1830 / 285 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 14 Oct 1830 18:00:01 GMT) scan diff

E E E E E

2192

S ecretuirs beginaen. Sie soll sih in Comité’s vertheilen, von denen jedes seinen Berichterstatter ernennen wird.

Art. 4. Der Staats-Minister Herzog von Ursel ist mit Ausführung des gegenwärtigen Beschlusses, der von ihm fon- trasignirt werden soll, beauftragt.

Gegeben zu Antwerpen, 6. Oft. 1830.

(Gez.) Wilhelm, Prinz von Oranien. Durch Se. Königl. Hoheit, (gez.) der Herzog von Ursel.‘/

Se. K. H. der Prinz von Oranien hat heute eine Mu- sterung úber die hiesige Bürgergardé gehalten und den Offizie- ren derselben seine besondere Zufriedenzeit mit ihrem Eifer

und ihren glúcflichen Bemühungen zur Erhaltung der öôffent- |

lichen Ruhe zu erkennen gegeben.

Der General-Major George (ein Belgier) ist von Ypern hier angekommen und hat sich fogleih, zur Uebernahme jedes Dienstes bereit, zur Verfügung Sr. K. H. des Prinzen Friedrich gestellt.

Der Obers-Lieutenant Lambert de Stuers, Kommandant des 16ten Jufanterie-Regiments, das zu Ypern in Garnison gelegen, hat, nachdem die provisorische Regierung von Brüssel

ißm eine Anstellung gesandt hatte, erklärt, daß sein Eid und.

seine Ehre ihm nicht gestatteten, diese Anstellung anzunehmen und die Befeple der provisorischen Regierung auszuführen.

Herr Dücpetiaux ist auf sein Ehrenwort aus seinem Ge- |

fängnisse hier entlassen worden. Dem Vernehmen nach, ist

derselbe, nachdem er beim Prinzen v. Oranien eine Audienz |

| Ausschusse auf, diese 1200 Fl. in das Budget aufzunehmen. | Dann wurde über den Haupt - Voranschlag der Staats- Einnahme für 1830— 1832 abgestimmt.

gehabt, nah Brüssel abgereist.

Der Baron von Roisin, Distrifkts-Kommissarius in Door- nif, hat sih ebenfalls geweigert , die provisorische Regierung von Brüssel anzuerkennen.

Brüssel, 7. Oft. *) Die provisorische Regierung wird nicht müde in ihren Ernennungen und Beförderungen , von denen unsere heutigen Blätter wieder eine ansehnliche Liste enthalcen. Wie weit dieselbe ihre Anmaßung treibt, wird man daraus ersehen, daß sie sich nicht scheut, die Bewoohner

des Großherzogthums Luxemburg zur Empörung und zum

Beitritte zu der Belgischen Sache aufzufordern.

Mastricht ist in Belagerungszustand erklärt worden, nachdem am 5. d. M. eine Abtheilung der Armee des Gene- rals Cort-Heiligers, wodur die Besaßung auf 9000 Mann gebracht worden ist, eingerücft war. Die andere Abtheilung

des von jenem General befehligten Armce-Corps - hat sich mit

den Truppen des Prinzen Friedrich vereiaigt. Späteren Nachrichten zufolge hätte sich die Besaßung von Mastricht bis auf 1590 Mann nach Herzogenbush zurücgezogen.

Die Holländischen Offiziere, welche sich bei der Besaßung von Philippeville befunden haben und dur den Belgischen Theil dieser Besaßung verrathen worden sind, befinden sich noch friegsgefangen in jener Festung.

Herr Mellinet, der Brüsseler Artillerie-General, dem die provisorische Regierung vor wenigen Tagen den Abschied chriftlih ausfertigte, zeigt jeßt in der Zeitung an, er habe niht abgedankt , sondern wolle troß Bosheit und Verrath fortdienen.

Jn Ostende hat man einige 48-Pfünder auf die Kästen- Batterieen gepflanzt; es soll auf diesem Plaße viel Kriegs- Material vorräthig seyn.

Der Baron von Stassart ist von Namur hierher zurück- gekehrt, nachdem er als Gouverneur dieser Provinz etne Pro- clamation ‘erlassen, in der er der Meinung is, daß seine An- wesenheit in Brüssel von großer Wichtigkeit sey.

Die hiesigen Blätter versichern, daß der in Paris angefommene Herr Gando, der sich für ein Mitglied der provisorischen Regierung ausgébe, in feiner Verbindung mit derselben stehe.

