1829 / 6 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

z I E E E Nr R r BRN Ce E V Bt T E E o E Fa E O E Lia a S E G eia D Si A f

die zahlreichen Couriere, welche täglih von hier aus abgefer- ‘tigt werden, beweisen, wie thätig sich der junge Monarch mit Staatssachen beschäftigt. Die Anhänger der Brasilia- nischen Conskitution- sind über die Nachricht bestärzt, daß die Englische Regierung die Flüchtlinge zwingt, das Land zu verlassen. Sie sind unzufrieden mit dem Herzog von Wel- lington, weil er die Rechte der Gastfreundschaft verlest und mit dem Marquis von Palmella, weil er nicht die Geschick- lichkeit besessen habe, diesen tödtlihen Streich von seiner Parthei abzuwehren. ‘Wir- wissen bestimmt, daß der König von Spanien diese weise Maaßregel veranlaßt hat, die uts gegen fernere Versuche der Verräther. sicher stellt. Es ist dies nicht der erste Dienst, den: König Ferdinand der Sache der Royalisten geleistet hat, auf deren Erkenntlichkeit er für immer rechnen darf. Die Regierung steht in diesem Au-

genblick ti Unterhandlung mit mehreren Cabinetten, die nicht jäumen werden, sich ofen für Dom Miguel auszusprechen. Die Guerilla’s, von ‘denen die Liberalen sprechen, sind nichts" als Banden von: Straßenräubern. Heute hat der Minister der Geistlichen Angelegenheiten und der Justiz dem - Grafen Rio Pardo. das Decrek vom 31. Juli úber die Straßenräu- ber mitgetheilt, welche seit einiger Zeit wieder, zu Banden organtisirt, / die Provinzen; besonders Minho, beunruühigen. Die Vollziehung des Decrets ist den- Generalen der Provin- zen Übertragen.“ . 5000 Di 4 2 F nseln, ¿ Der Oesterreichische Beobachter meldet nah Brie- fen aus Korfu vom 10, Dec. „Gestern Abends nah 8 Uhr hat das Englische Linienschiff Asia, Capitain Johnstone, auf: der hiesigen Rhede Aufer geworfen. Am Bord des Schiffes, welches Navarin am Z5ten - d. M. verlassen hatte, befindet sich Six Pulteney- Malcolm; heute früh um 7 Uhr wurden- die üblichen „Salven von den hiesigen Forts und- der Asia - gegeben. _Gleichzeitig- legten - sich - gestern - Abends die Englische Corvette Wasp, Capitain William Wellesley, von Smyrna in 6 und .vôn Zante in 1 Tage fommend, dan der zum Linienschisfe gehörige Kutter Hind, Capitain Robb, hier--vor Anker.‘ iei 1 45 L AR f 4/72,Das Jonische Dampfschiff Sir Frederik Adam, ‘ist am 7ten Nachmittags von hierx- nach Brindisi abgegangen, um den mit - Depeschen beauftragten Herrn - Elphinstotte- (einen Vetter: des General Adam), welcher mit der Englischeu Cor- vette-Raleigh am 17ten v. M. hier eingetroffen war ,- dahin jt: Fiheen: gedachtes: Dampfschiff ist diesen Morgen wieder ier eingetroffen, Gestern früh traf die Nachricht hier ein, daß der-am- 1sten--d.- M. von hier nah Ancona abgegangene äpstliche Handel--Pielego Madonua di Sau Ciriacço,: vom )atron--Santo Vianello geführt, in der Nähe von Brin- disi zu Grunde gegangen i\f. A Bord dieses Fahrzeugs befanden sich mehrere: Reisende, namentlich: Hr. L. H. J. Tonna,: Mauth-Einnehmer (Deputato Collettore Generale) der Znufel Paxo, Hr. J. P. Cumming, Lieutenant des hier in! Garnison liegenden 88sten Regiments, Hr. J 1c Mine {hull,-. Hauptuiann- eines zu Malta in Besaßung stehenden Znfanteréie-Regiments, dami eín gewisser Hr.- Amadeus Ra- yetti, Glas - Fabrifaut aus Livorno. Leider scheint es, daß alle am Bord dieses Pielego befindlich gewesenen Perfonen ertrunken sind. Man „giebt dem Capitain Vianello an die- sem Unglücke in fofern Schuld , daß er vor seiner Abreise von. hier nicht genug Ballast auf sein, mit wenigem alten | Kupfer und-Matrosen-Mänteln befrachtetes, Fahrzeug ecinge- nommen „daher ein heftiger Windstoß, bei Sturmwetter, dieses zu leichte Fahrzeug plöblich- umgeschlagen habe.“ -Nachrichten aus Griechenland, Die Zeitung von Korfu vom 6. December enthält folgende Nachrichten: -„„Die leßten, aus Griechenland ange- fommenen Briefe melden, daß die Botschafter der verbünde-

