1920 / 272 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 30 Nov 1920 18:00:01 GMT) scan diff

E

E A e E. ME T E x ne s E E v S Ce CLZNSE D t NAE

E Lun

man an ibrem Klavierspiel einst rechte Freude baben. Cäcilie

Sagtz - Berliner ( i i

(Violine) veranstalteten im Beethovensaal einen

. mit Werken von Ba, Schumann, der Geiger leidenshaftlih mit schönem

die Pianistin

große Seelenruhe walten. Eine innigere Vershmelzun ITemperamente wäre deéhalb für die Zukunft Schier unübersehbar

fannter und

SFoseph Mann,

nannt, der

erken von Brahms, Kowalski, Strauß und Grieg erbradte er aufs neue den Beweis, dal, er fis gus auf dem Podium des Konzertsaals mit Ehren behaupten ftann. Sr s in der Gewalt und sang mit s{ônem Vortrag und tiefer Empfindung. Gine etwas sorgfältigere Textauésprache würde den Genuß noch erhöht baben. Sehr günstige Eindrüde hinterließ in demselben Saal au

ein Liederabend von : von seltener Schönbeit,

und sammetartige Weich L ( sichere Handhabung der Technik und ein getragener wie warmblütiger dieses Sängers mit voller Anteilnahme folgt. n bieit nux zeitgenössise Namen und brate Gesänge von Trunk,

Kämpf,

Marx, Und von eine Pr S{malfsti Anschlag und

Kaun. Malter

der Fülle des Gebotenen auf alle Singenden im einzelnen einzugeben, möge ein Éurzer 1 fonzerte die Neihe abschließen. vom Blüthnerorchester dorff trefilih begleitet,

berrs{t, von

ibre Sopranstimme vollkommen und wird Opernarien wie Liedern

gerecht. Auf

ilhelm Bergers, dessen musikalisches Lebenswerk weit mehr Be-

achtung verdiente, em! hier schon bekannten und geschäßten Elisabeth Ohlhoff und Caecilie

fich wieder in

sängerin Berta Kiurina- ] f Bübne betmischer ist als im Konzertsaal, lobend zu'erwähnen. Minder günstige Eindrücke binterließen die Liederabende von Gustie Tille- Brandau, Etelka Groß, Tille Dyhr, Zdenka Kraus, Ernestine Färber-Stra ser undOskar T / haben zwar Stimme und haben etwas gelernt, befinden fich aber noch in einem Stadium der Entwicklung, das noch keine vollwertigen Kunst- zuläßt. die, mit Frit Lindemann am Franz, Bung ticha: quellender Sopran weist fie Zum Schluß ; / j n Lieser von der Volksoper in Wien tanzte im-:Blüthnersaal zu den Weisen des j 8, an de

fein Geringerer als Oskar Fried stand. Ste ist eine gut ge- {ulte Tänzerin, aber Temperament und Eigenart fuckbte man bet ihren Leistungen vergebens. Hard vereint,

Teistungen

Kammer

geborene tänzerische Begabung, sondern Phantasie und \{öpferisches

Talent, die

Sn dieser Beziehung war sie ihrer Tanzgenoîisin, so reizvoll auch diefe bedeutend überlegen. denen ein bes{mningter Walzer von .Mosz ) m ] Negertanz am Schluß hervorgehoben seien, behielt sie stets die -Fühßs- ‘rung. Jm ‘Einzeltanz war ihre darakteristifch ‘der Mutlik angepaßte Körverrhytlanik, die weitab lag“ von dem Verlegenheitsausdruck und den Allerweltsposen, wartet, 10-3. Kau!, bewundernswert.

wirkte,

Im amtlichen Teil der heutigen Nummer des Blattes ist (unter eine Berlin vom 30. November über die Freigabe weiterer Abschnitte dèr Kohlenkarten veröffentlicht.

Preußen)

Am 25.

init 1697 Neichsdeutschen von Wladiwostok abgefahren. Die Fahrt geht über Singapore, Sabang, Bremen, wo der Dampser etwa Mitte

dürfte. (W.

Ueber die Wasserstandsverhältnisse der nord-

deutschen richtet die Ministerium

der Niederschläge sind die Wasserstände aller Ströme Niederrhein stand zuleßt nur noch auf

Memelsirom

cs ohne echeblihe Zuschüsse aus dem Waldeckter Staubeden unterschritten. n der Weichsel, Oder und Elbe sind die Wasserstände etwas mehr über Mittelnicdrigwasser geblieben. dex Wasserstände liegt an Oftobermittel, Monaten nur um mäßige Beträge.

E ON 1 iaio es Memel Weichsel Oder

Pegel

Mittelwasser Oktober 1920 . 98 52 Unterschied gegen - ._Mittelwasjer Oktober 1896/1915 38 27

Königsberg, deutshe Studentenschaft inPra Arbeitsgemeinschaft der freien Albertina

‘gewaltigung

Min'sterium in Berlin s{härfsten Protest gegen die vollkommen un- geretfertigte Behandlun und die Negierung aufgefordert, sofort die in Deutschland studierenden Tschechen von den deut)Gen Hochschulen auszuschließen.

Saarbrüdcken, 29. November. (W. T. B.) Wie die „Saar- brücker Landeszeitung“ direktion Saarb h Warensendungen auf die Spur gekommen. Loben É Ly vorige Jahr Set: gesam \toblenen Waren geht nach dem Blatt in die Hunderttausende.

Lond zwei .mit

wagen in der Nähe von Kilmichael in der Grafschaft

Corf in

den Angreifern, deren Waffen und der Schie

London, 30. November. (W. T. B.) In der an der Themse Fleftcrizitätszentrale der Gemeinde

wuden getötet un Za verwundet. Die Kraftwagen wurden von

gelegenen entstand ge über die

auêgeprägte

Themse geschleudert wurde. Ein 16 jähriger Knabe

ans Bassermann

(Klavier) und Ô eibe Schubert und Grieg. Während Ton vorwärts stürmte, spielte wobl in Ton und Technik sehr gut, ließ aber dabei zu der beiden Bun T Gesangsabende be:

war wiederum die Zahl der Ge)angëabende e: bekannter Künstler. An erster Stelle fei der beliebte Tenorist unserer - Staatsoper, ge- l einen Lederabend gab. In

