1830 / 153 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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zum Herrscher von Griechenland zu machen, gekommen sey; indem ‘man anfängt zu vermuthen, daß politishe Köpfe, welche. mit den Uniständen des Königs genauer bekannt seyn mußten: als der- Prinz, die sich nähernde Katastrophe vor- aussehend einen Mann aus dem Wege bringen wollten,“ der vielleicht stark genug seyn dúrfte, ihren err mm aneu eit- gegen zu arbeiten. Wenigstens wird diejes von der Partei zu-verstehen gegeben, die sich jest um den. Prinzen her zu vexsammeln anfängt und welche auf die Minderjährigkeit der Prinzessin Victoria ihre Hoffnung seßt. Jn wie weit dieselbe mit dem Herzog von Clarence und dessen ‘Familie in Verbindung oder derselben entgegen steht, weiß man noch nicht mit fwißpeit. zut sagen. er Herzog ist sicher mehr auf der Scite der Whigs, als auf der der jeßigen Verwal- tung, und dürfte wohl ok seyn ihnen die Regierung anzu- vertrauen, wenn sie fark genug sind, das Wellington'sche Kabinet umzusioßen. Für sich allein sind sie es jedoch wohl nicht, und es fragt sich daher nur, in wie weit sie sich mit den alten Tories, den erbitterten Feinden dieses Kabinets, darüber verständigen können. Daß dieses Kabinet dem Her- zoge entgegen ist, erhellt aus vielen Umständen. Diesen Abend iverden die Minister die Abdankung des Prinzen nebst anderen auf die Verhandlungen mit demjelben Bezug haben- den Papieren dem Parlament vorlegen, und beide Theile versprechen sich bei den dabei erwarteten Debatten den Sieg. Ein so eben bekannt gemachtes Schreiben des Generals Church, dessen Zeugniß, da er das Land so gut fennt und gewiß fein Freund von Capodistrias ist, von großem Gewicht seyn muß, zeigt auf der einen Seite aufs unwiderlegbarste, daß die für Griechenland bestimmte Nordgränze unzureichend

ist, und auf der andern, daß das Griechische Volk so unzu-

frieden. darüber ist , daß der Prinz, wenn er darein gewilligt hâtte, in scinem Staate iur übel aufgenommen worden wäre. Die Prinzessin Victoria hat den Bischof von Lincoln zum Präceptor erhalten , einen frommen, geschiten und freisinnigen Mann, mit dessen Wahl man überall zu-

feine bedeutende Veränderung zugetragen. Nitderlanüde.

frieden ju seyn scheint. Jun des Königs Zustand hat sich

_ Aus dem Haag, 29. Mai. Jhre Majestäten der Kd- na und die Königin haben sich gestern in Begleitun Ae A Me ht

K. HH. der D essin Mariane und des Prinzen Albré vou, Preußen, Höchstwelcher furz zuvor hier eingetroffen war, nach dem Loo begeben. j :

Die erste Kammer der Generalstaaten - hat in ihrer ge- strigen und vorgestrigen Sißung die beiden Geseß-Entwäürfe über die Klassifizirung der Kantons - Gerichte hinsichtlich der Bésoldungen der Richter, und über die nähere Bestimmung der Gränzen der Provinzen Súd-Brabant und Lüttich, so wie die neue Kriminal - Gerichts - Ordnung, angenommen.

Dér Staats-Courant enthält einen aus 12 Artikeln bestehenden, vom 27sten d. M. datirten, Königl. Beschluß, mittelst dessén in den bestehenden Bestimmungen über den öffentlichen Unterricht einige Aenderungen. angeordnet werden.

Berichte aus Batavia vom Meginn dieses Jahres mel- den, daß Herr von Siebold, dessen Abreise von Japan durch die: Regierung dieses Landes so lange Zeit verhindéèrt worden war, daselbst glücklich angekommen is. Die Zeitungen aus Java bis. zum 29. Dezember berichten, daß sich immer mehr Javanesische Häuptlinge der Niederländischen Regierung unterwerfen. Der Bezirk Bagaleen war ganz befreit , dèr Rebellen - Häuptling Diepo Negoro aber noch nicht gefangen genommen... © :

Dânemarfk,

. Kopenhagen, 29. Mai. Am 25sten Nachmitta s se- gets die hier in der Rinne gelegenen beiden Kaiserl, Russ- chen Fregatten nach- Kronstadt ab, Sie gehörten zu der schon srüher „aus der Heimfahrt hier vorbeigekommenen Es-. cadée des Adm. Lasarew.