ten Mächte im Begriffe standen , von Poros nach Navarin zu: gehen, von wo sie sih in- den ersten Tagen dieses Mo- nats 411ach Malta, und von da nah Neapel cinschifsen woll- ten, um dort den Winter zuzubringen. Man behauptet, daß ‘in Griechenland der dringende Wunsch. laut geworden

die Regierung demzufolge eine vorbereitende Comtinissi, stehend aus den Herren C. Zografo, Kalogeropulo, @ und Manghina_ nîedergeseßt hat, um cinen Plan hinsi der neuen Wahlen zu entwerfen. - Das Corps der’, „regulairen Truppen wächst schnell, und -beläuft- si genwärtig auf 2500 Mann.” Jn Griechenland. eine Expedition nah“ Kandia vorbereitet, an welchy bekannte Chadschi Christo, an der Spi6e von 10004 chen , ‘Theil nehmen soll; auch“ einize Cavallerie sol jer Expedition “beigegeben werden; Zum Directot Angelegenheiten jéner wichtigen Insel “is Herx: Cf basi ernannt worden. Es heißt, daß die Truppen "unt silanti, nachdem sie“ die Túrken aus. der Uingegend voy lona vertrieben hatten, selbige: genöthigt haben ,- sich in Festung einzuschließeà , in welcher fie hart belagert w Anderer Seits belagern die Truppen unter dem Sy Tsavella , und die unter dem Commando des General | zel cin anderes Türkisches Truppen-Corps zu Lédorifki.

besagten Corps sollen sich, na. der Einnahme dieser | Pläke, mit dén Truppen- des General Church vereinigen, von ein Theil zu Mitíca, der andere zu Paradißi steht Die Griechische Flottille ist fortwährend Meister des ( von Ambrakia. Briefe vom gegenüber liegenden nent melden; e die verschiedenenen Häuptlinge von

nien und von “Epirus sich zu Berat versammeln, um den Jnhalt eines von der Pforte an ste gelangten Fei) zu- berathschlagen, der ihre wesentlichsten Interessen bet Man sagt, es sey ihnen anempfohlen worden, sich allg zu bewaffnen, und die Vertheidigung ihres Ländes allei übernehmen.“ |

t mtctn

Königliche Schauspiele.-

: Montag, 5. Jai. Im Schauspielhause: Vater Tochter, Schauspiel in-5 Abtheilungen , von E. Ray (Fortseßung. des Schauspiels: Vormund und Mündel.) auf: Dex Seeretair und der Koch, Lustspiel in 1A nach dem Französischen von C. Blum. (Hr. Rüt Bláaséhalg.) el ¿Fitti é i Dienstag, 6. Jan. Jm Opernhause:: Trau, schau, w Lustspiel in 1 Aufzug, von Schall. Hierauf: Dié Schl händler, Possenspiel in 4 Abtheilungen, von E. Rauy

Jm. Schauspielhause : Franz d lché Vorstellung.

Mittwoch, 7. Jan. Jm Schauspielhause, zum E E Das Räthsel, Lustspiel in 5 Abrheilungen, von J Mand. *

| Königsstädtsches Theater. .

Montáäg, 5. Jan. Die Schwestern von Prag. Voi Der Hahnenschlag. Le :

Dienftag, 6. Jan, Sieben Briktten. sgierouf S Miniaturgemälde. Zum Beschluß: Der kleine Matt (Dlle. Pistor: Hantchen.) -

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 30. Dee. Oesterr. 58 Metalliq. 93, Bank-Aciicn 1335. ¡Toosé zu FI. 193: Páñtial - Oblig: 3763. Russ. Engl. Añl. 862. Russ. Hamb. Cert. 85Z. ;

Haníburg, 2. Jan. Vestérr. SpCent: Metalliques pr. ult. 965, Bank-Actien d 1104. Russ. Engl. Anl. desgl. 912. Russ. Anl. Cassa, 852. |

Paris, 27, Dee. 3procentige Rente 74 Fr. 5 Cent. Sprocentige 106 Fr, 95 Ce

St. P etersburg, 27. Dee. Hamburg, 3 Mohn. 947. Silber-Rubel 371. Kop.

uge Inscriptionen 87.

