1827 / 80 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

sehr groß. Jn Egeln dauerte: das Scharlachfieber noch fort und zeigte sich auch hín und wieder an- anderen Orten, häufiger waren rosenärtige Entzündungen und dei Kindern Nesselfrieseln. Der Srticfhusten und das Wechselfieber verloren sih; in Genthin haben sich die Menschenblattern aufs Neue gezeigt. Die Sterblichkeit üderschritt die gewdhnlichen Gränzen nicht. Merse durg,. Der Hauptcharafter der vorgekommenen Krank- heiten war entzündlich, mit Hinneigung zum Nervdsen, dabei fehlte es niht an rheumatisches und fatarrhali hen Uzbeln. Bei Kindern famen am häufigsten Bräune und Scharlachfieber vor, verliefen ader im Ganzen gut» artig; leider haben die natürlihen Menschenblattern hie und da sich gezeigt und einige FJndividuen sind daran gestorben. Erfurt. Die fortwährende Kälte erzeugte Brustaffefktionen bet Erwachsenen und Kindern.“ Am meisten kam das Nervenfieber zum Vorschein , welches neuerlich auch zu Geismar, im Kreise Heiligenstadt, epidemish ausgebrochen ist. VIIIL. Westphalen. Mönster.. Die bereits 2 im Monat Jannar c. vorgekommenen Nervenfieber nah- j men an cinigen Orten einen bôsartizgen Chardfkter an. Zu Groß Reken, Kreises Borken, woselbst sich das Ner- venfieber anfänglih uur in zwei Familien gezeigt hatte, herrschte dasselbe - bereits in 11 Häusern und machte Absonderungs- Maaßregeln nothwendig, Noch bösartiger äußerte sich dies Fieber in Ochtrup, Kreises Steinfurt; binnen wenigen Tagen starben 8 Menschen, und sehr viele lageñ frank danieder. das Fieber eindrang, wurde gewöhnlih die ganze Fa- milie befallen; von 13 Familiengliedern waren 10 er- franft und in einer kfleinen Haushaltung starb Mann und Frau binnen 24 Stunden. Der Kreisarzt wurde sofort zur Unterdrückung dieser Kranfheit an Ort und Stelle gesandt und die erforderlichen Maaßregeln wur- den angeordnet. Hin und wieder zeigten sich die Mas sern bei den Kindern, ohue Bösartigkeit, Häufiger und gefährliher waren Brust - und Entzündungsficber, als Folgz der anhaltenden, oft strengen Kälte. Alte und shwächlihe Personen starben häufig an diesen Krankhei- ten, Podagristen und Personen, welche mit Rheumaiis- mus behaftet, litten sehr an ihrer Gesundheit, so wie an Husten, Schnupfen und Hals - Entzündungen, viele erfranften. Die Sterblichkeit war indessen nicht außer- gewöhulih, mit Ausnahme des Bezirks Lienen, wo- selbst, obgleich durchaus feine ansteckende Krankheiten grassirten, unter alten schwächlihen Leuten und Kin; dern eine außergewöhnlich große Sterblichkeit herrschte. Minden, Der Gesundheitszustand während des Mo- nats Februar war im Allgemeinen nicht s{lecht, die Zahl der Kranken überschritt die gewöhnliche nicht. Der herrschende Kranfkheitscharakter war rheumatisch- inflammatorisch, allein beinahe immer mit einer Teu- denz zum Nervôsen. Ju der Stadt Minden abermals und im Kreise Nhaden famen modificirte Men schen- blattern zum Vorschein, im Verwaltungsbezirk Vlotho, Kreises Herford, wurden zwei Kinder von den natúrli- chen Blattern befallen, selbige zeigten sih auch im Kreise Höxter und zu Rheder, im Kreise Brakel, woseld\t ein vietzehnjähriger Knab? daran starb. Es sind úberall zweckmäßige Maaßregeln angewendet, um jeder mözli- chen weiteren Verbreitung im Entstehen vorzubeugen. Jm Kreise Herford hat das Scharlac{ fieber, so wie im Kreise Büren das Nervenfieber noch nicht ganz aufge: hôrt, doch ist es sehr im Abnehmen, Arnsberg. Der allgemeine Kranfkfheitscharafkter während des Februar war abwechselad fatharrhalish-rheumatish und rein ent-

desselben befallencn Menschen im Ganzen gering und

In den Häusern, in welche.

