1830 / 254 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 13 Sep 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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habe «die Regierung bereits jeden fränkenden Unterschied zwi- schen den Weißen und Farbigen aufgehoben ; die Lebteren er- hielten jeßt in allen dffentlihen Verhandlungen den Titel Herr, fe fönnten wohnen, wo sie wollten, bedürften auch nicht mehr, wie laud! des sie: sich versammeln wollten, -

Wein von Küizliar und 106 Ballen Waaren, déren Werth nicht angegeben wird, angekommen. Jn demselben Monat find 3703 Pferde, von denen 1873" den Nagais gehörten, ees Hit Stúck großes Vieh, 3500 Rubel werth, eingeführt worden. i v : Die gestrige Mondfitisterniß ist von einer großen Anzahl diesiger Eliwebner beobachtét worden. Der - den Tag über bewdlfte Himmel heiterte sich Abends auf, so daß man die iMmteressante Erscheinung vollständig genießen fonnte. Odessa, 28. August. Der Feldmarschall Graf Paske- witsch von Eriwan ist am 12ten d, auf der Rückkehr von St.“Péetêrsburg nah Tiflis durch Rostoff am Don!gèreist.

Franfkretidqch. f

Deputirten-Kammer. - Jun der Sißung vom 4. September theilte der Präsident das nachstehende Schrei- den des Generals, Marquis von la Boëssière, Deputirten des Depts, des -Morbihan mit:

„M. H. Mit einer Krankheit in dem Augenblicke“ be-. fallen, wo ich mich in die Kammer begeben wollte, konnte ich ihren ersten Sißungen nicht beiwohnen. Jch würde mich sonst, wie mehrere meiner ehrenwerthen Freunde, gegen die Rechte erhoben haben, welche die Kammer sih beigemessen hat, eine Krone zu nehmen und zu vergeben und die Ver- fassungs!Urfkfunde zu ändern: Wie die Sachen ‘jeßt stehen, lege ih das Amt nicht nieder, womit ich bekleidet worden, aber ih weigre_mich, in einer Kammer Siß zu nehmen, ivo metne Gegenwart im Widerspruche mir dem Eide, -den ich geleistet, um ein Mitglied derselben zu seyn, so wie mit allen den Gesinnungen stehen würde , die meinen Kommit- tenten das Vertrauen eingeflößt, womit sie mich beehrt ha- ben. Jch habe die Ehre 2c.

: _ (Gez.) der Marquis v. la Boëssière.'‘

Nachdem die Versammlung beschlossen , dieses Schreiben. als eine fôrmliche Abdankung zu betrachten, stattete Hr. Dau- nant einen Bericht über mnehvere bei der Kammer eingegan- gene Bittschriften ab. Jn jwelen derselben beschwerte eine große. Anzahl * von farbigen Einwohnern der Jnsfseln- Guade- loupe und Martinique sich darüber, daß ihnen die von Ludwig A1. und Ludwig XIV. verheißene Gleichheit vor dem Geseßbe durch \pä- tere Reglements, Kolonial-Verordnungen und Ministerial-Ver- fägungen wieder genommen worden sey: Zugletch verlangten

fie inden Genuß derselben bürgerlichen und politischèn Rechte | sstschei-Koc |

gescßft zu werden, deren die Weißen in den Franz Ki touteen genießen. ' Dex Bertchterstatter bemérfte: was! am meisten zu Klagen Anlaß gegeben, sey der ‘73re- Artikel dek ' Chzrte Sidivias XVII,, worin es geheißei, daß die Kold- nicen nah ‘besondern. Gefeßen und R ealeuente verwaltet wetden-sollten ; in Folge dieser Béstimmunzg “seyen keine neuèn Gescle vorgeschlagen , die ‘alten seyen vetkannt worden, ‘und mau babe dagegen die Kolonieen beständig nur mittelst Kö- zrig!. Verordnungen verwaltet; diesèr Mißbrauch werde aber in der Folge fortfallen, da in dor gedachten Bestimmung der Charte nunmehr .das Wort Reglements gestrichen worden sey 1nd sich hiernach annehmen lasse, daß die Regierung bald ein Geseß úber die Kolonial - Verwaltung vorlegen werde. ¿Bis dahín‘/, {loß Hr. Daunant, „werden die Minister dafûr' Sorge tragen, daß das bereits in dem Edifte von 1685 (dem sogenannten“ \{chwarzen Gesebßbuche) aufgestellte Prinzip der Gleichheit ‘vor dem Gesebe nicht ferner durch. gésebwidrige Verordnungen und willtkührliche Maaß- regeln verleßt werde. Sie werden strenge “Befehléck geben, daß man hinführo feinen erniedrigenden terlandés mache. Andererseits werden aber auch die far- digen Männer, im Vertrauen auf die Weisheit des Königs

