von dort zu Wagen nah der Erlöser- Kirche in Potsdam. Vor dem Gottesdienst besichtigten Jhre Majestät in dem zu der Kirche gehörigen Gemeindehause den Saal und die Versammlungsräume. dienst besuhten Jhre Majestät die Kleinkinderschule, die Krippe, die Poliklinik, die Wohnungen der Diakonissen und die Kühe im Gemeindehause und nahmen die stellung der Mitglieder des Vorstands der Frauen-

hilfe für die Diakonissenstationen in Potsdam und der Herren | der Baukommission der Erlöserkirhe mit ihrem Vorsißenden, |

Regierungs- und Baurath, Professor Krüger entgegen. Hierauf gingen Jhre Majestät nochmals in die Eclöser- kirhe zurück, wo sih inzwishen Knaben und Mädchen der Gemeinde zum Kindergottesdienst versammelt hatten, und wohnten auch diesem einige Zeit bei. Sodann begaben Sih Jhre Majestät die Wittwe des vor wenigen Tagen verstorbenen Garten-Direktors Walter und

laucht der Frau Prinzessin Ernst von Sachsen-Altenburg, Jhrer

Königlichen Hoheit der Frau Erbprinzessin von Hohenzollern, } Jhrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Carl von j

neten und der Frau von Lyncker Besuhe ab. Den

und dem ] Prinzessin Tochter am Nachmittage nachgefahren waren.

Gegen Abend besuchten Jhre Majestät noch Jhre König- i

liche Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich Leopold von Preußen und kehrten alsdann nah Berlin zurü.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Handel und Verkehr und für Justizwesen hielten heute eine Sizung.

Der Königliche Gesandte in Karlsruhe, Wirkliche Geheime Rath von Eisendecher hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten.

Der Präsident des Reichs - Eisenbahnamts, Wirkliche Geheime Rath Dr. Schulz hat eine Diensireise nah Schlesien und Sachsen angetreten.

Der Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath im Reichs- Eisenbahnamt Kraefft is zur Theilnahme an der Konferenz der ständigen Tarifkommission der deutschen Eisenbahnen nah Baden-Baden abgereist.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich e railGe Ober-Zolldirektor Kunckel ist in Berlin ein- getroffen.

Laut telegraphisher Meldung an das Ober-Kommando der Marine ist S. M. S. „Kaiserin Augusta“, Komman- dant Kapitän zur See Koellner, am 5. Juni von Kiautschou nach Nagasaki in See gegangen.

der Zweiten Beilage zur gen Nummer des Reichs- und Een wird der Bericht über die Thätigkeit der Geologishen Landes-

Jahre 1897 veröffentlicht.

nstalt im

Swinemünde, 6. Juni. SeineMajestät der Kaiser und König traf an Bord der Yacht „Hohenzollern“ vorgestern Vormittag 10/4, Uhr im hiesigen Hafen ein und wurde von der zahlreich angesammelten Bevölkerung und den Mannschaften der im Hafen liegenden Schiffe mit enthusiastishen Hurrahrufen begrüßt. Als die „Hohen- zollern“ mit wehender Kaiser-Standarte in Sicht kam, gaben die Forts Salutschüsse ab. Um 1011/2 Uhr legte die Kaiserlihe Yacht an dem Bollwerk hinter dem Zollshuppen L an. -Die Stadt prangte im Flaggenshmuck, die Schiffe im Hafen trugen Flaggengala. Um 111/74 Uhr besuchte Seine Majestät die beiden jenseits des Stromes liegenden Lustyachten „Zduna“ und „Meteor“ und ging um 21/2 Uhr an Bord der ersteren, in Begleitung des „Meteor“, in See. Die Fahrt dehnte sih auf 12 Seemeilen bis in die Nähe des Strectelberges aus. Abends um 8 Uhr kehrte Seine Majestät hierher zurück und begab Sich wieder an Bord der „Hohen- ollern“. Gestern Vormittag fand daselbst Gottesdienst fiatt: nah demselben erledigte Seine Majestät Regierungs- geschäfte. Um 1 Uhr Mittags fuhr Allerhöchstderselbe mit einer Gig zu der Yacht „Jduna“, welche bald darauf in See ging. Die Segelfahrt erstreckte sich bis nah Ahlbeck und der Misdroyer Höhe. Um 8 Uhr Abends erfolgte die Rückunsft Seiner Majestät. Allerhöchsiderselbe verließ kurz darauf die „Zduna“ und begab Sich, von der Bevölkerung jubelnd be- grüßt, an Bord der „Hohenzollern“, woselbst Abendtafel stattfand. Heute früh 71/7 Uhr begab Sich Seine Majestät der Kaiser an Bord des Torpedodivistonsboots „D 3“, welches bald darauf unter dem Hurrah der Besaßung der „Dohen- zollern“ nah Stettin abdampfte.

Baden.

Zhre Königlihe Hoheit die Kronprinzessin von Schweden und Norwegen ist am 2. d. M,, Abends, von Kreuznah in Schloß Badeti eingetroffen. Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin waren Höchstderselben bis Dos entgegengefahren.

Oesterreich-Ungarn.