zündlih, jedoch die Zahl der mit vershiedenen Formen

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

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die Sterblichkeit nicht ungewöhnlich. Jn der Genz Hennuen, Kreises Jserlohn, hat das Nerven fieber rere. Menschen weggeraf}t und dauert daselbst no

ben. noch einige Personen au diesem, seit mehreren

Allge

meine

Auch im Kirchsprengel Lüdenscheid, Kreises Altena, l (U ß i\ h C S f d d { H E 2 c i Í U N 6.

naten dort, so wie im Kreise Hagen, herrschenden ber. Jum Kreise Brilon vermehrten sich die Tody {ivährend der rauhen Witterung, ohne herrschende f heiten. Von den Menschenblattern wurden au rend des Verlaufs dieses Monats in verschieden ten der Kreise Olpe, Brilon, Wittgenstein und 6 Individuen befallen. Einige nach der leßteren Ges Impfung geborne Kinder iw Kreise Siegen sin) Opfer derjelben geworden, Außetdem war dieses wogegen allgemeine Reoission und Vacination de zweifelhaftem Erfolge oder gàr niht Geimpfren fo ert, von gelindem Verlaufe und ohne tôdtlichen gang. Ju den übrigen Kreisen war der Gesuni zustand gut. -

IX. Jülich, Cleve, Berg. Köln, Krankheirscharätter war während des Februar f rhalish, mit entzündlihen Beimischungen. Das venficber in der Bürgermeisterei Vilip, im Kreise d hat nachgelassen, dagegen äußert sich dasselbe geg tig zu Hemnet im Siegfkreise.

X, Niederrhein. Koblenz. Die Sti feit war im Monat Februar, wie dies in den Monaten eines jeden Jahres gewöhnlich ist, särl sonst und raancherlei Krankheiten der Brust, des ses, der Leber und der Haut sind herrschend, eil stand, der bejonders für ganz alte Leute gefährlich de, so wie denn auch Kinder, die erst von den M dem Scharlachfieber oder -den falshen Blattern g! waren, an den durch die große Kälte herbei gefl Rúückfállen sehr" litten. Die Folgen der hier unga lichen Kälte und deren Wechsel mit der gelinden Witti erregen neue Besorgniß für den Gesündhoitszu stan Aachen. Nirgend ist im Monat Februar eint herrschende Krankheit unter den Menschen wahr men worden. Rheumatismen, Karharrhen, Wes ber und Entzündungen scheinen die am meisten ve teten: Krankheiten gewesen zu sein, im Allgemeineu ist der Gesundheitszustand durchaus befriedigend, noch war die Sterblichkeit, besonders untex alten ten, wie gewöhnlich in diesem Monat, nicht unh tend. Unter den Gestorbenen befand sih auch eineß die das seltene Alter von 100 Jahren erreicht hat Die in Düren ausgebrochenen natürlichen Blatter! ren wir im vorig- monatlichen Bericht erwähnten, j sh nicht bösartig, indem nur zwei Judividuen | gestorben sind, Trier. Der Gesundheitszustand während des Februar im Allgemeinen befriedigen! gleich die Sterblichkeit einigermaßen zugewrommen | Der herrschende Kranfkheitsharafter war rein - ent lih; die früher nicht selten beobachteten Nerven verschwanden ganz und es traten statt derseben Lu und Brustfell Entzündungen ein, doch nicht so ( als es die anhaltende heftige ‘Kälte erwarten ließ, natürlichen Blattern und ihre Adbarten (falsche und Varioloiden) sind immer noch uicht ausgeg nur da, wo ißnen bereits durch eine allgemeine Ni und Nachimpfung der gesammten Bevölkerung alli rung entzogen worden ist, haben sie gänzlich aufg

Königliche Schausptel e Dienstag, 3. April, Jm Opernhause ; Liebe,‘ Lustspiel in 1 Aufzug, nach dem Franzó vom Freiherrn v. Lichtenstein. Hierauf+ „„¿„Der von Sevilla,‘/ Oper in 2 Abtheilungen, von Ro

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Redacteur Jof

zhausen angestellt. |

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Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Der Dr. Ehrenberg hieselbst ist zum außerordent. ¡ Professor in der medicinishen Facultät der hie- Königl, Universität ernannt worden.

