1828 / 195 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

sie dem Dom Miguel einen guten Erfolg gewünscht, was wäre geeigneter gewesen ihn zu befördern, als gleich- üitiges ruhiges Zusehen hier bei uns. Wir wollen zum Beispiel nur den Marquis Palmella nennen, weil sein Cha- rafter uns genauer -befaunt ist. Er „verließ eine - zärtlich von ihm geliebte Gattin, einige Tage nah ihrer Nieder- funft und 9 fleine Kinder seinen ältesten 16 oder 17jäh- rigen Sohn nahm er mit sich. Würde er wohl nah Por- tugal gegangen sein, um eine Sache zu verrathen, die er seither mit so vieler Beharrlichkeit verfochten hatte? Es giebt gewisse Beschuldigungen, deren Grundlosigkeit gleich in die Augen fällt, und zu diesen gehört die gegenwärtige. Noch kennen wir die Ucsachen des Mislingens einer so ruhm- vollen Unternehmung nicht; doch wir wollen, ohne nähere Auskunft, und blos weil die Sache mißlungen ist, die Schuld ‘davon nicht der schlechten Leitung oder der Verrä- therei von- Männern zuschreiben, die das größte Jnteresse an einem glüflihen Ausgang hatten. 2

Man ist hier in Sorge wegen des Dampfschiffes Bel- fast, welches schon seit etlichen “Tagen erwartet wurde und den Marquis von Palmella nebst den andern Portugiesischen Flüchtlingen zurück bringen sollte. Einem Gerüchte zufolge ist dasselbe in einen Galizischen Hafen. eingelaufen.

Der Courier widerspriht mir Bestimmtheit der Angabe der Morning-Chronicle, daß 6 Regimenter nah Jrland ab- gehen sollten.

Man vernimmt, daß sh das Unterhaus am Montage vertagen wird, um dem Oberhause zur Verhandlung über dié dernfelben vorliegenden Bills Zeit zu lassen.

_ Gestern wurde ein Cabinets-Rath gehalten.

Lord Stuart von Rotrhsay ging vorgestern nah Paris ab.

An demselbeù Tage besuchte Prinz Georg von Cumber- land’ Se. Majestät. i |

Eine- Deputation von Liverpool, Hrn. Huskisson an der Spiße, hatte vorgestern eine Conferenz mit dem Kanzler der Schaßkammer.

Schweden und Norwegen. Gothenburg, 16. Juli. Am 109ten d. M. verließen Se. Maj. der König, unter den | wohner, Christiania, nachdem sich zuvor der Reichsstatthalter, Graf v. Platen, der Staatsrath und die Civil - und - Mili- tair-Behörden bei Höchstdemselben verabschiedet hatten. Am 11ten d. traf der König über Moß zu Frederifshald ein, wo Se. Maj. die Festung und das Karl XI[. zu Ehren errichtete Denkmal in Augenschein nahmen. Vorgestern Abend wurde endlich der sehnliche Wunsch aller hiesigen Einwohner erfüllt, indem Se. Maj. um 9 Uhr úber Swinesund und. Uddewalla hier eintrafen, Eine unermeßliche Volksmenge begrüßte jubelnd den allverehrten Monarchen. Am Eingange der gro- gen Straße stiegen Se. Maj. aus ihrem Wagen und bega- ben sih zu Fuße nah dem Hotel des Gouverneurs. Gestern ertheilten Höchstdieselben den Civil - und Militair - Behörden Audienzen, welche auch die Ehre hatten , zur Königl. Tafel geladen zu werden. Uebermorgen verlassen Se, Maj. der König uns wieder, nehmen auf ihrer Rückreise die Festung Vanäs in Augenschein und gedenken am 24sten Abends wie- der in Stockholm einzutreffen.

Deutschland.

Dresden, 19. Juli. Seine Königl. Majestät haben den zeither beim Königl. Spanischen Hofe beglaubigten Mi- nister - Residenten , Kammerherrn, Grafen Malthe ‘Gustav Carl von Bose, von diesem Posten abzuberufen geruhet.

