1827 / 36 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 12 Feb 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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Bromberg. Jm. verflossenen Jahre sind im hie- sigen Regierungsbezick folgende Schulanstalten neu ge- siftet worden: in den Städten: 1 evangelische, 1 fa- tholische und 4 jüdische Syhulen ; auf dem platten Lande: 3 evanzgelische. und 2 fatholische Landschulen. Außerdem sind 4 jüdische Privat|huleu foncessionirt worden. Eine verbesserte Einrichtung haben erhalten: in den Städ- ten: 7 evangelishe und 12 fatholijche Schulen; auf dem platten Lande: 15 evangelische und 4 fatholische Schulen. Ju Hiosiche des jüdischen Schulwesens, des-

sen vorschrijesmäßige Einrichtung während des verflosse- nen Jahres bedeucend vorge]{hritten ist, ist zu *bemer- ken, daß die júdishea Hausväter in den kleinen Städ, ten des hiesizen Regierungsbezirks, welche zur Uncer- haltung besonderer jüdischen Elementarschulen nicht ver- mögend sind, der Anordnung der Regierung zufolge, sih den christlichen Orts|chuleun angeschlossen haben, wo- bei ihnen jedoch nach Bewandniß der Umstände frei ge- stellt worden ist, den Religions- und hedräi]hen Sprach: unterriht durch einen geprüften jüdischen Privatlehrer

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ger eim aat i@e wird unablá ist dei der Mehrzahl der Schul i Armèn S&ülgeninen And chulen auch bereits erfol

x diese Bücher theils aus d etatsmäßigen Schulverbesserunas- i vatpersonen ver|chaffe. M (f PEG M1 y

Bei Beseßung erledigter Schulstellen wird

lung des wöchentlichen Eile foldies L sung6smäßig bestand, aufgehoben und dagegen eín gleid mäßiger Mittelsaß des Schulgeldes, ohne Rücksiht «j die einzelne Unterrichts, Gegenstände festgeseßt, day Aeltern nicht veranlaßte werden, ihre Kinder sowohl ye dem Schulbesuh als von dem Erlernen solcher Unte rihts-Gegenstände zurück zu halten, für hie nach y bisherigen Gewohnheit ein höheres Schulgdd erl, werdea mußee. Der Eifer der landräthlichen Behörde o wie der sámmilichen Superintendenten und der Mel zabl der Dekane bei Beförderung des Schulwesens

unverkennbar, Besonders benußen die Superintendent die öffentlihe Schulmusterung, um in die Schulen - nen bessern Geist einzuführen und die Schullehrer \ die Wichtigkeit ihres Berufes weiter auszubilden, F Verhandlungen über die vorjährige Musterung der ey

ÄÀllgemeine

reußishe Staats - Zeitung.

ßig gefördert y

Me 30.

Berlin, Montag, den 12ten Februar 1827.

TBEr Mr

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mit einigen Abänderungen, wozu die Ermäßigung der Zahl der auf die Liste einzutragenden Personen auf 500 (und im Seine Département auf 1500) gehört, geneh-

Amtliche Nachrichten.

bejorgen zu lassen. An Schulbauten sind im vorigen Jahre ausgeführt worden: 12 Neubauten uud 13 Zie: paraturen, Diejenigen Schuigetneinen Königl, Patro- aats, welchen ein geseßlicher An|spcuch zweifellos zustand, is das erforderl'che Bauholz entweder in natura aus Köuigl. Forst oder durch Vergütung des Toxwerths des Holzes bewilligt worden. Andere Schulgemeinen haden aach Maaßgabe ihrer Bedürftigfeit für die Zukunst ein SGnadengeschenk als Beihülfe zum Schulbau aus dem “etatvmäßigen Schul Verbesserungsfonds erhalten. Auch sind mehrere Schulgemciien adlichen Patronats von thren Gutsherr|chaften auf die desfallsige Einwirkung der Regierung bei den Schulbauten unterstüßt worden. Neu angestellt wurden ad 1nterimz - 45 evangelische, 13 fatholi¡che und 7 júdi]he Schullehrer. Als Adjunk- cen sind 2 evangelishe Schulamtsfkandidaten angestellt,

