1830 / 184 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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zum Militair-General-Gouverneur von St, Peter uen und den General-Adjutanten, General von der Jnfanterie, Demi- ‘dow, zu dessen Nachfolger, als Ober - Direftor des Ka- detten - Corps. / b :

Gestern feierte die evangelisch - protestantische Kirche das dkéihundertjährige Jubiläum der Uebergabe der Augsburlgi- schen Konfession. * : 4 : i

Der im Kollegium der auswärtigen Angelegenheiten an- gestellte Titularrath Paparigopulo ist zum Konsul im nôrdlíi- chen Griechenland und in Negroponte ernanat worden.

Uebermorgen soll hiec aus London-das Dampfboot „„Su- perbe‘“. eintreffsen , das, vom lsten k. M. an, in Stelle des Dampfbootes „George [V.‘/, und zu den nämlichen Preisen und Zeitpunfkten, zwischen hier und Lübeck fahren wird.

Odessa, 19. Juni. Am leßten Mittwoch ist der Ge- nerai- Gouverneur, Graf Woronßoff, hiex angekommen und gestern nah Sebastopol abgereijet. j i

Es sind neulich Briefe von Jussuf- Pascha, der sich der- malen in Konstäntinopel befiudet, hier eingelaufen, in wel- chen. er von der guten Aufnahme spricht, die er bei dem Sultan ‘gefunden; auch seine Gemahlin hat an einige ihrer hiesigen Freundinnen ge|cchrieben.

Die Genera! - Verwaltung der Wege- und Wasser - Ver- bindungen geht mit dem Plane um, den Duiesterstrom zu reinigen, in dec Absicht, dem Handel des südlichen Rußlands, und hauptsächlich Podoliens, eine größere Ausdehnung zu ver- schaffen. Die darauf abzweckenden Untersuchungen begannen bereits im Jahre 1827 - und wurden im Jahre 1828 been- digt; die Ausführung des besagten Planes ist jest sehr nahe bevorstehend. i

In den lebten 4 Tagen fährte uns der Südwind mehr àls 50 Handelsschiffe zu.

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Warschau, 30. Juni. Ihre Majestät die Kaiserin haben gestern früh um 9 Uhr mir Jhrem Gefolge zum Leid- wesen der hiesigen Einwohner unsere Stadt" verlassen, um nah St. Petersburg wieder zurückzukehren. Auch Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Michael ist an demselben Tage des Morgens früh um 2 Uhr, in Begleitung des Generals Bibikoff, nach St. Petersburg. abgereist.

Den 2Wsten d. M. vor Eröffnung der Reichstags - Ver- handlungen hatte eine Deputation des Senats und der Land-

“boten-Kammer die Ehre, Sr. Majestät dem Kaiser die nach

Art. 154 des Organijations -Statuts von der National : Re-

äsentation entworfene Adresse der beiden Kammern zu | D sts : / pra! [ M E d bert; wogegen von den ministerielle Kandidaten, die gegei

überreichen. :

Am vergangenen Sonntag geruheten Se. Majestät der Kaiser, mit Jhrer Kaiserl. Hoheit der Großherzogin von Sachfen - Weimar und im Beijeyn- des Prinzen Karl von Preußen Königl. Hoheit und der Fürstin von Lowicz Durch- laucht, den Sohn des Herrn von Biernacfi, eines Offiziers des Podolijchen Garde - Kürassier - Regiments, in der Königl. Schloßfkapelle aus der Taufe zu heben.

Denù 26sten d. - M. nahmen Jhre Kaiserl. Hoheit die Großherzogin von Sachsen-Weimar und Jhre- Kdnigl. Ho- heit die Prinzessin Karl von Preußen die hiesige öffentliche Bibliotheë, das zoologische Museum, die Sammlung der Gyps - Abgússe, o wie die Sammlungen der Königl. Gesell- schaft der Freunde der Wissenschaften, in hohen Augenschein.

Unsere Pfandbriefe sind fortwährend gesucht. - Jn vori- ger Woche wurde. in diefem Papier viel, in Partial - Obliga- tionen dagegen gar nichts gemacht.

| T ra nr et Q.

Paris, 27. Juni. Gestern Vormittag wurde in Saint- Cloud ein Min:\ter - Rath gehalten, bei welchem- Se. Maj. den BVorsiß führten. Der Dauphin, der eine- Stunde zuvor aus Compiîiègne zurückgekehrt war, nahm an demselben Theil.

eute wird der König, wenn die Witterung es gestattet, jeine |

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erlauchten -Gäste nah Verjailles und Trianon führen. S. M. werden daselbst über die Gardes- du - Corps cine Musterung abhalten: i. 8 / | Jhre Sicilianische Majestäten beehrten gestern in Be-

gleitung der Herzogin von Berry die Kezaigliche Buchdruckerei mit einem Besuche.