München, 17. Juli. Am Schluß der Debatte über die Verwendung der Staats-Einnahmen von 1823 1824 und 1824 25 nahm in der heutigen 97sten Sibung der Abgeordnete v. Ubschneider als Referent das Wort und ver- sicherte, daß wenigstens kein neues Deficit zu fürchten sey. Erleichterung des ‘Volks sey freilich noch nicht eingetreten, und "werde auch fobald nicht eintreten; darin läge aber wenig, wenn nur Geld-Umlauf vorhanden wäre, zu welchem allerdings das neue Gewerbs-Geseß auch nicht führe. Schließ- lich rechtfertigt er die Finanz-Wirthschaft seit 1799 (dem Re- gierungs : Antritt des hdchstseligen Königs), von welcher er (Referent) damals den Erat entworfen habe. Nunmehr nah- men: nach der Reihe dié“ Königl. “Regierungs - Commissaire, Mitisterial¿Râthe von“ Maier, von Thoma, vou Knorr und von Greiner das Wort, um über die verschiedenen Zweige des Staatshaushalts die durch die Debatte hervorgerufenen Aufschlússe zu ertheilen, wobei unter Andern die verlangte Aufhebung des Lotto in so lange für unmöglich erklärt wurde, bis der Ertrag desselben anderweit gedecckc sey. Staats-Rath von Knopp übernahm die Rechtfertigung der Militair-Fohlenhofs-Anstalt und: schließlich ‘erstatteten’ die Abe |

Segenswünschen der Ein-

der Truppen und Effekten der Garnison begonnen, Ÿ

geordneten Dangel und v. Oerthel einen Aus i über den Staatshaushalt von 1825 26. [uß Va mtadri! 5 gui Pfer G

adrid, 7. Juli. er Geist des Aufruh ; sih an einigen Punkten der Gebirge Cat N baren. Kleine bewaffnete: Abtheilungen zeigen sich, Uns man weiß, welchen Vorwand sie für ihr Erscheinen Gd Doch kann man zwei Haupt-Ursachen ‘dafür anführen M lih zuerst die Noth und Nahrungslosigkeit, und Iwveiten Unzufriedenheit, welche das Benehmen des Generals Es, bei den Unruhen in dieser Provinz und jeßt nodch v beeinträchtigten Familien erregt hat. Dies ist dey Grund des Unglücks , welches selbst die wenigen Schats tigen von dem starren und uiizähmbaren Charakter des nerals Espanna vorhersagten. Um so lebhafter fühl den Verlust des ‘würdigèn “General - Capitains Marquis Campo Sagrado , ‘dessen? Tugenden ihm bei seiney » Verwaltung die Achtung und Liebe aller Einwohner ded vinz gewannen. General Espauna besibt die Kunst, Ÿ zu“ mißfallen, in solchem Gräâde, daß man die Ruhe dey vinz nur den 16,000 Mann zuschreiben darf, welche di} unter dem Joche halten. * Denuoch äußert ‘sich die Unzj denheit und sie wird- zunehmen, - wenn die Regierun Befehl in dieser Provinz nicht andern Händen Ave Derselbe General bekleidet auch noch den Posten als Vi haber der Königl. Garde, doch, wie man versichert, yj Marquis von Campo Sagrado diesen Posten ¿t Sämmtliche Garde - Truppen freuen sich im Voraus diese Veränderung, da ihuén der unduldsame: Geist de nerals zuwider ist. Der Plan einer Reform vern sich bereits in unserem diplomatischen Corps. ‘Man spridti der Aufhebung einiger Gesandtschaften und von ande änderungen. Hr. Cèa in Dresden joll an die Stélle déé Gi ten in London, Grafen v. Alcudia, treten, und dér Graf i der in diesem Augenblick in London ist,“ hat einen nah Paris erhalten. Derselbè hat so ‘ebèn durch’ eini rier Depeschen übersandt, deren Juhalt noch Unbefi vat Villalba, Gesandtschafts - Secretair Paris , so Dresden gehen und durch Herrn Velasco, der in de reau’'s des Staats-Ministeriums angestellt ist, ersekt n Der Baron von Castiel ist zum Mitglied / des Rath militairischen Orden ernannt worden. Die Herren Ÿ und Cavia, die bei ‘demselben Ministerium: angest(l{| werden am |sten des nächsten Monats, der Erstere nl Herzogthume Lucca, - der Leßtere nah Schrbeden ah Hr. Cordova ist aus Dänemark abberufen worden. __ Madrid, 10. Juli. Das Franzôsische Geschw in Cadix angekommen und man hat mit der Eins