Am Sonnabend nahmen, wie aus Wien gemeldet wird, an der Hoftafel bei dem Kaiser der Großherzog und die Großherzogin von Hessen, die Kronprinzessin - Wittwe, Erzherzogin Stefanie, die übrigen in Wien anwesenden Mit- glieder des Kaiserlichen Hauses, der Minister - Präsident Graf

j Thun und der Minister des Aeußern Graf Goluchowski, sowie ! der Hofstaat theil.

Die Wiener Blätter melden aus Prag vom 4. d. M.: Jn einer stürmisch verlaufenen Sozialistenversammlung

| wurde mitgetheilt, daß am Pfingst-Montag, dem Jahrestage

der Schlacht am Berge Lipan, ein am Lipaner Denkmal von den Sozialdemokraten niedergelegter Kranz von ts{hechis{ch-

Nach dem Gottes- | : cs A Nach Schluß der Versammlung kam es vor dem Gebäude der

Vor- ;

Kaiserin zu der |

statteten danah - Jhrer Königlichen Hoheit ! der Frau L Wilhelm von Mecklenburg, Jhrer Durch- ;

Königin-Regentin, dem ,„

nationalen Arbeitern herabgerissen und pernichtet und bei der Rü- fahrt nah Prag ein Sozialdemokrat shwer verwundet worden sei,

„Narodni Listy“ zu einer Demonstration der Sozialdemo- kraten, welhe unter Pereat-Rufen Schilder abrissen, Fenster zertrümmerten und an dem Gebäude Beschädigungen an- rihteten. Nach einer halben Stunde erschien eine Polizei- abtheilung, welche die Demonstranten zerstreute.

Großbritannien und JFrland,

Wie die „Daily Mail“ aus Washington meldet, soll der amerikanishe Botschafter in London, John Hay, den Aufirag erhalten haben, von der britishen Regierung zu ver- langen, aus dem canadischen Gebiet den Lieutenant Carranza, der von dort aus die spanishen Spione in Amerika beauf- sichtige, sowie den spanischen Botschafts-Sekretär du Bosk aus- zuweisen.

Nufßland.

Der Minister des Auswärtigen Graf Murawiew ist,

wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg berihtet, am Sonnabend

4 : i iner Mutter, der am 3. d. Mts. verstorbenen achmittag über verblieben Jhre Majestät im Marmorpalais | enb Ende 6 uebi Matten z L | Neuen Garten, wohin die Prinzen Söhne und die |

Gräfin Ludmilla Murawiew, nah Wiesbaden abgereist.

JFtalien.

Der Deputirte Pinchia ist nach einer Meldung des W. T, B.“ aus Rom zum Unter-Staatssekretär im UÜnter-

E. CER z rihts-Ministerium ernannt worden.

Spanien. Nachdem die Nachricht, daß der feindlihe Angriff auf

| Santiago de Cuba abgeschlägen wordcn sci, in Madrid ein-

getroffen war, wo sie große Begeisterung hervorrief, hat die ( W. T. B.“ zufolge, die tele- graphische Beglückwünschung der Vertheidiger von Santiago

j angeordnet.

Gestern beschäftigte sih, wie dasselbe Bureau erfährt, der Ministerrath mit den Kriegsangelegenheiten, besonders mit der Lage des amerikanischen B R die infolge von Krankheiten unter den Mannschaften keine sehr gute sei. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten brachte eine Reihe von Mittheilungen zur Kenntniß des Ministerraths, die den Mächten unterbreitet werden sollen, weil sich aus ihnen eine Verlegung des Völkerrechts seitens der Amerikaner ergebe. Der Kriegs- Minister theilte mit, er habe in Manila angefragt, ob sih die Nachricht von einer Explosion auf dem amerikanischen ROngeS schiffe „Baltimore“, die von „Lloyds Bureau“ in London verbreitet worden sei, bestätige.

Der Marine-Minister hat die Anordnung in Er- innerung gebraht, nach welher Mittheilungen über die Bewegungen der Geschwader untersagt sind.

ie Deputirtenkammer beshloß am Sonnabend ein- stimmig, das Heer und die Marinetruppen' auf Cuba zu be- glückwünshen. Der Deputirte Bores befürwortete, daß Mayhregeln zur C / ; j griffen würden, die niht auf ihre eigene Vertheidi- gung angewiesen sein dürften. Er begreife nicht, weshalb

rig der Philippinen er-

noch nit Verstärkungen dorthin entsandt worden seien; denn [es sei an der Zeit, die Niederlage von Cavite zu rächen.

Der transatlantishe Dampfer „San Augustin“ ist Santiago de Cuba, von wo er am 11. Mai 4 in raus eingetroffen.

Portugal.

__ Die Cortes haben sih, wie dem „W. T. B.“ aus Lissabon berichtet wird, am Sonnabend bis zum 2. Januar n D vertagt. :

Belgien.

…_ Die internationale Konferenz zur Berathung über die Abschaffung der Zuckerprämien tritt morgen im Ministerium des Aeußern zusammen. Die Berathungen werden, wie dem „W. T. B.“ aus Brüssel gemeldet wird, vollständig geheim sein. Eine Macht, welhe ih der Konfe- renz niht angeschlossen und verlangt hatte, offizióse Delegirte absenden zu dürfen, ist mit ihrer Forderung abgewiesen worden. Alle anderen Mächte haben Delegirte ernannt.