Ju den Bezirks - Wahl - Kollegien haben ferner folgende Ernennungen stattgefunden: ) , Bressuire, der Ex-Dep. Hr. Agier, Kand. der Oppos. *- Béfort, der Ex-Dep. Hr. Migeon, Kand der O ppo s. * Montauban, der Ex-Dep. Graf v. Preissac, Kand. der O p p. *

) Die mit einem * bezeichneten Deputirten atten r die acdres gestimmt. b f

Castel-Sarrazin/- der Ex-Dep. Hr. v. Beauquesne, mini f. i Poitiers, der noch unbefannte Kand. der Oppositio g M Digne (2 v. Mieulle, ministerielïex Kandidat.

2 / \ Hr. Magnan, ministeriellex Kandidat. Dijon, der Ex-Dep. Hr. Hernoux, Kand. der Oppo. * Confolens, d. Ex-Dep, Baro Pougeard du Limbert, K. d. O pp: # Castres, der Ex-Dep? Hr. v. Lastours, mz inister. Kand. * Alby/, der Marquís v: Saint Géry, minister. Kand. A mbériecux,/ der Ex-Dep. Baron Laguette de Mornay, K. d. Op p. * Les Sables, }) der Ex-Dep. Hr. Keratry, Kand. d. O py. * Montluç ot, d. Ex-Dep. Baron Camus de Richemont, K. d. Opp. *# Fotx/ der Ex-Dep. Hr. Lingua de St. Blanquat, minister. Kand. Aurillac, der Ex-Dep. Baron Higonet, minister. Kand. Saint-Fl our / der Ex-Dep. Graf v. Lastic, minister. Känd. La Rochelle, der- Ex-Dep. Hr. Galot, Kand. der Oppo s. * Guéret, der Ex-Dep. Hr. Méstadicr, ministertieller Kand. Aubusson, der Ex-Dep. Hr. Thibord du Chalard, Kand. d. O p p. * Limoges, der Ex-Dep. HWu Böurdeau, Kand. der Oppo. * Satnt-Funten, der Ex=Dep. Hr. Ternaux, Kand. d. Oppo. + Valence,/ der Ex-Dep. Hr. B.renger,-Kand. der Opposition + Condom, der Ex-Dep. Hr. v. Barosse, ministeriellèr Kand. L’FIole=en-Fourdain, d. Ex-Dep. Hr. Domezon, minist. Kand.

Figeac/ der Ex-Dep. Hr. Syrieys de Mayrinhac, minist. Kand. | Gourdon, der Ex-Dep. Hr. Dussol, mtnisterteller Kand.

Cahovrs,/ der Ex-Dep. Hr. Regourd de Varis, minist. Kand. Die Deputirten - Kammer besteht bekanntlich aus 430 Mitgliedern ; hiervon ernennen in diesem Jahre : 1) Die Bezirks-Wahfk-Kollegien (so wie die Kollegien in den sieben Departements, die nur ein Kollegium haben) : {{) : 263 Deputirte, und 2) die Departements-Wahl- Kollegien . . 167 :

430 Deputirte. In Gemäßheit der beiden Königl. Verordnungen wegen Erôf\fnung der Wahl-Kollegien fiudet die Ernennung jener 430 Deputirten in folgenden Terminen ftatt:

am 23, Juniu. f. ernennen die Bezirfs - Kollegien von fünf und sechzig Departements 196 Dep.

am 3. Juli - -+ -.- die Depts.-Koll. ders. 65 Depts. 124 - am412. Julie s die Bez.-Koll. von 20 Depts... 65

N D

am 19. Juli - - . die Depts.-Koll. ders. 20 Depts. 43 - ám 20. Zuli eruenut, die Ziel Nora. a v E zusammen . . 430 Dep.