den lebten Cadixer Briefen ist der Artillerie- Park ui Hälfte der Division eingeschifft worden, und foll ny loù abgehen, von wo die Schiffe zurückkehren werdet, den Rest abzuholen. Mit Verwunderung hat man bemerft, daß, ungeachtet die von dem Geschwadit! Toulon mitgebrachten Lebensmittel für dié Bedúrfnist| Truppen auf zwei Monate hinreichen , * die Franzosen l noch eine bedeutende Quantität Korn “und Lebensni aufgekauft haben. Man glaubt déßhalb, daß sie dend fehl haben, sich nah Griechenland zu wenden. d fleine Festung Valenza do Minho, in welcher die C tutionellen und nicht (wie leßthin gemeldet worden) Miguelisten belagert wurden, is in die Hände derl teren gefallen; die Garnison, von ihnen zum Aust gereizt, proclamirte Dom Miguel und verhaftete deu 0 verneur und den Polizei-Chef , ließ jedoch Bauern, 1! sih zu den Belagerern gesellt hatten, nicht hinein. 0 ral Calleiros beseßte die Festung. Der Gouverneur, | Polizei - Chef und mehrere andere Personen, 50 an| Zahl, wurden unter Bedeckung nach Lissabon gebr ohne diese Vorsicht würden namentlich die: beiden Ers das Opfer der Volkswuth ‘geworden seyn. Man | Nachsuchungen zur Verhaftung Derjenigen , die der V samkeit der Sieger entschlüpft seyn können. | Nach ‘heute eingegangenen Nachrichten aus Liss hatten , in Folge der neuesten Ereignisse daselbst, sämmtl fremde Gesandten, mit Ausnahme des Päpstlichen Nunti desgleichen des Spanischen und des Nordamerikanischen 0 sandten die Hauptstadt verlassen. Déx -Französische F Consul Blanchecr ist der einzige Agent, den die Franzo} Regierung in Lissabon läßt. Unsere Regierung hat vel stern auch Nachrichten ‘von Porto erhalten, aber nichts! von ins Publikum fommen lassen.“ An dem Tage als d Depeschen ‘ankamen, schickte der Portugiesische Geschäfts

hundèrk Griechishe Gefangene

ger „Herr von Lima, an unseren Minister ‘der auswärt

elegenheiten, Hru: Salmon, eine Protestation gegen die hafr Dom Miguels, mit welchem er jede-Art von Be- ng auflôsen müsse. Am Schlusse äußert er, daß er sich záhrend als Repräsentanten des Königs Dom Pedro bei Regierung Sr. Kathol. Maj. betrachte. Türke. Ein Schreiben aus Konstäntinopel vom 26. Juni (im (ten Blatte der Allgemeinen Zeitung) fagt: Nichts be- net den Türkischen - Charakter mehr, als die Gleichgül- it, mit der man sich der Feier des Bairams überläßt, die dffentlichen Angelegenheiten, die doch eben nicht am jeilhaftesten“ sich gestalten, den Vorschriften des Korans, Nachtheile. der Nation, unterordnet. Seitdem 23sten dér Reis-Effendi keine Mittheilung der fremden Gesandt- (en empfangen, und will bis zur Beendigung des Bai- festes alle Geschäfte ruhen lassen. Die leßte Note, die on dem Niederländischen Gesandten erhielt, und die wie- in der Rückkehr der Botschaster nah Konstantinopel (te, war vom- 18ten, ‘und soll insofern; nteresse darge- haben, als der Pforte neuerdings. bewiesen. wurde, piig sle von ihren nach Korfu erlassenen Anträgen (nladungen zu hoffeti habe, und" daß die Schlüsse, jy sle aus dèr Uúterredung des“ Admirals“ de Rigny hassan-Pascha gezogen sih- auf Mißverständnisse .grün- Das Mißbehägen , welches der Reis- Effendi immer igen pflegt, wenn -von Dingen die Rede ist, die auf Tractat vom 6. Jul. Bezug haben, soll an diesem Tage ders auffallend géwesen seyn ; er antwortete, es handle iht um Erläuterung von Mißverständnissen ; die Pforte ets gewohnt, zu“ dénken, bevor sie händle;- wenn es dem herrn und seinen Dienern in den Sinn hätte kommen 1, daß sie auf die, nah den Grundsäßen der vorausge- Freundschaft entworfenen Zuschriften an die Botschaf- nglands und Frankreichs keine entsprechende Antwort en dürften, so würden sie es der Zeit überlassen haben, Beschlusse“ der Mächte: zu - bestimmen. Diese Worte Ottomanischen Ministers, die wie ein Lauffeuer von d zu Mund gingen, mußten dem allgemein verbreiteten hte, daß die zwei Botschafter bereits in- Syra an- men wären und unverzüglich, - zwar mit dem Trac- vom 6. Juli in der Hand, jedoch in der Absicht er- en würden, “fich mit der Pforte zu verständigen, Glauben -beuehmen, und erneuert die Ueberzeu- bewirken, daß die Pforte noch nicht ihre Lage und, obgleich jeder fremden Unterstüßung be- sh dennoch mir ihren natúrlichen Allürten in Wider- sebe, und deu: Kampf gegen Rußland zu bestehen ge- | Die Nachrichten aus Griechenland- úber den Er- s Amnestie-Anerbietens sind auch“ nicht erfreulih. Die ischen Bischöfe, die den Auftrag hatten, das-Amnestie- t-ihren Glaubensgenos}sen zu überbringen, fanden feine enheit, sich an die. Nation zu wenden, und wurden von Brafen Capodistrias, der sich ihnen als Repräsentant der [hen Nation “darstellte, zu Poros mit den Worten ver- edet: Gehen Sie zurück, wod Sie hergekommen sind, und Sie der hohen Pforte, daß die Griechische Nation kei- Mnadenbezeugungen bedarf, und daß sie ihre Freiheit zu erkauft habe, um sih neuerdings leeren und der Zeit mehr angemessenen Versprechungen opfern zu wollen. ch haben die Bischdfe am 5ten Poros verlassen , und auf dem Rückwege begriffen. Graf Capodistrias wird tende Geld - Vorschüsse von ‘den - vereinigten - Mächten en, und der Französische ‘Oberst vom Generalstäabe, eron de St. Denis, der als General - Consul bei der ischen Regierung accreditirt ist, soll den Auftrag ha- in die Griechische Central-Kasse monatlich gegen Quittung 00 Franfen im Namen der Mächte auszuzahlen. Die- erst soll sich in- diesem Augenblicke zu Smyrna befin- Der Russische Admiral Graf Heyden. -hat an. alle \ishe Consuln in den Häfen des- Mittelländischen

