1830 / 175 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 26 Jun 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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Zeitungs-Nachrichten. A-u §1 a n.d.

Rufßland.

St. Petersburg, 16. Juni. Der eve Biscl of Dr. Zacharias Cygnaeus- wurde am l4ten d. M. durch einen Schlagfluß seinem Wirkungskreise und seiner Familie pldb- lich entrissen. Er war zu Lowifa im Großfürstenthume Finnland am 23, Sept. 1763 geboren, der Sohn eines Geistlichen, nachmaligen Bischofs in Borgo, wurde an lektgehanntem Orte den 23. Sept. 1784 zum geistlichen Stande geweiht, im Juni. 1786 an der Universität Avo zum Dr. der Philoso- phie, mit dem Epithet Digaissimus, pxomovirt, im- Juli 1828 dem St. Annen-Orden zweiter Klasse beigezählt, im Feovbr. 1817 der Verleihung eines goldenen Brustkreuzes gewürdigt, und im Juni i818, bei der Reformationsfeier, von Seiner Kaiserl. Majestät zum Dr. der Theolsgie ernannt, eine Aus- zeichnung, die dort der Monarch nur den einsichtsvollsten und verdientesten Theologen gewährt. Jm Mai 1819, nach dem Tode des Bischofs Alopeus, von dem Klerus des östlichen Bischof - Sprengels in Finnland zum Bischofe in Borgo er- wählt “und in dieser Würde von Sr. Majestät dem Kaiser Alexander l. bestátiat, ward er im Jan, 1820 von Allerhöchst- demselben, durch den Kultur - Minister, Fürsten A. Golizyn, als evangelischer Bischof nah St. Petersburg berufen, wo er dann ein Jahrzehent mit dem regsten Eifer - seinem s{chwierigen Posten vorstand.“ Se. Majestät der Kaiser gerußhete , ihn noch zuleßt zum Mitgliede des Allerhöchst ver- ordneten Comité zum Entwurf eines allgemeinen Reglements der evangelisch - protestaatischen Kirche zu ernennen, welchem Geschäfte er bis zur Procogation des Comité mit unausge- seßter Pünktlichkeit oblag. ;

Der Kaufmann Alexander Tahl is zum Hannöverschen Konsul in Moskau, und der Kaufmann Friedrich Winberg zurn Hanudverschen Vice-Konsul in Kronstadt ernannt worden.

Der Onegafluß is am 19ten v. M. von seiner Eisdecke befreit worden.

Die Tifliser Zeitung enthält Notizen über die Wein- bereitung in Grusien. Diesen zufolge werden die Trauben nach der Lese, ohne weitere Sortirung, in die Kelter gebracht, von wo der Most in Krüge fließt, die sich dicht dabei in die Erde vergraben befinden; sobald diese Gefäße gefüllt sind, werden sie sorgfältig zugemacht und vollends mit Erde be- det. Jn dieser Lage bleiben sie bis zum Gebrauche des Weines. „„Man sieht hieraus,“ heißt cs in den Notizen, „daß die Grusinier gar feinen oder nur einen fehr verwirr- ten Begriff von der Gährung des Weines haben, auch sind

ißre Weine im Allgemeinen außerordentlich schwach, werden |

leicht trübe und verlieren thren Geschmack. Ein - zweckmäßi- geres Verfahren würde diesen Mängeln, die hauptsächlich der falschen Behandlung des Traubensaftes zuzuschreiben sind, bald adhelfen‘/ :

Odessa, 9.- Juni. Das Post - Büreau in Konstantino- pel wird, nach den vom Russischen Gesandten daselbsk ge- tröóffenen Anordnungen, monatlich zweimal Absendungen nach Rußland machen, nämlich am 5ten und 20sten jedes Monats.

In Erwägung der Dienste, welche diejeñigen Einwohner Odessa's, die während der Pest als Commissaire angestellt waren, geleistet haben, hat der Kaiser unserem General-Gou- verneur aufgetragen „- gedachten Individuen das Allerhöchste Wohlwollen zu erkennen zu geben.

Die Türkischen Gesandten werden morgen oter Über- morgen hier erwartet; ein Theil ihres Gefolges ist bereits eingetroffen. | : : Franfkft et ch.