Von den am 23sten begonnenen Wahlen sind bisher 175 befannt geworden, jo daß noch 21 im Rückstande sind. Nur drei Votanten der Adresse sind nicht wiedergewählt worden, nämlich Herr Thomas in Marseille, Herr Pataille in Mont- pellier und der Baron von Saînt- Aignan in Säint - Phili-

die Adresse gestimmt hatten, 27. in eben so vielen Kollegien durchgefallen sind. Diese wären nach dex Angabe des Con - stitutionnel:

Der Graf vo1 Quélen, in Guingamp ;

Herr von Labretonnière, in Montélimart ;

der Graf Boscal de Réals, in Saintes ;

der Graf von’ Saint -Légiers, in FJonzac;

der Graf von la Bourdonnaye- Monluc, in Redon z

Herr von Saint - Albin, in Saargemünd ;

Herr von Brusset, in Gray;

Herr Pas de Beaulieu, in Valenciennes ;

der Baron von- Anthès, in Colmar ;

der Baron von auses, in Dax;

Herr Gérin, in Saint -Etienne ;

der Vicomte de la Villebrune, in Sankt -Malo;

der Baron Verneilß de Puyrazeau, in Dérigueux ;

Herr Moujarret- de Kerjégu, in Saint -Brieuc;

der Graf pon Mornac, in Bourbon - Vendée ;

der Baron von Margadel, in Vaunes;

der Vicomte Blin de Bourdon, in Abbeville;

der Baron Zorn von Boulach, in Benfeld;

a Marchand-Collin, in Briey;

Derr Cotteau, in Cambray ;

Herr Durand d’Elecourt, in Douai;

der Vicomte Renouard de Bussières, in Hagenau ;

ete Potteau d’Hancarderie, in Lille ;

Herr von Turmel, in Mes ;

Betr von Lugal, in Agen;

7) Die beiden andern Deputirten der Vendée, deren Na=-

| men gestern noch nicht bekannt waren, sind:

Bourbon=-Vendé¿e, Hr. Ladouespe, Kand. dex Oppo \. Gontenay, der Ex-Dep. Hr. Laval, Kand. der Oppos. *

+) Diese Departements sind die der Nicdern und der Obern Alpen; das Dept. von Korsika, die Depts. der Lozère, der Obern- und der Ost-Pyrenäen, und diesmal guch das Dept. des Wasgaus-

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der Baron von Janfowiß, in Château-Salins ; und Herr von Monceaux, *) ín Coutances. ;

„Von den obigen 175 Deputirten//, bemerkt das Jour - nal du Commerce, „gehören 122 der Opposition und nur 53 dem Ministerium an. Schon 100 Votanten der Adresse sind wiedergewählt und durch 22 Deputirte, die der vorigen Kammer nicht angehörten, verstärkt worden. Die ministe- riellen Wahlen bestehen aus 43 Deputirten, welche gegen die Adresse gestimmt hatten, und aus 10 neuen Deputirten. „Fast alle constitutionnelle Ernennungen“ fügt der Courrier francais hinzu, „sind mit großer Stimmenmehrheit erfolgt. Sn vielen Kollegien zählte man einige hundert liberale Stim- men gegen 40 bis 50 ministerielle. Noch nic hatte sich die constitutionnelle Meinung so fräftig und einmüthig ausge- sprochen. Nach den uns zugehenden Privatbriefen ist das Wahlgeschäft überall mit einer Ruhe vor sich gegangen, die der Mißgunst durchaus keinen Vorwand zu Einschreitungen lieh, Doch. neunt man uns einige Präsidenten, „die sich der Geheinhaltung der Vota widerseßt haben; wir werden die- selben namhaft machen. Wenn Herr von Pepyronnet geglaubt hat, durch seine Vertagungs - Verordnung dem Ministerium bessere Aussichten zu eröffnen, so muß er jeßt von diesein Jrrthum zurückgekommen seyn.‘ M

Die Quotidienne äußert: „Wozu dieses große Freu- dengeschrei? wozu der Spott, den einige Blätter gegen uns uoch hinzufügen? Es geschieht nichts, das die Quotidienne nicht vorausgesehen und in bestimmten Ausdrücken vorhergesagt hâtte; aber die Quotidienne hat auch behauptet, daß die Mo- narchie gerettet werden würde, und sie wird es.‘