Da die Verbindung in den großen Straßen der hiesigen Stadt durch die überall angebrachten Barrikaden sehr er- shwert wird, so ist der Befehl ergangen , darin einige Zu- gänge, unter Aufsicht des Hrn. Plaisant, der über die innere Sicherheit der Stadt zu wachen hat, zu eröffnen.

Deutschland.

Dresden, 8. Oft. Se. Königl. Majestät und des Prinzen Mitregenten Königl. Hoheit haben den Oberhof- richter von Ende: auf sein unterthänigstes Ansuchen seiner bisherigen Functionen als Oberhofrichter , Direktor des Kon- sistorii zu Leipzig, Präsidenten des. vereinigten Kriminal - und Polizeiamtes dajelbst , auch Regierungs - Bevollmächtigten bei der Universität und adeligen Jnspektors bei der Landschule zu Grimma, unter Vorbehalt der Entschließung Über die ihm anderweit zu verleihende Bestimmung, zu entheben geruhet.

_*) Dirxefte Brüsseler Nachrichtey sind heute wieder ausgeblieben.

Darmstadt, 7. Oft. Die Berichte aus Ober - Hessen bringen nichts Neues. Alles ist ruhig. Das Haupt-Quartier Sr. Hoh. des Prinzen Emil ist fortwährend in Nidda; die Truppen sind auf solhe Weise dislocirt worden , daß jeder Versuch zu neuen Ruhestörungen verhütet oder wenigstens unnüß gemacht werden wird. Die Untersuchungen gegen die eingefangenen Meuterer haben begonnen, auch haben verschiedene Verhaf- tungen stattgefunden.

In der heutigen Sibung trug der Abgeordnete v. Schenk

| zur Sorge darauf an, daß der Schaden, welchen mehrere | Einwohner zu Heldenbergen bei der Vertheidigung der dorti-

gen Zollstätte gegen die Angriffe ausländischer Jusurgenten erlitten, vom Staate ersebt werden möge. Dieser Antrag wurde an den ersten Ausschuß verwiesen. Ferner fam ein Schreiben der Regiernngs-Kommissäre in Militair-Angelegen- heiten ein, durch welches die Kammer benachrichtigt wird, daß, obgleich in Bezug auf das Sperrgeld an den hiesigen Thoren einige Verschiedenheit in den Ansichten der beiden Kammern úber den rechtlichen Gesichtspunkt stattgefunden habe, Se. Königl. Hoheit der Großherzog doch auf die Vorstellung der hiesigen Stadt und in besonderer Berücksichtigung , daß das Sperrgeld hauptsächlich die ärmere Klasse der hiesigen Ein- wohner treffe, gnädigst beschlossen haben , daß die Erhebung desselben von jeß an cessiren solle, weshalb nunmehr darauf angetragen wird, die Vergütung dafür mit jährlich 1200 Fl. fúr die Witwen - Kasse der Unter-Offiziere und Soldaten dem Militair-Budget zuzuseßen. Die Kammer trug sofort ihrem

Oldenburg, 7. Okt. (Aus der Bremer Zeitung.) Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben nach Jhrer glük- lich erfolgten Rückkehr von der Reise Folgendes erlassen :

„Wir Paul Friedrih August 2c. Nach einer durch die Pflichten für Unsere entfernteren Unterthanen veranlaßten Abwesenheit sind Wir um so mehr erfreut, zu Unseren ge- liebten Oldenburgern zurüczufehren, als Wir, in einer Zeit, wo in manchen Gegenden des gemeinschaftlichen Deutjchen Vaterlandes sich ein verderbliher Geist der Unruhe zeigt, hier Alles in gewohnter Ordnung und Ruhe vorgefunden haben. Hegen Wir nun zwar das gerechte Vertrauen , daß diese hier nie gestórt werden können , sind Wir gleich innig úbeczeugt, daß feiner Unserer Unterthanen dén entferntesten Aulaß zu ciner Stôdrung der Ruhe geben wird, so halten Wir es doch für landesherrlihe Pflicht, auf die Gefahren einer solchen aufgeregten Zeit aufmerksam zu machen und Unsere Unterthanen väterlih zu warnen, weder Einflüste- rungen von außen Gehör zu geben, noch sich von einer ge- wissen Ungeduld bemeistern zu lassen, die schleunige und daher leicht úbercilte Abhülfe aller Mängel, welche auch in einzelnen Theilen der hiesigen Staatsverwaltung sich