undder Kammern, nicht ferner durch ihre Ungeduld einer |

Maaßregel " vorgreifen , die sie lange umsonst nachgesucht ha- hen ,' und ‘deren Gerechtigkeit nunmehr anerkannt ist. Jhre Kommission schlägt Jhnen vor, die betreffenden beiden Bitt- ¡visten“ dem See Minister und dem Nachweis-Büreau zu äberweisen.// Det Graf Alexander von Laborde ver- langte auch die Ueberweisung an den Groößsfiegelbewahrer, so wie, daß man noch im Laufe der gegenwärtigen Session Br cin Ses hut Verwaltung der Kolonieen Sorge trage. Jn einem Augenblicke, meinte der Redner, wo man sich mit der Abschaffung aller Aristofratieen ohne Ausnahme beschäftige, dürfe man nicht die lächerlichste vou allen, die Aristokratie - dec nsen gut fortbestehen lassen ; eine Aeußerung, die all- gemeines Gelächter erregte. Dex See-Minister erwiederte, das betreffende Geseß, womit "die Regierung sich schon be- schftige, werde möglichst bald der Kammer vorgelegt werden ; indessen lasse sich eine solche Arbeit, die zugleich das Gerichts- und Verwaltungswésen umfasse, nicht improvisiren ; rnittlerweile

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key pon Súd::

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| i | Un? tzershied mehr zwischen Kindern eines und desselben Va- |

von. mehrern- Pariser--Blättern- „verbreitete, au

ungegründet sey).

einer besondern Erlaubniß* des Prokurators. von Tkacy schloß sih Ungeachtet dieser Erklärung dem An- trage des Herrn von Laborde an, da es gut scy „daß, bevor noch das im Werke begriffene Geseß vorgelegt werde, der Großstiegelbewahrer und der See- Minister sich Behufs der Zurücknahme der zu verschiedenen Zeiten erlassenen „gesezwi

drigen Verordnunger; verständigen. Herr La isné de Ville E vèque nahm- sih der freien Farbigen auf den Französischen

Autäállez=-mit--vieler-Wárme—au. Man dürfe, ‘meinte er, nicht vergessen, daß Frankreich ihrem Muthe und ihrer Un- erfchroenheit allein die Wiedererlangung von Guadeloupe zu Ende des vorigen: Jahrhunderts. verdankte; auch sey die farbige Bevölkerung auf den Antillen sters im Zunehmen be-

. griffen; so habe z. B. Martinique nach: dem Versailler Frie-

den von 1783: 12,000 Weiße, 80,000 Sfklaveu und. nur 3500 freie Farbige gezählt, wogegen dirse Jnsel jeßt. 10,000 Weiße, 80,090 Sklaven und 18 20,000 Farbige enthalte, -wobei man noch mit in Anschlag - bringen müsse, daß, als eine

Folge des schlechten Kolonial - Systems, eine große Anzahl

von Farbigen der Französischen Kolonieen sich in den leßten 15 Jahren in Trinidad angesiedelt hätten, wo man unter 26,000 Einwohnern allein 15,000. farbige Franzosen zähle. Nach einigen Bemerkungen des See-Mi- nisters verfügte die Kammer über die beiden Bittschriften nach den Anträgen der Kornmission und des Hrn. v. Laborde. —- Die Eingabe ‘eines gewissen Cochrane, ehemaligen Gou? verneurs der Englischen Jnjel Dominique, worin dieser. die Rückzahlung mehrerer im Jahre * 1891 dem Französischen Gouverneur ‘von Guadeloupe vorgeschossenen Summen, im Gesammt - Betrage (mit Einschluß der rückständigen Zinsen)

von 312,888 Fr. verlangte, gab dem General Marquis v.