Die Gazette de France giebr nachträglich einige nicht uninteressante. Details úber die Lanvung der Armee an der Algiershen Küste. Am Morgen des 14ten, früh um Z Uhr, waren die platten Fahrzeuge mit kfampflustigen Truppen an- gefüllt, und um 4 Uhr hatten fie sich, jedes von einem Boote ans Schlepptau genommen, längs dem Ufer in Schlacht-Ord- nung aufgestellt. Ju halber Flintenschußweite hinter ihuen waren die Dampfschiffe bereit, die Landung zu unterstüßen, welche um 45 Uhr bewerkstelligt wurde. Die Matrosen spran- gen zuerst .ans Land; ihnen folgten auf der ganzen Linie die Truppen, und bald war die weiße Fahne auf dem Thurme und der Batterie von Torre:-Chica aufgepflanzt. Ju kurzer Zeit waren 6000 Mann am Lande; ein Kanonen}chuß, der von den nahe liegenden Anhöhen kam, wurde fogleich von den Dampfschiffen erwiedert, deren Feuer die in der ôstlihen Bai von Torre - Chica dicht am Lande liegen- den Briggs unterstúßten. Als die Dampfschiffe eine halbe Stunde kang geschossen hatten, ließ der Admiral das Feuer einstellen, damit die Truppen, die sh längs der Küste aus- zudehnen begannen, sich der feindlichen Batterieen bemächti- gen fönnten. Die Stellungen des Feindes wurden {nell umgangen, und um 93 Uhr waren fie nebst allen Batterien in unseren Händen, Die eroberten Kanonen wurden fogleich vernagelt. Ein Voltigeur nahm zwei von mehreren Bedui- nen vertheidigte Geschüße und wurde dafür auf dem Schlacht- felde zum Corporal ernannt. Die Armee feßbte sich hierauf in Marsch nach verschiedenen Punkten, um die Reiterei der Beduinen, die aus ihren vortheilhaften Positionen cin Klein- gewehr-Feuer gegen unfere Truppen unterhielten, aus densel- ben zu vertreiben. Jeßt begaun ein larcnäcfiger Kampf; die Beduinen vertheidigten sich tapfer; nach jedem Schuß zogen

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sie sh im Galopp zurück, um wieder zu “laden, und kehrten dann zurü, um aufs Neue zu schießen. Unsere von der |

drücften und von Durst gequälten Soldaten fochten tapfer und |

gewannen Terrain. Die Beduinen mußten weichen; um 4 Uhr Nachmittags waren alle ihre Stellungen in unserer Macht, und wir hatten nach allen Seiten hin zwei Lieues Terrain von Torre- Chica aus genommen. Jndessen dauerte die Ausschiffung in der besten Ordnung fort; um 72 Uhr waren sämmtliche Truppen mit etwa 40 Stücken Feldgeschúß und 30 Sechzehnpfündern und anderem Material am Lande. Um 65 Uhr shäkte man die Zahl unserer Todten auf 50, die der Verwundeten auf 130; 4 Offiziere waren getödtet und

bis 4 verwundet worden. Der Verlust der Beduinen ließ

sich nicht berechnen, da sie ihre Todten forttrugen ; man hält ihn aber fúr geringer, als den unsrigen, da sie sich- nie in

Massen hielten, wie wir. Fast alle unsere Todten waren von

Kanonenkugeln getroffen worden. Auch die Stärke der Be- | i " deponirr hatte, hat - dieselben jeßt ,- dem Antrage des Kron=-

duinen läßt sich nicht genau angeben; doch fann man sie ohne

*) In Coutances is nämlich, nah der berichtigenden An- gabe- des Messager des Chambres, nicht (wie geftern gemel= det) Herr von Monceaux , sondeen der Kandidat dex Opposition, Herx Dudouyt, gewählt worden.

