1827 / 50 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 28 Feb 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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‘nige der Assiantis nur die Gelegenheit zu geben, den Frieden zu versuchen ; sle vérweigerten dieses nicht allein, sondern wollten auch nicht einmal durh- den Cordon, den sie gezogen hatten,-irgend einen Brittischen Bevoll- mächtigten nah dem Jalande durchlassen. Jhre Erbicts terung wider ihre Feinde war so groß, und, wie es scheint, der Einfluß unsrer Befehlshaber so geringe, daß diese sie fogar nach der Schlachr nicht abhalten konnten, ihre Gefangenen theils auf die grausamste Weise umzus- bringen, theils an die Küste zu bringen, um sie als Sclaven zu verkaufen, Andererseits hatten sie auch feine Maasregeln zur Verfolgung ihres erlangten Vor: theils, um noch im etsten Schrecken- das Reich der Us siantis zur Unterwerfung zu bringen, getrossen, jondern bloß elen Theil ihrer eigenen, vorhin Úberwältigten, Landstr¿cen wieder beseßt. Am wenigsten zu behandeln unter diesen Negerhäuptern waren, wie man- vernimmt, Cudjo Chebve und die Köntgin von Afim. Durch dig- ses ¡Benehmen unsrer gewesenen Bundesgenossen hält sih demnach unsre Regierung jebt berechtigt, ihnen die vorhin genossene Unterstüßung aufzukündigen, und zu er: warten steht es, daß die Asstantis, von ihrem Schrecken zurückgekommen, aufs neue die Oberhand erhalten wer- den, Die Briefe sprechen indessen nicht von gänzlicher Räumung einiger Forts auf der Goldtúste, sondern nur von der Ablôsung der Europäishen Garnisonen dersel. ben durch eingeborne (Neger ) Truppen, indem es die Absicht sei, diese. Festen, mit ungleich geringern Ver- lusten uind Kosten, forthin aus\chließlih zur Be\chir- mung des Handels und, wo möglich, zur stufenwetjen Versittlihung der Jnläuder, zu-denußen.

London 17. Febr. (úber Paris.) Die heute Vor- mittag -aus Brighton eingelaufenen Nachrichten über das Befinden des Staats. Secretairs Cannirg sind sehr befriedigend, Die Aerzte, welche ihn behandeln, sprechen die Erwartung aus, daß seine Herstellung ohne eine neue Unterbrehung vorichreiteu werde,

Der Kanzler der Schaßkammer sprach gestern im Unterhause über den in einer vorgestern an das Haus gelangten Königlichen Botschast ausgedrückren Antrag zur Vermehrung der Einkünfte des jeßbtgen Thronerben, Herzogs von Clarence. Er lege die Berechnung vor, daß der Herzog von York jährlich 26,500 Pf. Sterl, und außerdem eine Pension von etwa 7000 Pf. Sterl. ; die andern Mitglieder der Königlichen Familie jedes 10 000 Pf. Sterl, die durch ten Tod des Herzógs von Kent auf 12,000 Pf. Sterl. und seit 1816 auf 13,000 gebracht wurden, haben, Der Herzog von Clarence hat ein Einfommen von 29,500 Pf. St., und nun verlangt man weitere 9000 Pf. St., wovon 6000 für die Her- zogin. Lord Alchorpe war dagegen ; er sagte, die Mi; nister hätten in einem Augenblick, wo das Staatsein- foinmen einen Ausfall von 4 Millionen Pf. St. dar- biete, einen solhen Antrag niht machen, und auch die Königliche Familie selber hätte nicht daran deuken sollen. Hr. Hume seßt hinzu, das Elend im Lande sei zu groß, als daß man an- Vermehrung der ‘Pensionen deufken föônnte, welche die Staatskasse ati die Prinzen Leopold, Cumberland, Clarence, Sussix, “an die Prinzessinnen Augusta und Sophia u. st. w. bezahle, und die sich be- teits über 234/500 Pf. St. belaufen, Allein der Antrag ging unter einer Mehrzahl von 167 gegen 75 Stimmen durch. Ju Folge des von Str H. Hardinge geschehenen Antrags, daß das Haus si in eiuen Subsidien-Aus|chuß verwandeln solle, um über den Artillerie-Etat abzusiim- men, sprach Hr. Maberlei den Wunsch aus, voret st von dem Zustand der Fingnzen überhaupt unterrichtet zu werden z er schilderte dessen Hülfsquellen als in einem_ wenig erfreulihen Zustande, und behauptete, daß der Kanzler der Schaßkammer sich in seiner Berechnung ge- irrt habe. Hierauf suchte der Kanzler den Auefall von

