1827 / 173 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 28 Jul 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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Eine zweite wichtige Bemerkung, die Herr Dupin gemacht haben will, -betrifsi die Aushebung der jungen Maùnnschafe zum Militärdienste in Frankreich. Nach einer, den Kammern im Jahre 1326 von dem Kriegs- minister vorgelegten Berechnung findet sih nämlich, daß von 1,033,422 vor den Revisions Rath geladenen jun- gen Leuten, 380,213 von diesen haben zurúÜckgewtesen werden müssen, weil sie nicht einmal das niedrigste Maaß von 4 Fuß 10 Zoll hatten, Herr Dupin sucht den Grund einer so auffallenden Verkleinerung des Geschlechts einestheils in den Revolutionskriegen, welche vorzüglich den fräftigsten Theil der Bevölkerung wegge-

._ raft haben; anderathèils in der shlechten Nahruug der

arbeitenden Klasse. Auch in dem besondern Widerwillen, den der gemcine Mann noch immer gegen das Einim- pfen der Schußblatrern hegt, so wie in der unvorsichti- gen Freigebigkeit, womit man die Findelhäuser ausge stattet hat, und in den mancherlei Erleichterungen, die man armen und versáhrten Müttern einräumt, fiadet Hr. Dupin augeuscheinlihe Ucfachen der Schwächung des gegenwärtigen G-2fchlechts.

Fünfprocentige Rente 102 Fr. 75 C. Dreiproc. 72. Fr. 35.C. |

London, 21, Juli. Aus dem Büreau des Gene- ral - Jnspectors der Ein- und Ausfuhr ist so eben ein Document ins Publikum gekommen, welches die in den Jahren 1790 und 1826 eingefúh:cea uvd zum inländi schen Verbrauch gekommenen Artikel zeigt. Die bei ci nigen der darin aufgeführten Artikel zu bemerfkenden gro ßen Abweichungen im Begehr werden diejenigen, wel- chen die Ursachen unbekannt siad, in Erstaunen sesen. Die Wein - Einfuhr war in beiden genannten J1hren fast gleih. Jm Ji1hre 1790 betrug fie 5. 778,068 Gallons und im Jahre 1826; 5 510 677 Gall., dasselbe gilt vom Brandtewein ; im Jahr 1790 wurden davon 1,485,513 und 1826: 1,412,241 Gall. eingeführt. Die Buktter- Einfuhr hat sih sehr vermehr. Jm Jahre 1790 wur- den nux 546 Cwts., 1826 dagegen 201,708 Cwts. ein- geführt. Ungeheuer ist vie Vermehrung hinsichtlich des eingeführten und zum inländischen Verbrauch gebrachten Kaffee. 1790. betrug solhe.r nur 973 100, 1826 dagegen 12,723,227 Pfd. Ju Wolle scheint die Total - Einfuhr von ohngefähr 42 Millionen Pfund auf nahe an 180 Millionen gestiegen zu sein, nämlich Baumwolle 1790: 39,603,451 Pfd. und 1826 : 159 999,646 Pfd.; Schaf- wolle 1790 : 3,126 497 Pfr. und 1826 - 17 836,193 Pfd, Die Thee - Einfuhr berrug 1790: 16 898,807 Pfd. und 1326: 25,238,044 Pfd. Die Zuckereiufuhr war 1826 ziemlih noch einmal so groß als 1790 und wäßreud an Wein und Brandtewein so ziemlich dasselbe wie vor 30 Jahren eingeführt worden ist, ist di? Quantität des zum inländischen Verbrauche eingeführten Num von 1,540,529 Gaslons auf 3417,394 Gall. gestiegen. Die Differenz in der Seideneiafuhr is bedeutend, es wurden nämlich im Jahr 1790: 449,151 Pfd. rohe Suide eingeführt, 1826 dagegen 1,963,377 Pfd,

Die aus den Prooinzen eingehenden N2cchrichten Über den Stand der Felèfcüchte lauten fortdauernd sehr günstig und lassen eine -reihliche Erndte erwarten,

Wir haben Neuy-rfer Blätter bis zum 23 Juni; sie enthalten fortdauerud Discussionen ber die Ansprüche des Generals Jaeksoi auf die Präsideutenstelle, aber nichts von erheblichem Interesse.