Die Wahlen zu den Provinzialräthen haben sih gestern in größter Ruhe vollzogen. Jn den Provinzen Ant- werpen, Namur, Limburg, Luxemburg und in beiden Flandern tbehalten die Katholiken, dem „W. T. B.“ äufolge, eine starke Mehrheit. Jn der Provinz Brabant verliert die katholische Minderheit mehrere Sitze an die Sozialisten oder Liberalen. Jn Brüssel findet Stichwahl zwischen drei Liberalen cinerseits und zwei Katholiken und. einem Sozialisten andererseits statt. Jn Hennegau verlieren die Liberalen acht Siße zu Gunsten der Sozialisten, in Enghien dagegen gewinnen sie wei. Jn der Provinz Lüttich scheinen die Sozialisten an

errain verloren zu haben. Jn den flandrishen Provinzen wurden mehrere risilihe Demokraten, die gegen Katholiken aufgestellt waren, nicht gewählt.

Türkei.

_Von griehischer Seite ist in Konstantinopel, wie das Wiener „K. T. Telegr.-Korresp.-Bureau“ meldet, die Erklärung abgegeben worden, die Schwierigkeiten der estseßung der neuen Grenze in Thessalien beruhten auf einem ißverständniß, da Griechenland sih den Beschlüssen der Delegirten der Mächte unterwerfe; eine Verständigung bezüglih der Räumung von Volo, Nezero und Gripßovali sei somit zu erwarten.

Die Delegirten für die Ueberwahung der Räumung Thessaliens theilen mit, daß die Räumung desjenigen Theiles der vierten Zone, der sich längs der Eisenbahn hinzicht, beendet ist. Die Räumung des übrig bleibenden Theiles dauert noh fort. Die Delegirten hóffen, am Mittwoch abreisen zu können.

Griechenland.

_Die Königliche Familie ist nah einer einmonatigen Le in das Jnnere des Landes gestern nah Athen zurück- Gere

Die griehishen Truppen haben Larissa wieder beseßt.

Serbien. __ Gestern fanden die Wahlen zur Skupschtina statt, die, dem „W. T. B.“ zufolge, im ganzem Lande ruhig ver- laufen sind. Gewählt wurden 112 Liberale, 62 Fortschritt- liche, 19 Neutrale und 1 Radikaler.

Amerika.

Der Senat der Vereinigten Staaten hat am Sonnabend mit 48 gegen 28 Stimmen die Bill über die Beschaffung der Mittel für Kriegszwecke angenommen.

Nach einem Telegramm der New Yorker „Tribune“ aus Washington beschloß das Kriegsdepartement, das für die Philippinen bestimmte Expeditionskorps um zwei leichte Batterien regulärer Artillerie und mehrere Abtheilungen regulärer Kavallerie zu verstärken.

General Miles benachrichtigte der „World“ zufolge das Kriegsdepartement davon, daß die regulären Truppen, welche für die Einshließung Santiagos bestimmt sind, in Tampa und Mobile am Sonnabend eingeschifft und nach Key West unterwegs seien. Jn Key West würden die Truppentrans- porte die Kriegsschiffe antreffen, welche zu ihrer Begleitung be- fohlen seien. Ferner erhielten, wie dem Londoner „Standard“ aus Tampa vom gestrigen Tage gemeldet wird, noch folgende Truppentheile Befehl, sich marshbereit zu halten: das 1. Armee-Korps, ein Bataillon Genietruppen, fünf Shwadronen Kavallerie, mehrere Batterien leichte Artillerie und zwei Batterien {were Artillerie mit aht Belagerungsgeschüten.

Ueber den Kampf bei Santiago de Cuba, welcher am Freitag früh statifand, berichtet eine in Madrid ein- getroffene amtlihe Depesche Folgendes: Am 3. d. M., früh 3 Uhr, versuchten ein großes feindlihes Panzerschiff und der Hilfskreuzer „Merrimac“, den Hafen von Santiago zu forcieren, und wurden von den Beobachtungsposten, welche zur Bewachung des Hafeneingangs aufgestellt waren, sofort bemerkt. Die Artillerie des Forts Morro, die- jenige des spanishen Kreuzers „Reina Mercedes“, eine Batterie des leßteren, welche auf dem Fort Socapa auf- gestellt war, die Torpedojäger und die Torpedo- station gaben Feuer auf den Feind. Der amerikanische Lntteuter wurde durch die spanishen Schiffe und Lorpedos zum Sinken gebraht und der große amerikanische Panzer zum Rückzug gezwungen. Die Hafeneinfahrt ist freigeblieben. An Bord der „Reina Mercedes“ befinden sih als Gefangene cin Schiffs-Lieutenant und 7 Mann des unter- gegangenen amerikanischen Hilfskreuzers. Ueber das Schifsal der übrigen Mannschaft ist nihts bekannt. Die Spanier hatten keinen Verlust und keine Havarie. Die Zahl der feindlichen Se vor Santiago betrug 20. l

