1829 / 105 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

bei Meve noch rúcét hat. Vou

Dammdurchbrüche O L i Stettin, 4. April. Der Oderstrom ist seit einigen

Tagen vom Eise frei. Die Kahnfahrt ist von Stettin auf- wärts, nachdem sie 86 Tage durch Eis unterbrochen war, wieder - eröffnet, die Verbindung mit der Ostsee aber noch nicht wieder hergestellt, weil das Haff mit Eis bedeckt ist. Das Aufbrechen und der Fortgang des Eises im Strome is übrigens ohne Nachtheil erfolgt. Die Waaren - Versendun- gen aufwärts haben begonnen, und die Seeschifse sind, vor- züglich mit Getreide, in Ladung begriffen.

Posen „31. März. Bei der in der Nacht vom llten zum 12ten v. M. in Klein-Lubin, Pleschener Kreises statt- gehabten Feuersbrunst, hat sich der Förster Lojewski dadurch rúhmlichst ausgezeichnet, daß er mit eigener Lebensgefahr die fleinen Kinder des Amtmanns Knolinski aus dem von der Flamme bereits ergriffenen Gebäude gerettet hat.

Arnsberg, 4. April. Die beiden hristen-Gemeinen zu Lüt- gen-Dortmund haben einen erfreulichen Beweis christlicher Ver- träglichkeit gegeben, der beiden Theilen zur Ehre gereicht. Während die Evangelischen beim Neubau ihrer Kirche eines angemessenen Lokals zu ihren öffentlichen Gottes-Verehrungen entbehren, ist ihnen, mit Genehmigung der Bischöflichen Be- höôrde, durch den Vorstand der katholischen Gemeinde, der Mitgebrauch der fatholischen Kirche eingeräumt. Mit glei- cher Willfährigkeit ist von evangelischer Seite den Katholi- schen die bisher nicht úblich gewesene Beerdigung ihrer Tod- ten durch ihre eigenen Geistlichen, auf dem evangelischen Kirchhofe gestattet worden.

Vermischte Nachrichten. |

/ Die Jusel Terceira. : 3 Diese von den Rômern unter dem Namen Tertiaria ge- kannte Jnsel- ist die bedeutendste unter den Azoren, und liegt 15 Grad westlich im Atlantischen Dcean. Sie ist 15 Stun- den lang, 6 Stunden breit und fast ganz von steilen Felsen umgeben , - welche sie unzugänglich machen; an den ebenen Stellen des Ufers sind Befestigungen angelegt. Das Jun- nere der Insel ist hôchst anmuthig ; auf den Bergen ‘sind Hôöchebenen. Das Land isk gut bewässert und der Boden sehr fruchtbar; die Jnsel ist den Erdbeben unterworfen, im Jahre 1761 bildete sich sogar ein Vulkan. Der Wein vou Terceira ist mittelmäßig, desto mehr wird Mais, Weizeu, Bohnen und Hitse, besonders nach Lissabon , ausgeführt; Kastanien-, Maulbeer-, Citronen-, Orangen - und Aepfelbäume wachsen in Menge. Das Hornvieh ist ausgezeichnet schôn ; der Haupthandelt der -Jusel besteht in Waid, Bauholz und Cider. Terceira zählt 60,000 Einwohner, welche wohlgeftal- tet, lebhaft, mäßig und arbeitsam sind; es hat zwei Städte, Angra und Praya; erstere, die Hauptstadt der Jnsel und der Azoren überhaupt, hat 6000 Einwohner, besißt einen gu- ten Hafen, den zwei Schlösser vertheidigen und ist der Siß eines Bischofs, so wie des Statthalters der Azoren. Ge- wöhnlich legen hier die ortugiesischen Schisse auf ihrer Fahrt nah Brasilien an. ‘Praya hat 4000 Einwohner und einen belebten Hafen.