Die russische Fregarte Constantin ist von Kronstadt in Portsmouth angekommen. Dem Veruehmen nach wérd ihr die ganze Flotte folgen.

Vorgestern wurde hier eine interessante Sammlung handschriftlicher und geschichtliher Urfunden aus den fônigl. französischen Archiven und von der berühmten Familie Tärenne, nebst einer Reihe Handschriften von den befanntesten Personen der Revolutionszeit, verauc

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tionirt. Es befand sich darunter ein Brief der Kat rine von Medicis au ihren Neffen in Betreff der Ligy ein Schreiben Heinrich IV. an den Connetable v. Me morency, ein Brief der Maria von Medicis an ih Sohn, ein Schreiben Ludwigs XIV. an den Mars Tärenne u. st. w.

Vo m Maiti, 23, Juli. Nach einer Befkannty hung des General- Commitee des landwirthscaftlig, Vereins in Baiern, wird das diesjährige Landwi schaftsfest am 7. Oftober auf der Theresienwie|e Mäachen gehalten werden.

Unter den vom 12. bis 19. in-Baden angekom nen vornehmen Badegästen bemerke man Se. Ht den Herrn Markgrafen Wilhelm von Baden ; den f sten von Montmorency, Se. Durchl. den Fürsten y Schdaburg, bie Frau Herzogin von Rovigo, den Cy

brosa aus Jtalien, den General Brestie aus Enzly den Grafen von Degenfeld 2c, Die Z1hl sámmilh bis jebt angefommenen Badegäste beläajt sih auf Per}ouen.

Madrid, 9. Juli. Am 6. d. M. war hia| Feier des Geburtsfestes der Königin beider Sicil Schwester Sr. Maj. des Königs von Spanien, hi Galla bei Hofe.

Der Herzog von Villahßermosa hat den Orden| geldenen Vließes erhalten, : i

Eine aus Spaniern und geflähteten Portugi besteh2nde Gue-illa ist am 27, v. M. bei Alcani.es das Portuziesishe Gebiet übergeganzen, hat ein überfallen, mehrere Häuser darin geplündert und demnächst wieder mit Hinwegführung einiger Gesa ‘nen nah Castilien zurückgezogen. Am folgenden V ließ der in dortiger Gegend fommandirende Spatrill G?neral sieben dieser Uebelthäter, und unter ihnen j Oderstlieutenants, festnehmen und vor Gericht stellen,

Ja Catalonien hat sich, in der Gegend voa Berÿ eine neue Bande von Jasuargenten gezeigt.

Heftige Gewitter sind kürzlich über mehrer n Pu ten des Reiches ausgebrochen, Am 6. und 7. d, M, goß sich in Madrid der Regen in Strômen und es} aelte dabei sehr stark. Einige Tage vorher brach Donnerwetter, begleitet von einem fürchterlichen S1 in dem Bezirke von Durango (Biskaya) aus; qud fôrner, in der G:dße eines Hunereics und mitunttl Loth schwer, verheerten die Getreidefelder und zersidi in furzer Zeit jede Hoffnung auf eine gute Erndte F

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Königsberg, 22. Juli, Se. Excellenz der neral der Jufanterie, Staats, und Kriegsminister, v. Hacke, ‘ist auf der Geschäftöreije von Litthauer rúcé am 20. d. M. hier eingetroffen. An diesem war Abends großer Zapfenstreich und heute hatt hiesige gesammte Garnison Parade vor Sr. Exc Dem Vernehmen nach wird Se. Excell, morgen dis shäftsreise fortseßen.

Potsdam, 20. Juli, ‘an mehreren Orten, not lich im Niederbarnimschen und Jüterbock - Lucken schen Kreise, haben sch Schwärme von wand Heuschrecken gezeigt, welche besonders das Wini treide verwüstet haben, sich aber auch auf den Brad

dern und in den Schonungen in großer Menge vel den, Um diesem Uebel möglichst entgegen zu wirf! fordert die Königl. Regierung hieselbst im heut! Amtsblatte die sánamtlihen Polizeibehörden und Forsi

amten, so wie das gesammte Publikum auf, sih "}

ral Grafen von Sebastiani, den Herzog von Vis

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(s die Anwendung der (im Amtsblatte nä- eine durch ältere Erfahrung bewährt ge- t Mittel angelegen sein zu lassen. (Auch im ebaærger Regierungsdezirk, namentli in mehreren haften des Schweinißzer Kreises, haden üch Heu- (n in großer Zahl eingefunden).

