1873 / 225 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 24 Sep 1873 18:00:01 GMT) scan diff

E S A B

5 B Ri Br E O A d O Het

Marco Minghetti, General-Feldmarshall Graf von Moltke, der 7

italienishe Gesandte Graf Launay 2c. :

"E Majestät der König von Italien trugen das Band des Schwarzen Adler - Ordens, Se. eaten: der Kaiser und König, der Kronprinz, Prinz Friedrich Carl, und Graf Moltke das blaue, in der Mitte mit einem Scharlach- ftreifen versehene Band des Militär-Ordens von Savoyen. Die Tafelmusik, eingeleitet durch die Ouverture zu „La Traviata'‘, wurde von dem Musikcorps des 2. Garde-Regiments z. F. aus- e - N Während der Tafel, etwa um 64 Uhr, brahten Se. Maje- fiât der Kaiser u"d König folgenden Toaft aus: :

„A la santé de Sa Majesté, mon ami et mon frère, le Roi d’Italie !“ /

Se. Majestät der König von Italien erwiderten bald darauf mit den Worten: : 5

A la santé de Sa Majesté, mon ami et mon ancien allié, Il’Empereur !“ . E

Abends wohnten die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften der zu Ehren des Hohen Gastes veranftalteten Galavorftellung im Königlichen Opernhause bei. Den ersten Rang zur Rechten der Königlichen Loge nahmen die General-Feldmarschälle „und Vertreter der auswärtigen Mächte am hiefigen Hofe mit ihren Damen, die Prosceniumsloge die hier anwesenden Fürstlichen

errshaften ein. Zur Linken saßen die zur Zeit anwesenden

Le Minisier, die kommandirenden Generale und General- Lieutenants, die Wirklichen Geheimen Räthe mit ihren Damen. Im Parquet hatten fich Offiziere vom Premier-Lieutenant bis zum General-Major, die Staatsbeamten bis zu den Räthen erster Klasse aufwärts, Vertreter der Königlichen Universität und der Akademien und Mitglieder der ftädtishen Behörden ver- sammelt, während p übrigen Ränge von dem sonst noch ge- [ladenen Publikum t waren. /

n T Uhr bis Se. Majestät der König von Italien, geleitet von Sr. Majestät dem Kaiser und König, in der großen Königlichen Loge. Allerhöchstdieselben wurden von einer drei- fahen Fanfare und den Hochrufen der Versammelten empfangen, welhe fich beim Eintreten der Allerhöhsten und Höhhsten Herr- schaften von den Sizen erhoben. Se. Majestät der Kaiser nahmen darauf zur Linken Ihres Allerhöchsten Gastes Plaz: zur Rechten Sr. Majestät des Königs von Italien: Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzesfin, Se. Königliche Hoheit der Prinz Carl, Ihre Königliche Hoheit die Herzogin Wilhelm von Mecklenburg, Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedri Carl, Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Marie, Se. Hoheit der Herzog von Mecklenburg. Neben Sr. Majestät dem Kaiser saßen zur Linken: Iyre Königliche Hoheit die Prin- zessin Carl, Ihre Königliche Hoheit die Prinzesfin Friedrich Carl, Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz, Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Elisabeth und Se Königliche Hoheit der Prinz Albrecht. Die Sie im Hintergrunde der Loge nahmen die Gefolge der Allerhöhsten und Höchsten Herrschaften ein. In den Logen des ersten Ranges zur Rechten nahmen die Adjutanten und Offiziere Sr. Majestät des Königs von Jtalien, in denjenigen zur Linken die hohen italienishen Staats-

mten Plag.

M Suden der Genera! - Intendant das Zeichen zum Be- ginn der Vorfiellung gegeben hatte, führte das be- deutend verstärkte Orchester der Königlichen Kapelle unter Leitung des Kapellmeifters Eckert die Ouverture zur Oper: „Ein Feldlager in Schlefien“ von Rellsiab, Musik von Meyerbeer, aus, an welche fich der 2. Aft der genannten Oper anschloß. Darauf folgte ein Tanz-Divertissement: Scenen aus „Flick und Flock* von Taglioni, Musik von Hertel: a. Bouquet- Walzer, ausgeführt vom weiblichen Corps de Ballet; b. 5 Bil- der: die Themse, die Donau, der Bosporus, die Newa, die Spree. Nach cinem pas de deux, getanzt von Frl. David und Hrn. Poigny, {loß die Vorstellung um 10 Uhr mit der Dar- fiellung des Wingzerfestes aus „Ellinor“, der Fête de la Ma- donna dell’ ÁArco bei O Balle S auf den Golf, ausgeführt vom gesammten et-Personal. j

E Zwischenakt verließen die Allerhöhsten und Höchsten

Herrschaften die große Königliche Loge, um im Konzertsaale den einzunehmen. Dem Ballet-Divertissement wohnten Aller- óchsi- und Höchstdieselben in der Prosceniumsloge zur Linken La und verließen das Haus ers nach S{chluß der Vorftellung. Heute Morgen besuhten Se. Majestät der König von Italien in Begleitung Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen das Aquarium und fuhren darauf nah dem Rathhause, welches Se. Majestät eingehend befichtigten. Um 104 Uhr begaben Sih die Allerhöhsten und Höchsten Herrschaften nebst Gefolge mittelst Extrazuges nach Potsdam, wo um 11 Uhr im Lustgarten Parade abgehalten wurde. Nach Beendigung derselben wurde im Stadt- \{chlo}se daselbft das Dejeuner eingenommen. Nachmittags um 2 Uhr fand eine Rundfahrt durch die Königlichen Gärten bei Potsdam ftatt. Dieselbe bewegte sich durch die große Allee von Sansf\ouci nah dem Neuen Palais, um das Schloß, von außen nach Sansfouci, nah dem Pfingstberg, dem Neuen Garten, Glinike, Schloß Babelsberg und von dort nah dem Stadtschloß urück. G Um 6 Uhr findet im Neuen Palais bei Ihren Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprin- zesfin Diner und nach demselben Balletvorstellung daselbft statt. Die Rückfahrt der Allerhöhften und Höchsten chaften nach Berlin erfolgt um 9# Uhr von der Wildparkstation mittelst Extrazuges.

