1827 / 291 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 13 Dec 1827 18:00:01 GMT) scan diff

behalten hat, - ist an und für sich von sehr hoher Wich- tigkeit, besonders aber auch durch ihre geographiiche Lage, indem sie die Einfahrt des mexikfanishea Meer- bujens !|chlieÿßt und sonach alle Schiffahrt auf demselben beherrscht. Die mexicänishe Union hat feine äußere Sicherheit so lange sle Cuba nicht eutweder unterworfen, oder ih mict-derselben verbündec hat, j “Dle Bevôlkerung Cubas besteht, wie diejenige der andern Antillen, großentheils aus Schwarzen. . Von j Humboldt schlägt sie auf 715 000 Seeleu an, wovon die i Zahl der Weinen zu 325,000, oder Farbigen zu 390 000. darunter 130 000 Freie uao0 260,000 Sclaven, Jadtaner giebt es uicht; die ursprüngliche N çe, welche die An tillen bevôlkerte, ist gänzlih verschwunden, Man hat bisher geglaubt, daß die Jusel Cuba haupr\ächlih von ihrer Sclavenbevdiferung her Gefahr drohe, Folgende verualeichende Tabelle aber zeigc, daß sle wider die alle meine Meivung, die wenigsten Sclaven hat. Unte: hundert Einwohnern slad auf Cuba, Engl. Antillen. Brasilien. 9

Weiße 46 33, Farbige Freie 18 10 16. , Sclaven 36 L 51.

: 100 100 + "100.

Ein eigenthümlichèr Zug Cubas is die große An häufung der farbigen Leure in den Städten, Diese ent halten zwei und vierzig Hundertstel der farbigen Bevöl ferung. Die Zuckersiéderetey beschäftigen nur den funf

zigsten Theil der Sclaven, Jun fetnem andern Lande, wo noch Sklaverei besteht, sino die Freilassungen so hâus fig. Jun Gegensaß mit der englischen und französichen Geseßgebung begünstigt die spanijche die Freiheit. Deu Sclaven sind mehrere Rechte eingeräumt; sie können den Hertn wech)eln, durch ihre Arbeit si selbs, thre Frau und Kinder freifaufen. Reltgidse Gefügle brin gen ebenfalls viele Herren dahin, durch leßcwillige Ver fügungen einem Theil ihrer Sclaven die Freiheit zu ge. ben. Cuba is schwach bevölfert, Die 3615 Quadrat- lieues große Oberflèche hat um ein Achtel voh eben die Ausdehuung wie England, mit Ausnahme von Wales. Man rechnet auf, die Quadratlieue nur 197 Einwohner; ‘das ist ezn Drittel weniger als. die am wenigsten be völfecte Provinz Spaniens. Welche Zunahme der Be vôlferung !cheint folglih nicht dieser reichen und frucht» baren Jusel verfprochen! Die Bevölkerung wächst schon reißend an, wie es ire allen americanishen Staaten der Fall ist, die einiger Freiheit genießen,

Die Jtsel Cuba versieht den Handel jet in Ueber- fluß mit den sogenannten Colonialproducten, Aber ihre Wohlfahrt datirt sih niht von so lange her. Bis zur Mitte des ‘vorigen Jahrhunderts führte Cuba nur Háute und Felle aus. Der Viehzucht folgte der Tabacksbau und die Bienenzucht, und nah dem Wachs und Taback sind das Zucketrohr und der Kaffeebaum gekommen, Jn unsern Tagen steigt die Ausfuhr dieser Artifel nach

glúckefälle St, Domingos sind es, denen Cuba die rei ßende Zunahme seines Handels verdankt. Die hauptr- sächlichsten Vervollkommnungen, welche in den Zucker- pflanzungen und den Werkstätten der -Zuckersiedereien eingeführt sind, schreiben sich aus den leßren fünf Jah ren des achtzehnten Jahrhunderts her. . Im Jahre 1775 war die Zahl der Zuckersiedereien 473, 1817 hon Übec 730, wo -noch hinzugerechnet werden muß, daß unter denen von 1775 feine den vierten Theil Zuer producirte, den jeßr die Anlagen vom zweiten Rang verfertigen. Herr von Humboldt stellt eine Tabelle über die jährliche Zucker - Erzeugung von 1763 bis