Bei der Einrichtung und Verbesserung der Schu: len ist es das Hauptaugenmerk gewe]en, nur wohl vor- dereitete und religiôdje Lehrer anzustellen. Zu dem Ende sind größtentheils nur solhe Schulamts-Kandidaten- zur Anstellung zugelassen worden, welche eutweder in einem Seminar gebildet sind oder doch dasselbe eine Zeitlang besuche haden und von diesem geprüst und tüchtig be. funden worden sind. Die zu Schullehrern bejörderte Kandidaten sind aus dem Haupt, Seminar hierselbst und aus den Hülfs: Seminarien zu Fordon und Ldbsens entnommen. Auf die monatlichen Zusammenkünfte der Kirch|piels - Schullehrèr, Behufs threr Weiterbildung unter Leitung ihrer Pfarrer, wurde strenge gehalten, Geistlihz, von der Wichtigkeit ihrec Stellung durch- drungen, haben be¿ diejen Versammlungen wohlthätig auf den Geist und den religidsen Sinn der Schullehrer gewirkt und sichtbar treten die segenereichen Folgen hers vor. Diese Schullehrér ; Zusammenkünfte, ho wie die zu verschiedeuen Zeiten statt gefundenen Einberufungen einzelnec Lehrer in das hiesige Haupt-Schullehrer. Ses ménar sind zu praftcishen Arbeiten und zu ecbaulichen Vorträgen benußt worden, um ächte Fröômmigkeic und die Gesinnungen treuer Anhänglichkeit an des Königs Allerhöch {sie Person und den Staat unter den Schul; iehreru immer mehr zu bef stigen und die Verbreitung einer verbesserten Lehrweise zu befördern, Die Anschaf- sus vollständiger Schul: Jnventarien und der erforder-

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Gedruckt bei Feister und Cisersdor{f

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gelischen und fatholishen Eletnentarschulen geben

Allgemeinen angenehme Resultate von dem Fort sdreit des öffentlichen Schulunterrichts, Der Erfolg witd n sichtlicher werdeù, sobald es gelungen sein wird, ÿ

regelmäßigen Schulbesuch von Seiten der s{hulpflichti Jugend auch im Sommer herbeizuführen, Und die n im Amte befindlichen alten Schullehrer durch neu den Seminarien gebildeté Lehrer zu erseßen.

Die Obstbaumzuche, welche in einigen Gegen) des hiesigen Regierungsbezirks fast ganz vernachliss ill, wird durch die Schullehrer möglichst in Au fnahi zu bringen gesuhe. Eine nichr geringe Anzahl | Schullehrer beschäftigt fih mit dem Aufziehn und Y edeln junger Stámme und ertheilen hierin eben o wi E N bir P als sie auch ihren Wohn ud wo die anzjchule größer ist, au i mit veredelten Stámmen reie, Bete 1000

SORSIDI a

Königlihe Schauspiele,

Sonnabend, 10, Februar. Jm Schauspielbal ¡Heinrich des V. Jugenudjahre,‘“ La dlel T A lungen, nach dem Französi]hen des Duval, von A, Jffland. (Hr. Lenz, vom Stadttheater zu Hawbuz den Schenkwirth Copp, als erste Gastrolie,) Hier zum Erstenmale “wiederholt: „Zwei Freunde und Rock, Lusispiel in 1 Aufzug, nah dem Franz, vou d stelli. Und; „Der Verräther,“ Lustipiel in 1 Aufl von Holbein. (Hr. Lenz: Berger).

M Saale des Schauspielyauses: ¿Sub sfriptic ___ Sonntag, 11. Februar. m Opernhause: „L [chône Müllerin,‘“ Oper in 2 O L

‘Paesiellv. Hierauf: „„Dauina,‘““ odex ¿1 Jocko, der b

silische Affe,‘/ Ballet in 3 Abtheilungen. C Hr, M

e Bes Tänzer, arm K. K. Theater an der Vi Jocko, ? Im Schauspielhause: „Die Jäger,‘ [länllid Sittengemälde in 5 Abtheilungen, von A. W, Fs (Hr, Lenz: Obercfdi ster Warberger.)

Montag, 12, Februar. Ja Opernhause : ¡Fern Cortez,‘ oder: „Die Eroderung Mexico's,/7 Oper i Abtheilungen, me Tatz. Masië vou Spontini, À

ihen Auzahl zwemäßiger und gleihförmiger Schulbü- ] lets von Tele.

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Nedacteur F oh

Kronik des Tages.

Zwei und dreißigster Bericht. Seine Majestät haben Sich in den leßten acht Ta- wohl befunden. Die Beweglichkeit des kranken Fu- cimmt in jedem Betracht zu. Berlin, den 11, Februar 1827. \eland. Wiebel. J. Büttner. v. Graefe.

Seine Majestät der König haben dem vormaligen winzial des Ordens der Minoriten Wolfgang E n- [¡u Ober-Glogau, das allgenieine Ehrenzeichen erster se zu verleihen geruhet.