Se. Majestät der Kaiser und König haben auf Antrag der General - Intendantur der Königlichen Schauspiele, Kammerherrn von Hülsen, zu genehmigen geruht, daß fortan eine Tantieme von 5 Prozent der Brutto-Einnahme bei Auf- führungen der Oper „Fidelio®* im Königlichen Opernhause an die einzige noŸ lebende Verwandte L. van Beethovens, die ver- wittwete Frau Caroline van Beethoven in Wien, zur Verbesse- runa ihrer äußeren Lage überwiesen werde.

Der Bundesrath, der Aus\huß für Elsaß-Lothringen und die vereinigten Aus\{hüffse für JIuftizwesen und für Elsaß- Lothringen hielten heute Sißzungen.

Die Bestimmungen des Gesezes, betreffend die Port o- freiheite n im Gebiete des NorHdeutshen Bundes vom 5. Juni 1869 (B. G. B. S. 141), haben in ihrer Anwendung auf di, Invalidensachen eine vershiedene Auslegung erfahren. Bu Herbeiführung eines übereinstimmenden Verfahrens haben dahe die Minister der Finanzen und des Innern im Einverständniß? mit dem Reichskanzler, unter Abänderung der in dem Central- blatt für die Abgaben 2c. Verwaltung pro 1870, Seite 250 ab- edruckten Verfügung, den Bezirksregierungen und Landdrofteien

olgendes zur Nachachtung mitgetheilt :

In dem Alinea 2 des P 2 des Bundesgesezes vom 5. Juni 1869 find alle im Norddeutschen Poftgebiete bis dahin allgemein bestande- nen Portofreiheiten in Militär - Angelegenheiten aufrecht erhalten, inscweit, als dieselben reine Bundesdienst-Angelegenheiten betreffen. Für Militärsachen is die Portofreiheit mithin auch denjenigen Sen- dungen zugestanden, welhe von unmittelbaren Staatsbehörden abge- fandt werden oder an folche Behörden eingehen. Die gleiche Porto- freiheit, wie die in Militär-Angelegenheiten vorkommenden Sendun- gen, genießen die Sendúngen in Jnvaliden'achen. Die Vorauéseßung für die Einräumung dieser Befreiung derselben bildet mithin nur die Eigenschaft der Sachen als Reichsdienfst-Angelegenheiten. Zugestanden ist die Portofreiheit von dem Reichskanzler namentlich au für 1) die an Reichs-Civilbehörden, Militär- und Marine-Behörden, sowie an unmittelbare Staatsbtehörden gerichteten Gesuche der Invaliden vom Feldwebel abwärts, 2) die Versendung von Jnvaliden Unter- Iibungeganes von einer unmittelbaren Staats- oder Reichsbehörde oder Kafje.

S. M. Kanonenboot „Meteor * if gesiern Vormittag von Wilhelmshaven in See gegangen. : : :

S. M. Iacht „Grille“ i|ff gestern in Kiel außer Dienst geftellt.

Cöln, 23. September. Der Gouverneur der hiesigen Stadt und Feftung, General-Lieutenant von Bothmer, if heute Mittag nah kurzem Krankenlager hier verstorben.

Bayern. München, 21. September. Zur Herstellung einer Uebersicht der in den einzelnen Regierungsbezirken bestehenden Orden und ordensähnlihen Kongregationen wurden, wie der „Korr. v. u. f. D.* mittheilt, von den Regierungs- präâsidien die Vorftände dieser Institute veranlaßt, deren Regeln und Statuten vorzulegen und hierbei zugleih die hinfihtlich der Organisation des Ordens maßgebenden Bestimmungen, sofern dieselben nicht {hon in der Regel selbs enthalten sind, nament- li die Normen über die hierarchishe Gliederung, über die Ordensobern, über deren Kompetenz und Amtsfis, über die Zu- ftändigkeit allenfalls ee Kapitel, über das Abhängigkeits- verhältniß der einzelnen Mitglieder, sowie über die Stellung des Ordens zu den Diözesanbischöfen bekannt zu geben.

Analog der vom Königlichen Staats-Minifterium des Innern für Kirhen- und Schulangelegenheiten unterm Vor- gestrigen erlassenen Entschließung bezüglich des dur die Cholera- Epidemie verzögerten Beginnes des Studienjahres 1873/74 bei den hiesigen Unterrihtsanftalten wird auch vom Königlichen Kriegs-Ministerium eine Verfügung erwartet, nach welcher die Eröffnung des Königlichen Kadetten-Corps 2c. bis zum 18. nächsten Monats ausgeseßt bleibt.

22. September. Die Errichtung einer Brigade rei- tender Gensd’armerie in München ist vom Staats-Mini- sterium des Innern genehmigt worden.

Sachsen. Dresden, 24. September. Das heutige „Dr. I.“ veröffentlicht folgende Bekanntmachung des Ge- sammt-Minifteriuums vom 22. d. M.:

„Nachdem das Befinden Sr. Majestät des Königs fih soweit gebessert hat, daß Allerhöchstdieselben in der Lage find, mit der eigenen Besorgung der Regierungsgeschäfte wieder zu beginnen, \so hat fich die laut Bekanntmahung des Gesammt-Minifteriums vom 3. August d. I. Sr. Königlihen Hoheit dem Kronprinzen bezüglih aller Staatsgeshäfte übertragene Stellvertretung nun- mehr erledigt.“

Der König und die Königin beabsichtigen dem Ver- nehmen nach Ende dieses Monats Pillniß zu verlassen und vor ihrer Rückehr nach dem hiefigen Refidenzschlosse noch für einige Zeit auf Schloß Weesenftein Aufenthalt zu nehmen.

Der Kronprinz {f auf Einladung des Kaisers von Oesterreich geftern Nahmitiag über Wien nach Eisenerz (in Steiermark) gereist, um an den in den nächsten Tagen dort abzuhaltenden Kaiserlichen Jagden Theil zu nehmen. Die Ab- wesenheit Sr. Königlihen Hoheit dürfte etwa 8 Tage dauern.

Baden. Karlsruhe, 22. September. Seit dem 17. d. M. befinden \sich auf S{chloß Mainau zum Besuhch bei dem Großherzog und der Großherzogin, der Prinz Ludwig von Hessen mit dessen Gemahlin, Prinzessin Alice von Großbritannien nebst deren fünf Kindern.