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Uebertreibung auf 30,000 Mann abschäßen. Als. sie sh vorx allen Seiten gedrängt sahen, concentrirten \ich ungefähr 12,000 Mann auf einer masfkirten Hochebene. Der Oberbee- fehlshaber seßte sich jeßt selbst an die Spike der ersten bei- den Divisionen, um die Stellung des Feindes in der Nacht zu umgehen. Die erste Division wendete si{ch daher zur rech- ten, die zweite zur linken Hand, um dieses Manêver auszu- führen. Die dritte Division blieb im Hauptquartier zu Torre- Chica zurúck. Am Abend gewährte die mit Wachtfeuern be- deckte Küste ein s{dnes Schauspiel, das die Blicke der Schiffs - Mannschaften auf |H zog und - das lebhafte Be- dauern in ihnen erweckte, an den Gefahren und Siegen die- ses denkwürdigen Tages nicht Theil genommen zu haben.“ Ueber das spätere Gefecht vom 19ten liest man im Journal des Débats Folgendes: „Der Feind scheint bei dem Angrisse am 19ten 89,000 Mann (worunter 20,000 Türken) stark und die Stellung unserer Truppen sehr tnan- gelhaft gewesen zu seyn; demioch mußten diese in derselben verharren, um die Ausschiffung des Heergeräthes auf der Halbinsel Sidi -Ferruch zu beschüßen. Unsere Armee stellte: dem Feinde nur 25,000 Streiter entgegen, da die übrigen den Landungsounfkt deten mußten. Während die Masse des Algierschen Heeres sich ungestüm auf die Französischen Linien warf, suchte si ein anderes Corps zwischen un- ser Heer ‘und die in Sidi -Ferruch zurückgebliebene Re- serve zu drängen. . Bei dieser Gelegenheit erkannte man die Nükßlichfeit der getroffenen Vorsichtsmaaßregeln, wie der Spanischen Reiter, der Lanzen u. #. w., wodurch fleine Ab- theilungen Jufanterie in Stand geseßt wurden, den Massen der Arabischen Reiterei zu widerstehen. Die Ueberlegenheit der Europäi|chen Taktik und Disciplin und die Trefilichkeit unserer Artillerie waren Ursache, daß dieser Angriff des Fein- des gänzl:ch mißlang; derselbe muß aber furchtbar und gut berechnet gewesen jeyn, da er erst nah sechsstündigem Kampfe zurücfgerwviesen wurde. Der Sieg hat uns viel gekostet, be- jonders- hat die Artillerie gelitten. "Die Araber sind bessere Schüßen als die Europäer und fämpften auf einem für un- regelmäßige Truppen sehr günstigen, hügeligen, mit Gesträuckz bedecfien und von Grôben durchschnittenen Terrain, an wel- ches ihre Pferde gewöhnt sind. Die Algierer hatten ‘auc mehrere Feldstücke mit, die auf Kameelen úber die steilen Berg- Abhänge transportirt werden. Jn ihrem Rücken befand sich ein Lager, in das sie in der s{hreckli{chsten Verwirrung, von den Unsrigen auf dem Fuße verfolgt, zurückfehrten. Dies war das, den Bülletins zufolge, am 19ten genommene Lager von Staoneli. Am 20sten seßte die Französische Armee die Verfolgung fort, und ein zweites Gefecht fand an demselben Tage bei Sidi-Kalef statt, in welchem das ganze feindliche: Ge|chüß in unjere Hände fiel. Von da führt der Weg nach

dem Katferschlosse, unter dessen Mauern wahrscheinlich - ein

drittez Gefecht stattfinden wird.‘

Dás Journal du. Hâvre bemerkt über den Abbruch der Unterhandlungen mit Haiti ‘und über die Ankunft eines Haitijcheu Abgeordneten: „Herr St. Macary ist nach eirem furzen Aufenthalte von hier nach Paris abgereist: über den Zweck seiner Mission hat nichts verlautet, und diese Zurück- haltung von seiner Seite beweist bis zu einem gewissen Grade, daz sein Auftrag. nicht geeiguet ist, cine günstige Meinung über den Grund seiner Ankunft in Frankreich zu eèwecken. Seine Anträge beim Ministerium werden bald zeigen, in wie weit unjere Vermuthungen gegründet waren. Es sind nur zwei Fälle denfbar : entweder haben die Haitier sich geweigert,

Last- ihrer Tornister und eines fünftägigen Mund-Vorraths ge- |/ eine materielle Bürgschaft für die Bedingungen des Vertra-

ges zu geben, oder sie haben dieselbe zu umgehen gesucht. Die Artikel des Haudels-Vertrages felbst konnten keiné Schwie- rigkeiten herbeiführen, nur die Bürgschaft oder die Zahlungs- weise hat vielleicht extistere Erörterungen veranlaßt. - Einige Personen, die zur Zeit der Unterhandlungen in Port: au-Prince waren, glauben das Anerbieten, in Piastern zu dem Werthe von nur 2 Fr. 75 C. bis 3 Fr., statt in Piastern von 5 Fr., zu zahlen, habe Herrn v. Pichon bedenflih gemacht. J dies der Grund, warum die Unterhandlungen abgebrochen

worden sind, so haben uusere Kommiffarien nicht Unrecht ge-

habt. Erne Disferenz von 25 bis 30. Millionen Franken auf

eine-Summe von 120 Millionen lohnt schon der Mühe, daß man zweimal überlegt, bevor man einen Vertrag abschließt./*

Der Notar Guérinet, bei dem Herr Pillet die Origi- nal- Briefe des Grafen von Effiat und des Herrn Colomb Anwalrcs zufolge, dem Gerichte übergeben.

- Die Bank von Frankreich hat die Dividende für das erste Semester dieses Jahres auf 42 Fr. für die Actie fest- gestellt ; außerdem werden 6 Fr. für jede Actie zum Reserve- Fouads gelegt, um mögliche Ausfälle zu decken.