Das Journa de St. Petersbourg giebt aus der Tifliser Zeitung eine Uebersicht der jährlichen CEinfünsfte des Schachs von Persien aus der Provinz Adserbidjan. Diese belaufen sich auf 508,083 Tomans (úber 2 Millionen Thaler Preuß. Cour.) baar 51,006 Chalvars (ungefähr 510,000 Centner) Weizen und Gerste (von ersterem 2 und von leßte- rem 2) und überdem 7134 Chalvars (ungefähr 71,000 Cent- ner) an gehacktem Stroh. Auf das Chanat Tauris kommen 420,000 Tomans baar, von denen die Stadt Tauris 20,000 als Auflage auf die Gewerke zahlt. Diese Nachrichten \chrei- ben sich von der Zeit her, wv die erwähnte Provinz unter einer Russischen provisorischen Verwaltung stand, die natúr- lich die beste Gelegenheit hatte, sich von den Einkünften der Provinz genau zv unterrichten.

Thorn bis Marienwerder sind bereits sieben erfolgt.

stand und sich vorgestern nur unbedeutend ge- |

Königliche Schaufpiele.

Dienstag, 14. April. von Portici, große Oper. in 5 Musik von Auber. -

Preise der Pläbe : Ranges. 1 Rthlr. 10 Sgr. zweiten Ranges 20 Sgr.

Amphitheater 10 Sgr. Mittwoch, vor Paris,

Der Anfang dieser Vorstellung ist um 7 Uhr.

Im Schauspielhause: Pour la néuvième représent de Mr. Dufour: 1) Tartuffe, ou: L’Imposteur, comédi 2) L'Ambässa leur, Dans la première li de Tartuffe, et dans | Très-incessamment la (h

5 actes et en vers, par Molière. deville généralement redemandé. Mr. Dufour remplira le rôle conde, celui de Saint-Jean.

des représentations de Mr. Dufour.

Der Anfang dieser Französischen Vorstellung #,

7 Uhr.

T R E E D e ETROS

Königsstädtsches Theater.

Dienstag, 14. April Vetter Kukufk. Hierauf : S|

Die kleinen Wilddiebe.

shwänfe, oder: 15. April.

Mittwoch, Nachbarschaft, oder: mische Oper in 2 Aufzügen ; Musik von W. Müller.

Berliner Börse. Den 13 April. 1829. Amil. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss.

Ein Plaß in den Logen des

Ein Plak in den Logen Ein Plaß in den Parquet 1 Rthlr. Ein Plab in den Logen des dritten Ranges 15 | Ein gesperrter Sik 1 Rthlr. Ein Plaß im Parterre 200

15. April. Jm Opernhause: Heinri Drama in 5 Abtheilungen, nach dem Engli

il, Zum Erstenmale: Die un Die musikalische Tischler-Familic

Jm Opernhause: Die Sty Abtheilungen, mit Ball

Allgeme ine

reußishe Staats-Zeitung.

g 109.

Se. Majestät der König ha y Klißing zu ¿ Fohanniter-Orden, und dem /urg vom 1sten Bataillon dwehr - Regiments, isse zu verleihen geruhet. “Seine Königliche -

Prokurator bei dem

Der bisherige Kammergerichts - Referendar

zum Justiz - Commiss arius

0

Kurm. Ob. m. 1}. C.

27 Brie}.[Geld.| Zj. Brie

945 | 945 1045 104 [1032 " TTOOL 933 | 931 932

937 1008| 1002 | 997 vitis 4934 1007

96 94s 99 95§ Al

Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Pomm. Dom. do. Märk. do. do. Ostpr. do. do. Rückst.C. d.Kmk. do. do.d.Nmk. Zins-Sch. d.Kmk. dito d. Nmk.

St.- Schuld - Sch. Pr. Engl. Anl. 18 A Pr. Engl. Anl. 22 1074 1075 1067 60 60 L o

Neunm.Int.Sch do. Berlin. Stadt-Ob. dito dito

Königsbg. do.

Elbinger do.

Danz. do. inTh Z. VVestpr. Pfdb. A.iï dito dito B. Grosshz. Pos. do. Ost1pr. Pfandbrf. Pomm. Pfandbr.

Il jaaarnck

100 352 95 998

96 104

Holl. vollw. Duc. Friedrichsd’or . Disconto . - « «

L.