s und des Archipels ein-Rundschreiben erlassen, worin

| dem zwischen. Rußland: und der Pforte ausgebroche- itlege das Visitations-Recht der ueutralen Schiffe, nach 0n England und Rußland im Jahre 1801 getroffenen einfunft, anspricht, und dessen Anwendung für die Zu- ankündigt. Zugleich erklärt er:den Hafen-vou Stuyrna utral, und gegen jeden feindlichen Angriff von seiner gesichert, falls man die: gute Absichten seines Höfes, k den Europäischen Handelsstand nicht beeinträchtigen anerkenne, und daselbst keine Maaßregeln zum Nach- der Russischen Flagge treffe. Zu Scio hat man meh- )e egen Türkische ‘ausge- elt. Der Griechische Admiral Miaulis hat zwei Tär- Corvetten so hart verfolgt, daß sie am Cap Baba auf

| den Strand gelaufen sind. Admiral Cod rington. ist von sei nem Hofe abberufen und durch einen andern Befeblobatee erseßt. Diese Nachricht hat wegen der Erüerung an Na- varin hier allgemeine Freude erregt. Zu Sm prna brach am 7ten ein heftiges Feuer aus, das vielen Schade11 anrichtete. Von der Donau siad 300 Saporogische Kosackfen nach der Hauptstadt und auf die Galeeren gebracht worden. Diese Kosacken , welche Türkische Unterthanen, und des Einver- ständnisses mit Rußland beschuldigt waren, is die Regierung bemüht, für Russische Kriegsgefangene auszugeben. Aus Asien lauten - die Nachrichten sehr niedershlagend; die Ja- nit]charen sollen zu Erzerum im offenen Aufstande seyn, und mit den im Anmarsche gegen diese Stadt befindlichen Russen gemeinschaftliche ae gegen di Regierung machen wollen. | rasilien.