Deutschland.

. Dresden, 30. Mai. Se, Königl. Hoheit: Prinz Frie--

ore August sind gestern von Berlin wiederum. hier ein- etroffen. 4

- Der heutige Anzeiger enthält die Anordnuug der kirch- lichen Feier des. dritten “Subüaums der Uebergabe Ae A burgischen Confession in den Königl. Sächsischen Landen. Tutifs (ogubele und Dankfest wird: am Lten Sonntag nah Trinitatis, ‘als. den 20. Juni d. J., ingleichen am Johannis- tage den 24sten dess. -M. Vormittags von den Kanzeîn verkún-- digt. Tages zuvor wird das Fest, -wie einer der hôchsten

Festtage, mit allen Glocken eingeläutet, auch mit der Vesper,

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| Reite perp. fiel um 32 bis 4 s und die Nachfrage, e F

Beichte und Kommunion es nach: jeden Orts an hohen Fe- sten eingeführter Gewohnheit gehalten. Am ersten oen N Jubelfeier wird Vor - und Nachmittags, an den übrigen Tar gen aber, an Orten, in welchen. nicht mehrere Geistliche vor- handen, nur Vormittags- úber- die dazu bestimmten Texte ge-

predigt, des Nachmittags aber werden Betstunden von Schul-

lehrern gehalten. i L

Mänchen, 29. Mai, Vorgestern Abends um 11 Uhr besuchten Jhre Majestät die Königin mit JJ. KK. H den Prinzen Otto und der Prinzessin Mathilde die Stern- warte bei Bogenhausen , um den Kometen zu ebn, Höchst- die kehrten gegen 1 Uhr wieder nah der K. Residenz zurück.

Ihre Majestät . die verwitwete Königin werden, dem Vernehmen nach, heute mit Jhrer - Königl Hoheit, der as María, in Jhrem Sommerschlosse zu Biederstein eintreffen.

Bamberg, 27. Mai. . Vorgestern wüthete in mehre- ren zu den beiden hiesigen Landgerichten gehörigen Orten ein außerordentlich heftiger Orkan, der an Gebäuden, Obstbäu- men und Saatfeldern großen Schaden verursachte und den bei Teuchaß für trigonometrische Vermessungen errichteten Thurm umwarf. Gleiche Verheerungen fanden im Landge- richte Hollfeld statt. Von Kaltenhausen bis Kulmbach und

in cinem Umkreise von 12 bis 18 Stunden ist das Gecreide

auf den Fluren ganz zernichtet.

Darmstadt, 28. Mai, Der Herr Baron von Otter- stedt hatte vorgestern die Ehre, Sr. Königl. Hoheit deri Groß- herzoge in einer besonderen Audienz sein neues Beglaubigungs- Schreiben zu überreichen das ihn in der bisherigen Eigen- schaft eines Königl. Preußischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers am hiesigen Hofe bestätiget. Der Herr Gesandte wurde hierauf bei Vaper Könégl. h der Frau Großherzogin eingeführt, Allerhöchstwoelche bm eben- falls Audienz zu ertheilen geruheten. i Y

Fraw#furt a. M , 30. Mai. Die abgelaufene Woche war für den Staatspapier-Handel eine ereignißreiche,

für die Inhaber großer Particen von Effekten unddie Spe-

fulanten auf's Steigen cine unruhvolle. Die Schwankungen der Course waren seit geraumer Zeit nicht so stark gewejen, als es diesmal der Fall war. Doch war der Anblick unserer Böse in den ersten Tagen der Woche ein ganz anderer, als der sich am Schlusse derselben ergeben hat, und die meisten Besorgnisse sind zum Glück: nicht eingetroffen. Vom 24. bis 26. Mai ging es tumultuss. zu. auf's Steigen, die pr. ult. starke Partieen von Papieren zu pcdiehen hatten, machten ansehnliche Verkäufe gegen baar ; der Geldmangel äußerte seinen hemmenden Einfluß; die Be- richte von den fremden Börsen lauteten ohne Ausnahme ent- muthigend, und der hohe Zinsfuß bei Prolongation und Ef- fekten-Hinterlegung er ging auf 9 bis 10 pCt.-— erschwerte alle Operationen. So erfuhren- denn sämmtliche Staatsfonds cinen bedeutenden Fall: Z5proc. Metalliques stellten sich von 1005 nah und nah auf 977, 4proc. wichen von 95 auf 935, Bank-Actien von 1578 auf 1512, Partial von 1Z34F auf 1317, 190 Fl. Loose von 1782 auf 1742, 4proc. Beth- mantiische Obligationen von 952 auf 932, 42proc. dito von 975 auf 96, wobei noch obendrein alle diese Papiere ohne Frage blieben und fast nichts anzubringen war. Man hatte Nach- richt aus Wien, daß am 1. Juli eine abermalige Summe von 10 Millionen. 5proc. Papiere zur Kündigung - kommen solle, und unsere angesehensten Geschäftsleute verloren dadurch alle Kauflust, ja einige derselben brachten sogar ora Nouess von Effekten zum Verkauf an den schon überführten Markt. Man will úberhaupt aus dem Gange der Geschäfte abneh-

