1827 / 41 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 17 Feb 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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Meuchelmord, und half Fun zur Verhaftung des Mör- ders. z

Briefe aus Ciudad-Rodrigo, die in Bordeaux an» gefommen sind, melden, _daß eine große Anzahl von portugiesishen Priestern und Mönchen, die si der Theilnahme an dem Aufruhr schuldig gemacht haben, dorc angekommen sind, während die empörten Solda- ten, die Amnestie benußend, zur Pflicht zurückkehren;

Eine englishe Brigg, die von -Rio - Janeiro nach Liverpool segelte, hat unterm 19 Grad südlickr Breite und dem 34 Grad östlicher Länge, das Wrack eines ge- scheiterten Schisses angetroffen, in dessen Raume man 160 eingesperrte Neger entdeckte, wovon aber nur 28 noch am Leben waren. Leßtere wurden von -den Eng- ländern in Bahia ausgeseß*!,

Der Courier von Charlestoivn in Nordamerika, vom 30. Dec., erzählt, man habe kürzlich in Louisiana, nahe am Mijsissippi, das Skelett eines Thieres gefun- den, wovon feine lebenden Arten mehr vorhauden sind, Einer der Knochen des Unterleibs hät 17 Zoll im Durch- messer, und díe wahren Rippen haben 9 Fuß Länge. Man \chäbt demaach, daß das Thier ini Leben 50 Fuß lang, 20 bis 26 Fuß breit, ungefähr 20 Fuß hoch, und 20 Tonnen schwer gewesen“ ist, Es muß in der Ayus- dehnung den ¿Mammuth übertroffen haben, im nämli- chen Verhältniß wie dieser den gewöhnlichen Ochsen. Das Séfelett ist zu Columbus, im Staate Ohio, ôffent- lich ausgestellt. :

Fünfprocent. Rente 101 Fr. Dreiprocent. 68 Fr.

London, 6. Febr. (úber-Paris)., Der Staats- Secretair Canning ist in der Genesung, man hat jedoch bis jeßt noch nicht für dienlich gehalten, ihn ausgehen zu lassen. (

i Der Courier stellt bei Meldung der leßten Nieder- lage, welche die Truppen des Marq. Chaves in Portu: gal erlitten haben, folgende Betrachtungen an: Die

plôbliche Zerstreuung der Streitkräste der portugiesischen

Rebellen scheint zu beweisen, daß entweder ihre Zahl und Hülfsmittel ursprünglich sehr übertrieben worden, oder daß alle ihre Hülfsquellen in der geheimen Mit- wirkung der spanishen Behörden bestanden, Was uns

betrifft, so scheint es uns, als härten beide Ursachen |

ziemlich gleichen Antheil, Hätten die Rebellen wirklich eine imposante Macht gehabt, oder wäre ihnen wirklich eine Unterstüßung von Seiten: der Bewchner der nöôrd- lichn Provinzen zu Theil“ geworden, würderi sie dann wohl- so. reißend {nell zerstreut worden sein, aus dem einzigen Grunde, weil Spanien zur Rezutralität gezwun; gen worden. - Aber, an sich selbst zu shwach, um den Kampf zu bestehen, in dem sle sih eingelassen hatten, mußte durch den Abfall idrer treulosen Freunde ihre Auflôsung nothwendig herbeigeführt werden. Wir sind nicht neugierig genug, zu untersuchen: wie das Gurte fômmt? wenn es nur fômme. Wir beschränken uns also darauf, uns des, man fônnte sagen, unerwarteten Laufs, den die Begebenheiten in Porcugal in 2 bis 3 Wechen genommen haben, aufrichtig zu erfreuen. Hr. Canning fann mit wahrem Vergnügen an dies Nesul- tat seiner festen und layalen Politif denken, Ju fkei- _nem Falle war seit den leßten 10 Jahren der Friede in Europa mer bedroht, als in dem Augenblicke, wo dieser Minister der Ansprache Portugals durch die Ein- schifsung der englischen Truppen nah dem Tajo ent- sprah, Wenden wir unsere Blicke auf das Ganze der Umstände, mit der Aufklärung, welche der Fortgang der Ereignisse unserer Forshung darbietet, so erkennen wir darin das Werk eines großen Scharfsinus und det ties: fea Einsicht eines Staatsmannes, der nicht allein. sieht was zu thun, sondern auch die Art und den Moment, in denen es zu thun ist, gleih sehr vor Uebereilung ei- nerseits, und vor zu großer Langsamkeit- andrerseits sid ]