8 enz. Es haben sich abermals an verschiede- O ielt Füchse gezeigt, nachdem man diese Krauk- anz verschwunden glaubte. Schon im Monak war ein solher Fuchs unter der Rindvieh-Heerde ¿meinde Dierdorf, im Kreise Altenkirchen, umher fen, ohne daß man Spuren von Bissen an dem fand. Demungeachtet wurde im Monat Mai \chs und am 12. Juni eine Kuh rasead. Seitdem jan drei andre rajende Füchse in verschiedenen Oct: en des gedachten Krei]es erschlagen. Die Hunde, velchen sle -sih herumgebissen hatten, sind aus Vor- fic angelegt worden. Zu Braunweiler Kreis nah hat sih gleichfalls ein solcher franfer Fuchs lassen, also an einem Punkte, wo dergleichen frú- ar niht benecft worden. Eiue von ihm gebissene wurde wüthend und starb in einen: fast 24 Stun ang anhaltenden Ausbruch von Raserei. Glückli- eise wurde Niemand von ihr beschädigt, Der wurde tiebst drei anderu kranfeu Füchsen erschlagen.

Bromberg. In ber Stadt Bromberg hat der ann Miller mit betráächtlihem Kostenaufwande nstalt zu russischen Dampfbáädern zweckmäßig ein- tet und fih dadurch um die Stadt und Gegend

nt- gemacht.

andlungen des ersten Provinzial -Land- tags der Provinz Sachjen. (Fortseßung.) Die zehnte Proposition betraf die Bildung eí» besondern Vereins der Kirchen gegen Feuersge- Der Landtag erkannte zwar die, in der zeithe: 1 gleichmäßigen Beitragspflichtigkeit der Kirchen de bei den vecschiedenen Feuzrsocietäten gegen hei ihnen doch weit geringere Feuersgefahr liegende

oh aus mehreren Gründea die Bildung eines be: rgn Vereins für dieselben wenigstens für jeßt nicht ausführbar und glaubte, denselben Zweck durch den lag zu erreichen, daß dieselben zwar bei den Feu- ietäten, zu denen sie geseßmäßig gehören, bleiben, Beiträge aber künfrig gegen die der übrigen So: cógenossen um die Hälste des Verhältnisses vermin: werden möchten , in welchem sie nach dem Durch- tte einer gewissen Anzahl Jadre an Beiträgeo in Feuerfassen. mehr gezahlt, als aus denselben an Ver- jungen erhalten hâtten. Die hiernach von Len ¡den in Vorschlag gebrachte Abäuderung der bishe-

I geseblihen Bestimmungen ist durch den Landtags. Hied- dahin genehmigt worden: daß die von den

jen- und Glockenthurm - Gebäuden in der ‘Provinz bsen zu entrichtenden Feuer Societäts-Beiträge einst. n und bis durch die bevorstehende Revision des

dr - Societätswesens und der diesfälligen einzeluen

ements allgemein verbesserte Einriehtungen werden fen sein, im Verhältniß mit der, durch die Ecfah: bewiesenen geringern Feuergesährlichkeit dieser Ce je zu vermindern sind, in der Art, daß bei den im ande der Feuer-Societät des Herzogthums Sachsen befindenden Kirchen; und Thurm - Gebäuden, nach aßgabe der hierúber bereits angestellten Ermittelun- von der nächsten Ausschreibung ab nur Ein Fünf