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Angekommen. Se. Exc. der General Lieutenant ) Kommandeur der 8tên Division, v. Naßmer, von

lau. : durchgereisk, Die Kaiserl. Russ. Feldjäger B e-

//ow uúid Nieporozniew, als Kouriere von Se, réburg nah ‘Paris.

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Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Patis, 5. Fébruar. Die Pairs-Kammer jebte am ind 2. ihre Verhandlungen über den Gesebvorschlag, Geschwornen betreffend, fort; zum ersten Artifel des vurfs ist folgender Zusaß des Baron Pasquier und } Grafen von Tournou angenommen worden: Die fiziere der Land- und Seemacht werden indessen nur dem Falle in der Generalliste aufgeführt, wenn sie : Abschiedsbesoldung von wenigstens 1200 Fr. beziehn, d seit fünf Jahren ihren wirklichen Wohnsis in dem partement haben. Die Lizenziaten einer der vier cultäten, welche nicht auf dem Verzeichniß der Advo- n oder Anwälde bei den Gerichtshöfen eingetragen ), oder die nicht in eíner der zu ihrer Facultät gehd- en Materien Vorlesungen halten, sollen erst nach ei- n zehnjährigen wirklichen Wohnsißke im Departement

migt worden ist. Ju der Deputirten-Kammer begannen am 1. d, M.

die Verhandlungen über den Geseßentwurf, den neuen Porto. Tarif betreffend; die über das Allgemeine des Gesebzes gehaltenen Reden zielten sämmtlich auf den 8cen Artikel des Entwurfs, wodurch das Porto der Zeitungen erhöht werden solle; denn die meisten Redner erflärten sich mit der Absicht einverstanden, deu Vérfehr durch eine Vervielfältigung der Communifkfationsmittel zu er- leichtern, allein sie wollten in der Erhöhung des Portos der Zeitungen eine nicht bloß fiscalishe , sondern recht eigentlih politishe und auf den Untergang der Zeis tungen abzweckende Maaßregel sehn, Der erste Artikel,

f welcher den Grundsaß feststellt, daß das Porto, nach

Maaßgabe der Entfernung in gerader Linie von einem Ort zum andern, und nicht nah der von den Posten wirflich durcblaufenen Strecke erhoben würde, welche leßtere oft durch Uniwege verlängert wird, ivurde, wie auch die nachfolgenden Artikel bis zum 7ten Artikel, ohne erheblih? Widerrede angenommen. Hinsichtlich des 8ten Artikels, bemerkte der Finanzminister, daß die Res gierung, nach den bereits vorhandenen, zwar nicht ans gewandten, aber doch nicht aufgehobenen, geseßlichen Verfügungen, das Recht habe vom Moniteur ein Portó von 5 C. und von andern Zeitungen vor 3 C. zu for- decn ; dnß es nicht geschehn sei, ein alter Mißbrauch ; offenbar bezahlten die Zeitungen ein zu geringes Porto ; das Porto sei feine Abgabe, sondern die Bezahlung für geleistete Dienstèz- Übrigens würden die Zeitungen nach dem neuen Geseße ihre Blätter bis auf das Format des Moniteurs vergrößern können, und dadurch in den Stand fommen, Anzeigen aufzunehmen; bekanntlich be- stehe der ganze Vortheil der englischen Zeitungen in den von ihnen aufgenommenen Jnseraten, da jedes Blatt, welches für den Werth von 70 Cent. verkauft werde, eine Last von 60 Cent., theils an Stempel-, theils an Jnseraten-Abgabe trage. Der Miuinister suchte wéiters- hin zu beweisen, daß die Zeitungen im Stande seien, die neue Last zu tragen, da sle nah den jeßt bestehens- den Säßen einen so großen Gewinn gewährten. Jn dieser Beziehung führt er an, daß eine hiesige Zeitung, welche 20,000 Abonnenten- habe, jährlich einen Gewinn von 750,000 Fr. abwerfe. Jch glaube, fuhr er fort, bewiesen zu haben, daß die Zeitungen die Last der neuen Portogeseße tragen fônnen, und ih frage hiernach, ist es

der Generalliste eingetragen werden, Die folgenden Utifel bis zum Art. 5. sind an den genaunten Tagen n der Kammer ebenfalls angenommen worden. Vor- !stern fand rücksichtlich des Art. 6. eine sehr lebhafte Dibatte statt, nah deren Schluß der fragliche Artikel

nicht billig, daß sle einen Theil der Kosten erseben, welche der einzurichtende tägliche Verkehr verursachen wird, da dieser ihnen so sehr vortheilhaft ist; und kann man mit Recht ‘den übrigen Personen, welche die Post benußen, -die 34 Millionen aufbürden, welche die neue