Mecklenburg. Schwerin, 23. September. Der Erb- roßherzog ift gestern Abend, der Herzog Paul Friedri beut früh hierselbft eingetroffen.

Sachsen-Coburg-Gotha. Coburg, 22. September. Der Erbprinz Bernhard von Sachsen-Meiningen kam auf seiner Rückreise aus Aegypten hier durch, verweilte einige Tage hier und hatte sein Absteigequartier im Victoria-Hotel ge- nommen. Gestern war der Minister-Präfident Graf von Roon mit Familie von dem SHerzog zur Tafel geladen.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 22. September. Das Un- wohlsein der Kaiserin ist im Shwinden. Ihre Majestät hat gestern bereits auf kurze Zeit das Bett verlassen können.

Der König von Italien trifft in der Naht vom 27. bis 28. d. M. von Berlin hier ein und sezt ohne Aufenthalt die Reise nah Rom fort.

Der vom Kaiser bestätigte griehish-orientalishe rumänische Erzbishof Prokop Ivacskovits und der Banus von Kroatien Geheime Rath Mazuranic haben heute den Eid in die Hand des Kaisers abgelegt.

Mit der am 1. Oktober stattfindenden Provinzialisirung der froatisch-\lavonishen Militär-Grenze gelangen gleih- zeitig zur Auflösung: das XXI. Infanterie-Truppen-Divifions- Kommando zu Agram mit den Brigade-Kommanden zu Vinkovce und Petrinia ; das XXI1I. Infanterie-Truppen-Divifions-Kommando zu Karlftadt mit den Brigade-Kommanden zu Otocac und Karlstadt ; endlih das gegenwärtig bei der XXXVI]. Infanterie- Truppen-Divifion eingetheilte 3. Infanterie- Brigade- Kommando zu Semlin. In Folge dieser Maßnahmen hat der Kaiser am 17. d. M. eine neue Ordre de bataille für das Kaiserli Kö- niglihe Heer genehmigt, welhe mit 1. Oftober in Wirksam- keit tritt. Gemäß dieser Ordre de bataille wird mit dem 1. Oktober auch die dermalige 2. Brigade der XX. Infan- terie-Truppen-Division zu Szegedin aufgelöst, wogegen mit die- sem Tage neu aufgestellt werden: die von den Militär- Kommanden abzutrennenden Infanterie-Truppen-Divifions-Kom- manden, und zwar: das XII. zu Krakau, das XIV. zu Preß- burg und das XYŸ. zu Kaschau; das Kommando der 2. Infan- terie-Brigade der VI. Infanterie-Truppen-Divifion zu Graz; das Kommando der 1. Infanterie - Brigade der XXVII1. Infanterie- Truppen-Divifion zu Troppau; das Kommando der 2. Jnfan- terie-Brigade der XXXI. Infanterie-Truppen-Division zu Stuhk- weißenburg; endlih ein neues Brigade-Kommando zu Karlstadt, welches seine Eintheilung in die XXXVI. Infanterie - Truppen- Division erhalten wird. Das Bri7ade-Kommando zu Efseg hat nunmehr dauernd in diesem Standorte zu verbleiben. Na

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erfolgier Abtrennung der Kommanden der XII., XIV. und XYy. Infanterie- -Divifion von den betreffenden Militär-Terri- torial-Behörden haben diese Leßteren, unter Beibehaltung des gegenwärtig systemisirten Personalfiandes und bei vollständiger Aufrehthaltung des für dieselben mittelst der organischen Be- stimmungen für die General- und Militär-Kommanden festge- stellten Dienstesverhältnisses in Hinkunft auf die Bezeichnung: eMilitär - Kommando'“, die Chefs dieser Behörden den Titel: -„Militär-Kommandant“ zu führen.

Triest, 22. September. Auf der Werfie San Rocco des Stabilimento tecnico is die Fregatte „Laudon' heute halb 10 Uhr Morgens beftens vom Stapel gelaufen.

Agram, 22. September. Der Landtag nahm das Geseg in Betreff der Emanzipation der Juden in dritter Lesung an und eröffnete hierauf die Debatte über das Universitätsgesegz. Der Referent Rai empfahl die Annahme des Ausshußberichts, Sektionschef Muhic ersuhte um vorläufige Vertagung der Ver- handlungen, was das Haus bewilligte.

Das Gesez, durch welches die Gleihberechtigung der Israeliten mit den Bekennern der übrigen in Kroatien und s An Konfessionen festgestellt mird, lautet nach ér „Agr. igt

S. 1. Die Bekenrer des israelitis hen Glaubens werden sowobl in Hinsicht auf die freie Ausübung der Religion als auch in Hinsicht auf den Genuß der politishen und bürgerlihen Rechte als gleihbe- rechtigt mit den übrigen in Kroatien und Slavonien anerkannten Glaubensbekenntnissen anerkannt. j

S. 2. Die dieser Bestimmung entgegengeseßten Vorschriften und Gebräuche werden abgeschafft.

8. 3. In Hinsicht auf die israelitischen Kulintangelegenheiten bleibt das Ober-Auffichtêrech{t dem Staate vorbehalten, ebenso bleibt der auf die ijraelitischen Unterrichtsangelegenheiten gejeßlich bezugneb- mende Einfluß desselben aufrecht.

8. 4. Die Durchführung dieses Gescßes wird dem Vanus der Königreiche Kroatien, Slavonien und Dalmatien anvertraut.

Schweiz. Bern, 23. September. (W. T. B.) Nah offiziellen Berichten, welhe dem Bundesrathe von der Genfer Regierung zugegangen find, reduzirt fich der früher gemeldete Vorfall bei der Ankunft der französishen Wallfahrer von Allinges in Genf, der eine Reklamation von Seiten der franzöfishen Regierung veranlaßte, auf einen zufälligen Pöbel- Exceß.

Nach den vorliegenden amilien Berichten ist nah der Abberufung der renitenten Geifilihen im Berner Iura die Ruhe bisher in keiner Weise gestört worden.

Genf, 23. September. (W. T. B.) Die Nachricht, daß aus Veranlassung von gegen franzöfishe Pilger in Genf vor- gekommenen Excessen die franzöfishe Regierung eine Be- shwerdenote an den Bundesrath gerihtet habe, entbehrt dem eGenfer Journal* zufolge durchaus der Begründung.

