1828 / 352 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Ds

¿Das Comité der Katholifen, das seit: 1792 cine f | pi pofante- Stellung in den Angelegeuheiten Jrlands gy / ; - men hat, bestand aus Bischdfen, Land-Edelleuten unß, L S i Anzahl von Kaufleuten, welche sämmtlich in Dublin (Mi 2* - Î p c e . i ten, und von den Katholiken der unirten Städte zy 9, j i g 1 3 i ) 4 d 2 Ï Í Ul N sentanten ernannt worden waren. Diese Körperschaft (M : : ursprünglih den Zwect, die Auflebung einer drüc Taxe zu erlangeñ, welche Quarterage hieß und nur vol Katholiken erhoben wurde; die Regierung duldete Anf das Comité, das. es als ein bequemes Werkzeug betrgg Der Geist der Katholiken war bei der Bildung diese! sellschaft und noch lange Zeit nachher -so gésunken, daß

Allge

die protestantischea Juteressen in hohem Grade beeinträchti- | g i E c gen fönnte.// Dieses Nesultat hatten die. ersten Versuche, :

welche die Katholiken nfsachteu, um sich ihr Joch zu erleich- cern. Sie hatten jedoch weder ein Comité, noch eine Asso- ciation zu threm Organ. Erst im Jahre 1757, äls der Herzog von Bedford Vice - König von Jrland wurde, f bildete sich cin Comité, zu welchem man vielleicht das Vorbild in der Conföderation von 1642 suchte, und seit dieser Zeit sind die Angelegenheiten Jrlands stets von Vereinen diejer Art geleitet worden. Der große Convent, der später fieben Millionen Menschen in Bewegung. fekte, ward auf dieselbe Weise zusammengeseßt, wie diejes erste Co- mité. Unmittelbar vom Volke erwöhlt, bildeten die Mit- | Mitglieder derselben sich glücklich {häßten, weun sie f glieder des Vereins von. 1757 ein Parlament, das mit der | in das Schloß erhielten, ‘um dem neuen Vice, ‘i vollen Autorität cines reprâsentativen Körpers becieidet war. | Adressen zu überreichen, die in dem Tone Ericdg Beim Ablaufe des Vierteljahrs wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen af diese Zdinne L2LS JÎhre erste Versammlung hielten sie in einem Wirthshause | Demuth abgefaßr waren, und bis zum Jahre 175), WM¿numeration, hier am Orté bei der Nedaction (Hausvoigtci - Play Nr 1.3, in den Provinzen aber bei de Se é

in der Essex-Straße in Dublin, welches die Kugel hieß. j der Herzog von Portland anfam,. #d wenig c Mntern zu machen siad, und daß der Preis für den gauzen Umfang des Staats auf 1! Kthlr. 15 ‘Sgr vterteljährlich fe n Nach einigen Sißungeu legte Wyse de Waterford, der Groß- | wofür übrigens den hiesigen Abonnenten das Blatt, am Vorabend scines Datums, durch dic Stadt - Post frei ins Haus

6 392.

Berlin, Dienstag den 30e December

1828,

wurden, daß Seine Gnaden der Erste war, de, K vater- des Edelminanns, der sich in den - neuesten fatholischen Angelegenheiten hervorgethan hat, einen Plan zur Erweite- rung der Macht des Vereins vor, der einstimmig angenom- men wurde. Jm Jahre 1759 ward der Verein vom Staate anerfannt; das Römisch-katholische Comité ließ nämlich nach den Unruhen von Conflans deim damaligen Sprecher des Hauses, John Ponsonby, eine loyale Adresse überreichen, die derselbe dem Lord-Lieutenant einhändigen sollte, und - erhielt eine huldvolle Antwort, ‘die auch in die Zeitung eingerückt wurde. Die Adresse wurde in Gegenwart. von“ zwei Ab- geordneten des Comités im-Unterhause verlesen, und Macch- Dermot, einer von ihnen, dankte im Namen der. Körper- {haft, deren. Nevräsentant er war, - dem Sprecher für seine Herxablassung. : ___ Diese erste Auerkennung der politischen Existenz der Jrlän- dischen Katholiken hatte jedoch keine Milderung des Straf- Geseßbuches zur Folge. Zwölf: Jahre: verflosseu, ehe eine legislative Maaßregel eine günstigere Stimmung für Jrland offenbarte, wenn uämlich das Reglement Georg's 1U[., wel- hes unter dem Titel: Acte für die Benußung der un- bebauten Morä ste-(unprolitable -bogs), erschien, als eine Linderung des Schicfsals dieses unglücklichen Landes betrach- tet werden kann. Durch dieses Gesel - wurde den Katholi- fen verstattet, funfzig Acre's nußlosen Moorlandes und einen halben -Acre bebaubares Land in Besiß zu_ nehmen und für den Zeitraum von'61 Jahren zu benußen; doch mußte das Stück Land weiter als eine Meile von einer Stadt entfernt liegen. Die dieser Parlaments -Acte hinzugefügten Beweg- gründe beweisen, in welchem traurigen Zustande die große