Lafayette Anlaß, die gegenwärtigen Verhältnisse Frank- reichs zu den neuen Süd - Amerikanischen Freistaaten zur Sprache zu bringen.- „Da es sih hier von Interessen han- delt‘, äußerte er ,- „welche den andern Welttheil betreffen, so bitte ¿ch um die Erlaubniß, einige Wörte úber einen Ge-

dandel sagen: zu dürfen. Es giebt überdies ja- gewisse Fra- ; ind. Die. Republi-.

j : Si von der hôchsten Wichtigkeit für. den Französischen

gen, die immex an der Tages- Drdhung z pot metifa und Mexiko sind schon längst von den Vereinigten Staäten von Nord-Amerika anerkannrc worden. Nach

ziemlich langen{Zögern folgten auch England und einige andre Re-

gierungen diesen Beispiele. Von Seiten Frankreichs ist aber diese Anerkennung, Gott weiß.nach welchen Verabredungen zwischen

zwei Camarillas, bis jeßt noch nicht erfolgt. Jundessen habe ich “ein zu großes Vektrauen zu der jebigen Regierung, als

daß ich nicht überzeugt seyn sollte, daß sle nach andern Getund- säßen handela werde. Gleichwohl benube ih die Anwesen- heit des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten, um ihn zu ersuchen, die Kammer, so viel er solches vermag, von demjenigen in Kenntniß zu seben, was in dieser Beziehung

bereits - geschehen - oder mindestens vorbereitet worden T

Der Graf Molé erwiederte: „Jch danke dem berühmten

Generai, der so eben diesé Rednerbühne verläßt, daß er mir

eine Gelegenheit giebt, mih-gegen die Kammer über die in Rede’ stehende wichtige Frage zu“ äußern. Die Regierung

hat diese Frage, die allerdings schon allzu lange eröôrtèrr wor:

den ist, bereits entschièden: Der König hat uns befohien,.an

unsre Agenten bei den Ametxikanischèn Regierungen, so wie an diehièr anwesénden Agenten dieser Régierungen, zu |chreibeu, daß

wir bereit wären, diejelben anzuerkennen, undwegen:der gegen- seitigen Handels-Jnteressen mit ihren hierher zu schickenden Bè-

vollmäthtigten in Unterhandlungzu treten. *) Nachdem hierauf noch der Barou' Méchin sich zu Gunsten des. Hrn. Cochz

rane ausgesprochen hatte, “wurde dessen. Eingabe nah dèm Antrage des Berichterstatters dem See: Ministèr überwiesen.

Hiernächst kamen“ noch verschiedene andere Petitionen über die Einführung einer Municipal /Vérfassung, über die Ab-

schaffung des. doppelten“ Votums, über ‘die Aufhebung . der siebenjährigen- Zufamnienstellung der Kammer, über die Vét- weisung ‘der Préßvergehen vor die Geschwornen-Gerichte und über die * Organisation der National-Garden zur Sprache.

Die Einroohner von Boulogue verlangten überdies" noch die

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*)-Der:Momdt eur zeigt-bei dieser: Gelegenhcit-an, daß die rier auch in das gestrige Blatt der: St. Zeit. Ubergeggngene Nachricht von der Zusammen-= scbung: ciner Kommisfion zur Eidrierutis der obigen Frage völlig

Der Vicomte

Prinzen der Feierlichkeit bei.

1943 -

Abschaffung - des Saktilegiurns-Gésekes. _Allé diese Bitéschrif- ten wurden dem Nähtveis-Büréau zugestéllk. Andere, wéelchè Privat - Reclamátidnen betrafén, wurden theils den betteffen-

deri Ministern überwiéséin, theils durch die Tagesordnung beseitigt. Unter jenen befänd sich eine Eingabe des General- Lieutenants Alix worin dieser zuni fünftênmale die Auszäh-

lung seines rückständigen Soldes verlangt. Der Baron Méchin gab sein Bedauern zu erkennèn, daß män auf diese erechte Forderung eines. Veteranen der Armee nicht schon

früher Rücksicht genommen habe; die Kammekt dürfe nicht

länger zugeben, daß der unglücklihe Géneral, gleichsam wie ein zweiter Belisar, seinen Helin hinhalte, damit man ihm eine Obolé hinein werfe. Die Eingabe wurde dem Kriegs-