finden mdôgen, verlangt, uneingedenk, daß gründliche

Verbesserungen und wahrhaft wohlthätige Einrichtungen nichr in Zeiten der Aufregung und Unruhe gedeihen förinen, sondecn mit Bedacht und Muße úüberlegt und eingeleitet seyn wollen. Zuversichtlih dürfen Wir erwarten, daß Unsere etreuen Unterthanen das Vertrauen zu Uns hegen, daß Wir lles, was durch die Bundesverfassung zugesichert ist, auch gewissenhaft erfüllen werden, wie Wir selbsk ‘eine Beruhi- gung besonders darin finden, bei einer etwaigen Veränderung des Steuer- oder Abgabensystems zuvor die Wünsche Unserer getreuen Unterthanen darüber zu vernehmen. Zunächst fordern Wir aber dieselben auf, vereint mit Uns dem Norh- stande nach Kräften zu wehren, welcher der ärmeren Klasse

ihrer Mitbürger in Folge mißrathener Ernten im bevorste-

henden Winter zu drohen scheint, und hoffen von göttlicher Gnade, daß es Unsern und Unserer Unterthanen gemeinschaft-

lichen Bestrebungen gelingen werde, in Ruhe, Ordnung: und

gesebmäßiger Haltung jeder Gefahr vorzubeugen und manches Uebel zu lindern, so daß Wir in einer minder bewegten Zeit die etwa erforderlichen Verbesserungen der Staatseinrichtun- gen eintreten lassen föônnen.“ : „Gegeben auf dem Schlosse zu Oldenburg, den 5. Oft. 1830.

(gez) August.‘

Oesterreich.

Wien, 8. Oft. Mit Allerhôöchstem Kabinets-Schreiben vom 2. Oft. d. J. haben Se. K. K. Majestät dem Stell- vertrecer des K. K. ersten Oberst - Hofmeisters, Grafen von Czernin, zum Behufe der gewöhnlichen amtlichen Bekannt- machung zu erdffnen geruht, daß, nach der nun igl rets Krönung Sr. K. K. Hoheit des Durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Kronprinzen Ferdinand, Höchstderselbe den Titel : „„König von Ungarn und Kronprinz der übrigen Kaiserl.

Hesterreichischen Staaten“‘/

dieselben zu beobachtende Courtoisie l Königl. Majestät Ferdinand V. ihrem Krdönungstage 27

Sporns geschlagen.

S chch weiz.

6. Oft. Durch Kreisschreiben vom 25. v. M. Rath des Vororts Bern den Regierungen Zuschrift des Schweizerischen Konsuls in vom 16. Septbr. úbermacht, roorin er n Hülfsgesellschaft in Kom úrftigen oder um Reisegeld nen Landsleuten Rath und Hülfe rei- Beschaffung der dazu erforderlichen antons-Regierungen erbittet. ide an, welcher amilie Polignac

Zürch, hat der geheime der Stände eine Rom , Herrn Suell, von Bildung einer Schweizerische Kenntniß giebt, welche kranken, d für die Heimkehr verlege chen will und \ch zur Mittel nun auch Beiträge der K

Die Fryburger Zeitung führt cine Urkut ch. ergábe, daß die Vorfahren der F Fryburg Besißungen gehabt hätten.

Die Gotthards-Straße soll diesseits schon jebt und jen- seits. in Z- Wochen fahrbar seyn.

S Pal 1.60

ch— a-M Ae 0/075 S hier angelangter Cou der Königin beider der Königin Christina daß der Graf v. Lucchese Paici, Königl. scháftsträger, zugleich seine Erne sigen Hose erhalten habe. Botschafter am hiesigen Hofe , um Granden von Spanien ihm von Sr. Majestä gelegt und ihm die 9 mit der Befugniß, die Maltheser - Uniform Die Marquisinnen von

zufolge si im Kanton

Ein gestern aus Neapel rier hat die Geschenke -des Königs und Sicilien zur Niederkunfc ihrer Tochter von Spanien überbracht; auch sagt Sicilian. Ge- nnung als Gesandter am hie- Der chemalige Französische Vicomte: von Saint -‘Priest, der ersien Klasse ernannt, t der Titel Herzog von Glanzano bei- daltheser - Kommende gleiches Namens, zu tragen, verlie- UAlcañnices und der ZJnfantin Donna es der Wille Jhrer Höchitihre Schwesier ebenfalls ! den zu Hofdamen erhalte. 96. Seztember is hier die df- Eine ziemlich \