wahrend. Hat er nicht in der That in sei würdigen- Reden. in der Sibung as 12. N wahren Charafter der Maaßregeln, die er von dem gy lament verlangte, bezeihnet ? ¿„Was ih Jhnen y schlage,‘/ sprach er, „ist nicht der Krieg, sondern Aeußerste zur Erhaltung des Friedens. Leisten Sie ter” den dermaligen Umständen Portugal keine so wird Portugal, zur unauslôöschlichen Schmai Sie, besiegt werden; dann aber wird der Krieg in ( folge der National Entwürdigung fommen.““ u. st. y Wie ein amerifanishes Blatt meldet, hat der C greß in seiner Sißbung vom 2. Januar den Vorsg des Hrn. Livingstone angenommen, 50,000 Dollars Unterstüßung" der Griechen zu - bewilligen. Mainz, 10. Februar. ‘Ju der vergangenen N hat sich der Rhein bei unserer Stadt, so weit das A sowohl oberhalb, als unterhalb derselben reicht, gest und unsre Verbindung mit dem jenseitigen Ufer is terbrochen. Die Polizei traf sogleich löbliche Vorsid maaßregeln, um voreilige Menschen durch Verwehr des allzufrühzeitigen Uebergangs vor Unglück zu ben ren, auch wurde der Behörde zu Castel mittelst. Spr rohrs der Befehl insinuirt, das jenseitige Ufer gleichf bewachen und Niemand den Fluß passiren zu lass, vor es konstatirt sei, daß die Eisdecke hinlänglihe Fe feic ode hätte. | ien, 9. Februar. ortseßbung des gestery af brochenen Artikels.) cSoreseoung GRONE Expedition des Generals Karaiskafi nach dem dsilic Livadien. : (‘Aus der allgemeinen Zeitung von Griechenland y 6. Dezember.) j Nachdem der Geueral Commandant, G. Karaisk( und seine Mitcommandanten das Commando des Lag bei Eleusis dem General-Vasso, von Montenegro verttaut , und alles dort wohl bestellt hatten, mars ten sie am 6, Nov. mit 6000 Mann aus, und fan gegen 12 Uhr desselben Tages (also bei Sonnenun gang) bei den Hütten der Cundurioten an. An November marschirten sie gegen 9 Uhr (2 Uhr N mittags) von dort ab, und langten Abends in K und am 8. gegen 11 Ußr von Kassa bei*Dobrena Der General-Commandant befahl sogleich, alle die sitionen des Dorfes (Dobreua) zu beseßen, was der Stelle geschah, und die Unsrigen pflanzten i Faßnen unter den Thürmen, in welche die Feinde etnschlossen, und erbeutèten im Dorfe an 20. Pfer 5 Maulthiere und mehreres Andere. Die Feinde w den bloirt in ihren Thürmen, wobei 2 Mann 6G chen verwundet, Und ein Mann getödtet ward, d 9, Nov. aber, gegen Mittag, kam aus Theben ein R tercorps den Eingeschlossenen zu Hülfe. Bei ihrem blicke liefen die Unsrigen in das Dorf, und-beschß alle Häuser; nur. Karaiskaki, Jannafki Sultani, N. noria , D. Kalergé und Anagnojti Rufki, die berit waren, griffen sie an, und jagten sie, näch einem ta/ reu Gefechte, in die Fluht nach- Theben, und vereitdl so ihr Vorhaben. Karaiskaki tôdtete mit eigner H einen Reiter. Unsern wenigen Reitern folgten a vier Soldaten zu Fuß ins Gefecht und wurdet b Karaiskafki ‘belohnt. Am 10. Nov. wurden drei G chen vèrwundet, und mehrere Feinde -getödtet, Am Nov. detaschirte- Karaisfafi die Kommandanten N. noria, Spyro Milio, dèn Gardikioten Griva und Karamebi, mit etwa 1000 Mann in das Junere Griechenlands, um- im Vereine mit den Einwohnt úber die Feinde herzufallen, auf die sie stoßen würde Nach Privatbricfen aus dem Lager bei Dobel und voù Leuten, die von dort herkommen, hôren wil N. Panoréa, mit Komna, die Dörfer um Salona,/

mentlich Topelia, Castri bis Skala, beseßt haben ; Gent!