weniger

im Beethovensaa

bat sein prähtiges Organ meisterlih

Mar Kaplick Er hat einen Tenorbariton n. in *letbeit Maße edle männliche Kraft beit in sich vereinigt. Dazu kommen ene ebensowohl von Verstand Vortrag, sodaß man den Leistungen Sein Programm ent- Strauß, van CEyfken, Berger Vier zum ersten Male gefungene Lieder Thiem sind geshick gemat, verraten aber Sucht nach billigen Wirkungen. Clemens Ó spielte die s{wierigen Klavierbegleitungen mit feinstem warmem Mitempfinden. Da es nit möglich ist, bei

summarischer Rükblick über die übrigen Gesangs- Da ist zunähst AmélieMannting, unter Theodor Müngers- mit Anerkennung zu nennen. Sie be- geringen atemtechnisen Unzulänglichkeiten abgesehen,

ihren Programmen fehlt erfreulicherweise nie Name

zu ‘teil wird. Zu den Sängerinnen gehören ferner Deesz-Badck, die angenehme Erinnerung brachten, ebenfo ist die Kammer- je Leuer, obwohl sie eigentlih auf der

als ihm gemeinhin

urnau. Sie alle

Besser befriedigte Margarete Albrecht, Flügel, Händel, Scarlatti, Mozart, ert und Richard Strauß sang. Ihr kleiner aber warm- besonders auf das Gebiet der Lyrik. noch einige Worte über Tanzabende. Annie

Blüthner-Orchesters8, an dessen Spitze

Beide Eigenschaften finden sich bei Nina die in Gemeinschaft - mit uth Garß- tim Sie hat nit nur eine an-

pielhause auftrat. ibren Leistungen das Gepräge des Besonderen geben.

Bei den gn Tänzen, unter orcsky und ein humorvoller

mit denen die Mehrzahl der Tänzerinnen auf- B. in der Tanz- und Rauschszene „Opium“* von H. H.

Mannigfaltiges.

Bekanntmachun des Kohlenamts

November ist der Dampfer „Kaikyu Maru“*

L Said, Triest nah anuar eintreffen 2)

Strôme im onat Oktober 1920 be- Landesanstalt für Gewässerkunde im preußischen der öffentlichèn Arbeiten : Bei der nur geringen Menge efallen. Der Mittelniedrigwasser ; der

ist ziemli bis auf dieses gefallen, und die Weser hätte

Das diesmalige Monatsmittel allen Strômen unter dem 20 jährigen jedoch infolge - der Niederschläge in den früheren

Elbe Weser Rhein Thorn Steinau Barby Minden Köln

107 81 184 148 cm

Tilsit

U O S L

(W. T. B.). - An. die hat die nationale tudenten an der eine Kundgebung - gegen - die. tshechische Ver- des Deutschtums gerichtet. Sie habe beim : zuständigen

29. November.

der Prager deutschen Studenten . erhoben

meldet, ist man bei: der C isenbahn- rüdcken großen. Diebstählen an Die Beraubungen Bis jeyt seien ins- Wert der ge-

urüdckrei Beamte verhaftet worden.

on, 29. November. (W. T. B.) Gestern abend fielen 17 englishen Polizisten besetzte Kraft,

einen Hinterhalt. Fünfzehn Poltizisten

ahl 100 betrug, in Brand gesteckt. Die darf wurden von ihnen weggeführt.

Woolwich

wurde getroffen und sofort getötet. Drei Arbeiter der Zentrale wurden verwundet.

99. November. (W. ‘T. B.) Dur die Explosion einer in der Nähe von Folkestone an Land ge- \spüúlten französischen Mine wurden zwei Personen getöôötet und großer Sachschaden angerichtet.

Paris, 29. November. (W. T. B.) Gestern fand hier ein interallierter Kongreß der Frontkämpfer statt, auf dem vertreten waren : Amerika, England, Frankreich, Italien, Belgien, Rumänien, Serbien und die Tscbecho-Slowakei. Der Kongreß seßte einen Aus\{uß ein, der prüfen soll, wie man die Mißver ständ- nisse zwischen den Völkern beseitigen könne, um zum

wahren Frieden zu gelangen.

Folkestone,

SHaudel und Gewerbe.

In der gesirigen Sißung des Zeutialaus [s der Reichsbank berichtete der Vorsitzende, Präsident des Reichs- bankdirektoriums Dr. Havenstein, über die Lage der Reichs- bank während des leßten Monats.

e

der Wochenübersicht der Reichsbank vom

N ves im Vergleich zur Vor-

93. November 1920 betrugen (—+- und

woche): Aktiva: 1920 1919 1918 7 11/496 000 2 398 §71 000 tallbestand*®) . . | 1098 709 000 | 1 111 5 2 3 e on Fon B Too 22209 darunter Gold 1 091 653 000 9 (unverändert) |(— 969 000) (— 241 676 000) Reich8- u. Darlehn83- 6 „fassensheine . {19953 307 000

9 526 765 000 | 3 756 056 000 (— 859 313 000)|(—+ 58 237 000) (4-392 391 000) Noten and. Banken 2 533 000 4 616 000 12 218 000 (4+ 8366 000)|((+— 832 000)(+ 11 497 000) Wechsel, Scbeck8 u. diskéontierteReichs- \haßzanweisungen .

49 782 289 000 | 32 120 097 000 | 20 946 600 000 (—2776655000) (— 1948379000) /(— 195 868 000) 24 639 000 7 189 000 6 919 000 (4+ 10 964 000)|(— 1 401 000)(— 8 789 000) „T 990 723 000 | - 135 083 000 | 154312 000 (— 8 547 000)|(+ 3 201 000)|(+— 692 000)

. 110 426 712 000 | 1 832 915 000 | 2 186 165 000 (— 400 283 000)|(—123 918 000) /(-+ 78 784 000)

180 000 000 180 000 000 180 000 000 (unverändert) | (unverändert) | ( unverändert) / 104 258 E i 99 N i O

unverändert unverändert) | (unvera 62 592 893 000 | 31 319 050 000 | 17 905 429 000 (— 512 045 000) (4-195 566 000)|(4451 109 000)

13 107 372 000 | 9 279 504 000 | 10 212 256 000 (—3590492000)|(— 2375812000)|(— 91 561 000) P 5 524 389 000 | 3860 211 000 | 998 632 000

(4 69 274 000)|(-++ 167646 000) |(—323 607 000)

*) Bestand an kursfähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder ausländishen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 4 berechnet.

Lombardforderungen Effekten . . « fonstige Aktiven .

Passiva: Grundkapital . ,

Reservefonds . . umlaufende Noten .

sonstige tägl. fällige Verbindlichkeiten .

sonstige Passiva .