men, daß wohl in den nächsten Monaten fein namhaftes und

anhaltendes Steigen der Papiere zu erwarten seyn dürfte. Der Cours der Polnischen Loose erlitt einen auffallend starken

Rúcffall, nämlich von 61 auf 587; -die Ursache davon war,

daß ungemein viele dieser Papiere zum Verkauf an die Börse famen, wie man denn einen Spekulanten nennt, - der

8 10,000 Stück solcher Löose abzugeben genöthigt war.

Die von Berlin eingelaufenen niedrigen Notirungen haben inzwischen auch Mae wenig beigetragen, jenes starke Sinken hervorzubringen, ie Holländischen Fonds gingen ebenfalls merflih zurück.

Coursen sehr offerirt. Unsere Spekulanten haben ih, wie T erhellt, mit: diesen Gattungen: von Staagts-Effek -

ten allzu sehr überladen. Der Cours der 5proc. Spanische tx -

ganz vershwunden. Selbst Badische und Darmstädtsche Lo die sich lange rar am Markte gehalten, kamen im Ueberfluß,

¿um Vorschein, wurden willig abgegeben -und fielen. un

Unsere Spekulanten.

Integralen von 644 auf-61#, Kanzen vor 294. auf 28, -Restanten.:von 152 auf 14 und waren zu dieser

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223 Schilling pr. Stäck, Kurz die Aussichten auf die Monats - Abrechnung waren trübe genug. Um #o unerwar- |

teter stellte s{ch die Liquidatioi am 27. Mai (diesmal s L wegen der“ eingefallenen jüdischen und christlichen Feiertage

mit verhältnißmäßig günstigen Resultäten. Alle Arten - von Effekten, doch vornehmlich 4proc. Metalliques, Bank Actien und Partial, hielten. sich, unter E steigender Richtung, in willigem Begehr. Man erklärte sich diese Erscheinuug vornehmlich aus dem Umstand, daß eines unserer ersten Häu- ser einen ansehnlichen Posten 5proc. Metcalliques- von einem unserer stärksten Spekulanten aufs Steigen (welcher diese auf den Tag zu beziehen hatte) auf einen und zwei Monate in Prolongation nahm, wodur vermieden wurde, daß solche niht zum Verkauf an den Markt kamen. Auch trug zu der günstigen Wendung bei, daß einige Contre - Mineurs noch namhafte Deckungen pro Ultimo zu machen hatten. Es wa- ren ferner Tages zuvor bei mehreren Häusern Baarsendun- gen aus der Umgegend eingetroffen, die nun dem Effekten- handel zuflossen. Die bei weitem meisten Umsäße fanden per comptant statt. An effektiven Stücken Zproc. Metalliques war ziemlicher Ueberfluß bemerkbar: man scheut die Konver-

« tirung und sucht sich dieses Papiers zu entäußern. Am

28. und 29. Mai war es still im Geschäft; im Ganzen. ließ sich mehr Tendenz zum Losschlagen als zum Anschaffen ver- spüren. Die Ursache der eingetretenen Flauheit findet man in den neuerdings- unerfreulih lautenden Berichten von Pa- ris, Amsterdam und Berlin. Ueberhaupt hegt ein großer Theil unserer Geschäftsleute eben feine vortheilhafte Meinung von der gegenwärtigen Konjunktur, und dürfte, nach ihrer Ansicht, ein weiteres Rückgehen der Course im Laufe des nächsten Monats nicht unerwartet fommen. Jn dem Wechselgeschäft blieb es lekzte Woche über ganz still. Alle Devisen halten sich ausgeboten. Diskonto steht 43 bis 5pCt., und sind zu diesem Zins gute Briefe zu haben. : Oesterreich. i : - Wien, 29. Mai. Der Haus-, Hof- und Staats- Kanzler Sr. K. K. Majestät, Fürst von Metternich, ist gestern Vormittags von hier nah dem Johannisberg abgereist, wo Se. Durchlaucht einen Monat verrwoeilen und in den er- sten Tagen des Juli wieder hier eintrefsen werden. i Die hiesigen Blätter enthalten ein Cixculare der Kaiserl. Landes - Regierung im Erzherzogthum Oesterreich. unter der Ens, vom gestrigen Tage, betreffend die dritte Aufkündigung von 10 Millionen Gulden der fünfprocentigen Staats-Schult,