Drafko aber, Triandafyllo und Kalyva sind nah Veterm

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mit ihnen auch Macri und die Sulioten. Di? rfen von Lidorifi haben sich-nach Salona genvorfen, wo ch andere sind. —, Auch vernehmem wir, daß Karaiskafi x einigen Tagen den Jannaki, den Bruder des Odysseus, ¡ch Zagaro mit 180 Mann detaschirt hatte, um diese ¿elung zu hüten; aber die Feinde überfielen sle des chts, tôdteten au 20 Mann und zerstreuten die übri: 1, und befamen den Anführer lebendig in die Hände, dem er franf war, und tôdteten ihn hernach. Dieß derfuhr den Unsrigen durch ihre eigene Unachtsamfkeitc d Gleichgültigkeit. Auch wird gemeldet, . daß es ‘am | November zwischen den Griehen und Türken zum andgemenge gekommenz die Griechen siegten und tôd-. jen mehrere Feinde, aber unglücflicherwei|e blieb auch , tapfere Jannafi Sultani „- über dessen kriezerische ) moralische Eigenschaften wir nächstens umständlicher chen werden. Wir erfahren „- .daß der General- \mmandant, nachdem er 500 Mani bei: Dobrena zu- (égela ssen, nach Livadia, und von da nah Salona ge-

jen ist.

arschirt ;

us der allgemeinen Zeitung von Griechenland vom |

E. .- December.)

Am 23. Novbr. war die irreguläre griechische Ka- lerie in Dobrena angelangt, und so beschlossen die Un- igen, die feindliche Reiterei auf die Probe zu stellen. \nzufolge ward gegen die eilfee Stunde Nachts Ge- ul Jannafi Sultani mit einiger Mannschaft beor- 1, um in den Weingärten von Dodrena sich in Hin- njalt zu legen z dort begegnete er gegen 41:5 Mann den, Kavallerie, die den Landungsplaß recoguosciren uen. Nach einigem Pläufkelu ritten. die Túürkeu nach Mhrena zurück. l in hôrten, eilten sie den Ihrigen zu Hülfe, zuerst die hiterei, dann auch an 200 Jyfanteristen. Auch die indliche Reiterei erschien ,- ward aber voh der griechi; im in: die Thürme zurückgetrieben. Da Karaiskaki h, daß dort nihts mehr auszurichten sei, befahl ex j Unsrigen, Reiterei und Jufanterie, sich zurückzuzie- n, um so auch die Feinde von den Thürmen wegzu- iu, um. sie dann im Freien anzugreifen. Die Fetnde, \k dieses Stratagem für Flucht nahmen, stürzten au} i Kavallerie los, und erreichten den General Jan/- «i Sultañi, dessen Pferd st:auchelte. Zwar hieb ihn hnisfafi heraus, aber er verschied bald darauf an sei j tôdtlichen Wunde. Die - Feinde wurden von den isrigen zurückgetëieben. Bei diesem Gefechte lief auch bneral Karaisfaki große Gefahr, inden einige Male umzingelt war. (Nun folgt das

vorhergehenden Blatte angekündigte Lob der mili

tischen und moralischen Eigenschaften des Jannafki |

jultan i.) | Preßburg, 6. Febr. Ja der 177sten, am 1 d.

| gehaltenen, Reichstagssißung wurden von der Mag- hentafel die Debatten ber das ständishe Nuncium Betreff der Privat - Geldverhältnisse fortgeseßt, bei Ständen aber die in der vorigen Sißung beschlos» 1 Umänderung des sechsten Paragraphs in dem Nun- in ber die Emporbringung des. Tabak- Commerzes, n dém Palatinal - Protonotär vorgelesen, ide zux Uebersicht der von der Reichs - Deputation sammenge stellten Beschwerden der Jurisdictionen ge; litten. Am 3. d. M. wurde dieser Gegenstand in 178sten Sißung bei der Ständetafel so lange fort Gt, bis von der Magnatentafel die Bemerkungen r das Nuncium in den Privat-Geldverhältnissen ein- jen, Der Wortführer der mit Ueberbringung dersel- beauftragten Deputation, der hochwürdige Neusoh- Bischof, erdffnete dabei zugleih den Ständen auf en vor einigen Tagen gemachten Antrag: Sr.-Maje- it, dem vielgeliebten Landesvater, zu Allerhöchstdessen tannaßenden, jedem Ungarn gleich theuren und höchst sreulichen Geburtsfeste, die Gefühle ihrer innigsten