Bie Elektrolytkupfernotierung der Vertinigung für deutshe Gleftrolytfupfernotiz stellte sich- laut Meldung „W. T. B.* vom 29. d. M. auf 2185 (4 für 100 Kg. /

In der am 19. November abgehaltenen außerordentlichen Generalbersammlung der Hohseefischeret- und Fischmarkt Aktiengesellschaft Emden wurde laut Meldung des "M. T. B.“ die Erhöhung des Aktienkapitals von j Million‘auf 10 Millionen Mark einstimmig be- \chlossen. Die neuen 9000 Stück der Aktien, welche mit Divi- dendenberechtigung ab 1. Januar 1921 auêgestattet sind, sind unter Aus\cluß des geseßlichen Bezugsrechts der Aftionäre von einem Banken- fonsortium übernommen worden, welchem unter Führung des Bankhauses S. Bleichröder-Berlin die Firmen: M. Warburg & Co.-Hamburg, die Direktoren der -Disconto-Gesellschaft-Berlin, die. Kommerz- und Privatbank-Hamburg und die Bankhäuser E. Heimann-Breslau; H. Aufhäuser-München und Anton Kohn-Nürnberg angehören. In den Aufsichtsrat der Gesellschaft sind neben den Vertretern der ges nannten Banken Direktor F. Burmeister - Nordenbam von „der Deutschen Scefishhandels-Aktiengesellscaft, Direktor Ohlrogge bon der Cuxlavenér Hocbseefiserei-Aktiengesellschaft-Cuxhaven und Herr Carl J. Bosch-Berlin eingetreten.

Die Düsseldorfer Eisenbabnbed aÇT, vormals Carl Wever & Co., s{lägt- laut Meldung des „W. T. B. vor, 14 vH für die Aktie zu verteilen. j

Die Vereinigten Metallwarenfab riken A. G. vormals Haller u. Co. schlagen laut „W. T. B.* vor, 30 vH für die Aktie zu verteilen.

Wien, 29. November. (W. T. B.) Wie die „Wiener Allge- gemeine Zeitung“ meldet, waren heute an der Börse Gerkchte über eine beabsichtigte neuerlite Kennzeihnung der Banknoten verbreitet, mit der eine Zwangsanleihe verbunden werden sollte. Das Blatt wird von zuständiger Stelle zu der Mitteilung ermächtigt, daß diese Gerüchte jeder Grundlage entbehren.

Berichte von auswärtigen Wertpapiermärkten.

Frankfurt a. M. 29. November. (W. T. B.) , An der Abendbörse setzte sich der Rückgang in Montanpapteren weiter fort. Das Angebot war zwar nit drängend, doch fehlte es an Aufnahime- neigung. Buderos verloren .25 vH, Phönix Bergbau eröffneten 660 und {lossen 665. Es notierten ferner Bochumer 929, Deutsch- Luxemburger 408, Harpener 555, Oberbkedarf 339, Manneêmann 578 bis 581, Caro 317. Von den Nebenwerten waren Daimler \chwädher 270, Adlerwerke Kleyer 337, dagegen stiegen Maschinenfabrik Eßlingen um 13_ vg 34 925, Luxsche In- dustriewerke 320, Vogtländishe Maschinenfabrik 330. Von chemishen Werten waren Gold und Silberscheideanstalt erholt 860, Höchster 441, Th. Goldschmidt 339, Vereinigte Ultramarin 32850. Güummiwarenfabrik Peter lagen chwäder 420. Baugesellschaft Wayhs und" Freytag waren bei reger N fest und notierten 284, Brauerei Sch@öfferhof 189 und zogen damit 14 vH an. Spiegel und Spiegelglas stellten i auf 704. Im Einklang mit der Besserung der Devisenpreise trat eine Befestigung in Valutapapieren ein. Schan- tungbahn 600 bis 603, Deuts Uebersee Certificate 980, Baltimore and Ohio 525 bis 527, 59% Goltmerxikaner 73%, 5% Silber- merikaner 525, 43 9/0 PEeherungdan ede 485, 5 9% Tehuantepec 481 bis 480. Metallbank 321. Im freien Verkehr lagen Deutsche N, fester 1820 bis 1615. Mansfelder Kuxe 4850. Der

eifehr war im allgemeinen aber wesentlich rubiger bei \tärkerer Zurüchaltung der Spekulation, am Devisenmarkt trat jedoch eine Befestigung ein. Belgien 44750, Holland 2160, London 1246, Paris 424, Schweiz 1100, Italien 255, New York 7025,

Köln, 29. November. (W.LT.B.) Englische Noten 243,00 bis 247,00, Französisde Noten 423,00—425,09, Belgische Noten 447,00 bis 451,00, Holländische Noten 2125,00—2168,00, Rumänische Noten ¿ Amerikanische Noten 69,00—70,00, Schweizerishe Noten 1085,00—11090,00,- Stalienishe Noten 260,00, Stoctholmer Noten —.

Ceipzig, 29. November. (W. T. B.) Sähsishe Rente 7E

ü 3 y i Ba 1 Bank für Grundbesig, 1190. nmermann 471,50, Stöhr u- Co.

dwi feld 490 ; N ( 617.00, E Wollgf. vorm. Tittel u. Krüger 390,00, Chemniger

i 267,00, niger Maschinenfabrik 174,00, Leip iger erkzeug Pittler u. 24 E De Schneider 355,00, Fri

Schulz jun. 414,00, Riebeck u. O : "99. November. (W. T. B.) Börsen&lußkurfe. De Mb ur hihe Dampfschif - Getellschaft 287,00—298,00 bez,

tf Gi. - Gelellihaft Kosmos 437,00 bis 438,00 bez., E LAO E Hamburg - Südamerika 412,00 bis 444,00 bez, - Norddeutscher Llovd 191,00 bis 195,50 bez, Vereinigte Elbeichiffahrt 335,00 bis 339,50 . bez., Chan 602,00 bis 611,00 bez, Brasiliani\che Bank 650,00 G., j “s - ig 226,25 bez., Vereinsbank 212,00 G., 216,00 B.,