Paris, 18. Juni. Die Dauphine wird heute, - und Fhre Sicilianische Majestäten, so wie die Herzogin -von

errÿ, werden morgen aus Rosny zurück erwartet. |

Die Gazette de France enthält einen Aufsaß, worin sie die Art und Weise, wie die Theilung der Geschäfte zwi- schen dem Ministerium des Jnnern und dera der öffentlichen Bauten namentlih in Bezug auf Bildhauer- und Maler- Werke, erfolgt ist, tadelt und überhaupt die ganze Jdee eines Ministeriums dex öffentlichen Bauten für fehlerhaft und der Verwaltung eher schädlich als nüslich hält. i

Man spricht von der nahe bevorstehenden Publikation einer Königlichen-Verordnung, wodurch eine neue Organisa- tion der General-Conseils für Handel und Manufakturen eingeführt und der Kreis der Befugnisse derseiben wesentlich erweitert werden wird.

E Die Proklamation des Königs ist in dem über 40 Stun- , den von hier entfernten Auxerre an demselben Tage, wo sle

m Moniteur ei schien, dffentlich angeschlagen worden. Der

1328 | } Práfeft des Departements der Yonne, Herr von Gasville,

hat jedem Wähler ein Exèmplar der Proklamation mit einem Rundschreiben übersandt, worin es unter Anderm heißt : ¡Den ausdrúcflichen Befehlen des Königs gemäß, dessen Wille

es ist, daß jeder Wähler die Gesinnungen Sr. Majestät ken--. nen lerne, habe ih die Ehre, Jhnen ein Exemplar der Prot

flamation zu Úber]enden. u; st. f.‘ i

Herr Delaunoy und der Graf. von Sainte : Hermine,

Mitglieder der General - Conseils der Mayenne und beider

Séèvres, welche alle beide für die Adresse gestimmt hatten,

haben ihre Entlassung erhalten. Das Journal des Débats rúgt es, “daß- mehrere

Bischöfe in den bei Gelegenheit der bevorstehenden Wahlen. .

vou ihnen: erlassenen Verordnungen den Bannstrahl - gegen. alle die Männer schleudern, die, niht wie sie, das Heil Frankreichs in dem gegenwärtig befolgten politischen Systeme erblicfen. Als Muster der geistlichen Würde und Mäßigung stellt dagegen jenes Blatt den Erlaß des Bischofs von Dijon auf. ¿Der König,// heißt es darin, „„beruft vertrauensvoll die Bewohner der Hauptstadt und der Provinzen zusam- men, damit sie Männer aus ihrer Mitte wählen, die die Wahrheit zu den Fäßen seines Throñes niederlegen und

ihn mit den Wünschen und Bedürfnissen des- Landes bekannt: *

machen. Frankreich wird diesem Rufe würdig entsprechen. Wenn sich über das wahre Jnteresse des Staats Meinungs- Verschiedenheiten gezeigt haben, wodurch “eine neue Wahl veranlaßt worden ist, so sind dieselben "mit dem ganzen We- sen unserer Regierungsform innig verbunden, und, weit ents

fernt, die Verfassung zu schwächen, stählen sie dieselbe vielmehr,

indem sie uns zeigen, wie nothwendig in solchen Fällen das unmittelbare Einschreiten des. Königthums ist, das ein Kir- chenvater uns so beredt als die zweite Majestät nächst Gott

geschildert hat. Jhr werdet, kieben Brüder, mir nicht zumuthen,

daß wir. selbst bei einer so wichtigen Gelegenheit uns weit ge- nug vergessen könnten, um in den Kampfplaß politischer Fehz den hinabzusteigen. Treu dem Amte, das uns geworden, werden wir nur Worte der Versöhnung und des Friedens ertônen lassen. Ohne Rücksicht auf Meinungs'- Verschieden-

heiten, werden wir allen Wählern des Departements der:

Goldküste als eine heilige Wahrheit zurufen, daß das eigene Juteresse nichts gilt, wo es sich von dent Interesje Alléx handelt. Befragt daher, lieben Brüder,

bei der von Euch zu tref}enden Wahl weder persöuliche Nei-- gungen, "och ‘den stets verderblichen Einfluß des Parteigeistes.

Richtet Eure Gedanken auf höhere Dinge, habt «allein die

Gerechtigkeit, die Wahrheit, ‘das Gemeinwohl im Auge.