Spro

VV ien, 30. Dec. Bank-Actien 10965,

sey, einen National - Congreß versammelt zu sehen, und daß

5pCt: Metall, 95s.

O R O R P E I E Hera anae e-n

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Redacteur Fo hn, Mittedäeteur Cottel

Hamb. Cet

jf Ç Ul ß iche S f

G.

Amtlihe Nachrichten. _ Kronik des Tages.

i Im Bezirk der Königl. Regierung / i zu Gümbinnen ist dem Rector und Predigtamts- didaten Czygan zu Milen die 2te Predigerstelle in: sburg“ verlichen; der Pfarrer Krguse von Preußisch- rf ist vom Pátron der Kirche, Niebudszen, zum Pfarrer bst berufen, und. dié Vocation“ landesherrlich bestätigt den; dié Rectorstelle in Milcen ist dem Candidaten

rage verliehen. -

zu Köln. E die Stelle des wegen Alters\chwäche ionitten „Johanu Gottfried Doe der bisherige. Ka- - Pe ler, zum Hülfspfarrer |

von St.. Peter, Augustin der Kirche St. Maria in der Kupfergasse in Kölu er-. t worden, A e eni: E

Zeitungs-Nachrichten: n M 1.6/0. 4 166 a n Fire Q: !! 44 M ‘Paris, 30. Dée&Jm Ressort des Justiz-Ministeriunis u _ueuerdings mehrere Veränderungen stätt An er andern sind“der erste General-Advocat am Königlichen ichtshofe- zu Montpellier und "Mitglied der* Députirten- mer, Herr von Ricard, und dèr -Kammer-Präsident am gen Königl: Gerichtshofe, Herr Dupaty, zu- Räthen bein ationshofe’ ernannt worden. “Die bisherige Stelle dieses ern hat der älteste Rath beim hiesigen Königl. Gerichts- ; Herr ‘Lepoitévin, erhalten. it Mittelst ‘Verordnung vom 28sten- d. M.

ler Klasse befördert, neun neue Auditoren zweiter Klasse innt, und fünf. Auditoreh ‘erster und zweiter Klasse auf Meiste der Auditoren im außerordentlichen Dienst gebracht en. N - Das Departetnents-Wahl-Collegium zu Prévas - (Dept. rdèche) hat ‘an die Stelle des verstorbenen Grafen von

our den constitutionnellen Cändidaten, Herrn von Cas-

noles, Ersten Präsidenten des Königl. Gerichtshofes zu es; zum Depuútirten gewählt. Einer seiner Mitbe- ver,“ der Expräfekt: Herr von Montureux, das Organ jesuitischen Parthei( wie das Journal des Débats sich drückt), hatte nur eine einzige Stimme. Das eben erwähnte Blatt äußert -sich über diesen enstand in folgender Art: „Wenn man den politischen erwägt, der die Wähler von einem Ende Frankreichs andern beseelt, so läßt sich jene Art von Abgeschieden- worin ‘alle Diejenigen sich" befinden, die sich noch auf Stimme ‘einer úbel berüchtigten Parthei stüßen, leicht ren. Außer dieser Ursache: des, den Herrn von Monktu- betroffenen Unfalls, giebt es aber noch eine zweite. Ein lar-Schreiben: nämlich, dàs' wir vor Augen haben, wak

ie Wähler ‘des Collegiums zu Privas gerichtet wor-

um sie für Herrn von Montureux, als den Candi- der Monárchie, zu gewinnen. Nichts war ver- if worden , um denselben herauszustreichen und seinen ner in den Augen der Wähler herabzuseßen; nur an

sicht und Klugheit hatte man es fehlen lassen, denn in |

Eirculare fam folgende Stelle vor: „,,„Man wird Jh- vielleicht ságen, daß das gegenwärtige Ministerinm Hrn. Montureux verwirft; aber, meine Herren, wenn die

ilsfer ihn nicht wollen, so will ihn do) der König. (4 n denke sich deu Eindruck, den diese Stelle auf die Wäh-

Berlin, Dienstag denn Januar

find auch fünf itoren zweiter Klasse beim Staats - Rathe zu Auditoren

aats-Zeitung.

