1827 / 213 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 13 Sep 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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der läuft. 132) Der Senat hat das Recht, die Aufla; gen gegeu ote Scaatssecretaire zu untersuchen ; und wenn er durch Stimmenmehrheit tie Uatersuchung be schlossen, so lebt er etne Voruntersuhungs- Commission meder, bestehend aus sicben Senatoren, die nachdem siè vereidet worden, ihren Präsidenten wählt, uud ihre Ar beiten beginnt. Wenn eine Sibung ist, um den Be- rihe der Voruntersuchungs - Commission zu veriehmen, fann der Senat die Untersuchung annehmen oder ver: wersen. Nimmt er sie an, so bestimmt er einen Tag, an dem er lich als Gerichtshof cousticuirr. Der Präsi dent des obersten Gerichtes präsidirt dem Senate durch die Zeit der Untersuchung; der Senats - Präsident aber und oie Voruntersuchungs - Commission nehmen feinen - Theil, weder an der Auflage, noch am Votiren. Der Prásideut vereidet die Senatoren auf folzenden Eid: „Ihr schwöre vor Gott und den Menschen, Acht zu

haben auf die Anklage, die vorgelesen werden wird, von

dem Prásidentea der Voruntersuchangs - Commisston ; nicht zu verrathen weder die Rechte des Beklagten, noch die der Gesell!chaft; euch nicht influenziren zu lassen, weder von peridalihem Hasse, noch vou Furcht oder Mitleid; zu ent|heiden, indem ihr sowohl in die An: flage, als 1n die Vertheidigung des Beklagten eingehet, mit jener Uuparterlichkeit,-cie dem gerechten und freien Manne ziem.“ Nach der Vereidung begiant die Un; tersuchung, die nur vom Präsidenten geschieht, uad die Vertyeidigungen , ohue daß einem der Senatoren er- laubt wäre, dafür oder dagegen zu sprechenz der Psi dent oder ein anderer von der Voruntersuchungs-, Com mission erfúllc die Pflichten des General - Profurators. Die M-hrheic de: Stimmen ist hinreichend, um das Verbrechen zu erweisen; die Abseßung des Beklagten von seinem Ministerium ist die einzige Strafe, die der Senat verhängen fannz der Beklagte, nachdem er schul- dig erwiesen wocden, 1st als simpler Staatsbürger der Verfolgung der betreffenden Gerichtebehörden und der von den Geseben auf clegten Strafe unterworfen. - (Schluß folgt)

F V 1:0. D; Stettin. Jm Greiffenhagenshen Kreise sind die Heuschreck:n vertiligt ; dagegen haben sich im Pyri6ber Kreise mit Ausnahme einzelner größerer , die flemneren und zwar an einigen Orten: sehr zahlreich gezeigt. Jhr nachtheiliger Einfluß ist jedoch weniger fühlbar geworden. Auf deu Ostseestrand der Jusel Wollin sind viele Trümmer eineò gescheiterten Sch!ffes uid mehrere Bal, fen von Tannenholz durch die Wellen geworfen, Nach den Trümmern und der Ladung zu urtheilen, “ist dae Schiff ein Finnländisches gewesen und wahrscheinlich an den Klippen bei Bornholm over an der Schwedischen ejcheitert. S Taaciiids Badegäste haben Swinemünde: ver- “lassen und sih mit diesem Seedade sehr zufrieden er- klart. - Es ist zu hoffen, daß sih im nächsten Jahre die Zahl der Badegäste, welche in diesem Jahre, außer den Dienstboten úber 600 betragen hat, sehr vermehren werdè,

Verzeichniß

der in dem halben Jahre vom 12. Januar bis

12. Juli 1827 bei der Königlichen vereinten

Friedrichs Universität Halle- Wittenberg

Statt gehabten Promotionen.

I. Theologische Fakultät. Vacat. :

IL. Juráisti\ he Fakultät, Glü, Christian Zriedrih, Königl. Baierscher Geh. Hofrath und Pro fessor zu Erlangen, aus Halle. Demselben ist am 12. April von dec Fakultät das Ehren - Diplom zu seinem 50jährigen Jubiläum als Dr. juris ertheilt worden.

Claußen, Johann Wiiheim, aus Hamburg ; pro- movirt den 2, Juni 1827- zum Dr, juris, Dissert. :

Gedrr ckt bei Feister und Eisersdorff.

E L R E A E T L ff t C Ee S P R E C E a [E it:

? Art D 46777 ber ¿pi

Glossae Áccursíianae denuo edendae s tinens. :

IIL, Medizinische Fakultät. Schröôde Eryft Peter Moriß, aus Z-iß; promovirt ben À April 1827 zum Dr. medicinae et chirurgiae. Dj sert.; De spondylarthrocace,

Hohl, Antoa Frieorih, aus Lobenst-in ; vi:t den 8. April 1827 zum Dr. medicinae et chiruy glae, Dissert. : De microcephalia, :

Thulesius, Joh Eberhaco, aus Bremen ; movirt den 14. April 1827 zum Dr. medicinae et rurgiaè. Dissert, : rentes describens,

1IV. Philosophishe Fakultät. Karl Wilhèlm, Collaborator an dec Zeiß, aus Rippach (in Sach!en) ; promovirt den Ja uar 1827 zum Dr. philosophiae, Dissert, ; num Clemens Romanus libros N, T, cognitas h} buerit, disquiritur.