Wählc für das allgemeine Jnteresse mit derselben Sorgfalt, der- selben Gewissenhaftigkeit, wie Jhr für Euer eigenes Jnteresse wählen würdet. Wenn bei reiflichem Nachdenken sich Eurem

Geiste Männer darbieten, denen Jhr ohne Scheu Eure ganze

Habo, ja Euer Leben anvertrauen würdet; Männer, die der Religion ihrer Väter, der geheiligten Person! des Königs und- den Jnstitutionen, die sein erhabener Bruder uns geges ben hat und, dèren Aufrechthalcung fein eigener fester Wille ist, unerschütterlich anhängen; Mäuner die, verständig und- frei von allem Parteigeiste, sich stets der Achtung ihrer Mit- bürger zu erfreuen hatten, -— fo werdet Ihr auf sie Euer Augenmerk richten; sie sind. Eure wahren Repräsentanten.“ Der ehemalige Handels-Minister ; Herr v. Saint-Cricg- hat das nachstehende Schreiben an. die Wähler von Orthez erlassen: „Pau, den 9. Juni 1830. Meine Herren! Mit lebhaftem Danke habe ich das Schreiben erhalten, womit Sie mich unterm 5ten d. beehrt haben, und mit nicht min- derem Dankgefühle nehme ich die ehrenvolle Kandidatur an, die Sie mir gütigst anbieten. Jnnig zugethan unseren Jn- stitutionen, ohne die es, meiner Ueberzeugung uach, nur Ge- fahren für den Thron und Trübsal für das Land giebt, kenne: ih den ganzen Umfang der Pflichten, welche die gegenwärti- gen gewichtigen Zeitumstände mir auflegen, und ich {he mich glülih, in der aus mich gefallenen Wahl den Beweis zu finden, daß Sie mich fúr fähig halten, alle jene Pflichten zu erfüllen; mei Gewissen jagt mir, daß. die von der Verwaltung eingeschlagene. politishe Bahn verderblich ist, und nie werde ih gegen mein Gewissen handeln. - - Meine Kandidatur wird ofen und redlich seyn,

wie es Jhnen, m. e und mir geziemt; wie der Ausgang.

auch seyn möge, so ehrt mich der Gedanke, daß ih stets auf

Jhr Wohlwollen wie auf Jhre Achtung rechnen darf. Em-

pfangen Sie u. st. w.‘/ | u Die Provinzial-Blâtter sind mit Anzeigen von Wähler

angefüllt, welche bekannt machen, ‘daß sie die auf den 22.. 23.

24. und 25. d. M. falléhden Märkte nicht besuchen werden, weil in diesen Tagen ihre Gegenwaxt in den Wahl-Kollegien nothwendig sey. :

1329

Zwei: Haïtische Kommissarien, wovon der eine Herr Saint - Macary , der andere wahrscheinlich Herr Rouaunez ist, sind am láten d. M. auf der „„Jeune-Volcy‘/ nach einer 50tägigen Fahrt aus Port -au-Prince in Hävre angelanzt. Herr Saint-Macary war, wie man sich erinnern wird, be- reits vor zwei Jahren als Unterhändler hier, und auf den Grund der damals festgestellten Bedingungen wurde der Vertrag abgefaßt, dessen Ratification -der Präsident der Re- publik jet verweigert hat. Da das Schi}, worauf Herr Saint-Macary und sein Kollege: die Ueberfahrt gemacht ha- ben, schon am 16ten- oder 17ten, die in Brest eingelaufene ¡¿„Pomona‘“ aber, worauf der Staatsrath Pichon aus Haiti zurückgekehrt ist, wegen der vielen am Bord derselben befind-

lichen Kranken, wahrscheinlich erst in den ersten Tagen des -

künftigen Monats die freie Praftifa erhalten wird, jo dürf- ten jene beiden Herren, obgleich- später von Port - au - Prince als Herr Pichon abgereist, doch leiht 14 Tage früher als dieser in Paris eintreffen. )

París, 19. Juni. Der heutige Moniteur giebt nun- mehr die, Nachricht von der Ländung der- Truppen an der Küste von Algier in der nachstehenden , durch den Telegraphen hier eingegangenen Depesche des Grafen von Bourmont an den Práäâsidenten' des Minister-Rathes : *)

: ¿Sidi Ferruch, 14. Juni, 10 Uhr Vormittags.

Die Ausschiffung hat heute Morgen um 4 Uhr begon- nen. Sämmtliche Truppen sind am Lande; der Feind ist aus der Stellung, die er nach hinten zu genommen hatte, verjagt worden, und die Division Berthezëne hat ihm 9 Kanonen und 2 Mörser abgènommen. Die Nhede' westlih von Sidi

Ferruch ist gut, und die Flotte soll daselbst vor Anker blei- ben.‘ (Siehe die Nachschrift.)