r aus den niedrigsten / fich das Fürstliche Paar zur Tafel, während welcher

der Abend und mit ihm die festliche Erleuchtung der ganzen

worden. HBranciforte sind zu Hofdamen bei Luisa Carkota ernannt worde1 Majestät der Königin is, daß Frauen von Spanischen Gran In der Nacht vom 24. zum fentliche Ruhe augenblicklih ge\tört w Männer und Weibe [ Königl. Freiwilliger an- f des Pallasies und riefen Majestät : ¡Es Ministern!‘ | ergris 14 jener Unruhe- | ; zabet j ( Personen ein Feldwebel | dem gedrängt vollen Hauje mit lautestem Jubel empfangen, ents - Tambour der Königl. Freiwilligen wa- : sich bekanntlich die Stütze des Alters auch, so genannt zu werden. daß ein Kriminal - Verfahren gegen | [ll te ver i der König aber hat defoh- | wieder vor dem Schausptelhauje, hielt ununterbrochen bis zur nerhebliches anzusehen und lagen. Hierauf haben die Minister der Finanzen undder Ma- welches ihnen jedoch von st, Der General - Capi- Wachen verdoppeln lassen hindurch Patrouillen zu Fuß Bei dem - verhafteten Regiments- Paar geladene Pistolen und einige ch ist von Seiten der-reich- welche zwei Fúünstheile aller | Tagen viel Geld unter die lich an die im Corps der Frei- Klasse, ausgetheit worden. Reaction sie, wie sehr nahe en, General- edern Volks- Jahr 1828, den König Fer- Truppen gekämpft hatte um bewaffnet, sie in d sie Königl. Kathd-

1, ¿ndern

‘bedeutende Anzahl Ständen, v geführt, begaben sich in den Vorho hôchst tumultuarish unter den Fenstern Sr. lebe der unumschränfte König! Sogleich lief die Wache hinzu und schen die bedeutendste

5n einer minderen Anzah

Fort mit den

stifter, untér woe und der Regim ren; diese nennen- des Throns und fordern Minister habén verlängt, jene Tnmultuanten einge len, jenen Vorfall diè Sache niederzus der auswärtigen Angelegenheiten, rine um ihre Entlassung nachgesucht, Sr. Majestät abgeschlagen word tain hat seit jetem Vorfall und läßt die ganze Nach und zu Pferde machen. Tambour fand man zroei: Unzen: Gold: sten Corporation in Spanien Ländereien besißt, seit einigen niedrigsten Klassen, und nament n-dienenden Jndividuen jener nes gescheiterten er sten Versuchs einer rend. hinter den Coulissen , obgleich wohl befannt sind und dem Könige - Der General-Capitain von Cataloni Lieutenant d’España, hat 10,000 Mann'aus der n flasse in Catalonien, davon der größte Theil der sogenannten Partei. der Carlist dinand dienend, gegen die Königl. Und entwaffnet worden war wieder Bataillone und Compagnieen formirt un e benannt, auch eine Proclamation erlassen,

Seit 6 W selbst aus

leitet werde, als etwas U

Dem Verlauten na

bleiben ‘fort man sagt, sehr stehen sollen.

as gegen

lische Freiwillig , deren Jnhalt sehr seltsam seyn soll. er unglaublich viele Personen, ruhige und friedliche Bürger in Barcelona in den Kerker geworfen

ungefähr sind wied den ersten Ständen, auf Befehl jenes Ober-Befehlshabers und nach unbekannten Bestimmungsorten eingeschisst worden.

2193

führen, und daß die gegen Höchst- „„Eure Majestät‘/ seyn wird. haben an Höchst- Personen zu Rittern des goldenen

Hr. d’España gehört zu der Partei, welche die Spanische Regierung dahin ‘bringen will, Frankretch“ den Krièëg zu erfláren, und seine Tendenz geht jeßt dahin, stlch bei dén Mönchen und úberhaupt bei der Geistlichkeit cinzusch:meicheln. Man hat den König gebeten, diesen unruhigen Kopf abzusez- zen, er hat jedoch in den nächsten Umgebungen Sr. Majestät máchtige Stüßen. Jn Gijan (Asturien) ist ein Schiff, worauf sih ein Paar Hundert Jesuiten befanden, aus Frank- reich angelangt, und 14 davon sind gestern mit der Diligence aus Valladolid hier eingetroffen. Glaubwürdige Privats- Briefe aus der Costa firme haden die Nachricht mitgebracht, daß Paez in Venezuela, so wie vormals Bolivar, cine Ver- ordnung erlassen habe, welcher zufolge alle Erzeugnisse der Spanischen Halbinsel, selbst wenn sie anerfannt Spanisches Eigenthum sind, sofern sie in neutralen Schifsen anlangen, in das Gebiet jener Republik, gleich den Handels -Gegen- ständen anderer Länder zugelassen werden sollen.

