1827 / 10 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 12 Jan 1827 18:00:01 GMT) scan diff

Vermischte Nachrichten.

Seine Majestät der König von Sathsel in [dn 0otos einem englischen Reijenden in den Wie

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dem, durch vielfache tehuisch& "nud mathematische

Erfinsiengen rôhmlichs bekanntes“ zu Aen a. d, Elbe, súr das, ir «¡ee

dem, diese Vorrichtung vollkommen bewäyrcndess Gut.

achten der Königl- Sächsischea Artillerie Commission,

Befehle zu allgemeiner Benußung dieser für Menschen

wohl und Leben wichtigen Erfindung fär - Jagd -- und

PYrivatgewehre, ertheilt,

Nach einem Verzeichnisse ine dem Zeitblatte the Od- erver haben in Zrland in den lebten 60 Jahren 172 Duelle zwischen 344 Juadividuen statt“ gefunden, Von leßteren wurden 60 gecödtet ; in drei Duellen blieben die Kämpfer von beiden Seiten; 96 wurden verwundet, die cine Hälfte lebensgefährlich, oie andere leiht, und

188’ famen unverleßt davon, So búßte ‘also beinahe der.

fánfre Mann seiu Leben eiv,. und fast die Hälfce der Duellanten ward von den Kugelu der Gegner getroffen. Fa Folgé von diefen Zweifämpsen fandeu 18 gerichtiiche änfklagen statt, in welhen E der Angeflägten frelgespro;- chen, / bcs Todtschlages und 3 des Mordes schuldig er. fannt, und darm 2 hingerichtet und S-auf längere oder fürzere Zeit gefangen geseßt wurden. Jn Ametika und in Westindien haden die: Zwelkämpfe noch weiter um ch gegrissen, als selbst (9 "Jrland, Wir erinnèin uns, tagt bas atigesuührte Blatt, daß es vor etwa 30 Jahren zu Charleston, in Sd, Carolina, eine Duell, Gesell’ chast gab, wo die Nangortnung unter den Gent; lemens burch die Mehr, oder Minderzahl der im Zwei kampf Getôotet:1 oder Verwundeten bestimmt wurde. Der Prôsident und die Deputirten hatten sich folchér Großthaten eine Menge zu lühmeu., Zu der Zeit geschah es, daß ein alter Lieutenant der englishèn Marine, der sich sein Lebelang schou vieles versucht hatte, zur He bung einer Ecbschast nah Charleston fam, die ihm ab, seiten seiner von dort gebürtigen und nun verstorbenen Frau zugefallen war, Als dieser Lieutenant nun in einem „bortig!n Kassechause die Sticheleien eines Einge, bornen aus England etwas fráftig erwiederte, ward er sofort herausgesirdert, Wir müssen inzwischen den Ame rifgnern die Gerechtigkeit wieder{ohren lassen, zu fagen, daß, so wie die Sache ruchbar ward, einige Herren dem Fremden ihre Aufwartung machten und ihm jagten, der, von dein er gesordert worden, sei ein Duellaut, ein Tod- schießer, furz, derPräsident des Duell Clubbs, der so wie seine sämmtlichen Mitglieder, obgleich sie zu den reichsten “euten der Stadt gehdvten, doch von allen wirtlich achtungswerthen Petsonen für so ehilos angesehen werde, daß es ihm nicht f{chimpflich sin würde, wenn er die Ausforderung unbe- achtet lasse, Unser kecker Lieutenant aber erwiederte, er fürchte keinen Duellauten in der ganzen Welt, auch hade er die Ausforderung angenommen und werde ih stellen, Als nun das Duell am folgenden Tage vor sich ging, [choß der Lieutenant den Gegner in den Unterleib, wäh

rend dessen Kugel ihm nur den Hut durchlöcherte, Die furchibaren Schmerzen, welche der Amerikaner litt

mochten ihm das Gewissen rege gemacht haden ; er be. riel mehrere Geistliche und dann alle Mitglieder des Clubbs an jein Siterdebett, hielt den -lebtern eine ein

dringlihe Strafpredigt über das Scheusliche in ibrem seitherigen Verfahren, und bat als lehte Gunst vor sei

Romwershausen j Zeitung auge- zeigte*Sicherheics{chloß zur Verhütung von Unglücks- fóllen durch zufälliges Losgehn der Gewehre, die goldene Cívéil-Verdienst -Medaille verliehen, und zugleich, nach