Niederlande. Haag, 20. September. Der Zweiten Kammer der Generalstaaten if alsbald nach Eröffnung ihrer neuen Sesfion ein Gesezentwurf vorgelegt worden, nah welhem der Regierung die Ermächtigung ertheilt werden soll, die Suspendirung der Prägung von Silbermünzen für Rehnung von Privaten noch um sechs Monate zu verlängern, nämlich bis zum 1. Mai 1874.

283. September. (W. T. B.) In der Sihung der Zweiten Kammer gab heute der Justiz-Minister de Vries die Erklärung ab, die Regierung betrachte sich nicht als ein bloßes geschäftsleitendes Kabinet, sondern als ein politisches Mi- nisterium. Der Minister theilte ferner mit, daß die Regierung die Vorlage betreffs des Wahlcensus niht zurückziehen werde und außerdem Gesezentwürfe über die Landesvertheidigung und das Iustizrvesen vorlegen werde.

Frankreich. Paris, 22. September. Der Prozeß gegen Bazaine wird am 6. Oktober im großen Trianon be- ginnen, alle Vorkehrungen dazu find getroffen. Am 30. Sep- tember oder am 1. Dftober wird Bazaine nach Trianon-sous- Bas geführt werden.

Der Vatican verlangt die Gründung eines neuen Bischofs sißes in St. Etienne, das jegt zu Lyon gehört. Der Erzbischof, Msgr. GVinouilhac, widersezt fich dem und hat seine Geistlichkeit zusammenberufen, um mit ihr gemeinschaftlich die zu nehmenden Maßregeln zu berathen.

23. September. (W. T. B.) Ueber das Resultat der Unterredung, welche die Herren Sugny und Duvignaux mit dem Grafen von Chambord in Frohsdorf gehabt haben, wird in legitimiftishen Kreisen mitgetheilt, daß hinfichtlich der religiösen Frage fih die gestrige Mittheilung beftätige, wonach dem Grafen durchaus die Absicht ‘fern liege, mit Italien Krieg zu führen. In Betreff der Konstitutionsfrage habe Chambord durchblicken lassen, daß die Charte von 1814, wenn dieselbe den Umftänden angepaßt und in der Nationalversammlung berathen werde, das Land werde befriedigen können. Was die Fahnenfrage angehe, lasse fich aus den Aeußerungen des Grafen entnehnen, daß er es der Nationalversammlung überlaffen werde, darüber eine Ent- scheidung zu treffen.

Die „Times“ vom 283. d. M. enthält über den Besu ch von Sugny und Duvignaux beim Grafen von Chambord in Frohsdorf einen telegraphishen Bericht, wonach in der statt- gefundenen Unierredung die gegenwärtige politishe Lage zur Er- örterung gezogen wurde; insbesondere lenften die Abgesandten die Aufmerksamkeit des Grafen auf die religiöse Frage, auf dic Verfafsungsangelegenheit und auf die Fahnenfrage. Der Graf \sprach fich vor Allem gegen die von seinen Gegnern verbreitete Insinuation aus, als ob seine Rückehr das Signal zum Aus- bruche eines religiösen Krieges geben werde; seiner Ueberzeu- gung nach müsse die Politik Frankreihs eine Politik des Friedens und der Sammlung sein, und, obgleih Katholik von Ueberzeugung, halte er fch niht berehtigt, das Ge- \{chick Frankreihs für eine ihm auch noch so theure Sate zu gefährden. Was den Erlaß einer Konstitution angehe, liege ihm die Abficht völlig fern, eine Charte oktroyiren zu wollen ; er glaube, daß die Charte von 1814, wenn fie den Umständen angepaßt und der Berathung in der Nationalversammlung unter- zogen sein werde, Jedermann befriedigen könne. Betreffs des allgemeinen Stimmrechts und der Dezentralisation habe er An- fihten, welhe er nur {wer aufgeben werde. Ueber die Fahnen- frage hoffen die Abgesandten auf eine Verständigung ; denn, ade der Graf die Erklärung abgegeben, daß die gegenmwär- tige Nationalversammlung und Niemand sonß über die Mon- archie entscheiden müffse, und fie darauf geantwortet hätten, daß die Versammlung fich nur für die Monarchie mit der dreifar- bigen Fahne aussprehen werde, habe er erwidert: „Ih weiß es!“ Dem Vernehmen nach würde der Graf von Chambord demnächst ein im versöhnlichen und liberalen Sinne gehaltenes Manifest veröffentlichen.

24. September. (W. T. B.) Nah dem „Iournal officiel* if St. Vallier in Anerkennung seiner dem Staate

ährend der Okkupation geleisteten Dienste zu dem Range der Sea erftcr Klafe erhoben worden. N

Die der republifanischen Partei angehörigen Mit- glieder der Permanenz-Kommission wollen, wie die „Agence Havas“ meldet, in der morgenden Sigzung die Regierung über deren Stellung gegenüber der Fufion der Legitimisten und Orleaniften interpelliren.

Spanien. Madrid, 21. September. Die „Gaceta“ veröffentliht das Geseg, welches die Militär-Ordonnanz ihrer ganzen Strenge nach wieder einführt. Außerdem enthält fie ein Dekret, welches für ganz Spanien die konstitutionellen Garantien suspendirt und das Geseg über die öffentlihe Ordnung vom 23. April 1870 wieder in Kraft segzt; ferner ein Dekret, mwelches jeden über 18 Jahre alten Spanier, der fich von seinem Wohn- orte entfernt, verpflichtet, fich mit einem Erlaubnißschein zu versehen, den die Munizipalbehörden gratis auszustellen haben; ein Dekret, welhes die Verabreihung von Waffen- pässen untersagt, und endlich ein Dekret, welches den Blättern die Aufreizung zur Insurrektion verbietet, sowie Ver- theidigung der Akte der Insurgenten, die Veröffentlihung von Nachrichten über die Insurrektion außer den offiziellen Nachrich- ten, endlih von Nachrichten über die Bewegungen der Truppen unter Androhung einer Verwarnung und im Rückfalle bei einer Strafe von 500 bis 5000 Realen, und im wiederholten Rück- falle bei Strafe der Suspendirung unbeschadet der gerichtlichen Verfolgung. Ein Rundschreiben des Ministers des Innern an die Civil - Gouverneure der Provinzen empfiehlt denselben die größte Energie.

