1829 / 34 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

U E N e L E

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2 A es Mer

wo er im Begriff isk, unter uns als Repräsentatrt derselben zu erscheinen N oder jede Gleichgültigkeit und jeden Mangel an Achtung für seine Person, als Verrath gegen die Ir- ländische Nation. Daß er stolz auf seine hohe Stellung ist, fann man nicht mißbilligen. Daß er, der sich der Sache sciner Landsleute ganz gewidmet hat, nicht unempfindlich gegen die Auszeichnung is, in ihren Augen den «höchsten Plak einzunehmen, darf man gerne glauben. Eine solche Frage sollte in einem Augenblick wie der gegenwärtige gar nicht aufgestellt werden. Die eigentliche Frage ist nur die, ob Herr O'’Connell ernstlich die Absicht habe, seiuen Landsleuten die Emancipation, frei von allen bisherigen Beschränkungen, auszuwirken, und ob er der Mann sey, der die R besißt, um die Stelle, auf welche die Nation ihn erhoben hat, am besten auszufüllen ?. Wir hegen den festen Glauben, daß er aufrichtig das Wohl seines Vaterlandes will, und dap sich Niemand besser dazu shickt, selbiges zu befördern. Wäre Geldgewinn sein -Zwect, fo würde er seine Zeit zu ir- gend einer einträglichen Beschäftigung. verwendet haben. Der Ernst indessen, mit dem er sich. seit Jahren dem Dienst der Katholiken widmete, beweijet deutlih, daß- er mehr nach Ruhm als nach Geld geizt. Ein Grund besteht, um dessent- willen sich alle guten Jrländer am Herrn O’Connell schließen sollten, und dieser ist die ganz besondere Heftigkeit, welche die erflärten Feinde Jrlands zu allen Zeiten gegen ihn an den Tag’ gelegt haben. Wir sind überzeugt, daß. wenn man nicht gefühlt hätte, daß er der Uebermacht, welche die Ernie- drigung Jrlands verewigen will, sehr furchtbar ist, man ihn nicht zum beständigen Gegenstande heftiger Angrisse ge-- macht haben würde. Noch einmal wiederholen wir, mòôge alle niedrige Eifersucht in diejem Augenblick beseitigt werden. Wer unter den gegenwärtigen Umständen nicht für O'Con- nell ist, ist nicht für Jrlaud.

Aus Dublin schreibt man, daß im Post-Amt der Be-

fehl eingelaufen sey, daß es vom 5. Januar 1830 aufhören

solle, ein bestimmtes Post-Amts-Departement zu bilden, und. daß man es von dieser Zeit an als zu dem General-Eta-

blissement in St. Martin’'s le Grand gehörig, zu rechnen

abe.

? Das Fischerstädtchen Queenborough hat seit Jahrhun- derten das Recht, zwei Parlamentv-Glieder zu wählen, ein Recht, welches fast eben so lange von der dasigen Orts-Be- hörde ausgeübt worden. Vor ein Paar Jahren entdecte es sich abeëx, daß die: Einwohner überhaupt bei jener Wahl mit? stimmen dürfen, und diese: wählten nun zwei dem Magistrate mißfällige Personen. Lekterer ließ darauf sein Archiv durch- suchen, und findet in den alten, die Gerechtsame der Stadt betreffenden Urkunden, daß er befugt ist, über die Fischerei des Orts zu verfügen, ein Recht, welches ihm- zwar ganz un- streitig nur zum Besten der dasigen Einwohner gegeben war, dessen er sich aber nunmehr zum Verderben der leßteren be- dient, indem er solche Verfügungen getroffen hat, daß die armen Leute ihr Gewerbe, worauf ihre Nahrung beruht, nicht mehr betreiben, und im Angesichte der See, worin die Fische und Austern sich befinden, -von deren Fange sie und ihre Vorfahren gelebt haben, beinahe Hungers sterben múf- sen. Man hat deshalb hier eine Versammlung gehalten und eine Subscription eröffnet, theils um den Leuten Brod zu geben, anderen Theils auch, um ihnen auf gerichtlichem oder parlamentarischem Wege ihre alten Gerechtsame wieder zu verschaffen. «