Minister zugestell. Die übrigen Bittschriften, worüber

von den Hérren Petou, p. St. Cricq, v. Vätimesuil und Bourdeau Bericht erstatter wurde, waren von keinem er- heblichen Interesse. Die Sißung wurde um 35 Uhr auf- gehoben. i :

Paris, 5. Sept, Gestern fand das Leichenbegängniß des Priùzen von Condé statt. Die religidsen Cerémonien wurden i|ff der Kirche von St. Leu gefeiert. JJ. KK. HH. die Herzöge von Orleans uud Nemours, der Prinz von Joinville und der Her- zog von Aumale wohnten nebsk einer Anzahl von Pairs, De- putirten, Generalen und den Hausbeamten des verstorbenen Eine Schwadron des 1stéèn Husaren-Regiments, 1 Bataillon des 5ten Linien-Regiments und die. National - Garde von Set. Leu und den umliegenden Dörfern erdfnetc den Zug, der sich nah St. Denis in Be- wegung seßte.

schlossen denselben. An den Thoren von Saint Denis wurde der Trauerzug vom Maire der Stadt empfangen. Unter denen, wélche diè Zipfel des Lêichentuchs trugen, befanden sich der Marschall Herzog von Tarent und der Baron Pas- quier. Die Nationai-Garde von St. Denis und die Jnva- liden bildeten ein Spalier bis nach der Kirche, wo dér Sarg in einer Gruft ‘neben der Ruhestätte. des Vaters des ver- ewigten Prinzen beigeseßt wurde.

Nachstehendes is der (gestern vorbehaltene) Auszug aus ;

dem Berichte-der Municipal - Kommisslón an den Kdnig:

¡Sire! Die schwterigen-Umsiände, aus denett das Vaterland

jeßt herausgetrctew is- gaben einer Stäatsgewalt thr Entitchen, die- so gut wie jede'andere, Über ihre Handlungen Rechenschaft aeaen muß. Die Kommisson ‘beeilt sich, dies: zu thun, nicht nur wêéil ic verantwortlich ist; sondern auch, weil ihre Machk7 obgleich dieselbe

Abtheilungen der berittenen National - Garde, so wie des 1sten Husaren - uud 5ten Küärassier-Regiments,

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_mit der Dircetton dêr Telegraphen beau : Maâaire von Montmartre Befehl erhalten, den

menen Schäbe besorgk war/ bei üns'an, ob die Telegr } vot Paris nach To / / grap

n frei sey. Hr. Marchäk wurdé beguft

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sich zu den: Anfsehery. der. Telegraphen zu begeben ünd ihnen die angéiméessenen Befehle zu erthrilen; sie weigerten sich, zu gehör= chen. Eite Stunde später waren sie E und Hr. Makchal-

tragt ; ube ch hatte der L A A | MIELEN „den. Telegraphenyosten seiner Gemeinde wieder cinzurichten. Die Linie rar ‘in -Bewe- uttg, und in wenigen Stunden gelangten die Nachrichten ‘wie. auf“ Flügeln voi der Hauptstadt ‘durch Frankreich bis. nách Toulott. Die Wiederherstellung der Mäiriceen war eine unserer ersten Sot-= gen; sie waren unentbehrlich für die Aufrechthaltung der Okd- nung, für die Polizei, die Vertheilung der Unterstüßungen an die Verwundeten. und die Erleichterung des Dienstès der -Nattonal-

Koininissäris für die Fitanzei, der f die aus Algier i E De

Garden. Die Máîres und ihre Adjunkte selbst. zu“ernennen; wat

uns aus Mangel an Zeit unmdglich; es wurde daher mittelck cines Beschlusses: angeordnet, daß die Skrntatoren dek leßten Wähl Kollegien, welche'die meisten Stimmen gehabt hatten, die Functionen der Matres und die Uhrigen Skrutätoren die der Adjunkten ver= - richten sollten. Schon am Tage nach unserer - Fnstallation wag- ren- diese Behdrden in Thätigkeit und verfuhren mit der Rasch- heit und Einsicht einer ordentlichen Verwaltung. Die solcherge- stalt cingeführten Maires haben Civil - Afte aufgenommen, die Erlaubniß zu Ehen ertheilt und Fainilien begründet. Diese Akte sind eben so gültig , als wenn fic in. Friedettszeit von ciner ordentlichen Behörde vollzogen worden wären. Die Nothwendig- keit, das hochste Geseß der Staaten,'bestätigt dicse Akte. Die. mit jedem Augenblick mehr sich anhäufenden Geschäfte und Depeschen

