1828 / 296 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

L E T T T E A L a E Std A

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tionen drehen. Die Einnahme desselben muß den Sieger an die Ufer des Bosporus. führen, während eine Aufhebung der Belagerung ihn nothwendig zwingen würde, seine Win- terquartiere mindestens jenseits der Donau zu nehmen. Auch haben beide Theile die Wichtigkeit von Varna wohl erkannt. Alle aus Rußland gekommene Verstärkungen sind auf diejen Punkt dirigirt worden, einmal um zur Einnahme desselben mitzuwirken, zweitens aber auch um nach der Einnahme \o- gleich die Offensive fortseßen zu fônnen. Der Sultan seiner- seits hat Alles, was er an Truppen, die nach der Ankunft der Russen an den Pässen des Balkan organisirt worden, hat zusammenraffen können, zur Entsesung Varnas beordert. Mie sehr er indessen von Hülfsmitteln entblôßt seyn muß, beweist der Umstand, daß er dem Omer Vrione zur Rettung cines Plakbes, der als des Reiches Schlüssel betrachtet wird, nur 30,000 Mann anvertrauen konnte. Es muß den Russen einleuchten, daß, wenn sie Varna genommen und das Corps des Omer Vrione entweder abgeschnitten oder zum Rückzuge gezwungen haben, sie bis Konstantinopel faum mehr als un- disciplinirten Truppen, die, der Weichlichkeit nur eben entrissen, nicht gewohnt sind, einer siegreichen Armee die Stirn zu bie- ten; begegnen werden. Hierzu kommt noch, daß die Annäherung der schlechten Jahreszeit ihren Einfluß auf die Türken nie- mals verfehlt. - Wenn auch die regulairen Truppen Stich halten, so werden doch die neu ausgehobenen, namentlich die Asaten so wie der Winter sih ankündigt, unfehlbar nach Hause gehen, obgleih der Sultan es gewiß an strengen Maaßregeln nicht wird fehlen lassen, um sie bei der Fahne zu halten. Wir wiederholen es daher: An den Besiß von Varna fnúpft sich das nächste Schicksal beider kriegführen- den Theile. Entgeht der Plaß den Russen, so müssen sie sich zurückziehen ; -denn in ihrer jeßigen Stellung können sie nicht bleiben, ohne ihre eigene Existenz aufs Spiel zu seben. Kaum würden die Fürstenthümer in dieser Vorausseßung ihnen sichere Winterquartiere darbieten, denn diese sind von Allem ziemli entblößt, und man müßte daher vielleicht gar úber -den Pruth zurückgehen. Ein solcher Rückzug aber würde in der dffentlichen Meinung von den schlimmsten Fol- gen seyn. Kriegs-Material und Kranke würde man vielleicht aus Mangel an Gespann zum Theil zurülassen müs- sen. Ja, selbst die festen Pläße, welche so viel gefo- ster haben, würden vielleicht wieder in die Hände der Türken fallen ; und all’ die großen Opfer, die man gebracht hat, wür- den völlig unnüß gewesen seyn. Hieraus scheint sonach für

die Russen die unvermeidliche Nothwendigkeit eines Winter- Feldzuges hervorzugehen.- Alles fordert sie dazu auf. Ob ein folcher Feldzug möglich sey, bleibt uns noch zu untersuchen. Aus dem fruchtlosen Versuche Omer Vriones zur Entseßung von Varna und aus den geringen Mitteln, die ihm zu Ge- bote standen, läßt sich annehmen, daß diese Festung wenige