In der hiesigen Medico- Botanischen Gesellschaft hatte sich vor Kurzem zwischen zwei ausgezeichneten Mitgliedern derselben, Herrn Frost und Herrn Brown, ein Zwist entspon- nen, in Folge dessen Ersterer durch seinen Einfluß die Aus- schließung des Lebtern bewirkte. Ohne darüber entscheiden zu wollen (bemerft hierbei ein Englisches Blatt), wer Recht oder Unrecht hat, ist es sehr zu bedauern, daß dergleichen unangenehme Ereignisse in- der Gesellschaft statt finden koun-

ten. Schon haben sich mehrere der ausgezeichnetsten Mitglieder"

dieses Vereins zurückgezogen, und wenn das Ganze nicht durchaus anders organisirt wird, so muß man leider der bal- digen völligen Auflösung dieser wissenschaftlichen Anstalt ent- gegen . sehen.

Unter den Arbeitern von Spitalsfield und der Nachbar- schaft herrscht wiederum. großes Elend. Dadurch, daß sie auf einen festen Lohn bestanden , ist ein großer Theil ihrer Ar- beit ins Jnland vertheilt worden, wo sie ungeachtet der Hin- und Rück-Fracht billiger verrichtet wird, als én London. Von 9000 Stühlen sind jeßt nur die Hälfte im Gange, und die armen Weber find so traurig daran, daß, des Mangels an Lebensmitteln nicht zu gedenken, Viele von ihnen das ein- zige Bette, das sie noch besißen, in der Nacht abwechselnd zu ihrer Erwärmung benußen. Der Spitalfielder Vercin

E iat iti O D E S L (E

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hat seine Vertheilung von- Suppen wieder begonnen und ist zu hoffen, daß zur Abstellung des Elends jein Fond vyj allen Seiten durch milde Beiträge vermehrt werden wird,

Der seltene Fall, daß Menschen noch in hohem Alt ihr Gesicht wieder erhalten, hat sich kürzlich noch in Kinty loch in Schottland bei einem würdigen“ 70jährigen Grei bestätigt ; seit dem leßten Herbst besserte sich sein Gesicht sty S und jest fann- er decn feinsten Druck ohne Brils esen. i 7

In Huntingdon fand vor Kurzem im Stadthause ej eleganter Ball zum Besten der Spanischen und Jtaliän| schen Flüchtlinge statt.

Vom Vorgebirge der guten Hoffnung besißen wir Nad richten bis zum 9. Nov. Aus dem Commercial-Advej tiser geht hervor, daß die Ausgaben des Caps vom 1. Ap! 1814 bis zum 31. Dec. 1826, also während ‘der 13jährig Verwaltung des Lord Sommerset , die Einnahmen in ders ben Zeit um 72,600 Pfd. Sterl. überstiegen haben. D unter der frühern Verwaltung, von 1798 bis 1813 m| Ausnahme von 4 Jahren, während welcher die Holländer ü Besiße des Caps waren also in eilf Jahren, die Einnah um 72,066 Pfd. größer war als die Ausgabe, so geht darau hervor, daß unsere dortigen Finanzen in der leßten Period im Vergleiche mit denen der früheren, entweder sehr schled verwaltet wurden, oder von Natur so ungünstig ausfielet Es sind zur Verbesserung der Einkünfte von der Regierungs Commission einige neue Auflagen vorgeschlagen worde namentlich eine Kopfsteuer auf die Sklaven, eine Bedientens und eine Pferde-Taxe. Die erstere wird jedoch als besonde! drückend geschildert, weil -sie mittelbar den Weinbau tref der, als Haupt-Erwerbszweig des Caps, doch wegen der vil len Lasten, die darauf ruhen die Concurrenz mit ander fremden Weinen auf dem Londoner Markte faum bestehe fônne. Jn dem Districte Albany ist eine Bittschrift an da Parlament mit zahlreichen Unterschriften zu Stande gekon men; es wird darin um Ertheilung einer - Repräsentatit Verfassung gebeten. In dem Districte Sommerset ist ei ähnliche Bittschrift im Werke; da jedoch ‘in der ganzen C lonie das Zusammentreten- einer ôffeutlihhen Versammlun mit vielen Schwierigkeiten verknüpft ist, so schreitet auch ein solche Bittschrift nur langsam vor. Der Wunsch nach" einen Geschwornen-Gerichte fängt ebenfalls anz laut zu werden. Von Tschakka oder seinen Gesandten hat man nichts weit gehört; auch ist in der That an unseren Gränzen kein Grun| zur Unruhe vorhanden. Die Kaffern besuchen fortwähren lehr zablreih die Colonie, namentlih Grahams -Town, un suchen Bes häftigung als Hirten, was ihnen auch leicht 4 lingt, da die Hottentotten, durch ein Gouvernements - Edt von den früher- auf ihnen lastenden Beschränkungen befrä jeßt haufenwéise rings um die Stationen- der Missionaißs lagern. Doch wird dieser leßtere Uebelstand auch bald au hören mússen, da das Vieh des Volkes dort in einem eng Raume eingesperrt, wegen Mangel an Unterhalt umfommi Ein Gebrechen jenes Edictes. trifft Übrigens dieses arm Volk sehr hart; für diejenigen nämlich, die êin LUG erlernen wollen, ist die Lehrzeit guf längstens Ein Jahr fes geseßt, und es wird daher selbst den Lernbegierigen |cchwe! Meister zu gewinnen, die sich entschließen, sie auf so kurt} Zeit in die Lehre zu nehmen. |