In Barcelona sind am 20. September aus Madrid 270 Offiziere angekommen mit der Bestimmung, die Cadres der reorganifirten Truppenkörper zu bilden. Der Ober-Befehlshaber der Armee von Catalonien, General-Kapitän Turon, if eben- falls in Barcelona eingetroffen.

(W. T. B.) Eine zwishen Caftelar, Serrano und dem Admiral Topet e stattgehabte Konferenz hat, dem Verneh- men na, zu einem günstigen Resultate geführt. Es ist danach die Hoffnung beretigt, daß das Vertrauen wiederkehrt und daß alle libe- ralen Parteien fi zur Unterstüßung der Regierung und zur Beseiti- gung der Uebelstände, unter denen die Nation leidet, zusammen- s{hließen werden. Die Unterhandlungen wegen Zahlung der fälligen Rentencoupons haben, wie gerühtweise verlautet, guten Fortgang gehabt, und berieth man über neue Finanzoperationen, welhe auf der vor Kurzem dur die Cortes besh:ossenen Er- mächtigung zur Beschaffung der für den Krieg gegen die Car- listen erforderlihen Mittel bafiren.

Italien. Rom, 23. September. (W. T. B.) Vor dem deutschen und dem öfterreihischen Gesandtschafts-Hotel haben gefiern Abend sympathiche Demonstrationen stattgefunden, an welcher fich etwa fünftausend Personen betheiligten. Die Kundgebungen verliefen ohne Störung.

Die gesammte Presse giebt fortdauernd ihrer Befriedi- gung über den dem Könige in Wien und in Berlin zu Theil gewordenen Empfang Ausdruck. Noch immer treffen Telegramme ein, welche den König wegen seiner Reise beglückwünschen. Die Munizipaljunta von Rom hat dem Ober-Bürgermeister von Berlin Namens der Einwohner Roms ihren Dank für den Sr. Majestät bereiteten Empfang ausgesprochen.

Ein Dekret des Präfekten von Rom verbietet „in Anbetraht der mißlihen Gesundheitszustände im Lande* die Vallfahrten, welche am 28., 29. und 30. September nah dem Madonnenbilde von Monturella auf dem Gebiete der Ge- meinde Poli ftattfinden sollten.

Türkei. Konstantinopel, 23. September. (W. T. B.) Der Herzog von Edinburgh ift geftern hier eingetroffen. Derselbe hat heute den Sultan besucht und dessen Gegenbesuch empfangen. Morgen wird der Herzog von hier na der Krim weiter reisen.

_ Schweden und Norwegen. Stockholm, 0. September. Der König hat gestern Vormittag einen Staatsrath abgehalten und darin u. A. den bisherigen Landeshauptmann über Got-

land, H. G. W. Gyllenram nah dem Län Wermland verseßt. |

Um 3 Uhr trat Se. Majestät die beabfichtigte Reise nah Destergötland an und wurde in Linköping am Abende zwischen s und 9 Uhr erwartet. Sein Empfang in Norköping auf der Durchreise war herzlich. Der König wird am Mittwoch zurück- erwartet. Die späterhin beabsihtigte Reise Beider Majestäten nah Gothenburg ift aufgegeben worden.

_ Das Landsting in Gefleborg hat beschlossen, bei dem Könige eine Petition einzureihen, in welher der Wunsch rah einer beshleunigteren Betreibung der Arbeiten an der nôrdlihen Stammbahn zwischen Sala und Storvik gerichtet werden soll. Das Landsting in Westerbotten at zur Verhinderung der Wälderverwüstungen die Einführung des auf der Insel Gotland geltenden Forstgeseßes in das Län, sowie das Verbot der Ausfuhr von Pitprops und Sparren empfohlen. vilhet hat dafselbe 5000 Rth. zu Eisenbahnuntersuhungen be-

…, D Die Kirchenversammlung hat der Herabsezung der sährüichen Einkünfte des Bischofs von Lund auf 15,000 Rth. zugeñimmt und im Zusammenhang damit beschlossen, daß dazu von dem Hofe Allhelgona die Einfünfte nur zu dem Betrage Mngewendet werden follen, während dieselben dem Bischofe früher unverkürzt zufielen.

Dänemark. Kopenhagen, 21. September. Der Kronprinz und die Kronprinzessin gedenken, dem Ver- nmen nah, am Schlusse dieses Monats nach Wien abzureisen, um die Weltausstellung in Augenschein zu nehmen.

. Asien. Der Chan von Chiwa hat aus Anlaß der Stlavenbefreiung an den Schah von Persien ein eigenhändi- 26 Schreiben gerihtet, welches der „Golos“ wiedergiebt. Es ‘autet wörili: garen den Allerdurchlauchtigften, hogestelltesten und weisesten alifen, an den von Gnaden Überreihen, mir in Freundschaft wie lem Anderer getreuen Schah Nasffr-Edin! Das erfte Wort meines Eumdiha tlichen Schreibens sei: ein ehrerbietiger ckruß. Es wird Zerer reinen, freimüthigen Seele bekannt sein, daß ich, Gott i Vank, gesund bin, und wünsche, daß Euch dies verkündet werde. Jhr befindet Eu mit dem Statthalter und den Heer- führern des großen Kaisers, dem Gott eine lange Regie- rung verleißen wolle, in guter Freundshaft, was uns Ver- laffung ift für unsere freundschaftlihe Beziehung ouch zu Ea. VeSha!lb haben wir den Willen veröffentliht und befohlen, daß alle S schon von lange her oder aber erst seit kurzer Zeit in unseren «ati! befindlichen Unterthanen hier verbleiben oder sich dahin be- un dürfen, wohin es ihnen angenehm ist. Wir haben den Kauf E Verkauf von Sklaven für immer verboten. Jn Erwägung des E Wege herrshenden na m alige fs werden wir diejenigen, 400 % in ihre Heimath zurückzukehren wünschen, in Abtheilungen zu —900 Mann absenden. Den ersten Transport werden wir der

Leitung unseres zuverlässigen Mulleis Khusein anvertrauen, welcher ;

Eure Unterthanen an den Ort ihrer Beftimmung bringen und dana uns Meldung über Euer Wohlbefinden ma foll. schrieben i Jahre 1299 der Hedschra am D S6 eg E Teheran, 23. September. (W. T. B.) Der Schah if gefiern in Kand eingetroffen und hat im dortigen Palaste die Prinzen und Minifter empfangen. Der Sah gab seine Abficht kund, ein befseres Regierungs\yftem einzuführen

ferner den Ministern seine Mißbilligung darüber aus, daß fie

eine Petition gegen „den Großvezir unterzeihnet hätten. Heute | eingetroffen und von einer zahireihen Volks- !

ist der Schah hier menge empfangen worden.