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Im Bezirk der Königl. Regierung

diger Bretschneider zu Brieg, nberg, f

der Simultan: Kirche zu Krofow, ernannt ;

zu Merseburg ist der Kandidat des Predigtamts, manual Ferdinand Hansi, als Prediger und Leh- bei der Strafanstalt zu Lichtenburg, Ephorie Jessen; Kandidat des Predigtamts, Carl Friédrih Z|ch im- r, als Pfarrer zu Meuro, Ephorie Kemberg; der didat des Predigtamts, Friedrich Wilhem Gün- r, als Pfarrer zu Gadegast, Ehpori2 Seyda ; und Kandidat des Predigtamts, Carl Adolph Mann, Diaconus zu Eckartsberga und Pfarrer zu Nieder-

Angekommen, Der General - Major Beier, spefteur der Remonten, von Treptow a. d. Rega, Der Attaché bei der Kaiserl. Oesterreichischen Ge- dshaft am hiesigen Hofe, Fürst Lobkowiß, als

Berlin, Mittwoch, d

Breslau ist dèr Subdiakonus und Arbeitshaus: | mende neue zum Pfarrer in f Port - au - Prince

30.

en 4ten April 1827.

erst statt, nachdem der Präsident den Pallast bereits verlassen hattèz es haben an zwanzig Menschen bei die- sem Unfall das Leben verloren. ;

Die Regierung hat durch das Handelsschiff, der General Foy, die Nachricht erhalten, daß der franzôsi- he Cdnsul in Hayti gegen die Wiedereinführung der ehemaligen Ausfuhrabgaben von Hayti protestirt hat; diejer Protestation. war die Antwort des Präsidenten Boyer beigefügt. Auch der Commandant Demele, der

| mit seiner Fregatte vor Port-au- Prince stand, gerade

als der General Foy abfuhr, schien über die zu nehs Maßregel sehr unzufrieden. Der Pöbel in hatte dagegen seinerseits vieles Mißs

vergnügen über Fie Franzosen geäußert. Die Ursache

zu Danzig ist der reformirte Kandidat des Pre- f davon ist immer, weil man die Ratififation des Hands amts, Carl Wendling, bisheriger Ober-Lehrer an | lungstraktats verzögert, ) Catharinen-Schule allhier, zum reformirten Pfarrer | stand Nachtheile für die Haytier hat,

und weil der provisorische Zus weil einstweilen ihre Produfce, sogar diejenigen, welche sie mit großem Verluste zur Bezahlung ihrer Schuld einschiéen, in Franfkreih stärkeren Einfuhrabgaben unterworfen find, während die französishen Produfte seit der Ordonnanz vom 17, April in Hoyti nur die-Hälfte der Abgabe be- zahlen. Es ist übrigens bereits gesagt worden, daß die Regierung von Hayti, wenn sie sh auch dazu ent- schließt, die ehemaligen Ausfuhrgebühren auf die durch französishe Schiffe ausgeführten Produfte vom ersten Januar dieses Jahres an wieder einzuführen, sie dabei doch zugegeben harte, daß der Werth aller seit der An- | nahme der Königl. Ordonnanz vom 17. April eingeführs ten französischen Ladungen auf den Fuß- der halben Ges búhr ausgeführt werden fonnte. Die Haytier erwarten úbrigens um so mehr die Abschließung des Handlungs, traftats mit Frankreich, als sie ihn für die unumgängs lich nothwendige Vervollständigung der Unabhängigkeit ansehen, welche sie für ihren Freistaat verlangen; denn

urier von Wien.

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Paris, 28, März.- Vorgestern hat die Kammer Deputirten wieder eine Reihe von Artikeln des

)rstgesees angenommen ; sie ist bereits bis zum 85sten fommen. :

Der aus Port- au: Prince hier angekommene Capí-

in Weiderholdt hat die Nachricht gebracht, daß am i Februar eine große Feuersbrunst im Pallast des Prä- denten Boyer ausgebrochen ist, Viertausend Pfund dulver, welhe zur Ausfuhr bestimmt waren, Glücklicherweise fand die Explosion

sind in

die Königl. Ordonnanz vom 17. April hat ihnen des- halb nicht hinlänglich geschienen.

Man hat hier Nachrichten aus Ostende erhalteu, daß in den leßten Stürmen in verschiedenen Gewässern Spaniens und Englands eine Menge französischer, engs lischer und. portugiesisher Schiffe gestrandet oder zu Grunde gegangen sind, ;

Die Zeitungen aus Bordeaux sagen, die Grundar- tifel zu einer Uebereinfunft zwischen Spanien und Pors- tugal seien entworfen, und denselben zufolge seien die Insurgenten entwaffnet und ins JIunere von Spanien geshickt worden, : A1 |

In Nancy ist der ehemalige östreichishe Gesandte am französishen Hofe, Hr. General Baron v, Vincent, aus Wien angekommen z er hat bei Nancy ein Gut.

Vorgestern hat abermals ein Opfer der Spielsucht vor Gericht gestanden; nämlich der Küfer Asselineau, welcher zuer| alles Geld iu Spielhäusern verlor, dann