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uem naßeck Ende um die Aufhebung ihres V-.: ein notori‘cher Duellanr, ein Hr. Powell, in Lo A en und ihn insulcirte, «weil derselbe geäußert hatte M Virginier wären der amerikanishen Union von feines Nußen, weil von ihnen sters die eine Hälfte Noti thue, um die andere in Ordaunzg ¿u halten,“ was a die Zeitungen zu* einer. Nationalsache maten und f Duell für den einzigen Ausweg, die Sache zu sli) ten, erflärten, nahm sich der Engländer einen deri nischen Duellanten zum Secundauten, machte sich mi dem, was zu beobachten war, befannr, und trat sene i Gegner unter ‘einem Zusammenlauf von Tausendèn, cte des Kampfes Zeuge sein woliten, unter die Augen, Er hacte- das Glü, denselben auf den ersten Schuß zu erlegen. Als der Bruder unsers jeßigen Grüetill Delancey , der Barrak, Master - General mit einem Sentlemann in einem Caffeehause zu Newyork in einen

len und verlangte, daß sich“ ersterer mit i

Gastzimmer quer über einem im Tische ige Ae Da sich keiner von den anwesenden Hérren ins Mit tel legte, jo ging das Duell in erwähnter Weise vor sich und der Awerifaner, der shamiojerweise- eber le erte, üls es in der. Ordnung war, streckteden Englän; der todt darnieder. Vor uicht langer Zeit wurde ein BVerr zu Nashville, am Hauptmarktplaße der Stad und yor setner Thür iv einem Duell erschossen. Zu bu merfen ist, daß ‘sonst Zweikämpfe unter Geistlichen ebr häufig vorfielen: Jm Fähr 1764 ward Seiner How

wärdige Herr Bate duellitte sich zweim

hernach voin Könige zum Sit: Géfdiadar Der did würdige our gw tdotere einen Herrn ¡ einem ues m Hyde- Park, ohne deybalb

zu werden, obgleich der Mit Viet v E perst schlechten Aufführung des Geistlichen, alles auf bot, ihn der Jury als cinen Mörder darzustellen, Wäh lend unser Konig den hochehrw. Sir Batré Dudley nal leinen beiden stadtfundigeu Duells, deren eins im Jahr 17 09 statt ‘fand, zum Ritter ¡hlug, ließ der König voi grantreih, im- Jahr 1796, um wenigstens die ehrlosen Huelle nieht aufkommen zu lassen, den Herrn Chelais Mitglied ‘des franzdj. Parlaments, rädern, weil derselbe Iich unter seinem änzuge gepanzert hatte, und seinen Gegner, eineu Kapitän Requin, niedersticß, nachdem dessen Schwerdt an seinem Panzer ¿etbrochen war. Im Jahr 1703 fand ‘das famdsè Düell statt, in welchem der Boter unjers jüngst verdlihenen Dichters. Lord By: on den ‘berühmren Daëellanten, Herrn Chaworth, tôdrete,

Dei dem famdien Daell, ‘in welchèm Herr Riddel ge cddtet und Herr Cunaigham schwer verwundet ward, war die Ausforderung aus Versehen dem Väter des ersteren bdeyändigt worden, der sie aber dem Sohne zw (tellte und weiter keine Schritte that, als daß er Wundi àrzte nah dem Kampfplike jantète.

Königlêöche Schauspiele.

Dponnerstaz, 11. Januar. Jm Schauspielhause: ¿Der Diener zweier Herren „“ Lustspiel in 2 Abtheil, von Goltoni. (Hr. Sthneider, vom Theater zu Düssel dorf : Trussaldino, als Gastrolle.) Hierauf: „Laßt dit

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Todten ruhen,‘ Lustspiel in 3 Adtheil., voa E, Raupach

Ee Mr d RZO Da E R OEREODOT Ee L R B E R D R M R E TIETA- - ERIISSDND

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

Redacteur John.

E R e ESE D E R E L fas R G E R S s ai * D O ei T LUNEOS -

Wortwechsel gerieth , forderte dieser sogleich Pisto

ehrivürden Herr Hill in einem Duell mi ch | : itt dem C / SGardener bei den Carabiners getödtet. Der vat |

Dulany in

reu ise Staats „Zeitu n g.

- All emeine

„Ne 10.

Berlin, Freitag, den 12ten Janúüar 1827.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages,

Ein und zwanzigster Bericht. Das Befinden Sr. Majestät ist so günstig. als es n dem lelten Bericht angezeigt worden ist. Berlin, den 11. Januar 1827, Hufeland, Wiebel. -Bütcner. v, Graefe.