Spanien.

Pariser Blätter enthalten folgende Privat-Nachrich- ten aus Madrid, 17. Mai: „Die Truppen, welche be- stimmt find, in die Baskischen Provinzen einzurücken, um dort die Abschaffung der Privilegien und Freiheiten durchzu- seßen, werden sich in Burgos versammeln ; in dieser Stadt wird der zum eer der Truppen bestimmte General Graf von España sein Haupt - Quartier aufschlagen. Die Aufhebung jener Privilegien wird die Staats-Einkünfte we- nigstens um ein Zehntheil vermehren. Die Anzahl der Truppen wird, wohl übertrieben, auf 12,009 Mann angege-

ben. Die mit der L eines Kriminal - Geseßbuches

beauftragte Kommission hat ihre Arbeit beendigt und bereits dem Könige eingereiht. Es wird dadurch einem dringenden Bedürfniß unserer Kriminal : Geseßgebung, die gegenwärtig nur aus einer Masse von sich. widersprechenden Geseben und Verordnungen besteht, abgeholfen werden. Die Gerichtshöfe sollen fünftig die Statistik der in ihrem Bezirke im Laufe des Jahres begangenen Verbrechen, so wie der gefällten Ur- theile, beim Justiz-Ministerium einsenden, das eine allgemeine statistische Uebersicht der Spanischen Rechtspflege bekannt machen wird. Auch eine neue Eintheilung des Landes nach Verwaltungs - und Gerichts - Bezirken soll nächstens bekannt gemacht werden, Der Artillerie-General Guektréro, der den Infanten Don Francisco de Paula auf seinen Reisen in fremden Ländern begleitete, ist zum Chef der Kommission von Offizieren ernannt, welche die Französische Expedition nach Algier begleiten wird. Von hier aus f eine Diligencen- (erbindung mit Aldea_ Gallega _an dem Lissabon gegenüber egenden Ufer ‘des Tajo errichtet worden. Am 1sten d., dem Feste: des heiligen E begaben sih die Einwohner in Masse nach der s apcue peR, Tae um ihm die üblichen Geldopfer darzu- ringen. * Um 4 Uhr Nachmittags war das Gedränge der Feaiaditenden auf der Brâcke über den Matzanares- derge- stalt überfüllt, ‘daß das Geländer- auf beiden“Seiten zerbrach und eine Menge von Personen in den Fluß sturzten. Einige bliebe todt’, ' andere’ wurden * s{wer verwundet, Da das Wasser sehr niedrig war, so ist Niemand ertrunken.//

sidórus, des Schußkpatrons unserer

Peptasal ti.

_ Lijsabon, 12. Mai. (Aus Französishèn Blättern.) Die heutige Hofzeitung enthält “ein Dekret, mittelst dessen der General Anton Karl Cary, .so wie mehrere Offiziere des 2ten und 25sten Regirnents, für Ueberläufer erklärt und aus der Armee-Listé gestrihèên werden. Durch ein anderes Dekret wird“ angéordnet , daß auf einheimischen Schiffen in Goa eingeführte Portugiesische Weine dielsebe Zoll : Freiheit, wié in Angola und Benguela, genießen sollen.

Griechenland.

Die neuesten Londoner Blätter theilen jekt (wie be- - reits erwähnt worden) successiv die Aktenstücke mit, welche dem Parlament, in Bezug auf Griechenland, vorgelegt worden. Nachstehendes ist, nach Jnhalt derselben, die Antwort der provisorischen Regierung Griechenlands auf die Note der Re- sidenten der drei Hôfe, datirt Napoli, den 4. (16.) April 1830.

