1873 / 295 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Dec 1873 18:00:01 GMT) scan diff

Das Abonsement beträgt 1 Thin. 4 Bac, für dos Vierteljahr.

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Es hat Gott dem Herrn über Leben uud Tod gefallen, Jhre } Prinzessin von Bayern, den 14. d. Mts., Nachts 11°, | Kaiserin und Königin , sowie das ganze Königliche Haus sind dadurch in die tiefste Trauer versetzt. / Besuche Jhrer erst kurz vorher verwittweten Zwillingsschwester, der Königin Amalia von Sachsen, sowie Ihrer jüngeren Schwester, der | von Sachsen, nah Dresden begeben und war dort am 9. d. Mts. an einem asthmatischen Leiden erkrankt, welches, unter Hinzutritt einer

spreis fürden Raunt einer Drucizeile 8figr,

Berlin, Montag,

Alle Post-Anstaiten des Ju- und Antslagnudes nehme ||

Bestellung an; für Kerlin außer den Postunstalteu |

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Uhr, zu Dresden aus dieser Zeitlichkeit abzurufen.

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P den 15, Dezember, Abends,

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Se. Majestät der Kaiser und König, Ihre Majestät die

die Expedition: Wilhelmstr, 3%. h

auch

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Majestät die verwittwete Königin Elisabech Ludovika vou Preußen, geborene |ff

Die hingeschiedene Königin hatte Sich vor einigen Wochen zum

verwittweten Königin Maria Lungenentzündung, wie die f

| von uns mitgetheilten ärztlichen Bulletins näher ergeben, nah Verlauf nur weniger Tage leider einen tödtlichen Ausgang nahm.

Jhre Majestät, geboren zu München den 13.

Aelteste Tochter des Königs Maximilian 1.

November 1801, hat demnach das Al

Joseph von Bayern, aus Dessen zweiter Ehe mit der

Alter von 72 Jahren nur um 1 Monat überschritten.

Königin Caroline, geb. Prinzessin von Baden, in den

glücklichsten Familien-Verhältnissen gemeinschaftlih mit Ihren Schwestern auf das Sorgfältigste erzogen, hatte die Hohe Verblichene seit etwa 1819 die Neigung des

S Hochseligen Königs Friedrich Wilhelm TV., des damaligen Kronprinzen von Preußen, erworben. N ner procurationem zu München den 16. November desselben Jahres, zu Berlin die Vermählung am 29.

29

Der Verlobung vom desselben

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September 1823 folgte, nah der Trauung

Monats durch den Bischof Eylert. Die Hochselige

Königin war im katholischen Glauben erzogen. Jhre Mutter gehörte jedo der evangelischen Konfession an. Nach Jhrer Vermählung mit einem evangelishen Fürsten

E, 3 - ; S x R s fühlte Sie Sih, nah Verlauf vow sechs Jahren, aus aufrichtige

M auch fkinderlose Ehe war glüdcklich durch die

y Interesse für Kunst und Wissenschaft.

S Bestrebungen den lebhaftesten und unmittelbarsten Antheil. M Stiftung rei ausgestatteter Wohlthätigkeits-Anstalten ihren dauernden Ausdru fand.

innigste Liebe der Gatten, durch dio

, innerer Ueberzeugung getrieben, zu dem Glauben Ihres Hohen Gemahls überzutreten. Die, wenn | Gleichheit Sowohl vor als nah der Thronbesteigung des Hohen Gemahls nahm Sie an Seinem Wirken und an allen Seinèn F Ihre vorzüglichste Aufmerksamkeit widmete die Königin aber den Werken hristlicher Liebe, welche in der | Die Liebe zu Ihrem Gemahl und das hohe Pflichtgefühl, welches Sie bescelte,

der Lebensansihten und das gemeinschaftli he

| bewies am Leuchtendsten die fromme Hingebung, mit dev Sie für den König während der s{hweren Krankheit, welche Ihn in den leßten Jahren Seiner Regierung und

Seines Lebens heimsuchte, unablässig Sorge trug und nie von Seiner Seite wi.

Seit Dessen Hingang, den 2. Januar 1861, residirte Sie theils auf Jhren Wittwensißen zu Sanssouci und

Ihr angefallenen Schlosse Stolzenfels.