Großbritanien und JFrland.

London, 19. Juni. Die heutige Times berichtet : „Ungeachtet der dem Anscheine nach günstigen Fassung der Bülletins, geben doch Privat-Nachrichten aus Windjor wenig Hoffnung für die Wiederherstellung des KMigl. Patienten.‘

Vorgestern verweilte der Herzog von Clareuce beinahe drei Stunden bei Sr. Majestät dem Könige in Windsor.

Prinz Friedrih von Preußen empfing gestern im. St. Jamee-Pallaste, in der Wohnung des Herzogs und der Her- zogin von Cumberland, den Bejuch des Herzvgs von Glou- cester und sah sodann den Preußischen Ge)andten nebst einer auserleseuen Besellschaft bei sich zur Tafel. Abends beehrte der Prinz den bei der Marquisin von Stafford versammel- ten Zirkel mir seiner Gegenwart.

Mit Bezug auf das, was err Hyde Villiers im Un- terhause von unseren Handels - Verhältnissen mit Portugal gesagt hat, äußerc -die Times: „Cs kann wohl mit Recht behauptet werden, daß unser Handels-Verkehr mit Portugal,

so wie er durch Traktate festgestellt worden, weniger uns als |

utiseren Verbündeten, wahrscheinlîih aber feinem von Allen nüßlich gewesen ist. Man pflegt Portugal gewöhnlich unsern Weinberg zu neunen; nun, wenn er das wirklich ist, fo haben wir unsern Aubau desselben so theuer bezahlt, daß wir den besten Wein aus andern Ländern viel wohlfeiler hätten kaufen können, Andere nennen es unsere Kolonie, und in diesem Falle könnte man von Portugal, wie von manchen anderen Kolonieen Englands, sage, daß es zwar unsere Macht und unser Ansehen vermehrt hat, jedoh nur mit Aufopferung eines Theiles unseres kommerziellen Reichthumes behauptet worden ist.// Nachdem die Times nachgewiesen, wie vielez Port-Wein die Engländer mehr trinken, als alle anderen Na- tionen der Welt, während doch unmöglich nachgewiesen wer- den kônne daß ein Engländer mehr Geschmack für diesen Wein auf die Welt mitbringe, als etwa ein Amerikaner, ein Deutscher oder ein Holländer, stellt sie die Frage auf, welche Gründe denn eigentlich vorhanden seyen, dem Lande noch länger den Genuß anderer Weine, wein auch nicht gavz zu entziehen, doch mindestens zu verktümmern? „„Man hat guten Grund‘/, fährt das genannte Blatt fort, „von un- serer Regierung. zu erwarten, daß sie ihr Versprechen , die Bestimmungen unseres Handels - Traktates mit Portugal. éi- ner Revision zu unterwerfen, sehr bald in Erfüllung bringen werde. Wir'* sind dem gegenwärtigen Jnhaber des -Thrones _*) Aus den uns in diesem Augenblicke (den 25sten 4 Uhr Nach- mittags) V Ad Pariser Blättern, woraus wir- die obige De- pesche entnehmen, erlangen wir die Ueberzeugung, daß die ge- fern von uns mitgetheilke Nachricht über die Landung, welche uns zwar aus. ganz zuverlässiger Quelle, in der Eile aber ohne e iten war, nicht (wie wir vorausseßen zu müssen aubte Paris eingetroffen is.

am 17ten Abends, sondern erft am 1:ten Abends in / À nas C N ; | | einstweilen in-Aarhuus zurückbleiben- müssen, wird aber ver-

von Braganza keiue Dankbarkeit schuldig und würden selbsk gegen den liberalern Theil der Nation, wenn auch morgen

- wieder eine Monarchen - Veränderung stattfände, feine Ver-

pflichtungen- haben. Don Miguel hat uns beleidigt, insofern er nämlich. die Regierung eines großen Volkes beleidigen fonnte, und die Cortes, als sie die Macht in Händen hatten, verabschiedeten unsere Offiziere und drohten damit, unsere Traktate zu brechen. Wir brauchen nicht zu besor- gen, daß eine Gleichstellung der Eingangs - Zdile von al- len fremden Weinen unsere politischen Verhältnisse mit Portugal aufheben oder unseren Handel mit diesem Lande wesentlich beeinträchtigen werde; denn fein Rival is da, der dort unser Protektorat und hier unsere Geschäfte übernchmen würde. Die Franzosen könnten zwar Portugal mit Wollen - Waaren versehen, doch seine Weine und Früchte würden sie nicht als Gegensaß nehmen; Deutschen und Nie- derländischen Sabkifanten aber dúrfte man s{werlich cinen günstigern Erfolg als den unsrigen versprechen. Unsere Han- dels - Etablissements in Lissabon und Porto wúrden sich nach wie vor. in einem blühenden Zustande befinden, und nicht Ei- nen Ballen Waare würden wir weniger als sonst über Por- tugal nah Spanien senden, wenn wir auch gleich nach der gegenwärtigen Weinlese den Beschluß faßten, unsere Eisen- und Stahl - Waaren nicht mehr gegen die Weine von Porto, jondern gegen die von Bordeaux auszutauschen.‘/