in vom Marine-Departement in Washington veröffent- lihtes Telegramm des Admirals Sampson über diesen Vorgang besagt dagegen, dem „W. T. B.“ zufolge: „Es ist mir gelungen, geslern Nachmittag 4 Uhr die „Merrimac“ in den Kanal von Santiago zu versenken. Die Operation wurde mit großer Bravour von steben Mann unter Aüarung des Marine-Jngenieurs Pn ausgeführt. Admiral Cervera, der ihrer Tapferkeit ug po shickte mir einen Parlamentär mit der Meldung, daß alle acht gefangen genommen und zwei von ihnen leicht ver- wundet seien. Jh bitte um die Erlaubniß, die - eventuelle Auswechselung dieser Kriegsgefangenen gegen gefangen enommene Spanier in Atlanta herbe reen, m Vafen von Santiago liegen sechs spanishe Kriegsschiffe, die der Wegnahme oder Zerstörung nicht entrinnen können.“ Nach einer Meldung des E en Bureaus“, datiert vom 3. d. M. in Sicht von Santiago, soll die spanische Flotte in Santiago vollständig blockiert und zur Ohnmacht ver- urtheilt sein. Die in den Grund gebohrte „Merrimac“, heißt es in der Depesche, versperre vollständig die Ein- und Aus-

fahrt des Hafens. Schon vor mehreren Tagen sei vom Admiral Sampson der Entschluß R worden, die „Merrimac“ in den Grund zu bohren, weil es ihm unmöglich eschienen habe, die spanische Flotte auf andere Weise zu fassen. Auf die Auf- forderung Sampson's, daß Freiwillige sich melden möchten, hätten Lieutenant Hobson und sieben Mann sih zu der That erboten, und am Donnerstag Abend habe die „Merrimac“, die so von Torpedos umgeben worden sei, daß man leßtere habe von der Brücke aus e Explodieren bringen können, in der Nähe der „New York“ Stellung genommen. Am Freitag sei um 3 Uhr Morgens die „Merrimac“ langsam gegen die Küste hin vor- grauen. Aus einem Schuß vom Fort Morro aus hätten ie Amerikaner erkannt, daß die „Merrimac“ von den Spaniern bemerkt worden sei. Auch die anderen Batterien hätten nun das Feuer eröffnet, das aber die Amerikaner nicht hätten erwidern können, weil. sie befürhten mußten, daß ihre Ge- osse die Mannschaft der „Merrimac“ treffen könnten. Die „Merrimac“ sei dann von Lieutenant Hobson mit Absicht, also nicht von den Spaniern, in der Nähe des Forts Estrella in den Grund gebohrt worden. Der Plan sei geglückt und die Hafeneinfahrt vollständig gesperrt. Die Spanier könnten das Wrack unter dem Feuer der amerikanischen Schiffe nicht sprengen. Man wisse, daß die spanischen Schiffe „Cristobal Colon“, „Maria Teresa“, „Vizcaya“ und „Almirante Oquendo“ sih im Hafen von Santiago befänden, und man glaube, daß noch andere Schiffe, vielleiht Torpedoboote, dort seien. Die Mannschaft der „Merrimac“ habe die Absicht gehabt, sih in einem Boote, welches die „Merrimac“ im Schlepptau hatte, zu retten; es sei aber niht gewiß, ob sie sich des Bootes habe bedienen können. Jedenfalls sei kein Mann umgekommen, sondern alle seien von den Spaniern gefangen genommen worden.

Ein in Washington eingetroffenes weiteres Telegramm aus Port-au-Prince meldet, dem „W. T. B.“ zufolge, daß die Spanier das Wrack der „Merrimac“ mit Dynamit gesprengt hätten, um den Einfahrtskanal des Hafens wieder frei zu machen. Aus Madrid wird der „Köln. Ztg.“ vom gestrigen Tage telegraphiert: Die „Merrimac“ war wahrscheinli sehr beladen, offenbar in der Absicht, die Hafeneinfahrt zu ver- sperren; sie liegt im Kanal, verhindert aber nicht ganz die Schiffahrt. Nach einer anderen Ansicht wollte die „Merrimac“ gro Schleppanker die Drähte der Minen und Torpedos zer- tören.

Am Freitag Abend sollen, wie dem „W. T. B.“ aus New York berichtet wird, einer Depesche aus Port-au-Prince zufolge, die amerikanishen Schiffe das Bombardement von Santiago erneuert haben. Die gegen die spanischen Batterien gerichtete starke Kanonade habe eine Stunde ge- dauert und die Batterien erheblich beschädigt.

Nach einem Telegramm des „Evening Journal“ von Cap Haitien wurde während der ganzen Naht vom Sonn- abend zum Sonntag eine Shlacht bei Santiago erwartet. Seitens der Spanier wurdcn zahlreihe Truppen nah der Küste gesandt, um eine Landung der Amerikaner zu verhindern. Dem WPernehmen nach würden die amerikanishen Schiffe eine große Streitmacht und zahlreihe Geschüße in Punta Cabrera, einige Meilen vom Hafen von Santiago, landen.

Ein Befehl des Generals Blanco untersagt, dem „W. T. B.“ aus Havanna zufolge, den auswärtigen Zeitungs-Korrespondenten den Aufenthalt auf Cuba. Die- jenigen Korrespondenten, welche diesen Bofehl übertreten, sollen als Spione angesehen und dem Militärstrafgeseß gemäß abgeurtheilt werden.