Geschwistern überleben die Verewigte, außer den Beiden verwittweten Königinnen von Sachsen

Oestere Besuche bei Jhren Geschwistern in Sachsen, Bayern und Oesterreich - Ihr älterer Bruder Prinz Carl von Bayern (aus der ersten Ehe des

Königs Max) und die jüngste Schwester Herzogin Ludovika in Bayern. Die Hocselige Königin bethätigte bis zuleßt die hohen Tugenden, welche Ihr Leben und Wirken s{hmücten, mit hoher Pietät pflegte Sie die Erinnerungen

| an den verewigten König, Sie verfolgte mit vollem Interesse die großen Ereignisse der Zeit und erfüllte stabe geübten Wohlthätigkeit bis zum letzten Athemzuge. Ihr Andenken wird im Königlichen Hause

Se. Majestät der A Dem Major a. D. und Rittergutsbesißer von Rauc- M haupt auf Quais im Kreise Deli den Rothen Adler-Orden s zweiter Klasse mit Eichenlaub; dem Polizei-Direktor Albrecht s zu Cassel den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife; j dem Dom-Syndikus Dr, Wüstefeldt zu Hildesheim den Rothen Adler-Orden dritter Klasse; dem emeritirten Pfarrer Schiff zu Halberstadt den Rothen Adler-Orden vierter Klasse und dem Rathsdiener Gadski zu Stettin das AUgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Deutsches Nei. Se. Majestät der Kaiser haben den Tuchfabrikanten M Heinrich Heusch zu BVischweiler zum Präsidenten und den N Zuhfabrikanten Jacob Bertrand ebendaselbst zum Vice-Prä- M sidenten des dortigen Gewerbegerihts zu ernennen geruht. | Dem Konsul der Republik San Salvador, Conrad Koep, ist Namens des Deutschen Reiches das Exequatur als General-Konsul der Republik Guatemala mit der Residenz in Aachen ertheilt worden. Der Großherzoglih sächsishe Rechtsanwalt Dr. Carl M Srièed.rih Robert Peucer in Arnstadt ist zum Griedensrihter des Kantons Megzerwiese im Landgerichts-Bezirk Meg ernannt. e Am 15. d. Mts. wird in Hamburg eine Seesteuermanns- ÿ prüfung für große Fahrt beginnen. Verant att Einführung des neuen Porto-Tarifs für Packel- und Werthsendungen. Am 1. Januar 1874 tritt der neue Portotarif für Patet- und Werthsendungen in Kraft. 4 1) Das Porto für Pakete bis 5 Kilogramm (10 Pfd.) M cinshließlich beträgt: auf Entfernungen bis 10 Meilen 24 Sagr.,, auf alle weitere Entfernungen 5 Sgr. ; bei Pateten über 5 Kilo- y gramm: für die ersten 5 Kilogramm die vorstehenden Säße, und } für jedes weitere Kilogramm # bis 5 Sgr. je nah der Ent- fernung. 2) Das Porto für Briefe mit Werthangabe beträgt: auf

König haben Allergnädigst geruht :

Entfernungen bis 10 Meilen 2 Sgr., auf alle weiteren ‘Gnt- fernungen 4 Sgr. ;

Die wie im

3) Die Versicherungsgebühr für Briefe Werthangabe beträgt: # Sgr. für je 100 Thaler oder einen Theil von 100 Thalern, mindestens jedoch 1 Sgr.

4) Für die als Sperrgut anzusehenden Pakete wird das Porto um die Hälfte erhöht. Als Sperrgut gelten alle Pakete, welche in irgend einer Dimension Meter überschreiten; oder welche in einer Dimension 1 Meter, in einer anderen 2 Meter überschreiten und dabei weniger als 10 Kilogramm wiegen ; oder welche bei der Verladung einen unverhältnißmäßig großen Raum in Anspruch nehmen bz. eine besonders sorgsame Behandlung erfordern, z. B. Körbe mit Pflanzen und Gesträuchen, Hut- schachteln oder Kartons in Holzgestell, Möbel, Korbgeflechte (Blumentische, Kinderwagen) u. \. 1w.