Zur Jahresfeier der Schlacht von Waterloo hatte gestern der Herzog von Wellington, wie es bereits seit mehreren Jahren geschehen war , ein großes Mittagsmahl veranstaltet, zu welchem alle hier anwesenden Staks- Offiziere, die jener Schlacht beigewohnt hatten , eingeladen waren. Von den Ministern war nür der Graf Bathurst, der im Jahre 1815 das Amt des Kriegs-Ministers bekleidete, zugegen. Auf der Tafel prangten alle die kostbaren Service, welche der Herzog von mehreren Europäischen Monarchen zum Geschenk erhal- teni hatte.

Sämmtliche Soldaten, welche der Schlacht von Waterloo beigewohnt hatten, brauchten gestern feinen Dienst zu thun" und erhielten, um sich einen festlichen Tag zu bereiten, die doppelte Löhnung.

Niederlande.

_— Amsterdam, 19. Juni. Es war in der abge- laufenen Woche wiederum sehr wenig lebhafter Verkehr “in Staatspapieren. Obgleich der unveränderte Kranfkheitszustand des Königs von England weniger Einfluß darauf hatte, ha- ven die meisten Preise sich nicht erhalten können, weil die Eourse. von Paris täglih niedriger eingingen und der Zu- stand der Kriegsflotte gegen Algier, so wie die herannahen- den Deputivten-Wahlen, Besorgnisse veranlassen. Griechische Obligationen waren während einiger Tage besonders flau, nicht so sehr wegen nachtheiliger Gerüchte, als weil sie durch- aus nicht begehrt wurden. Blos Englisch - Spanische erhiel- ten sich einigermaßen begehrt, indem mar sich \{chmeichelt, daß Unterhaudlungen darüber stattfinden. Die Z2 pCentigen Syndikat - Obligationen erhalten sich fortwährend ungefähr 1 pCt._über den Einschreibungspreis , 4 pCentige Metalliques wurden dieser Tage zu 932 pCt. verhandelt. Der gestern üver ‘Paris erhaltene Bericht, daß die zerstreute Kriegsflotte bei Palma wieder vereinigt sey, brachte den Cours der Fran- zösischen Rente wieder um 60 Cent. höher. Wegen des Feiertages wax gestern fein Getreidemarkt; die anhaltende nasse Witterung macht die Spekulanten aufmerksam, und schon am verwichenen Mittwoch wurden für Weizen und Roggen hôhere Preise angelegt; 126pfünd. {dner alter bunter Pol- nischer Weizen wurde mit 358 Fl. bezahlt, 127pfünd. schöner - neuer dito mit 350.353 Fl. , 127pfúnd. rother Königsbetger galt 325 Fl., 122pfünd. Wismarer 285 Fl. , 120pfünd. alter Preußischer Reggen 166 Fl., 115. 116. 117. 118. 119. 120. 122p{únd. neuer dito 150. 154. 156. 160. 162. 164. 165. 170 Fl, 118pfünd. Petersburger dito 160 Fl.

De Mmar L

Kopenhagen, 19. Juni. Am {löten d. M., um 11 Uhr des Morgens, haben Se. Majestät der König Jhre Abreije von Aarhuus Úber Frysenburg nach Rauders ange-

treten, wo Allerhöchstdieselben-an demselben Abend und schon - an dem darauf

folgenden Tage in Aalborg einzutreffen beab- sichtigten. Se. Königl. Hoheit der Prinz Frederik machen die Neise in Begleitung Sr, Majestät des Königs. Dem Gefolge des Königs haben sich der General - Major v. Chri- stensen und der Lieutenant Christensen befohlenermaßen an- ge\chlossen. Der General-Lieutenant v. Bülow war bei der Abreije Sr. Majestät des Königs leider unpäßlih und hat