1829.

lèr machen mußte? Welches Vertrauen fkonnute ihnen da noch ein Name einslôßen dem man durch so schamlose Einflüske- rungen Eingang bei ihnen zu verschaffen suchte? Wie fonnte man ehtliebenden Franzosen , durhdrutigen vön der Recht- lihfeit ihres Königs, von Dank erfüllt für die aus seinem

freien Willen heevorgegangenen Wohlthaten, wie konnte man

diesen ‘ungéstraft vóôn einer abgeschmackten teinungs-Ver- schiedenheitzwi schen dem Fürsten und seinen Ménistern spre- chen ? Glaubten die Circularmacher vielleicht, sie wúrden - da-

durch, daß ‘sie die Würde des Monarchen ‘aufs* Spiel sesten,

| sich Glauben und Vertrauen verschäffen? Die Lobhudler des

exrn von Msntureux mögen uns jet sagen, wem er die ihm zu Theil gewordene eine Stimme“ zu verdanken hat; wenn Herr von Vill-le nach am Ruder wäre, so würden wir uns diese Frage wohl allenfalls selbst beantworten können.“ “Der Constitutionnel will heute mit Bestimmtheit

wissen, daß die Herrea Ravez, Beugnot und der Cardinal

am Jsoard, Erzbischof von Auch, die Pairswürde erhalten“ tten. : Der Messager des Chambres enthält Fo endes : ¿Wir müssen es bedauern - daß ein so achtbares urid positi- ves Blatt, wie das Journäl: du Commerce, eine Masse-a ges. chmacckter Gerüchte als eben* so viel Wahrheiten aufnimmt. einer. Behauptung nah soll das Ministerium auf die ver- fässungsmäßigen Grundsäße verzichten, um sich dem Absolu-- tismus* in die- Arme zu werfen; es soll sh durch das Ge- shrei ‘der Congregation haben einschüchtern lassen, und“das Muúntéipal - Geses aufgeben wollen; in dem Cäbinette des Großsiegelbewahrers soll’ ein neues Complott gegen die Presse geschmiedet , das Wahl -Geseß soll zurückgenommen werden, | und was dergleichen Fabelti mehr find. Wieder und immer wieder entwerfen uns die öffentlichen Blätter ein so ‘entsebliches Bild von der Politik der Regierung, die sich ihrerscits immer begitügt, durch eine Reihefolge von Maaßregeln, die demn Throne und den Volks-Freiheiten günstig sind, zu antworten. Eine solche Tactik fängt daher nach gerade ar, lächerlich zu werden. So wahr ist és aber, daß auch die aufsgeklärtesten Männer sich durch Vorurtheile dazu verleiten lassen, die Gränzen des Rechten und Wahren zu überschreiten. Die jeßige Verwal- tung hat, wie wir glauben, bereits hinreichende Beweise von der Redlichkeit ihrer Absichten gegeben, und nach der leßten, an wichtigen Geseßen \o reichen Sißung, sollten alle diejeni- gen, die ihr Land wahrhaft lieben, billig mehr Vertrauen zu der bevorstehenden haben, als sié täglich befunden. Es wird ein Municipal-Geseß voktgelegt werden; die Bedürfnisse und Wünsche Frankreichs erheischten ein solches in gleichem Maaße, und dasselbe wird einen der Haupt-Gegenstände der nächsten Sißung ausmachen. Es wäre lächerlih, wenn man anneh- men wollte, daß das Ministerium sih von den wüthenden Einwänden einer“ gewissen Parthei hätte abschrecken- lassen. Ein Geses über das Municipal-Wesen ist allerdings eine eben so schwierige als wichtige Aufgabe; die Controverse mag sich derselben bemächtigen, aber die Regierung muß eine ver- nünftige Discussion von den Eingebungen der Leidenschaft und des bôjen Willens zu unterscheiden wissen. Das Journal du- Commerce mag daher ganz ruhig seyn; das Ministerium

wird- es allerdings wagen, sich mit dem gedachten Geseßze zu beschäftigen. Der Großsiegelbewahrer soll, diesem näm- lichen Blatte zufolge, Mißtrauen gegen die Presse hegen. Dieser Vorwurf gegen den - Verfasser des Berichts an die Pairs-Kammer über den Geseß-Entwurf von 1827 und des Geseßes wegen Abschaffung der facultativen Censur, widerlegt sich von seibst. Was ferner ein angebliches Gefeß über die Buchdrucker betrifft, wonach die Censur wieder eingeführt werden würde, so fragen wir zuvörderst, woraus man foléhes entnehmen und warum man gegen eine Arbeit, die man noch gar nicht kennt, eine so schwere Beschuldigung führen will ?

| Aber man geht noch weiter; das Ministerium foll dasselbe