Afrika. Von der Goldküste liegen Nagrichten von neuen Unglücksfällen vor. Der Korrespondent der „Times“ in Freutomn , Sierra Leone, berichtet unterm 2. d. Mis. : Die ganze Küste bis zum Westen von Elming hat fich empört, und sämmit-

lihe Stämme längs derselben haben fich den Aschantis |

angeshlofsen. Am 18. August wurde Ihrer Majestät Scbiff

rBarracouta“, Cape Freemantle, und Ihrer Majestät Schiff | „Argus“ mit Lieutenant Young im Kommando, da Kapitän | Luxmore, desen Kommodore in der unglücklichen Booterxpedition |

mit Kommodore Commerell nah dem Prah \{chwer verwundet wurde, von Kapitän Coaft abgesandt, um Tacorady und die

Dörfer längs der Küste z1ishen genanntem Orte und Chamah,

da fie alle revoltirt hatten, zu bombardiren und zu zersô- ren. Ehe die Schiffe absegelten, erhielten fie, wie es heißt vom

Kommodore den strikten Befehl, keine Mannschaften zu landen. | Doch als die Sie auf der Höhe von Tacorady lagen und das Gestade eine Zeitlang bombardirt hatten, erbot fih Lieute- |

nant Young, mit einer Abtheilung Seeleute zu landen, um

eine große Anzahl Eingeborenen-Canoes, die man am Gestade |

liegend entdeckt hatte, zu vernihten. Da man glaubte, daß alle Eingeborenen dur das Feuer der Schiffe vertrieben worden seien, gab Kapitän Freemantle seine Zustimmung zu der Landung.

Lieutenant Young begab fich an der Spitze einer aus Seeleuten |

des „Argus* und des „Barracouta* zusammengesezten Abthei- lung in Booten nah dem Gestade. Sie waren faum gelandet, als ein großer Haufen Eingeborener aus einem Hinterhalte Feuer auf fie eröffnete. l nach den Booten gezwungen. Lieutenant Young und elf See- leute wurden verwundet, einige darunter \{chwer. Es scheint, daß die meisten Geshofse von den Schiffen zu weit landeinwärts

niederfielen, und daß die Eingeborenen der Beschädigung ent- |

gingen, indem fie fich nahe dem Meeresgeftade hielten. Die Stamme von Axim und Dixcowe haben fich empört, und diese Niederlafungen befinden fich nun in einiger Gefahr.

Die Aschantis dringen seit einiger Zeit stetig nach dem

Westen vor, nah einem Theile unseres beshüßten Territoriums, | der zum Beginn des Krieges von ihnen niht berührt worden | war. Sie betreten somit ein bisher niht verwüstetes Territorium und nöthigen die dasselbe bewohnenden Stämme, mit ihnen aus | Gründen des Selbftshußes gemeinsame Sache zu machen. Sie }

hoffen, indem fie somit den Krieg in des Feindes Land tragen, unsere Streitkräfte in der Nähe der Küste aufzuhalten, bis die nächste nasse Jahreszeit eintritt. Ihr wilder alter Führer Affa Moqgquantah weiß wohl, daß, wenn während der nächsten paar

Monate die Engländer daran verhindert werden fönnen, auf | Kumasfin zu marschiren, er Fieber und Dysenterie zu seinem |

Beistande haben wird.

Dampfer-Nalhrichten zufolge if“der Gesundheitszustand |

der Truppen in Cape Coaft Castle ein guter. Sie hatten be-

gonnen, Straßen nah Kumasfin, der Hauptstadt von Aschanti, |

anzulegen. worden, und die Truppen stellten Uebungen mit denselben an.

_Nr. 67 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs- Postverwaltung“ hat folgenden Inhalt: General-Verfügung vom

14. September 1873. Hinweis auf den Aufsaß Nr. 42 im beiliegenden |

Hefte des Deutschen Postarhivs, und Warnung vor Wucherern. Generaë - Verfügung vom 11. September 1873. Einführung von ge- stempelzen Poftkarten mit bezahlter Rückanwort zu 1-Gr. bz. 4 r.

General - Verfügung vem 15. September 1873. Postdampficiff- | Verbindung Lübeck-Kopenbagen-Malmce. General-Verfügung vom | 10. September 1873. Portopflictigfkeit der Korrejipondenz in Angele-

genheitcn der Uebergangsabgaben.

Die Nr. 14 des „Deutschen Postarchivs*, Be zum Amtsblatt derDeutshen Reihs-Postverwalu folgenden Inhalt: T. Aftenstücke und Aufjäte: Zur Kri statiftif der Postverwaltung. Der Geldverkehr der Post und d deutshe Münzreform. Auszuz aus den Verhandlungen der 36

Generalversammlung von Aktionären der Rheinischen Eijenbahngesell-

ng, hat minal- atr

-

lhaft in Côln. Die Ergebnisse des Postbetriebes in Canada im |

Jahre 1872. Die Flußschifahrt in Rußland. Il. Kleine Mit-

{ theilungen: Brief-Portosäße 1863 und 1873. Umfang des Kautions- wesens der Reichs-Postverwaltung. Die Beförderung von Deveschen- |

Anweisungen im Königreich Jtalien. Die Einnahme der Köuigtich Ztalienischen Postverwaltung für das erste Halbjahr 1873. Ein

Denkmal für den ersten Entdecker Amerikas. Ein Postbüreau im |

fernen Westen.

Ober-Hofbuchdruckerei (R. v. Decker) erschienen.