¡Die provisorische Regierung von Griechenland hat die vom 8. April datirte Note, mit welcher die verbündeten Höfe sie beehrt haben, empfangen. Sie hat mit großer Aufmerk: samkeit úber die Afte vom 3. Februar sowohl, als über die auffläreiden Bemerkungen, nachgedacht, mit welcher die Re- sidenten die Mittheilung derselben begleitecren. Mit einem tief eingeprägten Gefühl ihrer Pflichten und mit dem aufe richtigsten Verlangen , sie dergestalt zu erfüllen, daß sie #o- wohl das Vertrauen ihrer Landsleute, als dasjenige recht- fertigen, mit dem die hohen verbündeten Souveraine sie zu beehren die Geneigtheit gehabt haben, ist die Griechische Re- gierung bemüht gewesen, den großen und edelmüthigen Plan der erhabenen Gründer des neuen Griechishen Staats ge- hôrig zu würdigen, zugleich hat sie auch gesucht, zur Aus- fidrilka dieses ‘Plans mitzuwirken, indem sie sich (wie man es von ihr verlangte) nach der Londoner Konférenz-Afte und ‘nach den speziellen Beschlüssen- richtete, welche die Residenten zu ihrer Kenntniß gebracht haben. Mit der Erklärung, daß Griechenland einen unabhängigen Staat bilden soll, ha- ben die verbündeten Mächte die rechtmäßigen Wünsche der Regierung im vollsten Maaße erfüllt und den zahllosen Wohl- thaten, mit denen sie leßtere überschütteten, die Krone auf: geseßt. Ohne Zweifel sind sie durch Rücksichten von ho- hem politischen Jnteress)se dazu veranlaßt worden, das Schicf- sal Griechenlands unter die Schußwehr einer monarchischen und erblichen Regierung zu stellen und die Wahl auf einen Prinzen fallen zu lassen, der als geeignetes Organ ihrer edelmüthigen Gesinnungen hinsichtlich Griechenlands solchet- gestalt zum Unterpfande für die Dauer des Friedenswerkes dienen joll, zu dem die Afte vom 3. Febr. den Grund gelegt hatte. Diese große Aufgabe ist von nun an dem Prinzen Leopold von Coburg anvertraut worden, und Se. Königl. Hoheit hat, indem er fich derselben unterzög, der civilisirten Welt bewiesen, daß Griechenland in den i adl Eigenschaften, durch welche er sich auszeichnet, und in den edlen Gesinnun- gen, die: ihn carafterisiren; ein Unterpfand für eîne Zukunft finden werde, die ihm bereits in' den Rechten gesichert wor- den, wélche es sich durch seine langwierigen Leiden und blu- tigen Opfer, so wie mit den Jnstitutionen erworben hat, die stine Repräsentanten als Grundlage einführten und die allein ihr den Genuß einer solchen Zukunft verbürgen - köns- nen. Aus diesem allgemeinen Gesichtspunkte betrachtet, legt das Loos, zu welchem die erhabenen verbündeten Souvt- raine in ihrer Weisheit und ihrem Wohlwollen Griechenland bestimmte, demselben die immerwährende Pflicht eines unbe- gränzten Dankes und Vertrauens auf. Jn gleichem Maaße aber mit dem ernstlichen Wunsch, der getréue Dollmetscher dieser Gesinnungen zu seyn, fühlt die Regierung mit aufrich- tigem Bedauern ihre Unfähigkeit, sich dieses ehrenvollen Auftrages in den durch die Aften des leßten Natio- nal’ - Kotigresses bestimmten Formen zu entledigen. Die Residenten der drei Höfe befanden sih während der Sißung im Monat August in Argos, utid ohne Bela! muß der erste Beschluß der Versammlung ihre Aufmerksamkeît auf sich gezogen haben. Es kann ihnen dennoch. nicht uner- wartet seyn, daß die schließlihen Anordnungen, von denen dermalen die Rede ist, zuerst den bevollmächtigten Deputir- ten der Nation vorgelegt und von ihnen ratificirt werden müssen. Der erste Schritt mithin, den die Regierung“ thun muß, würde der seyn, die Deputirten zu versammeln; auch würde fie nicht gezögert haben, denselben zu thun, weni nit einige Artikel der Akte vom 3. Februar und der Jn- halt der Note der Residenten- dazu geeignet wären , _die bé- vollmächtigten Deputirten der Nation in die peinliche Alter- nativé zu. verseßen, entweder von den ihnen Seitens der Pro- vinzen ertheilten- Vorschriften abzuwêichew, „odek: sich darauf

zu beschränken, hochachtungsvoll die Wünsche, welche sie zu