D Setne 410,00 bis 410,50 bez., Anglo - Continental

Alsen-Portland-Zement j: L 5 00 bis 418,00 bez., Asbest Calmon 309,002-314,00 bez, Dvnamit Nobel 329.00 G., 269.00 B., Gerbstoff Renner 524,00 G., 531,00 B.,

torddeutsche Jutespinnerei 280,00 G., 270,00 B., Harburg - Wiener E Loe 0d his 456 00 bez., Caoko 240,00 bez., Sloman Salpeter 2680,00 bez., Neuguinea —,— S-, 675,00 B., Otavi-Minen-Aftien 760,09 G., 770,00 B., do. Genußsch. 625,00 G., 645,00 B. Tendenz: Fest. i L j : R 99. November. (W. T. B.) An der B örse trat die feste Stimmung ungeachtet der leichten Besserung des Kronenkurses in verstärktem Maße hervor, da die Spekulation mit neuen Käuft eingriff und für zablreice Japiere Kaufaufträge von privater Seite vorlagen. Au Gerüchte über Nerringerung der Aussichten bezüglich

von Lebensmitteln und Rohstoffen au als Stüge der österreichischen Devise dienen sollte, leisteten den Haussebestrebungen Vorschub. Notens-

renten gaben um zwei vH nach. Türkise Lose 3039,00. Staakt3-

Wien, 29. November. (W.T.B.) L ( bahn 4795,00, Südbahn 1835,00, Oesterreichische Kredit 1218,00, Unionbank 953,00,

Ungarische Kredit 2195,00, Anglobank 1018,00, Union } Bankverein 1315,00, Länderbank 1901,00, ‘Oesterreiisch-Ungarische Bank 6525,00, Alpine Montan 5400,00, Prager Cisen 13400,00, Rima Muranver 3555,00, . Skodawerke 3210,00, Salgofkoblen 7970,00, Brüxer Koblen 8805,00, Galizia 28400,00, Maffen 3350,00, Llovd-Aktien 33200,00, Poldibütte 4850,00, Daiîinler 1499,00, Oester- reidhisde Goldrente 210,00, Oesterreicisce Kronenrente 100,00, Februar- rente 100,00, Mairente 100,00, Unagariscke Goldrente 340,00, Ungarische Kronenrente —,—, Veitscher 24000,00, Siemens-Schuckert 1904,00. Mien, 29. November. (W. T. B.) Notierungen der Devisen- zentrale: Berlin 731,09G., Amsterdam 15425,00 G., Zürich 7900,00 G, Kopcenhagén 6825,00 G., Stockholm 9700.00 G, Christiania 6825,00G,, Marknoten 729,00 G., London 1770,00 G. Lun rag, 29. November. | (W. T. B.) Notierungen der Leviten- ¿enteitei Berlin 119,25 G., Marknoten 119,25 G. Wien 16,20 G.

London, 28. November. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 57,60, Wechsel auf Belgien 54,90, Wechsel auf Schweiz 22,234, Wechsel auf Holland 11,43, Wesel auf New York 349,00, Webel auf Spanien 26,574, Wesel auf Italien 94,75, Wechsel auf Deutsch- land 242,50. Privatdiskont 62.

Paris, 27. November. (W. T. B.) Devifenkurse. Deuts- land 23,75, Amerika 16,60, Belgien 106,00, England 98,78, Holland 505.00, Italien 60,590, Schweiz 258,29, Spanien 216.75.

Paris, 29: November. (W.T.B.) 59% Französische Anleibe 85,20, 4 9% Französische Anleihe 69,60, 3 % Französische Rente 56,05, 4% Spanische äußere Anleihe 177,50, 5 9/9 Nussen von 1906 29,00, 3 9/% Nussen von 1896 '—— 4 9/0 Türken unifiz. 68,00,

S uezfanal 6005, Rio Tinto 1485. E D (W.T.B.) Wechsel auf London

Amsterdam, 29. November. ; J W a

11,45}, Wechsel auf Berlin 4,70, Wechsel auf Paris 19,85, Wechsel auf Schweiz 51,344, Wesel auf Wien 1,00, Wechsel auf Kopenhagen 44,40, Wechsel auf Stockholm 63,30, Wechsel auf Christiania 44,40, Wechsel auf New York 327,50, Wechsel auf Brüssel 21,02%, Wechsel auf Madrid 43,00, Wechsel auf Italien 12,10. 5 9/0 Niederländisdy EStaatsanleibe von 1915 81%, 3 9/% Niederländ. Staatsanleihe 51 Königlich Niederländ. Petroleum 668,50, Holland-Ämerika-Linie 310 0, Atcbison. Topefa u. Santa 109,00, Rock JIéland ——, Southern Pacific - 145,00, Southern Railway —,—, Union Pacific ——, Anaconda 106,00, United States Steel Corp. —,—. Behauptet.

Amsterdam, 29. November. (Mitgeteilt durch die von der Heydt - Kerstens Bank.) (W. T. B.) MWecbsel auf London 11,49, Berlin 4,79, Paris 21,20, Schweiz 51,35, . Wien 1,00, Kopenhagen 44:30, Stobolm 63,20, Christiania 44,30, New York 327,00, Brüffel 20,10, Madrid 43,00, Jtalien —,—.

Kovenhagen, 29. November. (W.T.B.) Sichtwe®fe! auf London 25,82, do. auf New York 738,90, do. auf anes 11,90, do. auf Paris 45,10, do. äuf Antwerpen 48,00, do. au Zürtch 116,29 do. auf Amsterdam 226,00, do. auf Sto@holm 142,85, do. auf Christiania 100,00, do. auf Helsingfors 15,29.

Stodtholm, 29. November. (W.T.B.) Sibtwechsel auf Lonton 18,11, do. auf Berlin 7,65, do. auf Paris 31,75, do. auf Brüfel 3375, do. auf s{weiz. Pläße 81,50, do. auf Amsterdam 158,50, do. auf Kopenhagen 70,15, do. àu! Christiania 70,15, do. aus Masbington 518,00, do. auf Helsingfors 10,35. :

Christiania, 29. November. (W. T. B.) Sicbtwedsel auf London 25,83, do. auf Hamburg 10,85, do. auf Paris 45,25, do. auf New York 738,00, do. auf Amsterdam 226,00, do. auf Zürich 116,90, do. auf Helsingfors 15,00, do. auf Antwerpen 47,75, do. auf Stock- holm 142,89, do. auf Kopenhagen 100,25.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Theater.

(Unter den Linden.) Mittwoch: 215. Dauer-

bezüugSporltenunT An Stelle der ursprünglich an ekündigten Vor- stellung „Der Evangelimann“: Bohême. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Violetta. (La Traviata.) Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus.An Gendarmenmarfkt.) Mittwoch: 220. Dauer- bezugsvorstellung. Fuhrmann Henschel. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: König Richard der Dritte. Anfang 7 Uhr.

E

Opernhaus.

Familiennachrichten. Gestorben: Frau Frieda von Zepelin, geb. Meierendorff (Tressow

L Meckl.). - Oberregierungsrat Theodor Höfeld (Kärlsrube i B.). Kapitän zur See a. D. Hans Klappenbah (Wiesbaden).