Als die übrigen Griechen das Schie-.

indezin er vou dew

Hierauf

Liebe, Dankbarkeit und Verehrung mittelst einer beson- dern Glücfwünschungs» T Ce ilbeingen daß die Magnatentafel/ von denselben ehrsurchtsvollen Gefühlen durchdrungen, diesem Antrage vollkommen beistimmes und mit Freude dem Entwurfe der Adresse entgegen sehe. Nachdem sich_-die Deputation zurückgezogen, wUr- den nun zuerst die überbrahten Bemerkungen von dem Hrn. Palatinal-Protonotär vorgelesen und zur Dictatur gegeben ; dann abèr las derselbe auch den bereits fertig gewordenen Entwurf der Glückwünschungs- Adresse vor, welcher sogleih angenommen und auch noch der Mag- natentafel- mitgetheilt wurde, womit dann beide Sißun- gen schlosseu. Gestern, am 5,, sind die obigen Bemek- fungen der Magnaientafel in einer Circularsibung be- reits auch erwogen worden. i Ô

Madrid, 2. Febr. Der neue Gesandte S. M- des Königs von Sachsen nebst seinem Gefolge ist hier angefommen. )

Auch der General Sarsfield ist hier angekommeh z er R n bereits einem Ministerrath im Pardo beige- wohnt. :

Man versichert, iu einèm nêulich gehaltenen Staats rathe haben die HH. Jnguanzo, der Pater Cirillo, der Bischof von Leon, Erro, Aznaris und einige andere Mitglieder die Meinung geäußert, die Regierung“ sollte die Beleidigungen von Seiten einiger azswärtigen Ges sandten niht mehr -dulden, und ihnen künstig weiter feine Auskunft geben, indem Spanien stark genug sei, um Portugal Respekt einzuflôößen und keine Demüthi- gung von dieser Macht zu leiden. .

Vorgestern sind drei außerordentliche Kouriere bei dem Kriegsminister angekommen, wovon der eine aus Gallizien und die beiden andern aus Estramadura ; von dem Juhalt ihrer Depeschen hat man, gegen die sons stige Gewohnheit, ein Geheimniß gemacht. Man will jedoch wissen, der General Eguia, der in Gallizien foms mandirte, spreche von einer großen Gährung- in der Nähe von Ferrol, Corunna, St. Jacques und Vigo, und er äußere die Besorgniß eines Ausbruchs zu Gun- sten der Constitution, wenn man nicht hinlängliche Gar- nisonen in diese Pläße lege. Bekanntlich ‘hat sich der liberale Geist in Gallizien seic 1823 mehr erhalten als in den audern Provinzen. s

Der Hr. Bischof von Segovia ist gestorben ; dieier Geistliche hat in seinen Speichern etwa 50,000 Fane- gen Weizen, Gerste und andern Getreides, als Ertrag seiner Zehnden hinterlassen. Diese Vorräthe werden für unsere Truppen in Alc.Castilien von großem Werth sein. a . Ein Theil der portugiesischen Jusurgenten irrt nun auf den spanischen Grenzen umßer, und sie wagen es nicht, nah Spanien zu fommen, aus Furcht, entwass- net zu werden.

Unsere Hofzeitung enthält Nachrichten aus Süd- amerifa, worin unter andern gesagt wird, in Mexiko suche man die jeßige Regierungsform umzustoßen, und eine mehr fonzentrirte einzuführen; und in Columbien sei die Absicht der gegenwärtizen Veränderungen lu: zig die, den farbigen Leuten immer mehr Uebergewicht

über die Weißen zu verschaffen,

D RE RROCINESS 5 IO D

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a.n d. Berlin. Jm vorigen Jahre - sind hieselbst gebo:

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ren 8226 (4208 Knaben und 4018 Mädchen) und ge- storben 6793 Personen, mithiu 1433 mehr geboren als gestorben. Jm Jahre 1825 wurden hier geboren 8033, und starben 6426, mithin sind im leßtverwicheven Jahre 193 Kinder mehr geboren und 367 Personen mehr ges,