Die Kolonial-Regierung in Havanna hat beschlossen, den Handelsverkehr mit Waaren, welche aus neutralen Ländern stammen, zu gestatten und die Ausfuhr von Lebens- mitteln zu untersagen, auh. den Export von Zucer, wenn derselbe mcht nach Häfen ausgeführt wird, aus denen Cuba Lebensmittel und Kohle einführt. Ein Rundschreiben theilt den fremden Konsuln mit, daß nah Cuba eingeführte Lebensmittel von Zollabgaben frei sind.

Das spanische Kanonenboot „Ardilla“ ist troß der Blokade in Havanna eingetroffen.

Jn Madrid eingegangene Briefe aus Puerto Nico theilen, wie „W. T. B.“ erfährt, noch einige Einzelheiten über die Beschießung der Stadt am 13. Mai mit und bestätigen, daß Admiral Sampson das Bombardement ohne vorhergehende Benachrichtigung eröffnet hat. Die Zahl der in die Stadt ge- worfenen Granaten betrug 700; die Spanier hatten 7 Todte und 70 Verwundete. Das Jntendanturgebäude, eine Kaserne, sowie ein Privatgebäude erlitten unerhebliche Beschädigungen.

Der Kreuzer der Vereinigten Staaten „Maricetta“, welcher die „Oregon“ auf der Fahrt von Süd-Amerika be- gleitet hatte, ist am Sonnabend ebenfalls in Key West ein- getroffen.

Asien.

Wie das „Reuter sche Bureau“ aus Teheran vom estrigen Tage meldet, hat der Großvezir A min ed - Dauleh Tetus Entlassung - eingereiht. Dieselbe ist angenommen worden, und es wird ein neues Kabinet unter dem Vorsiß von Muschir ed-Dauleh gebildet werden.

Aus Port Arthur is, dem „W. T. B.“ zufolge, in Odessa die Nachricht eingetroffen, daß daselbst seit der Be- sepung des Ortes durh die Russen cine fieberhafte Bauthätig- leit herrsche. Es würden Grundstücke erworben, fiskalische und private Gebäude aufgeführt. Die russische Aceivillige Flotte errihte in Port Arthur und Talienwan genturen, Dampferstege und Lagerhäuser. Die Russisch- chinesishe Bank habe in Port Arthur eine Filiale etabliert.

Afrika.

Nah einer in Paris eingetroffenen Meldung aus Dschibuti verließ der L greier Franlreits in Abessynien Le am 30. v. M. Addis-Abeba an der Spize einer Gesandtschaft des Negus Menelik, welhe nah Paris gehen soll. Leontiew fand bei seiner Ankunft in Harrar eine größere Truppenabtheilung vor, die - von Menelik ihm entgegen- gesandt war.

Nr. 22 der „Veröffentlihungen des Kai erlihen Gesnndheitsamts* vom 2. Juni hat folgenden Anbalt: Gegen nahricht. Abonnementspreis der , Veröffentlichungen". Gefundheits- stand und Gang der Volkskrankheiten. Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. Bevölkerungsbewegung 2c. in Oesterrei, 1896, (Puebgebung u. f. w, (Deutsches Reih). Schweine euen.

reußen. Berlin). Pockenverdähtige Erkrankungen. (Reg-Bez. oblenz). Fleish. (Reg. - Bez. Düsseldorf). Flaschenbier,

Reuß &, L.), Desgl, (Oesterreich. Swlesien). Infektionskrank- P (Bukowina). Aethergenuß. —- (Schweiz. Kanton Appen- zell A.-Rh.). Desinfektion. (Kanton Bern). Lungenheilslätte. Desinfektion, Gang der ThterseuGen in Dänemark, 1. Vierteljahr. Zeitweilige Maßregeln gegen Thierfeuchen. Ç reuß. Prov. Hannover, Schleswtg-Holstein, Dänemark, Schweden,

orwegen), Verhandlungen von gesetzgebenden a (Deutsches Reich.) Zahnkünstler, Ladenschluß 2c. (Preußen.) Thier- ärztlihe Untersuchungen, Viehseuchen 2. Vermischtes, (Baden). Fleishbeschau, 1894. (Belgien). Pharmakopde. Zentrallymph- gewinnungs8anstalt, 1896. Heschenkliste. Wohentabelle über die Sterbefä e in deutscken Orten mit 40000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutsher Großstädte. Desgl. in deutshen Stadt- und Landbezirken. Witterung.

Statiftik und Vollswirthschaft.