Róôpe, Geora, aus Hamburg ; promovirt den! | März 1827 zum Dr. philosophiae. Dissert.: De y ter1s Testamenti in Apostolorum libris allegation

M ey, Karl Gäüvotyec, aus Eisenach ;z- promoy den 7, April 1827 zum Dr, Philosophiae. Disser De Flatonis Phaedone. |

_ Sonntag, Johann, Lehrer am Gymnasium Aschersleben, aus Treffurt (in Thüringen); promou den 21. Ap:il 1827 zum Dr. philosophiae. Dissett Qua locus ep. II, Petri IIL. 10 Philologice, inti et practice iilustratur, : ;

Foerc|ch, Karl“ Fciedrih Gottlob, aus Golßen ( der Niederlansiß); „promovirt den 30. April 1827 zl Dr. philosophiae, Dissert. : De locis nonnullis Lj siae et Demosthenis.

Benary, Simon Ferdinand, aus Kassel ; pro

Prom

pr Variolas- Halae per a, 18326 f

Pollmay,

virt den 19. Mai 1827 zum Dr. philosophiae. D sert,: De Tanchumo hierosolymitano. : Benary, Aibert Agathon, aus K5ssel ; promovi den 19. Ma1 1827 zum Dr. Philosophiae, Disser In qua Aeschyli, Promethei soluti fragmenta exp care atque- ementare conatus est, (2 4 Stade, Johann August, Musik. Direftor in A: stadt, aus Thüréogen ; promovirt ‘den 26 Mai 1s zum Dr. philosophiae. Dissert.: De cantus ecclc

astici historia.

Holaeufer, Karl Wilhelm, Kolaborator an | lateinishen Schule des Waisenhauses zu Halle, aus Si

Pecimen' coy

chi

Stifts|chule (f

sen (in Sachsen) ; pconiovirt oen 26. Mai 1827 zu

Dr, philosophiae, Dissert.: De vera verboni 7608 Ger Ct iu ¿ps apud Homerum saePpius Occul rent1um not1one, 6 : Müller, Fciedrich Christoph, aus Hedrungen (| Thüringen); promovirt den 1. Juni 1827 zum L Pphilosophiae. - Dissert.: De’ Socratis theologia morum doctrina,

Juni 1827 zum Dr. philosophiae, SCeptLic18InO, : j ; h

Doering, Adolf Reinhold, aus Petrikau (in len); promovi.t den 7. Juli 1827 zum Dr. philog phiae. Dissert. : De rebus. Achaicis. 4

niglihe Schauspiele. Mittwoch, 12. Septbr. Jm Opernhause: „L Heirathsgesuch„‘/ Vaudeville in 1 Auszug. Musik n C. Blum. Hierauf : „Aline, Königin von Golcond4, großes Ballet in 3 Abth., von Aumer. Musik von C. Blu Der Anfang dieser Vorstellung ist uin 2 Uhr Mi tage, Die Kasse wird um 1 Uhr Mittags gedffaet, | Im Schauspielhause: ¿„Menschenhaß und Reute/ Schauspiel in 5 Abtheil., von Kobebue. Der Anfang dieser Vorstellung ist, wie gewöhnli!

L ai E e al gi R O s E O2 R L B i d e E Ée V A A 52 200 N dts. E

Abends um 7 Uhr. Die Kasse wird um 6_-Udr geödffat

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Redacteur John.

: MWräsidenten des Minister- Raths gearbeitet. Siedler, Adolf, aus Küstrin; promovirt den F Dissert. : Ie

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darons Rothschild werden im Monat September in

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aats - Zeitung.

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214.

Berlin, Do

Amtliche Nachrichten. “Kronik des Tages.

Der ehemalige Professor an der Königlichen Afa- mie des Landbaues zu Môgelin, Dr. Stoerig, ist

außerordentlichen Professor in “der philosophischen fultät der hiesigèn Königlichen Universität C drden. ; i

Abgereist. Se. Exc. der General Lieutenant und ireftor des Allgemeinen Kriegs - Departements im Kö- gl. Kriegs - Ministerium, v. Schöler, nach Sachsen.