Tage nach dem Erscheinen des Serakiers gefallen sey. Von dieser Vorausseßung ausgegangen , ändert sich die Lage der Russen mit einem Male ganz und gar. Es schwindet für sie die Nothwendigkeit, ihre gegenwärtigen Positionen zu verlassen. Jm Besibe eines Punktes, über welchen sie thren Mund- vorrath und das benöthigte Kriegsmaterial ohne Schwierig- keit beziehen können, steht es ihnen völlig frei, entweder den Win- ter über ihre jeßige Stellung zu behaupten, oder die Operationen fortzuseßen. Jm ersten Falle haben sie alle Zeit aus dem Innern des Reiches Verstärkungen abzuwarten und ihre fer- nern Angriffs-Pläne vorzubereiten; im zweiten, können sie, da sie nur zehn Tagereisen von Konstantinopel entfernt und Herren des Meeres sind, wo mehrere Punkte sich zur Ausschiffung ihrer Artillerie, Lebensmittel und sonstigen Bedürfnisse eignen, dem Schwarzen Meere zunächst Úber den Balkan gehen, sch in den Ebenen von Adrianopel ausdehnen und auf die Hauptstädt marschi- ren, während eine Landung an den Nachbar-Ufern des Ein- gangs zum Bosporus die Aufmerksamkeit der mit der Beschüz- zung Konstantinopels beauftragten Truppen theilen und die Vertheidigungs-Linien der Meerenge, welche nur auf einen Angriff von der Seeseite berechnet sind, unnúß machen wúrde. Alle Einwendungen gegen ein so kühnes Unterneh- men verschwinden vor der Einnahme - von Varna. Die Schwierigkeit des Unterhalts ist durch die freie Schifffahrt auf dem Schwarzen Meere gehoben. Die numerische Stärke der Angriffs - Colonnen wächst durch die Möglichkeit, aus Bessarabien und der Krimm leicht Verstärkungen an- sich zu zichen; die Hindernisse, die aus dem s{hlechten Zustande der Landstraßen entspringen, vermindern sich durch die Mitwirkung der Flotte, welche, die Küsten entlang, das grobe Geschüß den Truppen zuführen kann. Ein solcher Marsch läßt sich auch noch dadurch rechtfertigen, daß der Sultan si durch die Art der Vertheilung seiner vornehmsten Streit-

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fräfte, in die Unmöglichkeit verseßt hat, dieselben zur B, s{hüßung seiner Hauptstadt mitwirken zu lassen; denn die j den Donaufestungen zerstreuten oder bei Schumla concen trirten Truppen würde er zu diesem TBdzwecte nicht {ne genug an sich ziehen können. Geseßt aber auch er beries Hussein- Pascha mit seinem Armee-Corps nah Konstanti nopel, so würde, während dieser auf dem ihm offenstehende Wege über den Balkan ginge, das ihn gegenwärtig beobach tende Wittgensteinsche Corps auch seiner Seits am Abhanz des Gebirges, nach der Meeresseite zu, dieser Bewegun folgen fönnen, und das Gleichgewicht würde durch die gleichzeiti Ankunft - beider Heerführer in den Ebenen von Adrianop völlig wieder hergestellt werden. Ein Winter - Feldzug i daher für die Russen eine Nothwendigkeit ; er ist ausführb« und bietet alle möglichen Vortheile dar, während eine Ei stellung der Operationen für den Erfolg der Russischen Waff nur nachtheilig seyn fann. ‘‘

Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Gr von la Ferronnays , ist vorgestern von seinem Landsiße zu Stadt gekommen, und hat (wie wir unsern hiesigen Leser bereits in der Nachschrift zum gestrigen Blatte der St. : berichtet haben) sein Portefeuille wieder. Übernommen.

Die Kammern werden, wie es jeßt heißt, erst gegen di Mitte Januars zusammentreten, da die nothwendigen Rep) raturen in dem Saale der Deputirten-Kammer nicht eher by endigt seyn werden.

Der Miessager des Chambres und die Gazett de France enthalten die nachstehende Privat-Corresponde aus Morea, wobei jedoch das erstere Blatt ausdrúcklicch b merkt, daß das Schreiben niht den mindesten amtliche Charakter an sich trage: „Die Franzosen ‘haben Navarin gleih nach dem Abzuge Jbrahims, beseßt. Es schein daß dieser keine Tüärkishe oder Albanesishe Garniso daselbst zurück gelassen hatte, und daß der Plaß sonach ohn Widerstand eingenommen worden ist. Koron, Modon un Patras sind von den Albanesern besckt, jedoch nur shwad so daß sie sich nicht lange werden halten können, um \o wi niger als es ihnen an Lebensmitteln und sogar an Wass Gew Eine Türkische Fregatte hatte sih fkürzlih vor jen

estungen gezeigt um sie neu zu verproviantiren; die in di Nachbarschaft kreuzenden Französischen Schiffe verhinderten s jedoch daran. von Koron Batterien aufgeworfen , ohne daß die Tärkisch Besaßung sie daran im Mindesten gehindert hätte. Scho ist der Befehl ertheilt worden Faschinen anzufertigen ; diz scheint inzwischen cine bloße Vorsichts -Maaßregel zu seyn denn nur im Falle eines ernstlichen Widerstandes, de jedoch nicht zu erwarten ist, wird man zur Gewalt d Waffen schreiten. Am 3. Octöóber waren die Batterii noch nicht aufgedeckt; man schmeichelt sich, daß der Anblid derselben nicht wenig dazu beitragen werde, die Türken z überzeugen, wie unnüß es seyn würde, wenn sie großen Wi derstand leisten wollten. Jn Patras ist man auf eine er stere Gegenwehr gefaßt; der General Schneider hat sich mi seiner Brigade dorthin begeben, und mehrere Kriegsschiff haben von dem Vice-Admiral von Rigny den Befehl erha ten, dessen Operationen von der Seeseite zu unterstÜben| Koron sollte am 5. Oct. angegriffen werden. ““