Wir haben aus Newfoundland Zeitungen bis zum 2 Dec. empfangen. Man hatte dort eine Anstalt zur Av) munterung und zum Schuß der Fischerei begründet. D dortigen Ansiedler versprechen sich viel Gutes von derselbe weil sie, ihrer Meinung nach, den häufigen Auswanderung nach den Vereinigten Staaten, wo man der Fischerei m Bereitwilligkeit Schuß gewährt, ein Ende machen wird.

Aus Lima sind heute Zeitungen bis zum 27. Sep eingelaufen. Außerdem See-Treffen, das zwischen zweit Columbischen Schoonern und einer Peruanischen Corve statt gefunden und von- dem auch die Nord -Amerikanisch Blätter bereits Meldung ee haben, sind auch an d Gränzen einige Scharmükel vorgefallen. Aus der bei Lloyd erschienenen Bekanntmachung geht hervor, daß die Peruanl eine Seeküste- von 1200 Miles in Blokade-Zustand erklärten; doch klingt es seltsam, daß sie, zur Aufrechthaltung diest! Blokade, nicht mehr als zwei Fahrzeuge bestimmt haben.

¡Herr Louis Mocinho Silva d’Albukerque‘/ ( sagt cl vom Journal des Débats mitgetheiltes Privat: Schrei ben aus London) „ist mit Depeschen vom Kaiser Dom Pedr an die Marquis von Barbacena- und von Palmella voi Rio - Janeiro hier angekommen. Ueber deu Jnhalt die]el Depeschen, welche die Antwort auf die von dem Herrn M

Beilag

cinho an den Kaiser úberbrachten Briefschaften- enthalten,

den Herren von Palmella und Barbacena an, daß. er, da ver Marquis Barbacena von ihm, als dem Vormunde der ungen Königin, mit Vollmachten versehen sey, um mit den Europäischen Mächten über Alles, was auf die Rechte der Donna María ll; auf die Portugiesische Krone Bezug hat, u unterhandeln, feinen bestimmtén Entschluß úber diese An- gelegenheiten fassen könne, bevor er vom Marquis Barbacena Mittheilungen über den Stand“ dieser Unterhandlungen er- alten habe, was wahrscheiilih durch“ die auf dem Wege nach Rio Janeiro befindliche Deputation, an deren Spike der Graf von Sabugol steht, geschehen werde; Graf Sabugol werde daher uch seine definitiven Instructionen nach Europa zurückbringen. Dies is im Wesentlichen der Jnhalt dér von Hrn. Mocinho d’Albukerque überbrachten Depeschen. Se. Kaiserl. Maje- át hat demselben außerdem die Versicherung wiederholt, daß Sie nie cinem Vorschlage irgend einer Art, der die Aufrecht- rhaltung Dom Miguel's auf dem Portugiesischen Throne jezwecke, Gehör leihen werde. Obgleich Herr vou Barba- ena mit Vollmachten versehen ist, um mit den Europäischen Mächten zu unterhandeln, so machen doch die leßten von Herrn Mocinho gebrachten Depeschen ‘dem Herrn von Bar-