Ph aPRROR G

61s |

182-1 132

Die Briefe von hier nah

eden auch in diesem Jahre vom 15. Apri

glich Z mal bestellt werden,

Fpandauer Journaliere, Der erste Bote geht:

aus Berlin um 9 Uhr

Der zweite. Bote geht :

aus Berlin um 3 Uhr

In 15 Stunde harlottenburg und hier zurü.

Die Journaliere nach Sp eit um 6 Uhr Abends von

Auswärtige Börsen. Hamburg, 11. April.

Oesterr. 5pCent. Metalliques 98}. Bank-Actien 1114.

Engl. Anl. 933.

London, 4. April. . Consols baar 873; auf Zeit S7#.

8St. Petersburg, 3. April. Hamburg, 3 Mon. 95. Silber - Rubel 367 Kop,

centige Inscriptionen 105. Sprocentige S8E,

: Wien, 8. April. 5pCt. Metall. 985g. Bank-Actien 11097.

Berichtigung. Jm gestrigen Blatte der Staats-Zeitung Z. 17 und 20 v. u. st. „Cocte l, „Loe.

Neueste Bdôrsen-Nachrichten.

Ee (Es APES ia ranffurt a. M., 10. ril. 100 Fl. 163. Í N

Gedruckt hei A. W. Hayn.

ZpCtigè Rente 79 Fr. 75 Cent. Oesterr. 53 Metalliq. 9875.

5pCtige 108 Fr. 89 Cent. Bank-Actien 1336. Partial-Oblig. 126#-

Redacteur J oh n, Mitredacteur C!

Uhr Morgens hieher zurü, Berlin, den 13. April 1829. General P

Gresse/ im Me

das Allge Majestät haben

M eichts-Assessor. Geoëg Heinrich Franz A Rheinischen Apellations-Gerichts-

WMfe zu Köln Allergnädigst zu ernennen geruhet.

und zwe aus Charlottenburg zurü um 1

aus Charlottenburg -zurü legen die

Berlin, Mittwoch den 15ten April

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

ben dem Rittmeister a. D.

cklenburg-Schwerinschen den

Seconde-Lieutenant B ran- (1sten Berlinschen) 20sten

meine Ehrenzeichen - erster

den Appellations- Nicolopvius,

von Beyer

bei den Untergerichten des

gnißer Kreises ‘bestellt worden.

Bekanntmachung

Charlottenburg und zurück

und zwar:

Morgens,

Nachmittags,

l bis 15. October einmal durch die imal durch eigene Botên.

Uhr Nachmittags.

ck um 6 Uhr Abends.

Boten den Weg zwischen

andau geht während dieser Berlin ab, und fommt um

ost-Amt.

Um ‘denjenigen jungen Leuten, welche sich zu fünftigen

Wundärzten ektster un

d zweiter Klasse oder zu

dharmaceuten ausbildén wollen, ohne den Grad von

hulwissenschaftlicher Bildung zu besi Immatriculations-

téehenden Geselzen die

ben, welchen nah den Fähigkeit erheischt,

ne erwünschte Gelegenheit' zu geben, von den bei hiesiger dnigl. Friedrich-Wilhelms-Universität auch hierzu vorhande- en Bildungsmitteln auf eine dem obigen Zwecke, wie den entsprechende Weise Nußen

brigen Verhältnissen möglichst ziehen, hat en-, Unterrichts - Und n, das Studium der in

ungen Leute einer besonderen Dire Endesunterzeichneten zum zeitigen

nd pharmaceutischen Studiums bei

rnannt.

Alle Diejenigen , welche stî

dder pharmaceutischen Studium bei ntweder schon zu widmen begonnen haben,

en wollen, und nach den matrifulationsfähig sind,

sich bei Unterzeichnetem (Französische Morgen-Stunden von 8—9 Uhr) mit bereits gehörte Vorlesungen wenn sie hiernach, o eranlassenden Vorprüfung

ihre Schulfenntnisse, oder den Zeugnisse zu melden, und, Feiner erforderlichen 5 geeignet befunden werden, die,

Ein Königl. Hohes M Medicinal - Angelegenheiten die gedachte Kathegorie gehörigen ftion anzuvertrauen , und Direktor des chirurgischen der hiesigen Universität