Frau Anna Acbel1s, geb. Jken (Ertra —_ eie

O

Veranhwcrtlicher Shriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil : Der Vorsteher der Geschäftsstelle Rechnungsrat Mengerina in Berlin Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) m Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, j Berlin, Wilhelmstr. 32.

Acht Beilagen (einschließlih Börsenbeilage und Warenzeichenbeilage Nr. 95A und B)

tern gine Explosion, durch die ein schweres Eifenstück

Amerika Kabelauszahlung —,—

und Erste, Zweite und Dritte Zentral-Handelsregister-Beilage.

Commerz- und Privat- -

des angestrebten Kredites bei der Entente, der neben der Beschaffung -

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Ir. 272.

Ea

Nichtamtliches.

(Fortseßung aus dem Hauptblatt.)

S Deutscher Reichstag. Ga Sibyng vom 29. November 1920, Nachmittags 1 Uhr. (Vericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger *).) Es wird die zweite Beratung des R e i ch3hausha (ts

für 1920 bei dem Haus 5 i i R Eer iuma E des Reichswirtschafts

Im außerordentli il dies S ichen Teil dieses

.

Haushalts hat der i ptaus U § von der Forderung von 500 000 i T N ET d, acselischalien 200 000 jg 9 20s Geschäftögebarens der A gcieadafien Al ejtrichen. Der Ausschuß be A N Reihe von FN O engen, betrefnd Aua a0 A he nungen über die wirtschaftlihe Demobilmachung Gebt L ns von Maßnahmen mit Reichsmitteln auf dem lic ie G es gewerblichen Kredits, nur im Wege der ordent- e, eseßgebung, Vorlegung einer Uebersicht darüber, in e e Höhe und in welchen Fällen das Reich nicht aus dem Ae Garantien gegenüber öffentlichen oder privaten a en und- Unternehmungen “oder Privatpersonen eleistet f Ferner wird eine Aenderung der Verordnung über das s ei )Swirtsczaftsgericht_ dahin O daß für wirtschaft- e Streitigkeiten zwischen einer Behörde und den von einer ehördlichen Maßnahme Betroffenen das Reichswirtschafts- S auch ohne Zustimmung der Behörde für A er- ärt wird; demgemäß sollen in vermehrter Zahl dezentrali- sierte Stellen des Reichswirtschaftsgerichts geschaffen werden. Jür die Königsberger Ostmesse soll ein einmaliger Beitrag von 7 900 000 M im Ergänzungsetat ausgeworfen werden unter der Vorausfezung, daß Preußen gleichfalls einen ange- messenen Veitrag gibt. Veränderungen in den Ausfuhrpreis- Festsebungen sollen auf bestehende Lieferungsverträge nicht angewendet werden; die Abwicklung von Ausfuhr-Sammel- geschäften und von Ausfuhrgeschäften nah Uebersee soll nicht durch Sondervorschriften der Außenhandelsstellen über Faktu- rierung in ausländischer Währung beeinträchtigt werden; die Bewilligung der Ein- und Ausfuhr soll nicht von der Zuge- hörigt.it zu privaten Wirtschaftsverbänden abhängig gemacht werden; das Personal des Reichskommissariats für Aus- und Einfuhrbewilligung und des Reichskommissariats für die Kohlenverteilung und die sählihen Unkosten dieser Stellen jollen im nächsten Etat stark vermindert werden. Die Ver- träge des Reichs mit dem Verbande der Drukpapierfabriken, den ringfreien Druckpapierfabriken und dem Hartmann- Konzern über die Ausfuhr von Zeitungsdruckpapier sollen ver- öffentliht werden; au eine Minderung der Papierpreise und auf Minderung der R A üsse für Vapierlieferungen jowie eventuell auf Einstellung der leßteren soll hingewirkt werden. Endlich ersucht der Ausschuß die Regierung, bei den neuerlichen Verhandlungen über ein Kohlenabkommen mit allem Nachdruck dahin zu wirken, daß den dringenden Be- dürsnissen der deutschen Wirtschaft namentlich durch eine andere Regelung der Sortenfrage entsprochen, Deutschland die E s E d r Kohle D und die eigende Förderung der nordsranzösishen Gr 2 rüdsihtigt wird. : Ns E _ Berichterstatter Abg. Dr. R i eßer (D. V, erstattet den Berich über die Aus|ußverhandlungen und s es 0 A A bean- gemeinsam eine Entschließung, wonah durch Ver- orddung des Reichspräsidenten unverzüglich us Sielle ein- gerichtet werden soll, die einen fortlaufenden Ueberblick erhält über alle Beschaffungen des Reiches, .von welchem ee sie au ausgehen mögen, und bei der die Länder durch ihre Be- e S g auf gerechte wirtschaftliche Verteilung der Reichs- austräge auf die einzelnen Teilwirischastsgebiete des Rees einwirken können.

Zunächst nimmt der Reichswirtschaftsminister Dr. Scholz das Wort, dessen Nede wegen verspäteten Eingangs des Steno- gramms erst in der nächsten Nummer d. Bl. im Wortlaute wiedergegeben werden wird.

sehr

_ Abg. Hoch (Soz.): Es is

Börse sofort beunruhigt wurde, als sie ein

programm ‘der Regierung erwartete. Bisher nâm- lid alle wirtschaftüliden Maßnahmen der Regierung das Gegenteil des gewollten Zweckes erreicht. Die Börse mußte also befürchten, daß mit den alten Maßnahmen aufgeräumt wird. Die Devisenordnung hat nicht die Inflation verhindert, sondern immer mehr gesteigert. Ich hatte erwartet, daß der Minister zu den Re- formyorshlägen Stellung nehmen würde, die beispielsweise auf dem Bankiertag gemacht wurden. Die kolossalen Devisenumsäße werden noch immer nicht besteuert. Jch vermisse auch ein Eingehen auf den beachtenswerten Vorschlag der „Frankfurter Zeitung“, daß durch die Einrichtung eines internationalen Kontrollbureaus die erschlehte- rung unserer Valuta aufgehalten wird. Jch frage den Minister, was gegen die furchtbare Gefahr geschehen soll, daß weit mehr ausgegeben wird, als wir produzieren, und daß dadurch unsere Valuta immer mehr vershlechtert wird. Jeder sieht ein, daf Volk geworden sind und uns einshränken müssen, aber feiner will damit anfangen, am wenigsten die Besißenden. Die Berliner Presse berichtet jeßt über die Eröffnung eines prunkvoll eingerichteten neuen Ballsaales. Wie is das zu verantworten in einer Zeit, in der das Material [s die notwendigsten Arbeiterwohnungen fehlt? Sehr wahr! bei den Soz.) Es darf nicht geduldet werden, daß in : Nassen ausländische Liköre und Weine cingeführt werken. (Sehr richtig! bei den Soz.) Es wirkt ershreckend, daß jeßt schon so große Mengen Mehl eingeführt werden. Ich E den Minister, ob er uns garantieren kann, daß für den Rest des Winters die Bevölkerung die notwendigen Nahrungsmittel erhält. Herr Cat \chenken Sie uns reinen Wein ein und sagen Sie unserem Volke, an welchem furhtbaren Abgrunde es si befindet. (Beifall bei den Soz.) Die Preispolitik muß genau unterscheiden zwischen notwendigen uyd Luruswaren. Die Koblenpreise dürsen nicht gesteigert werden. Jebèr Staatsbetrieb muß sich selbst rentieren, auch die Eisenbahn. Jett ind die Defizits vieler Staatsbetriebe nur darauf zurückzuführen, daß je zu eng verquidt werden mit Aufgaben der produktiven Erwerbs- senfürsorge. Bei der Einschränkung des Beamtenapparats darf man nit shematish einfah einen bestimmten Prozentsaß auf die Straße werfen. Im Reiche und in den einzelnen Betrieben muß sparsamer gewirtsDaftet werden. Die „Wirtschaftsherzogtümer“, die tra rin