Seine Majestät der König haben dem in Königl. Hanndvershen Diensten gestandenen Major von Re- den auf Hastenbeck, den Str, Johanniter - Orden zu vuirleihen geruhet.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Paris, 5. Jar. Außer den bereits: genannten Dputationen haben S. M. bei Gelegenheit des Neu- jahrstages noch die Deputationen des Cassationshofes, der Cour-royale, des Civilgerichtshofes, des Handelsge; ridts, der Friedensrichter, der französischen Afademie, des Confistoriums der: reformirten, Und der lutherischen Kirche, wie auch des israektitishen Centralconsistoriums, der Gesellschaft für den Ackecbau , und der polytechni hen Schule empfangen,

Die Pairs-Kammer und die Kammer der Deputir- ten haben sich in ihden Bureaux versammelt, um die Commissionen zur Prüfung der ihnen vorgelegten Ge- lbe zu ernenncn.

Unsere Blätter sind mit den Neujaßhts-: Reden an den König, mit den Antworten Sr. M. und mit Arti: feln für und wider das neue Preßgeseß angefüllt, und ker Courier fr. theilt bereits eine Petition der Seßer, Arucfer und Schriftgiéßer dés Herrn Didot wider das Preßgeses mit z; sie is von 129 Personen unterzeichnet. Hieraus erhält man einen Begriff von der Wichtigkeit der Didotschen Druckerei und Schriftgießerei. Bei den Buchhändlern Treutel und Wärz hat eine Versammlung vieler hiesigen Buchhändler und Drucker stattgefunden, um ebenfalls eine Petition an die Kammer gegen jenes Geseß ergehn zu lassen.

Die Quotidienne, welche zuerst von: den Plänen and don den Operationen dex portugiesischen Ausreißer Mel- dung gethan hat, giebt gegenwärtig die angebliche Ant- vort des Königs Ferdinand auf das englische Ultima-

tum. -Dieses soll nämlich in drei Punkten bestanden haben: 1) daß ein Gesandter nach Lissabon geschickt und ein portugiesisher Gesandter in Madrid angenoms- men : 2) daß die portugiesishe Constitution und die in Portugal eingeseßte Regiérung ânerkfannt ; 3) daß Hr. von Colomarde entferne und die drei Gencralcapitaine, welche die portugiesischen Aufrührer begünstigt haben,

abgeseßt werden. Hierauf soll, nah der Quotidienne, die spanische Regierung erwiedert haben, 1) det portus- giesischs Botschafter 4n- Madrid habe sih, ohne von der spanischen Regierung dazu veranlaßt zu sein, von selbst zurückgezogen; die portugiesshe Regierung habe aber selbsk die diplomatischen Verhältnisse dadurch abgebrochen, daß es dem spanischer Bvtschafter eröffuet habe, seine Sendung sei beendigt; und Spanien sei gern berett, jene Verhältnisse wieder anzuknüpfen. 2) Was diesen Punkt betreffz, so mische sich die spanische Regierung eden so wenig in die innern Angelegenheiten Portugals, ivie es eine Eiumischung in die Angelegenheiten Spa- niens gestatte; die jebige Regierung Portugals anlan- gend, so habe Spanien, wie die andern Mächte des Festlandes, die durch das Testament Johanns VI, eins geseßte Regierung anerkannt; übrigens sei es uicht ganz gewiß, daß Franfreih das jeßt in Portugal bestehende Gouvernement anerkännt habe ; 3) endlich besiße Hr. v. Colomarde das Vertrauen seines Souverains, der ihn so lange in seinem Rath behalten würde, als er dessen Dienste für nüßlich sür das Land erachten würde, was die drei General-Capitaine betreffe, so hátten sie nichts gethan, wodurch sie ihre Abseßung verdient häât- tenz übrigens fönnten sie niht beshuldigt werden, der englischen Regierung in irgend einer Art Nachtheil zu: gcfügt zu haben, während es notorisch sei, daß alle auf- rührischen Spanier in Gibraltar aufgenommen worden sein, daß sie dort sich ausgerústet und auf englischen Schiffen nach den spanischen Küsten gesegelt wären und dort Unruhe und Aufruhr gestiftet hätten; daß Gibral- tar den súdamerifkanishen Piraten zum großen Nach; theil des spanischen Handels noch immer als Zufluchts- ort diene ; daß endlich die“ großbrittanische Regierung die einzige sei, welche, ungeachtet der zwishen Spas- nien uud England bestehenden Traktaten, die neuen Re- publifken Súdamerifas anerkannt habe.‘/ Die Etoile hat obigen Artikel aus der Quotidienne aufgenommen, und füge nur hinzu: ,, Wie kann sich eine Zeitung hert- ausnehmen, den Juhalt geheimer Mittheilungen, so zu sagen wörtlich, bekannt zu machen? Entweder ist dies eiu großer Mißbrauch des Vertrauens, oder man fann wenig an die Wahrheit derselben glauben,‘

Bei der großen Cour am 1, d. M: hat man den Marquis von Moustiers im Cabinet des Königs néden den Mar schällen, Ministern und-Großwürdenträgern ge-

sehen ; es haben sich viele Leute über diese außerordent-

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