Irrthums im Stande, alle seine Verbindli

flären. Er giebt zu, daß er schlagsberechuung des Ertrags gewisser Zweige des Eis fommens gemacht habe, allein England sei troß die chfeiten j Junern und auswärts zu erfüllen, seiùe Anstalten q demselben Fuß zu unterhalten, und seine Ehre in d Augen der ganzen Welt unangetastet zu handhahe Das Haus nahm dieje Erklärung mit Beifall auf. o Artillerie-/Etat ward \{lüßlich genehmigt; er deli sich auf 970,894 Pf. Sterl.

èan versichert aus den Berichten von Lissabon uj Oporto im Allgemeinen, daß an den Tagen vom {. y 2. Febr, die Jusurgenten bis ganz nahe vor Por vorgerückt, und daß die constitutionnellez-Generäle 6 reits am 3. gegen dieselben auf dem Marsche ware der General Angeja hatte an diesem Tage sein Hayy quartier in Braga.

Das Journal Globe giebt folgende Erklärung ül die lebten Vorfálle in Portugal, Die vormals ges genen Jusurgenten waren in kleinén Abtheilungen, ab (n großer Anzahl nach Tras-0s-Moutes, wo ihre Freu sich gehalten hatten, zurückgekommen. Nan vertrieb sie die Co ¡titutionnellen aus Chaves, uud-zogen n der Brücke von Salamande, die in einem Engpaß lie durch welchen man nach der Provinz Minho fkôni und welcher von. 300 Constitutionnellen beseßt war; lein der Engpaß wu e genommen, und nun gelang am 3. den“ Jusurgenten, was früher dem Marquis v Chaves miplungen war, in Minho einzudringen. A 30. Jañuar hatten die Jhsurgenten Braga im Besi daun nahmen sie diè reiche, coustitutionuelle Stadt G waraeus, und bedrohten Porto, Man weiß jt, d Braga und Guimaraeus wieder geräumt sindz alle noch herrscht in den Berichten eine gewisse Verwirrü und-man weiß nicht, was am 4, Februar vorgegang fein mag. i

Der Courier bêmerft úber die leßten Vorfälle, d fein Mensch dergleichen Nachrichten erwartet hätte, i dem man noch fürzlich von Madrid uad Paris aus meldet hatte, die Jusurgenten seien zerstreut undd Marquis von Chaves befiude sich in Salamancaz \ er hier gewesen sein sollte, und nun plößlich wieder nige-Stunden von Porto erschienen sei, das berèchti zu sehr erústhaften Betrachtungen.

Das hiesige Journal the Star, sieht es f gewiz an, daß die zum zweiienmal geschlagenen J surgenten sich, mun nah Galizien ziehn, aber dort, tr aller Versicherungen Ferdinands, von der spanisch Behörden wiederum würden unterstüßt werden. ,, Aufrichtigkeit des spanischen Monarchen, sagt .der Sta

über das Resultat nicht zum Voraus urtheilên, aber muß einen entscheidenden Einfluß auf die Verhältnis zwischén den betheiligten Regierungen haben. D Plan der Jysurgenten wax sehr gut ausgedacht u wurde mit vieler Kühnheit ausgesührt;, nur die v trefflichen Anstalten des Geteral Stubbs haben Opo uno das englische Eigenthum gerettet, Auch die port! giesischen Generäle haben Alles gethan, was von ihn zu erwarten möôglih war. Es war auf die Plúnderul! oder Stadt abgesehen; die Feinde waren nur noch ne

so groß unter den Engländern in der Stadt, daß {| lh für glüccklih geschäßt hätten, wenn- sle das Lebe mit Hinterlassung aller ihrer Habe hätten retten fd nen. Das einzige Mittel , fünftigen Géfahren diess Art vorzubeugen, wäre die Verstärkung unserer Se macht auf der Station von Oporto, die bisher nid hinläuglich war,

Die außérordentlihe Gazette von Guatimala v 2. November spricht von den Unruhen in diesem Fr