Falls noch zu v

inisterium der Geistli-

beschlo\-

ch demnach dem chirurgischen

werden

auf cinem anderen

der hiesigen Universität oder fortan wid- bestehenden Geseßen nicht im- hierdurch aufgefordert, Straße Nr. 42, in den Beibringung der Über

[preen: er nach

Wege fer-

1829.

ner nicht mehr gestattete Zulassung und nähere Anleitung zum betressenden Studium zu gewärtigen. Berlin, den 10. April 1829. ¿ Dr. R U st ,

Kdnigl. Geheimer Ober-Medicinal-Rath, Gene- ral-Stabs-Arzt u. st. w., als Direktor des chirur- gischen und. pharmaceutischen Studiums. bei hiesiger Universität.

st|st: Der Königl. Großbritanische Cabinets-

Durchgerei von London kommend, nah St. Peters-

Courier Kraus, burg.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankrei.

Deputirten-Kammer. In der Sißung vom 6. April, wo sich abermals 6 Redner úber den Geseß-Entwourf wegen Organisation der Bezirfs- und General-Conseils ver- nehmen ließen, ging es ziemlich stürmisch zu. Zuerst trat der Vicomte von Laboulaye gegen den Entwrwourf, und nawmentlih gegen die Amendements ‘der Commission auf. Er hielt den gegenwärtigen Augenblick, wo, wie er meinte, alle Leidenschaften sich mehr als jemals regten- uberhaupt nicht für angemessen, dem Lande eine neue Mu- nicipal - Verfassung zu geben, am ällerwénigsten aber eine solche, wodurch neben den drei, im Staate bereits beste- henden Gewalten, noch eine vierte, die jene drei gänzlich zu vernichten drohe / eingeführt werden solle. Seine Mei- nung über die Amendements der Commission, fúgte er hinzu, fónne vollends nicht zweifelhaft seyn; man dúrfe nur auf die lesten Wahlen blicken, um sich zu úberzeugen, wie mit jedem Tage die Reihen , worin er (der Redner) mit seinen achtbaren Collegen säße, lichter wúrden und die Demokratie dagegen neue Stúßen gewönne ; allerdings bleibe dem Könige das Mittel úbrig, die Kammer aufzulösen, allein dieses Mittel sey in sofern ohne Nuben, als die neue Kammer auch immer wieder mit neuen Forderungen hervortreten rvúrde. Der Redner machte auf die Gefahren der Volks-Versammlungen aufmerksam und erinnerte an die Zeit, wo Ludwig XVIT. denselben weichen mußte; er beleuchtete hierauf die gegenwär- tige Municipal - Verfassung, die er nicht für so schlecht hielt, als daß sich die Annahme einer andern, welche dem Lande mindestens eine ungewisse Zukukft verheiße, rechtfertigen ließe. „Minister des Königs“, so {loß Herr von Laboulaye, „nicht aus Mißtrauen oder persönlicher Feindschaft, wie man Euch solches glauben machen will, haben wir die beschwerliche Rolle der Oppsosition übernommen ; nicht Euch, Euer Sysiem bekämpfen wir. Wie könnt Jhr Euch Eurem Könige, dessen einziger Gedanfe das Wohl seines Volkes ist, nähern, ohne Euch von Seinem Geiste zu durchdringen ? aber Jhr laßt Euch von einem unsinnigen Geschrei irre [lei- ten, von einer Stimme, die wahrlich nicht die Stimme Frankreichs ist. Als die wahsamen Hüter des Köni thums solltet Jhr éine vorübergehende Unpopularität nicht scheuen. Jhr solltet Euch den Leidenschaften widerseben, welche die Wünsche der wahren Freunde des Königs und des Landes entstellen. Diese verlangen von Euch nach so vielen Stür- men nichts als politische Ruhe ; sie verlangen wenig Gesebe, aber gute; sie verlangen Festigkeit und eine thätige Wachs samfeit ; sie verlangen die vo ständige Rückkehr zu den wah- ren Grundsäßen der Monarchie und der Charte. Jh r Bei:

stand allein vermag Euch zu halten; wohin Jhr Euch auch