I A460 0:

fx

Berlin, 13. Oft. Ueber den Aufenthalt Ihrer Königl. Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Albrecht in Ma g- deburg wird von daher unterm 11ten d. (in Verfolg der ge- strigen Mittheilung) noch Folgendes gemeldet: „¿„¿Wer den

estrigen Tag in Magdeburg verlebt hat , der hat in der Thar einem in jeder Beziehung schönen und erhebenden Volks- feste beigewohnt. Fast die ganze Einwohner]haft war von dem Augenbli der Ankunft JJ. KK. HH. bis tief in die Nacht in der frohesten Bewegung. Wo sich das geliebte Für- stenpaar zeigte, da wollten die Beweise der treusten Anhänglich- feit an dasselbe und an den theuren Landesvater nicht enden; da sprach sich Überall ein Geist der reinsten Freude und zugleich der mu- sterhaftesten Ordnung unverkennbar aus. Nachdem JI. KK. HH. gleich nah Jhrer Ankunfr die Behôrden empfangen

| hatten, geruhete die Prinzessin, sih auch díe Töchter Mag-

deburgs, die Sie in Höôchstihrer Wohnung erwartet und Ihr ein Gedicht Úberretcht hatten, vorstellen zu lassen und die freundlihsten Worte an diese zu richten. Dann nahm der Prinz den Bau des Domes , in Begleicung der Baumeister, die solchen leiten, in Augenschein und gab seine volle Zusfrie- denheitmit Allem, was bisher zur Herstellung dieses scdnen Bauwwerks geleistet ist, zu erkennen. Demnächst begab

Stadt eintrat, und bei- welcher besonders die glänzend er- leuchtece Ehrenpforte eine schône Wirkung hervorbrachte. Jm

| Schauspielhause, wohin sich die hohen Neuvermähtten nach

geendigter Mirtagstajel begaben, wurden Höchstdieselben von

velcher sich auch nach dem Prolog, dann bei einer auf

| die Prinzessin Bezug habenden Gefangsstelle und endlich bei dem Verlassen des Schauspielhauses eben so laut und | freudig wiederholte. Derseibe Jubel empfing das hohe Paar

Rückkehr in Höchstdessen Wohnung an und endete erst in spáter Itacht.‘/

——————EORCE E E E

Ausstellung der Königl. Akademie der Künste. Erster Artikel. R

Am 19ten September wurde von der Königl. Akademie der Künste in ihren weitläuftigen Sälen die Kunst - Ausstellung er- òfnet, in der Axt, wie dieselbe alle zwei Jahre einzutreten pflegt. Man hatte diesmal infofern die alte Ordnung verlassen, als man die Ausstellung, welche bei starker Zunahme der Kunstgegenstände, so wie des Interesses dafür, in dén lezten Fahren von etner vierwdchentlichen Dauer auf sechs und acht Wochen verlängert wurde, diesmal ‘eine Woche früher den Beschauern bieten wollte, um bei vermuthlichèr Verlängerung noch von heller und freund= lichern Tagen begünstigt zu seyn. Allein diese Maaßregel, der man sich erst spät entschlossen, hatte zur Folge, dafi von au- ßerhalb die Kunsiwerke nicht zur rehten Zeit etngingen und darum der Eindruck in den ersten Tagen der Eröffnung nicht gans mit den Erwartungen stimmen konnte, wozu die lchten Aus-

ellungen berechtigt hatten. Erst jevt is der größte Theil dér Gemälde und Skulpturen beisammen; erst jeßt ist es E sich ohne Vorurtheil von dem Ueberblick des Ganzen S lüsse auf den gegenwärtigen Zustand unserer Kunst.zu erlauben. Aber auch ‘in diesen wird man ‘erst dann sichér gehen, wenn man zu- gleich ‘eine Reihe von Umständen erwägt. Gerade diejenigen Künitler, welche sonst am meisten zu dem Glanz unserer Aus- stellungen beizutragen pflegten, waren in den beiden-leßtverwiche- nen Fahren mit anderweitigen Arbeiten beschäftigt, welche be- reits"an dem Ort ihrer Bestimmung s worden , oder, wenn fonst unabhängig, allein u ihrer Grôße wegen' hier nicht

ezcigt werden konnten. Es fällt in diese Zeit der innere Aus-

au der neuen Werderschen Kirche und die Einrichtung des neuen