4 Millionen in ‘der Stautseinnahme von 1820 zu er-

(taat, welche bis zu förmlihen Feindseligkeiten zwis

Juesaltenamjo an den Kriegsminister sagt, daß es am 19, Oftober bei Momostenango zu einem Gefechte ge-

indicator, spricht von Organisation patriotisher Trup

wird nun auf die Probe gestellt werdeû ; wir wollr wieder nah der Hauptstadt zurückgekehrt. Hupni,

engli|che Meilen von Porto, und die Bestúrzung wF

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selber eine zu große Aen Insurgenten und den. Staatstruppen ausgeartet f weder in ihren Statt

nd. Ein Bericht des Commandanten des Departements

ommen ist, worin die Mißvergnügten vollkommen ge- hlagen wurden. Ein anderes Blatc von Guatin:ala,

encorps auf Befehl des Präsidenten, wozu sich viele reiBillige vou den ersten Häusern von Guatimala ge- jeldet haben. Der Präsident hat eine Proklamation lassen, worin er jede Verbindung mit Spauien oder inen_Colonien verbietet.

Consols 81x #2, ;

Vom Main, 23. Februar. Se. Maj. der König n Bayern haben von dem Reinertrage eines der am hlreihsten besuhten Masfkenbälle- im Königlichen Hofs Vater zu München, die Hälfte mit 624 Fl; 35 Kr. r dasigen Polizei-Diréktion zur Vertheilung von Brenuzz lz an die dasigen Armen, und die andere Hälfte dem lünchner Griechenvereine, zur Unterstäßung unglück. her Griechen, zukommen lassen, :

Vor mehrern Tagen passirten durch Mainz zwei mnezme Griechen, der Angabe nah BojareK aus Kon; ntinopel, die, ihren Aeusserungen zu Folge, sich nach ndon begeben, wo sle sich wichtiger Aufträge in den ngelegenheiten ihres Landes zu entledigen haben. Man t Ursache zu glauben, daß ‘dieseRuftráge insbesondere } Gasllowayschen Dampfschisse betreffen, die noch im- i nicht im Stande sind, nach ihrer Bestimmung ad- then, uad deren man doch gegenwärtig um so drin- ider benôthigt ist, da, wie auch unseke Reiseiden es tigen, Lord Crochane im bevorstehenden März - Mo- (e seine See - Unternehmungen beginnen wird.

Vor einigen Wochen, suchte ein reisender Speku- t, angeblih von Straßburg, in Würzburg ein vor- liches Geheimniß in Neinigung der Oele an den ann zu bringen, für dessen Offenbarung er zwar hrere Karoline bedingte, fár’'s Erste aber sich mit iy Darangabe von 5 bis 8 Gulden u. s. w. begnügte. i Anstellung der Probe zeigte sich fein entsprechender olg, der Lehrmeister wax vershwunden, und hatte

die leßte Zahlung verzichtet,

Wien, 20. Febr. Auch die mit der leßten Post | Konstantinopel vom 25. Jan. eingelaufenen Nach- ten sind von geringer Bedeutun entliche Jnhalt dersclben :

¿Die gegen Ende des Jahres 1825 ins Lager des rasfiers von Rumelien abgegangenen Pforten - Com- äre, Hußni- Bey und Nedschib - Efendi (leßrerer ut des Vice-Königs von Aegypten) sind am 18. Ja-

}) wurde von dem Großwesir und den Ministern der orte mit vieler- Auszeichnung empfangen z er hat sein t, als Tschausch- Baschi (Reichs, Mar|chall) bereits der angetreten und mehreren Raths, Versamimlun- / die in den le6tverflossenen Tagen gehalten wurde, jewohnt.//

¿Von den neu gebildeten Truppen sind bereits vor iger Zeit mehrere Regimenter, Über Seres und La, a, nach dem Lager des Seraskiers Reschid - Pascha egangen ; sie sollen jedoch auf dem, in dieser Jah: it sehr beshwerlihen Marsche durch unwirthdare jenden, wo ihnen alle Lebensmittel nachgeführt wer- müssen, sehr gelitten. haben. Am 15. Januar ist neue Abtheilung dieser Truppen, 1500 Mann stark, denselben Wege dahin aufgebrochen.“ ,„Das Corps regulárer Kavallerie, mit dessen Er- ung. dér Anfang gemacht worden, soll in den neu uten Kasernen von NRamis 2 Tschiftlick_ untergebracht deu, Zu Herbeishaffung der für diese Kavallerie sigen Pf-rde sind bereits au mehrere Pascha?s in

g. Folgendes ist der |

haltershaften gegen baare Bezah- ( odêér sich deßhalb an die Hospodare der Wallachei und Moldau zu wenden, um durch Ans fauf, ohne Bedrückung des Landmanns, die erforderliche Zahl zu erstehen. ““