Volks-Masse sich damals - befand, und erläutern die Be-

Katholiken - zu. reinen Ma- schinen geworden seyen, welche nur Holz zu schlagen und- Sümpfe auszutröcknen verstkänden. Jedoch der erste Schritt zu den Bewilliguigen war gethan. Eine Volfs- Masse, die, obgleich ohne alles Grund - Eigenthum, sich täg- lich vermehrte, lastete mitdem ganzen Gewichte ihrer Zahl auf der Regierung ; das fatholische Comité ging weiter und erpreßte 1777 die erste Vergünstigung von einiger Wichtigkeit. Die Katholiken erlangten nämiich das Recht, Pachten auf 999 Jahre zu übernehmen, und ihre Territorial-Bestlzthümer, die nunmehr ihren Nachkommen gesichert waren, konnten auf dieselbe Weise getheilt werden, wie das Eigenthum der Protestanten. Am J. 1782 benuóte das fatholische Comité die s{wierigen Um- stände, in denen, fich damals die Regierung befand, um seine Forderungen bei dem Ministerinm durchzujezen. Das 2iste und 22se Decret Georgs U}, verlieh den Katholifen das Recht, Ländereien anzukaufen und darüber zu versügen, und stellte fie in dieser Beziehung auf gleichen Fuß mit den Pro- testanten. ihnen auf diese Weise einen Stüßpunkt, den sie zu benuken gewußt haben. Von 1782 bis 93 wurde keine neue Bewil- ligung gemacht, aber die Macht der Katholikeu nahm - zu und 1792 hatte ihr Verein cinen drohenden Anblicé gewot- nen. - Theobald Wolfe Tone sagt in seinen Memoiren Fol- gendes von der damaligen Association :

merfung Swist's, daß die

4783 eine- ehrenvolle Erbitterung die Katholiken aingef hatte, schien ihre Kräfte erschöpst zu haben, und sie

- Einfluß der Barone und der hohen. Geistlichkeit wai

schärfer gegen einander zu zeichnen, und eine Dètnoctati

3 Abtheilungen, mit Ballets.

Ohne sie in den Staat aufzunehmen, gab man j

herabließ, darauf zu antworten. Zwanzig Jahre lay stand das Geschäfr des General-Comité's-. einzig und darín, diese Annalen der Herabseßung Jrlands -abzuj und einzureichen. Die Anstrengung, zu welcher im. 5

in ihre frühere Nullität zurückgesunken. Derinoch entuit sich hinter dieser scheinbaren Apathie allmählig ein ü Geist, großentheils durch das Beispiel und. dén Einfluß Mannes hervorgerufen, der seinem Lande und seiner | gion- große Dienste leistete; dies war John Keogh,

und nach untergraben worden, und der Haudelsstauh, Reichthum und Macht wachsend, rüstete- sich, das M zuwerfen, das die Prälaten und die Adeligen zu bes suchten. Lebtere hatten bereits durch das Talent u Geschicklichkeit John Keogh's in dem Comité Zwei u dene Niederlagen erlítten. Die Partheien fingen n,

kühnen, zugleich aber auch tälentvollen jungen: Män stehend, versuchten ihren Willen ‘gegen die Rathschlip! alten Ariskocratie geltend zu machen.“ 4

E (Schlúß folgt.)

Königliche Schauspiele.

__ Moöùtag, 29. Dèc. Jm Schaunspielhßaäüse: Geis Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von E, Raupach,

__ Dienstag, 30. Dec. Jm Opernhause, auf viel gehren: Oberon, König der Elfen, romantische Feen: U uit Ba Musik von C. M. v, Y Preise der Pläße: Ein Platz in den Logen des À Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c. S ; Im Schauspielhause: Les acleurs frangais auroul

s

neur de donner: 1) L’Abbé de. TEpée, drame en et en prose, par Bouilly. 2) L’Oncle d’Amérique, Ÿ ville en 1 acte, par Scribe. i

Ÿ Y

Königsstädtsches Theater.