_— Die Nr. 77 der „Aunalen der Landwirtbschaft inden Königlich preußishen Staaten“ enthält: PYreu- ßen: Mittheilungen über den Stand der Rinderpest. Die Organisation des forstlichen Versubswesens im Deutichea Reich. Die Landwirtbschaft des Deutschen Reiche3 (Fortseßung). Aus

Kein Pächter für ein größeres Gut der Stadt Paris zu finden. Marktberiht. Viehpreite. Stärkepreise.

Kunst und Wissenschaft.

Aus den Sibungen der historischen Vereine während der

über die neuen Gärten Jhrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der

rath Sctneider über das Theater im Neuen Palais zu P Verein für Geschichte und Alterthum Schlesiens: Professor Dr. Grün- hagen über Schlesien unter der Regierung Herzog Bol:ëlaw 1IT. von Polen (1102—1138) und die s{lesische Kirche im 12. Jahrhundert. Ver- ein für hessishe Geschichte und Landesfunde: Konsul Schöffer über

thumêfunde in Wiesbaden: Geheimer Hofrath Schneider theilte einige Züge aus dem Leben Sr. Majestät des Kaisers während des leßten Beldzuges mit. Verein für Oberbayern in München: von Sab Uber Fundgegenstände aus Pfahlbauten ; Dr. von Amira über die aus dem altbayerischen Rechte des Mittelalters gewährten Zwangsmittel.

bessere , zu welchem | Zwecke er die Reise nah Europa unternommen Mett, E |

Sie wurden zu einem schleunigen Rüzuge |

Die Gatling-Kanonen (Mitrailleusen) waren gelandet |

S E Ob T O Das Gesetz über die Kriegsleistungen vom 13. Juni | halb 7 Uhr. Hohe Preise.

1873 ist in forcefter Ausgabe in 8. in der Königlichen Geheimen |

| theilungen von G. E. Lesfing. Anfang 7 Uhr.

n Gdâ iche | nur für das Personal bestimmt find und sich die Frau Kronprinzessin am Neuen Palais in Potédam; Gebeimer Hofe ! f E otsdam. /

| ., In J. U. Kerns Verlag (Max Müller) in Bres - | schienen: „Die firchenpolitishen Reformgeseßze Draa | vom 11, 12, 13. und 14. Mai 1873. Aus den früheren Geseges. | bestimmungen, den amtlichen Motiven und den Landtags-Verhand un- | gen erläutert und ergänzt durch M. von Oesfeld. Dem Werke ist

ein ausführlies Sachregister beigegeben. E

Lindau, 16. September. Am Sonnabend und S |

F Bregenz der Verein für Erforschung der Gcsbidte Le

odensees und seiner Umgebung. Die zablre; ubt amm lung verlief in befriedigendster Weise. M e Ba :

Gewerbe und Handel. Z: 4; 99 ck : ¿Etettia, 22. September. Jn der heute abgehalt-nen außer- ordentlichen Generalversammlung der Stettiner Maschinen- | bau-Afktiengesellschaft Vulcan waren 38 Aktionäre welche 315 Stimmen vertraten. D Geheimen K Ratb Brumm verlescne Bericht onftatirt die gedeißlihe Thäti feit des Instituts, erwähnt, daß die Arbeitszeit von 12 auf 10 Stund gemindert jet, und {ließt daraus auf die Nothwendigkeit, in fe schineller Hinficht Verbesserungen und Vermebrungen zu besu damit das Werk in der Leistungsfähigkeit wie früher verbleibe Fete Zur Erreichung dieser Zwecke wird zufolge des Berichtes éine Auf- wendung von 120,000 Thlr. erforderli sein. Die Uebernahme vo Zanzerungsarbeiten für die Kaiserlihe Marine war dur mehrfache Eigen En, es si ¡r die Zukunft des Instituts von größter Widchtigke der in raschem Aufs egriffenen Irin Seitens des Vulkan die lichste Dia ite geleistet eorifenen Marine S s V te nublijsten Dienste geleistet werden H; seien mehrfache Neuanschaffungen u. f. w. bedingt Funicbi Die E die Erweiterung der Wasserfronte zu sorgen gewesen, was dur Be- nubusg einer gunstigen Gelegenheit, wenn s{on zu nit billigem LONE DOes je: 2 R waren Bollwerke zu s{lagen, Zäune zu errichten, le Srweiterung des Grundfstückes eine Anza | von 55,000 Thlr. nothwendig mache. Die z nile va E n 99,000 Zhlr. nothwendig -., Pte zur Panzerung von Schif anzushaffenden Maschinen würden 68,000 Tbir fosten Mubetes AHE zu verbesserten Einrichtungen am Wasser Behufs Ent- E e \. w. Hen Sciffen, sowie zu billigerem Tranêporte der | Feeriacien innerhalb des Etablissements Krähne und eine s{mal- are C E mit einem Aufwande von 15,000 Tblr zuy eshaffen sein. Zufolge des am 22. Juni f fundenen Brande belassen fein. Zufolge des 22. n fattgefundenen Brandes ist das beschädigte Gebäude zwar wi fzurid G E nos ist das beschädi aube zwar wieder aufzuribten, do | zur Resselschmiedewerkstatt verwendbar. Für die Fünee Lai E fa 5 untergebracht gewe)ene Werfttishlerei muß ein besonderes Ge- e dee den erworbenen Parzelle errihtet werden. Die Ausgabe [ur und für die mascinellen Einricht sind tf A1 n l , „nal@inelen Einrihtungen sind m? 28,000 Thlr. vorgesehen. Endlich sei die Rock i rkitatt 28,000 Thlr. vorgesehen. ) etl die Beschaffung einer Werk r E : i: [C Lit A vi il 14 De 4 für D ENCAreitng ie uer unaussciebbaren Nothwendigkeit Dire, oen; ertur, und sUur die nöthigen Maschinen, treibende Er 2 m seien Thlr. 38,000 aufzuwenden. R Hiernach beantragt der Verwaltungs i i n Diernah be erwaltungêratß die Genehmigun; Vornahme von Neubauten und Anschaffung von Maschinen, Werk- zeugen und Utenfilien mit der Verausgabung von 324.000 Thlr ‘in- dem „inzugefügt wurde, daz ein Theil derselben als Ersat der dur den Drand zerstörten Objekte zu betraten und aus den Brandent- [Qadigungögeldern zu decken sei. Auch sei zu hoffen, daß die Erträg- mise der Geschäftsjahre 1873/74 zulassen werden, daß bei den näcstn Abs{lüfsen wie in früheren Jahren ein ansehnlicher Theil der Neu- fu twe egen durch reihlihe Abichreibungen auf die älteren Objekte alanzirt werde. No in diesem Herbste solle das Panzerschif „Bo- runa zu Wasser und ein Torpedoschiff zur Ablieferung kommen; es E Ee Schiffe würden zum nâsten Frübfahr fertig ze- [enl werden. Alle anderen Branchen der Fabrikthätiakeit teten ro: HIEL und lohnend beschäftigt. Alles berechtige zu der Hoftnumg ae Fe nd lo j igt. Alles beretige zu der Hoff ff è Gedeihen des Justituts. Der Antrag des Verwaltung, al, ferneres “l Mee Os. Der Antrag des Verwaltunasrzth8 mrd | mit Akflamation einstimmig angenommen. a i aua Die Jahresberichte der Handels- und Gewerbe kammern in Württemberg, herausgegeben von der Königlichen | S ine Eve und Hande!, sind für das Jahr 1872 {Stuttgart 1873) erschienen. Wi men auf den Jn ¿ Bucbs Sa ê r tommen auf den Inhalt des Buchs