In dem soeben erschienenen zweiten Heft des laufenden Fahrgangs der „Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Rei hs“ werden zunähst in gewohnter Weise die vorläufigen Er- gebnifse der Produktion der Bergwerke, Salinen und Hütten während des Jahres 1897 und der Konkurs\tatistik für das erste Vierteljahr 1898, fowie die endgültigen Zahlen für den Verkehr im Kaiser Wilhelm - Kanal während des Etatsjahres 1897/98, den Seeverkehr in den deutschen Hafenpläßen und die Seereisen deutsher Schiffe im Jahre 1896 und die Än- musterungen von Vollmatrosen und unbefahrenen Schiffsjungen bet der deutschen Handelsmarine im Jahre 1897 yveröffentliht. Daran {ließen sich Mittheilungen zur Statistik der Preise und zur Statiftik der Kranken-Versicherung, über die Branntwein. Brennerei und -Be- steuerung im deutshen Branniweinstevergebiet während des Betriebsjahres 1896/97 und über den auêwärtigen Handel des deutschen Zollgebiets im Jahre 1897, wobei der Svpezialhandel und Veredelungsverkehr in der deutschen Handelsstatistik für 1837 und die Zollfreiheit der Schiffsbaumaterialien (1897/98) zum ersten Mal “eine besondere Darstellung finden. Als Beiträge zur Volkszählung vom Jahre 1895 werden Angaben über den Flägeninhalt der Staaten und Landeëêtheile, sowie über die Bevölkerung in Stadt und Land gebracht. Schließlich sind noch Nachweise über die überseeische Auswanderung im ersten Bierteljahr 1898, sowie über die Viehhaltung im Deutschen Neich nach der Zählung vom 1. Dezember 1897 und als Fortseßung der bereits im vorigen Vierteljahrsheft begonnenen Erörterungen ein weiterer Artikel zur Produktions-Statistik hervorzuheben.

Zur Arbeiterbewegung,

Aus Osnabr ück meldet ,W. T. B.°: In der Ortschaft Hagen bei der Georgs-Marienhütte fand in dem Beckmann’schen Gasthause, in weldem wegen des Autstands vier Gendarmen stationiert sind, eine Explofion einer Dynamitpatrone stait, welche auf ein Fenster gelegt war. Ein Theil der Mauer, sowie das Fenster sind zerstört. Menschen E Ne zu Schaden gekommen. Der Thäter ist bisher noch nicht enTtDedt.

In Neuhaldensleben legten am 2. Juni, wie die „Madb. Ztg.“ berichtet, die bei den Bauten beschäftigten Maurer auf An- ordnung des Maurerverbands-Vorstiands die Arbeit nieder, da sich die dortigen vereinigten Meister und Bauunternehmer weigerten, die geforderte Lohnerhöhung von 27 „F auf 35 4 für die Stunde zu be» willigen und überhaupt mit der Ausftands-Kommission in Unter- handlung zu treten.

In Cardiff wurden, wie dem „W. T. B.“ aus London mit- getheilt wird, am Sonnabend die Berathungen der Kohlengruben- besißer wieder aufgenommen. Die von den Arbeitern geforderte 10 %/oige Lohnerhöhung wurde wiederum abgelehnt.

Kunft und Wissenschaft.

Die „Menaissance- Ausstellung“ im Akademiegebäude (Unter den Linden) wurde am Sonnabend von Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin mit einem längeren Besuch beehrt.

Das Comité zur Errichtung eines Denkmals für Kaiser Wilhelm 1. in Hildesheim erläßt folgendes Preis- aus\chreiben :

Das unterzeihnete Comité hat beschlossen, dem Hochseligen Kaiser Wilhelm I. in Hildesheim ein Denkmal zu errichten und ladet die deutschen Bildhauer unter folgenden Bedingungen zum Wett- bewerbe ein :

1) Das Denkmal soll aus einem Reiter-Standbild von Bronze auf einfahem, nit zu hohem Postament aus gescliffenem farbigen Granit mit Juschrifttafeln bestehen und an einem noch näher zu be- stimmenden, dur ein Nondel zu erweiternden Punkte der Sedan- straße (Allee) in Hildesheim aufgestellt werden. Ein Plan dieser Straße wird auf Verlangen geliefert.

2) Die Größe der Figur des Reiters soll mindestens 2,80 m betragen.

3) Die Gesammtkosten des Denkmals einshließlich des Unter- baues und der Aufstellung, aber ausscließlich der Fundamentierung bis zur Terrainoberflähe dürfen die Summe von 80 0600 A nicht überschreiten.

4) Die Modelle sind im Maßstab von 1/5 der Ausführungs- größe und derart: herzustellen, daß die künstlerishe Auffassung deutlich erkennbar ist. Jedem Entwurf is ein Kostenanschlag beizugeben, in welchem die Kosten der Herstellung des Denkmals im Einzelnen unter Angabe der Materialien zu berechnen sind. Der zu verwendende Granit ist nach Herkunft zu bezeihnen und von demselben zur R E der vorgeschlagenen Farbe ein Probestükhen dem Modell eizufügen.

Der Künstler hat am Schlusse des Anschlages die Erklärung ab- zugeben, daß er für die veranshlagte Summe das Denkmal gemäß § 4 dieses Ausschreibens auszuführen sich verpflichtet.

9) Die Einsendung der Modelle hat unter genauer Angabe von Namen und Wohnort der Künstler bis zum 1. Oktober 1898 an das Roemer-Museum in Hildesheim fracht- und kostenfrei zu erfolgen. Später eingehende Sendungen sind von der Bewerbung ausgeschlossen und werden den Einfendern auf deren Kosten zurückges{ickt.