ltiren, daß diefer gewissermaaßen der Schiedsrichter der Interhandlungen“ wird. “Jch kann Jhnen die bestimmte Ver- icherung geben, daß ‘die von Plymouth abgesegelten Portu- giesischen Flüchtlinge sich direct nah Terceira wenden, und dort ans Land steigen werden, falls nicht, - wie das Gerücht zing, die beiden kürzlich in See gegangenen Englischen Kriegs- Fregatten bestimmt sind, diese Landung zu verhindern. Sn diesem Falle- würden die Flüchtlinge ihre Reise nah Fernam- huc fortseben; aber es \héint gewiß, daß man den Plan, inige Streitkräfte auf der Junsel Terceira ans Land zu sez- en, darum nicht aufgeben,: sondern ihn auf ändere Weije aus- hren werde.“

Niederlande.

Brúûssel, -28. Jan. Die- hiesigen Blätter enthalten 1 3 Artikeln den Gesebß - Entwurf wegen Einführung der euen Gesebbücher. Dem. ersten Artikel zufolge sollen vom age der rana ing Bat neuen Niederländischen Civilgeseß- uches an der code Napóleon, so wie das NRômische Recht, ußer Kraft treten. 2

Am 25ften- d. M. wukde in der Oranien - Straße die eue St. Georgs - Kirche vom Anglicanischen Cultus, mit Benehmigung Sr. Maj. des Königs, erôfsuet.

Vorgestèrn reiste-ein Englischer Cabinets - Couxier, von Vien- fommend, nah London hier durch.

Der Cassationshof hat gestern das von den Herren von dotter und Ducpetiaux- gegen das Urtheil der. Assisen ‘von Súd-Brabant eingelegte: Cassations-Gesuch abgewiesen.

Die zweite . Kammer berathschlagt fast täglich in -Sec- ionen über: verschiedene ihr vorgelegte Geses-Entwürfe.

Am 23sten - ist die große van Ackersche Baumwollen- Svinnerei in Gent abgebrannt. Das Feuer entstand durch ie Unvorsichtigkeit einer Spinnerin, welche mit einer offe- n-Laterne dem Gewebe zu nahe kam. Der Herzog Bern- ard von Sachsen-Weimar war einer der ersten, welche auf er Brandstelle erschienen. Die Fabrik war versichert.

Deutschland.

Stuttgart, 27. Jan. Nach vier Wochen beinahe nunterbrochen dauernder, öfters empfindlicher Kälte, und achdem gestern Morgens 8 Uhr das Thermometer noch 11° nter 0 stand, wurde die Witterung schnell gelinder. Nach- iittags begann Regen der auh die Nacht hindurch und eute frúly noch fortdauerte. Dadurch ist nun vôlliges Thau- vetter eingetreten. Das Eis auf dem Neckar ist bis jeßt och nicht gewichen.

Karlsruhe, 25. Jan. Bei der vom 21sten auf den 22sten ). M. sehr gestiegenen Kälte der Rhein, auf welchem sich )as Grundeis beim sogenannten Dalbergerbusch am 19ten . M, bereits gestellt hatte, in der Nacht vom 22sten auf Pen 23sten auch bei Mannheim zugegangen. Die dortige Schiffbrücke wurde schon am 16ten d. M.- abgetragen; die

¿mur Allgeéemeéimnen Preußischen Staats-Zeitung Nr.-'34,

habe ih folgendes Nähere erfahren: Der Kaiser zeigt darin die Fußgänger findet seit gestern der LOEgans auf dem Eise ecka

hacena so bestimmt zur Pflicht, Herrn von Palmella zu con-- : unter 232 männliche und 212 weibliche. Die Zahl der Ge-

Fuge

Passage wird jedoh mittelst einey Fähre dadurch unter- halten, daß man eine Bahn -durch das Eis eröffnete: úr

statt; auch auf dem ebenfalls zugefrornen r ist die Pas- sage. für die Fußgänger eröffnet. Mit einigén Vi ltbcedan- gen ist auch der Neckar aufwärts bis Eberbach mit Eis be- deckt, uad bei Neckarelz ist die Passage für die Fähre geöffnet.