Die New-Times liefert folgenden, von einem Engländer geschriebenen Brief aus Rio-Janeiro vom 17.. Mai :

Mir dem von Buenos-Ayres und Monte-Video ange- fommeneua Paketboote bin ich so eben hier eingetroffen; und da ih genöthigt seyn werde, einige Wochen hier zu- bleiben, so beeile ich mich, Jhnen die Neuigkeiten: des Tages :mitzu- theilen. Diese beziehen- sich auf die Angelegenheiten Portu- gals und auf den Krieg mit Buenos-Ayres. Die Angele- genheiten Portugals werden hier , troß des Interesses , wel- ces der Kaiser und seine Familie und viele der Bewohner, in Folge ihres Ursprungs daran nehmen, feinesweges: als eine National-Sache angesehen. Die Volfsmassse betrachtet sie sehr gleichgültig. Portugal ist daher eine Pallast-- und kei- nesweges eine. Staatsfrage. Die LRNE sind in der That ei- fersúchtig darauf , daß-der Kaiser an’ seinen. erblichen Besibun- gen hängt, indem sie befürchten, daß: seine Aufmerksamkeit von ihnen gezogen werden könnte oder daß die Húlfsquellen.. des Landes zu: einem fernen Streite angewandt werdeu- apscan, Aus diejer Ursache ist er genöthigt gewesen, den Brasiliern alle. nur mögliche Genugthuung zu leisten; und sein Wort zu geben, daß er sie nicht verlassen will. Dies ist die Ursache, warum er- seine erste Abdaufungs- Acte schon im Mai: 1826 publicirte und sie am 3. März d. J. wiederholte. Er. that dies, wie Sie aus seiner bei Eröffnung der Kammern. gehal- tenen Rede ersehen werden, lediglich, um- die Brasilier zu beruhigen. Sie- müssen indessen aus. Obigem- nicht schließen, daß man hier für die Angelegenheiten Portugals fein Inte- resse fühlt. Der Kaiser ist als Mann. und Fürst stolz auf seinen Ursprung, und. wünscht nichts so sehr als die Wohl fahrt seiner Familie und seiner Landsleute. An diesen Ge- sinnungen nehmen alle diejenigen Portugiesen und Brasilier mehr oder weniger. Theil, deren Eltern ursprünglich aus Portugal hierher famen, und die natürlich die mächtigste und aufgeklärteste. Klasse in Brasilien ausmachen. „Auch. eine Menge der wirklichen Brasilier fühlt für die Europäischen Porctugi?2fen ‘und wünscht, daß sie eben so glücklich seyn mögen, als. sie jelbst, nur muß dies, wie sie sagen, ohne alle Gefahr für Brasilien geschehen. Sie fürchten etne. solche Gefahr, weil sie- einsehen, daß, wenn der Kaiser sie verließe, ihr Vaterland eine Beute von Abentheurern werden und in Anarchie und Verwirrung zurückgestürzt, ja vielleicht zerstúk- felt und in ein zweites St. Domingo verwandelt werden würde. Dies is der Zustand der Portugiesischen Frage bis jebt; sie hat nunmehr aber eine andere Ansicht angenommen. Mit dem in á4 Tagen von: Porto gekommenen Schiffe Jmportador er- fuhren wir die ersten Symptome der Treulosigkeit des Regenten und der Jutriguen seiner Mutter , und diese ungünstigen Nachrichten fangen an, sich durch Mittheilungen aus an- dern Ländern zu bestätigen. Der Kaiser weiß von der auf Sir F. Lamb’'s Befehl effectuirten Zurücksendung der von Nothschildt abgesandten Gelder von dem Aufhören der constitutionuellen Hymne —- vou den Beleidigungen, welche die durch ihre liberalen Gesinnungen. befannten Jndividuen zu erdulden: haben daß die Kammer . der Deputirten auf- gelôst ‘ist —: daß die Mönche. zur Feier- dieses Ereignisses illu- minirt haben daß sih der Regent.-„„Se.- Maj.‘/ stilisirc dáß: die Männer, die in Dom Pedros: Juteresse.. sich: be- finden, verabschiedet worden sind, furz, -daß Miguel, schnell zur souverainen und absoluten Macht vorschreitet. Alles dies hat einen starfen Eindruck auf das Gemüth des Kaisers

gemacht. Diejenigen, die mit ihm darüber gesprochen haben,

sagen, er sei rasend vor Zorn. Jm Ganzen genommen fühlt er sich indessen? nicht getäuscht. Nie „hatte er. .viel:Vertrauen zu Miguel und weniger zu seiner Mutter. Seine-Ernennung zum Regenten war das Resultat der großen Ueberredung von Seiten einiger fremden Mächte. Man hat ihn oft sa- get hören, daß ‘er diese Wahl bereuen würde, und beinahe mit dem nächsten Packetboore sandte er Befehle an seine

Repräsentanten in London, daß sie auf ihrer Huth sein