Montag, 29. Dee. Der todte Gatte. * Hierauf: borgene Liebe. Lf 4 Dienskag, 30. Dee. Zum Erstenmale: Das Auf Liebe. Lustspiel in 5 Alten mit einem Vorspiel von] Jmmermann. Neu von dem Verfasser zur Darstellun gerichtet.

Auswärtige Börsen.

j Amsterdam, 23. Dee. ; Oesterr. 58 Melallig. 93. Bank - Actien 1339. Partial 377. Russ. Engl: Anl. 867. Russ. Anleihe Hamb, Cerufic® Wien, 23. Dee.

5pCt. Metall. 955, Bank-Actien 10952,

Neueste Börsen-Nachrichten.

Wien, 24, Dec.

Fün{proc, Nelalliq. 955.

Gedruckt lei A, W. Hayn.

Baunfk-Actien 1097x,

l E War t ee -- -

Redacteur John, Mitredacteur Co!

jefert wird."

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Seine Hoheit der General der Jnfanterie und comman- nde General des Garde - Corps, Herzog- Karl von ecklenburg-Streli6, ist von Neu-Streliß, und Seine heit der Her zog Albrecht von Mecklenburg-Schwe- 1 von Ludwigslust hier eingetroffén.

‘Der bisherige Kammergerichts-Assessor Gilliug ist zum

t worden. -

Zeitungs-Nachrichten : Ausland.

L R u ß land. : ' St. Petersburg, 20. Dec. Vorgestern, als am luenstage Sr. Majestät des Kaisers , ward im Winter- last, in Gégenrbagrt “J. J. -M.M. des -Kaifers und der serin, und ZJhrer Kaiserl: “Hoheiten des. Großfürsten ronfolgers und des Großfürsten Michael, eine feierliche sse Géhaltew ; welcher die Mitglieder des Reichs-Raäthes, Minister, die Senatoren, die Generale, der Hof und hoffähigen Personen beiderlei Geschlechts beiwohnten. ch dem Gottesdienst hatte das diplomatische Corps die e, J. J. M.M. feine Glückwünsche darzubringen. Hier- f war Handfkuß bei Jhrer Majestät der Kaijerin.. Jn Kasan-Kathedrale, so wie in allen Kirchen der' Residenz, rd ein Te Deum’ gesungen; Abends wär die Stadt er- chtet. / : Unterm 17ten

d. M. haben- Se. Maj. folgendes Re-

), erlassen : „Graf Victor Pawlowitsch! Schon seit langer Zeit mit ren ausgezeichneten Talenten und-ausdauerndem Cifer be- nt, die sich während Jhrer- langjährigen Dienstzeit nie leugnet haben, glaubte Jch, Jhnen einen Beweis Meines len Vertrauens geben zu müssen, indem Jch Sie zum Prä- nten des Reichs - Conseils und des Minister -Comité’s er- inte. Der überhäuften Geschäfte ungeachtet, welche diefer bsten Jhnen auferlegte, haben Sie doch nie aufgehört, auch t minder wichtigen besonderen Aufträgen, die Jh Jhnen er- ilte, die größte Sorgfalt und eine unermüdliche Thätigkeit zu dmen, und Jhre weisen Maaßregeln haben jederzeit Mei- gerehten Erwartung entsprochen. Da Jch Jhre Dienste belohnén und Jhnen einen ausgezeichneten Beweis Mei- è ganzen Wohlwollens zu geben wünsche, #0 sende Jch nen hiermit Mein Bildniß, um- es, dem Gebrauch gemäß, einem- blauen Bande zu tragen.‘ | Se. Majestät haben folgende-Ordensverleihungen vorzu- )men geruhet: den St. Alerauder Newsfky-Orden an den er - Mundschenk Grafen Musfin - Puschkfii - Bruce; den t. Annen ‘erster Klasse dem Cereinontenineister Fütsten Ga- in; die diamantenen Jnsignien des St. Andreas-Ordens, #4 General der Jnfanterie Grafen Tolstoi, dem General