1176

f fann man auf die Zunahme des Reichchums von Ch

zu ihrer Subsstenz- dienen, durch den auswärtigen Hau

sle direct hervorbringen föunten. S

¿lúccklihe Veränderung vorgegangen, Ehemals reicht

Humboldt auf 18 bis 20 Millionen Thaler. Die Un--

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

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13824 auf. Die Producrion steigt danach allmählig y 13,000 bis zu 300 000 Kisten, die Zahl, welche sie 1 erreichte. Cuba führt jeßc auf erlaubten Wegen « Achtel alles Zuckers des tropishen Arneriças aus, ibi her nach Europa und den Veretnigten Staaten Zurdd fli:-ÿt. =—— Jn dem Werke o. Hunboldts rift man jy Stelle an, welche alle Freunde der Menschheit mit Lj quügen lesen werden und die sorgtältige Erwäzy

Allge

mrine

jreußishe Staats- acitun g.

verdient; es ist diejevige, wo er durch Zahlen und) ausgemachtesten Thatsachen belegt, wie lehr die Vi nung irrig ist, als wenn der Negerhandel, dés Zut baus auf den Antillen wegen, nothwendig sei. C ffeebau auf der Jnsel Cuba veroankt, glei den Wi

M

992.

besserungen in den Zaick-ersiedereien, letaen Ur!prung Anfunfe der Ausgewanderten aus St. Domingo, Y Zahl der Caffeepflinzungen in der Provinz Havatia ny im Jahre 1300 uur 60, 1817 zählte mau schon 7h Die Ausfuhr des Coaffees stecgt (n Mittélj hren auf Millionen Pfund. Dae R-gterungemonopol auf Tij( hac den Bau dieser Pflanze sehr zurúckgehalten; wurde vor einigen Jahren abgeschaft, noch aber hat t die glücklihen Wirkungen nicht gespürc , welche ein h weile R-form verhieß. Aus der Zunahme der Zeh

17 aide

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben den bisherigen außer: jentlihen Professor in. der medicinishen Fakultät der iversitáät zu Bonn, Dr, Ennemoser, zum ordent- hen Professor in der gedachten Fatultät zu“ erneunen ruht, : ? d 2424 m Königs Majestät haben geruht, den Oberlan- sgerihts Assessor von Schlieben zum Nathe bei dem Yberlaudeösgericht in Ratibor za ernennen. 7;

Siine- Königliche Majestät habea- den bisherigen ndesgerichts. Assessor Wenzel zum Rath bei dem Laud- erihte zu Torgau zu ernennen geruhet. :

schließen. Diejenige des Bisthums Havana wurden h pachtetc : |

von 1789 bis 1792 jährlich-für 792 386 Dollars s 1801 - 1814 , 1864464 y

Die Einwohner Cuba's erhalteù , gleich densenigen der übrigèn Antillen, einen Theil der Lebensminel, die

vel, Sie tauschen ihren Zuckèr und thren Caffee gege Ret!s, eingelalzenes Fleish, Wein und Mehl um. S haben die Ordnung der Natur verkehrt, weil sie fiadet daß sie so auf indirefceem Wege mehr prodouciren, d

Der bei dem Oberlandesgeriht zu Ratibor ange lte Justiz - Kommissarius Klapper ist zugleich zum tarius in dem Departement dieses Gerichts ernanut rdens ! e, i

Die Finanzen Cuba?s sind in blühendem' Zustankdi seit. Anfang dieses Jahrhunderts ist darin eúne s

die. Einkünfte nicht zu den Ausgaben hin und der Sj von M-xico fam dem von Havana zu Hülfe, Jekbt ein Ueberschuß der Einnahme úder die Ausgabe da u ein Tyeil-der Auffunfte der Steuern wird im Juteres des Muctterlandes verwandt. Der Z-ll zu Havana, iy her vor 1797 im Durchschnitt nie über 700,000 Doll aufbrachte, hat seitdem 2 Millionen eingetragen, Y Gesammteinnahme der Jusel steigt auf ungefähr 5M lionen Dollaïs, Cuba ist auf jeden Fall diejenige (l Colonien , welche sh am wenigsten úber Spanien |l beflagen haf, Sie genießt großer Handelsfreiheit; vana sieht in seinem Hafen mehr fremde als fpani|d Flaggen wehen. Der Niederlagshandel wurde ihr il Jahre 1822 bewillige. Sie besißt eine. Menge wissl schaftlicher Anstalten; ein Lehrstuhl für Staatswissil schaft wnrde 1818 errichtet.