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_ Zeitungs-Nachrichten. j Ausland. fs

: aris, 6, Septbr, Die Reise des Königs gleicht S N D MRCE E Städte, Dörfer und Landstra- n, über welhe S. M. fommen, wimmeln von Mens- hen, an vielen Orten wurde der Wagen von der Menge fgehalten, und dér König hat oft den Postillous zu- rufen : „Nur nicht so rasch, lieben Freunde, -ich will rn Jedermann sehn.‘/ ‘Se. Mai. sind den ersten Tag s Laon -gekommen, wo Sie öffentlich gespeist Und ei- m glänzenden Balle beigewohnt haben. Am ändern ige dôrte der König die Messe. in der Cathedral. Kirche d reiste hierauf nach Lafere ab, nachdem er viele Al- osen ‘und Gnadenbezeigungen vertheilt hatte. S. M. d über den Empfong in dieser Sradc und auf Jhrer anzen Reise hôchst zufrieden. Vorgestern sind Se. aj. um 7 Uhr in Cambray angekommen

Gestern haben S. K. H. der. Daup

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hin mit dem

Die Gazette de France enthält Folgendes: Ein öf- tlihes Blätt hat irrigerweise nachstehende ganz unbe- uündete Nächricht “aufgenommen: „„Die Brüder des

ranffurt zusammen fommen ; die Chefs des Wiener und es Frankfurter Hauses werdèn sich von den Geschäften zrückziehn ; die Leitung des Frankfurter Hauses aber m Sohne des Barons Rothschild, welcher si seit ingerer Zeit in dieser Stadt=* befindet, übergeben wer, n, Das Wiener Haus wird nur noch als Comman; ite bestehn, und der Chef desselben, der in Frankreich üter gekauft hat, wird sich in Paris niederlassen. Fünfprocentige Rente 104 Fr. 40 C. Dreiproc.

nnerstag, den 13ten September 1827.

1, d. enthaltene (gestern mitgetheilte) Nachricht von der definitiven Ernennung des Hrn. -Herries zum Kanzler der Schaßfammer voreilig sei ; derselbe habe die Siegel dieses Amts nicht erhalten ; es sei jedoch mehr als wahre scheinlih, daß solhes im Laufe des : Tages geschehen werde. Dasselbe Blatt behauptet auch, daß noch am vorigen Freitag das Schaßfanzleramt dem Hrn, Hus fisson angeboten worden. sei, und sodann, als er es aus geschlagen, dem Hrn. Sturges Bourne; schon vorher, in eben derselben Woche, habe auch Hr. Tierney es abs gelehnt, sein bisheriges Amt (als Mitnzmeister). mit der Schaßbfanzlerstelle zu vertauschen; so sei man denn zu- leßt auf Hrn. Herries gekommen, als auf einen Mann, der im Ftinanzfzche mehr Kenutnisse habe, als andere Personen, die in einem höheren politishen Rufe. stäns den. Sobald der Marquis von Landsdown solches ers fahren, habe er dem Könige die Siegel des Ministeri- ums des Junern zu Füßen gelegt. Der König habe ihm jedoch die Entlassung verwoigert, und ißm ausdrüke lich das gnädige - Verlangen zu erfennen gegeben, die Stelle zu behalten; mit dem Beifügen, „zdaß- er dem eolen Lord Deine Königliche Erlaubniß ertheile, bekannt zu machen; daß die Beibehaltung seiner Stelle nur ein Act der Pflicht sei, wozu sih Lord Landsdown nur nach dem ausdrücklihen Wunsche Sr. Maj. verstehe, und um die Auflôsung eines Ministeriums zu verhindern, wels- ches Se. Maj. aus ôffentlichen und Privatgründen bei- zubehalten wünschen, Die Times macht sih anheischig, die Authenticität- dieser Thatsachen zu verbürgen. Am Sonnabend, frúßh Morgens, tegab sih Herr Huskisson zum Marquis von Landsdown und hatte eine lange Conferenz mit ihm, worauf leßterer mit seiner Gemahlin nah Windsor fuhr ; er “hatte daselbst bei Sr. Maj. Audienz und: ging sodann nach seinem Land- i6 in Wiltshire ab. s i d Unser gegenwärtiges Handelssystem macht in der Geschichte des Handels Epoche. Es trägt ein durchaus eigeuthümliches Gepräge, und, verspricht dem allgemei- nen Besten mehr zu nüßen, als alle bisher abgeschlosse- nen Verträge. Offenbar ist eine günstige Bildungspe- riode vorhanden, wenn jeder Schritt“ einer civilisirten Nation den Wetteifer der übrigen rege macht. Wie aber die anschulihsten Capitalien immer den reichsten Ertrag gewähren, \o- steht auch der Vortheil, der aus jeder Vermehrung von Kenntpiß und Reichthum ent- springt, mit dem jedesmaligen Grade der Bildung und Einsicht im Verhältniß, Es erfordert jedoch eine beson- dere Klarheit und Bestimmtheit der Ansichten und Ab- sichten von Seiten derjehigen, die an die Spi&e der Angelegeñnheitèn gestellt sind, wenn sie mit dem geistigen

3 Fr, 30 C. i i ' o don, 3, Septbr. Der König hält heute in Windsor Geheimen Rath.

Die Times versichert, daß die in den Blättern vom

und moralischen Fortgange der menschlichen Gesellschafe gleichen Schritt halten wollen; denn die ganze civilisitte Welt ist gegenwärtig durch ein gemeinsames Band ver-