Die Gazette de France E ihren Lesern, daß si so eben aus dem Munde einer höchst glaubwürdige Person , die am 17ten Wien verlassen, die. Nachricht erha ten habe, daß die Túrken 25,000 Mann mit 30 Stücken Geschúß und einer großen Menge von Kriegs- und Mund Vorräthen in Varna geworfen haben. (Es is nich das E daß die Gazette auf solche Weise mystificir! wird.

Aus Madrid meldet man, daß der Französische Fnten dant der aus Cadix zurükkehrenden Division bei Cordova be raubt worden ist; man hat ihm 15,000 Fr., und den Sol daten, die zu seiner Escorte gehörten, ihre ganze Baarschaft nebst den Pferden abgenommen.

Die Nachricht von dem Tode des jungen List wird von den öffentlichen Blättern widerrufen:

Großbritanien und Frland. London, 25. Oct. Ueber die Versammlung zu Penen den-Heath theilen wir noch Nachstehendes Ausführlichere mit: Die daselbst gehaltenen Reden wurden sämmtlich mit beifäl ligem oder tadelndem Rufe einer oder der andern Parthei auf

“P genommen, und häufig durh hôchst pöbelhafte Aeußerunget

unterbrochen. Herr Gipps {chloß seinen (gestern mitgetheil ten) Vortrag mit dem Antrage, daß man eine von ihm vor

gelesene Bittschrift “gegen die Emancipation der Katholiken beim Parlamente einreichen solle, Dieser Vorschlag wurd

Die Franzosen haben auf Pistolenschußweitßsi i die Mácht der Katholiken durch die Emancipation ver-

Herrn Plumetree vertheidigt. Euch sagen fann, ist dies : Seyd Eurem Könige treu, be- ret fest bei der Verfassung aber vor Allem verlaßt Eu- Gott icht. Thut dies, und Jhr könnt versichert sein, dies große Land der Ruhm der- Welt bleiben wird. nächst sagte der Marquis von Camden: Jch habe es meine Pflicht Feen, an dieser Versammlung Theil zu men , troß der heftigen und ungemäßigten Sprache, wel- sich die katholische Association bedient hat, und trob ei- x loyalen Aeußerungen von Herren anderer Art. (Beifall Gelächter.) Meine Gesinnungen habe ich bereits in ei- Briefe ausgesprochen, den ih vor dreißig Jahren über e Frage an Herrn Pitt schrieb. Damals wüthete in and die Revolution, deren Augenzeuge und Unterdrücker war. Herr Pitt wollte eine die allgemeine Versöhnung yeéende Maaßregel vorschlagen. Er, Lord Grenville, Windham, Lord Spencer und Andere legten damals Stellen nieder, weil sie jene Maaßregel nicht durchseken ten. Seit jener Zeit habe ich diese Frage immer im rhause vertheidigt (Lauter Ruf: Kein Papismus!) Wenn derselben widerstrebenden Braunschweig-Clubs nicht zahl- h) sind, so. sind sie ohnmächtig; sind sie aber zahlreich, so. sie auch gefährlich. (Lauter Beifall und viel Gezisch.) Jch e eben, daß eiy Herr neben mir ausrief, ih sey ein Ra- ler. Jch muß ihm erklären, daß ih wahrscheinlih in jem ganzen Leben meine politishen Gesinnungen nicht

deswillen ändern werde, weil er mich für einen Radica-

ausgiebt. Uebrigens weiß ih ganz gewiß, daß die Ver- hung ganz ungegründet ist, als wünsche die höchste Per- dieser Königreiche, daß ihr Name als Bürgschaft für den g der fatholischen Frage genannt werde. Wenn die vor- \lagene Bittschrift den Sinn hat, daß die Constitution er Form, wie sie zur Zeit der Revolution festgeseßt wurde,