l der zu Aufbringung der Brandvergütungen nach

Assekuranzwerthe von den übrigen Gesellschastsmi!-

Prágravation der Kirchen : Aerarien, fand ader

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gliedern zu leistenden Beiträge eingefordert werden soll, Wegeu der diesfälligen Verhältnisse bei der Magdebur- ger jtädtischen , der Halberstädter städtishen und der Halberstädtshen Laad-Feuer-Societät soll ader zuvöcderst von den Ministerien der geistlichen 2c. Angelegenheiten und des Juaetn und: der Polizei néhere Erd-terung veranlaßt, und nach den diesfälligen Ergebnissen Besktins mung getroffen werden. Was die bei der Magdebutks ger Land - Feuer - Societät, bei der Halberstädter ritters \shaftlihen und bei der Feuer-Societät des platten Lans des der Grafshafe Hohenstein versicherten Kirchen bes triffr, so soll mit den Direktoral - Behörden derselben uber die zur Erleichterung der Kirchen - Azrarien nah gleichem Prinzip vorláufig und bis. zur fünftizen defis nitioen Gestaltung dieser Societäten f-stzustellenden Be- dingungen durch die besagten Ministerien verhandelte und das weitere nah den hierd:i zu erlangenden Resuls taten festgesest werden. So "ie es sich (sagt der Lands tagsabschied weiter) hierbei jederzeit verst:ht, daß, wo nicht bereits die Zwangs - Verbindlichkeit zum Beitritt für die Kirchen feltst-het, solche nicht angenormen wers dea fann, jo verbleibt es úbcigens wegen der Bestims mung der Assecuranz- Summe bei den bisherigen geseß- lichen Vorschriften, und nur mit der Beschränkung, daß die Gedäude nicht über den gemeinen Werth hinaus adgescháßbt werdeu dürfen,

Dié 11te Proposition betraf die Errichtung eines Taubstumnmien-Jnftituts in der sogenannten Blecéendurg unweit Buckau, bei Magdeburg. Die Stände hielten diejes Gebäude zu dem fraglichen Zwecke nicht geelignek, und lehnten daher desseu Acquisicion ab. Nach dem Landtags- Abschiede ist darauf angeordnet worden, daß die Anzahl der im unterrihtsfähigen Alter stehenden Taubstummen genau ermittelt, auch das Kosten - Erfors derniß für ein oder mehrere Taubstummen-Justitute fests geseßt worden, und sollen fünstig dem Landtage die dess fallsizen Vechandlungeu zur Berathung äber die zu trefe fende Einrichtung und über die zu beshaffenden Fonds vorgelegt werden. Die zwölstz Proposition betraf die Begrúndung der nôthigen Anstalten für die Heilung der dazu noch fähigen Gemüthskranfen und zur Aufbes wahrung der unheilbaren JFrren. Der erhaltenen Aufs forderung zufolge, erwählten sie unter sich wei Depu‘ tirte, welche nah dem Schlusse des Landtags mit den von dem Königl. Ober - Präsidium der Provinz zu bes auítragenden Personen zu einer Kommission i verei! nigen jollien, um diese wihrige Angelegenheit in Ermwàäs gung zu ziehen, und die erforderlichen Píâne derg-stalt erschöpfend vorzubereiten, daß auf dem nächsten Landi tage eine definitive Beschlußnahme erfolgen fônne, Uns dem die erwählten Deputirten zugleich mit der nöthi- gen, jedoch den Umständen nah nuc allgemein g-faßten Justruftion versehen wurden. Da j2doch die Errihtuna und Ecôffnung dieser Jastitute noch längere Z:it si verziehen muß, die Versorgung der Jrren aber gegens wärtig den betreffenden Kommunen jehr drücende und oft unershwinglihe Kosteo verursahe, so wurde damik der Antrag verbunden, die Kommunen von diejen K 0: sten schon jeßt befreizm und solche einstweilen freiéwelle aufbringen, das dieserhalb Nöthige ader auf den Kreis tagen berathen zu dürfen. Durch dea Landtags: Abschied wurden die erwählten Deputirten bestätigt, und die for- mirteo Anträge geuehmigc.

Die dreizehnte Proposition betraf die Aufhebung der in dem wu dem rehten Elbufer gelegenen Theile des Herzogthums Magdeburg bis dahia noch stattfidens den Geshlehrs-Vormundschafe. Die Stände E darüber ganz einverstanden, und es ist auch ags t die allerhôchste Verordnung vom 22. Januar 132 e

Aufhebung erfolgt. 19 G (Fortseßung folgt.)

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