begreiflih, daß die Wirtjchafts-

wir ein verarmtes

Berlin, Dienstag, den 30. November

sih jeßt bilden, stellen zwar wirtshaftlich einen Fortschritt dar, E aber unser Volk immer tiefer in die Abhängigkeit von wenigen wirt haftlihen Gewalthabern. Das wird sich unser Volk auf die Vauer nicht gefallen lassen. Der Minister hat den Eifer anerkannt, mit dem die Bergarbeiter ihre Arbeit im Interesse der Gesamtheit gesteigert haben. Wo bleiben aber die Unternehmer? Jn der So- gtalisierungskommission sagte Dr. Nathenau, Stinnes und die übrigen Grubenunternehmer würden nicht als Direktoren weiter arbeiten, wenn thre Gruben in den Besiß der Gesamtheit kommen. Die Geduld der Arbeiter hat auch einmal ein Ende. Sie wollen niht dauernd mit ihrer Ueberarbeit den Kapitalisten dienen. (Sehr richtig! bei den Soz.) Die Sozialisierung der Kohle muß kommen.“ Man hat do den Arbeitern den Steuerabzug auf- gelegt, so kann man auch die Ueberdividenden treffen. Die Regierung muß gégen den Wucher eingreifen, wenn der Handel selbst versaat. Unjer Parteitag hat beschlossen, wenn die Vollsozialisierung nicht durchgeführt wird, das Volksbegehren anzurufen. Weite Kreise meinen, daß es der Regierung mit der Sozialisierung nicht ernst set. Der Minister spielt den Reihswirtschaftsrat gegen uns aus. Statt daß die Negierung Geseße ausarbeitet und sie dem Reichswirtschafts- rat zur Begutachtung vorlegt, will sie sich vom Neichswirtschaftsrat sagen lassen, wie sie es machen soll. Der Neichswirtschaftsrat ist nur dazu da, ein Gutachten abzugeben. Die Kraft des Volkes ist zu Gnde, die freie Wirtschaft hat für die Ernährung versagt. Dazu kommt die Arbeitslosigleit. Die Arbeiter sind es nicht, die mit Blindheit geschlagen sind, sie werden auf die Stinnesscen E und auf die Aktienbeteiligung nicht hereinfallen. Der Sozialismus ist das uis für die Wirtschaft, das Eigentum an den Bodenschäßen und den Unternehmungen muß in die Allgemeinheit übergeführt werden. Die Graf Westarp, Helfferich, Stresemann und Ludendorff haben sich als Führer des Volkes aufgespielt, uns aber den Zusammenbruch ge- braht. Wir bedürfen der Umwälzung in der Nichtung des Sozia- lismus. (Beifall bei den Sozialdemottaten.)

“Ao Kloaner (Beur): De erste Reichswirtschaftsministeriums ist die Erhöhung der Kohlen- förderung. Hoffentlich kann die Entente überzeugt werden, f ‘wir die 2 Millionen Tonnen Kohle im Monat unmöglich liefern können, wenn nicht unsere gesamte Wirtschaft ruiniert werden soll. Die einzige Möglichkeit, die Kohlenförderung zu steigern, liegt in der Vermehrung der Belegschaft, und diese ist ausschbließlih eine Wohnungsfrage. Es fehlt dem Bergbau an gelernten Hauern; diese sind aber uur heranzubringen, wenn sie si®Z in der Näbe der Zechen \eßhaft machen können. Das Tempo, das die Regierung beim Wohnungsbau eingeschlagen hat, entspricht aber nicht dem ver- zweifelten Ernst der Situation. _Für das nächste Jahr steben Mittel jür 6300 Wohnungen zur Verfügung, das bedeutet 6300 Arbeiter mehr, die insgesamt im Jahre 2 Millionen Tonnen mehr fördern fönnen. Das ist sehr wenig. Die Koble ist der einzige Gegenstand, den wir exportieren fönnen, und der uns Produkte schafft. Troßdem diese Zurükbaltung beim Wohnungsbau! Wi- sind dem Bergmann für die Erfüllung jeiner Pflicht Dank c{uldig, aber die Bergarbeiter bekommen midt einmal die nötigen Kartoffeln zugeführt, weil es an Eisenbahmvagen fehlt. Wenn nit bald Abhilfe kommt, Tann das ganze Revier zum Erliegen gebracht werden. Die Preispolitik des Neichswirtschaftsministeriums billigen wir im allgemeinen. Mit der Erböhung der Koblenpreise muß unter allen Umständen hintangehalten werden, obwohl die Tin faum in der Lage jind, zu diesen Preisen zu fördern. (Hört, hört! rechts.) Aber eine Preiserhöhung würde jeßt ungeheure Wirkungen heraufbeshwören, Wir hoffen, daß dur allmähliche Steigerung der Förderung die Selbstkosten nch senken und die notleidenden Zechen sih wieder erholen können. Ih ersuche die Regierung. alle Hemmungen, die einer verstärkten Ausfuhr der Eisen- und Stahlerzeugnisse entgegenstehen, s{leunigst zu beseiticen. Jm Interesse des Exports müssen alle Bedenken zurüdckgestell werden. Bei dem Erzmangel hat die Verwendung von Schrott großen Umfang angenommen; deshalb muß verhindert werden, daß bei Sub- missionen die Spekulation Preistreiberei in Schrott übt. Wir verlangen, daß mit diesem System gebrolen wird. Auch das - Verke 1smini]terium muß sich dazu entschließen. Wenn die wahnsinnigen Beyjaßungsko|ten von der Cntente nit herabgeseßt werden, dann kann si unsere Valuta nicht bessern, und das dentiche Volk wird dem Hungertod preisgegeben. Die Regierung muß mehr Nachdruck da-auf legen,, die in England und Ameriïa beshlagnahmten Vermögenswerte deutscher Staatsbürger zu retten. Von der Gründung einer Neichs- wirtschaftsbank versprede ih mir gar nichts. Wir haben das Ver- trauen zum Reichéwirtschaftsminister, daß er unsere Wirtschaft mit sicherer Hand durch das vor uns liegende Tal der Enttäuschung hin- durchführen wird. (Beifall)