j Mehrere Individuen, welche, wie sich ersk jebt mit Gewißheit gezeigt hat, in die im Laufe des verflossenen Jahres gegen die neue Orduung der Dinge angezettel- « ten Complotte verwickelt waren, sind unlängst theils hin: gerichtet, theils aus der Hauptstadt verwiesen worden. Unter den Hingerichtetea befiudet sich der ehemalige Tulumbadschi. Baschi, (Oberster der Pompiers) Ali Aga, dessen Kopf im ersten Hof des Scrails zur Schau aus- gestellt wurde.

Am 25. Januar hatte der Gesandte des Sultans von Buchara seine feierlihe Audienz beim Großherrn, wobei er, nebst seinen Begleitern, mit Pelzen und Ehren- oKleidern beschenkc, und ihm die Auszeichnung zu Theil wurde, daß Se. Hoheit selbst mehrere Fragen über sein Land und seine Reisen an ihn richtete.

Die Post aus Smyrna war dei Abgang dieser Nachrichten aus Konstantinopel (am-25, Januar) - noch nicht eingetroffen ; es féhlte daher an Berichten aus dem Archipelagus und vom Kriegsschauplabe. y

Neapel, 6, Februar. Mittelst Erkenntnisses vorn 11. Nov. v. J. hatte der Spezial, Gerichtshof von Ne- apel den Jganzio Carpentieri und den Joseph Penuino wegen Fälshung von Banknoten und Veruntreuung K- Gelder verurtheiit, zugleich aber der K. Guade empfohr len, Unter dem 1. Jan. jedoch erließ der. Justizminister», Marchese Toinmasi, an den General. Prokurator tes Ges rihtshofes ein Schreiben, in welchem bemerft wird, daß der König über jene Empfehlung ungehalten sei, - indem sie nicht gehörig begründec und daher als ein tadelnswerther Mißbrauch zu betrachten sei. Der Krü: minalhof werde daher auf K. Befehl darüber zurecht gewiesen und belehrt, daß die Justiz streng, ohne Lei denschast und nah dem Buchstaben des Gesebes zu hand- haben, eine Empfehlung an die Gnade des Monarchen aber iur aus den erheblichsten Erwägungen und in aus ßerordentlihen unvochergesehenen Fällen statt haben tônne 2c. Die Strafe der beiden Gènannten ist úbri- gens von Sr. Maj, in-30 und 25jährige Eisenarbeit geinildert worden.

Bei Castialione (in der Provinz Abruzzo Citeriore) wurde am 7, Jan. ein Hirt und am 15, desfetben Mo- nats bei Montesantangelo in Capitanata ein Zollsoldat ersroren gefunden.

Dei einer Hauesuchung, wélhe im vorigen Monate von der Localbehörde zu Francavilla (Terra di Otranto) bei einem angelehenen Maune jeuer Gemeine geschah, der im Verdacht stand, Gewehre verborgen zu halten, fand man in einem feuchten, dunfien Gewölbe einen Menschen auf einem Srtrohlager und kaum mit Lum- pen bedeckt. Der Unglückliche gab an, daß er der leib- lihe Bruder des Hausbésißers sei, welcher ihn zu einer Schenkung, seinen eignen Kindern zum Nachtheil, ge- zwungen und demnächst in dem Behälter, wo man ihn gefunden, einge]perrt habe. Sein Aufenthalt möge nun [hon an 7 Jahre dauern; seine Kinder habe man aus dem Hanse gejagt und im Hospirale sterben lassen, er selbst aber sei, obwohl frank und gebrehlich in Folge eines erlittenen Anfalls von Schlagfluß, doch nicht- al- lein fortdauernd hier eingesperrt gehalten, sondern übers dem von seinem Bruder und dessen Söhnen unablässig ge- mißhandelt worden, weil sie gefürchtet, er könne noch in den Stand fommen, die gedahte Schenkung zurúczurufen., Die Schuldigen sind alsbald ergriffen worden, mit Ausnahme eines Einzigen, der sich bis jeßt noch verbor- gen gehalten hat, und die Gerechtigkeit wird mic aller Strenge gegen solche entmenshte Ungeheuer verfahren. Lissabon, 8. Febr, Die Kammer der Deputir-

tung anzuschaffen,

larien und Rumelien Befehle ergangen, solche, ent-