machten das Bedürfniß fühlbar, die Departenents der Justiz,

des Innern, des dffentlichen Unterrichts und der auswärtigen Angelegetrheiten®Kommissarten oder General - Secretairen amnzu- vertrauett. Aus demselben Grunde warén wir genötbigt, das Genexal-Cönseil des Seine-Depaktentents wiederherzustellen. Ne- ben diesen großen Maaßregeln hatten: wik uns mit einein uttend- lichen Detail zu beschäftigen; es galt schnell zu“ hañdeln- und - nicht lange zu Úberlegen. Am 29., Juli forgte- die Kommisston für die Erhaltung der Bibliotheken, Museen und_anderen dfent- lichen Gebäude; es war hinreichend, dieselben unter den Schub der Bürger zu stellen. Da die Latérnen, der bessckein Vertheidiz gung. wégen, zertrümmert warca, so wurden Erleuchtunigen au- geordnet. Wir hatten für die Subfistenz einer großen Attzahl voit Bürgern zu ‘sorgen, welche seit zwci Tagen kämpften. Die Kommission konnte über kein Magazin verfügen, sie \chickte dahex Geld; die Bürger wollten kein Geld annehmen, sondern verlang- ten nur Brod. Am folgenden Tâge wurdèn Scheine für Brod- Lieferungen ausgefertigr. Obgleich Mehl - Vorräthe“ für rinen“ Moóönat vorhanden waren, glaubte die Kommission dennoch, sich. größettr Hülfsquellen vergéwissern zu müsse.“ Die Milt

tair = Behdrde : Wurde gaufgefordert- die großen Communica- _tions=- Linien fit det ‘ndthigert Vorficht. frei ‘zu machen. Auch

schnell wie die großen Dinge, welche: vollbracht worden, vorüber

ing, dennoch einige Spuren zurücklassen wird. Die“ dffeitliehe Berblaung und. dic Finanzen des Staats waren in thren Häu- den; fie hat :ommercjelle Verhandlungen verändert, Civil-Beagmten angestellt und untergeordnete Béhdrden geschaffen. Es if daher von Wichtigkeit , daß sie Alles, was fie gethan und angeordnet hat,“ getreulich darlege. Wir wollen “nicht von jenen Tagen- der Gefaähr sprechen, wo die wenigen in der Hauptstadt anwesenden Deputirten zusammen traten, um unsere Fretheiten zu retten. Am 26. Juli brach beim. Erscheinen der Verordnungen von allen Seiten dex Unwillen aus, -am 27sten begann der Kampf, àm 25sten

\{chlug man fich mit Erbitterung. Paris befand sich im Belage- | : 4 1. Ew ( aber ohne Zweifel ' billîg findet, mit“ diesen für das allgemeine

rungszuftande.. Die Civil-Behörden waren suspendirt, das Mi- litair war in cinige Stadtviertel zusammengedrängt, in denen es noch .Wiidersiand leistete. Das Bolk verlangte inmitten dieser Kämpfe Se welche seine Bewegungen leiten sollten. Am Moráen des 29sten, wo der Kampf noch unentschieden Und ‘alle

Behörden der Hauptstadt aufgelöst waren, beschlossen die versam-

melten. Deputirten, für“ dié Rettung des Vaterlandes zu: sorgen. Die hdchste militairische: Autorität wurde dem General Lafayette, die Leitung der aktiven: Operationen dém General Gerard anver- traut. Zugleich wurde. beschlossen, daß cine mit- allen. Vollmach- tete. wehe die Umstände erheischten , bekleidete Municipal-Kom- mission“ fich nach dem Stádthause begeben und die Zügel der Geschäfte - ergreifen sollte. Auf ‘dem Stadthause, “das dreimal genommen, verloren und "wtéder * zenymmen " wor=

den und dessen“ Mauern von Flinten-= und Kartätschen- "

Kugeln durhlöcherk* waren, herrschte unbeschreibliche- Verwirrung. Einé: un : Serlanee Befehle ; : ohne: Jemand zu finden „- der diesel

Staatsruder in die Hand genommen, gehorchte jeder. - Dic-Kom-

mission mußte sich sogleich mit der Organistrung. der Staatsge-

walt. beschäftigen: thre Lage machte cs thr zum Vet nur Mit- lieder der Kammer dazu zu wählen/ weil diese ste durch:

Auß ‘ünterstüben sollten, und zwar nur anwesettde* denn s mufßite-auf der Stelle gehandelt-werden- und jeder

ttglicder,

rxm. Chardel, und noch in dersclben Nacht gingen: Couriere imit dia Moniteur ab, welcher die neucsten Ereignisse enthielt. Auch der Telegraphen mußte man sich versichern, die Provinzen konnten nicht {nell genug unterrichtet werden. Am 39. Jult fragte der

ählbäre Menge ‘füllte dasselbe ‘an, kam und gun fte

erthcilen können. Sobald bekannt n, geord die Deputirten das- |!

‘thrén Eiit=

bli ‘war kostbar. Der ‘Staatsschaß und- die Firfanzen wurdet - dem Baron: Louis attvertraut, die Polizei Hrn. - Bavoux, die Post :

die - Bedürfttissc des Handels wurden nicht vergessen; wtr --

waren. am. Schlusse des Monûts, der Verfallszeit dér Wesel;

alle Handelsverbindungen waren unterbkochett, Zahlungen beinahe

unmöglich; guf Ansuchen ‘des Präsidenten des Handels-Trihunals

wurde am 31. Jult allé verfallenen Wechsel auf zéhn Tage proz

"auf die Kaßen -des Stadthauses ausgestellt:

rogirt und gerichtliche ‘Verfolgungen! untersagt. Mehxrers, Hanz delsfâdte der-Departements folgten später diesent Beispiele. Wik . waren oft gendthigt, über deutliche Gekder zu verfügen; cinige. , Anweisuigeu wurden guf die Präfettur - Kase , die meisten abec ie Zahlurntgen wur=-

| den gegen regelmäßige Quittungeu geleistet, die Berechnung

: bride an jedem“ offiziel ett und“ t

wird sich daher leicht festitellen laffen. Ew. Mäjcfät. werden es Fnteresse “gemachten Ausgaben nicht die Stadt. Paris allein zu belastet. Wik kommen'jcbt zu Atgelegenheiten anderer Axt. Der Klarheit N müssen wir“ um. einige Dage zurückgehen. Unsere Stellung brachte uns mit der roten politischen Frage. des Augenblicks in Berührung. Am 2=sten um 2 Uhr Nachnutt-= tags hätten sich ‘auf Beschl ‘der versammelten Députirten. fütf dersclben zum Herzog von Ragusa ‘begeben, die Zurücknahme der. Verordnungen - verlangt ‘und. ihre. Vermittelung ‘zwischen Volk :

und Armee angetragen. Der Marschall weigerte sich, den mili=

tairischen- Maaßrègelu Einhalk zu thun; ‘versprach ‘abet, seinen. Einflüß beim Throné, geltend “zu: Cte E I Ne i len, daß scine Do uf efolg gina, cy. Der | B D. “aaditit anwesende Präfidènt des Ministér-Räths" sprach. fich: be= immter aus, ex ließ dexr Deputation, die er nicht anhdrèr wollte, sagen die. Verordnungen würden ni t Jur g gciommen werdén, "Am folgenden TIE, entfchiedèn die Wasen. Jn den Abendftundett kain eite aus den Hèrrei vor Séemottville, von Ar- gour- und. von. Vitvollés ‘beskchende Députation aus. St.. ei auf ‘dem Stadthause an. s Ang ‘einen Mlttistey - Wethsel und ‘die. liber biete: He On AEN ee Di „Koulmis- sion _1olltéÚber- diese. wichtigen Fragett. nicht sogleich. entschet-. den Und ‘verwtes die Abgeordneten von Stk. Cloud, dencit es ‘igens an jede i und \{diflihen Beläge für thres Mission mangelte, an die Versammluttg. der Dkputixten.. Mitte lerwéile ‘gingen von allen Seiten beunruhigende Nächrichten: ein. Paris, #o hieß eé, solle in der Naht ego werdet; gewiß - wußte man, daß 49 Stück Geschüß aus Vincentres abgegangen waren, und daß ein Schweizer = Regiment von- Orleans sich auf dem Marsché befand. Auch die Tags. des 30 und -31sten waren” voll Unruhe und Besorgniß. Eine unzählbare Volksmenge be-