geändert werden solle, so muß ih ihr widersprechen. fall und Ruf: „„das thut uns leid!/‘) Der Graf Darnley fragte, ob die Erbitterung der Protestanten n den grdößesten Theil der Bewohner Jrlands nicht schon genug sey? Warum die Herren und Freisassen von t durch solche Bittschriften wie die vorliegenden die Ge- er noch mehr erhißen wollten? Die Männer von Kent )ten daher die vorgeschlagene Maaßregel wohl erwägen, r sie dieselbe gut hießen. Man fürchte viel zu schr, daß

ern werde. Sie würden nicht mehr physische Macht na ch Zugeständnissen besißen wie jeßt. Warum sie- nicht die Verfassung zerstörten? Viele Tausend unserer bürger seyen ihrer Rechte beraubt, weil si{ch das lische Volk durch ein falsches Licht täuschen ließe. Feinde der Katholiken sprächen zu der Furcht des Eng- n Volkes ; er aber spreche zu seinem Gerechtigkeits- …_ Die Braunschweig Clubs ahmten den Jacobinern rankreih nah. Diese hätten die Regierung jenes Lan- umgestürzt. Dasselbe System könnte leicht zu einem glei- Unglück hier führen.“ Der Graf von Winchelsea rte: Fch darf von dieser großen Grafschaft dreist be- ten, daß sie nicht die Anklage der Jlliberalität verdient, daß sie allezeit ihre Anhänglichkeit an die besten Grund- der bürgerlichen und religidsen Freiheit dargelegt hat. ifall.) Jch erkläre feierlich und aufrichtig, daß mein erstreben gegen die Ansprüche der Katholiken aus keiner dseligkeit gegen die Mitglieder ihrer Kirche hervorgeht, ern daß es sich nur gegen die Grundsäße dieser Kirche et, welche sich seit der Zeit, als unsere Vorfahren fan- daß dieselbe der bürgerlichen und religiösen Freiheit wi- itten, niht geändert haben. Wir können nicht zugeben, die Katholiken politische Macht besißen, ohne die prote- ischen Einrichtungen des Reichs zu gefährden. Jch for- jeden heraus, zu erklären, ob sih jene Grundsäße geän- haben? (Bravo! Hurrah!) Die Braunschweig-Clubs nicht gefährlich, wie der edle Lord (Lord Camden ) ge- it hat, sondern sie sind nur bestimmt , die protestantische assung aufrecht zu erhalten (Beifall). Jn welchen Län- sind denn die intoleranten Principien der katholischen gion entfernt worden? Man blicke auf Spanien und tugal. Man blicke auf Deutschland. (?) Die Freiheit, )e wir genkeßen, wünsche ih Jedermann, er sey von der lifanischen oder Katholischen Kirche, oder ein. Dissenter, ih kann wohl sagen, daß ih die Aufhebung der Test- Corporations- Acte aus allen Kräften unterstüßt habe, ih diese Maaßregel etwas weiter ging, als ih wünschen le, Hr. Shea bat die Einwohner von Kent, sie ten feinen Beschluß fassen, dessen Ausführung nicht Johne Vortheil für sie seyn, sondern auch das in Jrland hende Elend noch vermehren würde. Lord Teyn-

Alles, rief er aus, was | ham _ bemerkte, die vorgeschlagene Bittschrift sey aus drei

Gründen verwerflih, denn die Katholiken tönnten die Eman- cipation verlangen, erstens, als gerecht, zweitens als nüßlich, und drittens als nothwendig. Es sey unmöglich, Jrland auf andre Weije zu beruhigen, als durch das Zugeständniß der Emancipation. Nehmt Jrland, fuhr er fort, an Euren Busen. Es wird Eure Heere und Flotten bemannen, Eure Kräfte verstärken und Euer Vereinigtes Reich fähig machen, die ganze Welt herauszufordern. Wenn Jhr Jrland-versdhnt, so werdet Jhr am besten für unser ganzes Reich das Motto von Kent anwenden können: „Invicta.“ -— Hienächst erhob sich Hr. Shiel und sprach wie folgt: Jch ein ein Einge- borner der Jnsel/ welche einer der herrlihsten Punkte auf dem Meere ist, aber zugleih deutliche Spuren des Elends zeigt, das ihre Herrscher uud Engländer beherrschen sie über sie verbreitet haben; ich befenne mich zu der fatholischen Religion, zu der Religion derer, welchen Jhr die Parlaments- Repräsentation, die Mazna Charta und die Geshwornen- Gerichte verdankt; ih bin ferner ein Mitglied der Associa- tion, ih bin einer von denen, welche man die Aufwiegler von Jrland nennt. Man sagte- mir, Jhr würdet mi mit Schimpf und Schande behandeln, aber ih antwortete, Jhr hätter zu viel Ehrfurcht vor Euch selbst, um dies zu thun. Jhr glaubr, ih sey ein Gößendiener. Jch läugne es. Aber gejeßt, ih wäre es, so würde ih darum fein shlechterer Bür- ger seyn. Aber man sagt auch, meine Religion sey die der Sclave- rei. Dem muß ich mit aller mir zu Gebote stehenden Kraft wider- sprechen. Sind etwa Protestanten niemals Tyrannen gewesen ? Glaubt etwa der Herzog von Newcastle, der große Alfred, dem wir unsere Rechts- Verfassung verdanken, sey ein Protestant ge- wesen? Wer befestigte die Volks-Repräsentation? Eduard [., cin Katholik. O! damals gab es feine verfagulten Fleen. Damals wurde das Unterhaus nicht durch wenige Adliche regiert, welche über Freiheit sprachen, ohne ihren Sinn zu kennen. Gebt Eure zehn Parlaments-Mitglieder auf, Herr