6) Es follen jedenfalls drei gleihe Preise von je 1000 ( ver theilt werden. Die Entscheidung über die Ausführung behält si das Comité zwar ausdrücklich vor, do soll, wenn das Preisgeriht eines der Modelle als geeignet erachtet, mit dem Urheber desfelben über den Auftrag verhandelt werden. Der mit dem Auftrage betraute Künstler erhält keinen Preis. Die Prämien werden alsdann den dret nächst- besten Arbeiten zuerkannt. /

7) Die prämtierten Modelle gehen in den Besiß des Comités über, jedoch behalten deren Urheber das geistige Eigenthum an den- selben. Die nicht prämtiierten Entwürfe werden den Künstlern fracht- und kostenfrei zurückgesandt. E

Das Comits übernimmt keinerlei Verantworilihkeit für Bez s{chädigungen oder Verluste an Modellen und Entwürfen. i

8) Sämmtliche Modelle Len nah erfolgtem Spru@e ‘ged Preis- gerihts einige Zeit in Hildesheim öffentli ausgeftellt "erden,

9) Das Preisgericht, welches sich dur Koopta‘ron zu ergänzen befugt ift, besteht aus folgenden sieben Herrer,r 1) Fretherr von Rösfing, General der Infanterie z. D., 2) Dr, Sul, Regierungs-

räsident, 3) Struckmann, Ober-Bürgertueiste- 4) S@wart, Stadt- Baumeister, sämmtlih in Hildesheim; 5) Dr, Drews Webeimer

Ober-Regierungs-Rath, Berlin, 6) H. Lesfing, Professor, Bildhauer, Berlin, 7) H. Prell, Professor, Maler, Dresden. (208 10) Anfragen 2c. find zu rihten an das unterzeichnete Comits,

Hildesheim, im Junt 1898, i Das Comits zur Errichtung eines Denkmals für Kaiser Wilhelm 1.

Freiherr von Rössing, General der Infanterie z. D.

In den Vormittagsftunden des 8. Juni findet, worauf hiermit noch einmal aufmerksam gemacht sei, eine wissenschaftliche internationale Ballonfahrt ftatt behufs Erforschung höherer Luftschichhten dec freien Atmosphäre. Voraussihtlich werden auf- steigen: in Berlin 4 bemannte und 1 unbemannter Ballon, in Brüssel 1 bemannter Ballon, in München 1 bezw. 2 bemannte und 1 un- bemannter Ballon, in Paris ein 1 bemannter und 2 unbemannte Ballons, in St. Petersburg 1 bemannter und 1 unbemannter Ballon, in Straßburg 2 bemannte und 1 unbemannter Ballon, in Wien 2 bezw. 3 bemannte und 1 unbemannter Ballon.

Der Finder eines unbemannten Ballons erhält eine bestimmte Belohnung in Geld, wenn er den Ballon den diesem LReEEN Weisungen gemäß behandelt und den Meteorologischen Landes- dienst für Elsaß-Lothringen in Straßburg i. E. bezw. die nächste betheiligte Meteorologishe Zentralstelle telegraphisch von dem Auffinden benachrichtigt.

Literatur.