Abg. Dr. Reichert (D. Nat): Die Wirtschafts fragen soll man nicht aus parteiagitatorischen Bedürfnissen heraus anfassen. Nachdem wir unsere politishe Verfassung unter Dach und Fach gebraht haben, brauhen wir eine wirt- schaftliche Verfassung. Deren Schaffung darf aber niht den Partei- männern überlassen bleiben. Jch begrüße die Einrichtung des Ueichs- wirtschaftsrats, der dazu da ist, in aller Sadchlichkeit diejes ungeheuer \{hwierige Problem zu lösen. Das Schlagwort von .der „Ent- politisierung der Wirtschaft“ enthält den rihtigen Gedanken, daß r die Grundfragen unserer Wirtschaft nicht Parteirücltsichtigen ent- heidend sein dürfen. Die Aufgabe des Neichswirtschaftsrats ist eine ige Kritik der jeßigen Wirtschaftsordnung und eine

ntlastung des Reichstags. Die Stellung des Reich8wirtschafis- rats muß gestärkt werden, sein Einfluß muß auch in der Geseß- gebung stärker werden. Die Gesundung unserer Wirtschaft kann nur durch eine vernünftige Produktionspolitik Oa werden. Ich verstehe unter Produzenten niht nur den Unternehmer, sondern auch den Arbeiter. Wenn wir auch auf den Konsumenten die größte Nücksicht nehmen wollen, so steht doch fest, daß die beste Konsumenten- politik eine vernünftig geleitete Produktionspolitik ist. Eine Sozialisierung nah russishem Vorbild kann ein Volk nur ins Verderben führen, nicht zum Aufstieg. Der Neichswirtschaftsrat hat die Nebelhaftigkeit des Begriffs der Soztalisierung einiger- men geklärt. Die Sogi ns soll uns bringen: 1. die Oekonomisierung der ganzen Wirtschaft, 2. Mitwirkung und Vêit- beteiligung der Arbeitnehmer und 3. eine Besteuerung » der Differentialrente. Unsere Fraktion wünscht, daß bei der Neuordnung der Wirischaft diese drei Forderungen erfüllt werden. Man darf niht immer nur das Trennende zwischen Arbeitern und Unternehmern etonen. Jch sche in der Konzernbildung eine wirtschaftliche Iot-

Aufgabe des

«- wendigkeit, weil der E Ars für sih gar nicht in der Lage wäre,

die ungeheuren Mittel aufzubringen, die für den Ausbau der Gruben und Steigerung der Produktion noiwendig sind. Die Konzern- bildúsia bringt eine Verbilligung der Endprodukte durch die Aus- haltung des unnötigen Handels es gibt auch einen notwendigen Handel —, sie bringt eine Erleichterung der Rohstoffversorgung und der Kreditbeshaffung. Nachdem der Neichswirtschaftsrat die Lösung der Sozialisierungsfrage übernommen hat, ist die Sozialisierungs- kommission überflüssig geworden. (Widerspruch bei den Soz.) Auch die Kommunalisierung muß in diesem Zusammenhang erörtert werden. Die Städte wollen das Risiko der Lebensmittelversorgung nicht mehr tragen. Sie hätten diese Aufgabe ruhig dem legitimen Handel überlassen sollen. Wenn aber das Reich den Städten das Risiko ab- nimmt, dann müßte es auch den ganzen Lebensmittelhandel über- nehmen, und dazu wird wohl wenig Neigung bestehen. Das Spaa- Abkommen für Kohle bedeutet für unsere Wirtschaft das größte Nisiko, Es ist bedauerlich daß troß des Fleißes der Bergarbeiter, der nicht rühmlih genug hervorgehoben werden kann, der vorbildlih sein

Mit Ausnahme der Reden der Herren Minister, die im Woerilaute wiedergegeben werden.

1920

an Transportmitteln das Spaa-Abkommen nicht erfüllen können. Cs ist ein Wunder, daß unsere Industrie bei der Kohlenentziehung die Arbeitslosenziffer so niedrig halten fann. Das ist ein Verdienst unserer Industrie. Das Kohlenproblem ist nun einmal das Zentral- problem, und hoffentlih bekommt auch die Entente Verständnis füc die Transportschwierigkeiten. Bezüglich der Preis- und Gewin14- politik meine ih, daß die Wirtschaft fo vielseitig ist und das NRäder- getriebe so eng ineinandergreift, daß c nicht von einer Stelle aus gelenkt werden fann, sondern auc. die wirtschaftlichen Instanzen Freiheit haben müssen. Dur Selbstbestimmung muß eine neue sittlihe Grundlage geschaffen werden. Die Selbstverwaltungsförper müssen durch Selbstdisziplin auf die Preisbildung einwirken. Wir müssen die Verlustgefahr ruhig fich auswirken lassen, dann kommen wir zu einer Selbstkorrektur in der Preis- und Gewinnpolitik. Man spricht von den viel zu hohen Gewinnen. Wenn das Ministe- rium ch gegen die Koblenpreiserhöhung ausspricht, fo ift das vom Standpunkt des Verbrauchers momentan zu begrüßen, aber bedenktsich für die meitere Entwicklung des Kohlenbergbaues. Er kann jeßt feine übermäßigen Gewinne machen. Uebermäßige Gewinne waren auch in anderen Wirtschaftszweigen niht vorhanden, das haben die Valutasprünge mit sih gebracht, woron z. B. die Eisen- und Tertil- industrie ein Lied singen können. Für den Kohlenbergbau sind z. B Neuanschaffungen für Mascbinen viel zu teuer. Die Konsumenten- politik kann man wobl für eine Reibe von Jahren mit ansehen, aber sie wird sich später rächen, wenn die Gruben ausgebeutet sind und es an neuen Sdächten fehlt. Wenn man von hohen Dividenden \priht bringt man die heutigen Papierwerte in Beziehung mit den alten Golds werten. Gine Papiermark hat aber auch in der Hand eines reichen Aktionärs keine stärkere Wirtschaftskraft, als in der Hand anderer Die Löhne sind absolut hinaufgeshraubt, aber nicht relativ. Marum soll der Aktionär nit auch eine solhe Steigerung seiner Ginkünfte mitmahen? Was bedeutet denn beute eine Dividende von 30 %, die übrigens eine Seltenheit ist. Viele kleine Rentner ftzhen heute erheblih slechter da als früher. - Herr Ho spricht von aufreizenden Dividenden, aber auf Grund welchen Gesekßes Toll der Minister és cegen eiwas maden? Man darf doch die Umwälzung von den Gosd- werten zu Papierwerten nicht übersehen. Einige bobe Divideaden herauszugreifen, das gibt ein fals&23 Bild. Allerdinas gibt es eine große. Anzahl von Unternehmern, die die Umwälzung ‘vom Goldwert zum Papienvert noch nicht beoriffen haben. Der Unternehmer müßte für Neuanstaffungen ganz erheblih böbere Beträge in seine Bila:

einstellen. (Ruf bei den Soz.: Tun Sie ja!) “Wenn z. B. S große Papierfabrik Millionen gewonnen hat, so braucht sie nur zwei Papiermaschinen anzuschaffen, und dann ist der ganze aroße Geroinn dahin. Den Preisabbau wünschen wix alle, denn hohe Preise an sich sind kein Segen. Aber bei den hohen Steuern und Vermöcensat,gaben und den Tariferhöhungen für Personen- und Güterverkehr fönnen wir den Preisabbau noch nit durchführen. Die Tariferhöbhungen werden mit cinmal 10 Milliarden neue Lasten {haffen. Da die Eisenbabn- verwaltung Kohle, Eisen und Holz braucht, fällt die Fracbt- verteuerung wieder auf sie zurück. Dem Ausschußcrntrag auf Er- vichtung einer neuen Stelle für das Vergebungswesen der Länder und des Reichs stimmen wir zu, wenn dadur mcht ein neues fostspieliges Amt entsteht, sondern die vorhandenen Aemter diese Stelle einrichten Im Ausschuß herrs{cht Uebereinstimmung, daß gegen die jetzige Regelung der Aus- und Einfuhr mchts einzuwenden 1}. Die Ausfuhr-

abaaben ganz zu beseitgen, hat der Ausschuß nicht empfoh aber et Herabsetzung. Das Cnteignungsgesetz e Die Ba N auf Grund der Demobilmachungsordnung ist ein ci.n|bneidendés Geseß. Mußte die Negterung es ausgerechnet zwei Tage vor dem Zu- sammentritt des Reichstags erlassen? Der Reichstag hätte von gehört werden müssen. Wir hoffen, daß beim Wiederaufbau unserer Wirtschaft Bewährtes nicht eher beseitigt wird, ehe etwas Besseres da ist. Jch begrüße den gesunden Optimismus des Ministers und sage mit unseren Bauern: Der Pessimist ist der einzige Mist auf dem noch nie etwas gewachsen ist. (Lebhafter Beifall rechts.)

Hierauf nimmt der Reichswirtschaftsminister Dr. Scho lz abermals das Wort, dessen Erklärung im Wortlaut wiehew gegeben werden wird, sobald das Stenogramm eingeht.

Die Weiterberatung wird hierauf auf Dienstag, 1 Uhr vertagt. (Außerdem Anfragen und Abstimmung über die An- träge zur Elektrizitätsstreikinterpellation.) Schluß nah 6 Uhr.

Preußische Landesversammlung. 181. Sitzung vom 27. November 1920, Nachtrag.

' Die Nede, mit der die Beratung des Haushalts des Ministeriums für Volkswohlfahrt von dem Minister für Volkswohlfahrt Stegerwald eingeleitei wurde, hatte

folgenden Wortlaut:

Minister für Volkswohlfahrt Stegerwald: Meine Damen und Herren, zur Einführung des Ministeriums für Volkswohlfahrt habe ich im vorigen Jahre einige programmatishe Ausführungen ge- mat. Jnzwischen habe ih mich bemüht, durch Wort und Schrift das Versiändnis für die neuzeitlihen Aufgaben der Volkswohlfahrt zu wecen. Zunächst wurde im Ministerium die Zeitschrift „Volkswoll- fabrt“ Herausgegeben, um alle Interessen zusammenfafsend über die Tätigkeit des Wohlfahrtsministeriums zu unterrihten. Dann sind eine Reihe von Schriften erschienen, ebenfalls vom Ministerium? her- ausgegeben, bis jeßt 6, die über die neuzeitlihen Aufgaben der Volks- woblfahrt unterrichten sollten. Es sind erschienen zunächst die Schrift „Pflege der Volkswohlfahrt“, dann die „Staatlihe Wohnungsfürsorge in Preußen“, über Krankheiten, Volkswohlfahrt und Erwerbslosen- fürscrge, dann die „Reform der Lebensmittelgeseßgebung“. Ferner sind von mir zwei größere Publikationen erschienen unter dem Titel „Vom Arbeitsgeist des Wohlfahrtsamts“, dann eine weitere „Kinder in Not“, die gegenwärtig zur Ausgabe gelangen für die Kinderhilfe, die von ciner Neihe großer Organisationen eingeleitet ist und in diesen Tagen eine große Sammlung eröffnet.

Ich babe in diesem hohen Hause, seit ih Minister bin, noh schr selten geredet. Darum möchte ih bitten, daß Sie mir heute einige längere Ausführungen gestatten. Jch habe einstweilen nicht vor, shon auf die Wünsche zurückzukommen, die bereits von den Herren Vor- rednern geäußert worden sind und die weitcrhin von den nachfolgenden Herrn Nednern aus den verschiedensten Parteien geäußert werden. Darauf werde ih später zurückkommen. Einstweilen wollte ich nur eine allgemeine Uebersiht über das geben, was durch das neue Ministerium seit dem ersten Tage seiner Gründung teilweise ge- arbeitet und teilweise in Angriff genommen rwoorden ist.

Ih beginne mit dem Wohnungswesen. Die Wohnungsnot, bea fanntlih eine Folgeerseinung des Krieges, dauert mit unverminderter

kann für die Arbeitssreudigkeit des Volkes, wir aus Mangel

Schärfe fort. Jhre Ursache ist das Daniederliegen jed Wohnungs-