9) Bei Packeten bis 5 Kilogramm und bei Briefen mit Werthangabe wird im Nichtfrankirungsfalle das Porto um 1 Sax. erhöht. :

Es ist dringend wünschenswerth, daß künftig au bei den Packet- und Werthsendungen, gleihwie dies bereits bei den Briefen der Fall ist, die Frankirung die Regel bilde. Der Tarif für Sendungen bis 5 Kilogramm und für Werthbriefe ist so einfah, daß die Absender das Porto dafür mit Leichtigkeit selbst berehnen und die Sendungen bereits mit Freimarken fran- kixt, einliefern können. Ein Verzeichniß der im Umkreise von 10 Meilen liegenden Postorte is bei jeder Postanstalt aus- gehängt.

6) Der neue Tarif gilt im gesammten deutschen Verkehr des Reichs-Postgebiets, und findet auch auf die Sendungen nah und aus fremden Ländern, bezügli der auf deutshem Gebiete zurückzulegenden Strecken gleihmäßig Anwendung, mit vor- läufiger Ausnahme jedoh der im Verkehr mit Oesterreich-Ungarn oder darüber hinaus vorkommenden Sendungen.

Berlin, den 29. November 1873.

Kaiserlihes General-Postamt.

Bekamntma Uu @ Obligatorische Einführung der Post-Packet-Adressen. Mit Genehmigung des Reichskanzlers wird bestimmt, daß die nach der Bekanntmahung vom 16. November eingeführten Formulare zu Poft - Pakctadressen vom 1. Januar 1874 ab für sämmtliche innerhalb des Deutschen Reichspostgebiets zur Einlieferung kommenden

Packete, und zwar sowohl für die gewöhnlichen und rekom-

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und Paete mit

Charlottenburg, theils vorübergehend auf dem Von diesen

) erheiterten Jhre leßte Lebenszeit.

Pflichten christliher Liebe und einer im größten Maß-

Lande nie erlöschen. mandirten Packete, als auch für die Pakete mit Werthangabe, in Anwendung zu bringen sind und Begleitadressen ea Art demnächst von den Postanstalten niht mehr angenommen iverden.

In Betreff der Benußung der Post-Packetadre}sen wird auf die Bekanntmachung vom 16. November Bezug genommen.

Im Besonderen wird darauf aufmerksam gemacht, daß das Einlegen offener oder geschlo}ener Briefe in die Pacete nur bei den Versendungen innerhalb Deutschlands, sowie nah Oester- reih-Ungarn gestattet, dagegen bei Packeten nah anderen Län- dern nicht zulässig ist. Der Coupon der Post-Packetadressen darf zu brieflihen Mittheilungen im Verkehr innerhalb Deutschlands, sowie nach Oesterreih-Ungarn, der Schweiz, Nor- wegen, Schweden, Dänemark und Helgoland verwendet werden ; bei Pateten nah anderen Ländern ist nur die Angabe des Namens und Wohnorts des Absenders gestattet.

Formulare zu Post - Paketadressen find von anstalt und durh die bestellenden Boten zum 3 Pfennigen für 5 Stück zu beziehen.

Berlin , den 14. Dezember 1873.

Kaiserlihes General-Postamt.

Bekanntmachung.

Während der Zeit vom 15. bis inkl, 24. dieses Monats werden bei der Postexpedition Nr. 49 (Passage, Eingang von der Behrenstraße) hierselbst auch Patcketsendungen ohne deklarirten Werth und ohne Postvorshuß angenommen.

Berlin, den 14. Dezember 1873.

Der Kaiserliche Ober-Postdir ektor.

Der heutigen Nummer des Reichs- und Staats - Anzei j ú t ch = ANZeIgers liegt das Postblatt Nr. 12 bei. L Die Bekanntmachung, betreffend die Eröffnung einer Tele U O) | L raphen- Station zu Arys, Regierungsbezirk Gumbinnen, wird bis A cicgen. | , auf Weiteres Königsberg i. Pr., den 12. Dezember 1873, Kaiserliche Telegraphen-Direktion.

jeder Post- Preise von

Königreich Preußen. Se. Majestät der König haben Allergnädi eruht: _ Das tecnishe Mitglied der Direktion der entli Eisenbahn zu Münster, bisherigen Ober-Betriebs-Inspektor Franz

Bachmann zum Regierungs-= und Bau -Rath und den

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