Nachrichten von Kehl zufolge, geht der Rhein daselbst stark mit Grundeis ; es war ledoch möglich, die dortige Schiff- brücke bis gestern zu erhalten, und so lange sich das Grund- eis nicht vermehren wird, wird die Passage daselbst nicht unterbrochen werden. h

Die Kinzig, auf welcher die Dicke des Eises bei Will- stett 83 Zoll beträgt, ist, so wie die übrigen Binnenflüsse in dortiger Gegend, ebenfalls zugefroren. |

Bei Knielingen ‘hat sich das Grundeis gestern gestellt, 7 und heute ist der Rhein LerE gänzlich zu.

Karlsruhe, 27. Jan. Am Schlusse des Jahres 1828 betrug die Einwohnerzahl der Residenzstadt Karlsruhe, das Mi- litair mit inbegrifsen, 19,718; hierunter sind 10,135 männ- liche und 9583 weibliche, wovon sich 1009 Individuen zur jüdischen Religion. befenven. Die Vermehrung der Bevöl- feru: 4 im Ja re 1828 beträgt 198 Seelen.

_Seburten haben - 537, nämlich 268 männliche und 269

weibliche statt gefunden. Gestorben sind 444 Personen, wor-

bornen ‘übersteigt daher jene der Gestorbenen ‘um 93. Kopu- lirt wurden 71 Paar. Eingewandert sind 49 männliche ‘und 57 weibliche, in Summa 106 Personen. Ausgetwandert sind Z männliche und: 4 weibllhé Jndividuen. Die Zahk der Fa- milen ist 3640, und die Bevôölkerungs „Zunahrne ‘in den klebz- ten 10- Jahren beträgt 3697 Seéelen. :

S ch w e iz.

Zürch, 24. Jan. ‘Jn der Note, womit der Königl. Niederländische Gesandte, Herr von Reinhold, dem “Gehei- men Rathe des Vororts Bern das Niederländische Decret vom 31sten v. M. wegen Entlassung der SchweizerTruppen übermacht. hat (S. das gestrige Blatt der Staäts-Zeitung), äußert- derselbe, daß Se. Majestät der König diese Maaßre- gel eben so ungern ergriffen haben, als die Schweiz die An- fündigung davon empfangen - hat, und daß nür die ge- biètende“ Nothwendigkeit dieselbe herbei zu führén ver- mocht habe. Das gedachte Decret begrüudet im Eingange die beschlossene Ae mit der Anwendung jenes Schluß Artikels der Capitulationen, welcher beim Eintritt unvorhergesehener Umstände zur Truppen - Entlassung bereh- tigt und mit dem Vorhaudenseyn dieser (freilich ‘nie näher bezeichneten) außerordentlichen Umstände. Zugleich wird“ die vollkommenste Zufriedeuheit mit den geleisteten Pte der zu entlassendeu Truppen ausgesprochen, nebst dem Wunsch, durch die ehrenvolle Weise, wie diese EutlafMsung nun ver- wirklicht wird und durch Beweise wohlwollender Verfügun- gen zu Gunsten der entlassenen Militäirs, der Eidgenossen- schaft des Königs hohe Achtung und Werthschäßung that- sächlich darzuthun. Ju den. 26 Artikeln“ des -Decrets ist Alles ESE, was die im Laufe dieses Jahres zu vollen- dende Auflösung der vier Regimenter betrifst, und es sind darin neben den früheren Bewilligungen , die bereits über die durchdie Capitulation begrühideten Verpflichtungen hin- ausgehen, neue für Officiere und Gemeine günstige, und den Wünschen der Cantone in den wichtigsten Punfktén ent- sprechende Stipulationen hinzugekommen. ;

In dér. vom 7ten bis Iten d. M. stattgehabten außer- ordentlichen Winter-SißUng des großen Raths des Cantons Thurgau- ward unter andern der Bericht der an die lekt- jährige Tagsaßung abgeordnet gewesenen Ehren-Gesandtschaft angehört, und mit Dank und Belobung anerkannt, daß die- selbe ihre. Verrichtungen und Aufträge der Instruction ge- mäß und- mit fluger Umsicht erfüllt habe. Dem Tagsabßungs- Beschlusse, betreffend die dritte Abtheilung der Militair- Schule in Thun, und eben so jenem hinsichtlih des Ent- wurfes eines Militair -Strafgesebbuches für die Schweizer- Regimenter in Königl. Französischen Diensten, auch der Einführung desselben als wirklich verbindlichem Strafgeseß- buch, ward sofort die vorbehaltene Ratification ertheilt ; die Berathung aber in Ansehung der Ratification des Beschlus-