Die diesjährige Generalversammlung der Goethe- Gesellschaft fand unter zahlreiher Betheiligung am Sonnabend, den 4. Juni, in Weimar statt. Dieselbe wurde in Gegenwart Jhrer Königlichen Hoheitendes Großherzogs undder Erbgroßherzogin- Wittwe sowie Seiner Hoheit des Veirizón Bernhard Heinrih Vors, mittags 105 Uhr im Saale der „Erholung“ durch den Vorsitzenden des geschäftsführenden Ausschusses, Geheimen Hofrath Dr. Ruland mit der Erstattung des Jahresberichts eröffnet. n dem Bericht wurde mitgetheilt, daß, nahdem am Schluß des vorigen Jahres an Stelle der literarishen Gabe das zweite Album aus dem Goethe-Museum ausgegeben worden ift, welches überall eine sehr freundlihe Aufnahme gefunden hat, in Kürze die literarische Gabe nachfolgen wird. Dieselbe wird das Verhältniß Goethe’s zur Romantik behandeln und #sch insbesondere über die Werke von A. W. von Schlegel, von Arnim, Zacharias Werner verbreiten. Ein sehr erfreulihes Geschenk hat ein Engländer, Dr. Webb, mit einer von ihm bewirkten Uebersetzung des ersten Theils des „Faust“ gemacht. Ferner wurde von dem Berichterstatter auf die Büste hingewiesen, welhe den Versammlungssaal {müdckte. Die- selbe hatte der Bildhauer Ruwpf in Frankfurt a. M. modelliert und dabei alles Material zu Grunde gelegt, was an Kupferstichen, Zeichnungen, Silhouetten, Büsten 2c. zu beschaffen gewesen ift. as Vriginal des den Dichter im 23, oder 24. Lebensjahre darstellenden Kunstwerks befindet sich im Goethe - Museum zu Frankfurt a. M. Gine weitere Büste von Professor Eberlein in Berlin, Goethe in spätem Alter wiedergebend, hat Seine Königliche Hoheit der Groß- herzog dem GSoethe-Museum in Weimar zum Geschenk gemacht, wo sie jeßt ausgestellt is. Hierauf betrat Professor Dr. von Wilamowit- Mölendorf die Rednerbühne und hielt einen gehaltvollen Vortrag über Goethe’s „Pandora“, der mit dem lebhaftesten Beifall aufs- genommen wurde. Der Vortrag wird, wie die früheren Festvorträge, im „Goethe - Jahrbuch“ im Wortlaut wveröffentliht werden, Nach etner Pause erstattete Kommerzien-Rath Dr. Moriß den Bericht über die Jahresrechnung. Hiernah zählte die Goethe-Gesell- haft am 31. Dezember 1897 2635 Mitglieder, darunter 31 auf Lebenszeit; 2082 Mitglieder waren Deutsche, 111 Engländer. Der Vermögensbestand bezifferte sh am Schluß des Jahres 1897 auf 66 266 4 Die Bibliothek repräsentiert einen Werth von 24 414 ' Das Gesammtvermögen is auf 100353 s zu veranschlagen. Dem hierauf folgenden Bericht des Geheimen Hofraths Dr. Suphan über die Geethe-Bibliothek und das Goethe-Archiv ist Folgendes entnommen: Die Bibliothek ift in stetem Wachsen begriffen und zählt jeßt 4180 Bände. Einen sehr erfreulihen Zuwachs hat dieselbe von dem Sohn des verewigten Dichters Victor von Scheffel erhalten, und zwar die Manuscripte der Dichtungen: Gaudeamus, Trompeter von Säkkingen, Juniperus, Ekkehardt, Berg-Psalmen (zum theil mit Illustrationen). Ihre Königliche Hoheit die Erbgroßherzogin-Wittwe hat der Bibliothek interessante Manuscripte aus dem von Wilhelm Hauff redigierten Tübinger, später Stuttgarter „Morgenblat1“ überwiesen. Die Schäße des Archivs werden jeßt vielfah von Korporationen und Gelehrten Lenußt, so_ von den Seminaren zu Jena, von den Theatern und höheren Schulanftalten. Redner machte ferner darauf aufmerksam, daß ein „Goethe-Wörterbuch“ in Aussicht stehe, und verwies auf einen im Juniheft der „Deutshen Rundschau“ veröffent- litten Artikel von Herman Grimm „Ueber die Zukunft des Goethe- und Schiller-Archivs“ und auf eine von den Herren Pro- fessor Friedrih Kluge, Wilhelm Herz, Dr. Rudolf Steiner, sowie dem Archivdirektor Dr. Burkhardt zugesagte Beihilfe. Zum Schluß berichtete Geheimer Hofrath Dr. Ruland über das „Goethe-National-Museum“. Er fügte den im Jahxres- beriht enthaltenen Angaben noch Folgendes binzu: Herr Dr. Furt- wanger-Nürnberg habe sich dadurh verdient gemadt, daß er die geschnittenen Steine im Goethe - Hause einer genauen Unter- fuhung unterzogen habe; diese Arbeit werde seiner Zeit dur den Druck veröffentliht werden. An Geschenken seien LEE der Gberlein’schen Goethe-Büste noch zu erwähnen eine Büste der Herzogin Anna Amalia aus Fürstenberger Porzellan, eine Zuschrift Goethe?s von 1816 an den General Gneisenau und noch andere werthvolle Andenken aus der großen alten Zeit,

Land- und Forstwirthschaft.

Weizeneinfuhr Marseill es.

Nach den Wochenübersihten des „Sémaphore“ betrug die Weizen- einfuhr Marseilles auf dem Seewege: in der Zeit vom 29. April bis zum 5. Mai . 121 332 dz, Det Us M O 75 000 , in der Zeit vom 6. bis zum 12. Mai . ? 189 967 davon aus Ruibland N 94 494 in der Zeit vom 13. bis zum 18. Mai 327 165 dabon aus Rußland e 244 887 in der Zeit vom 19. bis zum 26. Mai . 469 656 davo aue Mufilnb C R In den Dos und Entrepots von Marseille befanden {i&), 29. Mai 24 370 dz.

Verdingungen im Auslande.

Niedexlande. ;

13. Juni, 11 Uhr. Bureau der Gas- und Elektr jzitätsanfstalt in Notterdam, Oostzeedyk: Lieferung gegofener eiß! rner Röhren nebst Zubehör. Die Bedingungen liegen dem n ¡nnten Bureau aus und sind für 2b Cts. bei Wed. P. van berge u. Zn. iu

Rotterdam erhältlich.

15. Juni, 12 Uhr. Kolonial - Ministerium (Bedingungshest Nr. 212) : Lieferung des metallenen Oberbaus mit Zubehör für fünf- undzwanzig Brücken für S L, für die Staats- eisenbahnen auf Java. (Bedingungsheft Lät ¿, X 2.) Lieferung von Flußeisen (Bedingungshe Litt. ® /9), von galvant-

ertem Flußeisen (Bedingungsheft Lätt. 72, von asphal- ierten gußeisernen Muffenröhren (Bedinf ungshest Litt. A 3), von Schraubenpfählen und Schraubenblätb ry mit Zubehör , {# das Departement der bürgerlichen öffentlide ; erke in Niederländis{- ndien, Die Bedingungen liegen im Fochnishen Bureau des F, Cal-Ministeriums zur Einsichtnahme aus, und sind auf Fraako- Anfrage bei der Firma Martinus Rijho!' f, Nobelstraat 18 im Haag, gegen Zahjung von 0,50 fl, für die Bed ngungshefte Nr. 212 Lätt. Y