erzog, und das Wort Freiheit wird sich besser in Eurem Munde ausnchmen. War das fatholische Jtalien nicht das

èutterland der Freiheit ? Welche Menge von Republiken entsprangen aus seinem Schooße. Venedig erhebt sih stolz aus dem Ocean. Jn Genua, Florenz und unzähligen an- deren Freistaaten blühten Papstthum, Freiheit, Wissenschaft und Künste zu gleicher Zeit. Giebt nicht die Schweiz , ge- ben nicht die Gebirge Wilhelm Tell’s- ein Zeugniß zu mei- nen Gunsten? Sprechen endlich nicht die katholischen De- mokratien Súd - Amerifa's für meine Behauptung? Eine Republik nah der anderen entsteht auf jenem unermeßli- chen Continente und von dem Gipfel der Andes läßt die Freiheit ihre Fahne über die ganze Welt wehen. Nur in Frland wohnt das Elend in seiner gräßlihsten Ge- stalt. Reiche Erndten werden von Menschen mit bleichem und sterbendem Antliß gemäht Hungersnoth bedeckt einen fruchtbaren Boden, und Krankheit verpestet eine reine At- mosphàre alles große Handels-Glück des Landes is unterge- gangen die tiefen Strôme tragen keine Schiffe und seben keine Maschine in Bewegung die Wogen brechen sih einsam in der stillen Größe herrlicher, aber verlassener Seehäfen, statt cin Quell des Reichthums zu seyn, kann" Jrland jeßt seine Abgaben nicht bezahlen, und hängt, wie ein finanzieller Múhlstein, an Englands Halse; statt England als ein Bollwerk zu dienen, führt es dasselbe seinem Untergange ent- gegen. Die große Masse seiner Bevölkerung ist dem Staate entfremdet der Einfluß der gesezmäßigen Behörden ist verschwunden eine fremdartige Macht beherrscht das Land, wilde Leidenschaften wüthen von einem Ende bis zum an- dern, im Súden sammeln sich Hunderttausende mit grü- nen Zeichen, während sih die Gegenparthei im Norden mit Waffen rústet, das ganze Land ist mit den Materialien des Bürgerkrieges bedeckt und gleicht einem einzigen Pulver-Ma- gazine; ein einziger Funke fann eine Explosion bewirken, welche das ganze Gebäude der öffentlihen Gesellschaft zer- trúmmert, so daß sich England vielleiht nimmer von der Er- s{hútterung erholt! Wegen meines Vaterlandes, wegen mei- nes unglücklichen Jrlands bitte ih Euch; unterstüßt nicht die Anschläge der Unterdrückung. Es ist ungroßmüthig, es ist unmännlich, es ist Eurer unwürdig. Männer von Kent, JFhr seid nie besiegt worden, besiegt Euch selbst heute; be- siegt Eure Vorurtheile, -Eure Leidenschaften und Eure Er- bitterung. Laßt mich nah Jrland zurückkehren und mei nen Landsleuten sagen, daß Engländer und Protestanten unser Elend erbliéten und, als sie es sahen, Erbarmen gegen uns fühlten. Sir Charles Larkin bemerkte, der Graf von Winchelsea hade einst geäußert, zwei furchtbare Ungcheuer, Aufruhr und Blasphemie, wandelten durch das Land. Bald habe der edle. Lord ¡gefunden , daß ¡Niemand