Bekanntmachung

“Die unten folgende Ueberseßung eíner in der War- E tens Me 311. vom 18. v. M. enthaltenen fmnniimachung des Civil-Tribunals erster Justanz der jiewod\chaft Plocé vom 20. Oet. d. J., die Subin: ulation der Antheile an Deposital-Akriva, welche De italgläubigern Überwiesen oder zugetheilt wörden, in - Hypothefenbüchern betressend., wird? hierdurch eines glihen dabei obwaltenden Besten diesseitiger Deposi- Gläubiger willen, mit Bezugnahme auf die wegen Subintabulation dergleichen. Un Gerichtsbezirfe des Tribunals der Woiewodschaft Masovien befindli: 1 Depositalaktiva in den dentlichen Blättern abge- iéte Bekanntmachung des unterzeihneteu Ministerii n 29. August d. J-, zu der Kenntniß der Königl. euß, Unterthanen und Justitute gebracht. Ï Berlin, deñ 6. Dezeinee I e alibécub iti i inisteri i : ;

Ministerium der auswártig N eb qus Nr. 311. der Warschauer Zeitungen

O Ta 18. Novemder 1827.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 12, Dezbr, Jm Schauspielhause : „M Bekehrten,‘/ Lustspiel in 5 Abtheilungen, von E. R pach. Vorher: Zum Erstenmale: „Neues Mittel Til

ter zu verheirathen ,‘/ Lustspiel in 1 Aufzug, nach de i Feauzdfdda e iet von Ra UaaT ch Das Civit-Tetianal. getve cla NeiGiosd

e en D A, CHEALanN, An gie: S Kedipa ausgehändigt ivorden, so Erstenmale : „Die bezauberte Rose,‘ Oper mit Balleth e solche Dersanèn denen dergleichen Activa durch Di- in 3 Abtheil., von J. Gehe, Musik von J. Wolfral e Dar anan, al G A E AUICaUs, da: t zu sorgen, daß die ihnen auf Deposital- Capitalien erwiesencn Summen bei den Hypotheken-Büchern-sub-

Redacteur John- Y

Berlin, Donnerstag; den 13ten December 1827.

intäbulirt werden. Da das Civil-Tribunal beschlossen har; -nur solhe Summen in Pfandbriefen ‘ad depositum zu nehmen, welche zur Ablôjung derjenigen Deposical- Activa bestimmt sind, die den Jnteressenten noh nicht úberwiesen worden, so folgt. hieraus, daß die aus den Hypothekendüchern nichr. zu- ersehenden. Gläubiger, in Folge der Artikel 44, 65, 66 und 67 | des Geseßes we- gen des Credit: Vereins, auch keine Aufforderung wegen abzugebender Erklärung über die Hôze der Pfandbriefe und über die Empfangnahme. derselben, erhalten fônnen, und daß daher solhe Pfandbriefe üder aus Depositals

(Kapitalien herrührende Forderungen; -auf Kosten jener

Gläubiger ad depositum der General, Landschafts Dis reftion eingeliefert werdén. SGeschehen zu Pleck den 20. Oct. 1827. Der Präsident A (gez) Dembowsfki. Der Sekretair ; : * (gez) S zuleck i, Für die Ueberseßung Berlin, den 6. Dezember 1827. : Gronau, Geheimer expedirender Sekretair und Translateur.

“Jm Bezirk der Königl. Regierung) E zu Breslau ift der Direktor des fatholishen Schul- lehrer - Sewinariums daselbst, Wurst, zum Pfarrer an

der fatholishen Kirche zu Oltaschin, Breslauer Kreises, ernannt z

“zu Gumbinnen ist die vacante Pfarrstelle zu Kruglänfkfen dew Pfarrer Stern zu Rydzowen verlies hen worden. : ; :

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland. E

Paris, 6. Dec. Durch eine Königl, Ordonnanz vom 2. d, M. is das sich auf 9 Millionen Fr. belaus fende Budjec des Ministeriums der auswärtigen Anges legénheite in drei Sekcionen getheilt worden. Jn der etsten Sektion sind für die Ausgaben der Cencralverwakls eung, nämlih das Gehalt. des Ministers, der Beamten des Mivnisteriums, Unterhalt des Hotels, Bureau - Kos sten 2c. 820,000 Fr. ausceworfen. Jn der zweiten für das Gehalt der politischen Agenten 3,042,000- Fr., für die Consular. Agenten 1,792,000 Fr., uad für Jnaftivitätss gehalté 200,000 Fr. Jn der dritten endlich für verschies-

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