S P De P E M E E I E P S I E S5 E E I I 4

tiz - Commissarius bei dem Landgerichte zu Naumburg be-

ipt an den Wirklichen Geheimen Rath, Victor Kotschu-

“übertragen, es sey dürch welchen Act es wolle,

der Cavallerie und General - Adjutanten Wasiltschifof und dem General Postdirector Wirklichen Geheimen Rest A. Galibin; die diamaritenen Insignien des Sr. Alexander Newsky deim Militair-General -Gouverneur von Petersbur

General der Cavallerie Goleuistsche - Kutnsoff, dem Ober-Hof meister Baron von Albedyl und dem Hofmarschall C. Narisehkin;

das Großkreuz des St. Wladimir-Ordens erster Klässe dern

Dirigenten des Kriegs - Ministeriums General-Adjutanten Gra fen Tschernitschef; den St. Aunen erster Klasse, dem Kaiserli- chen Gesandten am Turiner Hofe Grafen Woronkoff-Daschkoff, dem Gesandten in Nord-Amerika Baron von Krüdener, dem Gesandten in -den Niederlanden, Grafen von Gourjef und dein dienstthuenden Jägermeister Sr. Kaiserlichen Majéstät; Graf Wielhorsfy. Ferner erhielt den St. Annen -Déden

} 1ster Klasse der General - Major Graf- Nostiz, Befehls-7

haber der 1sten Brigade der leihten Garde - Cavallerie- Dívi- sion, als Belohnung seines ausgezeichneten Benehmens in dem am 18, ‘Sept stättgesundenen Gefecht. gegen die Türken.

Se. Maj. haben Jhren Staatssecretair, den Wirklichen Staatsrath Dmitrii Bludoff, für die ausgezeichnete Erfüllung seiner Pflichten als Ober - Verwalter der geistlichen Angele: genheiten auswärtiger .Confessionèn, zuni Geheimerath: zu êr- nennen uad den Wirêlichen Scaatsrath Heinrih Storch; Vicepräsidenten der Kaiserliizen Afadeinie- der Wissenschaften, den Staatssecretair Bolugjansfky , so -wie den bei Sr. Kai- serlihen Hoheit dem Zesarewitjh angestellten Baron Mohr renheim, fär ihren eifrigen und angestrengten Dienst, zu Ge- heimeräthen zu bes&rdern geruhet. Ó :

Cin am LAáten v. M. Allerhöchst bestätigtes Gutachten des Reichs-Ratÿys, in der. Sache des, wegen harter Behand- lüng seiner Hofsleute und Bauern vor Gericht gezogenèn Wirklichen Etatsraths Paßyäkow und seiner Frau verordnet, daß das Vermögen der vor Gericht gestellten Paßynkow, nebst deren Hofsleuten und Bauern unter Curatel gegeben, ihnen auch verboten werden solle, Hofsleute und Bauern durch Kauf an sich zu bringen, und daß diejenigen , welche ihnen durch Erbschaft zufallen könnten, ebenfalls unter Cu- ratel gegeben werden sollen; dabei wird den genannten Pa- ßynfow das Recht benommen," ihr Vermögen Andern zu aßer durch Verkauf in fremde Hände.

Die Nordische Biene giebt folgendes Privat-Schrei- ben aus Bajazed vom 30. Aug. (11. Sept.):

¡Seit vier Tagen befinden sich unsere siegreichen Truppen hier *). Das kkeiñe Detaschement unter Commando des Ge- neral-Majors Fürsten Tschawtschawadse, stellvertretenden Be- fehlshabers des Armenischen Gebietes, rückte, um diése Festung zu beseßen, am 25. Aug. (6. Sept.) aus dem Lagèr bei Chot- kabara, belegen in Armenien üUnweit der Grenze, passirte in der Nätht - den schwierigen Weg über. das Gebirge Agadfhik, er- schien am 27. Aug. (8. Sept.) bereits unweit Bajazed und beseltte die, zivei Werst davon belegene Befestigung Zangezor, nachdem-es zuvor cin Gefecht mit der Dürkischen Reiterei bestauden hatte, díe

sich dur{ch Flucht in die Festung rettete, und ihre verleßte Fahne **)

*) S. Nx. 308 dex Staats-Zeitung, Näthrichten'vom Kritgs= Skehaupläßtze. N

**) Der Bairaktar (Fabnenträger), obne {h an das Kartäts schènfeuer der Kanonen zu kehren, die von dem Stabs -+Rittuict- fter der Artillerie Rjumia commandirt wurden, ritt ruhig Und