He Verkehrs: Auftalten.

Ç r. 6 o e 5 - M 4 - ç e

| E Wo der „Zeitung des Vereins Deutscher Eisen-

| bahn - Zerwaltungen“ eothält: Deutsche Eisenbahn-Statistik ür das „Detriebtjahr 1841. (IV. Finanz - Ergebnisse. À Einnah-

| men.) Verein Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen: Hannover Alten 2 E rj g H ) : t A Ia CIt s 29544424 * Lic befener Zweigbahn von Eindn nach Küchengarten eröffnet. Vereins-

gebiet : Detterreichiske Nordwestbxhn (Geschäftsberiht pro 1872)

| Eiteratur : Der Bau und Betrieb der Lokalbabnea, ven E Pleßner. Fiederrheinish-Weftfälische Eisenbahn-Unternehmungen der Deutichen Stenbahnbau-Gesellihaft. Veribiedenes- Dis Gee eut

C E Hornvichwagen tus Berichiedenes : e Eisenbahnwagen Enz-

a

Aus dem Wolff'\chen Telegraphen-Bureau.

E i _ Petersburg, Mittwoch, 24. September. Der Kaiser hat fih gestern Morgen per Dampfer van Livadia nah Sebastopol begeben und wird heute nah Livadia zurückfehren.

Königliche Schauspiele. _ Donnerftag, 25. September. Opernhaus. (173. Vorstellung. Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Bactius Groëe

| romantishe Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Elisabeth:

Fr. v. Voggenhuber.

2 Venus: Frl. Grosfi. Niemann.

L 5 Tannhäuser: Hr. Wolfram: Hr. Bes.

Landgraf : Hr. Fricke. Anfang

Schauspielhaus. (188. Abonnements-Vorstellung.) Minna von Barnhelm, oder: Das Soldatenglück. Lustspiel ‘in 5 Ab-

Freitag, 26. Septemb Opernh "Beit 4. 20. Seplember. Vpernhaus. (174. Vorfiellun Auf Allerhöchften Befchl : Sardanapal. Großes historisches Balíet

| fs ¿E und 7 Bildern von P. Taglioni. Musif von P.

el. N E F Belerungohezirke Stettin. Literatur: D ; agronomiche sui Cereali esegnite nella Stazione agraria de Mee | OrGesterlogen und dem P pra! Ia T LIeN aneriete L Aieaitars n Anni 1871, 1872, | E ee I Ie Sa icrert von Seitage-Gras. | Berlichingen mit der eisernen Hand. Schauspiel in 5 Ab-

(I, IL und IV. Aft.) Anfang §8 Uhr. Mittel-Preise. Zu dieser Vorstellung werden die Billets zum I. Rang, den hes arquet mit dem Ersuhen verkauft, daß die Inhaber derselben im Gesellschaftzanzuge erscheinen. Schauspielhaus. (189. Abonnements-Vorstellung.) Gögz

theilungen von Goethe. Anfang halb 7 Uhr.

Mittel-Preise.

Das in den Zeitungen jeden Sonnabend veröffentlichte e vorläufige

! e dee anien Theater ist eine ledigli von jenen

_den historischen | | aus eigenem Antriebe gemacte, keineêwegs von der Verwoltz s

Monate Ey August. Verein für die Geschichte Berlins und Verein | : d S va

für die Geshihte Potêdams: Polizei-Präsident Engelcken üb:r die | spiele kann dafür um so weniger dem i camüt ine Ge- T VLE À Uni. Utz 5 (OLIa ASUZELC è î T Jo TILUAET ublifum can

militärische Bewach:ng Sansfoucis; Garnison-Schull-hrer Wagener i e e Ene

anlaßte Mittheilung. Die General-Intendantur der Könizlichen Schau-

währ übernehmen, als die zu Grunde liegenden Repertoir-Eatwürfe

: Ul De d erwaltung ausdrüdck-

lih vorbehalten muß, im Jutcresse des Königlichen Bens Aende- R willfürlich perpaneym :

ur an den tägli ersheinenden Annoncen, wie solche aub offi-

iel und rihtig den Zeitungen zugehen, hält die cis nach

oglichfeit fest und es verschweigt dieselbe niemals die Gründe für

_Ko | die nothwendig gewordenen Aendernn: Lage und Bedeutung Gelnhauzens. Verein für Naffauische Alter- E e Ma gen.

Für falshe Angaben der Stunde des Beginns der Vorstellungen,

| wie sie troß rihtiger Einsendung in den Zeitungen öfter vorkommen,

lehnt die Generatl-Inténdantur die Verantwortung ab: sobald die i i L ETE ¿ ckCTANi ; d die in den Zeitungen mitgetheilte Anfangszeit mit der auf den Theaterzetteln

| E niht übereinstimmt, ist die Angabe der leßteren ftets die | richtige.